среда, 27 июня 2018 г.

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Entwicklungsgeschichte

Domestikation: Vom Wolf zum Hund

Vor ca. 2 Millionen Jahren hat sich der Grundstock der Familie der Caniden (= lat. Hund) entwickelt, aus der Schakale, Füchse, Hyänen, Wölfe und zuletzt auch Hunde hervorgegangen sind.

Wölfe sind das am weitesten verbreitete Raubtier weltweit; dementsprechend vielfältig ist das Aussehen. Die Fellfarbe variiert von Weiß über Cremefarben ins Gelbe, aber auch ins Rötliche, von Grau bis Schwarz. Beim Eurasischen Wolf überwiegt das Grau; nördlichen Wölfe sind oft weiß. Die Farbe Schwarz steht seit neustem im Verdacht, vor langer Zeit vom Hund übernommen worden zu sein. Die größten Exemplare leben im Norden, Sibirien, Kanada, Alaska, sie werden bis zu 80 cm groß und erreichen ein Gewicht bis zu 80 kg. Die kleinsten Wölfe leben in Arabien. Mit 20 kg sind sie ausgesprochene Leichtgewichte. Europäischen Wölfe liegen dazwischen. In Polen wurden schon Exemplare gesehen mit 70 bis 90 cm Schulterhöhe, aber von leichterem Körperbau verglichen mit den Nordwölfen.

Mittlerweile steht fest, dass der Wolf der direkte Vorfahre des heutigen Hundes ist.

Da Hunde, wie Wölfe, Rudeltiere sind, war es möglich, aus ihnen Haustiere zu machen. Sie zeigen von Natur aus soziale Eigenschaften, wie z.B. die Anerkennung einer Rangordnung bzw. eines Leittieres. Das ist eine Voraussetzung dafür, sich dem Menschen bedingungslos zu unterwerfen.

Heute gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass die Trennung der Linie Wolf und Hund sehr früh erfolgte. Nach einem Rechenmodell könnte das vor etwa vor 125.000 Jahren gewesen sein, mit einer Ungenauigkeit von +/- 50.000 Jahren. Zu den ältesten Funden zählt ein Hundeskeletts in einem Doppelgrab bei Oberkassel, Bonn: Alter um die 20.000 Jahre, hier ist der Unterschied zum Wolf schon deutlich zu erkennen.

Die Frage, wo und wann genau der Haushund entstanden ist und wie er sich über die Erde verbreitet hat, ist noch unbeantwortet. Anhand der Mitochondriale DNA (die DNA die nur über die weibliche Linie weitergegeben wird) gilt heute als sicher, dass alle Hunde auf eine Stammmutter zurückgehen. Wie oft männliche Wölfe in diese Linie kamen lässt sich nicht feststellen, es ist wahrscheinlich, dass das immer wieder und an mehreren Orten geschah.

Vermutlich haben die Wölfe zunächst die Nähe des Menschen gesucht, weil dort vielleicht Reste von Jagdbeute für sie übrig blieben. Ein symbiotisches Verhalten, bei der beide Partner von dieser Verbindung profitieren, ist sehr wahrscheinlich. Wölfe könnten sich also selbst "verhaustiert" haben. Vermutlich wurden auch hin und wieder einmal verwaiste Wolfswelpen von Menschen aufgezogen. Die Wölfe, die leicht zähmbar waren, blieben, die anderen wurden verjagt oder getötet und verwertet.

Irgendwann bekamen die zahmen Wölfe in der Umgebung der Menschen Junge und es begann eine Selektion auf die charakterlichen Merkmale, die den Menschen gefielen.

Aus dem Wildtier Wolf wurde im Laufe der Zeit das Haustier Hund. Diesen Prozess nennt man Domestikation oder Domestizierung.

Bei der Haustierwerdung, die sehr lange gedauert hat, hat der Hund sich äußerlich sowie auch in seinem Verhalten geändert. Ein sicheres Merkmal der äußeren Veränderung ist die Vielfältigkeit der entstandenen Rassen. Wildtiere hingegen gleichen sich innerhalb ihrer Art immer.

Auch das Verhalten der Hunde von heute ist ganz anders als früher. Der Hund hat sich dem Menschen immer mehr angepasst und viele urtypische Verhaltensweisen, die ein Wolf zeigt, wie Scheu und Misstrauen, verloren. Heute verlässt ein Hund sich auf die Fürsorge der Menschen.

Hunderassen und ihre Entstehung

Rassehunde nennt man die Hunde, deren Eltern reinrassig und deren weitere Vorfahren über mehrere Generationen bekannt sind. Die verschiedenen Rassen sind dadurch entstanden, dass der Mensch sich vereinzelte „Lieblingshunde“ heraus gesucht hat und nur noch mit diesen Hunden weiter gezüchtet hat. So hat er immer wieder Hunde bekommen, die gleich aussahen oder gleiche Wesensmerkmale hatten. Rassehunde werden entsprechend dem Rassestandard eines Hundeverbandes gezüchtet. Ein Rassestandard ist eine schriftliche „Vorlage“, wie ein Hund dieser Rasse zu sein hat. Zurzeit gibt es im FCI (= intern. Organisation, die Hunderassen anerkennt oder ablehnt und für das Registrieren von Rassehunden verantwortlich ist) 330 anerkannte Hunderassen, die in 10 Gruppen unterteilt sind:

  • Hüte- und Treibhunde
  • Pinscher u. Schnauzer, Mollosser, Schweizer Sennenhunde u.a.
  • Terrier
  • Dachshunde
  • Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
  • Vorstehhunde
  • Apportier-. Stöber- und Wasserhunde
  • Gesellschafts- und Begleithunde
  • Windhunde

Natürlich werden nicht alle Hunde mit einem Stammbaum gezüchtet – es gibt auch Mischlinge und Kreuzungen. Ein Mischling ist ein Hund, bei dem mindestens ein Elternteil gemischtrassig ist. Bei einer Kreuzung ist die Abstammung bekannt. Hier wurde ein reinrassiger Hund mit einem anderen reinrassigen Hund verpaart.

Aber ganz gleich, ob reinrassig, gekreuzt oder Mischlingshund – immer kommt es auf den Charakter an und nicht auf das Äußere!

Abstammung der Hunde und Hunderassen

Der Hund, das wohl älteste Haustier, gehört zur Familie Canidae (Hund, Wolf, Fuchs). Diese stammen vermutlich von der Cyndesmus-Tomarctus-Gruppe ab und hatten ihren Ursprung vor 25-30 Mio. Jahren. In Europa taucht der Hund um 10 000 v. Chr. erstmals in der Gesellschaft des Menschen auf. Etwa 2000-4000 Jahre später tritt in Nordeuropa der Torfhund in Erscheinung, der als Vorfahr der Spitzrassen angesehen wird. In der Folgezeit werden die Hunde durch den Canis familiaris inostranzewi, Vorfahr der Hirtenhunde, der Tibetdogge, des Pyrenäenhundes, des Neufundländers und aller Treibhunde, sowie um den Canis familiaris matris optimae bereichert, der als Ahnherr der Schäferhunde gilt. Im Nahen Osten entwickelte sich gleichzeitig ein »Windhund«, der Sloughi. Abstammung der Hunde

Die Abstammung der Haushunde vom Wolf scheint gesichert. Unbeantwortet bleibt, wie die Domestikation des Wolfes zustande kam. Ursprünglich mag er nur als Jagdwild betrachtet worden sein, bis man bald den Wert des Hundes auch auf anderen Gebieten kennenlernte. In der Frühzeit war er Begleiter von Jägern und Sammlern und als Schlittenhund, später (2000 v. Chr.) wurden Hunde bei Hetzjagden, in Kriegen, bei der Bewachung von Gefangenen und als Kampfhunde eingesetzt. Sie waren bekannt in den alten Kulturen Ägyptens, Mesopotamiens, Griechenlands und Roms. Auch religiöse Gründe spielten bei der Haltung von Hunden eine große Rolle. Tibetanische Mönche züchteten stumpfnasige Hunde, die Ähnlichkeit mit Löwen hatten, da der Löwe mit dem Auftreten des Buddhismus (700 v. Chr.) zu einem religiösen Symbol wurde. In Japan wurde der Gott des Selbstmordes als eine Persönlichkeit mit Hundekopf dargestellt, ebenso in Ägypten der Totengott Anubis. Die Teilnahme des Hundes an Beerdigungsriten war in vielen Kulturen üblich. So wurde in Mexiko der Haushund beim Tode seines Herrn geopfert, damit er ihm im Jenseits seine Dienste weiterhin erweisen konnte. In Ägypten war dagegen das Töten von Hunden unter Androhung der Todesstrafe verboten. Sie wurden nach ihrem natürlichen Tod mumifiziert und in das Grab ihres verstorbenen Besitzers gelegt. Bis in die heutige Zeit gelten Hunde als geistersichtig, aber auch als dämonische Tiere. Durch alle Kulturbereiche zieht sich eine widersprüchliche Wertung, derzufolge der Hund als treuester Begleiter des Menschen gilt, während das Wort Hund andererseits eine Beschimpfung ist. Hunderassen

Obwohl Varro (1. Jh. v. Chr.) in seinem »Resrusticae« fünf Hauptrassen zitiert (Molosser, Jagdhund, Wachhund, Schoßhund, Mastiff) und Aristoteles bereits sieben Arten zählt, so gibt es eine wirkliche Rassengeschichte erst seit dem 19./20. Jahrhundert. Die bisher bekannten 300 bis 400 Rassen werden heute nach dem Reglement der internationalen Kynologenvereinigung in 10 Gruppen eingeteilt, und zwar nach den Merkmalen ihrer Brauchbarkeit. Gruppe 1: Schäferhunde, zu ihnen zählen neben den bekannten Schäferhundarten der Bouvier des Flandres, Kouvasz, Puli, Lapphund, Collie, Bobtail, Sheltie und Welsh Corgie.

Gruppe 2: Wach-, Dienst- und Gebrauchshunde, hier wird wie bei Gruppe 1 zwischen Hunden unterschieden, die eine Gebrauchsprüfung ablegen müssen und solchen, die keine benötigen. Zur ersten gehören u. a. der Boxer, Hovawart, Dobermann, Rottweiler, Riesenschnauzer, zur zweiten die Deutsche und Italienische Dogge, der Leonberger, Bernhardiner, Berner Sennenhund, Schnauzer, Pyrenäenhund, Bordeaux-Dogge, Eskimo-Hund, Neufundländer, Samojede, Siberian Husky, Englische Bulldogge, Bullmastiff, Mastiff, Tibetdogge.

Gruppe 3-8: Jagdhunde, die aufgeteilt sind in: Terrier (Fox-, Bedlington, Airdale, Kerry Blue, Bull-, Scottish, Skye, Silky, Basenji, Dt. Jagdterrier), Dachshunde (Dackel), Spürhunde für Großwild (Bloodhound, Hannoverscher Schweißhund, Poitevin, Ungarische Bracke, Foxhound), Spürhunde für Niederwild (Otterhound, Beagle, Basset, Dachsbracke, Wachtel, Bayr. Gebirgsschweißhund, Finnenspitz), Vorstehhunde (Deutsch Kurz-, Draht-, Langhaar, Münsterländer, Pudelpointer, Weimaraner, Ungar. Vorstehhund, Franz. Bracke) und Britische Jagdhunde (Pointer, Engl. und Irischer Setter, Gordon Setter, Golden Retriever, Labrador, Engl. Cocker Spaniel).

Gruppe 9: Begleithunde (Pinscher, Dt. Großspitz, kleiner Spitz, Zwergschnauzer, Pudel, Franz. Bulldogge, Dalmatiner, Pekinese, Chow-Chow, King Charles Spaniel, Boston Terrier, Mops, Nackthund, Yorkshire Terrier).

Gruppe 10: Windhunde (Afghane, Barsoi, Whippet, Greyhound, Irish Wolf, Saluki, Sloughi). Für die Zucht von Rassehunden wurden von der Federation Cynologique Internationale (FCI) verbindliche Standards festgelegt. Sie enthalten eine allgemeine Beschreibung der Rasse sowie eine spezielle des Kopfes und des Körpers, genaue Angaben über Haarart, Farbe, Größe, Gewicht und eine Aufstellung der rassespezifischen Fehler. Neben den gezüchteten Hunden gibt es heute noch urtümliche Hunde, die Primitiv-Hunde, die überwiegend wild, ohne tiefer greifende Beeinflussung durch den Menschen leben und sich somit im Anfangsstadium der Haustierwerdung befinden. Zu ihnen zählen u. a. der Dingo und die Paria-Hunde. Die Hunde sind Zehengänger, sie besitzen eine große Gehörkapsel und 42 Zähne, die mit 3-6 Mon. gewechselt werden. Mit Eintritt der Geschlechtsreife (7-11 Mon.) werden Hündinnen zweimal jährlich läufig und gebären nach 59 bis 67 Tagen Trächtigkeit meist mehr als 4 Welpen, die die ersten 10-14 Tage blind sind.

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Artikel Nummer: 1751 - Abstammung der Hunde und Hunderassen (Referat)

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Evolution: Suche nach geheimnisvollem Vorfahren der Hunde

Evolution Suche nach geheimnisvollem Vorfahren der Hunde

Quelle: dpa/reh lre

D ie Abstammung des Haushundes ist offenbar weit komplexer als bisher angenommen. Darauf zumindest deutet eine aktuelle Genomstudie hin. Demnach haben sich Hunde nicht aus Wölfen entwickelt, sondern sind bereits vorher entstanden. Hund und Wolf hatten nach dieser Studie einen gemeinsamen Vorfahren.

Beide entstanden vor 16.000 bis 11.000 Jahren, wie ein internationales Forscherteam um John Novembre von der Universität Chicago im Fachblatt „Plos Genetics“ berichtet. Demnach wurden Hunde vor Einführung der Landwirtschaft domestiziert.

Die Wissenschaftler analysierten die Genome von drei Grauwölfen aus China, Kroatien und Israel – drei Regionen, die als mögliche Ursprungsländer des Haushundes gelten. Zudem sequenzierten sie das Erbgut zweier Hunderassen, die seit langem von modernen Wölfen isoliert leben: des aus Afrika stammenden Basenji sowie des australischen Dingo. Hinzu zogen sie das bereits zuvor sequenzierte Genom eines Boxers und genetische Daten weiterer Hunderassen.

Die Hunde waren einander genetisch ähnlicher als jenen Wölfen, die aus der nächstgelegenen Region stammten. „Unsere Analyse deutet darauf hin, dass keine der untersuchten Wolf-Populationen enger als die anderen mit Hunden verwandt ist, und dass Hunde sich von Wölfen zu der gleichen Zeit abspalteten, zu der sich die untersuchten Wolf-Populationen voneinander trennten“, schreiben die Forscher.

Hunde stammen von „etwas älterem“ ab

„Eine Möglichkeit ist, dass es andere Wolf-Linien gab, von denen diese Hunde abstammten, die später ausstarben“, wird Novembre in einer Mitteilung seiner Uni zitiert. „Es ist etwas älteres, das die heutigen Wölfe nicht gut widerspiegeln. Die Domestikation des Hundes ist komplexer als wir ursprünglich dachten.”

Die Forscher untersuchten auch die Verbreitung des Gens für das Enzym Amylase, das an der Verdauung von Stärke beteiligt ist. Vorigen Sommer hatte eine in „Nature“ veröffentlichte Studie ergeben, dass diese Gene eng mit der Domestikation zusammenhängen. Daher hatten jene Wissenschaftler vermutet, dass die frühen Hunde in der Nähe von Bauern lebten und sich auch von landwirtschaftlichen Abfällen ernährten.

Die Forscher um Novembre stellten zwar ebenfalls fest, dass die meisten Hunde Gene für Amylase haben. Dies gilt aber nicht für jene Arten, die nicht in der Umgebung von Bauern lebten: Dingos und Siberian Huskys. Daher schließen sie, dass der Haushund bei Jägern und Sammlern entstand, vor Einführung der Landwirtschaft.

Im November gelangte eine in „Science“ veröffentlichte genetische Untersuchung zu dem Schluss, dass der Hund vor etwa 19.000 bis 32.000 Jahren in Europa entstand.

Abstammung hund

Nachdem lange Jahre, besser gesagt Jahrzehnte und länger, in den Kreisen der Wissenschaft darüber spekuliert und gerätselt wurde, von wem der Hund nun abstammt von Kojote, Wolf oder Schakal (allesamt Caniden genannt), ergab eine in Amerika 1997 durchgeführte DNA-Untersuchung, dass zweifellos der Wolf (Canis lupus) der Stammvater aller heutigen Hunderassen ist. Dieser Umstand ist von entscheidender Bedeutung in der heutigen Hundehaltung insgesamt. Davon später mehr. Man geht heute davon aus, dass der Hund bzw. der domestizierte Wolf seit etwa 15.000 Jahren bei und mit dem Menschen lebt. (1914 wurde in Oberkassel eine ca. 14.000 Jahre alte Grabstätte entdeckt, in welcher ein Kiefer eines Hundes gefunden wurde). Doch sind diese Jahresangaben auch umstritten. Manche Wissenschaftler meinen, der Hund sei viel älter als bisher angenommen. Doch wie es auch sei, als gesichert gilt dass der Hund das älteste domestizierte Haustier des Menschen ist. Weit älter als z.B. Ziege und Schaf. Wie der Wolf nun zum Menschen kam ist weitgehend Spekulation. Doch dürfte folgendes Szenario den tatsächlichen Umständen ziemlich nahe kommen:

Das Verbreitungsgebiet des Wolfes war vor ca. 15.000 Jahren in der ausgehenden Altsteinzeit (zum Ende der letzten Eiszeit) ungleich größer als dies heute der Fall ist. Eine Aufzählung welche Unterarten von Canis lupus wo vorkamen würde hier zu weit führen. Beutetiere wie Mammut, Hirsche usw. waren durch die Klimaänderung selten geworden und durchstreiften nicht mehr so zahlreich die damalige, sich immer mehr verkleinernden Steppe. Der Waldwuchs wurde immer dichter. Auch Menschen, die von der Jagd auf diese Tiere lebten, bewohnten diese Gegenden. Wie durch Knochenfunde belegt, schleppten diese Menschen bei einem Jagderfolg alles brauchbare der Beute, oft sehr weit, in ihre Behausungen. Den Rest ließen sie in der Regel liegen. Was war einfacher für die umherstreifenden Wölfe sich dieser Reste risikolos zu bemächtigen ? Auf diese Weise ist es einleuchtend, dass die Wölfe lernten dem Menschen zu folgen und von seinen Abfällen zu profitieren. Weiterhin belegen fossile Funde, dass der Mensch seine Abfälle auch in der nächsten Umgebung seiner Wohnstatt ziemlich wahllos hinterließ. Auch dies war natürlich ein "gefundenes Fressen" für die Tiere. Es ist denkbar und eigentlich logisch, das es im Laufe der Zeit durch verschiedene Lernprozesse zu einer erheblichen Verringerung der Fluchtdistanz zu den Menschen kam, zudem sich Tiere in der Nähe eines reichen und leicht zu habenden Nahrungsangebotes besonders gerne vermehren. Die in der Nähe des Menschen geworfenen Welpen wuchsen in diesem neuen Umfeld auf und lernten den Umgang mit der natürlichen Furcht. Das heißt der Wolf gewohnte sich an dieses Leben und blieb immer mehr in der Nähe des Menschen. Es konnte nicht ausbleiben, dass irgendwann ein mutterloser Wurf oder ein einzelner Wolfswelpe gefunden und in die Heimstatt des Menschen gebracht und aufgezogen wurde. Nach Erik Zimen leisteten besonders Frauen hier einen entscheidenden Beitrag indem sie die Welpen aufzogen und dabei sogar die Brust reichten, was noch heute bei einigen Naturvölkern beobachtet werden kann. Diese Fürsorge ist nicht zuletzt dem Kindchenschema (große runde Augen, runder Kopf, weiches Haar) zu verdanken, welches gerade Canidenwelpen sehr zu eigen ist und ein Brutpflegeverhalten sozusagen erzwingt. Durch dieses Aufwachsen im Hausstand des Menschen wurden sie natürlich auf die Familie geprägt.

Besonders bei Kindern dürften diese Welpen damals, wie heute auch, beliebte Spielkameraden gewesen sein. Mit der Zeit ist es dann dazu gekommen, dass sich die Wölfe im Hausstand des Menschen reproduziert haben. Es ist nur allzu logisch, dass die damaligen Menschen nur solche Tiere in ihrer Nähe duldeten, welche keine Gefahr für ihre Kinder bedeuteten. Dies macht klar, dass unter diesen Umständen die Nachkommenschaft der Wölfe, die bei den Menschen lebten, knallhart selektiert wurde. D.h. nur die am besten dem Menschen angepassten Tiere wurden geduldet. Eine Weitergabe unerwünschter Erbmasse wurde damit - unbewusst - ausgeschlossen. Das bekannte Anpassungsvermögen aller Caniden, sowie deren enorme Lernwilligkeit, Lernvermögen sowie die Fähigkeit zu sozialem Zusammenleben trugen das weitere dazu bei. Sicherlich wurden zu irgendeinem Zeitpunkt nicht immer "neue" Wölfe in die Menschengemeinschaft eingebracht, sondern der vorhandene Genpool ausgenutzt. Diese Trennung von der Wildform, die in jener Zeit sicherlich nicht planmäßig erfolgte, stellt eine der Voraussetzungen der Domestikation dar. Die Anfänge von Zucht - aber noch weit von planmäßiger Zucht entfernt. Erst später lernte der Mensch, dass er Aussehen und Verhalten dieser Tiere gezielt beeinflussen kann. Der Übergang vom Wolf zum Haushund dürfte eine sehr lange Zeitperiode in Anspruch genommen haben, wobei man von den Anfängen der lockeren Beziehung zwischen Wolf und Mensch bis zur endgültigen Domestikation von einigen Jahrtausenden ausgehen kann.

Verpaarungen mit "wilden" Wölfen dürften noch an der Tagesordnung gewesen sein. Nimmt man alle Fakten zusammen scheint es, als habe sich der Wolf selbst domestiziert, als habe er eine bis dahin nicht genutzte Nische entdeckt und sich aufgrund seiner Anlagen perfekt angepasst. Tatsächlich dürfte es so gewesen sein, dass beide Selektionsschritte, die der Natur und die des Menschen die Domestikation ermöglichten. Wann und wo diese Domestikationsschritte stattgefunden haben wird nie zu erfahren sein, zudem man davon ausgehen kann, dass diese zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten passiert sein dürfte. Dass dieser Wolf/Hund überhaupt im Hausstand des Menschen geduldet wurde, ist sicherlich dem Umstand zu verdanken, dass ein Zusammenleben mit ihm mehr Vor- als Nachteile brachte - obwohl er ein eindeutiger Nahrungskonkurrent war.

Rasch wurde erkannt, dass diese Caniden ideale Ungeziefervernichter sowie Restevertilger waren. Auch Abfälle sowie Exkremente wurden von ihnen beseitigt. Auf diese Weise hielten sie das nähere Umfeld sauber - eine Art lebende Gesundheitspolizei. Es existieren auch Meinungen von Wissenschaftler, nach denen Hunde in Notzeiten auch als Nahrung oder Felllieferant für die Menschen gedient haben. Im Laufe der weiteren Präsenz beim Menschen stellte das ausgeprägte Territorialitätsverhalten der Caniden einen der größten Vorteile dar: das Wachen. Bei drohender Gefahr oder ungewöhnlichen Vorkommnissen in ihrem Territorium, das jetzt der Wohnbereich des Menschen war, begannen die Hunde Laut zu geben und den Bereich auch aktiv zu beschützen. Zu den damaligen Zeiten war dieses Verhalten wahrscheinlich äußerst willkommen - an Gefahren fehlte es nicht. Im weiteren Verlauf der Haustierwerdung haben sich bei den Hunden weittragende Veränderungen ergeben. Die nicht mehr benötigte Schärfe der Sinnesleistungen gehen zurück, die Vermehrungsrate erhöht sich (statt einer jährlichen Läufigkeit sind es nun zwei), das Verhalten passt sich mehr und mehr den Notwendigkeiten des menschlichen Umfeldes und der menschlichen Lebensweise an. Der Mensch beginnt durch gezielte Selektion erwünschte Verhaltensweisen zu fördern und unerwünschte auszumerzen. Felszeichnungen im Nahen Osten und in der Türkei, deren Alter mit ca. 8000 Jahren angegeben werden, zeigen Hunde als Gehilfen bei der Jagd. Wie der Mensch entdeckte, den Geruchssinn des Hundes sowie das Anzeigen und das Stellen des Wildes auszunutzen, muss Spekulation bleiben. Auch das Äußere des Hundes/Wolfes veränderte sich. Die natürliche Felltarnung der Wildform Wolf war im Hausstand nicht mehr notwendig, so dass sich allerlei Farbschläge entwickelten, die sich durch die Kreuzungen untereinander noch vervielfältigten. Durch den Rückgang der Grosstiere (Mammut usw.) in der Nacheiszeit wurde es notwendig andere Jagdstrategien zu entwickeln. Auf die kleineren, schnelleren Tiere war die Jagd z.B. mit dem Speer nicht effizient genug, so dass der Mensch überwiegend Pfeil und Bogen einsetzte, wie Höhlenabbildungen zeigen. Man geht davon aus, dass Hunde die Männer zur Jagd begleiteten und der Mensch von den ausgeprägten Sinnesleistungen der Hunde bald profitierte. So verursacht ein Pfeil selten tödliche Verletzungen, aber stark blutende Wunden. Die Hunde konnten dieser Spur, wie auch heute noch, leicht folgen und das getroffene Tier hetzen und schließlich stellen, was dann eine relativ leichte Beute für die Menschen war.

"Jetzt war der Hund nicht nur Bewacher und 'Windelersatz' der Siedlungen, Spielkamerad der Kinder und freundlicher Begleiter der Erwachsenen, allenfalls auch Reservenahrung für schlechte Zeiten, sondern selbst eine unabdingbare Hilfe bei der wichtigsten aller Aufgaben: der Ernährung" (Erik Zimen "Der Hund", 1988)

Durch die immer ausgefeilteren Jagdtechniken und der damit verbundenen besseren Ernährung wuchs die Bevölkerung an, so dass im Laufe der Jahrhunderte die Jagdausbeute durch den Rückgang der Beutetierpopulationen geringer wurde. Die Menschen begannen ihr nomadenhaftes Jäger- und Sammlerdasein in eine Form der sesshaften Lebensweise umzuwandeln (Ackerbau und Viehzucht). Hieraus erwuchsen wiederum neue Tätigkeitsfelder für die Hunde, wie Vieh hüten, Lasten ziehen und so weiter. Die außerordentliche Anpassungsfähigkeit der Hunde lässt sich auch hierbei wieder beweisen. Spätestens in dieser Epoche dürfte der Mensch den Hund gezielt nach seinen Verhaltensweisen und Formen selektiert haben, so dass verschiedene Hundetypen entstanden wie z.B. der Jagdhund, der Hütehund, der Wachhund, der Herdenschutzhund usw. Die für die jeweiligen Aufgaben bestgeeigneten Hunde wurden weiterverpaart, die nichtgeeigneten ausselektiert, wobei das Äußere sicherlich auch durch die Umweltbedingungen beeinflusst wurde.

Mit fortschreitender kultureller Entwicklung des Menschen und dessen Einfluss wurde in einigen Gebieten der Erde eine erste Bildung von Rassen erkennbar. Da zu dieser Zeit die Jagd insbesondere in gehobenen Kreisen nicht mehr dem Nahrungserwerb sondern dem Vergnügen diente, entstanden viele Jagdhundrassen, die sich im Äußeren ziemlich glichen (z.B. Windhunde und Molosser). Aber auch für den Kriegseinsatz wurden große Hunderassen gezüchtet und als Kampfgenossen benutzt (Hunde wurden auch noch im 1. und 2. Weltkrieg eingesetzt! ). Mehr und mehr wurde der Hund ein Spezialist, vom Menschen für verschiedenste Aufgaben gezüchtet. Man stelle sich den Wolf als Zehnkämpfer vor: Er beherrscht alle Disziplinen. Der Hund ist ein Spezialist auf seinem, selektierten, Gebiet geworden und beherrscht einzelne Disziplinen hervorragend.

In jedem Hund ist immer noch ein Teil Wolf -

ob Yorkshire oder Dogge

Der Beginn der modernen Hundezucht, der Züchtung von Reinrassen, kann auf Ende des 18. Jahrhunderts gelegt werden. Vorreiter und Mutterland war England, in dem schon bald vielfältige Zuchtvereine- und Verbände gegründet wurden. Bald wurden auch in Deutschland Zuchtvereine gegründet, stellvertretend sei hier der 1899 gegründete heutige Verein für Deutsche Schäferhunde genannt. In der heutigen Zeit haben Hunde die verschiedensten Funktionen wie:

  • Spielpartner
  • Statussymbol
  • Tröster
  • Wanderkamerad
  • Familienhund
  • Jagdhund
  • Schutzhund
  • Hütehund (Hüten der Herde)
  • Hirtenhund (Schutz der Herde)
  • Blindenhund
  • Gehörlosenhund
  • Rauschgiftspürhund
  • Sprengstoffhund
  • Trüffelspürhund
  • Schlittenhund
  • Lawinenhund
  • Katastrophenhund
  • Therapiehund

Ein Familienhund sollte besitzen:

Wesenssicherheit gegenüber Menschen und anderen Hunden

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2. Juni 2016, 20:12 Uhr

Evolution Wo der Wolf zum Hund wurde

Vorfahren von Wölfen haben sich vor Tausenden Jahren zu Hunden entwickelt.

Wie und wann entwickelte sich das Wildtier zum Begleiter der Menschen? Forscher haben dieses evolutionäre Rätsel nun wohl gelöst.

Hubert Filser ist Wissenschaftsjournalist, er war lange Redakteur der Süddeutschen Zeitung und stellv. Redaktionsleiter von SZ Wissen. Jetzt arbeitet er frei, auch fürs Fernsehen (Quarks&Co beim WDR). Der studierte Physiker und Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München veröffentlichte zudem mehrere Sachbücher, zuletzt eine kurze Geschichte der Menschheit unter dem Titel "Das erste Mal". Hubert Filser ist für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet worden.

Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen und sein erster treuer Begleiter. Da sind sich Forscher sicher. Auch dass alle heute lebenden Hunderassen vom Wolf abstammen, ist belegt. Doch deutlich auseinander gingen bislang die Ansichten, wann und wo der Wolf gezähmt wurde. Jetzt gibt hier eine neue Studie Auskunft. Demnach geschah die Domestizierung sehr wahrscheinlich sogar zweimal, zunächst vor etwa 15 000 Jahren in Europa und dann unabhängig davon noch einmal 2500 Jahre später in Ostasien.

"Der Hund ist damit in jedem Fall entstanden, ehe die Menschen sesshaft lebten, Kühe molken oder Schweine hüteten und die Landwirtschaft erfanden", sagt Greger Larson von der Universität Oxford. Der Professor für Paläogenetik und Bio-Archäologie hat in der umfangreichen Studie genetische wie auch archäologische Daten von prähistorischen und modernen Hunden ausgewertet.

Soldaten mit Spürnase

Bislang waren die meisten Wissenschaftler davon ausgegangen, dass der Wolf nur einmal gezähmt worden ist und sich dann gemeinsam mit dem Menschen ausgebreitet hat. Wo der Wolf zum Hund wurde, war umstritten. Ein Teil der Forschergemeinde wollte den Hunde-Ursprung gesichert in Asien im heutigen China nachgewiesen haben, der andere in Europa. Die Forscher hatten ein kompliziertes genetisches Puzzle zu lösen.

Heutige Hunde stammen von zwei unterschiedlichen Wolfs-Populationen ab

Erschwerend kam hier hinzu, dass Wölfe und die frühen Hunde über weite Strecken wanderten und einst die gesamte nördliche Hemisphäre besiedelten. Wolf- und Hund-Populationen vermischten sich daher genetisch immer wieder miteinander. Erst die Oxford-Studie bringt nun mehr Klarheit in dieses Durcheinander der verschiedenen möglichen Abstammungslinien und Ursprungsorte: Die heutigen Hunde stammen demnach von zwei verschiedenen Wolfspopulationen ab, ihre Vorfahren entwickelten sich zunächst getrennt voneinander in Europa und Asien. Erst vor knapp 5000 Jahren vermischten sich dann ihre Nachkommen, als nämlich die asiatischen Hunde mit ihren Herrchen und Frauchen nach Europa einwanderten und die einheimischen Hunde teilweise verdrängten.

Die vielen verschiedenen Hunderassen, die heute existieren, sind erst nach und nach entstanden, als sich die Hunde an bestimmte Lebensräume und Lebensbedingungen anpassten und in der Folge genetisch veränderten. Ein Hütehund etwa braucht andere Eigenschaften als ein Jagdhund. Auch die tiefe Beziehung zwischen Mensch und Tier, die wir heute oft beobachten, hat sich erst langsam entwickelt. Heutige Hunde sind emotional sehr viel enger an uns Menschen gebunden und viel abhängiger von uns als ihre frühen Artgenossen, sie haben gelernt, menschlichen Anweisungen zu folgen.

Deutsche Hundeliebhaber sind dem Ursprungsort der ersten Hunde übrigens besonders nahe. Nach aktuellem Stand stammt nämlich das weltweit älteste, sicher einem Hund zugeordnete Fossil aus Bonn-Oberkassel. Dort hatten Steinbrucharbeiter vor Jahren die sterblichen Überreste eines Mannes und einer Frau entdeckt - und direkt neben ihnen den Schädelknochen ihres Hundes. Dieses knapp 15 000 Jahre alte Grab dreier Gefährten markiert den Beginn einer großen Freundschaft.

Die Abstammung des Hundes

Der Hund: Immer schon der beste Freund des Menschen?

Das neugierige Geschnüffel, das Jagen von Stöcken und Bällen, der Genuss liebevoller Streicheleinheiten: All das sind nicht nur Charakteristika Ihres vierbeinigen Freundes, sondern auch die seiner wild lebenden Vorfahren, den Wölfen. Wir Menschen domestizierten Pferde, Rinder, Katzen und viele weitere Tiere, doch der Hund lebte bereits viele Jahrtausende zuvor an unserer Seite. Die Eigenschaften und Fähigkeiten der Wölfe haben sich im Laufe der Zeit durch Anpassung und Zucht, hin zu unseren heutigen tierischen Mitbewohnern, lediglich mehr oder weniger verändert.

Einschlägige Charakteristika als Hinweis auf die Abstammung vom Wolf

Durch ihr komplexes Sozialverhalten, ihre profunde Kommunikation und ihre enorme Anpassungsfähigkeit konnten Wölfe sich ideal in die Lebensgemeinschaften anderer Arten einfügen. Aus Knochenfunden geht hervor, dass Wölfe bereits vor 400.000 Jahren in unmittelbarer Umgebung der Menschen lebten. Als der Homo sapiens sapiens vor etwa 100.000 Jahren von Afrika aus mit der Weltbesiedelung begann, war der Wolf stets bereits vor ihm da - ganz gleich, ob der Mensch sein Lager im Nahen Osten oder viele Jahre später auf dem restlichen Globus aufschlug.

Wann wurde der Wolf zum Hund?

Der amerikanische Wissenschaftler Robert Wayne datierte die Trennung vom Hund zum Wolf erst vor wenigen Jahren auf 130.000 Jahre zurück. Er analysierte das Erbgut Hunderter Wölfe und Hunde, um den Ursprüngen unserer heutigen tierischen Begleiter auf den Grund zu gehen. Hierbei stellte sich heraus, dass die Grauwölfe des Mittleren Ostens die engsten Verwandten unserer Hunde sind. Die Vorfahren der Hunde schlossen sich dem Menschen bereits an, als dieser noch Jäger und Sammler war, und begleiteten ihn bei der Besiedelung der unbekannten Welt bis hin zur Sesshaftwerdung und Zivilisation. Der Wolf wollte die Menschen kennenlernen und merkte schnell, dass es in ihrer Nähe Nahrung - wenn auch nur Abfälle und Kot - gab. Diese „Ergänzung“ zum täglichen Futter lieben viele Hunde bis heute noch. Wölfe und Menschen lebten in gewisser Weise in einer Koexistenz: Der Wolf war durch das Zusammenleben mit den Menschen mit Nahrung versorgt, während der Wolf Beutegreifer vertrieb und das Lager reinigte. Mensch und Wolf näherten sich einander an, kooperierten möglicherweise sogar bei der Jagd und in anderen Lebensbereichen. Trotz des Zusammenlebens nutzte der Mensch die frühen Hunde auch als Nahrung – dies ist auch heute auf einigen Teilen der Erde noch der Fall.

Zusammenleben mit dem Wolf - ein wichtiger Schritt für die Zivilisation

Wissenschaftler betrachten die Beziehung der Menschen zum Wolf als einen notwendigen Faktor für die Entwicklung der Zivilisation: Der Mensch musste das Verhalten des Wolfs zunächst verstehen lernen, bevor er ihn zähmen konnte und verstand, dass man Tiere, die man „nutzen“ möchte, rücksichtsvoll und fürsorglich behandeln sollte, statt sie zu töten. Dieser Fortschritt wirkte sich auch auf zwischenmenschliche Beziehungen aus. Somit wurde der Vierbeiner nicht nur zum treuen Begleiter des Menschen, sondern lehrte diesen gleichzeitig Humanität.

Veränderungen durch gezielte Zucht

Die Entwicklung des Wolfs beschränkte sich jedoch nicht nur auf Charakteristika wie etwa Zutraulichkeit, sondern wirkte sich ebenfalls auf sein Aussehen – von der Größe bis hin zur Fellzeichnung - aus. Sobald Tiere mit bestimmten Eigenschaften die Möglichkeit haben, sich fortzupflanzen, treten diese Merkmale häufiger auf. Wahrscheinlich erfolgte die Selektion durch Zucht anfangs zunächst nach den Fähigkeiten der Tiere, die sich im Zusammenleben mit dem Mensch als nützlich erwiesen, wie etwa die Jagdfähigkeit oder Wachsamkeit.

Daraus entwickelten sich zunehmend spezialisierte Rassen - doch die große Vielfalt an Hunderassen, wie wir sie heute kennen, entstand erst in den vergangenen Jahrhunderten.

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    Wolf, Schakal, Kojote: Von wem der Hund abstammt und wie er zum Menschen kam

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    Nun weiß ich endlich, warum es in Ostasien so viele, zum Teil gefährliche, Straßenhunde gibt.

    als oft gedacht. Es gibt eine noch nicht abgeschlossene Versuchsreihe, wo Füchse gezähmt werden. Wenn immer die bravsten zur Zucht ausgewählt hat, ist die dritte Generation schon beinahe zahm und veränderte sogar die Fellfarbe, als einige wurden zBs. scheckig.Die so zahmen Füchse hörten plötzlich gut auf das Herrchen ,liessen sich leichter dressieren und hatten ein größeres Lautrepatoire als die wilden Vertreter. Die Füchse werden nicht vertkauft. Schaaaade, ich hätte gerne einen, allein die buschige Rute. Jedenfalls werden auch Wölfe relativ schnell zahm gewesen sein , schmust Mensch doch zu gern mit Tier/ Hund

    Man kann ohne Hund leben, doch was macht das für einen Sinn?

    wenn ihre Wohnung die Haltung eines Hundes nicht zuläßt, dann fragen Sie doch einmal beim nächsten Tierheim nach, ob man dort nicht jemanden sucht, der mit den Hunden dort spazieren geht.

    13.11.2012 | Anonym | 1 Antwort

    Ein Hund ist ein ganz besonderer Freund: er hat Gefühle und besitzt Intelligenz. Trotzdem macht der Staat mit Hunden einen fetten Strich durch die Rechnung: Hundesteuer, Pflichtversicherung, Hundeführerschein und und und. so wird der Zugang zu den Hunden den meisten gesperrt, weil sie sich solche Ausgaben nicht leisten können!

    Dann empfehle ich Ihnen

    mal zu mir nach Spanien zu kommen. Keine Hundesteuer, keine Versicherung. Jeder Trottel darf sich Kampfhunde halten und rund um die Uhr ein nervtötendes Gebelle. Wenn man dich Leute fragt, dann sagen sie, dass Hunde schließlich zum Bellen da seien. So sparen sich die Leute die Kosten für die Alarmanlagen. Zusätzlich gibt es noch jede Menge Straßenhunde die sich nach Herzenslust vermehren. Dann macht die Hundesteuer plötzlich wieder Sinn. Da überlegt man sich dann zweimal, ob man unbedingt solche Tiere braucht. Da kommt dann wieder der alte BWLer-Spruch zu tragen: Was nix kostet, ist auch nix.

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    Menschen – Wölfe – Hunde – DNA und Abstammungstheorien

    Die Familie der Kaniden ist viel artenreicher als unsere. Weit bevor die Entwicklung des Menschen aus den Primaten mit dem kleinen Australopithecus vor circa 4 Millionen Jahren begann, war bereits die Entwicklung der Urfamilien Canidae (nach Matthew, Colbert u.a.) vor circa 25 Millionen Jahren mit dem Cynodictis (Hesperocyon), Urahn der heutigen Hunde im Gange. Der Cynodictis(Familie Amphicyonidae) lebte in Asien und Europa wobei vor ca. 25 Millionen Jahren ein Teil der Population in den amerikanischen Kontinent wanderte. Aus diesem entstand dort ein modernerer Hund, genannt Pseudocynodictis.

    Der Mensch ist heute nur mit der Art Homo sapiens sapiens vertreten und obwohl Paläontologen mit unserer evolutionären Entwicklung immer noch mit verschiedenen Theorien im Zwiespalt stehen, sind sich die meisten Hundeexperten- und Wissenschaftler dagegen über die Domestikation des Wolfes zum Haushund fast alle einig. Handelt es sich hier auch nur um eine gewinnende Theorie oder ist diese tatsächlich bewiesen? Einige Anthropologen sind sich über die Neandertaler unstimmig: Für die einen waren sie eine eigene Menschengattung, nicht so intelligent und organisiert wie unsere direkten Vorahnen, den Homo sapiens und daher von diesen ausgerottet; für die anderen waren die Neandertaler eine Unterart des Homo sapiens und daher ebenfalls als sapiens eingestuft. So konnten sich die zwei Populationen problemlos miteinander fortpflanzen. Zu dieser Theorie wird dargestellt, dass die Population des Homo sapiens neanderthalensis viel kleiner und weiträumiger verstreut war als die Population des Homo sapiens, der durch die Vermischung genetisch die größere Population die kleinere mit der Überschattung deren Charaktere überdeckte bis zu ihrem Verschwinden. Dieser Prozess führte daher zum endgültigen Aussterben der Neandertaler. Nach älterer Theorie sind die Neandertaler als erste „Europäer“, dem kalten Klima gut angepasst durch die kleinere und kompakte Konstitution, robust und knochenkräftig, die es ihnen ermöglichte, ihre Körperwärme besser zu speichern. Andere Anthropologen vertreten dagegen die Theorie, dass Neandertaler kälteempfindlich gewesen wären, wodurch sie die letzte Eiszeitperiode nicht überleben konnten. Den “wahren Grund“ des Aussterbens der Neandertaler steht in der DNA von 18 Menschen geschrieben, die zwischen einem Zeitraum von vor 100.000 und 35.000 Jahren lebten. Vor circa 50.000 Jahren und bevor der Homo sapiens (Cro-Magnon) von Afrika nach Europa kam, starben die meisten von ihnen auf Grund der Eiszeitperioden. Es blieb nur eine kleinere Gruppe, die nach Westeuropa emigrierte und dort noch 10.000 Jahre überleben konnte. Diese übrig gebliebene kleine Gruppe vermischte sich mit Homo sapiens mit dem Resultat, dass auch diese letzten Neandertaler genetisch für immer verschwanden. Wenn tatsächlich der Archaische Sapiens und der Neandertaler kulturell und geistlich sehr ähnlich waren, dann müssten die Sapiens aus Afrika eine unbekannte „Wunderwaffe“ besessen haben, um in die Eiszeit überleben zu können. Diese Frage stellten sich Forscher der Pennsylvania University und Herr Pat Shipman, der glaubt, diese Hilfsmittel identifiziert zu haben: den domestizierten Wildhund.

    Wie bekannt, schauen Hunde ihren Menschen in die Augen und versuchen diese mit ihrem Stimmtonalitäten und Körperbewegungen zu verstehen. Ich möchte dazu bemerken, dass die ersten domestizierten Hunde nicht mit den heutigen zu vergleichen sind, weil die damaligen Hunde im Wesen ursprünglicher waren. Einige solcher Hunde richteten ihre Aggression gegenüber Menschen aus ihrem eigenen Clan, in dem sie lebten. Es ist daher nicht schwierig nachzuvollziehen, dass solche Hunde getötet wurden und somit die erste Selektion zum menschenfreundlicheren Hund begonnen hatte.

    Durch genetische Forschung der menschlichen DNA ist der Wissenschaft unter anderem die „Entzifferung“ unserer Abstammung gelungen durch Vergleich moderner mit antiker DNA. Es ist erwiesen, dass ein kleinerer Prozentsatz von Genen des Neandertalers (3- 4) in unserem Genom enthalten ist und damit sind wir Abkömmlinge beider Homo sapiens. Neandertaler besiedelten den euroasiatischen Kontinent und die nordafrikanische Küste. Nach DNA-Analyse trägt nicht jeder moderne Mensch Neandertaler-Gene in sich, wie zum Beispiel der Schwarzafrikaner. Dennoch lebten vor vierzigtausend Jahren gleichzeitig mindestens vier Menschenarten:

    1. Homo sapiens
    2. Homo neandertalis
    3. Homo floresiensis
    4. Homo denisova.

    Florens-Menschen lebten bis vor 13.000 Jahren auf der ozeanischen kleinen Insel Flores; Denisova-Menschen waren verstreut zwischen Russland und Asien. In zwei chinesischen Grotten wurden Menschenfossilien von vier Individuen gefunden, datiert vor zwischen 14.500 und 11.500 Jahren. Die Schädel dieser Menschen aus dem Steinzeitalter zeigen verschiedene morphologische Züge: archaisch, dann mit runden dicken Schädeln, gering größeres Gehirn, sehr betonte Augenbrauenpartie und modernerem Stirnabsatz. Die Gesichtsfront kurz und ziemlich flach, mit langen Nasen und im Gebiss sehr breite Molare. Bei diesen Menschen fehlte das ganze Kinn. Der zuständige Paläontologe Professor Cumoe bestätigt die Zugehörigkeit dieser Fossilien zur Menschenfamilie. Kaum angefangen, diese Funde zu studieren, schon sind mehrere Theorien entstanden: eine davon klassifiziert diese Menschen als eine eigene Art, die bis zum Ende der Eiszeit überleben konnten.

    Die Migrationen von Menschengruppen aus Afrika zur restlichen Welt erfolgten in verschiedenen Zeitepochen, so dass die letzten Wanderer genetisch veränderte Menschenpopulationen trafen, die viel früher Afrika verlassen hatten. Sie alle erkannten sich als enge Verwandte, verpaarten sich miteinander und vermischten so ihr Erbgut. Die Urbewohner Australiens gelten als die ältesten Vertreter des Homo sapiens sapiens: sie verließen Afrika vor ca. 70.000 Jahren und trafen während ihren Wanderung Denisova-Menschen, mit denen sie sich vermischten. Neandertaler und Denisova stammten vor über einer Million Jahren von gemeinsamen Vorfahren ab. Einige philippinische Stämme weisen ebenfalls genetische Spuren von Denisova-Menschen auf.

    Abstammungstheorie des Familienhundes

    Wenn die Forschung über die menschliche Entwicklung durch Neuentdeckungen keinen linearen Weg weisen kann, wieso sind sich Hundeexperten und DNA- Forscher so einig mit der linearen Abstammungstheorie des Familienhundes aus dem Wolf bzw. die Domestikation des Wolfes zum Haushund?

    Diese Theorie ist in der Tat nicht neu, im Gegenteil mindestens 3.000 Jahre alt und seit dem wird auch vergeblich nach Beweisen gesucht. Nach neueren Erkenntnissen von DNA-Forschern stammen alle domestizierten Hunde vom Wolf ab. Diese „Feststellung“ wurde zwischenzeitlich korrigiert. Unsere Haushunde entstammen aus einer noch älteren Wolfspopulation, die auch als Stammform aller heute lebenden Wölfe gilt, womit sich die Frage stellt, ob die Bezeichnung „Wolf“ für diese Ur-Caniden passend sei?

    Diese „wissenschaftliche Darstellung“ wurde inzwischen ebenfalls überholt und durch eine andere ersetzt:

    • a) Alle domestizierten Hunde (Canis familiaris) sind genetisch eng verwandt mit dem Grauwolf des mittleren Orients.
    • b) Drei Gruppen von Haushunden sind antiker als alle anderen und stehen damit den Grauwölfen noch näher. Die drei Gruppen unterliegen der geografisch Unterteilung:

    asiatische, mittlere orientalische und nordische Rassehunde.

    Einige Vertreter der asiatischen Gruppe sind Chow Chow und Akita; vom mittleren Orient der Afghanische Windhund und vom nördlichen Raum der Sibirian Husky.

    • c) Der afrikanische Basenji ist der ursprünglichste Rassehund überhaupt und obwohl er nicht wie ein Wolf aussieht, wäre für einige Forscher der Basenji „fast ein Grauwolf“.
    • d) Alle kleineren Hunde zeigen in ihrer DNA-Sequenz die gleichen genetischen Veränderungen wie beim mittleren orientalischen Grauwolf und daher die Feststellung, dass kleine domestizierte Hunde enge Verwandte zu diesem seien.

    Meines Erachtens ist bei dieser Theorie nicht die Definition „antiker“ für einige Gruppen von Hunden unglaubwürdig, sondern die Definition „näher stehend zum Grauwolf“: es bestehen keine Ähnlichkeiten in Wesen und Erscheinungsbild zwischen Chow Chow, dem Afghanischem Windhund und dem Grauwolf. Unabhängig davon wurden im Orient paläontologische Reste von kleineren domestizierten Hunden entdeckt und datiert auf ein Alter von 5.000 bis 16.000 Jahren. Bei Ausgrabungen in Europa wurden Knochenreste von größeren Hunden geborgen und auf zwischen 13.000 bis zu 31.000 Jahre datiert. Einige Forscher sind der Meinung, dass vor ca. 50.000 Jahren die Neandertaler gezähmte Hunde bei sich hatten. Dieser Menschengruppe werden die ältesten Höhlenmalereien in Spanien zugeteilt und daher eine höhere geistige Intelligenz als zuvor vermutet.

    In einer sibirischen Grotte des Altai Gebirges wurde ein Hundeschädel entdeckt, datiert auf ein Alter von 33.000 Jahren. Dieser Schädel ist bis heute der älteste Hundefund der Welt und differenziert sich von Wölfen des gleichen Zeitalters und von allen heutigen lebenden Wölfen und Haushunden. Der Schädel des russischen Hundes ähnelt in Form und Größe den Hunden, die vor 1000 Jahren in Grönland lebten. Obwohl das 33.000 Jahre alte Exemplar an Samojeden und Deutsche Schäferhunde erinnert, handelte es sich wahrscheinlich um einen Hund im Anfangsstadium der Domestikation und hinterließt keine Nachfolger in unsere Zeit. So ist ersichtlich, dass sich die Domestikation des Hundes in verschiedenen Zeitepochen, bei verschiedenen Menschengruppen, in unterschiedlichen Kontinenten und aus verschiedenen vorhandenen Hundetypen entwickelte.

    Seit mindestens 20 Jahren und ohne DNA-Kenntnisse bin ich zu der Auffassung (Theorie) gekommen, dass alle domestizierten Hunde aus eigener Evolution (verschiedener Wildhundevorfahren) stammen. Solche Ur-Wildhunde waren mit Ur-Wölfen eng verwandt auf Grund gemeinsamen Ursprungs. Die Vorfahren der Haushunde waren im Aussehen und auch im Wesen etwas anders als die Wölfe und deswegen konnten einige davon domestiziert werden. Laut genetischem Verfahren begann die Trennung des o. g. domestizierten russischen Hundes vom Wolf vor ca. 100.000 Jahren.

    Die Vorfahren unserer domestizierten Hunde waren im Phänotyp nicht viel anders als die heutigen und paarten sich im weiteren Verlauf ab und zu mit Wölfen und anderen Wildhunden, auch durch menschlichen Einfluss. Die wilden Vorfahren des Canis familiaris waren in verschiedenen Arten und Größen vertreten wie z. B.:

    • Lupoiden, Spitzartige,
    • Windhundartige (Graioiden)
    • Doggenartige (Molossoiden) und
    • Mastiff, Kampfhunde.

    Diskriminierend erscheint die Definition: „kleine Hunde = degenerierte Wölfe“.

    In Südamerika wurde eine Hundemumie entdeckt mit etwa der „Größe“ eines Chihuahua und datiert auf ein Alter von ca. 10- bis 11.000 Jahre. Noch heute leben in Südamerika dackelgroße Wildhunde (Waldhund – Speothos venaticus), in Asien der kleinere Waschbärhund (Nyctereutes procyonoides) und der mittelgroße Rothund (Cuon alpinus), in Südamerika der hochbeinige, schmale Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus), in Afrika der übermittelgroße Lycaon pictus (im Volksmund: Löffel- oder Hyänenhund genannt).

    Über Jahrtausende hinweg haben sich domestizierte Hunde miteinander verpaart, so dass kleine, mittelgroße und große Hunde fast gleiche Verhaltensweisen zeigen, wie eine geschlossene eigene Art.

    Nicht nur der Haushund trägt in seiner DNA Wolfscharaktere in sich, auch im Genom des Wolfes finden sich genetische Spuren von domestizierten Hunden, woraus sich unendlich viele Theorien entwickeln ließen. Bedenke man, wie viele Millionen von Jahren sich die Trennung des südamerikanischen Kontinents vom Afrikanischen vollzogen hat mit deren Beständen an Flora und Fauna, die damit auch genetisch getrennt wurden und trotzdem wie ähnlich noch im Aussehen und Verhalten Jaguar und Leopard sich präsentieren, so scheinen Theorien über einen Zeitraum von 10.000 Jahren für die Umpolung einer Wildtierart wie die des Wolfes zum vielfältigen Haushund doch ziemlich kleinlich.Kein anderes domestiziertes Tier ist in seinem Bestand so verschieden und vielseitig wie Hunde, ich meine unsere Hunde heute.

    Vielleicht ist ja der Grauwolf das Resultat von Kreuzungen zwischen ursprünglichen Ur-Eltern des Basenji (kleinere Hunde) und anderen Wolfstämmen. Im Laufe der Zeit wurde dann die genetische Dominanz von der größeren Population Wölfe überschattet, ganz ähnlich, wie Sapiens mit einem Minimum von Neandertalern. Alles ist möglich . . .

    Hunde

    Neuer Abschnitt

    Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen und sein treuester Weggefährte – ob als Beschützer, Spielgefährte oder Arbeitshelfer. Nach Angaben des Industrieverbands Heimtierbedarf lebte 2014 in Deutschland in rund jedem siebten Haushalt ein Hund – insgesamt sind das 6,8 Millionen. Noch beliebter sind lediglich Katzen, von denen 11,8 Millionen in Deutschland leben. Dafür ist die Freundschaft zwischen Mensch und Hund deutlich älter – auch wenn sich die Wissenschaftler nicht darüber einig sind, wie lange sie schon währt.

    Neuer Abschnitt

    Hund = Haushund

    Der Haushund gehört zur großen Familie der Hunde (auch Caniden genannt) mit mehr als 30 Arten. Zu ihnen zählen auch Wölfe, Kojoten, Schakale und Füchse.

    Für den Haushund hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch die schlichte Bezeichnung Hund eingebürgert. Er hat mit seinen Verwandten aus der Familie der Caniden einiges gemeinsam: Sie haben alle einen hoch entwickelten Geruchssinn, ein hervorragendes Gehör und verteidigen ihre Territorien.

    Früher ging man davon aus, dass Hunde nur schwarz-weiß sehen können. Mittlerweile ist erwiesen, dass sie auch eingeschränkt Farben wahrnehmen können, etwa vergleichbar mit einer Rot-Grün-Sehschwäche beim Menschen.

    Vom Wolf zum Haushund

    Noch immer ist nicht endgültig geklärt, wann der heutige Haushund entstand. Unumstritten ist dagegen, dass er vom Wolf abstammt. Sein wissenschaftlicher Name lautet deswegen auch Canis lupus familiaris, was übersetzt "der gezähmte Wolf" bedeutet.

    Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Wolf und Mensch vor ungefähr 15.000 bis 20.000 Jahren anfreundeten und sich so der Hund entwickelte.

    _v-gseapremiumxl.jpg" /> Video starten, abbrechen mit Escape

    Hund und Mensch – schon lange gute Freunde | Planet Wissen | 16.02.2017 | 02:19 Min. | UT | WDR

    In den vergangengen Jahren haben Wissenschaftler allerdings noch ältere Funde von domestizierten Hunden gemacht. So wird ein Hundeschädel aus Sibirien auf ein Alter von 33.000 Jahren datiert, ein weiterer aus einer belgischen Höhle auf 36.000 Jahre.

    Genetische Untersuchungen bestätigen, dass diese Tiere näher mit den heutigen Haushunden verwandt sind als mit dem Wolf.

    Eine Studie, die 1997 im " Science "-Magazin veröffentlicht wurde und die die DNA von Wölfen und Hunden verglich, datiert die Domestizierung des Wolfes sogar mehr als 100.000 Jahre zurück.

    Zum Vergleich: Katzen schlossen sich den Menschen erst vor ungefähr 9500 Jahren an. Der Hund ist somit das älteste Haustier des Menschen.

    Doch wer kam als Erstes auf wen zu – der Wolf auf den Menschen oder der Mensch auf den Wolf? Es spricht vieles dafür, dass der Wolf die Nähe des Menschen gesucht hat, um etwas von dessen Beute abzubekommen.

    Aber auch die Menschen begriffen schnell, dass man dem wilden Tier etwas beibringen konnte und dass es so auch beim Jagen helfen konnte.

    Aus dem wilden Wolf wurde der zahme Hund

    Irgendwann wurden wahrscheinlich auch die ersten Wolfswelpen mit der Hand aufgezogen. So gewöhnten sich die ehemals wilden Tiere mehr und mehr an den Menschen und wurden im Laufe der Zeit zahm.

    Wo die ersten Wölfe domestiziert wurden und sich zu Haushunden entwickelten, ist nicht endgültig geklärt. Neueste Studien gehen davon aus, dass der Ursprung in Ostasien lag, von wo aus sich der Hund nach Europa und dann weiter nach Amerika verbreitete.

    Andere Länder, andere Hunde

    Der Hund wurde und wird nicht in allen Ländern gleich behandelt. Im alten Ägypten war er – genau wie die Katze – heilig. Ihm wurden gottähnliche Eigenschaften zugeschrieben.

    Deswegen hatte er auch eigene Diener, trug teuren Schmuck und bekam das beste Essen. Nur der Pharao durfte reinrassige Hunde besitzen. Nach seinem Tod wurde sein Lieblingshund oft mit ihm zusammen beerdigt, um ihn vor Leid im Jenseits zu beschützen.

    Der altägyptische Gott Anubis hat einen Hundekopf

    In Europa, dem Mittleren Osten und Nordamerika lassen Malereien auf Wänden, Gräbern und Schriftrollen darauf schließen, dass Hunde während der Bronzezeit zusammen mit Menschen auf die Jagd gingen.

    Es wurden auch Hundestatuen gefunden, die den Eingang von Gräbern bewachten. Diese Funde zeigen, dass Hunde schon früh eine wichtige Bedeutung für den Menschen bekamen.

    Heute werden sie vor allem in Europa und in den USA als Haustier verwöhnt, während sie in den Entwicklungsländern und in vielen Teilen Asiens eher verwahrlost auf der Straße leben, als Wächter und Arbeitstiere genutzt oder sogar gegessen werden.

    Der Mensch züchtet Spezialisten

    Schon bald begann der Mensch, Hunde mit bestimmten Eigenschaften gezielt zu kreuzen und damit zu züchten. Deswegen gibt es heute etwa 350 verschiedene Rassen. Dackel oder Terrier etwa sind besonders gut darin, Füchse oder Dachse in ihren Höhlen aufzuspüren. Apportierhunde wie der Golden Retriever oder der Labrador bringen dem Jäger das erlegte Wild zurück.

    Chihuahuas wurden als reine Schoßhunde gezüchtet

    Als die Menschen sesshaft wurden und Ackerbau sowie Viehhaltung wichtiger wurden als die Jagd, kamen Hirten- und Wachhunde hinzu. Kleine Rassen wie der Pekinese oder der Chihuahua, die kleinste Rasse der Welt, wurden vor allem als Schoßhündchen gezüchtet.

    Bis heute haben die verschiedenen Rassen ihre Eigenschaften behalten, die für ihre ursprünglich zugedachte Aufgabe wichtig waren. Deswegen sollten sich zukünftige Hundebesitzer gut überlegen, welche Rasse am besten zu ihnen passt. Ein sportlicher Hund zum Beispiel braucht viel Bewegung und ein Wachhund wird unter Umständen um jeden Preis sein Revier verteidigen.

    Wie kommunizieren Hunde?

    Hunde sind soziale Tiere und leben lieber mit Menschen oder anderen Hunden zusammen statt allein. Deswegen sind sie darauf angewiesen, mit anderen zu kommunizieren.

    Hunden steht dafür ein Repertoire an Gebell, Knurren und Heulen zur Verfügung. Jeder Laut hat eine bestimmte Bedeutung. Will der Hund warnen, zum Spielen auffordern, hat er Angst oder ist er verletzt? Menschen müssen die Sprache des Hundes oft erst lernen, damit sie ihn richtig verstehen.

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    Die Körpersprache der Hunde | 02:25 Min.

    Hunde drücken sich aber nicht nur durch Laute aus, sondern auch durch Körpersprache. Legen sie sich auf den Rücken und bieten dem anderen die Kehle dar, bedeutet das Unterwürfigkeit. Wenn sie Angst haben, klemmen Hunde die Rute ein, legen die Ohren an und ducken sich. Freuen sie sich, wackeln sie mit dem Schwanz.

    Ihre soziale Ader macht Hunde – anders als Einzelgänger wie Katzen – nicht nur zu anhänglichen Weggefährten, sondern auch zu idealen Helfern: Als Blindenhunde führen sie ihre Herrchen, als Polizeihunde erschnüffeln sie unter anderem Drogen oder spüren Sprengstoff auf, und als Therapiehunde können sie den Zustand von Patienten erheblich verbessern.

    Wolf und Hund haben viel gemeinsam

    Der Wolf, ein scheues Wildtier

    Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Doch wie alt ist er eigentlich und seit wann werden die treuen Begleiter als Haustier gehalten? Der Hund als Haustier – Interessantes rund um uralte Verhaltensweisen, die Verwandtschaft zum Wolf und die Geschichte des Hundes als Haustier.

    Ein treuer Freund mit langer Geschichte

    Der erste Hund lebte vor über 30.000 Jahren – das belegen prähistorische Knochenfunde, die in der Goyet-Höhle bei Namur (Belgien) entdeckt wurden. Damit geht die Domestizierung des Hundes weiter zurück, als bisher angenommen: Hunde wurden bereits während der Altsteinzeit gezähmt und begleiteten die Menschen. Bisher unbewiesene Erbgut-Theorien gehen sogar davon aus, dass sich Hunde von den Wölfen bereits vor 135.000 Jahren abgespalten haben. Auch schon im alten Ägypten wurde der Hund als treuer Weggefährte des Menschen geschätzt: Die Vierbeiner befinden sich auf zahlreichen Abbildungen oder als Skulpturen und selbst Hundemumien wurden gefunden.

    Ähnlichkeiten im Körperbau und im Verhalten

    Hund (Canis lupus familiaris) und Wolf (Canis lupus) haben viel gemeinsam. In Bezug auf ihren Körperbau teilen sie 13 Rippenpaare, 42 Zähne und natürlich einen außergewöhnlichen Geruchs- und Gehörsinn. Außerdem weisen beide Spürnasen ähnliche Verhaltensmuster auf: Wie schon sein Vorfahre ist der Hund ein Rudeltier und genießt es, Mitglied einer Familie zu sein. Vorausgesetzt, er kennt seinen Platz in der Hierarchie. Auch das Droh- und Kampfverhalten beider Vierbeiner ist vergleichbar. Hierzu gehört die so genannte „aktive“ und „passive“ Demut, die durch Lecken der Mundwinkel bzw. Einnehmen der Rückenlage den Aggressor oder auch den Ranghöheren beschwichtigt.

    Heulen wie die Wölfe…

    Der Wolf, ein scheues Wildtier

    Ein weiteres gemeinsames Merkmal von Wölfen, Schakalen, Wildhunden und auch von viele Haushunden ist das Heulen. Besonders auf dem Land lebende Hunde geben solche Laute von sich. Das weit hörbare Geheul dient der Reviermarkierung und auch der Kommunikation innerhalb des Rudels. So kann es etwa vorkommen, dass Hunde auf Glocken und ähnliche Geräusche mit Heulen „antworten“. Auch das extreme Schütteln eines Spielzeuges oder eines Lappens erinnert beim Hund an das ursprüngliche Jagdverhalten des Wolfes. Dieser bricht seiner erjagten Beute auf diese Weise das Genick.

    Uralte Verhaltensmuster

    Und noch ein Verhalten, das der Hund vom Wolf geerbt hat: Bevor sich der Hund auf seine Decke legt oder sein Körbchen besetzt, dreht er sich häufig mehrmals um die eigene Achse. Dabei verhält sich der Hund instinktiv wie sein Vorfahre, der vor dem Hinlegen Gras oder Schnee niedertritt. Mit dem Wälzen in stark riechenden Substanzen, wie zum Beispiel Mist, will der Hund bzw. der Wolf seinen Eigengeruch überdecken um leichter an die Beute heranzupirschen. Das Wälzen in Aas wiederum ist ein Signal an die Artgenossen, dass Futter gefunden wurde.

    Rangkämpfe bei Wölfen

    Rangkämpfe bei Wölfen

    Übrigens: Das so genannte Halsdarbieten bei Wolf oder Hund ist gar keines, dieser Eindruck entsteht dadurch, dass das überlegene Tier betont wegsieht – es ist also eher ein Imponiergehabe. Kommt es doch zum Kampf, wird zumeist schon nach kurzer Zeit von einem Kontrahenten Unterwerfung signalisiert. Dies geschieht mit winselnder Demutsgeste, d. h. mit angelegten Ohren, auf dem Rücken liegend, oder Rute zwischen die Beine geklemmt. Der Sieger droht mit aufgestellter Rute über dem Verlierer. Bei durch Zucht äußerlich degenerierten Hunden – z. B. durch kupierte Ohren und Rute – kann es häufig zu Missverständnissen kommen. Sie werden von ihren Artgenossen nicht mehr richtig verstanden.

    Hund und Wolf sind eng verwandt

    Zähmung des wilden Raubtiers: Vom Feind zum besten Freund

    Mensch und Wolf teilten sich schon vor Jahrtausenden Jagd- und Siedlungsgebiete und töteten sich zuweilen gegenseitig: Der Mensch brauchte Nahrung und Felle der Wölfe, der Wolf fand im Menschen einen Fressfeind sowie auch eine Beute. Schließlich begann der Mensch damit, den wilden Wolf zu zähmen. Gut angepasste Tiere wurden geduldet und bildeten die Basis zum Züchten weiterer zahmer Wölfe. Im Laufe der Zeit entstand eine Tierart, die sich sowohl äußerlich als auch von seinem Verhalten her immer mehr vom Wolf unterschied. Fellfarbe, Größe und auch die Körperform veränderten sich, der Kiefer wurde kürzer, Gehirn und Schädelvolumen wurden kleiner.

    Hunde waren die ersten Haustiere

    Hunde waren somit die ersten Haustiere und wurden zunächst als Jagdhelfer und Wächter für Haus und Hof, später als Hütehunde abgerichtet. Im alten Rom wurden Hunde vermutlich das erste Mal systematisch gezüchtet. Der Hund spielte hier eine große Rolle, auch als „Statussymbol“: Der Besitz eines Hundes war gleichbedeutend mit dem Besitz eines Sklaven. Auch der Tierkampf war in Rom ein beliebtes Schauspiel. Dafür wurden die aggressivsten Hunde aus ganz Europa eingesammelt und in der Arena aufeinander gehetzt. Beliebt war vor allem der Molosser, ein ursprünglicher Hirtenhund. Neben Kampf- und Jagdhunden, insbesondere dem Vorgänger der Bracke, tauchten auch damals auch die ersten Schoßhündchen auf: So genannte Gesellschaftshunde mit stark verkürzten Gliedmassen. Die explizite Zucht ließ sich bisher jedoch nicht nachweisen.

    Hunde sind beliebte Haustiere

    Hund heute: Beliebtes Haustier mit gefährdetem Vorfahre

    Groß, klein, massig, zierlich – heute gibt es Schätzungen zufolge weltweit rund 800 Hunderassen und unzählige “Promenadenmischungen”, die alle auf den einen Wolfsvorfahren zurückgehen. Und der Hund ist neben der Katze das beliebteste Haustier – laut Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V. leben 5,3 Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Doch nicht nur als Familienhund und vierbeiniger Freund ist der Hund im Einsatz.

    Als Retter auf vier Pfoten ist er auch beruflich u.a. als Polizeihund, Lawinenhund oder auch als Blindenhund sehr gefragt und erfüllt zuverlässig seine Aufgaben.Leider ist es um den Wolfsbestand nicht ganz so gut bestellt: Seit dem 19. Jahrhundert gilt der Wolf in Nord- und Mitteldeutschland sowie in England als ausgestorben. In den 1990er Jahren sind immer wieder Wölfe über die polnische Grenze nach Deutschland eingewandert und sogar in der Lausitz wieder heimisch geworden. Nach Angaben des Wolfsbüros Lausitz leben hier zur Zeit sechs Rudel und zwei Wolfspaare (Stand: April 2011). Die scheuen Tiere gelten als ungefährlich und machen nur gelegentlich durch lautes Geheul auf sich aufmerksam. Damit sich der Vorfahre des Hundes auch weiterhin in den Wäldern ausbreiten kann, ist der Wolf in Europa durch verschiedene Richtlinien geschützt.

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