суббота, 16 июня 2018 г.

hund_schilddrüsenunterfunktion_symptome

Hund schilddrüsenunterfunktion symptome

Zunehmend häufig besteht bei Hunden eine Schilddrüsenunterfunktion, die sich auch im Verhalten bemerkbar macht.

Claudia Münning hat diesbezügl. das Wichtigste zusammengefasst:

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Die klassischen Symptome , die jeder Tierarzt erkennen müsste:

( auch : nackte Beine, nackter Bauch, dünne Ohrbehaarung, grosser nackter Nasenspiegel )

Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere, unter Tierärzten oft weniger bekannte Symptome:

- Angstverhalten bis hin zur Panik

- nimmt trotz viel fressen nicht zu

- Ohrenentzündung , offene Ohrspitzen

- schlechte Ansprechbarkeit im Training

- hecheln in Ruhephasen ohne erkennbaren Grund ( Wärme, Stress, Schmerzen etc. )

Alle diese Symptome können natürlich auch bei anderen Krankheiten auftreten, aber wenn mehrere dieser Symptome zusammentreffen und zum Teil sehr extrem heftig sind, lohnt es sich auf jeden Fall, die Schilddrüsenwerte des Hundes bestimmen zu lassen. Und sei es auch nur, um eine Schilddrüsenunterfunktion ausschliessen zu können und nach anderen Ursachen zu suchen.

Schilddrüsenüberfunktionen gibt es bei Hunden übrigens nur sehr sehr selten. Anders bei Katzen. Hier gibt es eher Schilddrüsenüberfunktion als Unterfunktion.

Welche Blutwerte brauche ich, um festzustellen, ob mein Hund eine SDU hat ?

T4 und TSH sind mindestens erforderlich, um den Verdacht , dass mit der Schilddrüse etwas nicht stimmt, zu bestätigen.

Sehr wichtig sind generell ein Organprofil und ein Blutbild, um evtl. andere Krankheiten ausschliessen zu können, die die Schilddrüsenwerte beeinflussen können. Ein Hinweis, welche Krankheiten in Frage kommen könnnen finden sich hier:

Je nach Geldbeutel ist es sinnvoll, noch folgende Werte zu bestimmen:

Diese sind weitere Werte , die einen Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse geben.

- Selen,Zink, Jod, Eisen

Wenn diese Werte einen deutlichen Mangel anzeigen, besteht die Gefahr, dass die Schilddrüse nicht korrekt arbeitet.

Ob der Hund zur Blutentnahme nüchtern sein muss oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Wichtig ist, dass der Hund beim Organprofil und Blutbild nüchtern ist.

Bekommt der Hund bereits Thyroxin, sollte man das Blut ca. 4-6h nach der Tablettengabe abnehmen lassen. Bei nachfolgenden Blutuntersuchungen dann möglichst immer im gleichen Zeitraum, also z.B. nach 5 Stunden, wenn beim ersten Mal nach 5 Stunden Blut abgenommen wurde, damit die Werte vergleichbar sind.

Wie interpretiere ich die Laborwerte ?

Normalerweise interpretiert der Tierarzt die Werte.

Zu den Werten wird ein sogenannter Normalbereich angegeben. Als eine Ober- und Untergrenze, bis zu der Werte als normal angesehen werden.

Bei den Schilddrüsenwerten hat sich herausgestellt, dass viele Hunde, deren Werte im unteren Bereich des Normalberichs liegen, trotzdem Probleme mit der Schilddrüse haben.

Als Faustregel für die meisten Hunde gilt: Der T4-Wert sollte in der oberen Hälfte des Normalbereichs liegen. Vor allem bei jungen Hunden sind niedrige Werte ein deutliches Anzeichen für eine Funktionsstörung der Schilddrüse. Es gibt aber auch Hunde, die mit niedrigeren Werten ohne Probleme gut klarkommen.

Beim Normalbereich für T4 von 1,0-4,7 ug/dl würde ich persönlich bei Werten deutlich unter 3,0 und Fellproblemen, Ohrenproblemen, und Verhaltensproblemen ( Angst,Aggression ) von einer Funktionsstörung der Schilddrüse ausgehen, die dringend behandelt werden muss, sofern keine andere Krankheiten diagnostizierbar sind, die niedrige Schilddrüsenwerte zur Folge haben.

Die hier genannten Werte und er Normalbereich beziehen sich auf das Labor vetmed. Bei andern Laboren können die Normalbereiche anders festgelegt sein und auch andere Einhaiten für T4 angegeben werden.

Beim TSH-Wert gilt: Ist er an der oberen Normalberichsgrenze oder sogar darüber, dann ist das ein sehr eindeutiges Zeichen, dass etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt und dringend behandelt werden muss. Ist er normal, also deutlich unterhalb der angegebenen Grenze, so ist der Wert nicht aussagekräftig, man kann dann daraus werder ableiten, dass alles in Ordnung ist , noch dass die Schilddrüse krank ist. Um das zu beurteilen, werden die anderen Werte , insbesondere T4 benötigt.

T4-Wert liegt gut in der Norm, T3-Wert zu niedrig

Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass eine andere Krankheit vorliegt, die die Schilddrüsenwerte beeinträchtigt, wie z.B. Leishmaniose aber auch andere Krankheitsprozesse . Es ist keinenfalls sinnvoll, in so einem Fall einfach T3 als Medikament zu geben ! Sinnvoll is eine genaue Diagnose und Behandlung der Krankheit, die die niedrigen T3 -Werte verursachen.

Wie gebe ich das Thyroxin ( Forthyron) ?

Es gibt zwei Formen von Thyroxin für Hunde.

Forthyron in 200ug- und 400ug-Tabletten und Leventa, ein flüssiges Thyroxin.

Normalerweise bekommt man vom Tierarzt die Forthyron-Tabletten. Einige Tierärzte verschreiben auch noch die Tabletten L-Thyroxin oder Euthrox. Dies sind Menschenmedikamente, mit denen sich niedrige Dosierungen leichter einteilen lassen.

Die Tabletten werden in der Regel 2x täglich gegeben, tagsüber im Abstand von 10-12 Stunden.

Zwischen Tablettengaben und Fütterung sollte mindestens 30 Minuten liegen. Man kann die Tabletten auch mit dem Futter geben, aber dann kann es sein, dass eine höhere Dosis benötigt wird.

Welche Dosierung braucht mein Hund ?

Diese Frage läßt sich nicht allgemein beantworten, sondern nur für jeden Hund einzeln.

Früher ist man davon ausgegangen, dass ein Hund mit max. 20ug/kg Körpergewicht gut eingestellt ist.

2oug/kg bei einem 30 kg Hund würde eine Dosis von 600 ug bedeuten, also 2x300 ug pro Tag. Damit kommen viele Hunde aber noch nicht gut klar. Sie brauchen. mehr. Einige wiederum brauchen weniger.

Man beginnt mit 2,5 oder 5 ug/kg Körpergewicht und steigert dann alle 10-14 Tage um 2,5 bzw. 5 ug/Körpergewicht.

Bei 30 kg Hund würde man bei 5 ug/kg eine Anfangsdosis von 150 ug geben. Aufgrund des Tabletteninhaltes wäre eine Anfangsdosis von 200 ug leichter zu dosieren. Die meisten Hunde mit 30 kg Gewicht vertragen 2x100 ug ohne Probleme als Anfangsdosis.

Über die Maximal-Dosis gehen die Meinungen auseinander. Früher wurde von 20ug/kg Körpergewicht als Maximaldosis ausgegangen, nach meinen Infos von einer SD -Spezialistin gibt es aber Hunde, die bis 80 ug/kg Körpergewicht brauchen und auch problemlos vertragen ohne Überdosierungserscheinungen.

Wann die "Wohlfühldosis" des Hundes erreicht ist, kann man nur durch beobachten von Fell und Allgemeinbefinden, sowie dem Verhalten des Hundes feststellen. Hierbei kann ein Tagebuch, indem die Dosis und alle wichtigen Daten ( Fellqualität, Ohrenentzündung, abnormaler Kot, Veränderung der Futterzusammenstellung, usw. ) und Ereignisse ( besseres/ schlechteres Verhalten, besser/schlechtere Ansprechbarkeit im Training, usw. ) notiert werden, von grossem Wert sein.

Bei Dosiserhöhung erst die Morgendosis erhöhen, die Abenddosis belassen. Am nächsten Tag dann auch die Abenddosis erhöhen.

Viele Hunde brauchen morgens eine höhere Dosis als abends . Das muss man durch beobachten rausfinden. Ist der Hund nachts ungewöhnlich unruhig, sollte man einen Dosierungsschritt bei der ABenddosis zurückgehen.

Manche Hunde kommen besser mit einer dreimaligen Thyroxin - Gabe klar. Dass muss man im Einzelfall einfach ausprobieren. Die Dosis wird ann schrittweise verändert, indem man z.B. von der Abenddosis eine Teil auf mittags gibt.

Woran merke ich, dass mein Hund zuviel Thyroxin bekommt ?

Anzeichen für eine Überdosierung sind:

- starkes Hecheln in Ruhesituationen

- Herzrasen (schneller Pulsschlag )

- Durchfall ohne sonstigen grund über längere Zeit

- vermehrter Harndrang ( mehr urinieren als sonst )

Außerdem: Deutliche Verhaltensveränderungen. Hierbei gilt es allerdings genau zu beobachten und zu dokumentieren, da z.B. negative Verhaltensveränderungen auch ein Anzeichen dafür sein können, dass die Thyroxin-Dosis nicht ausreicht.

Eine einmaige Überdosierung ist meistens unkritisch. Der Hund verstoffwechselt das Thyroxin viel schneller als ein Mensch und nach wenigen Stunden legt sich das Hecheln und/oder Herzrasen. Beim Hund geht man von einer Halbwertszeit des Thyroxins von ca. 12 Stunden aus, beim Menschen von 6-8 Tagen.

Hunde können als Fleischfresser auch viel größere Dosis-Schwankungen unproblematischer überstehen, als Menschen.

Danke für Deine Arbeit, Claudia :-)

Weiterführende Infos zur Hypothyreose finden Sie hier:

Buch "Endokrinologische Diagnostik" von Pascal Prélaud, Dan Rosenberg, Pauline de Fornel, Alexander Gerold, Astrid Thelen

Schilddrüsenwerte und Cholesterolparameter bei Hunden mit Verhaltensproblemen und Verhaltensstörungen - Dissertation Kristine von Thun

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Schilddrüsenerkrankungen beim Hund

Die Schilddrüse ist beim Hund wie beim Menschen ein hormonproduzierendes Organ, das sich wie ein Schmetterling links und rechts an den oberen Bereich der Luftröhre anschmiegt. Sie ist eine sogenannte endokrine Drüse, weil die von ihr produzierten Substanzen direkt ohne weiteren Ausführungsgang in das Blut abgibt. In der Schilddrüse werden insbesondere die jodhaltigen Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) gebildet und gespeichert. Diesen Hormonen kommt eine immanent wichtige Funktion bei sämtlichen Körperfunktionen zu. Sie regeln den Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoffwechsel im tierischen Organismus. Sie sind verantwortlich für den Grundumsatz des Hundes, also für den grundsätzlichen Verbrauch an Energie. Neben dem Herzen gilt die Schilddrüse daher als "wahrer Motor" Im Körper des Hundes.

Was sind Schilddrüsenerkrankungen beim Hund?

Sprechen wir beim Hund von Schilddrüsenproblemen mit Krankheitswert, geht es in der überwiegenden Zahl aller Fälle um eine Schilddrüsenunterfunktion und einen Mangel an entsprechenden Hormonen. Überfunktionen der Schilddrüse sind bei Hunden selten. Die Unterfunktion (Hypothyreose) hingegen ist vor allem bei großen Rassen weit verbreitet. Regelmäßig ist eine Hypothyreose vor allem durch einen Mangel an T4 gekennzeichnet. Die Symptome der Erkrankung sind lange Zeit sehr unspezifisch, der Verlauf schleichend. Dabei kann es sich dennoch um eine sehr ernste Erkrankung handeln. Meist sind Hunde des mittleren Lebensalters zwischen 4-8 Jahren betroffen. Große Rassen wie Golden Retriever und Doggen, aber auch der Dobermann-Pinscher scheinen eine genetische Disposition für eine Hypothyreose aufzuweisen. Bei ihnen kann die Erkrankung bereits ab 2 Jahren manifeste Symptome aufweisen, die aber anfänglich in vielen Fällen nicht erkannt oder anderen Ursachen zugeschrieben werden.

Ursachen einer Schilddrüsenerkrankungen

Tumore führen zur Überfunktion

Die Schilddrüse kann wie andere Organe von gutartigen oder bösartigen Tumoren befallen werden, die die Funktion des Organs ebenfalls beeinflussen und verändern können. Die bei Hunden seltene Überfunktion (Hyperthyreose) wird meist durch einen Tumor im Bereich der Schilddrüse hervorgerufen. Die Hyperthyreose ist durch einen Überschuss von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet, weil der Tumor unter Umständen ebenfalls Schilddrüsenhormone produziert. Die Symptome beider Formen von Schilddrüsenstörungen sind diametral entgegengesetzt. Während bei der Unterfunktion vieles im Hundekörper erlahmt und langsamer abläuft, läuft der hündische Organismus bei der Überfunktion dauerhaft auf Hochtouren.

Häufig ist das Immunsystem verantwortlich

Es gibt keine einheitlichen Ursachen für Schilddrüsenerkrankungen.

Man spricht von primären Schilddrüsenerkrankungen, wenn diese direkt in der Schilddrüse begründet sind, von sekundären, wenn andere Ursachen wie Tumore oder Vorgänge in der Hirnanhangdrüse für die Störungen verantwortlich sind. Weit über 95% aller Unterfunktionen sind primäre. Dabei kommen als Ursachen zum einen Vorgänge im Immunsystem des Hundes in Frage, bei der sich das Immunsystem des Hundes gegen eigenes Körpergewebe richtet. Es wird daher von einer Autoimmun-Thyreoiditis gesprochen (diese Schilddrüsenentzündung wird durch das körpereigene Immunsystem verursacht.) Als weitere Ursache kommt eine sogenannte Atrophie, ein Schwund des Drüsengewebes in Betracht. Was genau aber zu diesem Schwund führt, weiß man nicht. Denn auch die Autoimmun-Thyreoiditis zeigt am Ende die charakteristische Atrophie. Ob Jodmangel eine Rolle spielt, wie man das im Humanbereich annimmt, ist nicht ganz klar. Die Autoimmun-Variante ähnelt der sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis beim Menschen. Auch deren Ursachen und genetische Dispositionen sind noch nicht abschließend erforscht.

Die subklinische Unterfunktion als Sonderfall

Einige Wissenschaftler und Tierärzte unterscheiden von der klassischen Hypothyreose das sogenannte Euthyreoidale Krankheitssyndrom, im angelsächsischen Bereich als Euthyroid Sick Syndrome bezeichnet oder auch aNon-thyroidal Illness oder kurz NTI genannt. Manche Experten sprechen hier von einer subklinischen Thyreose. Dabei führt etwa eine Medikamentengabe als Nebenwirkung zu einer verminderten Hormonfunktion in der Schilddrüse. Diagnostisch stellt die Abgrenzung Veterinäre unter Umständen vor größere Herausforderungen. Kennzeichnend ist vielfach, dass die Abweichung von Normwerten bedeutend schwächer ausfällt als bei einer ausgeprägten klinischen primären Unterfunktion.

Symptome von Schilddrüsenerkrankungen beim Hund

1. Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Es können folgende Symptome auftreten:

  • Der Hund nimmt an Körpergewicht zu, ist dauernd hungrig, leidet an Verstopfung.
  • Es zeigen sich Veränderungen an Haut und Fell wie Schuppenbildung, extreme Trockenheit, verstärkter Ausfall von Haaren, bakterielle Infektionen mit Entzündungen, Pigmentstörungen und unspezifischem Juckreiz.
  • Häufig ist die Wundheilung gestört, die Gehörgänge und die Ohren sind entzündet ebenso wie die Augen. Letztere zeigen unter Umständen Hornhautveränderungen und Ablagerungen.
  • Es treten Wassereinlagerungen in verschiedenen Geweben auf.
  • Puls und Herzschlag verlangsamen sich, Herzprobleme treten auf.
  • Der Gang wird steif, es treten oft Gleichgewichtsstörungen auf.
  • Die betroffenen Tiere haben Schmerzen und Empfindungsstörungen in den Beinen.
  • Die Läufigkeit bleibt bei Hündinnen aus, die Hoden schrumpfen beim Rüden, erkrankte Tiere sind meist unfruchtbar.
  • Betroffene Hunde wirken apathisch, müde, sind weniger spiel- und bewegungsfreudig. Sie verlieren ihr Interesse an der Umwelt.
  • Manche betroffenen Hunde frieren ständig.
  • Manche Tiere werden aggressiv, andere ängstlich, phobisch und schreckhaft.
  • Stress und Veränderungen vertragen erkrankte Tiere deutlich schlecht.
  • Einige Tiere werden in ihrem Verhalten unberechenbar und zeigen Stimmungsschwankungen.

2. Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Werden Schilddrüsenhormone im Überschuss produziert, kommt es verstärkt zu:

  • Gewichtsverlust.
  • übergroßem Appetit.
  • erhöhter Pulsrate und erhöhtem Herzschlag.
  • Nervosität, Zittern, Unruhe.
  • Hecheln und Erregung, die dauerhaft sind.
  • Verhaltensänderungen vom ruhigen zum nervösen, hyperaktiven Tier.
  • vergrößert wirkenden Augäpfeln.

Ursächliche Tumoren können auf die Luftröhre drücken, zu Husten, Würgen und Schluckbeschwerden führen.

Diagnostik bei Schilddrüsenerkrankungen

Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen erfolgt neben der klinischen Symptomatik im Wesentlichen durch labordiagnostische Untersuchungen. Hier ist die Bestimmung der Konzentrationen von Schilddrüsenhormonen, vor allem von T4 ausschlaggebender Parameter. Weitere Bluttests, sonographische Befunde und Stimulationstests helfen, eine erste Diagnose zu bestätigen und abzusichern. Tumore im Bereich der Schilddrüse werden durch bildgebende Verfahren und Tumormarker im Blut nachgewiesen.

Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen

1. Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Schulmedizinisch wird ein Mangel an Schilddrüsenhormonen regelmäßig durch die medikamentöse Gabe von Hormonen ausgeglichen. Diese Hormonsubstitution gilt als Standard-Therapie. Wichtig ist, dass diese Hormone im Regelfall lebenslang gegeben werden müssen. Auch ist es anfänglich oft nicht einfach, die richtige Dosierung anzupassen.

Je nach vorherrschenden Symptomen kann mit alternativmedizinischen Ansätzen eine Hormonersatztherapie sehr gut ergänzt werden. Dabei kommt zum einen eine homöopathische Konstitutionsbehandlung in Betracht, bei der der Behandler das für das Tier individuell passende Homöopathikum ermittelt. Auch hier ist allerdings die langfristige bis lebenslange Behandlung entscheidend. Einzelne belastende Symptome können zum anderen auch mit homöopathischen und pflanzlichen Mitteln verbessert werden.

Allgemein haben sich bei einer Unterfunktion etwa die Schüssler-Salze

Individuelle Ernährungsumstellungen zeigen vielfach ebenfalls positive Effekte, müssen aber auf das Tier individuell durch einen erfahrenen Behandler zugeschnitten werden. Allgemein kann die Rohfütterung (Barfen) von Vorteil sein, weil sie besonders nährstoffreich ist, wenn richtig zusammengestellt.

2. Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Ist die Überfunktion tumorbedingt, kommen häufig chirurgische Maßnahmen in Betracht, in deren Folge auch Teile oder die Schilddrüse im Ganzen entfernt werden. In der Folge muss wie bei der Unterfunktion lebenslang mit Hormonersatz gearbeitet werden. Ähnliches gilt, wenn Tumore in diesem Bereich bestrahlt werden. Auch hier können homöopathische Mittel ergänzt werden, sie sollten individuell angepasst werden. Bösartige Tumore im Bereich Schilddrüse habn häufig wegen schneller Bildung von Tochtergeschwüren (Metastasen) eine schlechte Prognose. Eine Ausnahme bilden die selteneren Adenome.

3. Immungenerierte Erkrankungen der Schilddrüse

Die durch das körpereigenen Immunsystem induzierte Schilddrüsenerkrankungen durchlaufen verschiedene Phasen, bei denen es zeitweise zur Überfunktion, dann in der Folge zur Unterfunktion kommt. So steht hier am Ende ebenfalls die Hormonersatztherapie, wenn das Schilddrüsengewebe durch den Angriff des Immunsystems geschädigt wurde und dauerhaft nicht mehr ausreichend Hormone produzieren kann.

Folgen der Nichtbehandlung

Veränderungen im Bereich der Schilddrüse sollten unbedingt beachtet werden. Schon bei einem Verdacht auf eine Über- oder Unterfunktion ist der Tierarzt aufzusuchen. Bei der Überfunktion spielt der Zeitfaktor schon wegen der Suche nach möglichen Krebserkrankungen und deren tunlichst frühzeitiger Behandlung eine Schlüsselrolle. Auch die Unterfunktion hat erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Hundes. Seine Lebensdauer kann verkürzt werden, er wird allgemein krankheitsanfälliger, und sein Wesen verändert sich.

Es ist empfehlenswert, bei Hunden ab dem 4. Lebensjahr bei der jährlichen Routineuntersuchung in der Tierarztpraxis die Werte der Schilddrüsenhormone prüfen zu lassen, um behandlungsbedürftige Abweichungen von der Norm rechtzeitig zu erkennen. Das gilt bei großen Hunderassen vordringlich.

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.

Themen-übersicht

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Hund schilddrüsenunterfunktion symptome

Verhaltensveränderungen zu Beginn der SDU

  • Hyperventilation, übermäßiges Schwitzen (Hecheln),
  • Verlust des Geruchssinns,
  • schizophrenes Verhalten,
  • Unaufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsdefizit, geringe Konzentrationsfähigkeit ,
  • Nervosität, hohe Erregbarkeit ,
  • zeitweise Desorientierung,
  • ständiges Heulen, Jammern ,
  • fahriges, wirres , launisches Verhalten, sehr geringe Stresstoleranz ,
  • Unruhe, Unfähigkeit stillzusitzen,
  • zwanghaftes Verhalten , stereotype Bewegungen,
  • Depressionen,
  • Passivität.

Die Verhaltensveränderungen treten bei vielen Hunden nur zum Teil und auch nur zeitweise auf.

  • Interessenlosigkeit, Apathie, Lethargie (Antriebsschwäche)
  • Trägheit, Abgestumpftheit, Emotionsarmut
  • vermehrtes Schlafbedürfnis
  • plötzliche unprovozierte Aggressionen
  • Reizbarkeit

Symptome aus neueren Veröffentlichungen

  • Wutanfälle, "Ausrasten" des Hundes , Stimmungsschwankungen, Launenhaftigkeit, Unberechenbarkeit
  • scheues Verhalten, Angst, Phobien, Ängstlichkeit, Unterwürfigkeit
  • unablässiges Winseln, Übererregbarkeit, Nervosität, hohe Reaktivität
  • (Phasen von) Hyperaktivität, Unruhe bis hin zur Hysterie, Unfähigkeit stillzusitzen, z.T. Schlaflosigkeit
  • Zwangshandlungen
  • Tunnelblick, Unansprechbarkeit, kognitive Wahrnehmungsstörung
  • Konzentrationsschwäche, Konzentrationsmangel, Aufmerksamkeitsdefizite, Lernschwierigkeiten
  • keine Belastbarkeit, schnelle Erschöpfung, verminderte Ausdauer, Leistungsabfall
  • Stressanfälligkeit, geringe Stresstoleranz
  • Persönlichkeitsveränderungen, schizophrenes Verhalten , "Dr. Jeckyll - Mr.Hyde-Syndrom"

Stoffwechsel- und Allgemeinbefinden

  • kühle Körperoberfläche, Unterkühlung (Hyperthermie)
  • Kälteempfindlichkeit , (Kälteintoleranz) und vermehrtes Wärmebedürfnis
  • gesteigerte Fresslust
  • (massive) Fettleibigkeit trotz reduzierter Futtergabe
  • Gewichtsverlust trotz guten Appetits (auch Heißhunger)
  • Fettleber
  • erhöhtes Durstgefühl, Polydipsie (erhöhtes Durstgefühl mit vermehrter Wasseraufnahme)
  • Wassereinlagerungen
  • Ödeme, besonders im Gesicht (trauriger Gesichtsausdruck)
  • Blepharoptose (hängende Augenlider)
  • Gelenkschmerzen (durch Wassereinlagerungen) mit Schonung (aktiv und passiv)
  • Schwellung von Carpus oder Tarsus (Hand- und Fußwurzelknochen)
  • Heiserkeit, krächzendes Bellen
  • Kretinismus (Entwicklungsstörungen an Skelett- und Nervensystem aufgrund von Hormonmangel im Mutterleib)

Symptome aus neueren Veröffentlichungen

  • schlechte Wundheilung
  • erhöhte Infekt Anfälligkeit
  • chronische Immunschwäche (immer wiederkehrende Infektionen)
  • chronische Ohreninfektion, z.B. Otitis externa (Erkrankung des äußeren Gehörgangs)
  • Verlust des Geruchssinns
  • Verlust des Geschmackssinns

Blutwerte (mit Ausnahme der Schilddrüsenwerte)

Symptome aus neueren Veröffentlichungen

  • verringerte Sauerstoffbindungskapazität, daher vermehrte Bildung von Blutfarbstoff (Hämöglobin) und Anstieg des MCH um das Bindungsdefizit auszugleichen
  • Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten) und aufgrund dessen erhöhte Blutungsneigung, teilweise mit Von-Willebrand-Krankheit (fehlender Blutgerinnungsfaktor) gekoppelt
  • Zahl der eosinophilen Granulozyten erhöht

  • Muskelschwäche, Muskelschwund, Muskelnekrosen
  • allgemeine Schwäche und spinale Hyporeflexie, steifer Gang, Zehenschleifen
  • Lähmung peripherer Nerven (lokalisierte periphere Neuropathien): Gesichts- und Vestibularnerven (Gleichgewichtsorgan im Innenohr), Larynxparalysen (Kehlkopflähmung) und/oder Schluckbeschwerden , Fazialislähmung (Lähmung der Gesichtsmuskulatur)
  • seltener generalisierte Neuropathien (Nervenleiden)/Myopathien (Muskelleiden), schräge Kopfhaltung
  • Bewegungsunsicherheit, Lahmheit
  • Bruch von Bändern
  • Störung der Hirnfunktionen, neurologische Störungen
  • epileptische Anfälle - evtl. ist ein Teil der Epilepsiefälle bei Hunden auf die Schilddrüsenunterfunktion zurück zu führen

  • erniedrigte Herzfrequenz (Dradykardie), Sinusbradykardie
  • EKG-Veränderungen (Niederspannungs-EKG mit Abflachung der T-Wellen)
  • niedrige EKG-Ausschläge
  • schwacher Herzspitzenstoß
  • schwacher Puls, weicher Puls
  • Herzinsuffizienz (Unvermögen des Herzens, bei Belastung oder Ruhe effizient zu arbeiten), häufig bei Boxern und Dobermann-Pinschern
  • Arteriosklerose von Hirn- und Herzgefäßen

Störungen und Veränderungen im Fortpflanzungsbereich

Symptome aus neueren Veröffentlichungen

  • Wechsel von Verstopfung und Durchfall

Symptome aus neueren Veröffentlichungen

  • Regurgitation bei Megaösophagus (Erbrechen(Spucken bei Speiseröhrenerweiterung)

  • therapieresistente Hautinfektionen
  • bilateralsymmetrische oder asymmetrische Alopezie (Haarausfall; Alopezie tritt etwa in 10 % der Fälle auf
  • Haare leicht ausziehbar
  • Ausbleiben des Haarwuchses nach der Schur/dem Trimmen
  • mattes glanzloses struppiges Haarkleid, struppiges Fell
  • frühzeitiges Erkrauen (Canities praecox)
  • Hyperpigmentierung (Schwarzfärbung), besonders an Nasenrücken, Rutenansatz, Brust, Flanken und Schenkelinnenflächen
  • Seborrhoe (Fett-und Schuppenbildung der Haut), z. T. mit Juckreiz
  • "Rattenschwanz", Welpenfell (besonders bei rothaarigen Hunden)
  • Myxödem (Einlagerung von Mucopolysacchariden und Proteinen im Korium), dadurch vermehrte Wasserbindungskapazität
  • Blut-Gewebe-Schranke weist erhöhte Permeabilität für Albumine auf, die sich anreichern, zudem erhöhter Kollagengehalt im Bindegewebe, besonders deutlich bei schwerer Hypothyreose mit Mycödem
  • scheinbar verdickte Haut/verdickte ödermatisierte Haut
  • Haut wird zunehmend trocken, rau, wachsartig, blass-fahl , leicht eindrückbar im Gesicht und an den Gliedmaßen
  • dünne Haut, durchscheinende Venen
  • trockene brüchige Krallen
  • Hyperkeratose (Verdickung der Hornschicht)
  • Atrophie der Epidermis (Abnahme der Dicke der Oberhaut durch Verminderung der Zellgröße) und Verdickung der Dermis (Lederhaut), z. B. Liegeschwielen , Haut erscheint jedoch wegen Myxödem verdickt
  • häufig sekundäre Pyodermien (bakterielle, eitrige Infektion der Haut)
  • Komedonenbildung (Schuppung und Verstopfung der Talgdrüsen); Mittesser, dadurch warzenartiges Aussehen
  • besonders bei Setter, Golden Retriever, Cocker Spaniel: Hypertischose (übermäßiger Haarwuchs, wolliges Fell)

Beate Zimmerman, Schilddrüse und Verhalten, 3. Auflage, S. 95ff

Für Hundehalter Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Daran erkennen Sie sie

Eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden ist fast genauso schwierig zu erkennen, wie beim Menschen. Dennoch gibt es einige Symptome, die auf eine Fehlfunktion hindeuten.

Wer selbst an einer Unterfunktion der Schilddrüse leidet, kann mit betroffenen Vierbeinern mitfühlen: Auch Hunde haben auf verschiedene Arten Beschwerden, wenn Sie eine Schilddrüsenunterfunktion haben. Das tückische an dieser Krankheit ist jedoch, dass sie keine eindeutigen Symptome mit sich bringt - was eine klare Diagnose erschwert. Dennoch gibt es einige Anzeichen, bei denen Sie vom Tierarzt genauer untersuchen lassen sollten, ob Ihr Hund an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet.

Video: Geht es Ihrem Hund gut? Daran erkennen Sie seine Stimmung

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Welche Hunde sind von der Schilddrüsenunterfunktion betroffen?

Häufig treten die Symptome einer Unterfunktion der Schilddrüse bei Hunden im Alter zwischen vier und acht Jahren auf. Davon betroffen sind eher mittelgroße und große Tiere, wie zum Beispiel Golden Retriever und Boxer. Eine Ausnahme davon bilden Dackel: Auch bei dieser Rasse wurde schon häufiger das Krankheitsbild einer Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert.

Erste Anzeichen: Veränderung des Fells

Das Haarkleid des Hundes kann viel Aufschluss darüber geben, ob er gesund ist oder möglicherweise an einer Krankheit, wie der Schilddrüsenunterfunktion, leidet. Symptome dafür sind zum Beispiel

  • verlangsamtes Haarwachstum,
  • trockenes oder brüchiges Fell,
  • vermehrte Schuppenbildung,
  • Haarausfall,
  • Hautinfektionen,
  • Entzündungen der Ohren oder
  • Juckreiz.

In seltenen Fällen kann sich sogar die Fellfarbe des Hundes verändern. Dies geschieht dann hauptsächlich am Rumpf des Hundekörpers - Kopf und Beine bleiben meist unverändert.

Aufhorchen bei Antriebs- und Lustlosigkeit

Wie auch beim Krankheitsverlauf des Menschen verspüren Hunde, die an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden, die typischen Symptome wie

  • Antriebslosigkeit,
  • Konditionsmangel,
  • Bewegungsunlust und
  • Schlappheit.

Dies wird meist begleitet durch übermäßigen Hunger und eine damit verbundene Gewichtszunahme. Besonders bei warmen Temperaturen verhält sich der Hund träge. Jedoch kann es auch sein, dass sich die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund dadurch äußert, dass er gerade deshalb warme Plätze aufsucht, da er schnell friert. Bei weiblichen, unkastrierten Hunden kann die Läufigkeit unregelmäßig auftreten. Dazu kommt, dass die Libido nachlässt und bei Rüden die Spermaqualität sinkt, was zu einer geringen Erfolgsquote bei Deckungsversuchen führt.

Auch an Hundehäufchen lässt sich vieles ablesen:

Ist mein Vierbeiner etwa krank?

Sie sollten Ihrem Hund zuliebe seinen Kot regelmäßig überprüfen.

Seltenere Symptome der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Mit der Erkrankung können Herzprobleme auftreten, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen. Es kann in seltenen Fällen auch zu Schäden der Nerven kommen, sodass der Hund beispielsweise das Hörvermögen verliert und taub wird, Lähmungen in Gliedmaßen erfährt oder epileptische Anfälle bekommt.

Was kann ich tun, wenn ich eine Unterfunktion seiner Schilddrüse vermute?

Zunächst einmal sollten Sie zum Tierarzt gehen und Ihren Hund gründlich untersuchen lassen. Nur der Tierarzt kann wirklich beurteilen, ob eine Schilddrüsenunterfunktion des Hundes besteht, eine andere Krankheit vorliegt oder es sich lediglich um Alterserscheinungen handelt. Das kann durch Blutuntersuchungen, wie beim Menschen, festgestellt werden.

Sollte sich herausstellen, dass der Hund tatsächlich an einer Unterfunktion der Schilddrüse leidet, kann der dadurch entstehende Hormonmangel durch Medikamente ausgeglichen werden. Bei richtiger Dosierung findet eine sichtbare Besserung der Symptome bereits nach vier bis sechs Wochen statt.

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Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Symptome

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Hund geht mit starken Krankheitssymptomen einher. Zum Glück ist die Erkrankung, wenn sie erst einmal erkannt wurde, recht gut zu behandeln. In den meisten Fällen werden die betroffenen Hunde wieder völlig gesund. Doch woher kommt die Schilddrüsenunterfunktion und woran ist sie zu erkennen?

Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund bedeutet, dass die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone produziert. Die Schilddrüse liegt an der Halsunterseite an den beiden Seiten der Luftröhre. Der Hormonmangel wirkt sich auf den gesamten Stoffwechsel aus und verlangsamt ihn. Als Folge davon wird das Herz langsamer, die geistigen Fähigkeiten sind eingeschränkt und die Körpertemperatur sinkt. Dennoch sind die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion von Tier zu Tier unterschiedlich ausgeprägt und die Erkrankung wird oft erst erkannt, wenn sie schon recht weit fortgeschritten ist. Zum Glück ist sie gut therapierbar; wie, das erfahren Sie in unserem Ratgeber "Hund mit Schilddrüsenunterfunktion: Behandlung".

Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Die Schilddrüsenunterfunktion kann entweder die Schilddrüse direkt betreffen oder durch eine andere Erkrankung bedingt sein. Ist die Schilddrüse selbst das Problem, stecken in der Regel zwei mögliche Ursachen dahinter: Am häufigsten führt eine chronische Entzündung des Organs dazu, dass gesundes Gewebe zerstört und durch Bindegewebe ersetzt wird, das jedoch keine Hormone produziert. Seltener ist eine Autoimmunerkrankung schuld – das Immunsystem wertet die Zellen des Schilddrüsengewebes fälschlicherweise als Krankheitserreger und bekämpft diese durch Antikörper. Nach und nach wird auch hier immer mehr hormonbildendes Gewebe vernichtet.

Ist die Schilddrüsenunterfunktion eine Begleiterscheinung anderer Krankheiten, handelt es sich dabei zum Beispiel um eine schwere bakterielle Entzündung. Auch das Cushing-Syndrom geht mit einer Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen einher. Überdies lösen manche Medikamente eine Unterfunktion der Schilddrüse als Nebenwirkung aus, etwa Cortisonpräparate, einige Antibiotika oder das Epilepsie- und Narkosemittel Phenobarbital. Sollte Ihr Hund auf diese Arzneien angewiesen sein und Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion zeigen, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über mögliche Alternativen.

Mögliche Symptome der Schilddrüsenunterfunktion

Der gesamte Organismus wird bei einer Schilddrüsenunterfunktion in Mitleidenschaft gezogen. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind, hängt unter anderem davon ab, wie sehr die Hormonproduktion schon eingeschränkt und der Hormonmangel fortgeschritten ist. Meistens beginnen die Anzeichen schleichend und unspezifisch, weshalb die Erkrankung häufig erst spät erkannt wird. Welche Symptome auftreten, kann sich von Patient zu Patient unterscheiden. Bei den folgenden Anzeichen sollten Sie jedoch auf jeden Fall zum Tierarzt gehen, um die Ursache abklären zu lassen:

● Haarausfall ohne Juckreiz

● Schütteres, stumpfes Fell mit brüchigen, trockenen Haaren

● Häufige Ohrentzündungen und Hautinfektionen durch Bakterien oder Hefepilze

● Schlappheit, fehlende Kondition und Bewegungsunlust

● Verfressenheit und Gewichtszunahme

● Temperaturempfindlichkeit, Hitze im Sommer und Kälte im Winter verträgt der Hund schlecht

● Bei Hündinnen: Unregelmäßiger Zyklus bei der Läufigkeit

● Schwerhörigkeit und Taubheit

● Hornhautgeschwüre an den Augen

Bluttest zur Diagnose

Wenn Ihr Haustier an diesen Symptomen leidet, ist der Gang zu einem Tierarzt angebracht. Der kann das Schilddrüsenhormon Thyroxin im Blut messen und so erkennen, ob die Drüse gut funktioniert. Oder es wird ein Ultraschall der Schilddrüse von Ihrem Hund vorgenommen. Stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass es sich tatsächlich um eine Schilddrüsenunterfunktion handelt, müssen die fehlenden Hormone ersetzt werden.

Dann aber lassen die Symptome allmählich nach und Ihr Hund kann ein (fast) normales Leben führen. Das kann durchaus ein paar Wochen oder sogar Monate dauern, bis der Mangel ausgeglichen wurde. Sollte sich keine Besserung einstellen, fragen Sie bei Ihrem Tierarzt noch einmal nach, ob die Dosierung der Hormonpräparate richtig eingestellt ist und holen Sie sich im Zweifel bei einem weiteren Tierarzt eine Zweitmeinung ein.

Schilddrüsenunterfunktion: Sind manche Hunde besonders anfällig?

Prinzipiell kann jede Hunderasse von der Erkrankung betroffen sein. Aber laut Tierärzten sind vor allem mittelgroße und große Rassen wie der Golden Retriever und Dobermann sowie Deutscher Schäferhund, Boxer, Riesenschnauzer und Airedale-Terrier betroffen. Einzige Ausnahme: Auch der kleine Dackel scheint für die Schilddrüsenunterfunktion anfällig zu sein. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung bei Hunden mittleren Alters in Erscheinung, also mit vier bis acht Jahren. Es kann jedoch sein, dass die Schilddrüse bereits seit mehreren Jahren nicht mehr richtig funktioniert, der Hormonmangel sich jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar macht.

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Wissenswertes zur Schilddrüsenunterfunktion

Hypothyreose bei Hunden

Schilddrüsenunterfunktion (= Hypothyreose) bei Hunden

Schilddrüsenfehlfunktionen sind häufige Erkrankungen des Drüsensystems bei Hunden. Schilddrüsenüberfunktionen sind jedoch eher selten anzutreffen, in der Regel handelt es sich um Schilddrüsenunterfunktionen bei Hunden. Je nach Ursache des Hormonmangels wird zwischen primärer, sekundärer, tertiärer und nicht Schilddrüsen bedingter Schilddrüsenunterfunktion (non-thyreoidal Illness = NTI) unterschieden. Lediglich bei der primären Schilddrüsenunterfunktion ist die Ursache des Hormonmangels eine Erkrankung der Schilddrüse.

Die Schilddrüse zählt zu den endokrinen Drüsen. Sie bildet und speichert die Schilddrüsenhormone, insbesondere T3 und T4 (Trijodthyronin = T3 und Thyroxin oder auch Tetrajodthyronin genannt = T4). Diese jodhaltigen Schilddrüsenhormone werden von den Follikelepithelzellen gebildet. Schilddrüsenhormone wirken in fast allen Körperzellen und regen den Energiestoffwechsel des Organismus bei Hunden an.

Aufgaben der Schilddrüsenhormone

Schilddrüsenhormone haben ganz verschiedene Aufgaben. Beispielsweise steigern sie den Grundumsatz und haben eine stoffwechselanregende und stoffwechselaktivierende Wirkung. Dies erklärt die Gewichtszunahme und den verlangsamten Stoffwechsel bei Schilddrüsenunterfunktion, hierbei ist der Grundumsatz und die Stoffwechselfunktion des Organismus durch die fehlenden Hormone verlangsamt. Schilddrüsenhormone steigern die Körpertemperatur. Das Fehlen führt zu schnellerem Frieren der Hunde. Zudem steigern Schilddrüsenhormone die Herzfrequenz und die Schlagkraft des Herzens, haben Wirkung auf den Blutdruck und die Herztätigkeit. Weitere Auswirkungen der Schilddrüsenhormone beziehen sich auf die Skelettmuskulatur, die Muskelspannung sowie auch auf das Nervensystem. Schilddrüsenhormone wirken bei allen Wachstumsvorgängen mit. Auch die Spermienbildung, die Läufigkeit, die Fortpflanzungsfunktionen, knochenbildende Zellen und Nervenzellen von Embryos werden durch Schilddrüsenhormone beeinflusst.

Auswirkungen und Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion Eine Schilddrüsenunterfunktion hat verschiedene und teils weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Organismus unserer Hunde. Der entstehende Hormonmangel wirkt sich in ganz verschiedenen Bereichen des Hundeorganismus aus und ist insbesondere von der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden abhängig.

Ist die Schilddrüse bei der primären Schilddrüsenunterfunktion bereits stark geschädigt (rund 70 % Ausfall), treten massive organische Symptomatiken auf. In diesem Stadium sind auch eindeutig interpretierbare Laborwerte vorhanden, so dass die Diagnose relativ sicher gestellt werden kann. Bei leichter Unterfunktion gibt die Blutuntersuchung jedoch auch bereits Hinweise. Beachten sollte der Hundebesitzer jedoch, dass die Werte entsprechend der Tageszeit, dem Mageninhalt und einiger weiterer Faktoren schwankend sind. So lohnt es sich in jedem Falle, die Werte einige Tage später nochmals kontrollieren zu lassen, damit ein Vergleich der Werte hergestellt werden kann.

Bis sich der Ausfall der Schilddrüse massiv bemerkbar macht, also in der Phase der Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei ganz leichter Unterfunktion, welche in der Praxis auch häufig angetroffen wird, treten häufig nur unspezifische Symptome auf. Häufig wird dieses Stadium daher als subklinische Schilddrüsenunterfunktion bezeichnet. Man unterscheidet zwischen leichter Schilddrüsenunterfunktion mit leicht differierenden Werten zu den Normwerten bis hin zu massiver Schilddrüsenunterfunktion mit erheblich abweichenden Werten. Anhand der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund sind auch klinische Symptome wahrnehmbar. Bei leichter Unterfunktion fehlen diese manchmal völlig.

Symptome der Psyche können wie folgt auftreten:

Symptome treten nicht ausschließlich organisch, sondern auch in Form von Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensveränderungen auf. Diese können sich beispielsweise äußern:

Antriebsschwäche, vermehrte Müdigkeit mit hohem Schlafbedürfnis, Interesselosigkeit, Abgestumpftheit, Apathie, Trägheit, Emotionsarmut

Persönlichkeitsveränderungen: Beispielsweise wird der früher aktive Hund zunehmend schlapper, konditionsloser und verliert das Interesse an seiner Umwelt

Stimmungsschwankungen, Launenhaftigkeit, Unberechenbarkeit, Tunnelblick, Unansprechbarkeit

Angst, Phobien, Ängstlichkeit, Schreckhaftigkeit, panisches Verhalten

Störungen bzw. Veränderungen im Bereich des Sexualverhaltens

Stressanfälligkeit, geringe Stresstoleranz, mangelnde bzw. fehlende Belastbarkeit

Organische Symptome können wie folgt auftreten:

Gewichtszunahme, ständiger Hunger, Verstopfung

Schuppenbildung, stumpfes trockenes Fell, Haarausfall, bakterielle Hautinfektionen, Pigmentstörungen der Haut, Seborrhöe, Hautinfektionen, Juckreiz

Entzündungen des Gehörganges, Entzündungen der Ohren, Ödeme

Herzstörungen, Herzprobleme, verlangsamter Herzschlag, schwacher Puls

Steifer Gang, Kribbeln und Schmerzen in den Beinen, Gleichgewichtsstörungen

Ausbleibende Läufigkeit, Hodenatrophie, Unfruchtbarkeit

Entzündungen des Auges, Ablagerungen im Bereich der Hornhaut der Augen

Diagnostik:

Die Diagnose der Hypothyreose beruht neben der klinischen Symptomatik auf labordiagnostischen Untersuchungen. Die Bestimmung der Konzentrationen der Schilddrüsenhormone T4 und fT4 sind die ausschlaggebenden Parameter. Darüber hinaus können weitere Bluttests, die Sonographie sowie auch Stimulationstests die Diagnose absichern.

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion:

Die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion erfolgt veterinärmedizinisch durch eine Substitutions-Therapie. Die nicht genügend produzierten und vorhandenen Hormone werden mittels Tabletten zugeführt. Schilddrüsenmedikamente müssen lebenslang gegeben werden, da eine Hypothyreose nicht heilbar ist. Die Hunde haben jedoch gut eingestellt bei regelmäßiger Tablettengabe und Wertekontrolle eine normale Lebenserwartung und eine gute Lebensqualität.

Obwohl Schilddrüsenhormone bei Hunden schlechter aus dem Darm aufgenommen und schneller verstoffwechselt werden als beim Menschen, muss die Medikation sehr gut abgewogen und eingestellt werden. Eine zu hohe Dosierung verursacht schnell einen beschleunigten Herzschlag, Unruhe, Hecheln, Durchfall, vermehrten Urinabsatz oder auch Ängstlichkeit. Insbesondere die Wirkung auf das Herz einer zu hohen Dosierung ist nicht ungefährlich. Bei korrekter und passender Medikation sind jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.

Homöopathisch können leichtere Schilddrüsenunterfunktionen entweder parallel zur tierärztlichen Therapie oder auch alternativ ausprobiert werden. Oftmals lassen sich leichte Hypothyreosen auch sehr gut homöopathisch behandeln und die Symptome klingen schnell ab. Jedoch muss auch die homöopathische Therapie für Tiere lebenslang durchgeführt werden.

Artikel von mir für den Haustieranzeiger 2011

Meine Therapie mittels Biofeld-Haaranalyse

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Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden kommen recht häufig vor. Dabei ist die Schilddrüsenüberfunktion jedoch eher selten anzutreffen, in der Regel handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden (= Hypothyreose)!

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ, das lappenförmig rechts und links der Luftröhre am Hals des Hundes liegt und zählt zu den endokrinen Drüsen. Sie bildet und speichert die Schilddrüsenhormone, insbesondere T3 und T4 (Trijodthyronin = T3 und Thyroxin = T4). Diese jodhaltigen Schilddrüsenhormone werden von den Follikelepithelzellen gebildet. Die Schilddrüsenhormone regulieren im Körper den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel und haben somit eine zentrale Rolle bei allen Körperfunktionen. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen wirkt sich auf fast alle Organe des Hundes aus. Je nach Ursache des Hormonmangels wird zwischen primärer, sekundärer, tertiärer und nicht Schilddrüsen bedingter Schilddrüsenunterfunktion (non-thyreoidal Illness = NTI) unterschieden. Lediglich bei der primären Schilddrüsenunterfunktion ist die Ursache des Hormonmangels eine Erkrankung der Schilddrüse.

Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund kommt häufiger bei großen Rassen vor. Einige Rassen, wie der Golden Retriever und der Dobermann-Pinscher scheinen anfälliger für eine Hypothyreose zu sein, als andere Rassen. Grundsätzlich können aber alle Hunde eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln. Die meisten Hunde sind im mittlerem Lebensalter, wenn Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Da diese gewöhnlich schleichend beginnen, der Hund oft als erstes einfach nicht mehr so gerne spielt oder spazieren geht (was oft auf das zunehmende Alter zurückgeführt wird), vergeht meist einige Zeit, bis eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden schließlich diagnostiziert wird. Die meisten Hunde sind dann 4-8 Jahre alt. Wahrscheinlich beginnen die ersten Veränderungen in der Schilddrüse bei prädisponierten Hunden bereits aber im Alter von 2 Jahren. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse des Hundes nicht ausreichend das Schilddrüsenhormon Thyroxin.

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist es genau umgekehrt. Ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen peitscht auf den Stoffwechsel ein und überfordert ihn. Herzrasen, Schweißausbrüche und Gewichtsabnahmen sind die Folge. Hunde mit einer Schilddrüsenüberfunktion sind nervös, zittern, trinken und fressen vermehrt, nehmen aber trotzdem ab. Ursache ist meist ein hormonproduzierender Schilddrüsentumor. Durch den Tumor kann außerdem Druck auf Luft- und Speiseröhre entstehen.

Aufgaben der Schilddrüsenhormone

Schilddrüsenhormone haben ganz verschiedene Aufgaben im Körper des Hundes. Beispielsweise steigern sie den Grundumsatz und haben eine stoffwechselanregende und stoffwechselaktivierende Wirkung. Bei einer verlangsamt sich der Stoffwechsel durch die fehlenden Hormone und es kommt zu einer Gewichtszunahme.

Werden zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet, frieren die Hunde schneller, da die Hormone die Körpertemperatur regulieren bzw. erhöhen. Zudem steigern Schilddrüsenhormone die Herzfrequenz und die Schlagkraft des Herzens und wirken auf den Blutdruck und die Herztätigkeit. Auch auf die Skelettmuskulatur, die Muskelspannung, das Nervensystem sowie auf alle Wachstumsvorgänge haben die Schilddrüsenhormone Einfluss. Spermienbildung, Läufigkeit, die Fortpflanzungsfunktionen, knochenbildende Zellen und Nervenzellen von Embryos werden ebenfalls durch die Schilddrüsenhormone beeinflusst.

Auswirkungen und Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion hat verschiedene und teils weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Organismus unserer Hunde. Der entstehende Hormonmangel wirkt sich in ganz verschiedenen Bereichen des Hundeorganismus aus und ist insbesondere von der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion abhängig.

Bis sich der Ausfall der Schilddrüse massiv bemerkbar macht, also in der Phase der Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei ganz leichter Unterfunktion, welche in der Praxis auch häufig angetroffen wird, treten häufig nur unspezifische Symptome auf. Erst bei einer starken Schädigung der Schilddrüse (ca. 70 % Ausfall), treten massive organische Symptomatiken auf.

Bei einer leichten Unterfunktion gibt eine Untersuchung jedoch auch bereits erste Hinweise. Beachten sollte der Hundemensch jedoch, dass die Werte entsprechend der Tageszeit, dem Mageninhalt und einiger weiterer Faktoren schwankend sind. So lohnt es sich in jedem Falle, die Werte einige Tage später nochmals kontrollieren zu lassen, damit ein Vergleich der Werte hergestellt werden kann.

Man unterscheidet zwischen leichter Schilddrüsenunterfunktion mit leicht differierenden Werten zu den Normwerten bis hin zu massiver Schilddrüsenunterfunktion mit erheblich abweichenden Werten. Anhand der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion sind auch klinische Symptome wahrnehmbar. Bei leichter Unterfunktion fehlen diese manchmal völlig!

Ursachen von Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden

Grundsätzlich kennt man beim Hund 2 Mechanismen, die zu einer Schädigung des funktionellen Schilddrüsengewebes führen:

Die häufigste ist die chronisch-entzündliche Veränderung, die völlig unbemerkt verläuft, bis durch die Entzündungsreaktion ein großer Teil des Schilddrüsengewebes zerstört und durch nicht hormonbildendes Bindegewebe ersetzt worden ist.

Die zweite (seltenere) Form ist eine autoimmune Thyreoiditis, bei der der Körper Antikörper gegen sein eigenes Schilddrüsengewebe bildet und dieses dadurch zerstört.

Andere mögliche Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund sind Jodmangel, Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Schilddrüsen-Tumore, die operative Entfernung der Schilddrüse sowie eine angeborene Schilddrüsen-Unterfunktion.

Symptome von Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden

Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, von denen einzelne oder mehrere in allen denkbaren Kombinationen auftreten können. Dies macht die Diagnose mitunter schwierig! Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund treten auch nicht ausschließlich organisch, sondern auch psychisch in Form von Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensveränderungen auf.

Folgende Symptome können Hinweise auf Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden sein:

Antriebsschwäche und Müdigkeit mit hohem Schlafbedürfnis

Apathie, Trägheit, Emotionsarmut

Ängstlichkeit und schreckhaftes manchmal panisches Verhalten

Störungen bzw. Veränderungen im Bereich des Sexualverhaltens

geringe Stresstoleranz, mangelnde bzw. fehlende Belastbarkeit

ständiger Hunger verbunden mit Gewichtsabnahme

stumpfes trockenes Fell mit Schuppenbildung, Haarausfall und Juckreiz

Pigmentstörungen der Haut

Herzprobleme, verlangsamter bzw. erhöhter Herzschlag, schwacher bzw. rasender Puls

Steifer Gang, Gleichgewichtsstörungen

Ausbleibende Läufigkeit, Hodenatrophie, Unfruchtbarkeit

Entzündungen des Auges, Ablagerungen im Bereich der Hornhaut der Augen

Durchfall, vermehrten Urinabsatz

Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden

Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen beruht neben der klinischen Symptomatik auf labordiagnostischen Untersuchungen. Die Bestimmung der Konzentrationen der Schilddrüsenhormone T4 und fT4 sind die ausschlaggebenden Parameter. Darüber hinaus können weitere Bluttests, die Sonographie sowie auch Stimulationstests die Diagnose absichern.

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden ist hervorragend behandelbar und erfolgt veterinärmedizinisch durch eine Substitutions-Therapie. Die nicht genügend produzierten Hormone werden in Tablettenform zugeführt (Levothyroxin oder T4). Schilddrüsenmedikamente müssen lebenslang gegeben werden, da eine Hypothyreose nicht heilbar ist. Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion haben jedoch gut eingestellt bei regelmäßiger Tablettengabe und Wertekontrolle eine normale Lebenserwartung und eine gute Lebensqualität.

Weil die Schilddrüsenhormone bei Hunden schlechter aus dem Darm aufgenommen und schneller verstoffwechselt werden als beim Menschen, muss die Medikation höher sein als beim Menschen und sollte sehr gut abgewogen und eingestellt werden. Eine zu hohe Dosierung verursacht schnell einen beschleunigten Herzschlag, Unruhe, Hecheln, Durchfall, vermehrten Urinabsatz oder auch Ängstlichkeit. Insbesondere die Wirkung auf das Herz ist bei einer zu hohen Dosierung nicht ungefährlich. Bei korrekter und passender Medikation sind jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt!

Schilddrüsenunterfunktionen können – selbstverständlich auch parallel zur tierärztlichen Therapie – sehr gut homöopathisch behandelt werden. Mit der Homöopathie für Hunde in Form von Nehls Vet Komplex Nr. 7 für den Hormonstoffwechsel und einer ganzheitlichen Betrachtung habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Zur ganzheitlichen Sichtweise gehört auch die Hundefütterung und oftmals auch der zusätzliche Einsatz von Kräutern für Hunde, beispielsweise Nehls easy Hormo Vet Kräuter für Hunde. Jedoch muss auch die homöopathische Therapie für Hunde lebenslang durchgeführt werden. Wichtig ist auch bei Schilddrüsenerkrankungen die homöopathischen Mittel individuell für den Hund zu bestimmen. Um eine individuelle Therapie einleiten zu können, ermittele ich mittels Biofeld Haaranalyse für Hunde die passenden Mittel und arbeite auch eine individuell passende Hundefutter Empfehlung aus. Denn: Ein ganzheitliches Vorgehen verspricht die besten Erfolge!

Möglichkeiten zur Hilfe bestehen in einer optimierten Hundefütterung, in der Homöopathie für Hunde, in einer individuellen Autonosoden Therapie und verschiedenen Laboruntersuchungen und in der Bioresonanz-Haaranalyse für Hunde, die eine ganzheitliche Betrachtung im Fokus hat.

Fragen? Telefon: 05642/9888826 oder per E-Mail.

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Diagnose, Verhalten und Lösungen zum Krankheitsbild

Seine Krankheit zu erkennen, ist der erste Weg zur Heilung. (Lucius Annaeus Seneca)

Schilddrüsendysfunktion beim Hund

Die Schilddrüsendysfunktion ist eine mögliche Ursache warum ein Hund trotz allen Bemühungen nicht im Alltag zurecht kommt. Hundehalter, deren Hund an so einer Störung erkrankt ist, sind oft schon in vielen Hundeschulen gewesen, haben quasi alles ausprobiert. Aber kein Training der Welt hilft.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, warum man bei so massiven Problemen, den Gang zum Tierarzt vor das Training stellen sollte.

Was mögliche Symptome einer Schilddrüsendysfunktion beim Hund sein können und wie man damit umgehen kann, fasse ich aus meiner Sicht in diesem Artikel zusammen. Medizinische Hintergründe und Zusammenhänge spare ich bewusst aus – denn ich bin keine Medizinerin. Dieser Artikel ist der erste einer Serie über hyperaktive, nervöse und besonders sensible Hunde.

Das offizielle Krankheitsbild der Schilddrüsendysfunktion umfasst folgende mögliche Symptome:

  • stumpfes Fell & vermindertes Fellwachstum
  • Apathie, Unlust, Trägheit
  • Fettleibigkeit
  • Hautprobleme (Schuppen, Warzenbildung, kahle Stellen, offene Ohrspitzen, …)

Allerdings kann es auch das genaue Gegenteil bedeuten – was die Diagnose für Tierärzte, die sich nicht regelmäßig mit diesen Spezialfällen beschäftigen, deutlich erschwert. So sind erfahrungsgemäß auch häufig Hunde betroffen, die:

  • besonders hibbelig und unkonzentriert sind
  • sehr viel fressen, aber trotzdem sehr zierlich und schlank sind
  • immer auf Sendung sind und nicht abschalten können
  • besonders ängstlich/schreckhaft sind
  • schnell frieren

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose erfolgt über ein Blutbild mit den entsprechenden Blutwerten im Kontext mit dem Verhaltensbild des Hundes. Wichtig ist es hier alle relevanten Paramenter testen zu lassen. In den meisten Laboren werden unter dem Profil „Schilddrüse Hund“ viel zu wenige Werte analysiert auf deren Basis eine Diagnose nur in sehr wenigen Fällen möglich ist. Leider sind auch die meisten Tierärzte nicht gut genug mit dem Thema vertraut um das zu wissen. Dieses Problem kann man umgehen, indem man sich selbst gut informiert und bei Bedarf mit einem spezialisierten Tierarzt Kontakt aufnimmt. Ganz viele Informationen, kundige Leute und eine Liste mit spezialisierten Tierärzten findet man in der Facebookgruppe Schilddrüse und Verhalten beim Hund.

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Nach erfolgter Diagnose wird ein mit dem Problem bekannter Tierarzt testweise ein entsprechendes Präparat verschreiben, mit dem die Hormonwerte wieder in Balance gebracht werden. Bis die richtige Dosierung gefunden ist, kann es einige Zeit dauern und sich auch im Zeitverlauf wieder ändern. Allerdings merkt man meiner Erfahrung nach den Erfolg der Medikamention sehr schnell. Besonders bei sehr nervösen Hunden merkt man bereits innerhalb der ersten 3-4 Tage, ob das Medikament anschlägt oder keine Wirkung bringt. Viele betroffene Halter berichten von einem viel entspannteren Hund, nachdem sie die Hormone mittels Tabletten ergänzen. Sollte damit die hilfreiche Wirkung des Medikaments sichtbar werden, muss die Dosierung meist für jeden einzelnen Hund herausgefunden werden, indem man in Absprache mit dem Tierarzt die Dosis schrittweise verändert, bis das Optimum gefunden ist. Ein kontrollierendes Blutbild nach Veränderung der Dosierung und dann ca. alle 6 Monate ist empfehlenswert.

Warum trainieren hier nicht hilft

Viele Hundehalter sind nach der Einstellung auf das Medikament einerseits sehr erleichtert, endlich den Grund für das Verhalten gefunden zu haben. Verständlich, wenn man bedenkt, dass der Diagnose meist eine Odysee an verschieden Hundetrainern, Hundeschulen und verschiedensten Trainingsmethoden vorausgeht und nichts davon eine Erleichterung des Alltags bewirkt.

Aber warum ist das so, warum bringt das viele Training nichts?

Kurz und klar: Der Hund ist in der Situation nicht in der Lage zu lernen, was jegliches Training völlig überflüssig macht.

Ein Körper dessen Hormonhaushalt nicht im Gleichgewicht sind, leidet unter Dauerstress. Dadurch ist das Hirn nur noch im Überlebensmodus und mit dem Abbau der Stresshormone beschäftigt. Für Lernen, Impulskontrolle oder ähnliches ist hier kein PLatz und instinktives Verhalten tritt in den Vordergrund.

Wenn eine Krankheit das Denken und damit Lernen behindert, kann das Verhalten nicht durch Trainieren verändert werden – klingt logisch, oder?

Dazu kommt, dass ein Hund mit Schilddrüsendysfunktion schon im Alltag ständig Stress hat und damit nie wirklich zur Ruhe kommen kann. Chronischer Schlafmangel, Gereiztheit und Fahrigkeit – das kennen wir Menschen auch von uns und wissen, dass in so einer Situation erfolgreiches Lernen nicht möglich ist.

Erst wenn die Ursache gefunden und behandelt ist, kann man das Training wieder aufnehmen und wird schnell einen Erfolg sehen können.

Hier spielen wie so oft im Leben eine Menge Facetten eine Rolle. Selten ist die Lösung ein bloßes Training bestimmter Situationen. Die größten Veränderungen lassen sich meist durch Anpassungen im Tagesablauf und dadurch geschaffene Reduktion des Stresslevels erreichen.

Hierbei kann man schon kurzfristig, innerhalb einer Woche, aber viel mehr im längerfristigen Zeitverlauf große Verbesserungen beobachten. Die Situationen, die tatsächlich noch speziellem Training bedürfen, minimieren sich dadurch schon von allein.

Blogreihe – hyperaktive Hunde – Start

Dies ist der Start einer Blogreihe über hyperaktive und besonders sensible Hunde.

Ich werde über Ursachen, Stress bei Hunden und Lösungsansätze sprechen.

Wie Stress beim Hund entsteht und was man tun kann, um das Stresslevel akut und langfristig zu senken, wird Thema eines der nächsten Blogartikel sein.

Dieser Artikel ist Teil der Blog-Parade von dogeridoo zum Thema „besondere Hunde – besondere Maßnahmen“ –Link

4 Kommentare

Hallo und danke für diesen Beitrag! Meine Schwester hat einen Hund der jetzt mir Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert wurde und muss jeden Tag Medikamente einnehmen. Wird es also nur noch schlechter und kann nicht geheilt werden? Wie lange leben die Hunde durchschnittlich noch nach der Diagnose? Der Hund ist uns auch sehr wichtig und es wird meinen Kinder sehr schwer fallen zu hören, dass der krank ist.

Liebe Grüße, Sophie

soweit mir bekannt ist, wird die Schilddrüse wenn sie einmal eingestellt ist nicht mehr unbedingt schlechter.

Es verändert sich immer wieder und darf regelmäßig neu überprüft werden, das heißt es gibt einen höheren Aufwand als beim „gesunden“ Hund.

Ist der Hund richtig eingestellt ist aber alles wieder ok. Mir ist auch nicht bekannt, das deswegen die Lebenserwartung sinkt.

Der Hund muss dann halt lebenslang Medikamente nehmen, aber hat dann ein tolles Leben.

So wie bei Menschen mit Themen an der Schilddrüse halt auch.

Kleinigkeit: Hunde haben so gut wie nie eine Überfunktion 🙂 Es ist sehr wahrscheinlich eine Unterfunktion.

Liebe Grüße, Sarah

Ein super interessanter Artikel. Wir hatten bei unserem Hund auch schon mal den Verdacht auf eine Schilddrüsen-Erkrankung – zum Glück war es dann doch nicht so. Aber Dein Artikel erklärt es alles wirklich gut und gerade bei solchen Themen ist Aufklärung wichtig

Danke, Nicole! Freut mich sehr, dass er dir gefällt & das ich bei der Blogparade mit dabei sein kann 🙂

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Angst und Depression durch SchilddrГјsenunterfunktion beim Hund

Innerhalb der letzten Jahre hat sich die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zu einer der am häufigsten vorkommenden Erkrankungen des endokrinen System beim Hund entwickelt. In diesem Zusammenhang werden häufig zuerst die mannigfaltigen physischen Symptome dieser Erkrankung genannt.

  • Gewichtszu- / abnahme
  • Haarausfall z. B. „Rattenschwanz“
  • trockene Haut, Schuppen, schlecht heilende Wunden
  • LeistungsschwГ¤che (Herz)
  • verstГ¤rktes SchlafbedГјrfnis
  • neurologische AusfГ¤lle
  • Antriebslosigkeit - mangelnder Sexualtrieb, Unfruchtbarkeit

Eine Hypothyreose kann einerseits schon beim Welpen bestehen und führt dann zu einer gestörten körperlichen und geistigen Entwicklung, welche nicht mehr aufholbar ist, oder sie entwickelt sich im Alter (meist zwischen dem 6. - 10. Lebensjahr, bei großen Rassen auch früher.) und zeigt sich dann durch die o. g. Symptome. Wird eines oder mehrere dieser Symptome vom Hundehalter bemerkt, wird der Weg zum Tierarzt angestrebt. So werden Schilddrüsenunterfunktionen am häufigsten erkannt, wenn der Hund wegen Fellproblemen vorgestellt wird. Männliche und weibliche Tiere sind gleichhäufig betroffen.

Das Erkennen einer Schilddrüsenerkrankung wird beim Hund aber durch die vielfältigen physischen Symptome stark erschwert und ist für den nicht medizinisch versierten Hundehalter fast unmöglich.

Zusätzlich zur physischen Komponente der Erkrankung kommt aber auch eine, dem Tierhalter häufig unbekannte Seite der Hypothyreose, die psychische. Hierbei ist die Symptomatik ähnlich umfassend wie im physischen Bereich. Es treten Konzentrationsschwierigkeiten, Nachlassen der Merkfähigkeit, Antriebsarmut, nachlassendes Interesse, verlangsamte Reflexe und Schlafstörungen genauso auf, wie Angst und Depressionen.

Diese Wechselwirkung zwischen Schilddrüse und Psyche ergibt sich aus der engen Zusammenarbeit des endokrinen Systems mit den - für die vegetativen Steuerungen - zuständigen Zentren des Gehirns, welche durch den Hypothalamus, bzw. dessen Kerne „kontrolliert“ werden.

So wird im Humanbereich häufig auf die enge Beziehung zwischen der psychischen Befindlichkeit des Menschen und seiner Schilddrüse hingewiesen. Die in diesem Zusammenhang genannte Symptomenvielfalt wird von leichter bis mittlerer Unruhe über Depressionen, Panikattacken bis zu Psychosen beschrieben. Selbst latente leichte Störungen der Schilddrüsenfunktion können mit gesteigertem Angstempfinden einhergehen. Gerade dieser Bereich der Depressionen und Ängste ist es aber, welcher in Verbindung mit unseren Hunden beachtet werden sollte. Der Verlauf einer Neuerkrankung im Falle der Schilddrüse ist schleichend, entwickelt sich also langsam (Haut und Fellveränderungen).

Uns Hundehaltern fällt aber eher auf, wenn unser Hund mal nicht Gassi gehen oder spielen will, auf einmal vor - ihm sonst bekannten - Gegenständen / Situationen Angst hat. Diese Symptome werden von uns meist eher wahrgenommen als bspw. eine Gewichtszunahme. Es ist bekannt, dass sich Hunde sehr gut darin verstehen, Schmerzen oder Leiden „für sich zu behalten“. Aus diesem Grund habe ich im folgenden dem - wahrscheinlichen - Empfinden des Tieres, das bekannte Empfinden des Menschen gegenüber gestellt. Es gibt fast keine Forschungsergebnisse zum Thema (hormonell bedingte) Depression und Angstverhalten des Hundes - was nicht bedeutet, dass Hunde dieses nicht genauso wie wir Menschen empfinden. In diesem Fall wäre das ein Leidensweg, welcher u. U. geprägt ist von Angst und depressivem Verhalten. Wie immens dieser Leidensdruck von Menschen empfunden wird, zeigt folgender Ausschnitt:

(Auszugsweise aus einem SchilddrГјsenforum:

- Brauche dringend Rat - . Hallo, hier meine Symptome: zittrig, schwitzen in der Nacht, kein Schlaf, Gedanken rasen, Pinakotheken, könnte dauernd heulen, trockene Haut wie nach Sonnenbrand, Ohren wie zu und Druck drauf, bizzeln auf Kopf bzw. als würde was drin rumkrabbeln, Gefühl Hirn ist zu groß da drinnen, Kloßgefühl am Hals, heißer, Probleme beim Schlucken, viel Schleim in den Nebenhöhlen, häufiges Wasserlassen und 3 x am Tag Stuhlgang, und ganz extrem diese plötzliche Atemnot . Was kann ich tun, es fühlt sich schrecklich an. Warum habe ich da so Probleme . Auszug Ende)

Wer erwartet unter solchen Umständen situativ angepasstes, „normales“ Verhalten von Mensch oder Tier? Hunde können all ihre Schmerzen und ihr Leid nicht in solche eindrucksvolle und deutliche Worte fassen. Sie können es nur über ihren Ausdruck (Mimik, Blick) und ihre Körpersprache vermitteln.

Hunde mit depressivem Verhalten zeigen deutlich reduzierte Bewegungen, sie bewegen sich nur minimal bis hin zur kompletten Bewegungslosigkeit (Apathie). Sie haben kaum Interesse an den Vorgängen in der Umgebung, leiden öfter unter Magen / Darmproblemen und zeigen eine hohe Fluchtbereitschaft.

Angstverhalten, welches durch eine Hypothyreose ausgelöst wird, lässt sich nicht herkömmlich bestimmen (z. B. Höhenangst, Angst vor Tieren, Angst vor der Dunkelheit etc.). Es zeigt sich aber auch, dass die Angst durch eine objektiv nicht bedrohliche Situation ausgelöst wird, sie über diese Situation hinaus bestehen bleibt und sich im Ausmaß zur Situation unangemessen heftig darstellt.

Hunde zeigen Angstverhalten durch eine Verkleinerung ihrer selbst (Klemmen der Rute, Anlegen der Ohren, u. U. Zusammenkauern), Zittern, gesteigerte Darm & Blasentätigkeit und erhöhte Pulsfrequenz. Hunde, welche sich in einer Angstsituation befinden, zeigen beim Unterschreiten einer (individuellen) Mindestdistanz eine gesteigerte Angriffsbereitschaft. Ebenfalls wurde früher häufig aggressives Verhalten, bzw. eine gesteigerte Aggressivität mit einer Hypothyreose in Verbindung gebracht. Neuen Studien von ESVD - Mitgliedern (European Society of Veterinary Dermatology) zufolge, konnte keine Korrelation von gesteigerter Aggressivität und einer Hypothyreose nachgewiesen werden.

Es liegt also der Schluss nahe, dass die vielfach beschriebene Aggressivitätssteigerung vielmehr in Verbindung mit panischem Angstverhalten gesehen werden muss. Wird diese Panik ausgelöst durch ein Eindringen in den individuellen Freiraum des Tieres, kann es zu nicht situationsangepasstem Verhalten kommen. Verstärkt werden diese Symptome häufig durch psychosozialen Stress, welcher auch auf die Schilddrüse wirkt. Gerade im Bereich der neurologischen Störungen ist aber ein schnelles Erkennen und Behandeln der Ursachen der beste Ansatz für eine erfolgreiche Therapie.

Ebenfalls kann autodestruktives / autoaggressives (selbstzerstörendes) Verhalten gezeigt werden. Die Tiere lecken, kratzen oder „knabbern“ sich blutig, was eine selbstberuhigende Wirkung (self - narcotisation) haben soll. Ob Hunde sich selber verletzen, „nur“ um die - mit dem Schmerz verbundene - Ausschüttung körpereigener Opiate herbeizuführen und sich somit Linderung verschaffen, oder ob diese Selbstverletzungen auch als ein Hilferuf an andere Rudel / Familienmitglieder interpretiert werden kann, wird vielleicht die Forschung der Zukunft zeigen. Im Humanbereich beschreiben Betroffene „das Wegfallen von Spannungen und Druck nach Selbstverletzungen“. Tatsache ist, dass sich Hunde - unter bestimmten Bedingungen - selbst Verletzungen zuführen und dies ein Zeichen für den Besitzer sein sollte die Ursache zu suchen.

Desweiteren besteht eine psychoimmunologische Wechselwirkung, was bedeutet, sowohl Mensch wie auch Tier werden in diesem Stadium anfälliger für Infekte. Eine erkannte Hypothyreose kann meist sehr gut behandelt werden. Die Notwendigkeit einer lebenslangen Medikamenteneingabe ist aber wahrscheinlich, da die Ursache der Unterfunktion vielfach nicht behandelt werden kann.

Gerade in Zeiten von Leinenzwang, Landeshundegesetzen und aufmerksamer Berichterstattung durch die Presse, werden verhaltensauffällige Hunde schnell be- / verurteilt. Im Rahmen dieser Beurteilung, aber auch wenn Hunde im häuslichen Bereich ein sich veränderndes atypisches bzw. ungewöhnliches Verhalten zeigen, sollte mal eine Schilddrüsenuntersuchung in Betracht gezogen werden. Das lässt dann das Verhalten des Tieres u. U. in einem anderen Licht erscheinen.

© JГ¶rg Tschentscher 2006

Dr. Dorit Urd Feddersen - Petersen, Kosmos Verlag, Hundepsychologie 2004

Hoffmann / Hochapfel, Neurotische StГ¶rungen und Psychosomatische Medizin, Schattauer Verlag 2004

Hutchison, Maureen (Hrsg), Kompendium der Endokrinologie: Hund - Katze, SchlГјtersche 1996

Pritzel / Brand / Markowitsch, Gehirn und Verhalten, Spektrum Verlag, 2003

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Schilddrüsenunterfunktion (SDU) beim Hund

Ein Thema, das mich in letzter Zeit beschäftigt hat, ist die Schilddrüsenunterfunktion. Ich habe nämlich seit einiger Zeit eine vierbeinige Klientin, die genau daran leidet – keine einfache Diagnose! Darum hab ich mich mal umfassend zu dem Thema schlau gemacht, mit betroffenen HundehalterInnen und ExpertInnen über das Thema geredet, mich eingelesen und ein Handout gebastelt.

Wie auch immer, als ich da also recherchiert habe zum Thema SDU, hat sich herausgestellt, dass leider einerseits viele TierärztInnen nicht am neuesten Stand der Diagnostik sind und andererseits SDU bei Hunden gar nicht so selten vorkommt, wie ich angenommen hätte. Und weil sich SDU in vielerlei Hinsicht auf das Verhalten auswirken kann, hab ich die wichtigsten Infos hier für euch zusammengefasst. Quellenangaben und Vorschläge zum Weiterlesen natürlich inklusive. Falls ihr selbst einen SDU-Hund habt, freue ich mich, in den Kommentaren von euren Erfahrungen zu lesen!

“Ein gesunder Hund besitzt eine ISDN-Leitung zur Umwelt, kann also viele Signale gleichzeitig verarbeiten. Ein ‘Schildi’ hat dagegen eine analoge Glasfaserleitung. Es kann jeweils nur ein Signal verarbeitet werden, aber die Verarbeitungsgeschwindigkeit kann extrem hoch sein. Er ist dadurch sehr reaktiv und spontan. Durch die Denkblockade ist der Hund für seinen Halter […] nicht ‘erreichbar’ und kann nicht das lernen, was von ihm erwartet wird.”

(Beate Zimmermann 143)

Laut Beate Zimmermann wird eine SDU häufig erst dann diagnostiziert, wenn bereits 70% der Schilddrüse “kaputt” sind und klinische Symptome wie Haarausfall und brüchige Nägel nicht mehr übersehen werden können. Erfahrene TierärztInnen können allerdings auch eine subklinische (also beginnende) SDU diagnostizieren und behandeln.

SchilddrüsenspezialistInnen (empohlen von Bettina Meidlinger):

Dr.med.vet. Christiane Wergowski

Hotline: 0900 195 008 004

Dr.med.vet. Katrin Voigt

Dr.med.vet. Maurice Bob

Dr.med.vet. Pasquale Piturru

Dr.med.vet. Verena Boden

Biologin Dr. Ute Blaschke-Berthold

Klinische (körperliche) Symptome sind erst bei einer bereits sehr ausgeprägten SDU feststellbar. Viele TierärztInnen denken auch erst beim Vorhandensein klinischer Symptome an eine SDU. Eine subklinische SDU zeigt sich häufig nur im Verhalten. Um zwischen subklinischer SDU und sonstigen, nicht hormonbedingten Verhaltensproblemen zu unterscheiden, empfiehlt sich eine gründliche Anamnese und die Erstellung eines Organprofils durch eineN schilddrüsenerfahreneN TierärztIn. T3- und T4-Wert sollten im Blutbild bestimmt werden.

Bei SDU wird das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) medikamentös zugeführt. Je nach Jahreszeit und Alter haben Hunde eine unterschiedlich starke Schilddrüsenaktivität, daher muss die Dosis unter Umständen an diese beiden Faktoren angepasst werden: Welpen haben eine wesentlich höhere Schilddrüsenaktivität als erwachsene Hunde, und im Winter ist die Aktivität höher als im Sommer: Die Kälte erfordert einen höheren Stoffwechsel, und der Stoffwechsel wird wiederum von der Schilddrüse angeregt.

Thyroxin hat eine Halbwertszeit von 12 Stunden. Daher wird es idealerweise zweimal täglich verabreicht.

Die Anfangsdosis beträgt 5μg/kg Körpergewicht, die zweimal täglich gegeben werden. Dann wird langsam auf die optimale Dosierung erhöht, die in der Regel zwischen 20 und 30μg/kg liegt.

Wird zeitgleich gefüttert, kann die Absorption von Thyroxin um bis zu 50% reduziert werden. Darum sollten Hunde 3 Stunden vor und 30 Minuten nach der Hormongabe keine Hauptmahlzeit fressen.

Die Dosierung sollte regelmäßig anhand von Blutuntersuchungen überprüft werden. Sind trotz Tyroxinsubstitution ständig Dosisanpassungen nötig, kann eine zusätzliche Trijodthyronin- (T3-) -substitution angedacht werden.

Da es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann, sollte der/die TierärztIn bei jeder Medikamentengabe über die Gabe von T4 und/oder T3 informiert werden.

Es empfiehlt sich, ein Tagebuch[1] zu führen. Das erleichtert das Erkennen von Verhaltensänderungen und der Notwendigkeit, die Dosis anzupassen.

Körperliche Anzeichen einer Über- oder Unterdosierung

Bei manchen Hunden, die im Verhalten sensibel auf Hormonumstellungen reagieren, lässt sich die korrekte Dosis eher am Verhalten als an körperlichen Symptomen festmachen.

verstärktes Hecheln in Ruhe und ohne erkennbaren Anlass

scheinbar grundloser Durchfall

Herzrasen, erhöhte Körpertemperatur

vermehrtes Trinken und Übelkeit, starkes Sabbern

Vorsorglich sollten der individuelle Puls und die Körpertemperatur zu einer Zeit bestimmt werden, wenn die medikamentöse Einstellung optimal ist (anhand des Blutbilds belegbar). Der Ruhepuls liegt bei gesunden kleinen Hunden zwischen 80 und 120 Schlägen pro Minute, bei großen Hunden zwischen 65-90. Der Ruhepuls eines Welpen kann bis zu 220 Schläge/Minute betragen. Die Atemfrequenz liegt in Ruhe bei 10-30 Atemzügen/Minute und ist ebenfalls bei kleinen Hunden höher als bei großen.

Anfängliche Schwierigkeiten und Abklingen der Symptome

Meist lassen sich bereits innerhalb der ersten Woche deutliche positive Verhaltensänderungen und eine Verbesserung des Allgemeinbefindens beobachten.

In den ersten beiden Wochen können sich in manchen Fällen allerdings auch die Symptome verschlimmern, weil der Körper die gesunde Hormonmenge noch nicht gewohnt ist.

Ist nach 8 Wochen keine Verbesserung der klinischen Symptome aufgetreten, kann man von einem Therapieversagen ausgehen.

Bettina Meidlinger bemerkt außerdem, dass sich Halter von SDU-Hunden darüber bewusst sein müssen, dass sie ihr Leben lang einen besonderen Hund haben werden. Viele Schilddrüsenhunde werden nie dieselbe Stresstoleranz wie gesunde Hunde entwickeln und brauchen ihr Leben lang Verständnis für ihre Krankheit und verminderte Belastungsfähigkeit.

Regelmäßige Überprüfung der korrekten Dosierung

Anfangs sollten die Schilddrüsenwerte (T3 und T4) regelmäßig, nach gefundener korrekter Dosierung jährlich kontrolliert werden. Um über Jahre hinweg einen Vergleich zu erhalten, sollte die Blutabnahme immer zur selben Tageszeit erfolgen und vom selben Labor untersucht werden. Da sich auch die Sexualhormone auf die Schilddrüsenaktivität auswirken, sollte die Untersuchung bei unkastrierten Hündinnen 12-16 Wochen nach Einsetzen der Läufigkeit, bei Rüden zu einer Zeit, in der keine läufigen Hündinnen in der Gegend sind, erfolgen. Da auch Veränderungen im Alltag (Urlaub, Umzug, …) die Schilddrüsenaktivität beeinflussen, sollte die Blutabnahme nicht im Anschluss an derartige Ereignissen erfolgen.

SchilddrüsenpatientInnen sind anfälliger für Infektionskrankheiten, Verhaltensänderungen, Erkrankungen von Herz, Niere, Leber und anderen Drüsensystemen. Eine regelmäßige Untersuchung der Organe hilft bei der Früherkennung.

Da das Immunsystem schilddrüsenkranker Hunde stärker belastet wird, sollte die Fütterung das Immunsystem unterstützen, ausgewogen und abwechslungsreich sein.

Wer Frischfleisch füttert, sollte aufgrund der enthaltenen Schilddrüsenhormone auf Rinderschlund, Kehlkopffleisch und Hühnerhälse verzichten. Unter Umständen ist auch eine maisfreie, kohlenhydratreiche Kost geeignet, um das Verhalten positiv zu beeinflussen.[2]

Proteinarme Kost schont die Schilddrüse. Die gefütterten Eiweiße sollten allerdings umso hochwertiger sein, z.B. Topfen.

Unter Umständen – das ist noch nicht ausreichend erforscht – fördert Selen (enthalten in Eiern oder Leber) das Wohlbefinden schilddrüsenkranker Hunde.

Lachsöl enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren und unterstützt bei Autoimmunerkrankungen.

Da bei schilddrüsenkranken Hunden Eisen mitunter weniger gut durch den Darm aufgenommen werden kann, ist eine ausreichende Eisenversorgung sicherzustellen. Eisen ist z.B. in Leber, Milz, Lunge, Sesam, Kürbiskernen und Kleie enthalten, sollte allerdings nie gemeinsam mit T4 verabreicht werden, da es dessen Aufnahme hemmt.

Immunstärkendes (Echinacea) und Antioxidationsmittel (Vitamine B6 und E, Flavonoide, N-Acetyl-Cystein, Nicotinamid – finden sich in Traubenschalen-Extrakten und Extrakten aus buntem Gemüse) sollten zugeführt werden.

Manche schilddrüsenkranke Hunde leiden an Verstopfung. Ballaststoffe schaffen Abhilfe.

Bei Übergewicht sollte das Gewicht reduziert werden!

Da Halsbänder direkt auf die Schilddrüse drücken, ist für schilddrüsenkranke Hunde ein Geschirr zu empfehlen.

Blaschke-Bertold, Ute. Schilddrüsenhormone und Verhalten – Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Einzelfall-Beobachtungen, Teil 1. Webinar: http://www.dog-ibox.com/market/catalog/product_info.php?products_id=232

Zimmermann, Beate: Schilddrüse und Verhalten. Schilddrüsenunterfunktion beim Hund. Zossen: MenschHund! 4. Auflage 2012.

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