Die Rangordnung im Familienrudel
Hunde sind Rudeltiere. Im Rudel herrscht eine strenge Hierarchie. Auch in seinem menschlichen Rudel, seiner Familie, sucht der Hund nach dieser Hierarchie. Insbesondere will er unbedingt wissen, wer das Sagen im Rudel hat. Wenn niemand sonst die Rolle des Rudelführers übernimmt, dann macht das der Hund, was Stress für Hund und Mensch bedeutet und unter Umständen auch gefährlich sein kann.
Für ein angenehmes Zusammenleben von Mensch und Hund ist es also unbedingt erforderlich, dass der Mensch die Rolle des Rudelführers übernimmt. Hunde leben nicht in gleichberechtigten Beziehungen, wer danach strebt, sollte es nicht mit einem Hund versuchen. Dieser Versuch, den Hund zu vermenschlichen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil er nicht der Natur des Hundes entspricht. Ein Hund wird sich immer mit einem starken Rudelführer wohler fühlen als mit einem schwachen, zaghaften. Er hat dann eher das Gefühl, sich auf sein Rudel verlassen zu können.
Rangordnung und Hundeerziehung
Ein starker Rudelführer zu sein hat nichts mit Gewaltanwendung oder mit Willkür zu tun. Es bedeutet einfach, dass man klare Regeln vorgibt und auf der Einhaltung dieser Regeln besteht. Der Hund weiß dann immer, woran er ist und kann sich auf seinen Menschen verlassen. Auch wird der Hund immer danach streben, es seinem Menschen recht zu machen, wodurch die Erziehung des Hundes einfach wird. Die Unterordnung des Hundes unter den Menschen ist also etwas völlig natürliches, was für die Erziehung des Hundes und für das Zusammenleben absolut notwendig ist und auch vom Hund als natürlich und angenehm angesehen wird.
GГјnther Bloch, Elli Radinger:
Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern
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Wer ist ein guter RudelfГјhrer?
Damit man von seinem Hund als Rudelführer akzeptiert wird, muss man einige Verhaltensmaßregeln beachten. Am wichtigsten ist ein selbstbewusstes, selbstsicheres Auftreten. Wer natürliche Autorität ausstrahlt, wird von vielen Hunden schon alleine deshalb als Rudelführer anerkannt. Zaghafte, selbstunsichere Menschen haben es da schwerer, aber auch sie können durch die richtigen Verhaltensweisen die Rangordnung in ihrem "Rudel" bestimmen. Die Erfolge im Umgang mit dem Hund steigern dann letzten Endes auch das Selbstbewusstsein, so dass es im Laufe der Zeit einfacher wird. Wer von sich weiß, dass er eher nicht so selbstsicher ist, sollte schon bei der Auswahl des Hundes besser darauf achten, dass er kein Tier bekommt, das ein hohes "Alpha-Potential" hat. Der Welpe, der alle seine Wurfgeschwister dominiert, ist also nur für wirklich selbstsichere Menschen mit Hundeerfahrung geeignet.
Wie wird man RudelfГјhrer?
Um Dominanzprobleme mit seinem Hund zu vermeiden, sollte man sich wie ein Rudelführer, also dominant verhalten. Das fängt am ersten Tag an. Schon der Welpe muss lernen, dass nicht alles nach seinem Kopf geht, auch wenn es noch so putzig und niedlich wirkt.
Der Rudelführer stellt die Regeln des Zusammenlebens auf, die dann immer für alle gelten. Man sollte darauf achten, dass das auch tatsächlich immer der Fall ist, unabhängig davon, ob man gerade gut oder schlecht gelaunt ist, ob man gerade viel oder wenig Zeit hat.
Der Hund darf niemals ins Bett oder aufs Sofa. Diese erhöhten Plätze sind für die ranghohen Rudelmitglieder reserviert. Man kann die Liste dieser Plätze auch ohne Probleme verlängern. Wichtig ist nur, dass diese Regeln absolut immer gelten, auch dann, wenn man gerade gerne mit dem Hund schmusen möchte. Wer diese Regeln nur dann durchsetzt, wenn der Hund gerade nass und dreckig ist, verhält sich nicht konsequent. Der Hund wird das als Willkür interpretieren.
Auf Spaziergängen bestimmt immer der Ranghöhere, wo es lang geht und mit welcher Geschwindigkeit gegangen oder gelaufen wird. Das gilt auch für das Gehen bei Fuß. Der Hund muss sich immer nach seinem Menschen richten, niemals umgekehrt. Der Ranghöhere läuft dem Rangniederen niemals nach, sondern wartet, bis der kommt. Situationen, in denen man seinem Hund nachlaufen muss, müssen also unbedingt vermieden werden, entweder durch eine Leine oder durch bessere Erziehung. Für alte und kranke Hunde kann es natürlich Ausnahmen geben, es geht ja nicht darum, den Hund zu quälen.
Wenn der Hund eine Aufgabe bewältigt oder ein Kommando befolgt, muss er belohnt und gelobt werden. Er muss merken, wenn sein Mensch zufrieden mit ihm ist. Umgekehrt darf der Hund nur dann Belohnungen bekommen, wenn er vorher eine Aufgabe ausgeführt hat. Auf keinen Fall darf man seinem Hund ein Leckerli oder auch nur eine Liebkosung geben, weil er darum bettelt. Wenn sein Betteln erfolgreich ist, dann lernt der Hund, dass er bestimmen kann, was wann geschieht. Bestrafungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden, mit Belohnungen an der richtigen Stelle erreicht man mehr.
Man sollte jeden Tag Unterordnungsübungen wie Sitz, Platz, Bleib mit dem Hund machen. Diese Kommandos sind ohnehin Teil des normalen Alltags. Es ist von Vorteil, diese Übungen auszudehnen. Obedience, also Gehorsam oder Unterordnung, ist eine Sportart, die Hunden Spaß macht und die eine eindeutige Rangordnung voraussetzt und fördert. Vor allem Hunde, denen es eher schwer fällt, sich unterzuordnen, profitieren von Obedience und vergleichbaren Sportarten und Übungen.
Man sollte seinem Hund gelegentlich sein Futter, seinen Knochen oder sein Spielzeug wegnehmen, ohne dass er knurrt oder sich wehrt. Wenn das nicht möglich ist, muss man es unbedingt üben, der Rudelführer darf sich immer und überall bedienen. Man sollte ihm die Sachen aber wieder zurückgeben.
Man sollte den Hund erst füttern, nachdem alle Menschen gegessen haben. Während der Mahlzeit darf der Hund nicht betteln und er darf auch nichts vom Tisch bekommen. Im Hunde- oder Wolfsrudel ist das auch so. Zuerst fressen sich die Ranghöheren satt, die Rangniederen bekommen das, was übrig bleibt.
Konsequenz und Rangordnung
Wer sich konsequent wie ein Rudelführer verhält, wird von seinem Hund auch als solcher anerkannt werden. Wenn die Rangordnung in dieser Weise gefestigt ist und der Hund ganz sicher weiß, wie die Dinge liegen, dann kann man sich auch gelegentliche Abweichungen von den Regeln erlauben. Dabei gilt dann aber, dass man dem Hund explizit gestattet, das eine oder andere zu tun oder zu unterlassen, auf Betteln oder Forderungen des Hundes sollte man niemals reagieren.
Damit alle Familienmitglieder vom Hund als ranghöher anerkannt werden, sollten sich auch alle so verhalten. Wenn nur ein Familienmitglied als ranghöher angesehen wird, dann kann es zu ernsten Schwierigkeiten kommen, sobald dieser eine Mensch mal nicht da ist. Aus dem sonst so folgsamen Hund kann dann ganz plötzlich eine zähnefletschende Bestie werden. Es ist also wichtig, dass in der gesamten Familie Einigkeit über den Umgang mit dem Hund herrscht.
Der Hund als RudelfГјhrer?
Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen, wenn mit der Rangordnung im Familienrudel etwas nicht stimmt: Der Hund liegt auf dem Sofa und knurrt, wenn man ihn von dort vertreiben möchte. Er lässt nicht zu, dass man ihm Zecken entfernt, ins Maul schaut oder ihm sein Fressen oder ein Spielzeug wegnimmt. Er fordert Zuwendung, Spielen und Fressen ein, statt zu warten, dass man es ihm gibt.
Das kann und sollte man Г¤ndern.
Hundeerziehung: Гњbersicht
В© Astrid Kurbjuweit 2008 - 2017
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Wie werde ich rudelführer beim hund
Was ist Dominanz?
Bei der Mensch-Hund Beziehung muss also der Mensch in der Lage sein, seinem Hund jederzeit zu suggerieren, dass alles in bester Ordnung ist und die Lage stabil. Wir sollten bedenken, dass der Hund nicht in der Lage ist sich selbst zu versorgen. Also ist es an uns ihm zu zeigen, dass wir die Kontrolle ьber alle wichtigen „Ressourcen“ haben. Somit geben wir ihm die soziale Stabilitдt und psychische Sicherheit, die er dringend benцtigt. Wir kцnnen beobachten, dass die meisten Hunde, die nicht korrekt im Rang eingewiesen worden, ein generalisiertes Angstproblem haben. Denn sie sind mit der Aufgabe, das Rudel vor Schдden zu schьtzen, gдnzlich ьberfordert. Also kommen wir zu dem Schluss, dass nur eine „stabile Rangordnung“ eine unabdingbare Grundregel fьr unsere „Erziehungsarbeit“ darstellt.
Wenn ein Hund, die Fьhrung durch seinen Halter nicht freudig akzeptiert, dann kann man davon ausgehen, dass die Erziehung fehlschlдgt.Der Hundefьhrer muss sich also darьber im klaren sein, dass es seine „Pflicht“ ist, die Position des „Rudelfьhrers“ einzunehmen, da er nur so seinem Hund ein artgerechtes Leben bieten kann. Wichtigste Voraussetzung hierfьr ist, dass man sich mit dem Verhalten und der Kommunikation des Hundes auseinandersetzt. Der Welpe, der schon bei seinen Wurfgeschwistern durch Rangeleien zuerst an sein Fressen gelangt, hat schon ein gewisses Durchsetzungsvermцgen. Bitte aber daran denken, dass das mit einer endgьltigen Rangordnung noch nicht viel zu tun hat.
Schon mehrfach wurde von mir erwдhnt, dass einer die Kontrolle ьber wertvolle Ressourcen hat und der andere dies akzeptiert. Dies wird durch Verhaltensweisen des Alltags und eindeutige Signale oder Demonstration der Macht ununterbrochen abgesichert. Fressen, schlafen, um Aufmerksamkeit betteln, spielen, Kцrperkontakt, Initiative und Fortpflanzung, also jede Handlung des tдglichen Lebens, haben eine hierarische Bedeutung.
Durch diese rituelle und symbolische Abwicklung der Hierarchie sind Kampfeinsдtze nur in Entscheidungssituationen notwendig – nдmlich dann, wenn es um die definitive Ьbernahme der Fьhrung geht. Meistens gehen solcher Angriffe unzдhlige voraus, in denen einer der Partner Punkte sammelt und der andere dauernd verliert (in diesem Fall leider der Mensch).
Was passiert denn wenn die Rangordnung nicht festgelegt ist?
Sie haben nun im Laufe der Jahre eine grosse Anzahl von Punkten gesammelt und kцnnen nun den „Umsturz“ wagen.
Da es sich meist um eine „Erstkampfsituation“ handelt, kann diese Konfrontation gefдhrlich werden. Je grцЯer der Hund ist umso gefдhrlicher kann dann auch die Situation sein. Hunde die schon gewisse Vorrechte haben beginnen nun sie auch zu verteidigen. Ist man nicht in der Lage vorherige Drohungen zu erkennen, wenn man sie gar respektiert oder missverstanden hat, kann es auch zu Einsatz von „Hundezдhnen“ kommen.
Ich habe mit Hundefьhrern gesprochen, die ganz entsetzt reagiert haben, weil ihr Hund sie wдhrend des streicheln auf einmal in die Hand biss.
Eine Frau erzдhlte mir, dass sie nicht aus ihrer Kьche raus konnte, weil ihr Hund zдhnefletschend vor ihr stand.
Ein Hundefьhrer fragte mich, warum sein Hund ihn angeknurrt hat, er wollte ihn doch nur von der Couch holen….
Es gibt unzдhlige solcher Beispiele, leider aber auch viele Hundefьhrer, die tatsдchlich die Schuld beim Hund suchen und ihn dann wegen sogenannter „Verhaltensstцrungen“ ins Tierheim bringen. Das diese „Verhaltensstцrungen“ vom Menschen verursacht werden darauf kommen die wenigsten.
Was sollte man also tun, um solche Situationen auszuschliessen?
Der Junghund ab dem 4. Monat sollte schon ihn seinen Rang eingewiesen werden. Schon jetzt werden vom Hundefьhrer alle wichtigen Ressourcen fьr den Hund ьbernommen. Diese wichtigen Ressourcen fьr unsere Hunde sind:
Futter – Zuwendung – Spiel
Nun noch mal zum Welpen, ich habe ihnen ja schon vorher mitgeteilt, dass dieser noch „gern“ sitz macht, wenn er dafьr eine Belohnung erhдlt. Bei ihm wird natьrlich nicht solange gewartet bis er sich beruhigt. Wenn er ruhig sitz macht, wartet man einen Moment und dann darf er fressen. Hier wird aufgebaut spдter darf ein Hund auch ruhig mal etwas lдnger vor seinem Fressnapf verweilen! Da es in der Natur von Welpen liegt, dass sie irgendwann anfangen ihr „Fressen“ durch knurren verteidigen zu wollen, mьssen sie ihm das „Futter“ wegnehmen und noch mal von vorne anfangen. Wie schon erwдhnt ganz ruhig „sitz“ machen lassen und kurze Zeit spдter „fressen“ lassen. Dies muss evtl. mehrmals wiederholt werden aber ihr Welpe versteht irgendwann, dass er sein „Fressen“ nicht verteidigen muss.
Bitte bedenken Sie, dass ein Hund, der wдhrend Sie essen etwas von IHREM Teller abbekommt, wieder einige Punkte gegen sie sammelt!!
Auch hier sei darauf hingewiesen, dass ein Hund der bei Ihnen im Bett schlдft wieder einige Punkte gegen sie sammelt!
Nein, einen Hund mit kurzem Fell evtl. auch noch „drahthaarig“ mьssen sie nicht Tag fьr Tag bьrsten. Aber zur Pflege gehцrt noch viel mehr. Sie mьssen ihn jeden Tag untersuchen, auf Parasiten, auf Dermatitis, auf Milben, die Ohren werden nachgesehen, die Pfoten untersucht, die Zдhne und das Zahnfleisch kontrolliert. Sie sehen also es ist gar nicht so einfach.
Auch in diesem Fall bedenken sie bitte, dass jede Aufforderung des Hundes, der sie wiederum nachgehen wieder ein „Punkteverlust“ fьr sie darstellt.
Also nur der Rudelfьhrer beginnt und beendet das Spiel. Der „Sieg“ wie auch das „Spielzeug“ gehцren immer zuletzt dem „Rudelfьhrer“.
Dies ist ein allgemeiner Hinweis auf die „Hierarchie“ zwischen den jeweiligen Partnern.
Sollten Sie schon einen Hund haben der evtl. ein „Dominanz Problem“ oder eine „Verhaltensstцrung“ aufweist, dann kann ich Ihnen nur einen kompetenten Hundetrainer oder einen Hundepsychologen empfehlen. Denn ich habe nur einige Anhaltspunkte fьr eine artgerechte Haltung „Ihres“ Vierbeiners gegeben. Wenn Sie in der Nдhe von Kцln wohnen, dann wьrde ich mich freuen, wenn Sie auf mich zukommen wьrden. Schauen Sie unter Hundeschule und lernen Sie mich kennen.
Silvia Knublauch
Hundefriseur
Tierpsychologie
Hündische Mitteilungen
Tierärzte
Liebe Hundefreunde, liebe Leser.
Er sieht seine Familie als "sein" Rudel an und braucht wie der Wolf, einen Rudelchef dem er sich bereitwillig unterordnet.
Es lieg also in der Natur des Hundes, dass er sich unterordnen will! Kann er dies nicht, weil der Halter ihm mangels Führungsqualität keine klare Rangeinweisung gibt, befindet sich der Hund in einem luftleerem Raum, was häufig zu Verhaltensproblemen führt!
Deshalb ist es so wichtig, dem Hund eindeutige Grenzen zu setzen und als "Chef" bestimmend und konsequent zu agieren stattt fortlaufend auf die Aktionen des Hundes zu reagieren. Problematisches Hundeverhalten geht nicht zwangsläufig einher mit Knurren oder Beißen. Vielmehr sind es die Situationen, in denen der Hund gewisse Dinge einfordert wie z.B:
- Als erster begrüßt zu werden.
- Sreicheleinheiten zu bekommen, wann immer er es möchte.
- Als erster durch die Tür zu gehen.
- Sich volkommen frei im Haus zu bewegen.
Deshalb sollten Sie folgende Regeln im artgerechten Umgang mit ihrem Hund beachten:
Nichts im Leben ist umsonst!
Ihr Hund wird Ihnen freudig gehorchen und Sie respektieren. Und Sie können ihm so, viel mehr Freiheit gewähren!
Wesentliche Punkte der Rangeinweisung
Klare Anweisung! Was ich sage, meine ich auch so!
Konsequenz in der Stimme!
Agieren statt reagieren!
Der Besitzer ergreift immer die Initiative!
Nicht den Hund fordern lassen!
Steht der Hund im Weg, muss er den Weg frei machen!
Ihm muss ein bestimmter Platz zugewiesen werden!
Spielzeug wird grundsätzlich weg gepackt!
sonder n Normalität!
Als erster und solange er will, essen darf!
Als erster in und aus der Wohnung geht!
Beim Spaziergang die Richtung angibt!
Als erster Besucher begrüßt und auch begrüßt wird!
Kontakt z. B. Schmusen, Spiel, beginnt und beendet!
Die besten, meißt erhöhten Liegeplätze beansprucht!
Generell im Zentrum der Aufmerksamkeit steht!
Derjenige der ist, der entscheidet,
wo es lang geht!
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Ich bin kein Rudelführer.
Seit Jahren kämpfen Hundeliebhaber gegen die Vermenschlichung von Hunden. Es wird Zeit, dass mal jemand gegen die Verhundelung von Menschen angeht.
Die Hundeliebhaberwelt hat etwas aufzuholen. Jahrzehntelang wurden Hunde mit Essensresten gefüttert, mampften Königsberger Klopse und Hawaiitoast. Sie durften auf die Couch und hatten Halsbänder mit Herzchen und Näpfe mit Namen.
Heute greift eine alles erschlagende Floskel um sich, die sich der Vermenschlichung von Hunden entgegenstemmt: „Nicht artgerecht!“ Der Hund ist nunmal kein Mensch, rufen die Hundeliebhaber aus und lehren uns, wie ein Hund zu denken. Der Hund stammt vom Wolf ab, jawohl und so müssen wir ihn auch betrachten. Damit wir ihm uns überhaupt nähern können, müssen wir vor allem eins: Rudelführer werden! An der Spitze der Rudelführer-Bewegung: „Hundeflüsterer“ Cesar Millan. In einer Art Casting-Show mit Hundehauptpreis lässt er Menschen gegeneinander antreten, die ihren Namen in die Kamera rufen und den Zusatz: „Und ich möchte Rudelführer werden!“ hinterherschleudern. Auch „Hundeflüsterin“ Maja Nowak (vielleicht gibt es ja irgendwo ein Hundeflüsterer-Nest) arbeitet nur mit dem Rudel-Prinzip. Jeder Hund, so sagt sie, hat eine angeborene Position in einem Rudel, unabhängig von seiner Rasse oder Geschichte. Sie lässt Hundebesitzer hintereinander Gassi gehen, den Hund in der Mitte, damit er seine Rudelposition als „mittlerer Wächter“ ausleben kann.
Als Rudelführer muss man natürlich ein paar Dinge beachten. Niemals darf man den Hund zuerst durch eine Tür gehen lassen. Sonst ist man in den Augen des Hundes eine Flasche und nicht der Chef. Der Hund darf auch nicht vor dem Rudelführer seine Mahlzeit bekommen. Der Hund soll nicht erhöht liegen und wenn man falsch mit ihm kuschelt, verliert man den Respekt des Hundes. Der Hund darf nie vor einem gehen, am besten immer einen Schritt hinter dem Rudelführer.
Fragen über Fragen.
Als Hundeneuling seh ich mir das natürlich alles an. Und das Fragezeichen über meinem Kopf wächst. Wie kann das gehen? Wenn ich der Rudelführer bin, ist dann Panini das Rudel? Ist ein Hund nicht ein bisschen wenig für ein Rudel? Sind eine Triangel und eine Geige ein Orchester?
In ihrem Buch „Das andere Ende der Leine“ weist Patricia B. McConnell darauf hin, dass Wölfe gar nicht in einem Rudel leben. Zumindest nicht so, wie man sich das vorstellt. Sie leben in einem Familienverband aus höchstens drei Generationen, wobei die beiden Kindergenerationen von ein und dem selben Elternpaar stammen. Die Rudelführer sind ganz einfach die Eltern. Das verwirrt mich nun noch mehr. Wie passt das alles zusammen? Soll Panini denken, ich wäre ihre Mutter?
Und ich mache schon wieder alles falsch. Gleich hinter unserer Haustür sind innen drei Stufen. Panini nimmt verletzungsbedingt immer ein bisschen Anlauf und fetzt diese Stufen nach oben. Vor mir. Ich hab sie ja an der Leine. Anders wäre es sehr unpraktisch. Ich müsste sie sitzen lassen, die Tür aufschließen, die Tür festrasten, die Treppen mit der Leine hochgehen, dann den Hund nachrufen, wieder sitzen lassen und die Treppen wieder hinuntergehen, um die Tür zu schließen.
Das Tier bekommt zuerst sein Fressen. So ist sie satt und schläft, während ich in Ruhe kochen kann. Oder zum Bäcker gehen. Ich kann bei der Arbeit frühstücken und mir einen zweiten Kaffee kochen, ohne daran zu denken, dass der Hund jetzt auch mal langsam … Das Tier läuft oft vor mir. So sehe ich, wie sich ihr Bein heute macht, ob sie unrund läuft oder humpelt. Ich sehe, ob sie locker ist oder vom Schwimmen Muskelkater hat. Ich sehe, wie sie auf einen entgegenkommenden Hund reagiert und ob ich sie kurz halten muss. Ich sehe, wie sie einem Schmetterling nachschaut und überprüft, ob die Katze zuhause ist, die an der Ecke wohnt und oft innen auf dem Fensterbrett sitzt. Ginge der Hund hinter mir, würde ich nicht mal gleich mitkriegen, wenn er mal muss. Eigentlich bräuchte ich gar keinen Hund. Ich könnte ja einfach eine Leine in die Hand nehmen und mir vorstellen, ich hätte einen. Sehen würde ich ihn ja so oder so nicht.
Nicht artgerecht!
Aber so lebt das Tier überhaupt nicht artgerecht. Sie wird nicht gebarft (nicht artgerecht!), liegt in einem orthopädischen Hundebett (welcher Wolf tut das schon?) und bekommt zum Schwimmen eine Schwimmweste an (nicht artgerecht!). Und ich bin eine Versagerin als Rudelführerin. Ich trage sie auf den Treppen (eine erhöhte Position verstärkt Machtgefühle!) und sie kann immer noch nicht bei Fuß gehen. Ich umarme sie (Hunde hassen umarmen – nicht artgerecht!) und rede mit ihr (nicht artgerecht!).
Das liegt alles daran, dass ich ein Mensch bin. Was ja auch so eine Art Art ist. Zuallererst achte ich darauf, dass ich artgerecht lebe. Und für Menschen ist es nun mal artgerecht, dass sie in ganzen Sätzen sprechen. Selbst mit Tieren. Und dass sie essen, wann es ihnen passt und Hunden dabei zusehen, wie sie die Welt entdecken. Wie es scheint, achtet auch Panini drauf, dass ihr Mensch artgerecht lebt. Sie holt sich aus ganzen Sätzen das wichtigste raus und macht es einfach. Sie drängelt sich unter meiner Achsel hindurch und bringt sich selbst in die Position, umarmt zu werden. Und oft wartet sie beim Spazierengehen auf mich, damit ich lahmer Mensch aufholen kann.
Vielleicht ist es super Rudelführer zu sein, wenn man ein Rudel hat. Wenn man einen einzigen handelsüblichen und nicht weiter verhaltensauffälligen Hund hat, sollte es doch irgendwie genügen, der liebevolle Kumpel zu sein, auf den man sich verlassen und dem man vertrauen kann. Und der deshalb auch die Entscheidungen trifft. Ich bin und bleibe Mensch, der die Welt mit Menschenaugen sieht. Rudelführung überlasse ich gerne tatkräftigen und dazu begabten Hyänen.
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Titelbild: ©AdrianHillman – istockphoto.com
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3 Kommentare
Ich habe zwei Hündinnen – lang domestizierte Haushund-Mischlinge, keine Wölfe.
Sie lieben es, umarmt zu werden, von mir und besonders den Kinder.
Sie können es nicht leiden, von Fremden auf dem Kopf gestreichelt zu werden, daher verhindere ich es.
Sie versuchen sich vor mir durch die Tür zu drängeln, was ich verhindere, weil ich Drängler nicht leiden kann.
Sie laufen beim Spazieren Gehen vor mir, weil ich Freude daran habe, ihre schönen Bewegungen zu sehen und SIE sich umdrehen müsse, wenn wir kommunizieren und nicht ICH 😉
Wir essen abends vor ihnen, weil sie mehr Geduld haben als die Kinder und wir, wenn wir hungrig sind. Tagsüber mal so mal so.
Hundehaare auf dem Sofa mag ich nicht, aber die kleinere passt gerade noch auf meinen Schoß und darf das manchmal abends.
In der Erziehung muss ich konsequent sein mit dem, was ich erlaube und was nicht, sonst bilden sie sich ein, sie können machen, was sie wollen (vor allem andere Hunde anrüffeln).
Ich finde, man sollte das Ganze (wie du beschreibst) mit etwas fachlichem Hintergrund vor allem pragmatisch und individuell handhaben und glaube, dass meine Hunde ungefähr so hundegerecht leben wie ich menschengerecht lebe (davon sind viele ja auch sehr weit weg).
Danke! Du sprichst mir aus der Seele!
Da musste ich doch glatt meine Freundin etwas anschnauzen, als Sie meinte mein Hund dominiere mich in dem er seine Pfote auf meine Hand gelegt hat, als ich neben ihm saß … auf dem Boden ich schlechte Rudelführerin.
Er hat das von Anfang an gemacht und damit unsere Nähe gesucht, auch im Auto. Wenn kuscheln nicht ging oder zu warm war.
Ihr Blick… aber sie hat ja alle Cesar Mellan Videos auf Youtube gesehen … 😀
du sprichst mir auch aus der Seele.
Ich habe einen Eurasierbuben namens Milow, der jetzt zwei einhalb Jahre alt ist.
Meine Hundetrainerin hat mir vor kurzem einmal gesagt, dass sie mich am Anfang belächelt hat, weil ich meinem Hund immer allles erklärt habe, was wir jetzt machen und auch schon mal mit ihm verhandelt habe. Aber, hat sie gemeint, jetzt lächelt sie nicht mehr, weil sie sieht, was ich für Erfolge damit habe.
Wir sind zwei Kumpel geworden, wo der eine sich in der Natur deutlich besser auskennt und der andere sich in der Menschenwelt besser auskennt. Und jeder kann vom anderen lernen.
Und dann kann es schon passieren, dass er wenn ich an einer befahrenen Straße stop sage vor dem Überqueren, er steht und wartet bis ich sage “gehen wir”, hingegen in unserer Gasse wo dreimal am Tag ein Auto fährt, ich stop sage, er stehen bleibt, links und rechts schaut und wenn nichts kommt mich innerlich kopfschüttelnd ansieht und losgeht. Im Siedlungsgebiet ist er aber immer an der Leine, weil eine Katze auf der anderen Straßenseite, wäre in Grund voll durchzustarten. Außerdem schreiben das die Hundehaltungsgesetze vor…
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Heidi & Panini, two of a kind. Interessiert an frischer Luft, Bewegung und guten Mahlzeiten. Mehr darüber gibt's hier
Wie akzeptiert mich mein Hund als Rudelführer(Chef)
ich möchte wissen, wie mein Hund mich als sein Chef akzeptiert. Bitte keine kurz Antworten wie finds heraus oder so. Ich brauche wirklich dringend Hilfe!
5 Antworten
Was für veraltete und völlig falsche Ansichten hier gepostet werden. Am schlimmste ist der erste Beitrag von Portbatus. Rudelführer. Sorry Leute, lebt ihr hinter dem Mond? Es gibt zuhauf Beiträge die alles widerlegen. Es gibt zwischen Mensch und Hund kein Rudel! Selbst bei "zusammengwürfelten" Hunden gibt es das nicht. Ein Rudel besteht grundsätzlich aus einem Familienverband. Lest mal den bericht (bis zum Ende!!)https://magazin.mydog365.de/erziehung/methoden/rangordnung/Moderne Hundeführung bedeutet alles andere als "Ich Chef, du Sklave!"
Als erstes musst du es wirklich wollen, der Boss in Euerem Rudel zu sein.
Denn ab jetzt bist du der Rudelboss/Leitwolf. Diese Position wird er sich nicht so leicht abnehmen lassen. Da kommt es auch deine liebevolle Konsequenz an. Aber wenn ich dich richtig verstehe, stehst du mit dem Rücken zur Wand, du musst dich durchsetzen.
Ich habe hier einfach mal einen Artikel kopiert, den ich vor einiger Zeit gelesen habe.
Das Verhältnis zwischen Herr/Frau und Hund ist keineswegs immer so spannungsfrei wie wir Tierfreunde uns das eigentlich wünschen. "Das einzige, was ich meinem Hund noch voraus habe, ist das Know-how, wie man den Kühlschrank aufmacht", verriet mir kürzlich ein verzweifelter Freund. Sein Rauhaardackel hat ihn völlig im Griff. Was ist geschehen? Wie konnte sich ein so ehedem glückliches, zumindest gleichberechtigtes Pärchen so auseinander leben?
Unser Magazin "simplify your life" glaubt einen Weg zu kennen, wie wieder dauerhaft Eintracht zwischen Herr und Hund hergestellt werden könnte. Der Rat der Redaktion: "Vereinfachen Sie Ihren Hund." Ich möchte die Tipps gerne an Sie weitergeben - natürlich ohne Gewähr auf Erfolg. So soll es gehen:
Zunächst die Regel Nr. 1: Die Führungsposition kann nur einer im "Hundhaushalt" haben: Das "Alpha-Tier". Es liegt an Ihnen, unmissverständlich zu zeigen, wer das "Alpha-Tier" bei Ihnen daheim ist: Sie oder Ihr Hund.
Erkennt beispielsweise Ihr Dackel Sie nicht als Rudelführer an, übernimmt er selbst die Rolle des "Alpha-Tieres". Glauben Sie meinem Freund: Von diesem Zeitpunkt an haben Sie wirklich schlechte Karten. Sie müssen also immer dafür sorgen, dass ihr Hund merkt, wer der Chef ist. Aber machen Sie sich nicht lächerlich. Geben Sie lieber einmal keinen Befehl, wenn Sie nicht ganz sicher sind, dass er diesen auch wirklich ausführen wird. Befehle müssen zudem später wieder aufgehoben werden. Nach dem "Sitz" muss ein freundliches "Auf" folgen, mit dem der Liebling aus der Sitz-Postition wieder entlassen wird, sagen Experten.
Regel Nr. 2: Diese Regel aus "simplify your life" scheint zunächst leicht zu sein. Vermutlich ist sie aber viel schwieriger durchzusetzen als Regel Nr. 1. Sie besagt: Hundebesitzer müssen sich stets an die Regeln halten, die Sie selbst aufgestellt haben. Ihr Hund sollte nämlich die Welt, in der er nach Ihrer Vorstellung leben soll, auch verstehen bzw. nachvollziehen können. Das Wort "Hier" zum Beispiel, muss immer dasselbe meinen, damit "Waldi" nicht irritiert wird.
Regel Nr. 3: Keine Belohnung ohne Leistung. Vor dem "Gassigehen" wird zunächst - immer - "Sitz" geübt. Und "Platz" heißt es, bevor es etwas Leckeres zu fressen gibt. Im letzteren Punkt hat das Hundeleben fast menschliche Züge.
Angst vor Hunden: Warum Hunde Ihre Angst bemerken Und auch das noch zum Schluss aus "simplify your life": Je dominanter Ihr Hund ist, desto mehr sollten Sie nachfolgende "Lebensgewohnheiten" in Ihrem gemeinsamen Haushalt einschränken oder ganz beseitigen:
Was er nicht mehr darf, alles andere ist auf gut "hündisch" eine Respektlosigkeit:
Mein Hund darf auf dem Sofa liegen. Mein Hund darf im Schlafzimmer schlafen. Mein Hund geht vor mir aus der Tür aus dem Haus. Mein Hund bekommt Häppchen direkt vom Frühstückstisch aus zugeworfen. Mein Hund sitzt selbstverständlich auf dem Fahrersitz, wenn er allein im Auto zurückbleibt. Mein Hund hat immer Vorrang. Wenn er spielen will, unterbreche ich meine Arbeit. Mein Hund begrüßt die Gäste zuerst. Mein Hund darf mir beim Spielen in den Hosensaum beißen. Mein Hund bekommt sein Futter, bevor ich esse. Mein Hund liegt meistens schnarchend im Türrahmen und ich steige behutsam über ihn hinweg.
Zehnmal "M" wie "Muss doch eigentlich nicht sein oder besser darf nicht sein". Also tun Sie was, um Ihre Rolle als "Alpha-Tier" und große Teile Ihrer Wohnung zurück zu erobern. Ich weiß, es ist schwer den großen, treuen Hundeaugen zu widerstehen?
Ich wünsche Ihnen viel Kraft, Durchsetzungsvermögen und Konsequenz!
Denn Hunde unter sich, sind klar hierarchisch strukturiert und sehr konsequent, jeder Regelvorstoß wird geahndet.
"Aber machen Sie sich nicht lächerlich. Geben Sie lieber einmal keinen Befehl, wenn Sie nicht ganz sicher sind, dass er diesen auch wirklich ausführen wird."
sehr wichtiger punkt. mein nachbar rennt seinem hund hinterher und ruft: hundertmal: "komm leica!". wenn er ihn zufällig einholt, und der hund stehenbleibt, bekommt er ein leckerli.das ist erziehung vom feinsten :-D
Also meiner Meinung nach gibt es da viele Möglichkeiten ! Ich selber besitze einen Hund der sich sehr anhänglich gegenüber seinem Führer verhält ! Erreichen kannst du dies wenn du ihm zb. Einen Hundeknochen gibst ihm den nach 3 Minuten wegholst und dann wieder gibst , so baut sich das Vertrauen zwischen dem Hund und dir auf !
Wenn du willst das er dich strikt akzeptiert muss du hart durchgreifen !
was machst Du bei hartem Durchgeifen?
Hart durchgreifen wenn der Hund nach dem ersten Befehl nicht das tut , was du willst musst du ihn direkt bestrafen ( innerhalb der ersten 5 sekunden sonst versteht der Hund nicht , warum er bestraft wurde ) !
Bestrafen kannst du ihn durch Sachen werfen oder mit Sachen nach ihm schlagen
Niemals mit der Hand schlagen , da du ihn mit der Hand auch fütterst , das würde er dann falsch verstehen hol dann lieber eine Zeitung oder irgendetwas des Gleichen !
Bestrafen kannst du ihn durch Sachen werfen oder mit Sachen nach ihm schlagen
ach du sch. meine augen sind grade fast rausgefallen! O.O das geht GAR NICHT. schade das der hund das auch nicht mit dir machen kann! ehrlich SCHADE!!
Das Einzige was man mit so einer "Bestrafung" bewirkt ist der verlust des vertaruens des Hundes. So wird er noch nicht einmal einsehen, dass der Fragesteller und er ein Rudel sind, geschweige denn, dass er der Rudelführer ist.
Konsequenz ja, Gewalt NEIN.
@Inspiration95: Gewalt und laut werden ist ein Zeichen von Schwäche, nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch von Mensch zu Hund. Mit dem Schlagen, auch wenn es nicht mit der Hand ist, zeigst Du Deinem Hund gegenüber Schwäche, was sicherlich nicht dazu führt, dass Du Rudelführer wirst, sondern eher dazu, dass Dein Hund aus Angst tut, was Du willst. Ob dies auf lange Sicht eine für beide befriedigende Beziehung ist, wage ich zu bezweifeln.
Was du damit erreichst ist, das du einen Hund hast der angst vor dir hat, aber keinen Respekt. Doch den brauchst du im der Rudelführer zu sein. Mit Bestrafung egal welcher art kann ein Hund nichts anfangen, NIE!
Das was der Hund versteht, ist DISZIPLIN. Das ist das was dich zum Rudelführer machen kann und machen wird wenn du es richtig machst.
Du brauchst auch kaum Komandos,KÖRPERSPRACHE ist das worauf es ankommt.
Kein Hund versteht, egal in welcher Situation wieso du ihn Schlägst!! Es verunsichert und mach ihn höchstens Aggressiv und womöglich zu einem Angstbeisser!
Bitte nimm dir davon was zu Herzen und hör auf deinen Hund/Hunde zu schlagen!!
"hart durchgreifen" und "mit sachen schlagen"?
einen hund erzieht man nicht mit gewalt! das ist tierquaelerei!
wichtig ist ein konsequentes erziehen. alles positvers wird mit freundlichen worten und ab und an einem leckelie belohnt.das nicht erwuenschte mit einem strengen "nein".wichtig ist den hund nicht vollzu labbern.
hallo, ich "bestrafe" meinen hund, wenn er nicht folgt, mit einem weichen fahrrad handschuh. als er noch jung und unkastriert war, musste er natürlich den rüden raushängen lassen, was in kombination mit ner hütehundrasse sehr anstrengend werden kann. immer wenn er mich nicht gehen lassen wollte, ist er schnell unterschwellig agressiv geworden und hat mich angeknurrt etc. da habe ich den handschuh genommen und ihn leicht!! auf die schnauze gewischt, so dass es zwar schmerzhaft war, er aber nicht gleich blind vor schmerzen sich in sein körbchen verkrochen hat. mittlerweile muss ich, wenn er gar nicht folgen will oder anderen leuten und hunden gegenüber aggressiv ist, nur noch den handschuh zeigen und er lässt ab und kommt zu mir. das alles geht nur mit training und man muss selbstverständlich den hund auch loben wenn er danach ablässt! einen hund kann man auch ein wenig "fester" erziehen, muss aber im hinterkopf behalten, dass du den hund auch liebe zeigen musst. zuckerbrot und peitsche wie man so schön sagt. selbstverständlich aber mehr zuckerbrot als peitsche.
man muss da nichts großartiges machen! einfach konsequent bleiben (aber bitte NIE schlagen, egal mit was!). selbstsicheres auftreten dem hund gegenüber und auch so allgemein, dich mit ihm gaaaanz viel beschäftigen, bei ''fehlern'' seiner seits eine kleine weile ignorieren usw.
dein hund soll dich als ''rudelfürher'' akzeptieren, weil er auf dich vertraut und dich respektiert, und NICHT weil er angst vor dir hat!
als tipp:mach immer alles zuerst und danach kommt dein hund ;) zum Beispiel beim in die Wohnung gehen: wenn dein hund sich vordrängelt eiskalt die tür zuhauen und das solange wiederholen, bis du als erstes reingehen kannst ;)
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Mein 6 Monate alter Aussie-Mix fängt seit Neuestem an, mich anzuspringen und feste (!) zu beißen, wenn ihm was nicht passt. Sei es beim Spazieren Gehen oder Zuhause. Ich sehe auch nicht immer einen Grund, meistens ist es wahrscheinlich, weil er Aufmerksamkeit will oder von mir abgewiesen wird. Ein "nein" bringt in diesem Fall gar nichts, leichtes an- bzw. wegstubsen animiert ihn nur noch mehr und er fängt an zu bellen.
Was kann ich tun, um ihn 1. wieder zu beruhigen und 2. ihm zu zeigen, dass ich der Boss bin und er mich einfach nicht anspringen geschweige denn beißen darf? Kommandos helfen hier wenig bis gar nicht mehr. Draußen kann ich es manchmal noch mit einem Spielzeug abwenden, welches er dann ruhig und ohne Anstand bis zur Haustüre trägt - aber ist das die richtige Lösung?
Hallo Leutchen, ich bins wieder :)
Also die Dame von der Hundeschule war heute morgen hier und meinte mein Problem wäre weniger groß als ich eigentlich denke. Mein Hund denkt lediglich das er der Rudelführer ist, sie denkt sie muss mich beschützen, deshalb bellt sie wenn es klingelt, bellt fremde Menschen und Hunde an und bleibt nicht ruhig wenn ich gehe. Das ist enormer Streß für sie, sie kommt garnicht zur Ruhe, ist auch als sie da war die ganze Zeit durch die Wohnung gelaufen und hat geguckt ob alles ok ist.
Sie meinte es dauert etwa 2 Monate und braucht 5 Trainingsstunden mit ihr, wir würden 3 Wochen trainieren, dann würden wir eine Pause machen, damit ich Zeit hätte mit ihr zu üben und dann würden 2 weitere Trainingstage folgen und dann müsste das problem reintheoretisch ^^ behoben sein.
Sie meint ich müsste dem Hund eigentlich nur klar machen wer der Chef ist und dann würde sie auch allmälich ruhiger werden und könnte sich entspannen.
Jetzt seid ihr liebe Hundefreunde dran, denn das kann ich sicher auch ohne sie schaffen.
Ich hab mir bereits eine Transportbox bestellt an die ich sie gewöhnen werde das sie einen sicheren und geschützen Rückzugsort hat, aber wie mach ich ihr klar, dass sie mich nicht beschützen muss, sondern das das meine Aufgabe ist ?
Liebe Grüße eure Mia.xx
kurz zu den umständen: wir haben uns vor einer woche einen einjährigen mischling aus dem tierheim geholt. er war vom ersten moment auf mich fixiert, ist überall mit mir mit, egal in welchen raum ich gehe. wenn ich jedoch die tür zumache, fängt er nach ein paar minuten an zu jaulen und bellen. wenn ich dann durch die tür sage "aus" gehts für eine minute wieder und dann wieder von vorne. auf kommandos will er garnicht hören, haben ihm bis jetzt nur sitz beibringen können. wenn ich heim komme, springt er mich an, egal ob ich ihn ignoriere. abends will er dann immer ins bett. in seinen korb bleibt er nur wenn er will und auf spielzeug reagiert er überhaupt nicht. gassi gehen funktioniert aber widerum ziemlich gut, bis zu dem moment wenn andere hunde oder katzen auftauchen. woran erkenne ich dass ich als rudelführer akzetpiert werde?
immer wieder wird hundehaltern, die erziehungsprobleme mit ihrem hund haben, geraten, die rudelcheffrage zu klären. eigentlich eine einleuchtende sache. wenn der hund einen als rudelführer akzeptiert, sollte man es einfacher haben. ich frage mich aber immer wieder: was ist, wenn der halter nun künstlich einige rudelchefmanieren an den tag legt, sich aber in anderen teilen für den hund als chef disqualifiziert?
meine befürchtungen werden hier bestätigt :
Weitere, beliebte - völlig unnütze und teils einfach nur lächerliche - Techniken zur sog. Rangreduktion, die dem Menschen den unbedingten "Alpha-Status" im "Rudel" sichern sollen sind:
- Den Hund niemals zu füttern, bevor man nicht selbst - vor den Augen des Hundes - etwas gegessen hat (und sei es nur ein "Pro-Forma-Keks"), denn der "Alpha" isst immer zuerst!
- Den Hund keinesfalls im Bett schlafen zu lassen, denn der "Alpha" teilt sein Lager nie mit Rangniederen!
- Dem Hund nicht zu gestatten, sic hoberhalb der Treppe niederzulegen, denn der "Alpha" beansprucht die höchst gelegene Stelle immer für sich!
- Dem Hund nie erlauben, im Eingangsbereich oder der Tür zu liegen, denn der "Alpha" beobachtet das Kommen und Gehen seines "Rudels", sonst niemand!
- Man sollte niemals über seinen Hund steigen. Statt dessen hat er aufzustehen, und dem "Alpha" den Weg freizumachen!
- Dem Hund nie gestatten, als erster durch die Tür zu laufen, denn der "Alpha" hat das Privileg als Erster zu gehen!
- Hunde sollen nicht an der Leine ziehen, denn das ist Dominanzverhalten. Nur der "Alpha"führt das Rudel an!
- Den Hund nie bestimmen zu lassen, wann ein Spiel beginnt oder endet, denn nur der "Alpha" kontrolliert das Spiel!
- Der Hund darf nie ein Beute-/Zerrspiel gewinnen, denn die Trophähe gewinnt immer der "Alpha"!
nun haben ja manche mit einigen dieser angeblich überholten techniken erfolg. was können denn aber ganz konkrete gefahren bei diesen empfehlungen sein?
Seit ein paar Monaten pflege ich den Wunsch nach einem Hund. Es soll ein Zwergspitz(evtl. Kleinspitz) werden und ich bin fleissig am Informationen sammeln(Kosten, Krankheiten, Erziehung, Arbeitsaufwand, etc. etc.). Ich müsste sowieso noch 1-3Jahre warten, bis ich den Hund bekomme(Schwester ist erst 9) - Erlaubnis der Eltern habe ich schon.
Da unser Pomeranian (wahrscheinlich männlich) zumindest bis ich ausziehe -also einige Jahre- ja ein Familienhund bleibt wollte ich mal nach Erfahrungen fragen, wie sich der Hund zu einzelnen Personen verhält und was für eine Beziehung diese zum Hund hat. Ich möchte nämlich, dass der Hund möglichst mich als Rudelführer sieht(weil ich sofern nichts dazwischen kommt später mit dem Hund ausziehn werde und allgemein eine möglichst enge Bindung mit ihmwill) und ich weiß nicht obs reicht, dass ich ihm täglich das Futter gebe, mit ihm mehrmals am Tag Gassi geh, mit ihm spiele, Kommandos/Tricks beibring usw., weil natürlich auch andere Fsmilienmitglieder sich mit ihm beschäftigen werden. Und vorallem da ich noch in die Schule gehe und auch studieren möchte ist der Hund während meiner Unterrichtszeit(momentan 7-11Stunden/Tag) mit meinen Eltern. Also 2. Frage: Würde es da große 'Rangordnung'-Probleme geben? Dass er z.B. meinen Vater mehr als Rudelführer sieht als mich, vorallem weil er ja eig über mir steht in der Familienordnung und die restliche Zeit mit ihm ist? Oder ist das garnicht mal soo wichtig? Der Zwergspitz soll ja Fremden eher misstrauisch sein, daher die Frage. Oder ist das IN der Familie wieder was ganz anderes? Dann wäre diese Frage eigentlich schon angeschlossen.
Frage am Rande, die ziemlich blöd klingt: Stinkt der Hund nicht, wenn man ihn nur 1x im Jahr(steht des öfteren im Internet) badet?? Hab rumgefragt und Bekannte mit Hunden Baden sie ca. 1mal/Monat. Wie oft sollte man nen Zwergspitz baden?mal abgesehen davon, dass er sich im Schlamm wälzt. Zu oft baden beschädigt ja seine 'natürliche Fettschicht'..
Würde mich über Erfahrungen und Antworten freuen! :)) Und wer ein gutes und aktives Forum(am besten für Spitze/Pomeranians) zu empfehlen hat bitte unten posten!
LG, Sasa PS: Bitte keine bösgemeinten Richtigstellungen wie ob ich mir sicher bin wegen den Kosten, Zeitaufwand, etc. (typische Fragen halt;haben ich und mit meinen Eltern schon durchdacht) .. JA, bin ich und wenn nicht hab ich noch 1-3Jahre es mir anders zu überlegen. ausser es ist wirklich n Argument was es wert ist es nochmal gründlich zu überdenken.
Mein Hund (Husky Schäferhund mix) 2 Jahre - macht immer Nachts in die Wohnung. Wenn wir Abends Zubett gehen und die Tür zu machen, pinckelt der Hund ständig ins Wohnzimmer wir haben bereits ein Handtuch dahin gelegt dort macht der Hund auch drauf. Kurz bevor wir schlafen gehen laufen wir nochmal eine riesige Runde mit dem Hund Wir laufen allgemein 4 -5 Stunden am Tag mit dem Hund Essen bekommt sie immer morgens . Selbst wenn sie abends beim laufen alles gemacht hat ( gepinckelt und geka***) drückt sie nochmal alles aus sich heraus sobald wir ins Schlafzimmer gehen . Sie jault nicht und garnichts Ich denke mal da es nur nachts ist das sie Angst hat alleine zu sein bzw aus Protest allein zu sein in die Wohnung macht. Kann mir da jemand eventuell Tipps geben wie man das Problem beheben kann ?? ( der Hund ist nicht inkontinent. )
Wie beschreibt ihr Dominanz? Wie zeichnet sie sich aus? Ist ein Hund dominant, wenn er alle anderen bedrängt und aufreitet? Oder hätte er es als dominanter Hund eigentlich gar nicht nötig, dies zu tun? Schreibt einfach mal, bin gespannt.
Hallo. Wir haben 2 Hunde. Einer davon ist ein 8- Jähriger Cocker Spaniel, den wir vor 2 Jahren bekommen haben. In seinem alten Zuhause gab es für ihn so gut wie keine Regeln. Er dürfte z.b das Essen vom Tisch essen. Auch "musste" er keine Kommandos lernen und man hat sich kaum mit ihm beschäftigt. Er hat sehr viel Energie und sie gingen mit ihm nur ca. ein Mal die Woche ein kleines Stück. Seit er bei uns ist gehen wir bis zu 3 Mal am Tag, wo er sehr oft Freilauf hat. Ansonsten haben wir einen großen Garten. Er akzeptiert aber nicht, dass er nicht der Chef ist. Z.B knurrt er uns an wenn wir ihn ein Kommando lernen wollen. Beim Spazieren zerrt er wie wild an der Leine und wenn er keine Lust auf etwas hat knurrt er einfach. Wir haben alles versucht. Mit unseren anderen Hund gibt es keine Probleme. Wie können wir ihn klar machen, dass er nicht zu bestimmen hat? Wenn möglich ohne Hundetrainer.
Wie finde ich heraus, wen unser Hund als Chef/ Rudelführer sieht (meine Frau oder mich)?
Hunde sind doch Rudeltiere und die Halter sind die Rudelführer.
Woher kommt es, daß für diese Personen im allgemeinen Sprachgebrauch die Verniedlichung mit einem chen am Ende verwandt wird?
mein Hund benimmt sich unverschämt. Er weckt mich immer, fangt an sein Futter zu schlingen wenn ich komme, nimmt mir den Platz weg, setzt sich einfach auf meine Beine, gibt mir nie meine Sachen zurück, oder zebeisst alles.
Benötige dringend Tipps. Danke
Gestern bin ich mit einem Verwandten und dem Hund spazieren gegangen. Zuhause zurück hab ich die Tür aufgeschlossen und mein Hund ist wie immer vor mir rein. Mein Onkel ist der Meinung, das sei Falsch. Ich bin das Rudeltier und muss immer zuerst rein um die Rangordnung zu bewahren, der Hund fühlt sich sonst mir überlegen! Mich hat das nie gestört wer erster ist. Hat der Onkel Recht? Danke euch
Also was muss man machen damit sich ein Hund bei einem sicher fühlt und sowas ??
Ich ( 14 Jahre ) meine 2 Geschwister ( 5 und 15 Jahre ) und meine Eltern bekommen in 3 Tagen unseren neuen Hund :D Es ist ein Border Collie Welpe ( weiblich ) und 10 Wochen alt. Meine Mutter ist ziemlich mit dem Haushalt beschäftigt und hat eigentlich nur Vormittags und ein paar Stunden nachmittags Zeit , da sie auch auf meine kleine Schwester ( 5 Jahre ) aufpassen muss. Mein Vater kommt erst abends vond er Arbeit wieder. Nur meine Mutter will unbedingt der Rudelführer sein , aber ich bin schon viel aktiver und sportlicher . klar hab ich schule , habe aber IMMER 8 oder 9 Stunden zeit mit ihm was zu unternehmen oder tricks beizubringen , meine freundin hat mir auch schon viele tipps gegeben , hat selber nen border collie :D nur das problem ist ich bin ja noch ein " Kind " und ich glaube da kann er mich doch nicht als Rudelführer annehmen oder ? ausserdem bin ich sehr kreativ und mache manchmal auch echt cooles hundespielzeug selber und habe ihm ein zimmer und einen hundespielpatz im garten eingerichtet :D Wie kann ich es machen , das ich der Rudelführer werde ? Wie muss ich mich verhalten ? woran sucht sich der Welpe seinen Führer aus ? Ah ja meine Mutter motzt immer ziemlich viel und muss immer wenn sie schlechte laune hat , immer alles und laut an anderen auslassen. das mögen doch hunde auch nicht so oder ? ich denke nämlich das ich , auch die jenige sein werde , die sich auch in den nächsten jahren am meisten beschäftigt und tricks beibringt . aber wie kann ich es schaffen . meine mutter erzwingt es total und sagt NUR SIE darf der rudelführer werden und kein anderer :-( mag der hund den rudelführer lieber ?
Rudelführer*: Nicht Macht & Stärke, sondern Kompetenz!
Inhalt dieses Artikels
(*Wir verwenden hier den Begriff „Rudelführer“ durchgängig im Artikel, obwohl er eigentlich fachlich nicht richtig ist… aber so weiß jeder, was wir meinen. Schöner wäre vielleicht „Hundeheld“, aber das würde die Thematik des Artikels in eine andere Richtung lenken.)
„Dein Hund muss dich als Rudelführer* anerkennen, dann hört er auch auf dich!“
Ähnliche Erziehungsratschläge haben die meisten Hundebesitzer schon einmal gehört. Aber was ist ein Rudelführer* überhaupt? Kann ein Mensch das sein? Und vor allem: Wie werde ich ein guter „Rudelführer“? Nichts ist so umstritten und prägend in den Diskussionen um das richtige Zusammenleben mit Hunden wie das Thema Rangordnung. Das Schlagwort „Rudelführer“ fällt immer wieder – deswegen wollen wir uns dieses Problem einmal näher anschauen:
Sind wir ein Rudel?
Streng wissenschaftlich gesprochen ist ein Rudel eine Gruppe von miteinander verwandten Tieren, beispielsweise Wölfen. Deswegen hört man manchmal den Einwand, ein Mensch könne kein Rudelführer sein. Denn so eng wir uns mit unseren Vierbeinern auch verbunden fühlen, verwandt sind wir sicher nicht. Im wissenschaftlichen Sinne kannst du also kein Rudelführer sein. Das musst du aber auch nicht, denn Hunde sind keine Wölfe und haben sich an das Leben mit Menschen ein stückweit angepasst.
Im alltäglichen Sprachgebrauch muss man es aber nicht so genau nehmen. Wahrscheinlich übertragen Hunde die Formen und Regeln des Zusammenlebens mit ihren Artgenossen auch auf uns Menschen. Aus Sicht deines Hundes seid ihr also eine Art Rudel. Im Idealfall bist du der Anführer dieses Rudels. Nicht aus Geltungssucht, sondern weil unsere Gesellschaft nun einmal eine menschliche Gesellschaft ist und du die Regeln und Gefahren kennst, die dein Hund erst erlernen muss. Aber was genau bedeutet die Rolle des Rudelführers?
Die alte Sicht: Der Stärkste hat das Sagen
Früher gingen Experten davon aus, dass ein Rudelführer sich vor allem durch Macht und Stärke auszeichnet. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Wölfen hatten sie beobachtet, dass schwächere Tiere sich dem stärksten unterwarfen und so eine strenge Rangordnung entstand. Wenn sich ein Wolf nicht freiwillig unterwerfen wollte, kam es zum Kampf – und der Sieger wurde zum Chef des Rudels.
Dementsprechend stellte man sich einen Rudelführer vor: Er bestimmt, was die anderen tun, beansprucht das beste Futter sowie die bequemsten Liegeplätze für sich und weist mögliche Konkurrenten sofort in die Schranken – ein echtes Alpha-Männchen eben. Nach dieser Ansicht müsste auch ein Mensch vor allem Stärke zeigen, um von seinem Hund als Chef anerkannt zu werden. Jedoch ist ein häufiger Fehler vor allem älterer Ansätze die Sichtweise, der Rudelführer müsse absolut streng und hart sein.
Allerdings zeigt sich mehr und mehr, dass dies Fehlschlüsse sind, ausgelöst nicht unwesentlich durch die Art der Beobachtung.
Die neue Sicht: Familienverbund
Zu den veralteten Schlüssen kam man durch Beobachtung von Wölfen in Gefangenschaft. In den letzten Jahrzehnten haben Forscher hingegen verstärkt freilebende Wölfe beobachtet. Sie stellten fest, dass diese sich anders verhalten als ihre in Gefangenschaft lebenden Artgenossen: In der freien Natur besteht ein Rudel aus einem Elternpaar und dessen unterschiedlich alten Nachkommen. Das Verhalten ähnelt insgesamt mehr einer typischen menschlichen Familie. An der „Spitze“ stehen mit dem Elternpaar also zwei Tiere.
Aber auch diese beiden sind keine gemeinsamen „Regenten“. Sie haben zwar eine Leitrolle im Rudel, aber diese beruht nicht auf Machtkämpfen. Stattdessen ordnen sich die jüngeren Tiere freiwillig ihren Eltern unter, weil sie merken, dass diese mehr Erfahrung haben: Die älteren Wölfe kennen das Revier besser, können Gefahren sicherer einschätzen, sind geschickter bei der Jagd. Für ihren Nachwuchs ist es nur logisch, die Entscheidungen der Eltern zu respektieren und von ihnen zu lernen. Schließlich sichern sie damit auch ihr eigenes Wohlergehen. In besonderen Situationen wird so auch schnell ein anderer Wolf zum Anführer – und von ständigen internen Machtkämpfen kann keine Rede sein. Mehr dazu findest du unter Rangordnung.
„Rudelführer“ werden: Vertrauen wecken statt Macht zeigen
Es macht wie gesagt durchaus Sinn, dass du für deinen Hund der Rudelführer bist. Wie wirst du Rudelführer? Nicht, indem du deinem Hund deine Macht demonstrierst! Damit dein Hund dich als Rudelführer anerkennt, musst du sein Vertrauen gewinnen: Zeige deinem Vierbeiner, dass du Situationen besser einschätzen kannst und die richtigen Entscheidungen für ihn triffst – so, wie es die Elterntiere im Familienrudel tun.
Einzelne Privilegien wie die Frage nach dem bequemsten Schlafplatz spielen nach heutigem Wissensstand für die Führungsposition im Rudel kaum eine Rolle. Wenn du möchtest, dass dein Hund mit dir auf der Couch oder im Bett liegt, kannst du ihm das also ruhig erlauben. Möchtest du das nicht, stellt dies auch kein Problem dar.
Mit Gewalt seine Macht zu zeigen, hat ein echter Rudelführer nicht nötig. Dein Hund versteht es deshalb nicht, wenn du ihn körperlich „unterwirfst“, indem du ihn zu Boden drückst oder auf den Rücken drehst. Im schlimmsten Fall kann das sogar sein Vertrauen zu dir beschädigen. Mit positiver Verstärkung und richtiger Belohnung kannst du gute Erfolge erzielen. Allerdings gilt: Konsequent und klar musst du trotzdem sein, denn sonst versteht dein Hund nicht, was du von ihm willst.
Wie verhalte ich mich als „Rudelführer“?
Sei souverän und kompetent und versuche, auch in schwierigen Momenten gelassen zu bleiben. Wenn du selbst hektisch oder gar ängstlich wirkst, merkt dein Hund das sofort. Er wird dir dann nicht mehr zutrauen, dass du besser mit der Situation umgehen kannst als er. Beziehe auch den Faktor Emotionen in die Hundeerziehung mit ein!
Dein Hund muss sich darauf verlassen können, dass du die richtigen Entscheidungen für ihn triffst. Deswegen solltest du ihn nicht in Situationen bringen, die ihn überfordern: Wenn dein Hund beispielsweise Angst vor einem anderen Hund hat, dann zwinge ihn nicht, Kontakt mit diesem aufzunehmen. Zeige ihm lieber, dass du ihn beschützen kannst und dafür sorgst, dass ihm nichts Gefährliches zu nahe kommt. Dann kannst du ihn langsam und schrittweise an den Angstauslöser gewöhnen.
Das letzte Zauberwort heißt Zuverlässigkeit. Wenn du deinem Hund heute etwas erlaubst, wofür du ihn morgen schimpfst, bist du kein verlässlicher Rudelführer. Schließlich weißt du anscheinend selbst nicht, was du willst. Überlege dir also genau, was dein Hund darf und was nicht. Diese Regeln setzt du freundlich, aber bestimmt und konsequent durch.
Und last but not least: Überlege auch immer, wie du selbst dich in Verbindung mit deinem Hund siehst, denn das hat einen großen Einfluss auch auf ihn. Zu welchen der 3 Hundehalter-Typen gehörst du?
- SCHLAGWORTE
- Rudel
- Wölfe
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8 KOMMENTARE
Habe diesen interessanten Artikel gelesen. Tönt in Theorie alles gut, aber was heisst es konkret souverän, gelassen und kompetenz aufzutreten? Könnt ihr das mit Beispielen erklären?
Hallo – aber echt HALLO!!
wer nur hat euch immer beigebracht oder sogar eingetrichtret, dass ein „Rudelführer“ was mit Gewalt zu tun hat – was für ein absoluter Quatsch!
Mit „Macht“ wohl, denn „Macht“ ist die Grundlage von Aktionen, wer darüber keine Macht hat, der tut auch nichts …. und genau das macht WAS.
Kompetenz … ist euch eigentlich klar, dass ein Hund (sogar abhängig von seiner Zuchtrasse , oder seinem „Arbeitsvermögen“ eure „Kompetenz“ völlig anders einschäten kann, als ein anderer Hund?
Möglicher Weise sind nur die GRUNDLAGEN der Kommunikation zwischen Hunden identisch, aber selbst da gibt es „Rassenunterschiede“.
Ja wir sind ein Rudel, denn „Eintopf verbindet“ – gemeinsame Jagd macht stark , ich sage wo, warum und was, Hund sagt wie! –
Ruhen ist ruhen und kuscheln ist kuscheln und jagen ist jagen – ist doch ganz einfach …
Ohne Bewegung keine Verpflegung – ohne Verpflegung keine Bewegung.
In diesem Sinne seid mehr Hund als dass ihr euren Hund dazu zwingt Mensch, oder noch viel schlimmer , auf Lebenszeit ein Menschenbaby zu sein oder dazu zu degenerieren.
Viele Grüsse von Sahib
Rudelmitglied ASJA VAN MERELBEKE
Beim arbeiten mit meinem früheren Hund, einem Airedale-Terrier, auf dem Übungsplatz habe ich gelernt meinem Hund Fehler machen zu lassen um ihm dann daraufhin zu zeigen. Dass ich mit seinem Verhalten nicht einverstanden bin. Aber dies nicht durch starken Zwang oder sogar Schmerzen. Nein einfache, leichter LEINENRUCK Oder Stupsen in die Seite (abschnappen) und dann den Hund darauf hinweisen was er machen soll, d.h positiv Konditionieren.
damit ist gemeint, dass du ruhig und bestimment sein solltest. Also nicht direkt ausflippen oder wütend werden, wenn dein bester Freund nicht so reagiert, wie du es gerne hättest. Die Übung oder die Situation nochmal klar und ruhig durchführen. Vorher nochmal selber vor Augen führen, was dein Ziel ist und was du von dem Hund möchtest.
Seit gut 35 Jahren leben Rottweiler bei uns
Immer ein Rüde und mehrere Hündinnen.
Ich habe immer nach diesem Prinzip ausgebildet.
Vertrauen, Zuverlässigkeit, Respekt und Konsequenz sind die Basis
Meine Hunde können sich auf mich verlassen und ich auf sie. Aktuell habe ich eine Rotti Hündin (Flächensuchhund) und zwei junge Hündinnen in Ausbildung zu Rettungshund (Fläche)
Daß immer wieder auf diesem Irrglauben herum geritten wird, daß der Stärkste der Rudelführer sei.
Jeder, der sich mit Hunden beschäftigt, wird so ein Rudel kennen, in dem die kleine „Fußhupe“ den Ton angibt inmitten von 29x größeren Hunden und das bestimmt nicht mit körperlicher Überlegenheit.
Der Grips ist das Ausschlaggebende.
Du musst deinem Hund beweisen, dass Du in Eurer Welt besser zurecht kommst und es sich für ihn lohnt, sich an Dich zu halten.
Schade, dass dieser Artikel wieder einmal mehr davon habdelt, was NICHT richtig ist als in der Tiefe sas Richtige zu erklären.
Ich habe mich bevor ich meinen „süßen “ bekommen habe , der nicht geplant war ,( hatte zwar immer den Gedanken an einen Hund , aber den Schmerz als meine Hündin starb , da war ich 18 jahr nie vergessen ) erst einmal über die Rassen typischen Merkmale informiert. Er ist ein Shiba Inu Mix und da ich mit Schäferhunden aufgewachsen bin fand ich den Charakter dieser Rasse einfach klasse. Habe meine Eltern gefragt ob sie mich unterstützen. Ich mag es nämlich nicht wenn Hunde so lange alleine sind .
Dann habe ich mich gefragt, was soll er lassen z.B an der Tür bellen , beim Spaziergang alle Menschen in Ruhe lassen und so weiter. … dann habe ich mich gefragt wie möchte ich ihn erziehen. .. diese Dominanz „Rudelführer“ war noch nie mein Ding , ich wollte immer ein miteinander mit Vertrauen und Respekt ….
Fand den Artikel sehr informativ. Hoffe daß ich für meine Hündin irgendwann ein guter Rudelführer sein werde.
wie werde ich Rudelführer?
Die erstmal platte und naive Frage muss ich nun nochmal aufdröseln: Vorab möchte ich allerdings anmerken, dass ich mich schon sehr in das Thema eingelesen habe, alle Kurse samt Welpenschule mit Geduld und Konsequenz durchgeführt habe.
Mein Problem: Ich besitze eine Labradorhündind (16 Monate). Sie ist etwas wibbelig, aber bekommt viel Programm geboten. Sie ist ständig bei mir - auch auf der Arbeit im Büro. Sie bekommt jede Menge Auslauf und Abwechslung geboten. Grundgehorsam funktioniert einwandfrei. Fuss gehen, Bleib, Sitz, Platz alles Top! Sie aportiert leidenschaftlich gerne und spielt gerne Spiele, wo sie auch mental gefordert wird (Versteck auffinden etc.) Sie ist grundsätzlich allen anderen Hunden freundlich gestimmt. Bei neuem Kontakt erst schüchtern und Abwartend dann aber selbstbewusst im Umgang mit allen anderen Hunden. Sie hat auch noch keinerlei schlechte Erfahrung gemacht.
Nun zum Problem. Beim Normalen Gassi gehen an der Leine "tickt" sie gelegentlich komplett aus, wenn sie andere Hunde sieht. Sie ist dann nicht mehr ansprechbar oder kontrollierbar. Sie knurrt, bellt und zerrt an der Leine, weil sie unbedingt zum anderen Hund möchte. Teils klingt sie aggressiv, aber manchmal auch einfach nur hysterisch aufgeregt. Ich bin sehr ruhig und auch in Stresssituationen sehr gelassen - doch diese Gelassenheit überträgt sich nicht auf meine Hündin in solch einer Situation. Ich reagiere dann meistens so: Wenn die Strasse dazwischenliegt, gehe ich einfach ruhig weiter und lignoriere ihr Gezeter, wenn ich eine frontale Begegnung habe, versuche ich sie sitzen zu lassen, wechsle selbst die Strassenseite oder drehe mich wortlos um und ändere die Richtung. Selbst nach 12 Monaten gibt es keinerlei Besserung, sie tickt immer mehr aus habe ich den Eindruck.
Noch etwas zur Situation Rudelführer: Ich bin immer ruihig, bestimmt und erziehe meine Hündin ohne Gewalt. Ich gehe zuerst aus der Tür, gehe zuarst rein. Auf Treppen gehe ich vor. Doch sobald wir draussen sind will sie vorraus gehen. Ich kann machen was ich will, sie geht 2 Schritte Fuss, dann bricht sie nach vorne. Ich bleibe wortlos stehen, sie geht sofort rückwärts ein paar Schritte bis sie an meiner Seite ist, ich gehe los und sie bricht wieder nach vorne. Das exerziere ich so seit 1 Jahr und sie will immer vorne sein. Auf dem Hundeplatz, wenn sie im Arbeitsmodus ist, kann ich ohne Leine Fuss und alles andere mit ihr Mustergültig durchführen, selbst bei Ablenkung von anderen Hunden hört sie zu 90% auf meine Kommandos. Sobald die Leine dran ist, geht es auf Zug und nach vorne. Das ist doch untypisch und man sollte meinen ich würde alles richtig machen, so das meine hündin weiß - alles safe, mein Rudelführer ist der Kerl da und hat alles im Griff.
Auch meine Hundetrainerin bewundert mein Durchhaltevermögen und Gedult.
So, dann mal her mit euren Meinungen, ich bin für jeden Input dankbar!
13 Antworten
Im Gegensatz zu einigen anderen Statements bin ich nicht der Meinung, dass du zu viel von deinem Hund verlangst. Das, was du tust, scheint mir völlig in Ordnung.
Ich vermute, dass dein Hund gelernt hat, dass andere Hunde wichtig sind. Ein solches Verhalten erzieht man dem Hund dann an, wenn er von Welpenbeinen an in bester Sozialisationsabsicht nahezu jede Hundebegegnung nutzen kann, um Kontakt aufzunehmen.
Dabei begehen sowohl Besitzer als auch viele Trainer den fundamentalen Fehler, das Verhalten des Hundes als Freude zu interpretieren. In Wahrheit steht der Hund bei jeder neuen Hundebegegnung erst mal unter Stress. Erst im weiteren Verlauf zeigt sich, ob sich die Begegnung positiv oder negativ auflöst.
Genau dieser Stress potenziert sich bei deinem Hund an der Leine.
Ich würde auf zwei Ebenen arbeiten:
1) Die Hundekontakte werden für die nächsten Wochen um 80 Prozent reduziert. Hundebegegnungen führen nur noch in wenigen Fällen zu einer Kontaktaufnahme. In allen anderen geht ihr ruhig weiter.
2) Mit einer 5-Meter-Leine Longierarbeit beginnen und den Hund an lockerer Leine über Körpersignale führen üben.
Anhalten, langsam gehen, rennen, Richtung wechseln - all das soll der Hund unverzüglich umsetzen, ohne ein verbales Kommando zu bekommen. Das trainiert ihr erst ohne Ablenkung. Entscheidend ist, dass die Belohnung immer die lockere Leine ist, auch wenn die Leine zwischendurch auf Spannung gerät, weil der Hund unaufmerksam war und z.B. die Verlangsamung des Tempos verpennt hat.
Ziel ist es, dass der Hund lernt, auf deine Körpersprache zu achten. Im Laufe der Zeit steigert ihr die Ablenkung, dann nimm nach und nach die Leine kürzer, so dass der Hund nebenbei lernt, auch an einer 2-Meter-Leine locker zu gehen. Das Ganze immer ohne Kommando.
Super, damit kann ich was anfangen und es klingt auch logisch. Genau wie Du beschrieben hast, hat sie von Anfang an viele Kontakte genossen und nie schlechte Erfahrungen machen müssen. Und Labis sind ja als Distanzlos "alle müssen mich lieb haben und alle sind freundlich" bekannt.
Ich werde deine Tipps mal versuchen umzusetzen - vielen Dank!
Also so extrem muss man den Rudelführer wirklich bei einer Retriever Hündin nicht rauslassen. Das wäre einen sehr potenten halbstarken dominanten Rüden eher angebracht. Retirever haben ja in der Regel schon den "Will to please", also den Willen zu gefallen, man muss ihnen vorher nicht so hart klar machen, wenn sie gefallen sollen. Versuche mal für die Arbeit ein Geschirr zu nehmen ( also für das Training) und für Sport, Spiel und Spaß ein normales Halsband. Oder umgekehrt, je nachdem was die Hundeschule will. So kann der Hund Arbeit mit den Halsband/ Geschirr verknüpfen, so kannst du besser bestimmen was grade angesagt ist. Denn auch ein leinenführiger Hund kann auch ruhig mal weit vorlaufen, wenn es die normale Gassirunde zum spielen etc ist. Das ist für den Hund kein Problem. Und wenn sie ohne Leine erstmal abwartend andere Hunde beobachtet, könnte es sein das du ihr zuviel zumutest, direkt ohne Fluchtmöglichkeit auf einen anderen Hund zuzugehen. Solltest in nächster Zeit echt erstmal Abstand halten, wenn dir welche entgegen kommen und ihr auch das Recht einräumen sich das Ganze von weiten anzuschauen.
das mit den verschiedenen Geschirren machen z. Bsp. auch Hundeführer von Rettungshunden, Polizei und Drogenhunden.Bei der "Arbeit" das Geschirr (bei Rettungshunden z. Bsp. schwarzes Geschirr mit rotem Kreuz drauf) und privat ein (z. Bsp.) blaues Geschirr. etc. Dann wissen die Hunde, was verlangt wird.
Willkommen im Club!
Mit meiner Hexe (Deutsche Dogge) aus zweiter Hand ganz ähnliches Problem. Habe es nach 5 Monaten halbwegs in Griff bekommen indem ich bei jeder Hundebegegnung ein klares, scharfes NEIN sage. Setzt voraus, dass der Hund dieses Kommando kennt. "Nein" bedeutet für den Hund: egal was Du jetzt tun willst, lass es! Kommen wir an Hunden ohne Gemotze vorbei, dann ist sofort Party angesagt. Richtungswechsel, sich aus dem Weg gehen, den Hund hinter mir zu halten hat nicht wirklich was bei uns gebracht. Unterordnung ist wichtig, doch das machst Du ja bereits. Auf Wanderungen (ab 10 km) ist meinem Hund jeder andere Hund egal. Will damit sagen, dass Auslastung dem Tier viel bringt.
DH! Man kann auch "Lass es" sagen, wenn Hund Luft holen will zum Murren. Ein wohl eingeübter Geschirrgriff kann unterstützen.
Aber auch "Zeigen und Benennen" mit Markertraining und einem einzuübenden Alternativverhalten.
Diese Verhalten ist typisch für Hunde, die vor der 12. Woche von ihrer Mama und ihren Geschwisterchen getrennt wurden. Ihnen fehlt die Sozialisierungsphase , in der sie nie lernen durften, wie die Hundesprache geht. Auch die Beschwichtigungssignale haben sie niemals kennegelert - woher auch? Dafür muss der Hund jetzt büßen. Die Geschichten mit vor dem Hund durch die Tür gehen sind schon lange überholt. Das sind pseudo-Dominanzabklärungen. Was Du aber machen kannst, ist an der Leine (bitte immer nur mit Brustgeschirr - Hunde wollen gerne auch drußen ungehindert atmen) stets VOR dem Hund zu gehen. Aber bitte nicht mit dem Gedanken, dem Hund zu zeigen, wer hier das Sagen hat, sondern um ihm zu zeigen, dass DU den Weg weißt, das DU Gefahren erkennen kannst und dass DU für ihn Deinen Kopf hinhältst, wenn es hart auf hart kommt. Dann kann sich Dein Hund Deiner Führung hingeben. Und zwar nicht, weil er MUSS; sondern weil er es selber gerne will.
Rudelführer wirst Du in dem Du spuverän bleibst in jeder Situation, Ruhe bewahren kannst, auch wenn Hektik entsteht, gelassenbleibst, wenn alle sim Chaos zu versinken droht, wenn Du freudlich bleibst, auch wenn Du ausrasten möchtest, gütig bleibst, Achtsamkeit lernst, Empathie und Mitgefühl schulst, Wachsam bist, beständig und verläßlich. Du siehst, DU musst lernen, nicht der Hund. Der ein Hund ist nur so gut wie sein Halter. Und Hunde lernen durch Nachahmung. Ein gelassener Besitzer wird niemals einen hektischen Hund haben, ein fröhlicher Besitzer wird nie einen aggressiven Hund haben. Ein depressiver Mensch wird nie einen fröhlichen Hund haben und und und .
Ich könnte mir gut vorstellen, daß Deine Hündin eine "Leinenaggression" durch irgendeine negative Verknüpfung hat. Versuch es doch mal mit der positiven Bestärkung. Immer, wenn Ihr in die Nähe von anderen Hunden kommt, bereite Deinen Hund darauf vor und biete Ihm ein Leckerchen an. So wird er irgendwann verknüpfen: Anderer Hund= wow, es gibt Leckerchen. Somit wird die Begegnung positiv verstärkt. Und versucht, soweit möglich, immer in der "wohlfühldistanz " zu bleiben. Bis zum Erfolg kann es aber auch geraume Zeit dauern. Sieh es als "Hobby", dann ist es auch für Dich quasi eine "positive Bestärkung." ;))
Hier habe ich etwas für Dich! Ein Video welche wie passend für dein Problem gemacht scheint. Denn - Dein Labrador hat nicht gelernt - Leine laufen mit Frustrationstoleranz!
Dass Dich die reine "Unterordnungsschiene" nicht weiter bringt hast Du glaube ich schon begriffen. Du bist kein "Packleader".
. und solltest Dich von solchen Gedanken schnellstens verabschieden - Das macht deinen Hund an der Leine unsicher und ruft das Problem erst hervor!
Du musst deine Denkweise im Umgang mit deinem Hund umstellen und beginnen komplett umzudenken beim Trainig bzw. - der Hund lernt Erziehung nicht auf dem Hundeplatz - sondern draußen im täglichen Leben in der Umwelt, beim Laufen mit dem Halter = hier soll er sich wie gewünscht benehmen und das gilt es ihm beizubringen.
Sieh Dir das Video an - in Ruhe und beginne umzudenken und zu lernen. Sehe Dir gute Lehrvideos an, dieses hier auch im Link und Videos aus demselben Programm (animal learn TV) alle an - lerne daraus!
Was Du selbst noch lernen musst:
Du bist nicht der "Rudelführer" deines Hundes, sondern eine "Art" Elternersatz, Menschenskinder achten auch nicht ständig Eltern - obwohl man Hunde nicht vermenschlichen soll = neue Forschung erkennt ganz klar, dass die Familienstruktur Mensch & Wolf ziemlich ähnlich ist, ebenso die Sozialstruktur.
Hunde sind keine Befehlsempfänger - wie beim Militär, deswegen auch = keine Kommandos
Du musst deinen Hund nicht ständig hindern auch einmal vor zu laufen, es gibt keine derartige "Rangordnung" weder bei Hunden, noch bei Wölfen, und schon gar nicht bei Menschen. Nur wenn es eine Situation erfordert sollst du den Hund zurückhalten und er soll lernen zu warten - Dazu genügt konsequentes Verhalten deinerseits, Hund zurückhhalten und mit flacher Hand (Zeichensprache) und dem Wort "Warte" (Hörzeichen) kombiniert wird er das ganz einfach lernen.
Stell Dir vor Du bist Rentner und brauchst lange und bist unsicher auf Der Treppe und Du willst dass Hund hinter Dir läuft = völlig kontraproduktiv und vor allem = Unfallgefahr ist riesig.
Also - guck Dir das Video unten gleich an und verabschiede dich von dem Gedanken ein "Packleader" (=Rudelführer) deines Hundes zu sein!
Viel Erfolg beim Umlernen & vielen Spaß Dir & allen anderen beim Video gucken!
(guck Dir also bitte beide Videos an!)
. äh, ich sehe hier zweimal dasselbe video?! räusper
Oben im Link müsste das Video von Animal learn zum Leinenziehen angezeigt werden und im Anhang das Video ist eine C.M. "Packleaderparodie"
Bei mir funktioniert es .
Bitte meckern wenn Du echt nix anderes siehst und vor allem - welches Video?
Achte mal drauf - jedes Video öffnet ein eigenes Fenster auf deinem PC.
. ja, ich habe ein I-Pad, ich weiß nicht, ob's daran liegt. Es geht immer die Parodie auf. :-/
@rotskuckkuck..das liegt nicht am I-pad
du musst oben im text blau -das gute viedeo von animal learn anclicken und dann erst spaeter das von "parodiesische C.M. video :)
. tut mir leid, aber egal, wo ich klicke, oben o. unten, es geht nur die Parodie auf, naja, is a egal.;)
@ Rothskuckuck, du musst bei Deinem Ipad einmal das Cache leeren und Cookies löschen, danach klappt das mit dem Video gucken wieder.
Ja, das Video zum Packleader ist klasse, so dass man es auch immer wieder ansehen kann ;)
Das Packleader-Video ist einsame Spitze :).
das cm viedeo ist genial XD
ich musste schon nach 10 sekunden lachen. der typ ist gut :-)
gröööhl kann mir das Video dauernd ansehen - ist wohl die Lachbefreiung nach so viel "Pack leader - Fandiskussionen" :)
Ja, also ich habe das Wort Rudelführer benutzt, aber ich gehe da nicht so verbissen ran. Aber 10 Leute, 10 andere Meinungen.
Also generell ist es so, dass ich sie oft - nicht immer - an der Schleppleine ausführe. Aber es gibt halt Situationen (Stadt oder ähnliches) da muss der Hund halt auch umschalten können und auf Kommando Fuss gehen - auch an kurzer Leine.
Und genau da möchte ich ansetzen, dass sie nicht ständig vorläuft, wenn es darauf ankommt bei mir zu bleiben. Aber lass ich sie an der Schleppleine, lernt sie "ich kann rumrennen, wie ich möchte" wie lernt sie dann den Unterschied kennen? Doch nur mit Belegung eines Kommandos - also Fuß!
Vielleicht muss ich einfach weiter geduldig sein und es wird besser.
Aber nichtsdestotrotz vielen Dank für die Tipps, die ich definitiv nachvollziehen kann.
Im Grunde machst Du alles richtig. Herzlichen Glückwunsch schon mal dazu.
Nun zum Problem. Beim Normalen Gassi gehen an der Leine "tickt" sie gelegentlich komplett aus, wenn sie andere Hunde sieht. Sie ist dann nicht mehr ansprechbar oder kontrollierbar. Sie knurrt, bellt und zerrt an der Leine, weil sie unbedingt zum anderen Hund möchte. Teils klingt sie aggressiv, aber manchmal auch einfach nur hysterisch aufgeregt. Ich bin sehr ruhig und auch in Stresssituationen sehr gelassen - doch diese Gelassenheit überträgt sich nicht auf meine Hündin in solch einer Situation. Ich reagiere dann meistens so: Wenn die Strasse dazwischenliegt, gehe ich einfach ruhig weiter und lignoriere ihr Gezeter, wenn ich eine frontale Begegnung habe, versuche ich sie sitzen zu lassen, wechsle selbst die Strassenseite oder drehe mich wortlos um und ändere die Richtung. Selbst nach 12 Monaten gibt es keinerlei Besserung, sie tickt immer mehr aus habe ich den Eindruck.
Ich habe auch einen Hund, der "leash reactive" ist. Wir müssen uns vor Augen halten, dass die Leine die Hunde ja auf eine Weise einschränkt,die in der Natur nicht gegeben ist. Die Leine-bedingte Einschränkung verursacht Unsicherheit und Unsicherheit verursacht Angst. Das rüpelmäßige Verhalten an der Leine ist eine Reaktion auf diese Angst, damit soll dem anderen Hund gezeigt werden, dass er auf Abstand bleiben soll.
Bei meinem Hund habe ich Erfolg durch kontinuierliches Abfordern von "Watch me" - der Hund wird aufgefordert, mich anzuschauen (meiner setzt sich dabei üblicherweise vor mir hin und schaut mir ins Gesicht. Das Hinsetzen ist aber nicht notwendig. Wichtig ist, dass der Hund sich mir zuwendet und damit die Aufmerksamkeit vom anderen Hund ablenkt). Damit fange ich an, ehe der andere Hund so nah kommt, dass meiner sonst beginnen würde mit der Zeterei. Sobald der Hund sich mir zuwendet, wird er gelobt (gute Übung für den Clicker übrigens) und bekommt dann ein super begehrtes Leckerchen.
Das klappt so gut, dass er inzwischen an den meisten Hunden problemlos vorbeigehen kann, sofern diese Hunde selber freundlich sind. Auch an kleinen Hunden geht er problemlos vorbei, selbst wenn sie zetern. Auf Hunde, die mindestens seine Größe haben und zetern will er aber immer noch reagieren, und da baue ich eben vor, indem ich "Watch me" abfordere, ehe er zur Reaktion auf den Hund ansetzt. Versuch es doch mal damit. Das Ziel ist es, dass er sich frühzeitig auf Dich konzentriert und dann dafür auch noch lecker belohnt wird. Mittel- bis langfristig sollte Dein Hund damit lernen, dass Begegnungen mit anderen Hunden harmlos sind und Du sowieso spannender bist. :-)
ich würd dir nen Daumen hoch geben, weil das auch für uns ziemlich gut wäre - nur eines: Meine Hündin zB sieht mich auch bei "Schau" direkt an, schaut mir direkt ins Gesicht - nur wenn n anderer Hund kommt eben nicht. Was dann?
Verlockendere Belohnungsleckerchen ausprobieren vielleicht?
Alternativ: Andere Formen der Ablenkung ausprobieren: Hinsetzen lassen, Pfoten einzeln geben lassen oder dergleichen. Oder reagiert sie überhaupt nicht auf Dich, wenn ein anderer Hund kommt? Ab welcher Distanz zum anderen Hund ist sie nicht mehr "ansprechbar?
mal so mal so. bei manchen Hunden mehr und manche Begegnungen lassen sie etwas entspannter.
Vielen Dank, solchen Input habe ich hier gesucht! Ich muss halt weiter trainieren und versuchen mich in solchen Situationen interessanter zu machen.
Viel Glück und Erfolg!!
Das Ziel der Übung (habe ich gar nicht dazugeschrieben. ) ist es, dass der Hund Dich irgendwann automatisch anschaut, sobald er einen anderen Hund sieht. Dann loben, wie irre und mehrere Leckerchen hinternanderweg geben. Hundi muss merken, dass er soeben den Hauptpreis gewonnen hat, weil er Dich angeschaut hat. :)
Nun zunächst mal, auch wenn es vielleicht schwer fällt: vergiss die ganzen Geschichten vom Rudelführer, der grundsätzlich vorn zu gehen hat und ähnliche Märchen. Du hast einen jungen, aktiven Hund der vor Energie strotzt und da ist es nicht verwunderlich, dass sie draußen begierig darauf ist, vorwärts zu kommen. Das hat nichts damit zu tun, dass sie die Rudelherrschaft an sich reißen will (zumal von vielen Verhaltensforschern mittlerweile sowieso (aus gutem Grund) bezweifelt wird, dass Hund und Mensch ein Rudel bilden. ). Ich finde es auch unnötig, dass der Hund an der Leine immer bei Fuß laufen soll (wie soll das der Hund durchhalten, wenn er mal länger an der Leine sein muss), solange sie nicht an der Leine zerrt kann sie auch ruhig vor dir laufen.
Dass Übungen auf dem Hundeplatz besser klappen als in der "freien Wildbahn" ist auch nicht ungewöhnlich, schließlich kennt der Hund irgendwann den Platz, die Menschen und die anderen Hunde dort, wodurch die Ablenkung nicht mehr so groß ist. Außerdem weiß der Hund nach kurzer Zeit, dass auf dem Platz gearbeitet wird und stellt sich entsprechend darauf ein. Außerhalb ist alles noch einmal viel aufregender, da fällt es dem Hund einfach schwerer, sich zu konzentrieren.
Wie sieht es denn draußen mit dem Gehorsam ohne Leine aus? Ist sie da abrufbar, wenn sie einen anderen Hund sieht?
Wenn es nur um das bei Fuß laufen geht, ist es etwas anderes, als wenn sie komplett auf Durchzug schaltet, wenn sie einen Artgenossen sieht. Es ist leider recht typisch für Labbis, dass sie so extrem "scharf" auf andere Hunde sind. Dementsprechend muss man da sehr viel Arbeit hinein stecken, bevor man den Hund frei laufen lassen kann. Ähnlich wie beim Antijagdtraining würde ich hier an der Impulskontrolle arbeiten, eine Art "Vorstehverhalten" aufbauen, Blickkontakt u.ä. belohnen etc. Bis du dir nicht sicher bist, ob dein Hund in Gegenwart anderer Hunde hört, muss er an der Schleppleine bleiben.
Wenn hingegen das ordentliche an der Leine laufen das einzige Problem ist, würde ich hier speziell daran arbeiten. Probiere aus, bis zu welcher Entfernung dein Hund noch mitarbeitet und beginne an dieser Stelle, das gewünschte Verhalten zu trainieren. Belohne jeden kleinsten Ansatz und verlasse die Situation, bevor dein Hund sich aufregt. Taste dich von diesem Abstand aus immer weiter an andere Hunde heran. Wenn dir jemand mit einem Hund entgegen kommt, dann weiche möglichst aus bevor dein Hund in der Leine hängt, denn wenn er einmal in einem derartigen Erregungslevel ist, kann er gar nichts mehr lernen.
Wenn der andere Hundehalter einverstanden ist, dann kannst du deinen Hund als Belohnung für ruhiges Verhalten auch zu dem anderen lassen (denn die größte Ablenkung ist immer auch die größte potentielle Bestärkung. ), aber er sollte möglichst niemals Kontakt zu einem anderen Hund bekommen, wenn er sich wie wild aufführt.
Auch wenn dein Hund kein Jagdproblem hat, kann ich dir trotzdem empfehlen, dir das Buch "Antijagdtraining" von Gröning und Ullrich zu kaufen und durchzuarbeiten. Es geht dabei zwar darum, wie man den Hund vom Jagen abhält, die einzelnen Schritte lassen sich aber auch genauso problemlos auf diesen extremen Drang, zu anderen Hunden zu wollen, anwenden.
Also zu erst einmal ist Deine Hündin 16 Monate alt oder besser eher jung, sie steckt jetzt mitten in der Adoleszenz, ein Teil davon ist die Pubertät und die steckt voller Tücken für uns Menschen, aber erst Recht für Deine Hundedame, es kann auch gut sein, dass sie in den nächsten Monaten Signale "überhört", was aber nichts mit Sturheit, Dominanz oder ähnlichem zu tun hat, sondern damit, dass riesige Umbauarbeiten in ihrem Köpfchen stattfinden.
Wenn sie andere Hunde sieht und "austickt", dann wird Dir hier ungesehen keiner sagen können, warum sie das macht, aber Fakt ist, dass Du daran arbeiten solltest. Das vegetative Nervensystem ist autonom und wie soll sich da Gelassenheit auf Deinen Hund übertragen?
Du kannst noch so gelassen sein, wirst damit aber nicht das autonome Nervensystem und den damit verbundenen Sympathicus beeinflussen können, welcher für die Erregungslage Deiner Hündin verantwortlich ist.
Trainiere für solche Situationen ein Abbruchsignal, welches gewaltfrei und mit steigender Ablenkung antrainiert wird, baue die Situationen so auf, dass Du auch immer weisst, dass der Hund in der Lernphase den Anforderungen stand halten kann und sie auch ausführen kann, somit sicherst Du Misserfolge und das Abbruchsignal wird mit der Zeit generalisiert. Fange an in der Wohnung zu trainieren und arbeite Dich dann zum Hausflur, auf den Hof in den Garten, auf einer Wiese usw. forwärts, achte hierbei immer darauf, dass der Hund das Signal auch ausführen kann, nicht können heißt nicht gleich Sturheit oder Dominanz, sondern vielleicht ist eine Schnüffelstelle viel zu interessant, auch die eventuell demnächst auftretende Läufigkeit falls noch nicht da gewesen, je nach Hund kommt diese unterschiedlich spät oder früh, kann sie daran hindern, auf das Signal zu hören, dann ist eine Stelle, welcher ein Rüde markiert hat, doch viel interessanter, somit immer darauf achten, dass der Hund Deinem Signal auch folgen KANN.
Was die Sache mit dem "Rudelführer" angeht, so wirst Du diese Position nicht einnehmen können, da es in der Hundeerziehung bzw. im denken eines Hundes keinerlei Verhaltensweisen gibt, die einen Hund nach dieser Position streben lassen. Er erkennt uns als Familienmitglied an, aber nicht als Rudelführer, somit ist Dein zu erst rein und raus gehen und die Treppe zuerst runter gehen usw. eher kontraproduktiv, denn damit verbrauchst Du die endliche Ressource Impulskontrolle und diese könntest Du gerade bei Hundebegegnungen sehr gut brauchen.
Man kann diese bis zu einem gewissen Grad verbessern, aber sie wird niemals unendlich werden, dass ist diese Sache mit dem "abwarten" können, verbrauchst Du diese an einem Tag schon bei solchen lapidaren Dingen wie dem Treppen runter gehen und aus der Tür laufen usw. wird sich Deine Hündin bei Hundebegegnungen nicht zurück halten können.
Ich weiß das ich hier vermutlich gerade wieder gegen Windmühlen kämpfe, aber zumindest sollte man versuchen, Menschen auf den richtigen Weg zu bringen ;-)
Wenn sie nur zu 90% auf Deine Signale hört, dann hast Du keines Deiner Signale jemals so aufgebaut, dass der Hund sie auch vernünftig erlernt hat. Signale sollten zu Ritualen und zu gewohntem Verhalten werden, trainiert man sie kleinschrittig und unter steigender Ablenkung, so wird man ein Verhalten trainieren, welches zur Gewohnheit wird, d.h. im Klartext, gibts Du ein Signal wird der Hund irgendwann gar nicht anders können, als zu hören, denn aus Gewohnheit kommt er bei dem Wort "Hier" immer zu Dir gelaufen, bei "Sitz" macht er immer Sitz usw. usf.
Was Du auch brauchst ist die konditionierte Entspannung, denn die bringt Deinen Hund runter, was die Aufregung in solchen Hundebegegnungen betrifft, sie greift direkt ins System ein und fährt die Erregungslage runter, aber auch dieses Signal muß aufgabaut werden und vor allen Dingen immer wieder aufgeladen werden.
Vielen Dank, ich gebe Dir da recht und weiß, der Mensch macht die Fehler und nicht der Hund. Ich werde einfach weiter geduldig und ruhig trainieren und die Signale/Kommandos mehr bei ihr verinnerlichen.
Ich würde die Leine erstmal immer dranlassen,aber nicht in der Hand halten. Zwischendurch immermal wieder aufnehmen und wieder loslassen. Das Ganze auch mal mit einem weiteren Hund,der Euch begegnet oder mit Euch zusammen läuft.Lob sie,wenn sie Dich anschaut.(Leckerlie).Halte die Leine dabei aber in der Hand. Somit verbindet sie die Leine mit was Positivem. Verlange nicht zu viel auf einmal. Das mit dem SITZMACHEN bei Hundebegegnungen halte ich für nicht sinnvoll. Sie steht ja unter "Strom". Besser ist es,ihre Energie abzubauen. Laufe (jogge)einfach mit ihr,wenn sich ihre Energie aufstaut. Sie muss sich ja entladen. Und das sollte sie beim rennen machen,nicht in Agressionen. Ansonsten machst Du alles richtig. DH ;-))
ich glaube, du bist da zu verbissen und handelst noch nicht hundegerecht. ob der hund zuerst rausgeht oder nicht, spielt keine rolle, sondern sollte sich nach den gegebenheiten richten.
bei fuß laufen sollte nur in besonderen situationen gefordert werden, ansonsten locker an einer zwei oder drei meterleine, bei der ab- und zuzugeben werden kann. hunde haben einfach einen anderen gang als menschen und fallen schnell in ein schnelleres tempo. man kann nicht alles "abstellen".
in stresssituationen, die vermutlich durch die leine begründet sind, ein absitzen zu fordern, halte ich für zu schwierig und nicht sinnvoll. rudelführer ist nicht automatisch der, der die befehle gibt, sondern wer situationen vorrausschauend und deeskalierend regelt. wenn du also von weitem einen hund kommen siehst, wechselst du einfach die seite, lange bevor sich da was anstaut bei deiner hündin. sie ist eben (noch) nicht in der lage, an der leine entspannt mit anderen hunden umzugehen. je mehr du so auf sie eingehst und verständnisvoll regelst, desto mehr wird sie dir vertrauen und sich sinnbildlich an dich anlehnen.
dazu solltest du noch mehr verständnis für hunde und ihre sprache bekommen.
ich rate dir, viel zu lesen, zb. "calming signals" von turid rugaas, animal-learn verlag.
dem kann ich nur zustimmen.
dem kann ich nur zustimmen.
Warum verlangst du denn ständig soviel von der Hündin?
Also ich lebe mit meinen Hunden im Familienverbund; da gibt es nichts zu "exerzieren" oder fremd zu bestimmen.
Mein derzeitiger GSS wird demnächst 6 Jahre alt und er geht jeden Morgen voraus, teilweise auch mit Zug an der Leine bis er seinen "Kaktus" gesetzt hat. Ich weiß das - kann damit leben. So hat eben Mensch wie Tier seine Eigenheiten.
Einen Rudelführer gibt es bei uns seit über 50 Jahren nicht.
Das sind die Großen Schweizer - stur aber unpolitisch ;-)
Wo liest Du denn bitte heraus, dass ich ständig zu viel von meiner Hündin verlange? Ich verlange gar nichts von meiner Hündin, sie darf ganz Hund sein.
Mir geht es darum, wie ich die beschriebenen Situationen entspannter gestalten kann. Sie ist ja nicht aggressiv sondern einfach nur hysterisch aufgeregt, weil sie zum anderen Hund will.
Mir geht es in erster Linie um sie und ihr die Aufregung zu nehmen.
Mal eine ganz einfache Frage: Wie sieht es denn aus, wenn du deine Hündin im Freilauf hast und euch ein anderer Hund begegnet? Ist sie dann auch völlig unkontrollierbar und rennt hin oder hört sie da?
Wie beschrieben, sie hört prima - auch im Freilauf - da kann ich sie 8 mal von 10 zurückrufen - manchmal ist dann halt der Reiz zu groß bzw. habe ich zu spät reagiert.
Generell verträgt sie sich mit allen Hunden - auch total fremde.
Also besteht das Problem wirklich nur an der Leine? Dann gehe ich davon aus, dass sie - warum auch immer - eine Leinenaggression hat. Rothskuckuck hat das schon sehr schön beschrieben. Es gibt Hunde, die entweder angeleint schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht haben, oder sich einfach durch die Leine selbst so "eingeengt" in ihrem Normalverhalten sehen, dass sie nicht mehr in der Lage sind, einem anderen Hund aufgeschlossen zu begegnen und von vornherein auf Ablehnung schalten.
Wenn man einen Trainingspartner mit Hund hat, könnte man versuchen, das mithilfe einer Schleppleine zu therapieren, so dass der Hund zwar angeleint ist, aber dennoch einen großen Bewegungsradius hat.
Die Leckerlie-Methode, die Rothskuckuck bereits beschrieben hat, finde ich prinzipiell aber besser. Damit therapiert man zwar nicht die Leinenaggression direkt, aber man "überdeckt" sie mit einem starken positiven Reiz, der schon ausreichen kann, das Problem zu lösen.
Auch interessant
Könnt ihr mir vielleicht gute Bücher über Hunde empfehlen?
Ich brauche keine über ein bestimmtes Thema, sondern eher über "Allgemeinwissen" ;-)
Über den Umgang mit Hunden, die Erziehung, das Verhalten, die Ernährung. also alles was man als Hundehalter wissen muss und ruhig noch mehr.
Ich weiß, ich kann auch einfach googeln, das habe ich auch schon getan. Allerdings gibt es haufenweise Bücher und nicht nur gute.
Deshalb wäre es toll, wenn ihr die Bücher selber schon gelesen habt und sagen könnt ob die auch gut sind :-)
Vielen Dank im Vorraus :-)
Hallo! Ich habe 2 Chihuahuas Weiblich Beauty und Lili. Beauty hat ihre Tage bekommen und wie Lili halt immer ist schelckt Lili sie immer ab also am Kopf. Und seit einpaar Tagen BEISST Beauty Lili! Wieso? Macht sie dass weil sie nicht gestört werden möchte? Das ist kein beissen in der art das sie spielen Lili "Quietscht" Geht das vorbei wenn Beauty ihre tage nicht mehr hat ist es wegen dem?
Ich bin am verzweifeln, wie bringe ich unserem Hund bei keine Spielzeuge mehr zu klauen bzw sie wieder her zu geben. Sobald jemand einen Ball oder sonstiges wirft (ungeachtet dessen, das Spielzeug eigtl bei mehreren Hunden nichts zu suchen hat) klaut sie sich das Spielzeug und gibt es ncht mehr her. Tauschen gegen leckerlies ist leider auch nicht. Sie rennt damit vor den Nasen der anderen Hunde auf und ab, lässt es sich aber nicht abnehmen und sieht alles als Spiel. Wir versuchen nicht hinterher zu rennen um sie nicht noch mehr anzustacheln aber es ist immer ein einziges Chaos wenn sie nen Ball hat und ich bekomme schon immer ne Krise wenn ich irgendwas aus den Augenwinkeln fliegen sehe und wir nicht schnell genug sind sie entweder abzurufen (was zugegebenermaßen schwierig ist wenn sie es schon gesehen hat + Pubertät) oder den anderen Besitzer zu bitten es nicht zu werfen. Hat jemand Tipps?
Hallo Leute, also mein Hund beginnt so langsam mit Unarten. Sie ist 7 Monate, ich möchte gerne noch etwas ändern an ihrem Verhalten. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, also laufen hier auch viele Leute rum. Sobald wir draussen sind bellt sie Nachbarn und Andere an. Revierverhalten, ist klar. Dennoch hört sie auf wenn sie gestreichelt wird, oder die Person außer Sichtweite ist. Das mit dem Streicheln lass ich natürlich nicht mehr zu. Dann wird sie ja noch gelobt. Wie kann ich das also am besten unterbinden?Auf mich reagiert sie gar nicht! Auf der Straße macht sie das auch (wenns dunkel ist), aber da nehme ich ihren Raum in Anspruch und sage "Aus". Da hilft es.
Zweitens hat sie sich angewöhnt, mich den ganzen Tag zu verfolgen. Übelst nervig. Was hilft da denn? Ich mach meistens "pschhhh", oder ich ziehe jedes Mal die Türen hinter mir zu. Zwecklos.
Hallo, ab und an ist die 1 1/2 jährige Hündin meiner Freundin bei mir, da sie aufgrund ihrer familiären Situation manchmal für einen Tag verreist. Ich habe selbst eine 9 Monate alte Hündin und die zwei verstehen sich super. Ich gehe mit Bella(Hündin meiner Freundin) alleine, also ohne meinen Hund, Gassi, da sie an der Leine zieht und ich mit 2 Hunden überfordert wäre (bin relativ klein) :D Ich muss dazu sagen, dass meine Freundin Bella auch nicht immer unter Kontrolle hat. Ich versuche grad Bella wenn sie bei mir ist ein bisschen mehr Benehmen beizubringen und an der Leine laufen klappt auch schon relativ gut. Bei manchen Hunden (ich weiß nicht nach welchen Kriterien sie sie sich aussucht) bellt und knurrt sie. Ich gehe mal davon aus, dass sie unsicher ist. Ich weiß bloß nicht wie ich ihr die Unsicherheit nehme. Weiß das jemand? Ich versuche auch immer sehr selbstbewusst zu sein in so einer Situation, hilft bloß nicht. Wenn sie allerdings nicht an der Leine ist und es kommt ein fremder Mensch passiert es manchmal, dass sie auf diese Leute zurennt, vor ihnen stehen bleibt und sie anknurrt, anbellt. Auch der Kamm steht dann. Die Leute sind dann oft auch verängstigt und ich bekomm dann auch Panik, da sie ca. 25 Meter von mir entfernt ist und ich sie einfach nicht unter Kontrolle habe. Sie hört nicht auf mein Rufen, kein Kommando, manchmal klappt es, wenn ich in eine andere Richtung gehe, und sie kurz zu mir schaut, dann rennt sie mir hinterher. Aber das klappt auch nicht immer. Ich hab Angst, dass sie wirklich mal zubeist. Wie muss ich mich denn in so einer Situation verhalten bzw. wie kann ich so etwas vermeiden? Kann mir da bitte jemand helfen? Meiner Freundin passieren auch oft solche Situationen. Ich möchte Bella weiterhin ab und zu mal bei mir haben, da sie eig. so lieb ist. Heute z.B. war auf dem Spielplatz ein Kind. Bella rennt hin, knurrt, bellt, und der Kamm steht. Sie hat das Kind dann langsam umkreist. Da hatte ich so eine Panik. Ich brauch unbedingt euren Rat. Sorry für den langen Text. :D Ich hoffe jemand kann mir helfen! Dringend!! Das Geld für einen Hundetrainer hätte meine Freundin nicht. Lg
wie oben der Titel sagt!
also mein Hund geht nicht aufs Bett, schläft darin auch nicht, geht auch nicht auf die couch, hat nie Spielzeug auf dem Boden liegen, darf nur (wenn es klappt :-( ) auf mein komando zu anderen Hunden, frisst erst dann, wenn ich es ihm erlaube, er bleibt auch, wenn ich was schmeiße (egal ob Leckerchen oder Spielzeug) usw.
trotzdem bin ich nicht 100% der ''Boss'' und zu 100% vertrauen tut er mir auch nicht!
was kann ich machen?? bitte helft mir!
Hallo ihr lieben..ich hol mal etwas aus um die ganze Sache so gut es geht schildern zu können . Ich habe 2 Hunde eine 5 Jahre alte Bullterrier Hündin und eine 3 Jahre alte mischlingshündin. Mein Bulli ist der liebste und sozialste Hund überhaupt, sie ist auch von den beiden die unterwürfige. Meine mischlingshündin hin gegen hat leider eine schlechte Vergangenheit und ist denke ich deswegen in vielen Situationen unsicher und ängstlich. Ich hab sie bekommen da war sie gerade erst 8 Wochen alt. Ich hab sie von einer Arbeitskollegin bekommen nachdem sie sie zwei Wochen zuvor (Weihnachten!) geschenkt bekommen hatte. Meine Kollegin hat keine Ahnung von Hunden und hat den Welpen dann im Schrebergarten eines bekannten angebunden weil sie immer rein gemacht hat . Als sie mir das erzählte hab ich ihr halt angeboten das ich den Hund zu mir nehme. Anfangs dachte ich der Hund sei taub weil sie nicht auf stimmen reagierte . Sie wedelte nicht mit dem schwanz zeigte kein Interesse an iwas und lag nur alleine im Bad an der Heizung. Nach und nach wurde es auch besser . Heute ist sie sehr auf mich fixiert und in Gegenwart von bekannten Menschen ein sehr lieber Hund . Nur fremde Menschen mag sie nicht und würde sie auch beißen wenn diese sie bedrängen und nicht darauf hören wenn man sagt bitte nicht streicheln. Aber halt aus Angst. Damit kann ich aber soweit leben also ich weis damit umzugehen und ich akzeptier es auch das sie allgemein bisschen komisch ist nur macht sie manchmal Sachen damit kann ich nicht leben wie zB mich oder meinen anderen Hund anknurren weil wir zB auf die Couch wollen . sie hat meine andere Hündin auch schon richtig böse gebissen weil sie den Futternapf verteidigen wollte. Naja und vorhin knurrte sie mich an weil sie auf einer Decke lag und ich die Decke weg nehmen wollte, hab sie sofort vor die Tür geschickt und erstmal draußen sitzen lassen beim raus laufen hat sie sich eingepinkelt . Sie saß dann 10 min heulend vor der Tür und als ich sie wieder rein ließ hab ich ihr die Couch verboten . Ich bin mir unsicher ob ich mich richtig verhalten habe. Mir tut es schon leid sie bestrafen zu müssen .
Mein Berner gerade 21 Monate geworden verweigert plötzlich den Gehorsam. Sonst er eigentlich immer ganz ordentlich gefolgt, aber jetzt kommt er nicht wenn ich rufe, tut als ob er ´ nichts hört. Wie bring ich ihn wieder auf die Spur. Bitte keine Hilfen wie, geh Hundeschule oder Trainer. das machen wir schon. Und auf dem Hundeplatz gibts auch keine Probleme sondern nur zu Hause und beim Gassi gehen.
Hallo, ich hab nun seit fast einen Monat einen neuen Hund. Meine Dame kommt aus Griechenland und war vorher ein Straßenhund. Dies erschwert mir einiges Verständnis für ihr Verhalten, was sie an den Tag legt. Ich hab bereits seit 10 Jahren Hunde und daher auch einige Erfahrungen gesammelt. Jedoch ist sie mein erster Hund aus'm Ausland.
An sich ist sie ein lieber Hund, aber sobald wir jemanden treffen, wird der Hund angeknurrt. Sie fletscht nicht die Zähne oder Anderes. Ich würde auch behaupten, dass es kein bösartiges Knurren ist. Ich vermute das sie Teils aus Angst und Teils aus Freude knurrt. Das Problem ist nun aber folgendes:
Wenn wir einen anderen Hund mit Hundebesitzer treffen, ist sie erst total aufmerksam, bleibt häufiger stehen, bevor sie sich näher traut (was ich eher in normales Verhalten zuordnen würde), wenn der Hund näher kommt, bekommt sie Angst und versucht wegzurennen und/oder knurrt. Sobald sie anfängt zu knurren, bekommen die meisten Hundebesitzer Angst und ziehen ihren Hund weg oder gehen ganz schnell weiter. Erst, wenn der Hund ein bisschen weiter weg ist, bekommt meine Dame Mut und rennt dann hinterher und möchte spielen.
Um ihr Sozialverhalten ein Bisschen verbessern zu wollen und sie an andere Hunde zu gewöhnen, habe ich mich bereits mit einigen Freunden die ebenfalls Hunde haben getroffen, damit sie mit denen spielen kann. Wir waren demnach gemeinsam auf der Hundewiese. Für meine Dame war das ein ganz großes Problem, sie saß nur am Ausgang, hat geknurrt und teilweise auch die Zähne gefletscht, weil sie raus wollte. Sie hatte total Angst. Um ihr die Angst zu nehmen, haben wir uns dann von der Hundewiese entfernt und sind zusammen spazieren gegangen. Nach ein paar Minuten war die Angst dann wie verflogen. Kamen wir jedoch wieder zur Hundewiese und befreiten die Hunde von der Leine, kam die Angst wieder bei ihr hoch.
Jetzt zu meiner Frage: Da die Zusammenführung auf der Hundewiese nicht gut funktioniert hat, wollte ich mal nachfragen ob jemand von euch noch Tipps oder Tricks weiß, wie ich ihr Verhalten etwas unterbinden kann bzw. ihr die Angst nehmen kann?
P.S.: Falls nun Antworten kommen bezüglich Hundeschule: Die werde ich noch aufsuchen, wenn es wirklich keine weitere Alternative gibt, aber vorab möchte ich es erstmal alleine versuchen.
Frage steht oben. Wir möchten, dass sie alleine über die Nacht in der Box schläft. Jedoch jaulte sie bisher die ganze Nacht nur rum. Wie soll ich vorgehen?
Hallo, früher war meine Hündin zu allen Hunden nett. Selbst die, die gar nicht mit anderen Hunden konnten hat sie rumgekriegt. Sie hat sich auch immer gleich auf den Rücken gelegt war aber nicht unsicher (Ohren waren nicht zurückgezogen, Rute nicht eingeklemmt). Doch vor etwa einem halben Jahr hat sie angefangen, wenn ein ihr noch fremder Hund an ihr schnuppern wollte ihn manchmal abzuschnappen (egal ob Männchen oder Weibchen, jung oder alt oder groß oder klein) ohne Vorwarnung oder Knurren, an der Leine so wie auch im Freilauf. Aber die Hunde, die sie vor diesem Verhalten schon kannte, mit denen spielt sie immer noch ausgelassen, sie unterwirft sich aber kaum noch. Manchmal kommt sie mir unsicher vor, hat die Rute etwas eingezogen und die Ohren leicht zurück gelegt. Wenn sie das tut setze ich mich neben sie und lege meinen Arm um sie und der Hund darf an ihrer Nase riechen und immer näher kommen und schon spielen sie miteinander. Das verhalten könnte auch daran liegen, dass eine Hündin sie mal plötzlich anging, obwohl sie sich auf den Rücken gelegt hatte und verkrümeln wollte, leider war ich nicht schnell genug um mich noch dazwischen zustellen. Zum Glück kam es nicht zu schlimmeren Verletzungen. Aber sonst ist sie sehr freundlich, vor allem Menschen gegenüber. Sie ist eine Golden Retriever- Dame und 2 Jahre alt.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Mit freundlichen Grüßen GoldenNala
neuerdings haben wir mit unserem Hund ein großes Problem:
wir haben zwei Tibet Terrier-Schwestern (sie werden im Oktober 8 Jahre alt). Sie sind sehr kooperativ und (meistens) sehr gehorsam. Jedoch hat unsere eine Hündin, Lundi, neuerdings ein Problem damit, wenn jemand mit Inlinern oder einem rappelnden Fahrrad an ihr vorbeifährt - einem Inline-Fahrer ist sie letztens ein gutes Stück bellend hinterher gerannt und ich musste wirklich einmal BRÜLLEN, bis es bei Lundi durchkam. Auch einen Hund, der am Fahrrad an der Leine lief, verfolgte sie kläffend und unerwartet - weder mit Hunden am Fahrrad, noch mit irgendetwas anderem hatte sie bisher Schwierigkeiten!
Als ich vorgestern mit den Hunden spazieren war, fuhr ein kleiner LKW an uns vorbei, der ein Auto aufgeladen hatte. Auf der Straße war ein erhöhter Fußgängerübergang, bei dem der LKW etwas gepoltert hatte, als er darüber fuhr. Lundi setzte schon zum Losrennen an, doch stoppte sie nun sofort, weil ich es glücklicherweise direkt erkannt habe - bei den anderen Situationen setzte sie eiskalt hinterher! Auch heute rastete sie sie wieder völlig aus, als ein Auto mit Anhänger an ihr vorbei fuhr! :-( Nun vermute ich, dass es das Geräusch ist, das sie kirre macht - doch frage ich mich, ob das stimmt und wenn ja, warum das sie auf einmal stört, wenn sie doch sonst nie so etwas gejuckt hat! An Ostern bekam Lundi wegen einer Entzündung die Gebärmutter heraus - doch glaube ich nicht, dass irgendwelche Hormonumstellungen so etwas bewirken, oder?
Wisst ihr, woher das kommt und was wir machen können? Es ist wirklich sche**e und schließlich vertraue ich Lundi nicht mehr so viel hinsichtlich dessen, dass man normal mit ihr spazieren gehen und sie laufen lassen kann - ich will ja nicht immer Angst haben, dass sie sofort ausflippt, wenn auch nur ein Inline-Fahrer an ihr vorbei fährt, denn irgendwann wird das mächtig in die Hose gehen! Und für Lundi ist es, wenn es irgendeine Angst ist, auch nicht schön.
Wie gesagt, sie hatte noch nie Probleme damit und ein Trauma etc. hat sie auch nicht damit gehabt!
Danke für eure Hilfe!
habe seit 4 Wochen eine 3 jährige Chihuahua Hündin. Sie kommt von einer Züchterin, aber sie scheint nicht viel sozialisiert worden sein. Sie bellt jeden Hund an, und rennt teilweise hinter her und kläfft. Lass sie jetzt nicht mehr ohne Leine, arbeite mit Leckerlies, aber irgendwie will es nicht klappen. Wie kann ich es verhindern,dass sie immer bellt. Woran erkenne ich ob es verunsicherung ist ?
Sie spielt auch nicht mit anderen Hunden.
Vielen Dank für eure Antworten.
ich könnte in zukunft einen 20 monate alten großen labrador-kuwasz-husky-mischling 5 tage die woche 8 std. lang betreuen. gestern haben wir einen kennenlernspaziergang im wald gemacht. basker, mein 3 jähriger unkastrierter schweißhund, der mit jungen ungestümen hunden sehr geduldig umgeht, frechen, ungezogenen aber zeigt, wo der hammer hängt, musste die ganzen 1,5 std. knurren, weil der jungspund ihn ständig mit steifem nacken bedrängte. er sprang mich mehrmals an und stieß mir heftig mit den vorderpfoten in meinen bauch. ebenso der frau, die von der hundeschule gesagt bekommen hat, sie solle das einfach ignorieren. er machte mir mit den zähnen zweimal die hand blutig, worauf ich ihm brüllend meinen schlüsselbund an den hals dasselte, was er sicher kaum spürte, aber danach wurde es seltener, bzw. er hielt dann tatsächlich inne, wenn er wieder an mir hochspringen wollte. die frau hatte, je länger der spaziergang dauerte, immer weniger gewalt über ihn, an der leine zerrte er sich hinter sich her, auf komandos reagierte er nur mit unwillen. sie meinte, er höre auf männer besser. sie habe schon mehrere hunde erzogen, aber an diesem hier sei sie bisher gescheitert.
sie beschäftigt ihn mit such- und ballspielen, auf dem hundeplatz ist er ein elitehund, bald gehorsamer als als gefordert, aber kaum ist kein zaun mehr da, macht er was er will.
nächste woche gehe ich zu ihr und hole ihn ab, um mit ihm und basker allein zu laufen.
habt ihr tipps für mich? gebt ihr der sache eine chance?
Thema: Wie werde ich Rudelfьhrer?
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
Das soll jetzt nicht heiЯen das ihr Kinderlosen nichts zu tun habt bitte nicht falsch verstehen.
Aber in der Hundeschule wo ich vorher war da war eine die hatte
Ich muЯ gucken das ich das zwischen Kinder weg bringen oder abholen alles hin bekomme.
Ich ьbe mit Leo am Wochenende und an der Schleppleine klappt das super aber sobald er los ist gibt er gas.Manchmal denke ich auch ist gut so wie er ist aber dann mцchte ich doch wieder einen Hund der kommt wenn ich rufe und zwar beim ersten mal.
Mit weg rennen und verstecken alles schon gemacht irgend wann kommt er zwar panisch an ,weil ich weg war aber das dauert und er lernt daraus nicht.
Ich bin auch ganz ehrlich es gibt Tage da habe ich keine Lust darauf dann geh ich ganz normal gassi oder jetzt bei der Hitze da war ich froh wenn ich wieder in der Wohnung war .Meine Trainerin meinte das ist ganz normal beim ersten Hund beim zweiten wirds besser.Mein Mann macht ihn nie von der Leine er ha zu viel Angst das er dann weg ist.
Cordula und Leo
AW: AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
Das ganze Problem mit dem weglaufem hat wirklich was mit Konsequenz zu tun, und damit, inwieweit euch euer Hund "fьr voll nimmt". Es gibt Hunde, die hцren zwar im allgemeinen ganz gut, doch die Kunst besteht ja darin, dass der Hund hцrt, owohl er weiЯ, dass wir keinerlei Mцglichkeiten haben auf ihn einzuwirken.
Unser Beagle ist frьher auch immer weggelaufen. Und er hat dieses Spielchen gemacht, sich nдhern und will ich dann nach ihm greifen, wieder weglaufen. Ich habe manchmal Stunden gebraucht, bis ich ihn hatte.
Wir sind dann zum Hundeplatz gegangen und haben mit dem Hundesport angefangen. Ich bin nie mit der Schleppleine los. Denn als unser Hund gemerkt hat, dass ich jetzt !immer! konsequent durchgreife und er fьr richtiges Verhalten sehr gelobt wird, hatte sich das mit dem weglaufen auch erledigt.
Ich wьrde auch nicht stдndig mit der Schleppleine laufen, sondern sie nur fьr Trainingseinheiten benutzen. Hund lдuft, rufen, Hund kommt nicht, Einwirkung mit der Leine, loben. Ein paar mal hintereinander und dann ist gut.
Das Problem bei der Schleppleine kann jedoch sein, dass der Hund nicht weit genung laufen kann. Viele Hunde ragieren ja erst dann nicht mehr auf Kommandos, wenn sie eine gewisse Entfernung haben. Einfach mal ausprobieren (und berichten!).
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
1.Meine Kinder 6 u 9 ґhaben keine Lust mit zur Hundeschule zu kommen bzw bei uns gibts auch keine Gelegenheit zu spielen.
2.Ich habe nicht immer ein Auto mein Mann hat Wechselschicht,im Sommer fдhrt er in der Mittagschicht 3 mal die Woche mit dem Motorroller (2 mal Nachhilfe Kind 1 mal Hundeschule)ab September braucht er das Auto wieder.
Mir macht das wirklich viel SpaЯ mit Leo zu arbeiten und zu spielen aber an manchen Tagen lдuft einem einfach die Zeit davon da gibts dann nur normale Gassigдnge.
Wie du schon sagtest ich muЯ einfach noch konsequenter werden und das werde ich jetzt auch machen
Ansonsten sind wir so stolz auf Leo was er alles schon kann und macht super,da werden wir dieses Problem ja wohl auch noch in den Griff bekommen. :]
Meine Trainerin meinte ich solle niemand anderen Fragen sondern nur sie ,aber ich finde es toll das es dieses Forum gibt und man viele andere fragen kann. :]
Cordula und Leo
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
Kauf dir bloЯ eine Schleppleine die wie eine Kordel gedreht ist oder besorg dir Fahrradhandschuhe fьr diverse Verletzungen.
Ich habe eine aus Nylon ca 1,5 cm breit und habe schon edliche Macken dank Leo aua ,aua.
Wenn Leo plцtzlich gas gibt ,weil er einen Hund oder Vogel sieht und man nicht aufpasst dann schieЯt die Leine durch die Hand und das tut weh!
Ist mir passiert ich habe die Leine nur noch geschmissen und konnte tagelang nicht richtig greifen wegen der Wunden in der Hand.
Und ich kann Leo mit der dьnnen Leine nicht richtig halten und er wiegt erst 21 kg.
Deshalb benutze ich sie auch nur zum Ьben und dann kommt sie wieder weg.
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
Da hast Du ja wirklich einiges mehr zu organisieren. Ich habe ja auch noch das Glьck, dass unser Hundeplatz nur knapp 1 km von der Haustьr entfernt liegt!
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
Schade ist nur das man die Adressen von vielen Hundeplдtzen nicht raus kriegt,weil sie keine Internetadresse haben bzw nicht im Telefonbuch stehen.
Ich werde mir auf jedenfall auch weiter verschiedene Meinungen anhцren
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
AW: Wie werde ich Rudelfьhrer?
Wo sollte denn der Hundeplatz sein? Vielleicht kriege ich eine Adresse fьr Dich raus. Wir kennen ja einige Vereine, weil wir ja fьr die Turniere auch jedes Wochende auf einen anderen Platz fahren mьssen. Hцre mich dann gerne mal fьr Dich um. Am besten Ort und PLZ.
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Wie werde ich rudelführer beim hund
Sei ein guter Hundeführer!!
Rangordnung ist in dieser Beziehung dann einfach kein Thema. Die Autoritдt des Rudelfьhrers ist nicht autoritдr. Er agiert fьr den Hund als souverдne, faire Leitfigur. Der Hund spьrt die mentale Stдrke seines Menschen und kann ihm vertrauen. Bei der Erziehung des Hundes sollten wir ihm so viel Freiheit wie mцglich lassen, ihm gleichzeitig aber auch Grenzen setzen und so viele Regeln und Struktur geben wie nцtig. Das Sagen hat auf jeden Fall der Zweibeiner. Der Hund darf niemals "Alpha" sein sondern bestenfalls "Beta"!
Die Ausrede: "Dieser Hund/diese Rasse ist eben so" ist nur ein Zeichen menschlicher Schwдche. Was auch immer in der Beziehung Mensch-Hund schief lдuft, "Schuld" ist nie der Hund, denn der folgt nur seinen inneren Regeln und kennt kein Gut und Bцse.
Fьhrerschaft und Dominanz des Menschen lassen sich auch mit gewaltfreien Methoden erreichen. Dafьr braucht man keine starke Hand, sondern einen starken Geist. Beim Leben in Hierarchie geht es lдngst nicht mehr um die Bestie, welche nur durch Hдrte bezwungen werden kann, sondern um klare Strukturen und eine konsequente Erziehung mit festen Regeln, die den Menschen fьr den Hund berechenbar machen und ihm so die notwendige Orientierung und Sicherheit vermitteln. Gewalt ist dabei vцllig ьberflьssig. Dominanz hat nichts mit Gewalt oder Aggression zu tun. Weder von Seiten des Menschen noch von der des Hundes
Die unsichtbare Leine
Normalerweise hдlt jeder Welpe engen Kontakt zu seinem Menschen: Er kommuniziert bei jedem Spaziergang, indem er Blickkontakt zum Menschen aufnimmt und sich vergewissert, dass noch alles in Ordnung ist, ob Richtung und Abstand stimmen oder ob Mensch etwas Neues vorgibt.
Diese Anfragen muss man beantworten, mit einer Geste, einem Wort. und zwar immer! Sonst stellt der Hund sie nдmlich ein - Verhalten, das keinen Erfolg bringt, wird gelцscht. Spдter haben wir dann das Problem, dass der Hund vor sich hinlatscht und sich nicht mehr um sein zweibeiniges Anhдngsel kьmmert. Dann benutzen viele Bдllchen, Leckerchen und das ganze Animationsprogramm, um seine Aufmerksamkeit zurьck zu holen. Um die Bindung zu festigen
Heute mit einem Jahr habe ich ihn soweit das er das alles ignoriert.
Entziehen Sie Ihrem Wildfang die Sicherheit! Ein Hund mit guter Bindung hдlt seine Menschen immer im Blick. Wenn Ihr Hund sich das nдchste Mal entfernt, bleiben Sie doch einfach mal ganz ruhig stehen, vielleicht verdeckt durch einen Busch oder Baum, oder hocken Sie sich hin, vielleicht in eine Mulde. Hunde sind Bewegungsseher. Sie sehen unbewegte Objekte nur schlecht, und wenn der Hund seinen Menschen weder sieht noch hцrt, verunsichert ihn das und er kommt nachschauen, ob er noch da ist.
Nun ist es der Hund, der erstaunt feststellt: "Eben war Frauchen doch noch da?!"
Sie kцnnen seine Aufmerksamkeit auch fцrdern, indem Sie mцglichst leise mit ihm sprechen. Ihr Hund hat ein sehr gutes Gehцr. Auch Leckerchen ist ein gutes "Argument", in der Nдhe des Menschen zu bleiben.
Oder machen Sie wдhrend des Spaziergangs doch mal Kontaktspiele: Gehen Sie dazu zьgig vorwдrts, und animieren Sie den Hund, mitzukommen. Dazu braucht man eine gute Kцrpersprache (angelehnt an die Spielaufforderung von Hunden), aber mцglichst keine Stimme. Nur ein Schnalzen mit der Zunge ist erlaubt. Zwischendurch wird mit Futter bestдtigt - aber nur ab und zu. Der Hund soll nicht nur dem Futter nachlaufen.
Wenn der Hund dann mal nicht auf das Mitkomm-Signal reagiert (er hцrt es ganz sicher, er ьberhцrt es nur!), zeigt man ihm deutlich sein Missfallen.
Wie, das hдngt vom einzelnen Hund ab. Bei hдrter gesottenen Exemplaren macht man sich einen Moment ganz steif und fдllt dann wie ein Unwetter ьber ihn her. Laute Stimme, drohende Kцrperhaltung, RICHTIG beeindruckend. Bei sensibleren Hunden muss man natьrlich etwas vorsichtiger sein.
Die Einwirkung sollte so energisch sein, dass der Hund sofort reagiert, aber auch nicht so stark, dass er bereits ausweichendes Verhalten zeigt. Danach ist man nicht nachtragend und gibt ihm bei nдchster Gelegenheit die Chance, es wieder richtig zu machen: erneute Aufforderung (nicht ьbertrieben, er wird jetzt auf mininmale Gesten reagieren), ausnahmsweise kurzes verbales Lob, um ihm die Sicherheit zu geben, dass er es jetzt richtig macht, und geht dann wieder auf Erlebnistour.
Mit der Zeit entsteht durch dieses Aufmerksamkeits-Training zwischen Hund und Hundeführer so etwas wie eine "unsichtbare Leine":
Um nichts zu verpassen wird der Hund immer wieder zu seinem Menschen hinschauen und Kontakt aufnehmen, den dieser mit einfachen Gesten wie Kopfnicken, Lдcheln, Augenzwinkern, einer kurzen Berьhrung oder einigen freundlichen Worten beantworten sollte. So fьhlt sich der Hund anerkannt, ohne dass er gleich zum Initiator avanciert. Ein Spaziergang ist mehr als nur Bewegung. Hunde kennen keinen Gehorsam nur um des Gehorsams willen.
Man kann keinen Jagdabbruch ьben, indem man am Wegesrand steht, die Hдnde in den Hosentaschen vergrдbt und erwartet, dass der Hund auf Pfiff wie angewurzelt stehen bleibt, und sich um das flьchtende Wild ьberhaupt nicht mehr kьmmert. Wir mьssen versuchen, die veranlagungsbedingten Neigungen unseres Hundes unter unserer Fьhrung in akzeptable Bahnen zu lenken. Beschдftigen Sie sich mit Ihrem Hund, bevor er sich selbst beschдftigt!
Vorbeugen kann man dem unerwьnschten Jagdverhalten, indem man sich selbst so interessant macht, dass der z.B. der Irish Terrier gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt. Der Hund muss das Gefьhl haben, dass er etwas Tolles verpassen kцnnte, wenn er seinen Menschen verlдsst.
Also: nicht einfach spazierengehen und die Natur genieЯen, sonst genieЯt Ihr Hund auch die Natur - allerdings in seinem Sinne und nicht immer zur Freude der Wildtiere.
Seien Sie Ihrem Hund immer eine Nasenlдnge voraus, um ihn rechtzeitig abrufen und mit einer Ersatzhandlung ablenken zu kцnnen. Leiten Sie ab und zu gemeinsame Aktionen ein, am besten gerade dann, wenn der Hund beginnt, den Abstand zu seinem Hundefьhrer mehr als erlaubt zu vergrцЯern oder erste Anzeichen beginnenden Jagdverhaltens zeigt (verharren und wittern mit hoher Nase).
Wenn der Hund allerdings bereits vorstьrmt, befindet er sich bereits im "Jagdmodus". Dann ist der "Autopilot" eingeschaltet und die Reaktion auf Lautzeichen wird vom Jagdtrieb, der bei einem Raubtier hohe Prioritдt hat, unterdrьckt (Ausnahme: Jagdabbruch mit dem "Superwort" im Anschnauztonfall). Kommen Sie dem "Jagdmodus" zuvor und gestalten Sie das langweilige Gassi gehen doch mal als spannenden Jagdausflug.
Bieten Sie ihm die Mцglichkeit, seine Jagdlust abzureagieren - aber zu Spielregeln, die akzeptabel sind und fьr den Hund einen Sinn ergeben. Ьberraschen Sie Ihren Hund immer wieder - er wird begeistert sein!!
Schцner Gassi gehen - Vorschlдge fьr einen
Der Hund versteht, >es lohnt sich immer, Kontakt zu seinem Menschen zu halten<.
Auch so kann man dem Hund vollkommen zwanglos die menschliche Vormachtstellung als Rudelfьhrer deutlich machen. Der zum "Dosenцffner" mutierte Mensch wird zum Verbьndeten, gar zum anerkannten Chef im Rudel. Auf solchen Spaziergдngen muss der Hund immer wieder die Ьberlegenheit seines Rudelfьhrers neidlos anerkennen. Und einem solch kompetenten Herrchen oder Frauchen kann man sich auch vцllig unbesorgt unterordnen. "Mein Mensch wird es schon richten".
Ьberhaupt sollte er immer gelobt werden, wenn er Kontakt aufnimmt. Hat der Hund seinen Hundefьhrer eingeholt, gibt es weiteres Lob, Leckerchen oder Spiel. Man kann z.B. Leckerchen ьber den Boden rollen, denen der Hund dan hinterher jagen kann. Nach einiger Zeit kann man dann allmдhlich auch andere gemeinsame Aktionen starten, damit der Hund merkt, dass es interessant und lohnenswert ist, auf seinen Menschen zu achten.
Unsere Gedanken und Augen sollten wir dann immer beim Hund haben, damit wir seinen Vorhaben mцglichst einen Schritt voraus sind.
Es heiЯt, man soll einen Hund nie strafen, wenn er nach einem "Ausflug" zurьckkommt. Das ist richtig bei einem Welpen und Junghund, der noch im Aufbau ist. Bei einem erwachsenen Hund ist das aber etwas anderes. Er weiЯ auch im nachhinein durchaus noch, dass er gerade etwas unerlaubtes getan hat. Wenn ich Monty aber immer nur lobe, wenn er zurьckkommt, wie soll er dann wissen, dass mir sein Verhalten nicht gefдllt??
Der Hund ist keine seelenlose Maschine, die man einfach abschalten kann. Doch Achtung: man darf den Hund auf keinen Fall strafen, wenn man ihn irgendwo auftauchen sieht und ihn dann nochmals ruft. Wir dьrfen den Hund nicht auf uns zukommen lassen, wenn wir ihn korrigieren wollen - wir mьssen auf ihn zu gehen.
Und das ist dann die einzige Ausnahme, wo ich ihn verspдtet strafe und ihn meinen Zorn auch wirklich spьren lasse. Und ich werde den Eindruck nicht los, dass er entgegen manchen Theorien sehr wohl versteht, weshalb ich mit ihm schimpfe. Sein Gehorsam verbesserte sich, als ich ihm nicht nur durch Belohnung zeigte, welches Verhalten ich erwarte, sondern als ich bei Ungehorsam auch deutlich mein Missfallen дuЯerte. Und das kann man eben erst, wenn der Hund wieder zurьck gekommen ist. Wie stark eine Einwirkung sein muss, hдngt vom Charakter des Hundes ab. Ich habe meinen Hund an den Halsseiten gepackt und eine Strafpredigt gehalten, indem ich ihm leise, aber drohend, mit Augenkontakt "erklдre", dass ich sein Verhalten nicht akzeptiere. Auch wenn der Hund unsere Worte nicht wirklich versteht, wichtig ist nur, dass wir reagieren und den Hund merken lassen, dass wir zornig sind.
In hartnдckigen Fдllen kann man seinen Unmut evtl. auch zeigen, indem man den Hund kurzfristig vom Menschen/Hunde/Katzenrudel ausschlieЯt, was fьr ein soziales Lebewesen wie den Hund die hдrteste Strafe ist. Dazu versteckt man sich, wenn der Hund weg ist oder bleibt bewegungslos stehen, so dass der Hund, als Bewegungsseher, uns nicht mehr so leicht findet. Und wenn er dann zurьck ist, lдsst man den Hund wдhrend der nдchsten 2 Minuten nicht nдher als 10 m herankommen, bevor man ihm wieder einen Kontakt gestattet. Der Hund wird ignoriert wenn er die Distanz einhдlt und verscheucht/weggeschubst, sobald er nдher kommt: "Komm mir nur nicht zu nahe! Scher' Dich doch zu Deinem Hasen/Reh, wenn Dir das mehr SpaЯ macht!" :-( Der Hund muss nun beim nдchsten Reiz abwдgen, ob er seine "Lust" ausleben will und bereit ist, die Konsequenzen (unseren Zorn, den Rudelausschluss) einzustecken, oder ob er es lieber sein lдsst.
Letztere Strategie klappt aber nur, wenn die Nдhe des Menschen einen Wert fьr den Hund darstellt, denn es macht natьrlich keinen Sinn, den Hund weg zu schicken wenn der sich daraufhin selbstдndig auf den Weg nach dem groЯen Jagdglьck macht. Auf der anderen Seite kann dieses Vorgehen fьr einen дngstliches, unsicheres Senisbelchen auch fatale Folgen haben: Entsetzen pur und in Zukunft extrem ьbersteigerte Anhдnglichkeit. Wir sollten anschlieЯend aber nicht weiter nachtragend sein. Nach der Korrektur mьssen wir wieder ruhig werden und erlauben dem Hund nun "groЯzьgig" den Kontakt zu uns, indem wir ihn "bei FuЯ" gehen lassen und ihn dabei freudig loben, evtl. Leckerchen geben oder abschlieЯend sein Lieblingsspiel folgen lassen. Dann lassen wir ihn wieder frei, als ob nichts gewesen wдre.
Hat der Hund sich etwas entfernt, rufen wir ihn erneut, und dann, wenn er kommt, was sicher meistens der Fall ist, loben wir ihn ausgiebigst und VON GANZEM HERZEN. Sein Kommen beseitigt unseren Unmut. Und in der Folge freuen wir uns ьber jede auch noch so geringe Annдherung, was fьr einen guten und lieben Irish wir doch haben. Das dьrfen wir auf keinen Fall vergessen! Die Ohren sind nicht allein zur Zierde da! In vielen Erziehungsbьchern wird empfohlen, den Befehl "Komm" stдrker zu ьben und durch Belohnung positiv zu belegen.
Der Mensch als Rudelführer
Gerade bei grossen Hunderassen wichtig, vor allen Dingen wenn man einen Anlagehund hat .
Der Rudelfьhrer schafft Tabuzonen, setzt klare Grenzen und Verbote, aber auf nette Art, aufmunternd statt strafend, eher mit Leckerbissen als drohend. Die Tabuisierung bestimmter Aufenthaltsbereiche (z.B. Essecke und Kьche, vor allem wдhrend der Zubereitung und Einnahme der Mahlzeiten) unterstreicht den hцheren Sozialstatus des Menschen.
Der Ranghцchste, in diesem Fall der Mensch, darf alles. Er hat Zugang zu allem, wann immer er will. Er bestimmt ьber die besten Ruheplдtze. Besonders relevant sind erhцhte oder strategisch wichtige "Feldherrenhьgel", die Kontrollblicke ьber das Revier oder den Rest des Rudels gestatten (Sessel, Bett).
Fьr den Anfьhrer ist nichts tabu. Setzen Sie sich ab und zu auch auf die Decke und den Lieblingsplatz des Hundes. Er muss den Platz auf Wunsch unverzьglich ohne Protest rдumen. Und statt auf dem Sofa in der Fьhrungsetage mit ihm zu schmusen, begeben Sie sich auf seine Ebene herab, schmusen auf seiner Decke mit ihm. Gestatten Sie dem Hund keine eigenen Hundemцbel und keine schwer erreichbaren und gut zu verteidigenden Plätze. Ein Platz am Rande des Geschehens genьgt.
Rudelführer bestimmt, ob und wann der Hund Futter bekommt oder auch nicht. Fьtterung evtl. erst nachdem die Familie ihre Mahlzeit beendet hat. Fordert der Hund pьnktlich sein Futter und wird so lange lдstig, bis er es bekommt, sollte man die Routine дndern. Den Hund nie mit Dingen fьttern, die man gerade selbst isst. Betteln missachten, da gibt es keine Ausnahme, auch wenn der Hund noch so hungrig guckt. Nichts ist umsonst! Lassen Sie den Hund sein Futter verdienen. Also weniger Futter aus der Futterschьssel geben, dafьr mehr aus der Hand ьber den Tag verteilt nach guter Kooperation mit den Zweibeinern. Das fцrdert die Bindung. Leckerchen zwischendurch gibt es nur als Belohnung fьr gehorsames Verhalten.
Er leitet die Mehrzahl der Initiativen ein, ohne die Initiativen des Hundes zu unterdrьcken und ihn stдndig zu gдngeln. Agieren heiЯt Fьhrung, Status demonstrieren und auch behaupten. Er bestimmt ьber Zeit und Tempo des Auslaufs, lдsst dem Hund in einem begrenzten Umkreis aber auch Bewegungsfreiheit. Ziehen an der Leine durch Stehenbleiben ignorieren. Der GernegroЯ muss auf den Hundefьhrer achten, nicht umgekehrt. Wird der Hund von der Leine gelassen, erst ein "Sitz" verlangen, bevor man ihm die Erlaubnis zum "losdьsen" gibt.
Bei der Begegnung mit fremden Hunden vermittelt der Rudelfьhrer Sicherheit und toleriert keine Aggressionen. Die Entscheidung wann, wo und mit wem gekдmpft wird fдllt ausschlieЯlich der Rudelfьhrer. Gerade дngstliche Hunde mьssen lernen, dass es nicht ihre Aufgabe ist, sich um einen fremden Hund zu kьmmern: Wenn der Chef nicht agiert, wird der fremde Hund in Ordnung sein und somit keinerlei Anlass dazu bestehen, was auch immer zu verteidigen. Die Entscheidungsgewalt liegt beim Ranghцheren. Er stellt sich der "Gefahr", ьbernimmt die Verantwortung, wenn der Hund vor etwas Unbekanntem erschrickt. Er geht dort hin und animiert den Hund vorsichtig, mit ihm gemeinsam das "unheimliche" Ding zu untersuchen. Geben Sie Ihrem Hund niemals das Gefьhl, dass Sie nicht weiter wissen.
Rudelführer fьhrt den Hund, leitet ihn an, zeigt ihm Fertigkeiten (Erziehung, Ausbildung, Sport, Tricks; auch wдhrend des Auslaufs). Der Rudelfьhrer ist interessant und kompetent. Der Hund erkennt: Jemand, der einem so viel beibringen kann, den muss man ganz besonders verehren - das ist ein ganz groЯer Rudelfьhrer! Es lohnt sich, ihm nachzueifern.
Er geht zur Eingangstьr, wenn es klingelt und entscheidet, ob der Besuch erwьnscht ist oder nicht, wдhrend sein Hund ins zweite Glied zurьcktritt, etwas abseits liegt und ruhig die Entscheidung abwartet. Wichtig gerade bei Rassen, die Fremden gegenьber misstrauisch sind!
Er lдsst sich bei seiner Rьckkehr zum Familienrudel hoheitsvoll durch SchnauzenstцЯe begrьЯen, ignoriert erst einmal allzu aufdringliche "Liebesbeweise" und bestimmt selbst den Zeitpunkt der Kontaktaufnahme. Morgens sollte der Hund mit Beschwichtigungsgesten seine Halter begrьЯen und nicht umgekehrt. Der Ranghцhere lдsst sich begrьЯen. Seien Sie nicht jederzeit frei fьr Ihren Hund verfьgbar. Machen Sie sich rar.
Er darf den Hund anfassen, bьrsten und belдstigen wann und wo er will. Dabei streichelt man auch ьber Kopf, Nacken und Schultern, auch wenn der Hund das "nicht mag". Drehen Sie ihn beim Bьrsten auch sanft auf den Rьcken und bearbeiten Sie vorsichtig auch unbeliebte Stellen. Zдhne, Augen, Ohren, Pfoten und Hinterteil sollten regelmдЯig "untersucht" werden. Der Hund darf sich bei diesen "Wartungsarbeiten" nicht entziehen oder wehren. Dabei darf der Hund allerdings nicht vorzeitig aufstehen und wird notfalls sanft aber bestimmt heruntergedrьckt.
Der Rudelfьhrer bestimmt ьber das Lieblingsspielzeug des Hundes sowie Anfang und Ende des Spiels. Besitz ist ein Symbol fьr Macht. Das Spiel mit einem klaren Wort, z.B. "Schluss" beenden - und sich auch daran halten. Genug ist genug.
Er geht als Erster durch Tьren und enge Durchgдnge. Den Hund evtl. vor dem Passieren absitzen lassen. Liegt der Hund im Weg, einfach "durch den Hund hindurchgehen" so dass er weichen muss.
Das Thema "Kontrolle"
Ein Junghund kontrolliert eigentlich nie um zu "dominieren", dieses Verhalten sieht man eher bei erwachsenen Tieren. Ein Junghund ist dabei seine Grenzen kennen zu lernen und lebt vom "Input" - gerade im Alter von 6 Monaten bis 2 Jahren - kцnnen sie da schon extrem fordernd sein.
Wenn man ihnen "die Freizeit im Kopf" lдЯt - gibt es viele Arten, wie Junghunde ihren "Wissensdurst stillen" und die ьberschьssige Energie abbauen - fдngt mit tiefen Lцchern im Garten an und geht ьber zerlegtes Zubehцr - weiter zum "kontrollieren" von Mitbewohnern - in der Regel sind es die "lieben" Mitbewohner, die sich nicht oder nur wenig "wehren".
Es wird ein ganz eigenes "Spiel" fьr den Hund, hinter Frauchen her zu laufen, ihr zu "helfen" oder etwas an ihr rum zu zergeln. Denn das "nein, lass das!" kommt in der Regel so, dass es fьr den Hund nicht als Abweisung, als klares NEIN gedeutet wird, sondern als etwas "grobe Zuwendung" - und die ist immer noch besser als gar ein Spass - eine mehr oder weniger nette Interaktion!
Also ist dieses Verhalten ein "Selbstlдufer" - solange dem Jungvolk kein klarer (!) Einhalt geboten wird bzw. die "Freizeit" gestrichen wird. Nur mal zum Verstдndniss: Wenn man in einem Hunderudel mal ein erwachsenes Tier beobachtet, welches seine Ruhe einfordert - geschieht dies in der Regel in zwei Schritten. Der erste Schritt ist immer ein feines Signal (bitte laЯ das) - ein Krдuseln der Lippe oder Zucken mit der Lefze.
Ignoriert der Welpe dieses Signal aktiviert er automatisch Schritt zwei - der erwachsene Hund springt auf, macht einen riesen Krach und tut so, als wenn er den Welpen "fressen" mцchte - ein ganz klares NEIN! Natьrlich passiert dem Welpen nichts (auЯer einem riesen Schreck) - und in aller Regel wird dieser Welpe beim nдchsten mal schon beim Krдuseln der Lippe wissen, dass er den erwachsenen Hund in Ruhe zu lassen hat. Der Welpe hat etwas gelernt!
Aber das sollte der menschliche Rudelführer eher doch nicht machen, denn es geht auch anders. Es hцrt sich vielleicht "weicheiig" an, aber nach meinem HEUTIGEN Empfinden, ist jeder kцrperlicher Ьbergriff (und dass ist das auf den Rьckendrehen auch) schon eine Verzweiflungstat, die zeigt, dass man mit seinem Latein an Ende ist - und hat mit Erziehung nichts zu tun. (дhnlich wie bei Kindern, wenn die Hand mal ausrutscht).
Die Erziehung "schwieriger" Hunde
Tipps zum Thema Rangordnung und Dominanzverhalten
- Vorwort: Über Rangordnung, Autorität und Dominanz
Sie werden das, was der Mensch aus ihnen macht.
Die Jugendzeit geht zu Ende
Solche Kampf- oder Streitspiele spielen nur Hunde, die sich bereits gut kennen. Die Unterschiede zwischen einem Scheinkampf und einem Ernstkampf sind sehr gering. Wenn ein Hund mit einem anderen zu heftig spielt, kann sich das Ganze plötzlich zu einem echten Kampf entwickeln. Aus diesem Grund spielen einander fremde Hunde eher Jagdspiele.
Attacke!! - Wer ist wohl der Größte?
spielerische Rauferei unter Freunden
"Schultersieg - ich liebe Ringen!"
(rechts: gegenseitiges Drohen mit Beißhemmung)
"Oh - Frauchen ruft - Schade. Immer wenn's am schönsten ist, muss ich aufhören.
Aber ich laufe besser doch schnell hin, sie hat sicher wieder etwas ganz Tolles für mich."
Rangordnung und Dominanz zwischen Mensch und Hund
Hundliche Dominanz, die vor vierzig Jahren noch kein Thema war, ist inzwischen in zu einem großen Problem geworden. Das liegt aber nicht daran, dass die Hunde dominanter geworden wären als früher, sondern an dem hohen Prozentsatz von Hundebesitzern, die zu schwach sind, die es zulassen, dass sie von ihren eigenen kleinen Kindern und ihren Hunden untergeordnet werden. Unsachliche Affenliebe und eine gefährliche Laissez-faire-Mentalität hat konsequente Erziehung abgelöst. Viele verbinden mit Hundeerziehung und -Ausbildung immer noch den Kasernenhofton und die Härte früherer Dressur. Abgeschreckt durch derartig antiquierte Erziehungsmethoden wird die Erziehung nun ganz unterlassen. Das arme Tier soll seine Freiheit haben. Verbreitet herrscht regelrecht Mitleid mit Hunden, die nicht rund um die Uhr machen dürfen was sie wollen. Dass ein wohlerzogener Hund letztendlich mehr Freiheiten und ein erfüllteres Leben hat als der, der zweimal am Tag für eine halbe Stunde auf der Hundewiese losgelassen wird und ansonsten zuhause bleiben muss, weil er überall unangenehm auffällt, sehen die wenigsten. Aus einem Hund, der einfach nur liebevoll behandelt wird, muss nicht zwangsläufig ein "lieber Hund" werden!
Während früher die Hunde meist zur Arbeit gezüchtet und gehalten wurden, sind sie heute oft verwöhnte Luxusgeschöpfe, deren Tagesablauf von Langeweile geprägt wird. Doch ein Hund muss beansprucht werden, und zwar körperlich und geistig. Wenn er sich langweilt, sorgt er anderweitig für Aufregung in seinem Leben: er wird zum "Problemhund" und seine Menschen stöhnen nur noch: "Versteh' einer diesen Hund . "
Ein Problemhund hat nur ein Problem - den Menschen.
Der Rang des Hundes muss nicht herabgesetzt werden! Vielmehr müssen der Menschen lernen, sich wie jemand zu verhalten, der es wert ist, dass man auf ihn hört. Der Fehler liegt bei den Zweibeinern, nicht bei den Hunden. Aber es ist sicherlich einfacher, den Hund zu beschuldigen, als die Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Ungehorsam von Untergebenen ist eine Beschuldigiung, die häufig von inkompetenten Anführern erhoben wird.
Rangordnung - Dominanzhierarchie - soziale Hierarchie
Unter Rangordnung versteht man Überlegenheits-Unterordnungs-Beziehungen. Ranghohe Tiere haben meist einen größeren Handlungsspielraum und einen bevorzugten Vortritt zu Ressourcen wie beispielsweise zu Nahrung, Schlaf- und Ruheplätzen oder zu Paarungspartnern. Dominante Tiere haben aber nicht nur Vorrechte, sondern auch spezifische Pflichten. In vielen Fällen müssen sie die Gruppe gegen Angriffe schützen oder Auseinandersetzungen zwischen Untergeordneten schlichten bzw. für den Zusammenhalt der Gruppe sorgen. Das verlangt von ihnen soziale Kompetenz, die weit mehr bedeutet als reine Machtausübung des Stärkeren. Die unterschiedlichen Rangpositionen werden die meiste Zeit kampflos respektiert, was für Ruhe und Frieden in der Gruppe sorgt. Eine klare Rangfolge ist friedenssichernd und überlebenswichtig für alle sozialen Tiere.
Rangordnung und Dominanz - Die Schreckgespenster in der Hundeerziehung?
oder: Des Kaisers neue Kleider
Hundehalter sind sehr verschieden und betrachten ihre Hunde auf unterschiedliche Weise, was auch den Umgang mit ihnen prägt.
Ein eher autoritärer Hundeführer hat die Tendenz, Führung und Dominanz als etwas Forderndes, Kontrollierendes und Strafendes zu interpretieren.
Ein eher gefühlvoller Hundeführer sieht in den selben Begriffen etwas Freundliches und Fürsorgliches.
Die Worte Rangordnung und Dominanz sind in der Hundeerziehung in letzter Zeit regelrecht in Verruf geraten und man hört immer wieder z.T. recht fanatische Stimmen, die Rudelkonzept und Dominanz ablehnen:
- Aber auch wenn die Hunde keine Wölfe mehr sind und sich zu einer eigenen Art entwickelt haben, so haben sie doch viele Wolfseigenschaften in ihr Hundedasein mitgebracht. Welche Eigenschaften das sind, kann von Hundetyp zu Hundetyp verschieden sein. DAS Wolfs-/Hundeverhalten gibt es sowieso nicht. Caniden (Hundeartige) sind Anpassungskünstler. Gerade deshalb können sie uns ja so geschickt um die Pfote wickeln.
- Manche Hundler lehnen das Rudelkonzept ab, weil Hunde uns nicht als Artgenossen sehen und deshalb auch kein Rudel mit uns bilden können. Aber weshalb kommunizieren sie mit uns dann mit den gleichen visuellen Signalen, die sie auch gegenüber ihren Artgenossen zeigen? Mit Tieren anderer Spezies kommunizieren sie nicht auf diese Weise. Menschen und Hunde bilden einen Sozialverband, in dem es eine für den Hund erkennbare stabile Gruppenhierarchie geben sollte. Außerdem kann es Dominanzhierachien situationsbezogen zwischen allen Spezies geben. Inner- und außerartlich. Dazu braucht es überhaupt kein Rudel, sondern nur mindestens zwei miteinander agierende Lebewesen, deren Bedürfnisse sich zumindest teilweise überschneiden.
- Aus dem gleichen Grund wird auch die Bezeichnung "Alpha" abgelehnt. Gleichzeitig führt man aber ein neues Wort ein, wie z.B. "Idol" und spricht davon, dass der Mensch das Ideal, das Vorbild, für den Hund sein soll. Aber wie kann ein artfremdes Wesen Vorbild sein? Dafür sind Hund und Mensch nun wirklich zu verschieden. Einen "Alpha", bzw. Anführer, kann ich mir dagegen auch zwischen unterschiedlichen Arten gut vorstellen. Laut Duden ist "Idol" ein Gegenstand der Verehrung. Irgendwie ist das alles doch "das Gleiche in grün" - also lediglich eine Frage der Definition (und eine Frage des Geschäfts, denn mit den neuen Namen lässt sich gutes Geld verdienen.)
- Andere lehnen die Dominanztheorie ab, weil sie "Dominanz" mit Unterdrückung im alten Stil, mit Härte und Gewalt gegen Abhängige gleich setzen. Auch verstand man die Rudelordnung früher als starre Hackordnung mit Alpha, Beta . Omega. Neuere Forschungen haben dieses falsche Bild inzwischen zurecht gerückt. Das Eltern-Nachwuchs-Dominanz-System hat das veraltete Alphakonzept abgelöst. Heute spricht man von
Sicher, das Wort "Dominanz" ist so missbraucht worden, dass die Versuchung nahe liegt, es ganz aus unserem Vokabular zu streichen. Im Namen von Dominanz und Rangordnung wurde viel Unheil an Hunden angerichtet. Die Dominanztheorie verkam zu einer falsch verstandenen, denn Dominanz hat nichts mit dem Brechen einer Hundeseele zu tun. Doch nur, weil diese Theorie früher falsch interpretiert wurde und zu gewaltsamen Auswüchsen führte, muss man doch nicht gleich die ganze Theorie über Bord werfen! Führerschaft und Dominanz des Menschen lassen sich auch mit gewaltfreien Methoden erreichen. Dafür braucht man keine starke Hand, sondern einen starken Geist. Beim Leben in Hierarchie geht es längst nicht mehr um die Bestie, welche nur durch Härte bezwungen werden kann, sondern um klare Strukturen und eine konsequente Erziehung mit festen Regeln, die den Menschen für den Hund berechenbar machen und ihm so die notwendige Orientierung und Sicherheit vermitteln. Gewalt ist dabei völlig überflüssig. Dominanz hat nichts mit Gewalt oder Aggression zu tun. Weder von Seiten des Menschen noch von der des Hundes!
Unterordnen, unterwerfen, unterdrücken . Schneiden wir die alten Zöpfe endlich ab!
- Werden Sie ein gütiger und souveräner Anführer -
Ziel sollte sein, ein ausgewogenes Gleichgewicht zu erlangen zwischen Grenzsetzung und Steuerung des Hundes einerseits und Nachsicht sowie Ermutigung andererseits. Der Hund sollte gut an seine Familie und Lebensumstände angepasst sein und trotzdem eine fröhliche, freundliche Persönlichkeit entwickeln können.
Ein gut eingeordneter Hund wird seinem Menschen willig folgen und braucht nur wenig Unterordnung. Wie eine solche wohlwollende Führung des Hundes durch den Menschen aussehen kann, möchte ich Ihnen auf dieser Seite zeigen. Dabei gibt es allerdings kein Patentrezept, denn die Hunde sind genauso verschieden wie die Menschen. Es gibt viele Hunde, denen die Rangordnung einfach "schnurz" ist. Dem rangordnungsbewussten Hovawart dagegen ist das Streben nach Dominanz in die Wiege gelegt. Sein Dominanzverhalten sollte man daher immer im Auge behalten. Ich möchte im Folgenden ledigich einige Denkanstöße geben. Letztendlich muss jeder Hundeführer seinen eigenen Weg finden.
Es gibt unterschiedliche "Weltanschauungen" in Sachen Hund. Die Klärung der Rangordnung gilt heutzutage bei vielen Hundeleuten als vermeintlicher Lösungsansatz für eine Vielzahl von Hundeproblemen - doch sie darf nicht den Charakter einer Universallösung bekommen. Das Konzept der Rangordnung ist einleuchtend und daher sehr verführerisch. Dieses Denkmodell kann uns helfen, bestimmte Verhaltensmuster soziallebender Tiere besser zu verstehen und auch vorherzusagen. Aber passen Sie auf, dass Sie keinen "Tunnelblick" bekommen. Solche Worthülsen sind immer auch eine Brille, durch die die Wirklichkeit uns nur noch gefiltert erreicht. Hundeprobleme können viele Ursachen haben. Man sollte immer erst die Motivation des Hundes untersuchen. Meist will der Hund gar nicht die Führung übernehmen, sondern einfach nur möglichst viel Komfort für sich selbst herausschlagen.Die pauschale Diagnose "Dominanz" trifft in den seltensten Fällen den wahren Kern des Problems. Es ist nur eine "Erklärungsmütze", die über eine Situation gezogen wird und die den Blick für andere Lösungsansätze verschleiert. Nicht umsonst ist das Wort "Dominanz" für viele zum Unwort geworden. Oft ist ein "dominanter" Hund einfach nur ein schlecht erzogener Hund!
Egal, welcher "Glaubensrichtung" man anhängt, es läuft immer auf das Gleiche hinaus:
- Der Mensch muss Regeln aufstellen und sie auch durchsetzen.
Um es noch einmal klar zu sagen: Die Aussage "Dieser Hund ist dominant" beinhaltet keine Schuldzuweisung an den Hund, sondern lässt - ganz im Gegenteil - einen Rückschluss auf die mangelnden Führungsqualitäten seines Besitzers zu. Das wirkliche Problem findet man immer am oberen Ende der Leine! (eine Einschränkung sei fairerweise allerdings zugestanden: leider sind wir Menschen nicht immer "unseres Glückes Schmied" und manchmal Bedingungen unterworfen, die negative Auswirkungen auf unseren Hund haben können) Auch die Ausrede: "Dieser Hund/diese Rasse ist eben so" ist nur ein Zeichen menschlicher Schwäche. Was auch immer in der Beziehung Mensch-Hund schief läuft, "Schuld" ist nie der Hund, denn der folgt nur seinen inneren Regeln und kennt kein Gut und Böse. Auch ein Hund, der seine Familie terrorisiert ist nicht schlecht. Wir dürfen unsere Hunde nicht mit menschlichen Moralvorstellungen messen. Trotzdem können wir sie nicht einfach "laufen" lassen. In der Menschenwelt herrschen nun mal andere Bedingungen als in der Hundewelt. Und dient die positiv verstandene Dominanz des Menschen nicht auch oft genug dem Schutz des Hundes vor den Gefahren unserer Menschenwelt? Schuld an schlechter Integration hat immer der Mensch: entweder durch mangelhafte Erziehung, fehlende Konsequenz oder unklare Einordnung! Nicht der Hund muss sich ändern indem man seine Dominanz reduziert, ihn evtl. sogar einschüchtert, sondern der Mensch ist gefragt, der sich auf seine Führungskraft besinnen und dem Hund Autorität vermitteln muss. Und da können die unten stehenden "Regeln für das tägliche Miteinander" eine Hilfe für die Besitzer sogen. Problemhunde sein, das eigene Verhalten zu überdenken und evtl. zu ändern. Das kann ein langer und manchmal harter Weg für den Menschen werden aber es lohnt sich! Das "Problem" ist vom Hund, ohne dass man ihm gegenüber jemals ein lautes Wort anwenden muss, und ohne dass man ihm körperliche Gewalt zufügen müsste.
Zur Schau getragene Arroganz und Grabenkämpfe helfen niemandem weiter. Anstatt uns in Gefechtsständen zu verbarrikadieren und gegenseitig zu beschießen sollten wir besser unsere Scheuklappen weglegen. Es geht nicht um das Thema Dominanz an sich sondern darum, was wir unter Dominanz verstehen. Dominanz bedeutet für mich Selbstbewusstsein und Souveränität vorzuleben; dem Hund eine klare Linie vorgeben, an der er sich orientieren kann und ihm Sicherheit geben, indem man ihm durch sanfte Konsequenz zeigt, dass der Mensch das Rudel im Griff hat. Es könnte so einfach sein, wenn man "Dominanz" durch natürliche menschliche Autorität und gegenseitigen Respekt ersetzen könnte. Aber leider ist es für viele Hundebesitzer nicht so einfach. Diesen Hundebesitzern möchte diese Homepage eine Hilfe sein. Und irgendwann führt uns die Wissenschaft vielleicht wieder ein Stück näher an die wahre Seele des Hundes heran.
Zur Definition: Autorität - autoritär - antiautoritär
Autorität ist eine Frage der persönlichen Ausstrahlung (soziale Kompetenz) und der problemorientierten Kompetenz (der "Fachmann"). Eine solche Kombination wird im Allgemeinen widerspruchslos als Autorität anerkannt, ja sogar gesucht. Sie gehört zur Überlebensstrategie von Sozialgemeinschaften. Durch Autoritäten werden erfolgreiche Verhaltensweisen und Techniken weitergegeben, werden auch im weiteren Verlauf zur Tradition. Autoritäten sind für die erfolgreiche Entwicklung des Individuums notwendig.
Autoritär heißt, trotz mangelnder Kompetenz Anerkennung und Respekt zu fordern. Einer solchen Anmaßung wird stets Widerstand entgegengesetzt. Sie wird nur durch Machtmittel aufrecht erhalten. "Autoritär sein" ist das Gegenteil von "Autorität haben".
Die antiautoritär genannte Haltung lehnt nicht nur (anmaßende) autoritäre Forderungen ab sondern zugleich auch die natürliche (kompetente) Autorität. Die antiautoritäre Erziehung im Sinne des durch die 68-er entstandenen falschen Klischee-Begriffs bedeutet etwas ähnliches wie "keine Regeln, maximale Freiheit".
Übertragen auf den Hund heißt das: Der Mensch muss sich für den Hund über das Vertrauen zu einer anerkannten Autorität entwickeln, die respektiert und geachtet wird. Manche Hundeführer strahlen von sich aus eine natürliche, überzeugende und gewaltfreie Autorität aus, so dass die Rollenverteilung absolut klar ist und vom Hund nie in Frage gestellt werden muss. Rangordnung ist in dieser Beziehung dann einfach kein Thema. Die Autorität des Rudelführers ist nicht autoritär. Er agiert für den Hund als souveräne, faire Leitfigur. Der Hund spürt die mentale Stärke seines Menschen und kann ihm vertrauen. Bei der Erziehung des Hundes sollten wir ihm so viel Freiheit wie möglich lassen, ihm gleichzeitig aber auch Grenzen setzen und so viele Regeln und Struktur geben wie nötig. Das Sagen hat auf jeden Fall der Zweibeiner. Der Hund darf niemals "Alpha" sein sondern bestenfalls "Beta"!
Hierarchie durch die Hintertür
Genauso wie die antiautoritäre Erziehung scheiterte, müssten eigentlich auch die fortschrittlichen "antidominanten" Erziehungsmethoden scheitern, die zur Zeit auf den Markt drängen. Aber sind diese Methoden wirklich frei von Dominanz?? "Dominant sein" bedeutet eigentlich nichts anderes als "sich durchsetzen zu können" - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auch wer "am Drücker"/Clicker sitzt, verhält sich dominant! Dort spricht man zwar nicht mehr von Rangordnung, arbeitet dafür aber mit einer strikten Ressourcenverwaltung (Nichts ist umsonst), was im Endeffekt auf das Gleiche hinausläuft: man schränkt den Hund ein, dominiert ihn also, indem man Gehorsam (= Unterordnung) verlangt und gibt ihm erst dann, was er will (siehe auch meine Seite über Hundeerziehung). Und da man nicht zugeben will, dass man auf Rangordnung nicht verzichten kann, gibt man dem "Kind" einfach einen anderen Namen, spricht von einer gehobenen Funktion und nennt es "Idol" statt "Alpha". Ohne Erziehung mit festen Regeln und Strukturen ist artgerechte Hundehaltung eben nicht möglich. - Diese Konditionierungstheorien funktionieren perfekt und sind zu begrüßen, weil sie völlig auf Gewalt verzichten. Traurig ist jedoch, dass sie lediglich eine oberflächliche Bedienungsanleitung für Hunde geben, dabei aber das ganze komplexe Beziehungsgeflecht, zu dem der Hund als hochsoziales Lebewesen fähig ist, verleugnen. Der Einfachheit halber interessiert man sich nicht mehr dafür, weshalb der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, macht noch nicht mal den Versuch, die Ursachen des Hundeverhaltens zu verstehen. Man beschränkt sich auf bloße Dressurleistungen. Und wenn der Mensch dann ein "Problem" mit dem Hund hat, "repariert" er lieber den Hund - das ist bequemer als sein eigenes Verhalten zu ändern. Das passt in unsere technische Zeit: Beziehung scheint nichts, Funktion alles. Ist das wirklich alles?? Ray Coppinger schreibt dazu: "Wer mit Hunden nach den Standardmethoden der operanten Konditionierung arbeitet stellt oft fest, dass irgendetwas fehlt." - Vielleicht spricht sich das ja mal herum.
Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt
Die Sache mit der Dominanz - Versuch einer Klärung
Das Ansehen der Großen beruht auf der Ehrfurcht der Kleinen
Heute hört man von Hundebesitzern immer wieder den Ausspruch: "Mein Hund ist dominant!" Dabei wird automatisch vorausgesetzt, dass manche Hunde oder Rassen 'von Natur aus' dominant sind. Doch das ist ein grundlegendes Missverständnis. Dominanz ist nicht schicksalhaft gegeben. Lediglich die Neigung zur Dominanz kann manchmal ererbt sein. Doch was daraus wird, liegt voll und ganz in unserer Hand.
Der Begriff "dominant" wird in der Regel für Hunde verwendet, die z. B. durch Aufmerksamkeit heischendes Verhalten ihre Besitzer bedrängen, ihr Futter verteidigen, Gehorsamsübungen verweigern oder die häufig in Konflikt mit anderen Hunden geraten. Doch sind diese Hunde wirklich immer dominant? Ist es so einfach??
Das Wort Dominanz kommt vom lateinischen dominari = überlegen sein. Eine dominante Verhaltensweise ist gleichbedeutend mit Bestimmen und Führen im Sinne von Lenken. Also keine schlechte Eigenschaft des Hundes, sondern ein Zeichen seiner starken Persönlichkeit. Dominant ist der, der die Initiative ergreift und agiert. Derjenige, der reagiert ist der Unterlegene, Subdominante. Dominanz bedeutet das erfolgreiche, nicht aggressive Durchsetzen von Interessen. Geistige Stärke ist wichtiger als körperliche.
Dominanz ist keine Eigenschaft eines Individuums - kein Hund ist von Geburt an dominant. Zur Ausbildung einer Rangposition gehören immer mindestens zwei! Dominanz ist eine Form der Beziehung und zwar eine individuell entstandene mit Vorgeschichte. Dominanz klärt den Zugang zu umstrittenen Ressourcen, oder das Vorrecht, Konflikte im eigenen Interesse zu lösen. Auch ein sogen. Kopfhund kommt nicht als Dominator zur Welt, sondern ist allenfalls zeitweise in Bezug auf eine Ressource gegenüber einem anderen Individuum dominant.
Rangordnung ist keine Dominanzhierarchie, sondern eine Unterwürfigkeitshierarchie! Dominanz ist primär eine aktive Leistung des Rangtieferen (!), der dem anderen ungehinderten Zutritt zu einer Ressource ermöglicht. Die aktive Zurückhaltung des Rangtieferen ist der ausschlaggebende Punkt. Dominanz definiert sich also durch die Unterordnung eines Individuums unter das andere. Wenn der Subdominante keine Unterwerfung zeigt, kann der "Dominante" imponieren bis ihm schwarz vor Augen wird. Chef wird er alleine dadurch noch lange nicht. Der "Dominante" braucht unbedingt jemanden, der ihm signalisiert: "Ja, Du bist der Boss!"
Merksatz: Ein Hund ist nur dominant, wenn der Besitzer sich dominieren lässt!
Laut Dr. Dorit Feddersen-Petersen werden folgende Verhaltensweisen als dominantes Verhalten bei Hunden zusammengefasst: Wegverstellen, "Blickfixieren" oder "Festhalten", Bewegungskontrolle, Runterdrücken, In die Ecke drängen, Zwicken, Verprügeln (gehemmtes Beschädigungsbeißen) und Verdrängen. Über die Schnauze beißen und quer aufreiten stellen zwar keine deutliche Einschränkung dar, sind aber durch klare Duldung des Rezipienten gekennzeichnet (=Dominanz anzeigendes Verhalten). Aktive und passive Unterwerfung sind Ausdruck der Akzeptanz und Subdominanz. Auch Körperhaltungen wie Sich-groß-Aufbauen und Sich-Kleinmachen gelten als deutliche Anzeiger der Dominanzverhältnisse.
Doch keine Regel ohne Ausnahme: Dominanz ist nicht die einzige Form der möglichen Ressourcenzuteilung ohne Chaos und Aggression. Es können durchaus auch Zuteilungen entgegen der Rangordnung möglich sein, denn man muss unterscheiden zwischen der stabilen formalen Dominanz, die vom Rudelführer durch bestimmte Statussignale demonstriert wird und der flexibleren aktuellen Situation, bei der der eigentlich Ranghöhere ohne weiteres souverän auf sein Prioritätsrecht verzichten kann. So kann auch ein rangniederer Hund in der aktuellen Situation dominant erscheinen, weil er besonders stark motiviert ist, z.B. hungriger ist als der sogenannte Alpha. Trotzdem wird dessen Position in keiner Weise in Frage gestellt. Stabile Dominanz bedeutet also nicht ständige Dominanz! Im Wolfsrudel gilt ein Tier als dominant über ein anderes, wenn es sich in 80 % der Fälle durchsetzt.
Sind dominante Hunde selbstsicher?
Echte Dominanz ist etwas sehr positives
Dominanz, die sich auf Souveränität gründet ist vergleichbar mit kompetenter Autorität. Ein souveräner Hund ist seiner Aufgabe gewachsen. Er strahlt Selbstsicherheit aus und schafft alleine durch seine Anwesenheit Ordnung, Sicherheit und Ruhe. Ein souveräner Hund ist gelassen, er ruht in sich selbst. Er besitzt eine Autorität, die es nicht nötig hat, auf Aggressivität zurückzugreifen. Aber er weiß auch: "Wenn Not am Mann ist, dann werde ich mich schon durchsetzen." Er muss deshalb auch nicht auf alles und jedes und sofort reagieren. Er hat Zeit, kann andere auflaufen lassen (das wird ihm dann als Sturheit ausgelegt und macht seine Erziehung so anstrengend). Und er kann auch mal fünfe gerade sein lassen. Aber wenn seine Autorität in Frage gestellt wird, kann er sich durchaus auch mal in angemessener Weise der Aggressivität bedienen. Diese Aggression wird kontrolliert sein, was bedeutet, dass der dominante Hund genau die notwendige Korrektur anwenden wird, damit der Untergeordnete seine Privilegien respektiert. Im Hunderudel könnte er der "Alpha" sein.
Gemachte Dominanz wird zum Problem
Dominanz, die aus Verunsicherung erwächst ist vergleichbar mit autoritärer Anmaßung. Ein solcher Hund ist ein Hochstapler, der sich eine Rolle anmaßt, die ihm nicht zusteht. Auslöser dieses Verhaltens ist der Mensch, der als Autorität versagt hat. Der Hund braucht aber Regeln, und so füllt er selbst das Vakuum, das durch die Führungsschwäche des Menschen entstanden ist. Ein Hund, der aus Unsicherheit heraus dominant erscheint ist mit seiner Rolle als Alpha, der sein Rudel schützen muss, in Wirklichkeit überfordert und kann durchaus aggressiv sein (der vierbeinige Tyrann). Seine Aggressivität ist ein Zeichen seiner Schwäche. Im Hunderudel würde er nicht ernst genommen. Er könnte niemals "Alpha" sein.
Das Dominanzverhalten dieser unsicheren Hunde sollte man vielleicht eher als "Kontrollkomplex" bezeichnen. Diese überforderten Hunde versuchen, ihre Unsicherheit zu kompensieren, indem sie Dinge oder Situationen, die ihnen wichtig erscheinen, unter ihre Kontrolle bringen, was ihnen Sicherheit vermittelt. Für sie ist jeder Tag ein Kampf.
Merke: Ein selbstsicherer Hund muss nicht dominant sein und ein dominanter Hund ist manchmal alles andere als selbstsicher.
Das Wolfsrudel als Vorbild für
die Hundeerziehung und -ausbildung?
Wa chsen lassen, nicht besitzen!
Unsere Hunde sind zwar keine Wölfe mehr und haben sich im Laufe von 15.000 Jahren an das Zusammenleben mit dem Menschen angepasst, trotzdem wird als Erklärung für das Verhalten von Hunden immer wieder das Rudelleben der Wölfe herangezogen und auf den Hund übertragen. Sicher - wir können viel vom Wolf lernen, z.B. über sein Ausdrucksverhalten oder wie wir unserem Hund etwas vermitteln können, wie wir ihn artgerecht strafen und loben. Aber wissen wir wirklich, wie sich Wölfe verhalten?? Aus heutiger Sicht sind all diese Weisheiten vorschnell. Wie die Rudelhierarchie der Wölfe wirklich funktioniert, können wir noch immer nicht sicher sagen. Und selbst wenn wir das könnten - wie sollen wir das auf unsere Wohlstandswauwaus übertragen?
Besonders wenn es um Unterordnung, Dominanz und Rangordnung geht, müssen immer wieder die Wölfe für diverse Rudeltheorien herhalten. Doch gerade auf diesem Gebiet hat sich unser "Wissen" in den letzten Jahren stark verändert. Also - wie erreichen bei den Wölfen die Alphatiere überhaupt ihren dominanten Status? Früher glaubte man, dass Wölfe in einer starren, auf Zwang basierenden Dominanzhierarchie leben und die diktatorischen Alphas ihren höheren Status gegen nachdrängende Rebellen immer wieder durch Kämpfe "mit Zähnen und Klauen" verteidigen müssen. Dementsprechend sollten auch die Befehle des Menschen eherne Gesetze sein, die notfalls mit Gewalt durchgesetzt wurden. Autorität und Dominanz wurde mit Strenge, Härte oder gar Strafe gleichgesetzt. Bei Ungehorsam sollte der Hundeführer dem Hund seine körperliche Überlegenheit durch rüde Umgangsformen und Starkzwang klarmachen (kneifen ins Ohr, Umdrehen der Hoden, Tritt in die Seite, "Kopfnuss", Stock, Reizstromgerät, aufhängen am Halsband, dünnes Würgehalsband, Stachelhalsband oder völlig unverhältnismäßig angewandte scharfe Leinenrucke). Fehlverhalten des Hundes wurde als absichtliche Widersetzlichkeit betrachtet: man unterstellte dem Hund menschliche Motive und sagte, der Hund wolle seinen Hundeführer 'reinlegen', 'austricksen' oder 'ärgern'. "Er weiß es genau, aber er tut es extra nicht" heißt es dann. Echte Verweigerungen sind jedoch eher selten und dann meist gerade die Folge von Zwangseinwirkungen. Die Ausbildung des Hundes wurde vor allem als Machtkampf zwischen Herrn und Hund angesehen. Motto: Zuckerbrot und Peitsche. So hat man innerhalb kürzester Zeit einen Hund, der aufs Wort pariert. Allerdings gehorcht dieser Hund nicht aus Achtung vor seinem Besitzer sondern aus Angst vor Strafe. Er ist kein Kamerad sondern ein Sklave.
In Wirklichkeit gibt es diese menschlich verstandene Dominanz - Macht nur um der Macht willen, Macht die etwas beweisen soll, Macht die Kraft zeigt - unter Wölfen gar nicht. Die meisten Beobachtungen, die früher als Vergleich zu unseren Hunden herangezogen wurden, sind an in Gefangenschaft lebenden Gruppen gemacht worden, die willkürlich zusammengesetzt wurden, also kein gewachsener Familienverband waren. Diese Sammelgruppen mussten auf eng begrenztem Raum leben und hatten keine Ausweichmöglichkeiten. Durch den unerträglich hohen Stresslevel war die Aggressivität der Tiere untereinander in diesen Wolfsgehegen natürlich relativ hoch. Neuere Forschungen an freilebenden Wolfsrudeln zeigen dagegen ein ganz anderes Bild. Die alte Mär vom ständig führenden Oberwolf, der diktatorisch sein Zepter schwingt und dem sich alle anderen quasi willenlos unterordnen, bröckelt mehr als gewaltig. Wir dürfen nicht den Fehler begehen, das Stressverhalten von Wölfen mit dem Normalverhalten unserer Hunde gleichzusetzen!
Genauso sind aber auch wilde Hunde, die von den Abfällen der menschlichen Überflussgesellschaft leben und es gar nicht nötig haben, sich zu organisieren, ein schlechter "Ratgeber". Zwar leben auch unsere Wohlstandswauwaus im Überfluss und müssen nicht für das Überleben der Familie sorgen, aber sie leben nicht in Freiheit, können nicht einfach ihrer eigenen Wege gehen. Unser Sofawolf muss sich einordnen und kann nicht einfach tun, was er will. Und ist nicht gerade eine solche Goldmine von Ressourcen, von Gourmetnahrung bis hin zur allabendlichen Massage, etwas, worum es sich zu kämpfen lohnt?
Wölfe verhalten sich den Erfordernissen einer Situation entsprechend. Das Rangverhalten orientiert sich nicht an einer formalen, prestigebeladenen Hierarchie, sondern an den für das Überleben erforderlichen Funktionen. Ranghoch zu sein, hat in erster Linie etwas damit zu tun, sich um das Wohlergehen der Rudelmitglieder zu kümmern. Die Alphatiere leiten die Geschicke ihres Rudels nur, wenn es um Reproduktion, Nahrungsbeschaffung oder Gefahrenvermeidung geht. Der Alpha hat Erfahrung, "hat den Plan", und seine "planlosen" Nachkommen tun gut daran, sich an den Älteren zu orientieren. Sie folgen ihnen aus Eigeninteresse - oder auch nicht. "Gehorsam" spielt im Wolfsrudel keine Rolle. Unsere Ausbildung und die Forderung von absolutem Gehorsam wäre für einen Wolf etwas völlig unnatürliches. Der Leitwolf kann seine Schutzbefohlenen zu nichts zwingen. Er kann durch Imponieren oder Aggression lediglich Unterlassungen fordern. Aktivität jeder Art jedoch erfordert Motivation - die anderen müssen es wollen. Die Kooperation geschieht also freiwillig. Zurechtweisungen kommen im Wolfsrudel sehr selten vor. Nur im Ausnahmefall werden dem Nachwuchs die Grenzen gezeigt - und wenn, dann geschieht dies meist gewaltfrei und so gut wie ohne Körperkontakt. Falls eine Zurechtweisung nötig ist, genügt ein Blick, eine drohende Körperhaltung oder ein Knurren. Ein ranghöheres Tier maßregelt ein rangniederes nicht ständig, lässt es durchaus auch selbständig agieren und delegiert ihm Aufgaben, für die es besonders geeignet ist. In einem Rudel spielt jeder seine Rolle. Im sicheren Kernrevier scheint es sogar überhaupt keine Rolle zu spielen, wer die Gruppe anführt. Die Leittiere räumen gelegentlich ihren Untergebenen Rechte ein, die eigentlich nur ihnen selbst zustünden. Sie haben es nicht nötig, ständig den Chef heraushängen zu lassen - aber das können nur die wirklich Souveränen! Doch wenn es darauf ankommt, wird der "Alpha" agieren und seine Entscheidung treffen - und die steht dann nicht zur Diskussion.
Unsere Haushunde leben unter ganz anderen Bedingungen als ihre Urahnen. In freier Wildbahn wandern erwachsen werdende Jungwölfe, die mit ihrer Familie in Konflikt geraten sind, im Alter von etwa 2-3 Jahren ab und gründen ein eigenes Rudel. Wäre das nicht möglich, sähe das Zusammenleben im Rudel auch in freier Wildbahn sicher nicht mehr so friedlich aus. Unser Sofawolf aber kann nicht einfach seiner eigenen Wege gehen und muss gehorchen. Wir halten ihn sein Leben lang in jugendlicher Abhängigkeit. Eigenständige Hunde wie der Hovawart zeigen dann immer wieder Expansionstendenzen, denen wir rechtzeitig entgegenwirken müssen. Natürliches Hundeverhalten ist im Familienbetrieb nur seltenst erwünscht. Hier muss es Regeln und Hierarchien geben - und damit auch Dominanz, um diese durchzusetzen. Dabei sollten wir aber nicht aggressiv werden, wie es das alte Rudelmodell nahe legt, sondern uns eher wie gute Eltern verhalten, die ihren Nachwuchs führen und fördern. Autorität ist nicht das Ergebnis von einzelnen Unterordnungsübungen, sondern ein Resultat des praktizierten täglichen Umgangs. Der Hund erwartet von uns eher eine psychische Überlegenheit als eine körperliche. Und das sollte uns doch eigentlich nicht allzu schwer fallen ;-)
Rangordnung Dominan z
Wenn wir unsere geistige Überlegenheit ins Spiel bringen und unserem Hund im täglichen Leben unsere Führungsqualitäten zeigen, wird der Hund uns gehorchen, weil er es für richtig hält. Freiwilliger, freudiger, vertrauensvoller Gehorsam ist das, was jeder Hundebesitzer anstreben sollte.
Literaturtipp für ein entspannteres Miteinander:
Wölfisch für Hundehalter: Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern
Günther Bloch und Elli H. Radinger, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3440122646
Rangeinweisung
Nicht nur der nach oben in der Rangordnung seiner Familie strebende Hund beißt,
sondern ganz besonders der ständig nach unten gedrückte Prügelknabe aus Angst.
Nahezu alle Probleme mit Hunden haben ihre Ursache in ungeklärten Dominanzverhältnissen. Die Rangeinweisung ist der erste Schritt in der Erziehung. Bei der Aufnahme eines Welpen in die Familie ist die Einordnung auf dem hintersten Platz naturbedingt, denn der Jüngste fängt eben ganz unten an, und das weiß der Welpe. Diese natürliche Rangordnung muss eigentlich nur noch aufrecht erhalten werden. Wenn der Junghund ins Flegelalter kommt, kann die Rangordnung aber durchaus einmal der Klarstellung bedürfen. Es ist biologisch absolut funktional, dass jüngere Hunde die Älteren immer wieder mal "hinterfragen" und austesten, ob diese überhaupt noch in der Lage und willens sind, das Rudel weiterhin zu führen. Zeigt der Mensch nun Führungsschwäche, so zieht der Hund den Schluss: "Mein Chef ist kein Chef, und bevor hier alles den Bach runtergeht, übernehme ich die Verantwortung lieber selbst. Einer muss ja schließlich . " Der Kompetenteste übernimmt die Führungsposition. Klingt doch logisch, oder? So "denkt" nicht nur der Hovawart. Ist die Rangordnung nicht geklärt, glaubt auch der winzigste Hund, die Initiative ergreifen und die "Herrschaft" im Haus in die Hand bzw. zwischen die Zähne nehmen zu müssen (kaum zu glauben, aber gerade kleine Hunde haben ihre Menschen oft besonders gut im Griff). Die ersten, scheinbar harmlosen Vorzeichen dieses Konflikts werden von den Besitzern leider oft übersehen. Doch als ob man einen Lichtschalter umlegt, übernimmt der Hund eines Tages "überraschend" die Verantwortung und setzt seine Rechte und Pflichten durch. Baut sich dann ein kräftiger Rüde bedrohlich auf, reagieren die Besitzer meist unsicher und ängstlich. Damit bestätigen sie das Verhalten des Hundes in seinen Augen als richtig und notwendig. Aber in anderen Situationen verhalten sich die menschlichen "Underdogs" manchmal doch nicht so, wie es ihrem niederen Rang entsprechen würde. Spätestens dann, wenn körperliche Strafen mit ins Spiel kommen, kann die Situation eskalieren. Entwickelt sich der ehemals putzige Knuddelbär dann zum Tyrannen, ist die Enttäuschung groß. Und ist der Hund erst in den Brunnen gefallen, wird er schnell als bissig und unberechenbar in den Müll (Tierheim) entsorgt oder sicherheitshalber gleich in den "Hundehimmel" geschickt .
Hundehaltung mit "Verwöhnaroma". Ein Problem ist die zunehmende Vermenschlichung unserer Hunde in einer Zeit wachsender sozialer Kälte unter den Menschen. Unsere Vierbeiner dürfen viel zu selten einfach nur "Hund" sein. Sie werden wie Paschas umsorgt und verhätschelt, sitzen auf Frauchens Schoß und schlafen in Frauchens Bett. Der Hund fungiert als Partnerersatz, mit dem dann demokratisch/vermenschlicht zusammen gelebt wird. Gerade kleine Hunde spielen bei ihren Menschen oft die erste Geige. Sie sind einfach zu niedlich um sie wie einen richtigen Hund zu behandeln. Und der Hund nimmt die Liebesbeweise, die in seinen Augen Beschwichtigungsgesten eines Untergebenen sind, entgegen, glaubt sich zum umworbenen Boss gekürt und besteigt den Thron, den man ihm angeboten hat. Denn die Rangordnung wird nicht durch Aggressionsverhalten gefestigt, sondern durch das Unterwerfungsgehabe des Rangniederen. Wir müssen lernen, die Welt mit den Augen und dem Verstand des Hundes zu sehen. Die wirkliche Hundewelt ist leider nicht so romantisch, wie Disney uns das suggeriert. Würden wir die Bedürfnisse unserer Vierbeiner und ihr wölfisches Erbe wirklich respektieren und achten, wäre unsere Gesellschaft um viele sogenannte Problemhunde ärmer. Hunde sind Ordnungsfanatiker. Ohne klare Rangordnung sind sie unsicher, ängstlich, aggressiv und schwer bis nicht erziehbar. Sie wirken oft hektisch und gestresst. Stuft man sie in der Rangordnung herunter, sind sie deutlich ausgeglichener und zufriedener, denn Regeln vermitteln dem Hund Sicherheit und Geborgenheit. Je klarer Sie für ihn die Führungsposition innehaben, desto mehr kann er Ihnen "glauben" - gerade auch in schwierigen, angstauslösenden Situationen. Nur eingeordnete Hunde sind (selbst)sichere Hunde.
Unterdrückung macht die Seele klein. Die Rangeinweisung sollte nicht zum Ziel haben, den Hund einzuschüchtern oder völlig zu unterwerfen. Über die Rudelführung entscheiden weniger Kraft und Herrlichkeit, sondern Klugheit und Erfahrung. Der Mensch muss dem Hund ein Führer sein, aber nicht einer, vor dem der Hund Angst haben muss. Ein guter Rudel-/Hundeführer gibt seinem Hund Unterstützung und Liebe. Er ist einer, der den Weg weist, zu dem der Hund aufschauen und dem er vertrauen kann: ruhig, sicher, beschützend und freundlich. Ein guter Führer belohnt und unterstützt anstatt nur falsches Verhalten zu bestrafen und wird nur äußerst selten aggressiv um Konflikte zu lösen. Auch in der Mensch/Hund-Beziehung sollten aggressive Handlungsweisen wie der sogen. "Alphawurf" auf seltene Extremsituationen beschränkt werden um den Hund an seinen geringeren Rang zu erinnern. Ich habe die Alpharolle bei Argus nur 2 oder 3mal angewendet, als er im Flegelalter war und eine deutliche Maßregelung "brauchte". Nach einer solch harten Maßnahme muss aber immer etwas positives kommen. Deshalb sollte man dem Hund durch Ausführen eines Befehls sofort die Gelegenheit zu richtigem Verhalten geben, das man belohnen kann. Die Alpharolle ist nicht dazu geeignet, den Hund einzuordnen! Ganz im Gegenteil. Ist die Rangordnung nicht bereits vorher geklärt, kann diese äußerste Disziplinierungsmaßnahme sehr leicht ins Auge gehen. Wenn ein Hund in dieser Situation beißt ist er nicht dominant oder bösartig, sondern er glaubt, sein Leben verteidigen zu müssen. Ihm fehlt das Vertrauen zu seinem Menschen.
Autorität überzeugt, nicht aber autoritäres Machtgehabe. Wer seinem Hund mit drakonischen Zwangsmaßnahmen, Gewaltausbrüchen, Härte, Druck, Strafe, Schlagen, Schreien, Schimpfen und barschem Kommandieren zeigen will, wer der Herr im Hause ist, hat die Schlacht schon von vornherein verloren. Diese dumm-groben Methoden signalisieren dem Hund eher die Unterlegenheit seines Besitzers. In der Hundesprache ist Nervosität und Hektik ein Zeichen der Schwäche. Und solange Sie nicht erfolgreich ihre Position als "Alpha" etabliert haben, werden fragwürdige Korrekturen wie Schlagen, Schütteln oder Alpharolle sowieso nicht funktionieren. Im Gegenteil, sie können bei einem selbstsicheren Hund sogar gefährlich sein und ins Auge gehen, denn ein Alphatier kann auf solche Methoden mit heftiger Gegenaggression reagieren.
Dem Sanftmütigen und Schlauen gehört die Welt
Dominanz entsteht ohne tatsächlichen Kampf. Jeder Versuch der Aggression würde eine Herablassung zu dem Niveau des wutschnaubenden, also schwächeren Gegners bedeuten. Einen hohen sozialen Status erreicht in einem Hunde/Wolfsrudel nicht das stärkste und aggressivste Tier, sondern ein besonders erfahrener Wolf, der die höchste soziale Kompetenz und auch Jagdkompetenz zeigt. Also Fähigkeiten, die das Überleben der Gemeinschaft sichern. Alpha-Wölfe sind Leitfiguren mit Vorbildfunktion, die viele Aktionen einleiten. Rudelführer ist nicht der Stärkere, sondern der Schlauere!
Ein Rudelführer hat Vorbildfunktion. Langzeitstudien an Wölfen ergaben, dass ein "wahrer Alpha" die Fähigkeit hat, ohne physische Gewalteinwirkung für Ordnung in der Gruppe sorgen zu können. Hunde sind Meister der Konfliktvermeidung! Nur so bleibt die Rudelgemeinschaft erhalten. Ein Rudelführer muss also Lösungsstrategien entwickeln und anwenden können. Um die richtige Strategie zu finden, müssen Sie eine gewisse Intelligenz aufweisen und Entscheidungen treffen können. Natürlich muss ein "Alpha" auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen besitzen um seine Stellung zu behaupten, aber das läuft in der Regel gewaltfrei ab. Diplomatie ist erfolgreicher als Aggression, denn bei Aggression kann einer gewinnen - das stimmt. Aber beide können auch verlieren. Bei beschwichtigten Konflikten können sich beide Parteien als halbe Sieger fühlen, da keiner unterliegt. Sie haben keine Wunden zugefügt bekommen und sind psychisch stabil geblieben. Das vermeidet Folgekonflikte und die Sozialgemeinschaft bleibt nach außen stark. All diese Eigenschaften, die zur Erhaltung des Rudels wichtig sind, sind von Natur aus nicht negativ und sogar zum Überleben notwendig.
Ein echter Alpha agiert souverän, fair, konsequent und durchaus auch liebevoll! Ein Alpha hat es nicht nötig, seinen Vorrangstatus immer und immer wieder zu bestätigen. Er regiert durch subtile, psychologische Kontrolle, die durch rituelles Gebaren (eindrucksvolle Körpersprache, ausdrucksstarker Blickkontakt) durchgesetzt wird. Der echte Alpha vermittelt den anderen Gruppenmitgliedern Sicherheit und Geborgenheit. Sie fühlen sich zu ihm hingezogen.
Hunde brauchen klare Regeln, an die sie sich halten können, also eine konsequente Erziehung. Die Kunst der Rangeinweisung liegt darin, dem Hund deutliche Grenzen aufzuzeigen und ihm trotzdem zugleich auch seine hündische Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit zu belassen. Er muss auch unter menschlicher Dominanz seinen persönlichen Charakter ausbilden können, braucht Spielräume für seine bi ologischen Bedürfnisse und muss deshalb auch ohne ständige Gängelei seitens seiner menschlichen Bindungspartner selbständiges Verhalten umsetzen dürfen. Solange es keine Unstimmigkeiten in der Rangordnung gibt, darf sich der Hund frei entfalten.
Das Leben ist ein großer Fluss
Keine Rangordnung ist festgeschrieben; sie kann sich verändern, der Unterste kann sich nach oben kämpfen, der Höchste kann seinen Rang verlieren. Es ist immer nur ein Prozess, nie ein Dauerzustand. Die Rangordnung wird ununterbrochen durch ein Geflecht vieler kleiner Symbolhandlungen und fein nuancierter körpersprachlicher Gesten im täglichen Zusammenleben abgesichert. Die Alphatiere halten die Ordnung im Rudel ohne großen Aufwand mit Blicken und Bewegungen aufrecht. Sogar der Wechsel in der Alpha-Position des Rudels kann ohne jeden Kampf nur über mimischen und gestischen Austausch zustande kommen. Jede Handlung des täglichen Lebens - fressen, schlafen, um Aufmerksamkeit betteln, spielen, Körperkontakt und Initiative - hat auch hierarchische Bedeutung. Diese soziale Kommunikation macht tatsächliche Kämpfe und Auseinandersetzungen überflüssig. Die symbolische Aktion ersetzt die reale.
Wer ist der "Herr" im Haus?
Hunde sind soziale Tiere, die sich durchaus in ihre Familie eingliedern möchten. Dafür brauchen sie aber unsere Hilfe: mit liebevoller Konsequenz, Souveränität und Klarheit sollten wir unserem Hund Regeln geben, die es ihm erleichtern, sich in unserer Familienstruktur wohl und sicher zu fühlen. Hunde, die zu "Dominanz" neigen, sind häufig Tiere, denen diese Struktur fehlt.
Der Grund für die angebliche Dominanz mancher Hunde liegt meist im falschen Verhalten ihrer Besitzer. Die nachfolgenden Regeln sollen einen Leitfaden für das familiäre Zusammenleben darstellen und den Menschen helfen, Ordnung in ihr Leben mit Hund zu bringen. Hunde brauchen eindeutige Strukturen. Sie brauchen Menschen, die berechenbar sind und auf die Verlass ist. Durch das Einhalten dieser Rituale können einige häufig vorkommende Probleme mit Hunden reduziert werden. Die Grundregeln helfen dem Menschen, das eigene Verhalten zu überdenken und evtl. zu ändern. Für manche Hundeführer können diese Regeln ein Rettungsanker sein, weil sie dadurch endlich ein Werkzeug/einen Fahrplan in der Hand halten, nach dem sie vorgehen können. Dem Hund verdeutlicht das Regelwerk seine Stellung im Familienrudel, auch wenn es sich um scheinbar nebensächliche Schauplätze handelt.
Diese Regeln sind nicht für erfahrene Hundebesitzer gedacht, die wissen, wie Hunde "ticken" und ihr Leben entsprechend eingerichtet haben. Ob der Hund auf's Sofa darf, oder Leckerlies vom Tisch bekommt, ist dann meist unerheblich, da es die Rangordnung in diesen Fällen nicht auf die Probe stellt. Aber leider ist es für viele Hundebesitzer nicht so einfach. Diesen Hundebesitzern sollen diese Regeln eine Hilfe sein.
Wer keine Probleme mit seinem Hund hat, kann diese Regeln getrost "vergessen".
In einer intakten Hund-Halterbeziehung stören diese Regeln mehr als dass sie etwas nutzen würden!
Sie nehmen dem Hund die Eigeninitiative, die normalerweise sehr erwünscht ist! Ich lasse mich jedenfalls gerne von meinem Hund auffordern und gehe auch darauf ein. In einer intakten Hund-Mensch-Beziehung ist das gar kein Problem.
"Jetzt gehst Du gleich nochmal raus,
kommst wieder rein und sagst 'bitte', klar?"
Es ist ein Fehler, die eigenen demokratischen Denkstrukturen dem Vierbeiner aufzuerlegen, nur damit die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen befriedigt werden. Das Gleichheitsprinzip gilt allenfalls für Schwärme, nicht aber für Gruppen mit echten sozialen Strukturen. Die Hundewirklichkeit sieht anders aus. Demokratie ist für Hunde schlichtweg asozial. Jeder Hund denkt hierarchisch - mit Gleichberechtigung hat er nichts am Hut. Entweder führt der Mensch ihn oder er den Menschen. Wir sollten uns also in diesem Fall von unserer liberalen Einstellung lösen - Ihr Hund wird es Ihnen danken. Er erwartet die Eingliederung in die soziale Gruppe als Fundament seiner sozialen Sicherheit.
Der ideale Hovawart-Besitzer ist konsequent, aber auch geduldig, liebevoll, einfühlsam und fürsorglich. Er hat Autorität ohne autoritär zu sein, strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Der ideale Anführer ist ein ausgeglichener und besonnener Entscheidungsträger. Würde, Selbstsicherheit und Willensstärke verleihen ihm eine natürliche Überlegenheit und Durchsetzungsfähigkeit. Der Hund schenkt seine Anerkennung nicht einem dominanten Diktator, sondern vertraut nur einem Wesen mit vielfältiger sozialer Kompetenz.
Die Zauberformel zur Rudelführerschaft lautet:
Regeln für das tägliche Miteinander
Diese Hausstandsregeln sind gedacht für Menschen und ihre Hunde, die Probleme im täglichen Miteinander haben. Ist in der Mensch-Hund-WG dagegen alles in Ordnung, muss man sich nicht an diese Regeln halten.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Bei meinen eigenen Hunden befolge ich diese Regen nicht! Sie sind auch so gut eingeordnet und machen keine Probleme. Weshalb sollte ich unser Zusammenleben also mit diesen Regeln belasten? Meine Hunde dürfen z.B. auf die Couch und ins Bett. Das Futter bekommen sie manchmal vor uns, sie dürfen Aufmerksamkeit erbetteln, zu Aktionen auffordern und bei Zerrspielen lasse ich sie fast immer gewinnen. Aber wenn ich will, dann setze ich mich auch wirklich durch!
Denken Sie immer daran: Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Graustufen dazwischen. Finden Sie Ihren eigenen Weg!
Jeder Hund ist anders und braucht in anderen Bereichen Führung und Einschränkung, je nach Rasse und individuellen Eigenschaften. Oft reichen ganz wenige, gezielte Regeln. Entscheidend ist: Es sollte in den Bereichen Regeln geben, die für diesen individuellen Hund von Signalwirkung sind.
Aber Vorsicht: Durch ruckartiges Entwirren von Fellverfilzungen verbinden Hunde die Fellpflege oft mit Schmerz. Um das zu vermeiden, sollte man den Hund zunächst streicheln und an unempfindlichen Stellen bürsten.
. dazu noch ein Tipp: Man sollte vom Hund ab und zu ein "Platz" fordern, bei dem er sich auch auf die Seite oder den Rücken dreht. Dabei darf der Hund allerdings nicht vorzeitig aufstehen und wird notfalls sanft aber bestimmt heruntergedrückt. Dann kann man ihm zärtlich (nicht nur) seinen Bauch kraulen, bis er sich völlig entspannt und vor Wonne die Augen schließt. So schön kann vertrauensvolle "Unterwerfung" sein!
Besitz ist ein Symbol für Macht. Das Spiel mit einem klaren Wort, z.B. "Schluss" beenden - und sich auch daran halten. Genug ist genug.
Liegt der Hund im Weg, einfach "durch den Hund hindurchgehen" so dass er weichen muss.
Wenn der Hund das Regiment übernimmt
Menschenerziehung - leicht gemacht
Ein gut erzogener Hund wird nicht darauf bestehen,
dass Du die Mahlzeit mit ihm teilst;
er sorgt lediglich dafür,
dass sie Dir nicht mehr schmeckt.
Die Hunde haben ihr Verhalten in den Jahrtausenden unseres Zusammenlebens hervorragend an uns Menschen angepasst und gelernt, uns zu beeinflussen. Aus den Mitessern am Rande der Gesellschaft entwickelten sich unsere Wohlstandswauwaus, die es sich auf unsere Kosten gut gehen lassen. Sie sind wahre Meister in der "Erschleichung" von Privilegien und unserer Sympathie.
Und das sieht dann manchmal so aus: ;-))
1. Der Hund darf nicht ins Haus.
2. OK, der Hovawart darf ins Haus, aber nur in bestimmte Räume.
3. Der Hund darf in alle Räume, aber nicht auf die Couch.
4. Der Hund darf nur auf die alte Couch.
5. Also gut, der Hund darf auf alle Polstermöbel, aber nicht mit ins Bett.
6. OK, der Hund darf ins Bett, aber nur manchmal.
7. Der Hund kann im Bett schlafen, wann immer er möchte, aber nicht unter der Decke.
8. Der Hund darf nur manchmal unter der Decke schlafen.
9. Der Hund kann jede Nacht unter der Decke schlafen.
10. Menschen müssen um Erlaubnis bitten, wenn sie mit dem Hund unter der Decke schlafen möchten.
11. Wir schlafen in einem neuen Bett.
Doch Spaß beiseite . den Hund mit ins Bett zu nehmen, kann zum Rangordnungsproblem werden. Wölfe würden es nie wagen, das Lager des Rudelführers unaufgefordert zu belegen. Der würde sie auch nie dazu auffordern. - Und es sind nicht nur kleine Hunde, die das Menschen-Bett wärmen. Macht der Hund dann Schwierigkeiten mit seinem Dominanzverhalten, wird auch das gern unter der Decke gehalten. Wenn Sie Ihrem Hund den Körperkontakt nicht verwehren wollen, versuchen Sie es doch einfach mal mit Sozialliegen eine Etage weiter unten, auf dem Boden des Hundelebens!
Auf zudringliche Beschwichtigungsgesten wie Schnauzenstoß oder Pföteln würde ein Alpha-Wolf mit Hochmut und Ignoranz reagieren. Wir Menschen dagegen lassen uns von unseren Hunden nur allzu gerne zum Schmusen animieren. Nun lässt sich gewiss nichts gegen die Liebe zum Hund einwenden, aber gerade Hundefreunde, die den Hund ständig mit Liebesbeweisen überschütten und ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen, haben besonders oft Dominanzprobleme. Bedenken Sie: ein dominanter Hund wird oft von ihm ausgesuchte Rudel/Familienmitglieder "einladen", ihn zu putzen und zu pflegen (= streicheln), dann auch den anderen pflegen und putzen. Nie aber würde im Wolfs-/Hunderudel ein Rudelführer einem Unterlegenen gestatten, sich von sich aus zu nähern. Deshalb sollte es eigentlich Aufgabe des menschlichen Rudelführers sein, derartige Kontakte zu beginnen und zu beenden. Ausnahme ist die Rückkehr zum Familienrudel und die morgendliche Begrüßung, denn dann muss der Rangniedrige "um gut Wetter betteln". Der Rudelführer lässt das hoheitsvoll über sich ergehen und reagiert eher kühl und abweisend. Beobachten Sie Ihren Hund doch mal morgens beim Aufstehen: dominante Hunde sind Morgenmuffel. Sie wollen von ihrem "Herrn" begrüßt werden. - Wobei der Mensch den Hund wieder mit Beschwichtigungsgesten überschüttet und ihm so signalisiert "Alles in Ordnung - Du bist immer noch der Chef".
Wissen, wohin man gehört
Früher hat man Hunde, die nicht gehorchten, verprügelt. Heute ist dies zu Recht verpönt. Dafür macht man nun das Gegenteil - man erzieht sie überhaupt nicht mehr. Dem Hund werden nur halbherzig Grenzen gesetzt. Erziehung wird hier oft gleichgesetzt mit Entzug von Freiheit oder Nichtanerkennen der Bedürfnisse des Hundes - und das will man ihm natürlich nicht antun. Doch wir müssen keine Angst haben, dass unser Hund uns nicht mehr gern hat, wenn wir ihn korrigieren. Das Gegenteil wird der Fall sein. Ein Führer, der sich durchsetzen kann, einer, der wirklich führen kann, wird von seinem Hund über alles geliebt. Denn bei dem kann er sich sicher fühlen, zu ihm kann er Vertrauen haben. Ohne Respekt ist keine Liebe möglich! Und anders als in so mancher menschlichen Hierarchie ist der Rang bei Hunden nicht mit einer Wertung verbunden. Rangeinordnung ist für den Hund kein Abstieg auf der Karriereleiter, sondern ein Zugewinn an sozialer Sicherheit. Denn auf den "hinteren Plätzen" lässt es sich bequem Hund sein, dort ist man nicht für das Rudel verantwortlich, sondern lebt das relativ stressfreie Leben eines einfachen Mitläufers. Bei Unklarheiten im hierarchischen Familiensystem können dagegen Angstprobleme die Folge sein, denn ein Hund ist in unserer künstlichen Umwelt überfordert, wenn er die Rolle des Rudelführers übernehmen muss. - Hund kann er nicht sein und Mensch kann er nicht werden.
Der Hund - das unbekannte Wesen
- Missverständnisse -
Dominanz hat viele Gesichter. Es gibt bei so komplexen Verhaltensweisen wie der Sozialstruktur leider keine eindeutigen Statussymbole, an denen man die Rangordnung zwischen Hund und Mensch einfach ablesen könnte - so nach dem Motto: "Wer geht als Erster durch die Tür?". Vielleicht ist der Hund ja einfach nur aufgeregt und von seinem Besitzer nicht zum Warten erzogen worden. Und wenn der Hund Menschen bei der Begrüßung anspringt - ist das dann noch die hundsnormale Beschwichtigungsgeste eines gut eingeordneten Hundes oder bereits dominante Aufdringlichkeit? Wenn der "Zaunkönig" anschlägt - tut er das, um seinen Chef zu rufen oder bestimmt er schon, wer sein Territorium betreten darf und wer nicht? Und wenn der Hund sich neben uns auf dem Sofa räkelt - benutzt er das Sofa nur oder hat er es bereits besetzt? Auch wenn der Hund uns zum Spielen oder Schmusen aufordert, haben wir noch kein generelles Dominanzproblem - so lange er auf unsere Zurückweisung nicht mit Protest reagiert. Und ein Hund der ständig an der Leine zieht weil wir ihm zu langsam sind, ist nicht dominant, sondern einfach nur schlecht erzogen. Punkt! (Erziehungstipp "Locker an der Leine gehen") Auch Theorien, bei denen verlangt wird, dass der Hund immer hinter seinem Herrn gehen muss, sind völlig überzogen und finden im Wolfsrudel auch keine Entsprechung. Das Miteinander ist wichtig, nicht das Hintereinander! Noch krasser ist es, wenn auch das Harnmarkieren der Rüden nur noch unter Dominanzgesichtspunkten gesehen wird. Ein Hund muss das tun dürfen auch wenn er nicht wirklich "muss". Und kein Mensch muss seinen "Senf" dazugeben um seinen Status zu halten. Das sollte man als menschlicher "Alpha" ganz souverän dem überlassen, der es am besten kann. Wir sind ein Team, und in unserem Auftrag soll der Hund diese wichtige Aufgabe gewissenhaft erledigen ;-) Der Hund muss auch Hund sein dürfen und soll pinkeln, rennen, toben, springen, schnüffeln, buddeln und Neues entdecken. Und er muss hin und wieder auch einmal ungehorsam sein und die Präsenz des Menschen vergessen dürfen. Häufen sich die ranganmaßenden Verhaltensweisen jedoch, können sie durchaus einen Hinweis geben, dass die Rangbeziehung zwischen Hund und Mensch aus Hundesicht anders aussieht als der Mensch denkt.
Einzelne Dominanzgesten haben keinen Vorhersagewert! Es gibt zweierlei Arten von Dominanz. Die über lange Zeit stabile "formale Dominanz" zeigt sich in der Körperhaltung und dem allgemeinen Umgang miteinander, wobei die oben beschriebenen Eigenschaften des Rudelführers eine große Rolle spielen. Daneben gibt es aber auch noch eine momentane, aktuell ausgeübte Dominanz, die sich z.B. im Anspringen oder anderen einzelnen Dominanzgesten zeigt. In 90 % aller Situationen stimmen beide Dominanzarten überein, in den restlichen 10 % verzichtet der Ranghöhere lediglich vorübergehend auf "sein Recht". Über die Rangbeziehung zwischen zwei Individuen entscheidet also niemals eine einzelne Situation, sondern immer die Summe aller möglichen Sitautionen in einem bestimmten Zeitrahmen.
Das merkwürdige Verhalten hungriger Fellnasen zur Fressenszeit .
Auch wenn ein Hund gegenüber seinem Herrn einen besonders guten Knochen verteidigt, so zeugt das nicht gleich von fehlendem Respekt. Vielleicht hat er einfach nur nicht genug Vertrauen und fürchtet, dass man ihm das gute Stück wegnehmen könnte. Wenn im Wolfsrudel ein Tier eine Ressource für sich erschlossen hat und nutzt, lassen die anderen ihm seinen Besitz. Hat ein Wolf bereits etwas im Fang, gibt er das in der Regel nicht mehr her. Der Bereich direkt um die Schnauze ist tabu gegen Diebstahl.
A. Hallgren beschreibt dazu eine kleine Geschichte: "Ein junger, niederrangiger Wolf in einem Tierpark bewachte und verteidigte einen Fleischknochen vor allen anderen Wölfen im Gehege. Keiner, nicht einmal der Anführer, das älteste Männchen, versuchte, den Knochen zu nehmen. Alle zeigten Beschwichtigungssignale (!) wenn sie dem knurrenden Jungwolf zu nahe kamen."
Wir Menschen aber respektieren dieses "Hundegesetz" nicht, und begehen Mundraub. Dann kann der Hund schon mal aggessiv werden, um seinen Schatz zu verteidigen. Das ist ganz normales Hunde/Wolfsverhalten. In der Natur bestehen Alphatiere nicht zu jeder Zeit auf Kontrolle aller Ressourcen. Es gibt bei ihnen keinen Dominanzanspruch "aus Prinzip". Rangniedrige Tiere verteidigen ihre Beute auch gegen hochrangige Konkurrenten, die es dem Eigentümer dann oft überlassen. Niederrangige Tiere haben das Recht zum Protest. Ist ein ranghoher Wolf satt, warum soll er dann wegen eines "blöden" Knochens mit einem rangniedrigen Tier streiten?? Nur bei Futterknappheit würde er auf seinem Vorrecht bestehen. - Aber eine Menschenfamilie ist kein Wolfsrudel. Aus Sicherheitsgründen ist es im menschlichen Familienrudel (vor allem, wenn kleine Kinder dazu gehören) natürlich trotzdem sinnvoll, dem Hund beizubringen, dass er z.B. Kindern nichts stehlen darf und selbst alles abgeben muss. Das gehört zu einer guten Erziehung. - Doch für den Hund ist diese Forderung völlig unverständlich. (Vorbeugen ist besser als Heilen: wie man der Futteraggression bereits im Welpenalter vorbeugt). Das Stehlen von Leckerbissen ist übrigens eine reine Frage der Erziehung. Wie man einem Hund das Stehlen von Futter abgewöhnt, erfahren Sie auf meiner Seite über Hundeerziehung - Erziehung zum Nicht-tun.
Mein Napf gehört mir! - Wenn der Hund das Maul zu voll nimmt
Doch wie soll man reagieren, wenn der Hund bereits erste Futteraggression zeigt? Gerade der Hovawart hat einen starken Beute- und Verteidigungstrieb. Und dann kann es schon mal vorkommen, dass er seinen Futternapf verteidigt. Reden Sie keinesfalls beschwichtigend auf den Hund ein, denn das würde sein Verhalten noch verstärken. Unbedingt vermeiden sollte man in dieser Situation eine körperliche Drohhaltung, bei der man den Körper zum Hund beugt oder ihn fixiert, denn das könnte der Hund als Provokation auffassen, was seine Aggression verstärkt. Man sollte sich auch auf keinen Fall zu irgendwelchen Rangeleien und Machtproben hinreißen lassen, vielleicht um ein Exempel zu statuieren. Wer sich auf einen Kampf einlässt, verhält sich so, als wäre er im Rang gleich. Bei einem Kampf entscheidet sich lediglich, wer körperlich der Stärkere ist, aber nicht, wer der Überlegene ist. Außerdem zieht der Mensch bei einem Kampf meist den Kürzeren, denn höchstwahrscheinlich vermittelt er dabei eine zweideutige Botschaft: physische Kraft mit Angst im Bauch. Das führt genau zum gegenteiligen Effekt: der Hund fühlt sich stärker, greift an, gewinnt und verlässt die Prüfung mit einer verstärkten Überlegenheit - und der Mensch hat seine Autorität verloren. Bei diesem Ablauf führt der Hund die Regie und der "Futterknecht" spielt seine Rolle, den Wünschen des Hundes folgend, perfekt. Drehen Sie doch den Spieß um! Spielen Sie Ihr eigenes Spiel, indem Sie einfach nicht in den Konflikt einsteigen! Denken Sie an den Satz: "Der Klügere gibt nach." Am besten zeigen Sie sich erst einmal unbeeindruckt, quittieren das Bleib-bloß-weg-Spielchen Ihres Großmauls mit Verachtung und lassen sich nicht provozieren. Der Rudelführer steht so himmelhoch über dem Hund, dass er es gar nicht nötig hat, sich mit einem Untergebenen "wegen dem bisschen Futter" anzulegen. - Und schon haben Sie gewonnen!
Aus Sicht des Hundes handelt es sich hier keinesfalls um einen feigen Rückzug - diese Annahme wäre sicherlich eher menschlicher Natur. Für den Hund sieht es vielmehr so aus, als distanziere sich die Bezugsperson plötzlich und das löst beim Rudeltier tiefste Verunsicherung aus. Schliesslich beabsichtigt der vorlaute Hovawart nicht, in die Verbannung geschickt zu werden. Er wollte nur einmal zeigen dass er auftrumpfen kann.
Möglichst bald danach verlangt man dann vom Hund eine Gehorsamsübung, um seinen Respekt zu fordern. In der nächsten Zeit sollte man dem Hund vorbeugend keine Knochen, Ochsenziemer o.ä. mehr geben. Und dann steht natürlich je nach Problemlage ein "Aus"-Training oder etwas Ähnliches auf dem Programm. Statt einer großen Mahlzeit sollte man sein Futter auf mehrere kleine Portionen aufteilen. Der Fressplatz sollte verlegt und ein anderer Napf verwendet werden. Man sollte nirgendwo Fressbares liegen lassen, Reste sofort wegräumen und die Futtervorräte und Leckereien woanders lagern. Auch die oben gegebenen Rangordnungs-Tipps zum Thema Futter und Küche sollten strengstens beachtet werden. So kann man das Futter z. B. herrichten und es für den Hund gut riechbar aber doch unerreichbar auf einen Schrank stellen. Dann isst man selbst in Ruhe seine Mahlzeit und gibt dem Hund erst danach sein Fressen - natürlich erst nach Ausführen eines Befehls wie "Sitz", kurzer Verzögerung und ausdrücklicher Freigabe mit "Nimms". Dabei kann man dem Hund auch erst einmal einen leeren Futternapf hinstellen und den Hund zum Fressen auffordern. Wenn er seinen "Kellner" dann erstaunt ansieht, gibt man etwas Futter in seinen Napf. Das kann man mehrmals mit kleinen Portionen wiederholen. Nun möchte der Hund sogar, dass man sich seinem Napf nähert! Klappt das sehr gut, dann kann man den Hund auch mal mit einem besonders guten Leckerli kurz vom Fressen ablenken - aber nichts wegnehmen! Er schaut auf, bekommt das gute Leckerli und darf gleich weiter fressen.
Wenig sinnvoll ist es allerdings, einen Hund mit Futterkonkurrenz aus der Hand zu füttern, denn dann hat er weder Überblick über die Menge des Futters, das ihm zur Verfügung steht, noch kann er die Futtergabe in einer für ihn durchschaubaren Art und Weise beeinflussen. Das bedeutet, dass der Hund immer stärker unter Stress gerät und in aller Regel sein Futter auf Dauer noch heftiger verteidigen wird. Eine Belohnung aus der Hand für getane Arbeit ist dagegen etwas anderes, denn dann kann der Hund die Leckerchengabe durch Gehorsam selbst beeinflussen. Dabei sollten Hund und Hundeführer aber eine gute Beziehung zueinander haben, damit diese Form der Fütterung nicht zu einer Konkurrenzsituation wird, sondern den Kontakt unterstützt. Sie können dem Hund auch einen Rinderziemer anbieten. Setzen Sie sich dann ruhig hin und halten Sie den Ziemer an einem Ende fest und lassen den Hund am anderen Ende kauen. Das kann ruhig 10-15 Min. dauern. Und zum Schluss überlassen Sie dem Hund das letzte Stück.
Wenn der Hund sein Futter bereits "auf Teufel komm raus" verteidigt, sollte man schnellstens Rat bei einem fachkundigen Verhaltenstherapeuten suchen. Seien Sie nicht zu stolz, auch mal einen Hundetrainer zu konsultieren, der Sie und ihren Hund im Alltag beobachtet (Adressen finden Sie hier, hier und hier). Das kann Wunder wirken, weil manche Verhaltensweisen sich einfach wie selbstverständlich einschleichen, die Sie selbst schon gar nicht mehr registrieren. Wir sind oft blind für das, was uns unmittelbar umgibt. Ein Fachmann aber, der nicht zur Familie gehört, ist neutral, wird die problematischen Verhaltensweisen erkennen und versuchen, Abhilfe zu schaffen.
Die Rangordnungsdebatte
Denken wie "König" Hund
Rangordnungs- und Machtgerangel
haben im Hunderudel ihre eigenen Gesetze.
seitens des Emporkömmlings
und von Antworten der Machthaber.
Können wir überhaupt wissen, was in unseren Hunden vorgeht?? Sicher nicht. Dafür sind sie uns bei aller körperlichen Nähe doch zu fern. Gerade das Rangordnungs- oder Rudelverhalten ist sehr komplex und die Hunde sind sehr flexibel. Was wirklich in einem Hund vorgeht, davon haben wir keine Ahnung. Trotzdem sollten wir wenigstens versuchen, die Denkweise unseres Hundes zu verstehen. Genau wie wir "intelligenten" Menschen in unserer eigenen Denkweise gefangen sind und immer wieder dazu neigen, den Hund zu vermenschlichen, so verhundlicht der Hund uns Menschen - auch er kann nun mal nicht aus seiner Haut. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Hund nach eigenen Regeln lebt. Er folgt seinen angeborenen Instinkten und interpretiert unser Verhalten aus seiner Sicht. Als Hundebesitzer sollte und darf man nicht erwarten, dass er menschliche Umgangsformen lernt. Behandeln Sie ihn fair und versuchen Sie, sich in seine Welt zu begeben und "hündisch" zu denken.
Beobachten Sie Ihren Hovawart z.B. mal, wenn er sich Ihnen nähert und Sie begrüßt. Nähert er sich Ihnen mit stolzer Haltung, indem er seinen Kopf und seine Ohren hoch und gerade hält? Das kann beeindruckend wirken, bedeutet jedoch, dass er sich als "Alpha" fühlt. Dagegen wird ein Hund, der Menschen als überlegen betrachtet, sich Ihnen mit leicht geneigtem Kopf und zurückgelegten oder seitlich gehaltenen Ohren nähern. Er wird sich insgesamt kleiner machen, um seine Unterwürfigkeit zu zeigen. Beobachten Sie Ihren Hovawart auch, wie er verschiedene Familienmitglieder begrüßt. Wenn er dieses unterwürfige Verhalten nur bei einigen Familienmitgliedern zeigt, nicht aber bei allen, müssen jene ihr Verhalten ändern, um ihre Position in der Familienhierarchie zu verbessern.
Wie heißt es doch so schön: Wehret den Anfängen! Versuchen Sie, einen Blick dafür zu bekommen, ob und wie Ihr Hund Sie dominiert, damit Sie dem entgegenwirken können. Wer Macho- Gehabe bereits beim Junghund erkennt und in die richtigen Bahnen leitet, hat später einen angenehmen Hausgenossen, der voll Selbstbewusstsein mit seiner geliebten Familie durch dick und dünn geht.
Es gibt kein Patentrezept für die Rangeinordnung. Hunde sind sehr unterschiedlich veranlagt. Für viele Hunde hat ihre Stellung in der Familie keine große Bedeutung. Sie wollen einfach nur dabei sein und gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Manche dieser Hunde brauchen überhaupt keine ausdrückliche Einordnung. Nicht jeder Hund nutzt die ihm eingeräumten Privilegien aus. Und manchen Hunden sind einzelne Privilegien/Ressourcen nur zu bestimmten Zeiten oder nur in bestimmten Situationen wichtig. Aber es gibt auch sehr rangordnungsbewusste Hunde, die wie die Hovawarte zielgerichtet nach Dominanz streben und die Grenzen des Erlaubten ganz bewusst immer wieder austesten. Sie nehmen sich in biologischem Eigennutz das, was sie kriegen können. Da diesen Hunden deutlich klare Grenzen aufgezeigt werden müssen, brauchen sie generell eine strengere Einengung ihrer Aktivitäten. Und gibt man ihm dann seinen Rahmen, fühlt auch ein Hovawart sich pudelwohl. Jedes Mensch-Hund-Rudel muss seinen eigenen Weg finden.
Einzelne Dominanzgesten bedeuten noch keine Palastrevolution. Schwierig wird es erst, wenn der Hund häufiger als Forderer auftritt und auch versucht, sich durchzusetzen.
Sie können Ihrem Hund ruhig einzelne Privilegien einräumen, sogar das Bett muss nicht tabu sein. Aber testen Sie sicherheitshalber immer wieder die Rangverhältnisse in Ihrer persönlichen Mensch-Hund-WG, indem Sie Ihrem Hund ab und zu diese Privilegien entziehen. Akzeptiert er das ohne Murren, ist alles in bester Ordnung.
Bestehen Sie und Ihr Hund diesen Test - meine Gratulation . Zur Belohnung brauchen Sie nicht weiter zu lesen und können sich einem anderen Thema widmen. Lassen Sie Ihrem Hund seinen persönlichen Freiraum und nerven Sie ihn nicht mit irgendwelcher "Pseudodominanz".
Der unverstandene Hund
Die Anfangsstadien der schleichenden Machtübernahme des Hundes verlaufen meist so harmlos, dass den Besitzern nichts auffällt, oder sie das, was ihnen auffällt, als nicht weiter schlimm betrachten. Die meisten Hundebesitzer sind der festen Überzeugung, sie selbst seien der Chef ihres Mensch-Hund-Rudels. Als Beweis führen sie an, dass ihr Hund doch ganz lieb und verträglich sei. Was sie dabei übersehen, ist der Umstand, dass gut sozialisierte Hunde ihre Rangstellung mit möglichst wenig Aggression behaupten. Hunde haben ein umfangreiches Repertoire sehr differenzierter Ausdrucksweisen, die von Artgenossen sehr wohl verstanden werden. Leider beherrschen viele Hundebesitzer diese Kunst nicht und gehen ihrem Vierbeiner dadurch ins Netz. Ein Hunde-Napoleon, der seinen Halter nicht respektiert, kann ein ganz lieber Hund sein - solange der Halter nichts von ihm will, was dem Hund nicht passt. Doch dann kann es passieren, dass ein bis dahin lieber Hund seinen Menschen plötzlich die Zähne zeigt - und das eindeutig nicht zum Zähne putzen. Gefährlich wird er in Situationen, die in seinen Augen einen Rangordnungskonflikt darstellen - etwa, wenn sich ein Kind unwissentlich der Futterschüssel nähert, wenn er vom Sofa vertrieben werden soll oder wenn ein Fremder ins Haus kommt. Dabei kann schon das zwischen Hunden übliche, eigentlich harmlose "Abschnappen" Richtung Gesicht beim Menschen zu schweren Verletzungen führen - deshalb werden Kinder tragischerweise so oft dauerhaft entstellt.
Wenn der Hund sich gegen uns auflehnt und uns anknurrt, die Lefzen hochzieht, schnappt oder zwickt, dann passiert das nicht wirklich aus heiterem Himmel auf einmal so ganz plötzlich und völlig unerklärlich. Auch wenn der Hund die meiste Zeit liebenswert und fröhlich ist, so hat er vorher doch schon viele subtile Signale gegeben. Als lustige, häufig temperamentvolle Nervbolzen tanzen manche dominanten Hunde ihren Besitzern auf der Nase herum und bestimmen mit Charme, wo es im Familienrudel langgeht. Sie spielen die ihnen überlassene Rolle des entzückenden Terroristen richtig gern. Leider werden diese ersten Vorboten einer "Rangordnungsdebatte" oft nicht richtig interpretiert oder als alberne Marotten des Hundes belächelt und hingenommen. Doch spätestens jetzt ist Umdenken angesagt, denn der Mensch hat sich als Rudelführer bereits "den Rang ablaufen lassen". Meist benimmt der Hund sich einfach nur aufdringlich. Dabei zeigt er einige typische Verhaltensweisen, die uns Menschen völlig unverfänglich erscheinen, die für den Hund aber eine große Bedeutung haben. Langsam, Schritt für Schritt tastet er sich auf der Stufenleiter nach oben. Es werden Statussymbole gesammelt und ausgebaut, wie z.B. die Belagerung von Opas Lieblingssessel und den letzten Bissen vom Essen zu bekommen. Der Hund ist Opportunist. Er nimmt die Bequemlichkeiten (Privilegien), die wir ihm gestatten "dankbar" an - und nutzt sie/uns aus.
Man sollte seinen Hund mit wacheren Augen sehen und die Dinge, die er unternimmt, nicht nur durch eine rosarote Brille betrachten! Ein dominanter Hund ist eine Pest, hat aber meist auch äußerst charmante Seiten, die es ihm überhaupt erst ermöglichen, seine Menschen so um die Pfote zu wickeln. Entwickeln sie also einen gesunden Egoismus und lassen Sie sich nicht gefallen, dass Ihr Hund Sie schlechter behandelt als Sie ihn! Der Hund muss Vorrechte und "Privatsphäre" der Rudelführer respektieren.
"Mollenhauers kommen gleich zu Besuch.
Hole bitte mal zwei Gartenstühle rein."
Der dressierte Mensch
Auf die Frage: "Manipuliert Sie Ihr Hund?" werden die meisten Hundebesitzer sicher entschieden antworten: "Nein, natürlich nicht!". Doch oft trifft eher das Gegenteil zu. Hunde sind Meister im Manipulieren und besitzen unzählige Strategien, um ihre Ziele zu erreichen und ihre Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dabei proben sie nicht unbedingt den Aufstand, sondern versuchen einfach nur, möglichst viel Komfort für sich selbst herauszuschlagen.
In vielen Alltagssituationen setzen Hunde ganz gezielt ihre Wünsche durch, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Will Ihr Hund z.B. nach draußen, geht er zur Tür und kratzt daran. Oder ihr Hund findet, dass es Zeit für sein Fressen wäre und kickt seinen leeren Napf durch die Küche, läuft winselnd vor der Küchentür auf und ab oder stößt Sie sanft mit der Schnauze an und sieht dabei soooo süß aus. Und Sie - voll des schlechten Gewissens ob des armen, hungrigen Tiers - springen auf und bereiten ihm sein Futter. Oder Ihr Wuffel möchte schmusen, legt sanft die Pfote oder seinen Kopf auf ihren Schoß und sieht dermaßen rührend aus, dass sie ihn umgehend streicheln. Etwas später fällt dem Hund ein, dass er gerne spielen würde, und er bringt Ihnen seinen Ball. Sofort springen sie darauf an, lassen alles stehen und liegen, um dem Hund seinen Ball zu werfen. Schließlich wissen Sie, wie wichtig es ist, sich mit Ihrem Hausgenossen zu beschäftigen. In allen Fällen ist das gleiche passiert: Der Hund hat agiert, Sie haben reagiert! Sie sind sofort auf seine Wünsche eingegangen.
Ihr Hund hat Sie also erfolgreich manipuliert und nicht nur für den Moment einen kleinen Sieg davongetragen. Er hat einen weiteren Schritt in Richtung "Wie erziehe ich meinen Menschen" gemacht. Dass diese Situation sich jeden Tag wiederholt, macht ihre große Bedeutung aus, denn der Hund macht entsprechend oft die Erfahrung, dass er es ist, der den Ton angibt. Und das kann sich enorm auf die Gehorsamsbereitschaft Ihres Hundes auswirken.
Der Schlüssel zur Rudelführerschaft ist das Einleiten von Aktivitäten. Daher müssen wir unsere Aufmerksamkeit vor allem auf Verhaltensweisen richten, in denen der Hund als Initiator von Forderungen auftritt. Wir müssen wieder lernen, hundelogisch zu denken und auch zu handeln. Dominante Hunde scheinen zu sagen: "Wo ich bin, spielt die Musik - und dirigieren tu' ich auch ganz gern!"
Der Alpha-Hund "diktiert" die Regeln. Er bettelt nicht, sondern fordert.
Sein "Herr" gehorcht. Er reagiert nur noch auf die dominanten Verhaltensweisen seines Hundes:
Erste Alarmzeichen einer sich anbahnenden Rangordnungsdebatte - die Privilegien
Die folgende Aufstellung sollte man nicht zu dogmatisch sehen. Diese Verhaltensweisen können Anzeichen für Dominanz sein, müssen aber nicht! Wie diese Anzeichen beim einzelnen Hund zu bewerten sind, muss jeder Hundebesitzer selbst entscheiden.
Das Vorrecht, die Initiative zu ergreifen - (Be-)Achtung forderndes, aufdringliches Verhalten
- Der Hund steht generell im Zentrum der Aufmerksamkeit, er ist derjenige, der entscheidet, wo's langgeht
- er fordert von seinem "Portier" sofortiges Hinauslassen, indem er an Türen bellt oder kratzt;
- er fordert Futter pünktlich auf die Minute oder außerhalb der Fütterungszeiten und nervt so lange, bis er es bekommt;
- er kommt zu ihm genehmen Zeiten mit Spielzeug und ist seinem "Alleinunterhalter" so lange lästig, bis er mit ihm spielt;
- er drängt anderen seine Art des Spiels auf, bestimmt Typ und Dauer des Spiels;
- er zeigt aufmerksamkeitsheischendes Verhalten, wenn der Besitzer telefoniert oder sich mit Besuch unterhält;
- er nimmt Besucher lautstark in Empfang, "prüft" sie, ist kaum zu beruhigen, springt den Gast an und verlangt Zuwendung;
- er fordert durch Schnauzenstubser, Pföteln oder Winseln zum Streicheln auf und geht, wenn er genug hat;
- er legt sich auf den Rücken, um Streicheln zu fordern, spannt sich an und knurrt, um den Kontakt zu beenden.
Respektloses Verhalten - direkte Provokationen - herausfordernde Demonstration der Dominanz
- Der Hund drängelt, lehnt sich an seinen Menschen an, drängt ihn nach und nach zur Seite bis er seinen Platz einnehmen kann;
- er legt im Fall eines Konflikts Kopf oder Pfoten auf Rücken, Schulter, Knie oder Brustkorb des Menschen;
- er springt an Menschen hoch und stellt durch Auflegen der Pfoten seinen Rang klar (kein Beschwichtigungsverhalten mehr);
- er versucht, auf Menschen aufzureiten (Gegenmittel: im Schulterbereich herunterdrücken und in anderes Zimmer schicken);
- er ist beim Spiel grob und hemmungslos, zeigt mangelnden Respekt durch Anstarren, Drüberstehen oder Aufreiten;
- er ignoriert seine Menschen beim morgendlichen Aufstehen oder wenn diese nach Hause kommen, lässt sich begrüßen.
Die Kontrolle sozialer Verbindungen, "Eifersucht"
- Der Hund versucht die sozialen Kontakte anderer Gruppenmitglieder zu unterbrechen oder zu verhindern;
- er kontrolliert den Ausdruck von Sexualität in der Gruppe (Hund oder Mensch), versucht sie zu verhindern;
- der Rüde hält sich näher bei der Frau auf als der Ehemann, die Hündin hält sich näher beim Mann auf als die Ehefrau.
Die Kontrolle der sozialen Distanz und des Raumes, Bewegungseinschränkung, passive Dominanz
- Der Hund hindert andere (Menschen oder Hunde) am Eintreten oder Verlassen der Gruppe oder des Zimmers;
- er "hütet" auf Spaziergängen seine Menschen, obwohl er keiner Hütehund-Rasse angehört;
- er liegt auf den Füßen des Menschen; so kann er "seinen" Menschen kontrollieren und trotzdem ruhig schlafen (Kommentar);
- er liegt an strategisch wichtigen Plätzen: Hauseingang, Treppe, Balkon, Terasse, überwacht die Bewegungen der anderen;
- er liegt in engen Gängen, schränkt die Bewegungsfreiheit des Menschen durch Querstellen oder -liegen deutlich ein;
- er drängelt sich an Türen, Toren, Fluren, Treppen und sonstigen Engpässen vor.
Die Kontrolle der sozialen Distanz und des Raumes, übertriebene Anhänglichkeit
- Der Hund begleitet "seinen" Menschen auf Schritt und Tritt;
- er heult und bellt, wenn der Besitzer sich entfernt
Das Deponieren sozialer Ausscheidungen, Protestverhalten, Trotz
- Der Hund deponiert Kot an gut sichtbarer Stelle, wenn der Besitzer weggeht ohne den Hund um Erlaubnis zu fragen;
- er ist unsauber/markiert am Bein des Menschen oder im Haus, wenn er unzufrieden ist (z.B. Fress-, Liegeplatz: "Alles meins!").
Das Privileg, etwas zu besitzen - "Kronjuwelen" als Beweis der Macht und Ranghöhe
- Der Hund meldet Besitzansprüche an: Futternapf, Küche, Abfalleimer, Spielzeug oder an Jacken mit Leckerlis;
- er knurrt, verteidigt sein Spielzeug, Kauknochen oder ähnlichen "Besitz" um seinen hohen Rang zu demonstrieren;
- er lässt Gegenstände nicht aus, reagiert zögerlich auf Kommandos wie "Aus" oder "Pfui";
- er hortet und verteidigt "Trophäen", die er in der Wohnung "gefunden" hat und die der Mensch wiederhaben möchte;
- er trägt seinen "Besitz" in stolzer Haltung demonstrativ vor den Augen seiner Besitzer herum (Schaulaufen);
- er verteidigt seinen "Thron": seinen Platz neben Frauchen oder auf dessen Schoß/Arm, Liegedecke, Sessel, Bett, Auto;
- er wird an der Leine zur Furie, bellt und tobt, um Konkurrenten von "seinem" Menschen fern zu halten.
Das Recht zum Ungehorsam
- Der Hund ist unaufmerksam, gehorcht nur zögernd, erst nach mehrmaliger Aufforderung oder nur, wenn er bestochen wird;
- er kommt nicht, wenn er gerufen wird, denn es ist nicht die Aufgabe eines Rangniederen, das Rudel zusammen zu halten.
Ergebnis: Der Hund glaubt, er sei ranghoch, weil er das bekommt, was er gefordert hat.
Dieser "Stellungskampf" ist völlig gewaltfrei. Der Hund zeigt in keiner Situation Aggressionen gegenüber seinem Besitzer, allenfalls Drohverhalten. Mehr braucht der Hund ja auch nicht zu tun, denn sein "Herr" verhält sich auch so wunschgemäß. Aber die z.T. "liebenswerten Macken" sind bereits der Anfang einer Karriere als Problemhund. Irgendwann bleibt es nicht mehr bei diesen Frechheiten. Dieses Dominanzverhalten ist oft die Vorstufe zu sichtbar aggressivem Verhalten, denn wenn der Hund den Verlust einer Ressource befürchtet, die ihm wichtig ist, wird er zu stärkeren Mitteln greifen, um sie zu bewahren. Ein "aufstrebender" Hund wird sich bei passender Gelegenheit nach oben beißen und versuchen, seinen Machtbereich immer weiter auszudehnen. Das ist ganz wie im richtigen Managerleben. Und damit fängt er meist bei denen an, die in der innerbetrieblichen Rangordnung ganz unten stehen, den Kindern. Ehe Sie sich versehen erobert sich der Hund immer mehr Nischen und setzt seinen Menschen Verbote. Diese spricht er zunächst nur durch Knurren, dann durch Schnappen und schließlich durch Beißen aus. Die Besitzer sind vom ersten offensichtlich aggressiven Anzeichen ihres Hundes so überrascht, dass sie, teils aus Überrumpelung, teils aus Angst, instinktiv zurückweichen, womit der Hund für sich positiv gepunktet hat: Sein Verhalten war erfolgreich, also wird er es wieder probieren. Irgendwann, spätestens im Alter von etwa 4 Jahren, drehen diese völlig verzogenen dominanten Hunde, meist Rüden, dann ganz und gar durch und wagen den Umsturz. Dominante Hunde sind vor allem gegenüber Familienmitgliedern aggressiv. Rund 70% der Beissunfälle passieren im häuslichen Umfeld, oft sind Kinder die Opfer und oft ist eine instabile Rangordnung die Ursache!
Wie soll man reagieren, wenn der Hund Dominanzgesten zeigt?
lehren Sie Ihren Hund, geduldiger und höflicher zu werden!
Holen Sie Ihren Hund von seinem hohen Ross!
Schweigen ist Gold
Oder man schlägt den dominanten Hund mit seinen eigenen Waffen und reagiert auf das schlechte Benehmen des Hundes, indem man ihm genau das entzieht, was er mit seinem Verhalten oft erreichen will: die Aufmerksamkeit seines Menschen. Bei dieser "stillen Dominanzausübung" wird der Hund für kurze Zeit völlig ignoriert (nicht ansprechen, nicht anfassen, nicht anschauen, evtl. Kopf oder Körper wegdrehen oder sogar weggehen). Lassen Sie den Hund einfach ins Leere laufen und tun Sie so, als sei der Hund gar nicht da. Anspringen kann man z.B. ignorieren, indem man sich durch eine Körperdrehung einfach vom Hund abwendet und ihm die "kalte Schulter" zeigt. Hat er sich beruhigt, kann man auf die Wünsche des Hundes eingehen indem man nun selbst eine Interaktion startet: Man fordert die Ausführung eines Befehls und erst wenn der Hund so seinen Respekt bekundet hat, gibt man dem Hund was er wünscht. So kann man z.B. ein "Sitz" verlangen und seinen Gehorsam mit Streicheln belohnen oder anschließend mit ihm spielen. Auf diese Weise erfährt er die Beachtung, nach der er so sehr trachtet. Auch auf anderes Fehlverhalten des Hundes kann man manchmal mit demonstrativem Ignorieren oder mit einem kurzen (ca. 3 Minuten) "Platzverweis" reagieren und ihn in ein anderes Zimmer sperren. Bleiben Sie dabei cool, schimpfen Sie nicht, zerren Sie nicht an seinem Halsband. Sobald er das erwünschte Verhalten zeigt, muss er belohnt werden.
So macht man sich für den Hund zum "Nabel der Welt". Agieren und sich Ignoranz leisten zu können drückt eine Vormachtstellung aus, bekräftigt und unterstreicht die Dominanz des Menschen - ganz nach dem Vorbild des Wolfsrudels, in dem die Alphatiere eine Gelassenheit ausstrahlen, die schon fast an abweisenden Gleichmut grenzt.
Ich muss hier allerdings sehr zur Vorsicht raten. Ein unsicher Hund wird sicher sehr erleichtert reagieren wenn er feststellt, dass ein menschliches Familienmitglied sich die Mühe macht, ein guter Rudelführer zu werden. Bei einem selbstbewussten Hund kann es dagegen sehr riskant sein, die Sozialstruktur schlagartig zu ändern. Er kann dann mit Aggression reagieren, um die ursprünglichen Verhältnisse wieder herzustellen. Ich kann Ihnen nur immer wieder empfehlen, einen Fachmann zu konsultieren! (Adressen finden Sie hier, hier und hier)
Wie kann man den Hund wieder auf eine untergeordnete Position zurückstufen?
Rücken Sie sein Weltbild zurecht!
Und noch etwas: Spielen Sie mit einem aufstrebenden Hund keine Spiele, bei denen er eine starke Position einnehmen kann: also keine Rauf- oder Ziehspiele sowie Nachlaufspiele. Empfehlenswert sind dagegen alle Spiele, die eine Gehorsamskomponente beinhalten wie z.B. Apport- und Suchspiele.
Selektive Dominanzaggression - wenn der Hund versucht, ein einzelnes Familienmitglied einzuschüchtern
Obwohl ein dominanter Hund in aller Regel ein freundlicher Hund mit viel Selbstvertrauen ist, wird der dominant-aggressive Hund zu einer schweren Belastung. Solche Hunde sind übermäßig selbstbewusst und benehmen sich wie Tyrannen. Ihr Ziel ist es, in jeder Lebenslage der Alpha zu sein, insbesondere innerhalb ihrer eigenen Familie. Um dies zu beweisen und sich durchzusetzen, pflegen sie in der Regel zu bellen, zu knurren, die Zähne zu fletschen, zu schnappen oder auch zu beißen. Zuweilen versucht der dominant-aggressive Hund, nur einige Familienmitglieder einzuschüchtern, nicht alle. Bei solchen Hunden haben in der Regel nur ein oder zwei Familienmitglieder echte Kontrolle über den Hund. Der dominant-aggressive Hund wird immer versuchen, das am wenigsten selbstbewusste Familienmitglied herauszufordern.
Ist das Dominanzverhalten des Hundes in der Familie selektiv geprägt, sollte das dominante Familienmitglied den Gernegross einige Zeit völlig ignorieren. Sämtliche Belohnungen, einschließlich Nahrung, Spaziergänge und soziale Interaktionen werden nur noch von demjenigen vergeben, den der Hund zuvor als rangniedriger angesehen hat. Dieser muss alle Ressourcen verwalten, die dem Hund wichtig sind. Alles Gute erhält er in der nächsten Zeit nur noch durch ihn (siehe auch meine allg. Erziehungstipps). Der Hund soll damit lernen, dass er auch ihm gegenüber gehorchen und unterwürfig sein muss, um diese Dinge zu bekommen. Er muss z.B. lernen, dass auch der Erhalt von Futter nichts Selbstverständliches ist.
Und auch hier gilt natürlich, dass man schnellstens Rat bei einem fachkundigen Verhaltenstherapeuten suchen sollte. Pauschale Diagnosen wie "Dominanz" sind sehr verführerisch. Aggression kann kompetitiv begründet sein, muss aber nicht. Es gibt viele Ursachen für hundliche Aggression. - Ein Grund mehr, bei Problemen einen Verhaltenstherapeuten aufzusuchen (Adressen finden Sie hier, hier und hier). Diese Tipps können und sollen Ihnen den Weg zum Fachmann nicht ersparen, denn sie sind zu allgemein, um Ihre ganz besondere Beziehung zu Ihrem Hund wieder ins Lot zu bringen.
Rangeinordnung mit Augenmaß!
um eine Fliege aus dem Gesicht
eines Freundes zu verscheuchen.
Nun sollte man aber auch nicht übertreiben. Die obige Liste mit den Privilegien zeigt Verhaltensweisen des Hundes, die auf Dominanz hinweisen können, was aber nicht in jedem Fall notwendigerweise zutreffen muss. Über die Rangbeziehung entscheidet niemals eine einzelne Situation, sondern immer die Gesamtheit vieler Situationen. Wenn sich der Hund auf die Füße des Menschen legt oder den Kopf auf den Schoß des Menschen legt, so kann das im Einzelfall wirklich eine Dominanzgeste des Hundes sein, häufig ist das Verhalten jedoch lediglich Kontaktliegen des Hundes als Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls. Und ein Hund der gerne auf dem Sofa liegt, sucht vielleicht einfach nur ein bequemes Plätzchen. Da braucht es schon etwas Augenmaß von seiten des Hundehalters. Es gibt viele Hunde, denen die Rangordnung einfach "schnurz" ist. Dem Hovawart dagegen ist das Streben nach Dominanz in die Wiege gelegt. Bei ihm sollte man diese Dominanzgesten immer im Auge behalten.
Das Leben mit einem Hund in Hierarchie ist eine ständige Gratwanderung zwischen der notwendigen Einengung des Hundes einerseits und dem vertrauensvollen Sich-Entfalten-Lassen andererseits, zwischen Autorität und Toleranz, zwischen Dominanz und Nachgiebigkeit. Wie genau Sie sich an die obigen Regeln halten müssen hängt ganz einfach davon ab, wie dominant Ihr Hovawart sich derzeit fühlt - je dominanter er sich gebärdet desto mehr müssen Sie Ihre Chefrechte einfordern. Solange die führende Rolle des Menschen jedoch unumstritten ist, kann man durchaus auch gegen die obigen Regeln verstoßen ohne gleich die Ranghoheit zu verlieren. Bei der Erziehung und Ausbildung ist Konsequenz gefordert, aber im sozialen Miteinander kann man die Zügel auch mal locker lassen. Auch im Wolfsrudel verkommt die Demonstration von Dominanz nicht zum Selbstzweck. Dominanz ist das Privileg, sein Interesse jederzeit durchsetzen zu können - wenn man will, aber man muss sich nicht durchsetzen.
In meiner persönlichen Mensch-Hund-WG erlaube ich meinem Hundefreund z.B. durchaus, sich abends neben mich auf die Couch zu legen und gehe dann auch auf seine Spiel- oder Schmuseaufforderungen gerne ein. Ich genieße diese innigen Momente, in denen er mir seine Zuneigung zeigt, ganz besonders. Und ab und zu darf er mich auch schon mal im Bett besuchen. Aber ich achte auch darauf, dass mein "Schmusewart" auf mein Verlangen sofort und ohne jeden Widerspruch bereit ist, auf diese Privilegien zu verzichten. Er darf keinen Anspruch darauf anmelden. Anfangs versuchte Argus z.B. mal, sich "einfach so" auf meinen Platz zu legen. Da genügte ein scharfer Blick und er räumte meinen "Chefsessel" sofort. Seitdem hat er es nie wieder versucht. Solange das Mensch-Hund-Verhältnis harmonisch ist, sind einzelne Privilegien kein Problem. Hunde sind von uns abhängig. Es gibt genug andere Möglichkeiten, im Rahmen der Erziehung die Rangordnung zu festigen (Ressourcenverwaltung).
Ist die Rangordnung klar, kann eine Mittagspause auch so aussehen:
Luzie, unsere schwarz-weiße Chefkatze thront auf dem Herrchen, während Argus es sich neben den beiden AUF dem Sofa bequem gemacht hat.
Ist es wirklich so schlimm, wenn ein (gut eingeordneter) Hund den Kopf oder die Pfoten auf den Schoß seines Halters legt? Will er uns wirklich kontrollieren, wenn er auf unseren Füßen liegt? Ist es nicht gerade dieses Verhalten, das wir an unseren Haustieren so lieben?? Die einzigen wirklich "dominanten" Tiere in unserem Haushalt sind die Katzen. Ich möchte dazu mal einen Text von Charlotte Link wiedergeben (ich hoffe, die Hundemenschen verzeihen mir):
"Wenn Katzen ein Haus bewohnen, dann ganz und gar. Ihre Fähigkeit, alles, was sie begehren, als ihnen gebührend zu betrachten, ist schier grenzenlos. Sie tun das mit solch einer Überzeugungskraft, dass sich menschliche Abwehr rasch in sprachlose Unterordnung wandelt. Es gibt zwar keinen Grund . dass ich bewegungslos in meinem Bett liege, weil eine Katze mitten auf meinem Bauch schläft, was sehr warm ist, sehr schwer und sehr unbequem. Ein Katzenfreund weiß aber, dass er für das Hinwegsetzen über kätzlichen Willen einen vernichtenden Blick aus schmalen Augen erntet. Darin liegt grenzenloses Erstaunen, Verletztheit und schweigende Verurteilung, die nur durch unzählige Entschuldigungen gutgemacht werden können. Kein Tier vermag so sichtbar beleidigt zu sein wie eine Katze."
- Wen dieses Verhalten unserer Haustiere stört, der muss es ja nicht zulassen. Tiere sind eben nur "dominant", wenn wir uns dominieren lassen.
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Sorry, hier gehts weiter: Navigation
Eigentlich wollte ich nur ein einfaches Fotoalbum ins Netz stellen. Doch mit der Zeit ist aus dem einfachen Fotoalbum eine umfangreiche Homepage geworden, die zum Stöbern einladen soll.
Dort finden Sie unter anderem noch folgende Themen
- Fährtenarbeit: Immer der Nase nach - Spurensuche mit dem Hovawart, Ausbildung zum Fährtenhund als artger. Beschäftigung
Copyright
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