среда, 27 июня 2018 г.

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Tierleben

Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin? Neue Studien über den besten Freund des Menschen

Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin? Neue Studien über den besten Freund des Menschen

Auch Hunde können unter ADHS leiden. Ein Tierarzt beschreibt nun einen spannenden Fall in einem Fachmagazin. Auch andere neue Studien geben Einblick in das Zusammenleben von Hund und Halter.

Auch wenn es für viele Nicht-Hundehalter gewöhnungsbedürftig klingt: Brandneu ist die Frage, wie man das Verhalten von hyperaktiven Hunden beeinflussen kann, in der Veterinärmedizin nicht. Das räumt auch Pasquale Piturru ein, der jetzt in der Fachzeitschrift „Tierärztliche Praxis Kleintiere/Heimtiere“ einen Artikel mit dem Titel „Anwendung von Methylphenidat bei Hunden mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)“ veröffentlicht hat. Schon in den siebziger Jahren, schreibt Piturru, ein Tierarzt aus Pinneberg, sei ADHS beim Hund beschrieben worden. Schon bald habe man dann eine Behandlung mit Amphetaminen in Betracht gezogen. „Der Begriff ADHS beim Tier wurde besonders Anfang der 1990er Jahre durch die Untersuchungen an Ratten geprägt“, führt Piturru aus und erinnert damit an eine Publikation über ein Ratten-Modell für Hyperaktivität, die 1993 im Journal „Physiology & Behavior“ erschienen ist. Piturru nun stellt in seinem aktuellen Artikel die Frage, ob Methylphenidat, das Arzneimittel, das besser unter dem Handelsnamen „Ritalin“ bekannt ist und viel für Kinder mit ADHS verwendet wird, bei hyperaktiven Hunden sinnvoll einsetzbar ist. Er diskutiert dafür den Fall einer Patientin, einer zehn Monate alten Weimaraner-Hündin mit „extremer Hyperaktivität und Unruhe, begleitet von Konzentrations- und Lernstörungen“. Das Antidepressivum Fluoxetin half dem Hund nicht, daraufhin wurde Ritalin verabreicht. „Mit dieser Medikation wurde das Tier ruhig und zeigte erstmals ein normales Verhalten“, bilanziert der Veterinärmediziner Piturru, der allerdings begleitend eine Verhaltenstherapie verordnete. „Sie wurde konzentrations- und aufnahmefähig und konnte weiter am Training in einer Hundeschule teilnehmen.“

Mops mit Wolfshund (Foto dpa)

Also alles gut dank Ritalin – auch bei Hunden? Das ist keineswegs das grundsätzliche Fazit des Tierarztes aus Pinneberg, auch wenn er einräumt, dass das Mittel bei der Hündin anschlug. Er beschreibt aber auch, wie er das Ritalin langsam absetzte – und die Hündin trotzdem weiter normales Verhalten zeigte. Offenbar entwickelte sie sich nicht nur aufgrund des Medikamentes positiv, sondern auch aufgrund eines speziellen Pheromon-Halsbandes, das bei Ängsten gut wirkt. Piturrus Fazit ist: „Im Fall einer Verhaltensstörung sollte eine medikamentöse Therapie nur als Begleitbehandlung einer Verhaltenstherapie dienen, um diese zu erleichtern, zu verkürzen und zu verbessern.“

Auch andere Fachzeitschriften befassen sich in diesen Tagen mit Hunden, ihren Haltern und deren komplexem Zusammenleben. Besonders häufig vertreten sind Fragen rund um Parasiten und Zoonosen, also übertragbare Krankheiten, die möglicherweise auch dem Menschen gefährlich werden können. 0,78 Zecken pro Monat befallen einen Hund, ergab etwa eine Studie im Raum Berlin/Brandenburg, die im Journal „Ticks and Tick-Borne Diseases“ erschienen ist. Mehr als 400 Hunde wurden in die Studie aufgenommen. Am meisten von Zecken befallen wurden sie im Oktober, am seltensten gebissen im Dezember. Zwei Drittel der Zecken hatte man von Hunden abgesammelt, die nicht korrekt mit antiparasitären Mitteln behandelt worden waren. Aber ein Drittel stammte auch von Hunden, die man eigentlich ausreichend präpariert hatte.

Ein anderes parasitäres Problem behandeln Wissenschaftler im Magazin „Parasites & Vectors“: die Herzwurmerkrankung des Hundes, ein gerade in Deutschland drängendes Problem. Die Autoren befragten Tierärzte in Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Italien. Vertreten waren viele Gegenden, in denen der Parasit Dirofilaria immitis noch nicht regelmäßig auftritt, aber auch Regionen, in denen er als „endemisch“ gilt; letztere lagen in Frankreich, Spanien und Italien. Die meisten Fälle träten in endemisch betroffenen Regionen auf, erstaunlicherweise hätten allerdings 20 Prozent der deutschen Tierärzte Fälle zu Protokoll gegeben. Das ist mehr als in den endemisch betroffenen Regionen. Bisher hat man Deutschland hier nicht eingeordnet. Allerdings gab es in der jüngeren Vergangenheit schon mehrfach Warnungen, der Parasit könne hierzulande zunehmen. Er wird über Stechmücken übertragen und siedelt sich im Erwachsenenstadium im Herzen oder den großen Blutgefäßen des Herzens an. Es können sich einige andere Tierarten anstecken – in seltenen Fällen auch der Mensch.

Positiver sind da die Nachrichten, die aus „Anthrozoös“ stammen, einem der bekanntesten Journals zur Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung. Ein Team um Erika Friedmann von der University of Maryland beobachtete 63 Probanden zwischen 50 und 83 Jahren, die Medikamente zur Blutdrucksenkung nahmen. 32 hielten ein Tier, 31 nicht. Die Teilnehmer wurden mit einem Gerät ausgestattet, das über den Tag verteilt alle 20 Minuten den Blutdruck maß. Es wurde auch registriert, welchen Aktivitäten die Teilnehmer jeweils nachgingen. Die Anwesenheit eines Hundes senkte den Blutdruck deutlich. „Unsere Befunde legen nahe, dass Haustiere, besonders Hunde, ein effektives Hilfmittel sein könnten, um die Entwicklung oder das Fortschreiten von Bluthochdruck bei ältere Menschen einzudämmen“, ist das Fazit der Autoren.

Ein Allheilmittel ist der Hund aber nicht, oder anders gesagt: Er ist nicht das einzig in Frage kommende Heilmittel. Das zeigte ein Team von der Universität Erfurt in „Anthrozöos“. Die Autoren David Buttelmann und Anne-Kristin Römpke setzten Studenten unter Stress; die Probanden mussten einen Vortrag halten. Danach wurden sie fünf Minuten in Ruhe gelassen – entweder allein in einem Raum oder mit einem Hund, einem Fisch oder eine Pflanze. Entspannter waren nur die Probanden, die mit einem Lebewesen Zeit verbracht hatten. Es war dabei aber egal, ob mit Hund, Fisch oder Pflanze.

Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin? Neue Studien über den besten Freund des Menschen

Von Christina Hucklenbroich

Auch Hunde können unter ADHS leiden. Ein Tierarzt beschreibt nun einen spannenden Fall in einem Fachmagazin. Auch andere neue Studien geben Einblick in das Zusammenleben von Hund und Halter.

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2 Lesermeinungen

Darauf hab ich nur gewartet, weder Hund noch Kind

Sie brauchen (sinnvolle) Beschäftigung, also so etwas wie eine Aufgabe (mit positiver Zuwendung natürlich).

…nicht zum 1. April online stellen?

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Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin? Neue Studien über den besten Freund des Menschen

Von Christina Hucklenbroich

Auch Hunde können unter ADHS leiden. Ein Tierarzt beschreibt nun einen spannenden Fall in einem Fachmagazin. Auch andere neue Studien geben Einblick in das Zusammenleben von Hund und Halter.

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Christina Hucklenbroich Jahrgang 1978, Redakteurin im Ressort „Natur und Wissenschaft“ der F.A.Z.

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Tiere und ADS/ADHS

Tiere und ADS/ADHS

Schließlich beriefen wir den Familienrat ein und diskutierten alle Vor- und Nachteile. Urlaubsziele nur noch mit dem Auto erreichbar, bestimmte Camping-Plätze ausgeschlossen, Gepäckmenge stark eingeschränkt, da ja der Hund im Kofferraum sitzt, tägl. Gassi gehen, Schmutz in der Wohnung etc.

Training für Kindererziehung: gerade bei einem Hund sieht man, wie gut positive Verstärkung funktioniert. Er will gelobt werden und ist begeistert bei der Sache, so lange er Erfolg hat. Wird er geschimpft, zieht er sich zurück, hat keine Freude dabei. Deshalb negative bzw. falsches Verhalten ignorieren und noch mal von vorne mit was, was er kann. Dann Erfolg belohnen. Genau so ist es mit unseren Kindern. Sie sind begeisterungsfähig, mit Feuereifer dabei, an uns liegt es, kleine Schritte vorzugeben, die ihnen Erfolg einbringen.

AW: Hund und ADS

Dann wäre da sicher noch der Golden Redriver , wobei der auch wie der Labrador unter umständen keine Pfütze auslässt um sie auf Tiefe und Schwimmeignung untersucht. Und als letztes könnte man noch Cockerspaniel als geeignet ansehen!! Ich hab seit frühester Kindheit immer Kontakt zu Hunden gehabt, durch eigene oder durch Freunde und Bekannte. Ich wurde zwar auch des öfteren Gebissen aber meist durch meine eigene Schlud, deswegen lange ich aber trotzdem noch jeden Hund an!! Geht garnicht anders!!

Viele machen aber leider den Fehler das die Eltern die Kinder auf den Arm nehmen wenn ein großer Hund kommt und ihnen noch eintrichtern vorsichtig zu sein da der Hund ob wissentlich oder nicht sagen das der Hund beist.

Aber wichtig ist das die Wohnungsverhältnisse gegeben sind.wenn man sich dazu entscheidet einen Vierbeiner zuzulegen!

Was ich auf jeden Fall noch mitgeben möchte ist, dass sich der Hund seinen Besitzer aussucht, nicht der zukünftige Besitzer den Hund. Wenn man darauf merkt hat man den besten Kollegen und Freund in seiner Umgebung!! Auch Erwachsene Tiere im Tierheim suchen ein neues Zuhause, hat den Vorteil das die meisten schon wissen wie es in der Menschenwelt läuft. Ist auch weniger Stress mit Eingewöhnung und so weiter.

Soviel mal dazu, bzw, meine Taktiken wenn ich im Tierheim bin und einen Hund Gassi führe!! Achja, und immer sprechen mit dem Hund (auch wenn man der Meinung ist das es nur Viecher sind). Naja bei letzterem würd ich eher dazu raten sich keinen Hund anzuschaffen!!

AW: Hund und ADS

Jetzt naturlich ignorieren wir sie nicht mehr, sie ist ein teil der familie wie alle tiere bei uns. Aber sie sieht mein sohn als chef an - sie liegt abends auf sein schoß und wenn er in die schule ist, vermisst sie ihn.

AW: Hund und ADS

Und ich weiß auch nicht wie es bei euch in Deutschland ist, aber Jugendliche die auf der Strasse wohnen bei uns in Wien, bekommen oft einen Hund als Therapie. Da geht es oft den Hunden besser als den Jugendlichen selbst, da sie auf ihre Tiere sehr schauen, und oft der Hund die einzige Bezugsperson ist, die die Jugendlichen haben.

AW: Hund und ADS

vieleicht fällt einem ein, wie man den Hund sein eigenes Gewerbe gibt damit er sich die Steuer auch leisten kann, Gott bin ich froh das der Nichtraucher is.

AW: Hund und ADS

AW: Tiere und ADS/ADHS

AW: Tiere und ADS/ADHS

AW: Tiere und ADS/ADHS

Doggen sind ganz wunderbare ausgeglichene in sich ruhende Hunde mit hoher reiztoleranz, genau das richtige für impulsive instabile Menschen!

Funkydanni ( jetzt ganz fürchterlich traurig)

AW: Tiere und ADS/ADHS

Da mein Hund sehr kinderlieb ist und ich es gut finde, dass das Image von großen Hunden aufgebessert wird, habe ich es ihnen gestattet.

ADHS bei Tieren

Während ADHS beim Menschen eine bekannte psychische Störung ist, stellen sich beispielsweise Halter scheinbar überaktiver oder schwer erziehbarer Haustiere die Frage, ob es auch etwas wie eine ADHS bei Tieren gibt. Dies würde voraussetzen, dass sich die Symptomatik der ADHS beim Menschen in gleicher Weise bei Tieren zeigt und darüber hinaus auch auf dieselben Ursachen zurückzuführen ist. Psychiatrische Störungen wie ADHS, wie sie beim Menschen vorkommen, lassen sich jedoch nicht unmittelbar auf Tiere übertragen.

Dennoch können sich bei Tieren phänotypische Ähnlichkeiten zur ADHS beim Menschen zeigen. Naturgemäß sind diese bei sogenannten Tiermodellen, wie sie für wissenschaftliche Untersuchungen verwendet werden, für das Symptom Hyperaktivität theoretisch am besten belegt. Bei den dafür verwendeten Tiermodellen handelt es sich in der Regel um bestimmte Ratten-Arten. [1]

Darüber hinaus können hyperkinetische Störungen auch bei Haustieren beobachtet und behandelt werden, wobei auch Psychostimulanzien wie Methylphenidat zur Anwendung kommen können. Bei einer hyperkinetischen Störung, wie sie etwa bei Hunden vorkommen kann, handelt es sich jedoch nur um ein ätiologisch und symptomatisch ähnliches Syndrom der ADHS, wie sie bei Menschen nachgewiesen ist.

Inhaltsverzeichnis

„ADHS“ bei Labor-Ratten

Die Symptomatologie scheint bei der „spontaneous hypertensive rat“ (SHR) jener der menschlichen ADHS am nächsten zu kommen. [4] Bei der SHR zeigten sich zu den Ähnlichkeiten auf Symptomebene auch subkortikale Dysregulationen im Dopaminmetabolismus, wie sie auch bei der menschlichen ADHS vermutet werden.

Auch auf genetischer Ebene lassen sich an Tiermodellen Merkmale nachweisen, die darauf schließen lassen, dass synaptische Prozesse an den Verhaltensänderungen der ADHS beteiligt sein könnten. Beispielsweise wurde anhand der SNAP-25-defizitären Coloboma-Maus ein möglicher Zusammenhang zwischen ADHS und dem SNAP-25-Gen sowie dem für die synaptische Vesikelfusion und die Neurotransmitterfreisetzung verantwortlichen Protein deutlich. [5] [6] Bei der heterozygoten Maus wurde darüber hinaus eine Linderung der Hyperaktivität nach Gabe von Dextroamphetamin (Adderall) festgestellt.

Eine Übersichtsarbeit von Russell [7] aus 2011 zeigt auf, dass sich die deutlichsten Funde bei tierexperimentellen Arbeiten hinsichtlich ADHS auf die Zusammenhänge von Neurotransmitterstörungen (dopaminerg, noradrenerg, serotonerg) mit der Störung beziehen. [8]

Hyperkinetische Störungen können auch bei Hunden beobachtet werden, wie verschiedene Untersuchungen zeigen konnten. [9] [10] [11] In den meisten Fällen ist ein bei Hunden als „Hyperaktivität“ wahrgenommenes Verhalten ein rassetypisches, altersbedingtes oder durch Bewegungsmangel, Mangelernährung und/oder ungünstiges oder nicht erfolgtes Training induziertes Verhalten. [12] In den wenigsten Fällen handelt es sich um eine neurophysiologisch bedingte Störung.

Campbell definierte im Rahmen seiner Forschungsarbeiten an hyperkinetischen Hunden auf Grundlage seiner Beobachtungen Diagnosekriterien für die (durch eine mutmaßliche Neurotransmitter-Dysfunktion bedingte) hyperkinetische Störung beim Hund: [13]

Auf physiologischer Seite zeigen sich:

  • Tachykardie (Herzrasen)
  • Hyperpnoe (dauerhafte, tiefe Atemzüge)
  • Übermäßige Salivation (Speichelproduktion)
  • Erhöhter Energiestoffwechsel
  • Antidiurese [14]

Auf Verhaltensebene zeigt sich der Hund:

  • übermäßig aktiv (untypisch für Rasse und Alter)
  • außergewöhnlich reizoffen, dadurch permanent abgelenkt
  • ggf. übermäßiges Bellen, Kauen und Aggressivität
  • reagiert im Training selten oder gar nicht auf Anweisungen („sitz“, „bleib“)
  • dadurch Training mit dem Tier kaum oder gar nicht möglich

Die Diagnose hyperkinetischer Störungen erfolgt sowohl durch Fragebögen, welche durch den Halter auszufüllen sind, sowie durch Verhaltensbeobachtung in der tierärztlichen Praxis. Darüber hinaus führen manche Tierärzte auch ex juvantibus Untersuchungen mit Methylphenidat, aber auch Tranquilizern wie Acepromazin oder Amphetaminen durch. Zeigt der Hund sehr deutliche Verhaltensänderungen unmittelbar nach Gabe der Medikamente, wird von einer hyperkinetischen Störung ausgegangen, [15] da sich laut Luescher bei Hunden ohne hyperkinetische Störung regelmäßig gegenteilige Effekte zeigen. [16]

Behandlung

Die Behandlung der hyperkinetischen Störung setzt sich typischerweise aus einem multimodalen Vorgehen zusammen, das sich je nach Indikation aus Training und ggf. mittlerweile auch Medikamentengabe zusammensetzt. [17] Reagiert der Hund positiv auf das Medikament, sollte dieses nach Corson so lange wie notwendig in einer möglichst niedrigen Dosis (maximal 2mg/kg q8-12 h) [18] beibehalten werden. Oft kann das Medikament nach einiger Zeit, wenn der Hund durch das Training erfolgreich auf das erwünschte Verhalten konditioniert ist, wieder abgesetzt werden. [19]

Hyperaktiver Hund, was tun?

Manche Hundehalter wissen nicht weiter: Der Hund steht unter Strom, lässt sich schlecht führen, kommt kaum zur Ruhe. Die Tierärztin und Verhaltenstherapeutin Maria Hense hat sich mit dem Thema hyperaktiver Hund beschäftigt und erklärt im TIER.TV-Interview, worauf es im Umgang ankommt.

Ein hyperaktiver Hund kann ein richtiger Unruhestifter sein. Egal in welcher Situation, Bello ist unkonzentriert und will einfach nicht hören.

Der Hund zerrt ständig an der Leine, kläfft oft wild um sich, beißt bei jeder Gelegenheit in den Ärmel und scheint durch jede Kleinigkeit aus der Fassung zu geraten. Bereits ein klingelndes Telefon oder ein neuer Geruch lösen bei ihm Stress aus. Auf Kommandos kann er sich oft gar nicht konzentrieren. „Was für ein schlecht erzogener Hund“, mag sich dabei so mancher denken. Oder auch: „Der scheint wohl zu wenig Bewegung zu bekommen!“ Ein hyperaktiver Hund also, aber was tun? Maria Hense klärt in ihrem umfangreichen Ratgeber zum Thema „Hyperaktiver Hund“ über diese Verhaltensauffälligkeiten auf und fördert das Verständnis für den überdrehten Vierbeiner. Sie beschreibt anschaulich die Ursachen dafür, dass manche Hunde dauernd unter Strom stehen. Ihre gezielten Trainingstipps und ihre „Werkzeugkiste“ können mit etwas Geduld dem Hund zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhelfen.

Frau Hense, ist jeder Hund, der an der Leine zieht und sehr lebhaft ist, gleich „hyperaktiv“

Maria Hense: Nein, nicht unbedingt. Jeder Hund hat ein anderes Aktivitätslevel. Wenn der Hund im Vergleich zur gleichen Rasse und Altersgruppe jedoch deutlich lebhafter ist, kann man je nach Symptomen von Hyperaktivität sprechen.

Wie definieren Sie Hyperaktivität, woran erkenne ich als Hundehalter, ob mein Hund tatsächlich ein Hyperaktiver Hund ist?

Maria Hense: Man muss die Verhaltenssymptome genau beobachten: Gerät der Hund durch kleinste Reize in Aufruhr, lässt er sich schwer führen, kann Kommandos vor lauter Ablenkung nicht ausführen oder traut er sich nicht einmal, für eine Weile abzuschalten? Jemand mit Erfahrung erkennt sehr schnell, ob Mensch und Tier unter dem hyperaktiven Verhalten leiden. Um beide zu entlasten, würde ich zur Therapie raten. Man darf jedoch nicht Hyperaktivität oder ADHS beim Menschen auf den Hund übertragen. Hunde funktionieren anders.

Ist Hyperaktivität eine reine Verhaltenssache oder eine Krankheit? Oder ist der hyperaktive Hund vielleicht sogar nur ein Modebegriff?

Maria Hense: Als neurologische Störung ist Hyperaktivität bei Hunden nicht klar definiert, die Auffälligkeit zeigt sich über das Verhalten des Hundes. Als „Modebegriff“ würde ich es nicht sehen. Andere Themen, wie z. B. Aggression oder Angst bei Hunden sind viel gängiger. Ein völliges Randthema ist es allerdings auch nicht, das zeigt schon die Nachfrage nach meinem Buch. Mir ging es darum, ein Bewusstsein für diese Auffälligkeit zu schaffen – ich finde es einfach schade, dass sowohl Halter aber auch viele Fachleute nicht genau wissen, wie man diesen Tieren helfen kann.

Der Hund bellt sehr viel, steigert sich in Erregungszustände, fordert sehr viel Aufmerksamkeit und kommt einfach nicht zur Ruhe – worin sehen Sie die Hauptursachen für hyperaktives Verhalten Hyperaktiver Hund?

Maria Hense: Hier kommen immer mehrere Faktoren zusammen. Die genetische Neigung spielt eine große Rolle, ebenso wie Aufzucht und erste Erfahrungen im Welpenalter. Welpen, die z. B. in völlig reizarmer Umgebung aufwachsen, oder keine ausreichenden Erfahrungen mit ihren Geschwistern machen können, reagieren später oft sehr überreizt. Überhaupt scheinen hyperaktive Hunde keinen „Filter“ zu haben – sie reagieren auf alles in ihrer Umgebung sehr heftig, egal ob Geräusche, Artgenossen, Objekte oder Menschen. Was einen „normalen“ Hund gar nicht interessiert, bringt einen hyperaktiven Hund in Aufruhr. Natürlich spielen auch Erziehung und die Hilflosigkeit des Halters eine Rolle. Manchmal entsteht ein richtiger Teufelskreis: Der Halter reagiert ebenfalls heftig auf Fehlverhalten, gibt unklare Signale oder wird ungeduldig, weil der Hund scheinbar nicht einmal das einfachste Kommando befolgen kann. Das überträgt sich auf den Hund, der dann noch unruhiger wird.

Und was kann ich als Halter dagegen tun? Schließlich ist ein allzu lebhafter Hund, der kaum zur Ruhe kommt, eine ernsthafte Belastung – und der Hund leidet unter Daueranspannung sicherlich ebenfalls….

Maria Hense: Ja, hyperaktives Verhalten belastet den Hund, aber natürlich auch den Halter, der oft an seine Grenzen kommt. Ich rate dazu, zunächst einen Tierarzt aufzusuchen. Es muss abgeklärt werden, ob z. B. Sinnesorgane und Schilddrüse richtig arbeiten. Dann sollte man sich eine Liste mit allen belastenden Situationen machen – also vom Besuch, der angesprungen oder gebissen wird bis hin zum wilden An-der-Leine-Ziehen beim Spazierengehen. Dann sollte man fragen: Wie lassen sich diese Situationen managen oder vermeiden? Grundsätzlich kommt es darauf an, Stress zu reduzieren. Richtiges Verhalten und schwierige Situationen müssen in kleinen Schritten geübt werden.

Haben Sie konkrete Tipps, wie man dem Hund zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhelfen kann?

Maria Hense: Körperarbeit ist sehr wichtig. Man kann mit dem Hund z. B. langsam, aber bewusst durch tiefes Laub oder Schnee gehen. Man kann ihn balancieren oder Futter am Boden suchen lassen, das fördert die Konzentration. Oder man lässt ihn ausgiebig schwimmen. Alles, was den Hund körperlich stark fordert, intensiv und langsam ausgeführt wird und auch seine Sinne anspricht, tut ihm gut. Statt immer noch mehr und immer noch schnellerer Bewegung empfehle ich, dem Hund Ruheplätze anzubieten. Manche hyperaktive Hunde schlafen sogar im Sitzen, sie sind so angespannt, dass sie sich nicht einmal hinlegen! Außenreize kann man z. B. durch das Anstellen eines Radios ausblenden. Auch Ruhesignale sind sehr wichtig, entweder als Signalwörter oder geknüpft an einen Platz oder einen Geruch. Der Hund lernt dann: Jetzt darf ich mich entspannen.

Was sollte man aus Ihrer Sicht im Umgang mit einem hyperaktiven Hund vermeiden?

Maria Hense: Man sollte – auch wenn es bestimmt schwerfällt – eigene Unruhe vermeiden. Es ist wichtig, dem Hund ruhig und gelassen zu begegnen. Auch Strafen sind eher kontraproduktiv, denn harte Zurechtweisungen bringen den Hund schnell in ein hohes Erregungslevel. Vielleicht sollte man auch lernen, den Hund mit seinen Eigenheiten zu akzeptieren. Ständige Vergleiche mit dem Nachbarhund fördern nur den Frust. Manchen Haltern hilft deshalb auch die Diagnose: Mein Hund ist hyperaktiv. Damit kann man sich auseinandersetzen, man hat eine Erklärung.

Wie ist Ihre Erfahrung: Kann aus einem Hund, der dauernd unter Strom steht, irgendwann ein ausgeglichener Begleiter werden?

Maria Hense: Ja, ich habe schon viele positive Entwicklungen gesehen. Manchmal, wenn die Ursachen für hyperaktives Verhalten sehr simpel sind, zeigen sich sogar recht schnell Erfolge. Etwa, wenn der Hund jedes Mal in Stress gerät, wenn er an der Leine gehen soll. Das kann man üben! Wie schnell und wie deutlich die Entwicklung jedoch im Einzelfall verläuft, weiß man vorher nicht. Jeder Hund ist anders.

Frau Hense, vielen Dank für das Gespräch!

Fazit: Ein umfangreicher Ratgeber für alle, die einen sehr unruhigen Hund haben und an dieser Verhaltensauffälligkeit arbeiten wollen.

Maria Hense: Der hyperaktive Hund, Animal Learn Verlag, 174 Seiten, 28 Euro.

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ADHS beim Hund

Fehlende Botenstoffe im Gehirn führen dazu, dass Reize nicht richtig verarbeitet werden können und von dieser Krankheit sind nicht nur Menschen betroffen. Bei Hunden lässt sich ADHS besonders gut beobachten, denn das Verhalten kranker Hunde unterscheidet sich sehr von dem ihrer gesunden Artgenossen.

Unruhe und Reizüberflutung

Während gesunde Hunde entspannt mal hier und mal da kurz schnüffeln und dazwischen geradeaus schauen und laufen, springt ein ADHS Hund wie gehetzt von einem Platz zum andern und inhaliert die Gerüche förmlich. Er kann seine Augen nicht lange auf eine bestimmte Stelle richten, sondern sein Kopf zuckt von einer Richtung in die andere. Zu einer Reizüberflutung kann es zwar auch bei gesunden Hunden kommen, wenn mehrere Reize ihnen gleichermaßen wichtig erscheinen, doch ADHS Hunde sind ständig einer Reizüberflutung ausgesetzt und damit kommt es häufig zu Übersprungshandlungen. Sie reagieren auch in ruhigen Situationen sehr heftig, denn nicht nur sichtbare Reize strömen auf sie ein, sondern auch Emotionen, Triebe und Gedanken.

Sie wollen perfekt sein und bleiben anscheinend ewig Junghunde

Im Gegensatz zu Menschen die ADHS Symptome aufweisen, die dann häufig auch negative Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen, neigen betroffene Hunde dazu, ihrem Herrn alles recht machen zu wollen und das möglichst schnell. Da ihnen das nicht immer gelingt, sind sie frustriert und Übersprungshandlungen und Unruhe sind die Folge. Ihre Ungeduld und Energie wird nicht weniger, wenn sie ausgewachsen sind und so werden auch fünfjährige Hunde noch gern mit Junghunden verwechselt, die aufgeregt umhertollen und immer auf dem Sprung sind.

Die Behandlung

Bereits jetzt sind einige Medikamente auf dem Markt, die zur Behandlung von ADHS bei Hunden zugelassen sind. Zwar sind in Deutschland offenbar nur wenige Hunde von dieser Störung betroffen und nicht jeder zu Übersprungshandlungen neigender Hund muss behandelt werden, doch auch die Besitzer selbst können einiges für ihr Tier tun. Bleibt der Besitzer ruhig und schimpft den Hund nicht für sein Verhalten, wird der ADHs Hund weniger Reizen ausgesetzt und er kann selbst ruhiger bleiben. Damit bleibt auch die nächste Schimpfaktion aus und so wird ein negativer Kreislauf unterbrochen. Leider gibt es bisher nur wenige Tierärzte die sich mit dieser psychischen Störung bei Hunden näher auseinandergesetzt haben, aber die wenigen Ansprechpartner lassen sich gut über das Internet ausfindig machen.

Kommentare

Hallo zusammen … ich bin überzeugt davon, dass ich einen solchen ADHS-Hund habe. Bevor ich zu dieser Überzeugung kam, habe ich alles probiert. Dann habe ich mich mit dem Verhalten von ADHS-Kindern auseinandergesetzt und die gleichen Merkmale gefunden. In dieser Unruhe-Periode, erscheinen beide – Hund wie Kind – als stünden sie unter Drogen. Teilweise erlebe ich sogar leicht autistische Züge, da ich das Gefühl habe, ihr soziales Umfeld in ihnen nicht so wichtig, als ihre Energie auszuleben. Ich – jedenfalls – werde mich nun langsam an dieses großes Feld herantasten und schauen, wie ich dem Hund – aber auch mir – helfen kann. Denn die Strapazen sind für beide enorm und bei mir kommt noch erschwerend dazu, dass ich nicht nur einen Hund habe und das ADHS-Verhalten auch Auswirkungen auf den Rest des Rudels hat. Schöne Grüsse von der Schwarzwaldwoelfin.

Liebe Gina, wie geht es Euch heute? Welche Therapiemöglichkeit hast Du gefunden?

Ich glaub meine Zwergpinscher ist hat auch ADS er ist mittlerweile 11 Jahre alt aber wenn man ihm zusieht benimmt er sich wie ein 6 monate alter Welpe. Er hört folgt und weis was er nicht machen darf macht es aber trotzdem und achtet darauf das ich nichts mitbekomme. Er ist überaus verschmust aber ist auch schnell verunsichert und verkriecht sich stunden lang wenn zb. mein anderer Hund ein mist gemacht hat hat er immer das Gefühl er wars. Bei ihm muss auch immer alles sofort sein. Wenn ihm ein floh ins Ohr gesetzt worden ist. Mittlerweile wurd selbst bei mir ADS diagnostiziert so das ich ihm bei vielen Sachen gar nicht böse sein kan und verstehen kann wenn einfach nicht anders kann wie ich selbst auch.

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ADHS und HYPERAKTIVITÄT beim Hund

Bei ADHS bzw. der Hyperaktivität liegt eine Störung im Hormon- und Botenstoffsystem des Hundes vor, weil dieser nicht rechtzeitig lernt/gelernt hat sich zu entspannen und in Folge eine fehlerhafte bzw. ganz fehlende Fähigkeit zur Impulskontrolle vorliegt!

Auslöser für diese Aufmersamkeitsstörung, Hyperaktivität sowie Stereotypie aber auch der Suchtproblematik ist das Hormon Dopamin.

Bei dieser Thematik gelten sehr arbeitswillige und übermotivierte Hunde als Risikopatienten, wenn keine oder nicht ausreichende Bedürfnissbefriedigung erfolgt und es sind hier auch Fehler in der Entwicklung, Haltung und Fütterung bei diesen Hunden in einem Atemzug zu nennen.

Weiters ist ein Zusammenhang mit Aggression aufzuzeigen, da ein gestörter Dopaminhaushalt mit einer geringen Frustrationstoleranz einhergeht (Langeweile) und als Folge eine erhöhte Aggressionsbereitschaft besteht (Aggression durch Frustration)!

Die Grundlage für das Entstehen von Hyperaktivität bietet eine fehlerhafte Auslastung bzw. ein fehlerhaftes Aktivitätsmanagement des Hundes.

So gibt es zum Beispiel Hunde, die immer mehr Aktivität

(ein-)fordern beziehungsweise durch die positive aber zugleich auch verhängnissvolle Rückkopplungsschleife des Dopamins („das hat Spaß gemacht – das machen wir wieder“) infolge des Lawinensystems, nach 3 Stunden Beschäftigung noch immer nicht müde bzw. ausgelastet sind.

Hier gilt WENIGER ist MEHR, und so sollte die QUALITÄT und nicht die Quantität im Vordergrund des Aktivitätsmanagements des Hundes stehen!

Auch die Ernährung spielt bei ADHS/Hyperaktivität eine entscheidende Rolle:

In der Chemie des Dopamins gelten die sogenannten Katecholamine als seine chemischen Vorläufer (Aminosäure:Phenylalanin).

Rind-, Wild-, Huhn-, Puten- und Pferdefleisch sowie Innereien enthalten besonders viel an Phenylalanin, während Schaf-, Lamm-, Ziegen-, erhitztes Schweinefleisch sowie Dorschfleisch eine geringe Menge an Phenylalanin enthalten.

Hunde mit einem gestörten Dopamin-Haushalt kann und sollte man zusätzlich über die Ernährung steuern, wobei bei Hunden mit lustbetonter oder pro-aktiver Aggression der Phenylalaningehalt der Nahrung gesenkt werden sollte!

Bei übermotivierten Hunden kann auch Mais (Polenta, Maisflocken, gequetschter Mais) eingesetzt werden, da Mais die Umwandlung von Phenylalanin in Tyrosin, der Vorstufe zum Dopamin, unterbricht!

Grundsätzlich gesehen sollte jedoch eine Absenkung des Gesamtproteingehalts in der Nahrung des Hundes angestrebt werden. (Phenylalanin überwindet leichter die Blut/Hirn-Schranke)

Im Zusammenhang mit der Blut/Hirn-Schranke muss auch der Gegenspieler des Dopamins, das Serotonin bzw. seine Vorstufe, die Aminosäure Tryptophan erwähnt bzw. genannt werden, da Tryptophan eine geringere Affinität als Phenylalanin hat!

Tryptophan kommt also wesentlich schlechter und ungleich schwerer über die Blut/Hirn-Schranke im Gehirnstoffwechsel, weshalb je höher der Proteingehalt der Nahrung des Hundes ist, umso weniger Tryptophan kommt über die B/H-Schranke in den Gehirnstoffwechsel und umso weniger Serotonin kann gebildet werden!

Bei ADHS und somit dopamingesteuerten Hunden ist ein Proteingehalt von 21-23% völlig ausreichend!

Weiters sollte bei anfälligen Hunden auf schwer verdauliche Kohlehydrate (langsamer Anstieg der Glucosewerte) und auf eine mehr auf Fett als auf Kohlehydrat-lastige Ernährung umgestellt werden, um Erregungszustände zu dämpfen.

Als vorbeugend hat sich hier auch die Gabe von Zinkpräparaten (0,5mg/kg) sehr bewährt gemacht!

Auch auf die Gabe von hochwertigen Leckerli (hoher Proteingehalt, hohe Belohnungswirkung) sollte bei solchen Hunden verzichtet werden, da diese die freudige Erwartung („das hat Spaß gemacht“) noch mehr erfüllen.

Die Gabe bzw. eine Therapie mit dem Amphetaminderivat „Ritalin“ (Methylphenidat) sollte aufgrund von weitreichenden Risiken und Nebenwirkung unterlassen werden!

Der „Mythos Kastration“

MOBBING und soziale Ausgrenzung bei Hunden

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Adhs hund

Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Conny Sporrer ( Martin Rütter DOGS Wien) für "crazy4dogs"

Wir kennen sie alle, die Hunde, die uns zur Begrüßung hektisch anspringen, beim kleinsten Reiz durch die Decke gehen und einfach nicht zur Ruhe kommen können. Sie zerren scheinbar unbelehrbar an der Leine und können stundenlang Bälle jagen. Doch was sin die Gründe für dieses überaktive Verhalten? Und welche Wege gibt es, dagegen anzukommen?

Heutzutage neigen wir dazu, sämtliche Verhaltensweisen zu pathologisieren. Ohne es verharmlosen zu wollen, neigt die Gesellschaft dazu, Stress in der Arbeit gleich mit Burn-out abzustempeln und Liebeskummer zur Depression zu machen. So werden aufmerksamkeitsschwache Kinder auch schnell mal mit Ritalin behandelt – Diagnose: ADHS. Auch bei Hunden wird die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung gerade erforscht. Während die einen behaupten, dass es genetische und neurologische Beweise für diese „Krankheit“ gibt, behaupte ich, dass es sich dabei um gar keine Krankheit oder Verhaltensstörung per se handelt. Natürlich gibt es Hunde, die überdurchschnittlich aktiv sind und sich nur schwer konzentrieren können, dafür gibt es aber eine Menge endogener und exogener Faktoren. Die wichtigsten Auslöser sind hier beschrieben:

Die erblichen Voraussetzungen haben eine weit unterschätzte Bedeutung beim Thema Hyperaktivität und Ruhelosigkeit. Die Ursprünge liegen schon in der pränatalen Phase, also noch im Mutterleib. Ist die Mutterhündin, z. B. durch schlechte Zuchtbedingungen oder einem Leben auf der Straße, permanentem Stress ausgesetzt, führt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ängstlichen Jungen und einer geringen Stresstoleranz. Das ist auch biologisch nachvollziehbar. Der Stress, dem die Mutter ausgesetzt ist, bereitet auch den Embryo schon auf die bevorstehenden Lebensbedingungen vor. Auch nach der Geburt gibt es Einflüsse: In einem Versuch wurden 14 Tage alte Mäusebabys der Mutter in unregelmäßigen Abständen immer wieder entzogen. Neben depressionsartigem Verhalten zeigten die Mäusebabys auch eine deutlich verminderte Stressresistenz. Diese Abnormitäten traten übrigens bis in die dritte Nachkommengeneration auf. Das heißt also im Umkehrschluss auch, dass Hunden, denen beispielsweise die Mutter zu früh entzogen wurde, sogar über Generationen Probleme im Umgang mit Stress haben können.

Natürlich spielt aber auch die gezielte Vererbung in der Zucht eine tragende Rolle. Der Malinois, einer der Belgischen Schäferhunde, ist ein klassisches Beispiel für bewusst herbeigezüchtete Hyperaktivität. Der Ursprung der Rasse ist über 100 Jahre alt und wird vom Verband für das deutsche Hundewesen wie folgt beschrieben: „Der Belgische Schäferhund ist wachsam und rege, von übersprudelnder Lebhaftigkeit und stets aktionsbereit. Neben seinen angeborenen Fähigkeiten als Hüter der Herden besitzt er die wertvollen Eigenschaften eines sehr guten Wächters für Haus und Hof.“ Also setzt der Rassestandard schon eine hohe Reizempfänglichkeit und einen ausgeprägten Aktivitätsdrang voraus! Nun malen wir uns die nicht absurde Situation aus, ein solcher Hund kommt aus den falschen Züchterhänden und schlecht sozialisiert in eine Familie, die seinen, vom Menschen gemachten Anforderungen nicht entsprechen kann. Diagnose: hyperaktiv. Der als „Familienhund“ geführte Malinois wäre also schon als verhaltensgestört abgestempelt.

MANGELNDE BESCHÄFTIGUNG

Intellektuelle und physiologische Unterforderung sind leider ein Kardinalfehler in der Hundehaltung. Dabei bringt die richtige Beschäftigung nicht nur für den Hund körperliche und geistige Auslastung, sie bietet auch dem Menschen die Chance, sich als wichtiger Partner für ein gemeinsames Hobby zu etablieren. In fast allen Rassen werden sogenannte Show- und Arbeitslinien differenziert. Wobei bei Ersteren eher auf Optik und weniger auf Leistung Wert gelegt wird, sollen Letztere, je nach ihrem Rasseursprung, vor allem passionierte Arbeiter sein. Border Collies sind aufgrund ihrer ursprünglichen Aufgabe deshalb auch hoch aufmerksam. Selbst wenn es gerade nichts zu tun gibt, haben sie ihre Fühler immer ausgestreckt. Ursprünglich – und teilweise auch heute noch – sollten sie nämlich frühzeitig beobachten, wenn sich ein Schaf aus einer Herde von Hunderten entfernt und gleichzeitig auf die feinen Signale der Schäfer achten – 100 Prozent Konzentration waren also gefragt.

Arbeitstiere wie solche landen oft in unseren Wohnzimmern – ohne die geringste Aufgabe. Deshalb sollten wir ihnen unbedingt artgerechte Alternativen anbieten. Hunde, die ihre Leidenschaft nicht ausleben können, neigen nämlich schnell dazu, ihren unbefriedigten Trieb anderweitig auszuleben und zerstören so schnell mal die Wohnung, zeigen aggressives Verhalten oder können einfach nie zur Ruhe kommen.

AUFZUCHT & ERZIEHUNG

Der Weg des Erwachsenwerdens ist ein absolut relevanter Faktor, wenn es um fehlendes Konzentrationsvermögen geht – bei Menschen gleichermaßen wie beim Hund. Die Fähigkeit des Konzentrierens ist nämlich ein Lernprozess und keineswegs angeboren.

Hundewelpen können in der ersten Lebensphase nicht wirklich zwischen Wichtigem und Unwichtigem selektieren, erst kommt ein großer Hund entgegen, dann weht ein Blatt über den Gehsteig und zuletzt werden entgegenkommende Menschen begrüßt – das alles ist sehr aufregend. Die ungesteuerte Reizempfänglichkeit wird erst durch Regeln in der Erziehung kanalisiert. Diese Regeln zwingen den Hund anfangs zwischen Wichtigem (z. B. es zahlt sich aus, wenn ich sitzen bleibe, während ein anderer Hund vorbeigeht, weil ein Spiel oder Leckerli als Belohnung folgt) und Unwichtigem (ein Blatt weht vorbei, und es folgt keine Belohnung) zu unterscheiden. Hunde, die diese Lektionen nie erlernen konnten, werden immer Schwierigkeiten haben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Prioritäten zu setzen.

Auch die Frustrationstoleranz spielt beim Thema Hyperaktivität eine erhebliche Rolle. Hunde, die gelernt haben, dass sämtliche ihrer Bedürfnisse und Forderungen schnellstmöglich erfüllt werden, leiden mittelfristig unter starkem Stress, denn sie haben nie die Erfahrung gemacht, dass sie ihre Begierden auch mal zurückstellen und bestimmte Situationen einfach ertragen müssen. Kinder lernen dies spätestens mit Beginn der Schulpflicht, unsere Vierbeiner leider oft nicht einmal in der Hundeschule. Dabei ist das Nichtstun doch eigentlich so einfach. Nehmen Sie sich einmal ein schönes Buch mit auf den Spaziergang, setzen Sie sich im Park auf eine Bank, leinen Sie Ihren Hund daran an und lesen einfach mal einige Zeit. Viele Hunde halten es kaum ein paar Minuten aus, weil sie gewohnt sind, dass immer Aktivität stattfindet, spätestens wenn sie es einfordern. Hat sich Ihr Hund entspannt und liegt nun gemütlich auf dem Boden, können Sie ihn belohnen und den Spaziergang fortsetzen. Unterschätzen Sie nicht, wie anstrengend diese Art des Trainings – sogenanntes Abschalttraining – sein kann.

PHYSIOLOGISCHE GRÜNDE & ERNÄHRUNG

Auch wenn es eigentlich ein ganzes Buch erfordern würde, kann hier nur ein kleiner Teil des Beitrags dem Thema Ernährung gewidmet werden. Es gibt nämlich durchaus auch physiologische Auslöser für einen übersteigerten Aktivitätsdrang. Ein ganz klassisches Problem ist eine übermäßigte Aufnahme von Proteinen über das Futter. Die meisten Hundefuttersorten haben leider einen viel zu geringen Fleischanteil. Die allzu oft verarbeiteten Füllstoffe wie Soja, Mais und sonstiges Getreide, aber auch tierische Nebenerzeugnisse bieten dem Körper zu viele minderwertige Eiweißquellen. Zu viel Protein belastet die Leber, denn sie ist für die Eiweißverdauung zuständig und muss das giftige Ammoniak, das dabei entsteht, abbauen und in Harnstoff umwandeln. Ist sie überfordert, gelangt das giftige Ammoniak über den Blutkreislauf ins Gehirn und verursacht dort Verhaltensveränderungen wie Hyperaktivität. Lassen Sie sich von einem Ernährungsprofi dazu beraten. Weiters sollten im Verdachtsfall auch sämtliche Sinnesorgane, das Blut und die Schilddrüse gecheckt werden.

Ich habe auch schon erlebt, dass ein Hund aufgrund eines permanenten Tinnitus unter Dauerstress stand. Ich appelliere allerdings absolut dafür, im ersten Schritt die Finger von sämtlichen Medikamenten zu lassen, auch wenn sie aus der Naturheilkunde stammen. Auch wenn es bei vielen Präparaten keine negativen Auswirkungen geben kann, würde ich immer erst einmal den Hund und dessen Verhalten beobachten. Dann wird ein Trainingsweg besprochen, welcher auch einige Wochen oder Monate durchgezogen werden muss. Erst wenn es danach keine Besserung gibt, sollte man den medikamentösen Weg – in Kombination mit konsequentem Training – wählen. Mir ist dies deswegen so wichtig, weil sich nur so herausstellen kann, worin der Ursprung des Problems wirklich liegt, und nur mit dieser Information auch zukünftig weiter das Problem im Ansatz gepackt werden kann.

Aus meiner Sicht sind hyperaktive Hunde weder krank, noch haben sie eine psychische Störung. Natürlich gibt es Fälle, in denen eine Vielzahl von Umwelteinflüssen und auch erblich bedingten Dispositionen Hunde sehr reizempfänglich, wenig frusttolerant und konzentrationsarm machen. Auch medizinische Faktoren können eine auslösende Wirkung in puncto Hyperaktivität haben, jedoch handelt es sich dabei um Auswirkungen einer anderen Schwäche oder Störung. Ich selbst habe eine Australian-Shepherd-Mix-Hündin, die man schnell als Zappelhund bezeichnen könnte. Auch ihre rassebedingt ursprünglichen Aufgaben alsHüte- und Treibhund leisten ihren Beitrag dazu. Vor allem aber ihr Erfahrungsdefizit im ersten Lebensjahr. Emma hat von ihren Erstbesitzern keine Strukturen erfahren, ging über Tische und Bänke, hat nie gelernt sich an Regeln zu halten. Natürlich führte dieses Treiben zum Supergau und Emma zerlegte das Haus, nicht zuletzt weil sie dazu auch noch viele Stunden am Tag alleine bleiben musste und rundum unterfordert war. Durch sehr konsequentes Training, ein stringentes Regelpaket, ein gesundes Maß an Auslastung, aber auch jede Menge Auszeiten ist Emma zwar kein anderer Hund geworden, hat aber gelernt zu entspannen und mit ihrem Zappeln umzugehen. Und ich mit ihr.

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Adhs hund

Durch Sanftmut wirst du mehr gewinnen

als durch Gewalt und Ungestьm.

Jean de La Fontaine

Hyperaktivitдt = zu viel Aktivitдt

Da es ьber dieses Thema nicht viel zu lesen gibt, gehe ich davon aus, dass Hyperaktivitдt beim Hund nicht sehr hдufig vorkommt, oder nicht als diese erkannt wird.

Da meine Hьndin hyperaktiv ist habe ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt und hoffe ein paar wichtige Informationen zu diesem Thema zusammengefasst zu haben um das Problem zu erkennen und zu behandeln, anstatt nur zu Frustrieren.

Symptome fьr hyperaktives Verhalten

Die Erregbarkeit des Hundes ist gesteigert und er reagiert schneller auf schwache Reize. Habituation (Gewцhnung) ist kaum mцglich, also, dass ein gleichbleibender Reiz abgeschwдcht wird oder gar wegfдllt. Die Hunde stehen unter Dauerstress und sind immer fьr alles empfдnglich.

Der Hund hat eine geringe Frustrationstoleranz

Der Hund hat eine verminderte Impulskontrolle, also das Unterdrьcken von plцtzlich aufkommenden Handlungsimpulsen

Der Hund ist bestrafungsresistent, die Bestrafungen blockieren nicht und steigern noch die Erregung

Die Lernfдhigkeit ist sehr stark eingeschrдnkt, es fдllt ihm schwer sich auch nur kurz auf eine Sache zu konzentrieren

Die Aggressivitдt ist gesteigert

Der Hund steckt in einem Konflikt, er ist Aufmerksam fьr alles, eine permanent verteilte Aufmerksamkeit

Der Hund hat ein sehr ausgeprдgtes Suchverhalten, er sucht sich neue Reize

Der Hund kann kaum zur Ruhe kommen, besonders in Gegenwart des Besitzers

Der Hund neigt dazu Menschen anzuspringen

Hunde, die schon Stress im Mutterleib hatten, wie zum Beispiel Hunde, die von einem Massenvermehrer kommen, haben gehemmte Wachstumshormone und kommen meist zierlicher auf die Welt. Oft sind diese Hunde hyperaktiv.

In den kann man sehr schnell geraten, mir ist es genau so passiert, aus Angst den Hund nicht mehr unter Kontrolle zu haben und er andere anspringen kцnnte usw.

Zu wenig Aufmerksamkeit

Zu wenig und unregelmдЯige Bewegung

Die Rдumlichkeiten sind sehr stark eingeschrдnkt, zum Beispiel durch ein Halti oder zu wenig Freilauf usw.

Man ist selber schnell frustriert

Eine Stereotypie ist eine stдndige und gleichbleibende Wiederholung von Verhaltensweisen oder LautдuЯerungen. Sie weisen keinen funktionalen Zusammenhang auf. Dies kommt auch oft bei Tieren vor, die auf sehr beengtem Raum leben.

Es ist ein der Situation angepasstes Verhalten. Es kann Sьchtig machen, den dabei sendet der Kцrper Endorphine aus und die evtl. schlechte Situation des Tieres wird ertrдglicher. Es ist ein Selbstbelohnendes Verhalten und senkt wдhrend der Ausfьhrung die Herzfrequenz.

Symptome fьr Stereotypien

Stдndiges im Kreis laufen

Den eigenen Schwanz jagen und beiЯen

Stдndiges Lecken von Kцrperteilen teilweise bis hin zur Selbstverstьmmlung

Winseln Hin- und herlaufen

Ursachen fьr Zwangsverhalten

Gemeinsamkeiten Hyperaktivitдt und Stereotypie

Zwangsverhalten und Hyperaktivitдt lassen sich nicht klar voneinander trennen!

Zu viel Verhalten

Ein hohes Erregungsniveau

Werden diese Hunde eingeschrдnkt und isoliert

Lecken des eigenen Kцrpers

Lecken an Gegenstдnden

Lecken am Sozialpartner

Hyperaktivitдt und die Ernдhrung

Durch bestimmte allergene Stoffe, besonders im Fertigfutter kцnnen bei einigen Hunden Zerebralallergien ausgelцst werden und auch zu Hyperaktivitдt fьhren.

Mehr dazu unter dem Thema "Ernдhrung".

In Konflikt- und stressreichen Situationen sollte der Hund Wahlmцglichkeiten haben

Stressquellen feststellen und beseitigen

Keine Reizьberflutung oder Zwangssozialisation

Nicht zu viel mit dem Clicker arbeiten, wenn der Hund schnell in einen "Arbeitsmodus" verfдllt

Immer mit positiver Verstдrkung trainieren

Tдgliche Zuwendung und Aufmerksamkeit

Klare Signale beim Training

Eine einheitliche und konsequente Linie beim Training und bei der Erziehung

Aktionen des Menschen sollten vorhersehbar sein

Auf die Ernдhrung achten

Gesundheitscheck, Schilddrьsenprofil erstellen lassen

Trainieren mit hyperaktiven Hunden

Immer mit positiver Verstдrkung trainieren

Wenig Wiederholungen machen

Nicht lange auf die Belohnung warten lassen, an die niedrige Frustrationstoleranz denken

Keine Verhaltensketten bis zur Belohnung bilden

Kein variables Belohnungsschema

Arbeiten mit Tellington-Touch

Auf keinen Fall aufpuschen durch: zu wildes Spiel, zu viel rennen, immer Ball werfen usw.

ADHS bei Kindern: Hunde bringen Hyperaktive zur Ruhe

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ADHS bei Kindern

Düsseldorf. Immer mehr Kinder leiden an ADHS. Die Folge sind Probleme in der Schule, Streit zu Hause - und oftmals Tabletten. Jetzt macht eine neue Therapieform auf sich aufmerksam: Dank der Arbeit mit Hunden machen ADHS-Kinder rasant Fortschritte.

Susanne Hamann Journalistin und Koordinatorin

Susanne Hamann (ham) ist Koordinatorin des Ressorts Gut leben.

Karl Mayer ist ausgebildeter Erzieher und arbeitet seit Jahren in Kinder- und Jugendeinrichtungen für verhaltensauffällige Kinder. Seit 2003 integriert er Therapiebegleithunde in seiner Arbeit - und das mit großem Erfolg. Uns erklärt Mayer, wie er den Hund bei Kindern mit ADHS einsetzt, welche Effekte mit der tiergestützten Therapie zu erreichen sind, und was Eltern darüber wissen müssen.

Was machen Sie in der tiergestützten Therapie?

Mayer: Ich setze den Hund als Therapiemittel für das Kind ein. Das heißt der Hund wirkt als besondere Motivation, etwas bestimmtes zu tun. Bei ADHS-Kindern kann das zum Beispiel heißen, bei einer Entspannungsübung auch wirklich ruhig liegen zu bleiben, oder die Hausaufgaben zu machen.

Können Sie das an einem Beispiel erklären?

Mayer: Nehmen wir die Hausaufgaben. Gerade bei Kindern mit ADHS ist dies oft ein täglicher Streitpunkt, weil die Kinder alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickeln. Plötzlich müssen sie aufs Klo, haben den Füller vergessen und so weiter. Hier kann man den Hund gut als Motivator einsetzen, indem sich das Kind während der Hausaufgabenzeit etwas Positives für sich selbst und für das Tier verdienen kann.

Mayer: Wir arbeiten dabei mit Hilfe eines Punkteplans. Wenn das Kind es etwa schafft sich ruhig hinzusetzen, erhält es Punkte, die es für eine bestimmte Menge Spielminuten mit dem Hund eintauschen kann. Im nächsten Schritt geht es dann darum, dass das Kind es schafft, die erste Aufgabe zu beginnen oder den ersten Satz zu schreiben. Auch dann kann es sich Spielzeit oder Leckerlis für den Hund verdienen. Hat das Kind letztlich alle Hausaufgaben erledigt, erhält es ebenfalls Leckerlis.

Je nach Kind, braucht es dabei mehr oder weniger Belohnungsetappen in immer länger werdenden Zeitspannen um durch die Hausaufgaben zu kommen. Als Abschluss der Hausaufgabenzeit wird dann noch einmal gemeinsam mit dem Kind reflektiert, warum und wie viele Leckerlis es bekommen hat. Das ist wichtig für die Arbeit am nächsten Tag, und für die Selbsterkenntnis des Kindes. Denn auf lange Sicht soll es die Aufgaben ja auch ohne den Hund lösen können und wollen. Die Therapie basiert also auf einem "Belohnungssystem".

Könnte man dann nicht auch Süßes oder ähnliches statt einem Hund einsetzen?

Mayer: Ich habe fest gestellt, dass der Hund eine viel bessere Motivation ist als Schokolade. Wenn Kinder eine Aufgabe nicht schaffen, sagen sie bei Süßem schnell "Das hätte mir eh nicht geschmeckt" oder "Ich darf das eh nicht essen wegen den Zähnen". Der Hund aber schaut das Kind während der Reflektion erwartungsvoll an.

Und das Kind empfindet Schuldbewusstsein, weil es dem Hund nichts Gutes tun konnte. Außerdem freuen sich die Kinder auf die Interaktion mit dem Tier. Sie wollen seine Freude über das Leckerli erleben, es streicheln, mit ihm spielen. Das ist eine große Motivation, auch am nächsten Tag wieder gut mitzuarbeiten.

Die Therapie basiert also auf Empathie?

Mayer: Genau. Die Kinder denken sich erstaunlich gut in den Hund hinein. Sie merken zum Beispiel, dass sie dem Hund helfen, wenn sie bei der Mittagsentspannung ruhig liegen bleiben. Denn wenn sie herumalbern steht auch der Hund auf, um mit ihnen zu spielen. Das führt aber dazu, dass er gemahnt wird, weil er ja liegen bleiben soll.

Die Kinder helfen also dem Hund bei der Erfüllung seiner Aufgabe, wenn auch sie ruhig und entspannt liegen bleiben. Oder beim Mittagessen reden die Kinder nicht so laut, wenn der Hund dabei ist, weil sie wissen, dass er empfindliche Ohren hat. Manchmal sprechen sie sich auch gegenseitig darauf an, dass sie wegen dem Hund leiser reden müssen. So lernen die Kinder mit der Zeit, mehr auf andere zu achten und für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen.

Reagieren alle Kinder so positiv auf den therapeutischen Hund?

Mayer: Während meiner zehnjährigen Arbeitserfahrung mit Therapiebegleithunden würde ich sagen, dass gut 95 Proz ent der Kinder, die ich betreut habe, eine starke positive Veränderung durch die Hundetherapie durchgemacht haben. Das heißt aber nicht, dass es immer auf Anhieb klappt. Manche Kinder haben Angst vor Hunden. Dann muss man sich langsam an die gemeinsame Arbeit herantasten, und dem Kind Zeit und Hilfestellung geben um die Angst abzubauen und gleichzeitig an Selbstvertrauen zu gewinnen.

Wie nachhaltig ist die Therapie?

Mayer: Die positiven Ergebnisse halten lange nach. Während der Arbeit achten wir darauf, dass das Kind die vielen positiven Erlebnisse als Vorteile für sich erkennt, und das neue Verhalten dadurch behalten will. Dann ist es wichtig die Hilfestellung durch den Hund Stück für Stück zurückzunehmen bis diese Verhaltensänderung auch ohne Unterstützung bleibt.

Wie lange dauert es bis die Kinder die positive Veränderung in ihrem Leben bemerken?

Mayer: Das ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Kindern geht es extrem schnell. Gerade ADHS-Kinder haben oft große Probleme in der Schule, und haben deswegen fast nur Kritik erlebt.

Wenn dann durch die Arbeit mit dem Hund die Hausaufgaben auf einmal gemacht und auch noch richtig sind, und Lehrer und Eltern plötzlich anfangen das Kind zu loben, kann das sehr schnell zu einer so intensiven Stärkung des Kindes führen, dass die Unterstützung durch den Hund in diesem Bereich bald nicht mehr notwendig ist.

Ist es angesichts solcher Ergebnisse nicht sinnvoll, wenn Eltern von ADHS-Kindern einen Hund als Haustier anschaffen?

Mayer: Davon rate ich grundsätzlich ab, wenn dies rein zu Therapiezwecken geschehen soll. Zwar ist wissenschaftlich erwiesen, dass die bloße Anwesenheit eines Hundes dafür sorgt, dass das so genannte Oxytocin, ein Glückshormon, ausgeschüttet wird. Allerdings muss man sich mit Hunden gut auskennen, um wirklich einen therapeutischen Effekt zu erzielen.

Außerdem ist natürlich auch die Gefahr gegeben, dass eine Familie, die durch die ADHS-Problematik schon stark belastet ist, durch einen nicht richtig ausgebildeten Hund eine zusätzliche Belastung bekommt.

Unsere Hunde sind als Pädagogik- beziehunsgweise Therapiebegleithunde ausgebildet und werden alle zwei Jahre vom Berufsverband Therapiebegleithunde Deutschland e.V. auf ihre weitere Eignung geprüft. Sehr wichtig ist es auch, den Hund nicht zu überfordern und ihm neben seiner "Arbeit" mit dem Kind noch einen entsprechenden Ausgleich zu bieten. Die Arbeit muss dem Hund Spaß machen, damit die Verbindung zwischen Tier und Kind gut und zielführend funktioniert.

Einen Erlebnisbericht zum Thema ADHS-Kinder und Hunde finden Sie in dem Buch ". und dann kam Aero" von Liam Creed.

Tiergestützte Therapie bei ADHS

Sind Kinder besonders zappelig, ständig unkonzentriert, mal himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt, dann kann das ein Hinweis auf die neuro-biologische Erkrankung ADHS sein. Was bedeutet das genau, wie wird es therapiert und was hilft Kindern wie betroffenen Familien? Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; Dr. Kirsten Stollhoff, Kinderneurologin Hamburg; AOK-Bundesverband;

Welpenfrüherziehung

Ihr Welpe lernt während der Früherziehung spielerisch die ersten wichtigen Kommandos.

Lassen Sie Ihren Welpen von Anfang an das Richtige lernen. Alles Unerwünschte brauchen Sie ihm später auch nicht abzugewöhnen. Die Welpen Zeit ist die wichtigste Zeit im Leben Ihres Hundes. Das Training findet grundsätzlich in einer kleinen Gruppe (max. 6 Welpen) statt. Dabei kommt er mit Artgenossen unterschiedlicher Rassen zusammen. Was es bei uns nicht gibt sind sogenannte Welpenspielgruppen. Es ist nachgewiesen, dass 70% aller Problemfälle aus den sogenannten Welpenspielgruppen resultieren. Wichtig ist uns, dass hier kein Welpe sich selbst überlassen wird. Sie als Hundehalter haben die Verantwortung für Ihren Hund. Wir arbeiten über positive Verstärkung (Motivation), das kann ein Leckerli, ein Spiel, ein emotionales Lob oder auch eine Streicheleinheit sein. Er soll freudig zu Ihnen kommen wenn Sie ihn rufen. Sie werden es lernen, die Ausdrucksweise Ihres Hundes zu verstehen und mit seinen typischen Rassemerkmalen umzugehen. Sie lernen Ihren Welpen mit der nötigen Geduld und Konsequenz zu erziehen.

Ausbildungsinhalte: Grundkommandos, spielerisch lernen, allein bleiben, Hunde-begegnungen, Leinenführigkeit, Gewöhnung an Menschen aller Altersstufen, Gewöhnung an Umweltreize, benehmen beim Tierarzt oder in der Stadt, kontrolliertes Spiel mit anderen Welpen.

Kursdauer: 10 Stunden a` 60 Minuten

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