суббота, 16 июня 2018 г.

hund_schilddrüsenunterfunktion

Hund schilddrüsenunterfunktion

Zunehmend häufig besteht bei Hunden eine Schilddrüsenunterfunktion, die sich auch im Verhalten bemerkbar macht.

Claudia Münning hat diesbezügl. das Wichtigste zusammengefasst:

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Die klassischen Symptome , die jeder Tierarzt erkennen müsste:

( auch : nackte Beine, nackter Bauch, dünne Ohrbehaarung, grosser nackter Nasenspiegel )

Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere, unter Tierärzten oft weniger bekannte Symptome:

- Angstverhalten bis hin zur Panik

- nimmt trotz viel fressen nicht zu

- Ohrenentzündung , offene Ohrspitzen

- schlechte Ansprechbarkeit im Training

- hecheln in Ruhephasen ohne erkennbaren Grund ( Wärme, Stress, Schmerzen etc. )

Alle diese Symptome können natürlich auch bei anderen Krankheiten auftreten, aber wenn mehrere dieser Symptome zusammentreffen und zum Teil sehr extrem heftig sind, lohnt es sich auf jeden Fall, die Schilddrüsenwerte des Hundes bestimmen zu lassen. Und sei es auch nur, um eine Schilddrüsenunterfunktion ausschliessen zu können und nach anderen Ursachen zu suchen.

Schilddrüsenüberfunktionen gibt es bei Hunden übrigens nur sehr sehr selten. Anders bei Katzen. Hier gibt es eher Schilddrüsenüberfunktion als Unterfunktion.

Welche Blutwerte brauche ich, um festzustellen, ob mein Hund eine SDU hat ?

T4 und TSH sind mindestens erforderlich, um den Verdacht , dass mit der Schilddrüse etwas nicht stimmt, zu bestätigen.

Sehr wichtig sind generell ein Organprofil und ein Blutbild, um evtl. andere Krankheiten ausschliessen zu können, die die Schilddrüsenwerte beeinflussen können. Ein Hinweis, welche Krankheiten in Frage kommen könnnen finden sich hier:

Je nach Geldbeutel ist es sinnvoll, noch folgende Werte zu bestimmen:

Diese sind weitere Werte , die einen Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse geben.

- Selen,Zink, Jod, Eisen

Wenn diese Werte einen deutlichen Mangel anzeigen, besteht die Gefahr, dass die Schilddrüse nicht korrekt arbeitet.

Ob der Hund zur Blutentnahme nüchtern sein muss oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Wichtig ist, dass der Hund beim Organprofil und Blutbild nüchtern ist.

Bekommt der Hund bereits Thyroxin, sollte man das Blut ca. 4-6h nach der Tablettengabe abnehmen lassen. Bei nachfolgenden Blutuntersuchungen dann möglichst immer im gleichen Zeitraum, also z.B. nach 5 Stunden, wenn beim ersten Mal nach 5 Stunden Blut abgenommen wurde, damit die Werte vergleichbar sind.

Wie interpretiere ich die Laborwerte ?

Normalerweise interpretiert der Tierarzt die Werte.

Zu den Werten wird ein sogenannter Normalbereich angegeben. Als eine Ober- und Untergrenze, bis zu der Werte als normal angesehen werden.

Bei den Schilddrüsenwerten hat sich herausgestellt, dass viele Hunde, deren Werte im unteren Bereich des Normalberichs liegen, trotzdem Probleme mit der Schilddrüse haben.

Als Faustregel für die meisten Hunde gilt: Der T4-Wert sollte in der oberen Hälfte des Normalbereichs liegen. Vor allem bei jungen Hunden sind niedrige Werte ein deutliches Anzeichen für eine Funktionsstörung der Schilddrüse. Es gibt aber auch Hunde, die mit niedrigeren Werten ohne Probleme gut klarkommen.

Beim Normalbereich für T4 von 1,0-4,7 ug/dl würde ich persönlich bei Werten deutlich unter 3,0 und Fellproblemen, Ohrenproblemen, und Verhaltensproblemen ( Angst,Aggression ) von einer Funktionsstörung der Schilddrüse ausgehen, die dringend behandelt werden muss, sofern keine andere Krankheiten diagnostizierbar sind, die niedrige Schilddrüsenwerte zur Folge haben.

Die hier genannten Werte und er Normalbereich beziehen sich auf das Labor vetmed. Bei andern Laboren können die Normalbereiche anders festgelegt sein und auch andere Einhaiten für T4 angegeben werden.

Beim TSH-Wert gilt: Ist er an der oberen Normalberichsgrenze oder sogar darüber, dann ist das ein sehr eindeutiges Zeichen, dass etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt und dringend behandelt werden muss. Ist er normal, also deutlich unterhalb der angegebenen Grenze, so ist der Wert nicht aussagekräftig, man kann dann daraus werder ableiten, dass alles in Ordnung ist , noch dass die Schilddrüse krank ist. Um das zu beurteilen, werden die anderen Werte , insbesondere T4 benötigt.

T4-Wert liegt gut in der Norm, T3-Wert zu niedrig

Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass eine andere Krankheit vorliegt, die die Schilddrüsenwerte beeinträchtigt, wie z.B. Leishmaniose aber auch andere Krankheitsprozesse . Es ist keinenfalls sinnvoll, in so einem Fall einfach T3 als Medikament zu geben ! Sinnvoll is eine genaue Diagnose und Behandlung der Krankheit, die die niedrigen T3 -Werte verursachen.

Wie gebe ich das Thyroxin ( Forthyron) ?

Es gibt zwei Formen von Thyroxin für Hunde.

Forthyron in 200ug- und 400ug-Tabletten und Leventa, ein flüssiges Thyroxin.

Normalerweise bekommt man vom Tierarzt die Forthyron-Tabletten. Einige Tierärzte verschreiben auch noch die Tabletten L-Thyroxin oder Euthrox. Dies sind Menschenmedikamente, mit denen sich niedrige Dosierungen leichter einteilen lassen.

Die Tabletten werden in der Regel 2x täglich gegeben, tagsüber im Abstand von 10-12 Stunden.

Zwischen Tablettengaben und Fütterung sollte mindestens 30 Minuten liegen. Man kann die Tabletten auch mit dem Futter geben, aber dann kann es sein, dass eine höhere Dosis benötigt wird.

Welche Dosierung braucht mein Hund ?

Diese Frage läßt sich nicht allgemein beantworten, sondern nur für jeden Hund einzeln.

Früher ist man davon ausgegangen, dass ein Hund mit max. 20ug/kg Körpergewicht gut eingestellt ist.

2oug/kg bei einem 30 kg Hund würde eine Dosis von 600 ug bedeuten, also 2x300 ug pro Tag. Damit kommen viele Hunde aber noch nicht gut klar. Sie brauchen. mehr. Einige wiederum brauchen weniger.

Man beginnt mit 2,5 oder 5 ug/kg Körpergewicht und steigert dann alle 10-14 Tage um 2,5 bzw. 5 ug/Körpergewicht.

Bei 30 kg Hund würde man bei 5 ug/kg eine Anfangsdosis von 150 ug geben. Aufgrund des Tabletteninhaltes wäre eine Anfangsdosis von 200 ug leichter zu dosieren. Die meisten Hunde mit 30 kg Gewicht vertragen 2x100 ug ohne Probleme als Anfangsdosis.

Über die Maximal-Dosis gehen die Meinungen auseinander. Früher wurde von 20ug/kg Körpergewicht als Maximaldosis ausgegangen, nach meinen Infos von einer SD -Spezialistin gibt es aber Hunde, die bis 80 ug/kg Körpergewicht brauchen und auch problemlos vertragen ohne Überdosierungserscheinungen.

Wann die "Wohlfühldosis" des Hundes erreicht ist, kann man nur durch beobachten von Fell und Allgemeinbefinden, sowie dem Verhalten des Hundes feststellen. Hierbei kann ein Tagebuch, indem die Dosis und alle wichtigen Daten ( Fellqualität, Ohrenentzündung, abnormaler Kot, Veränderung der Futterzusammenstellung, usw. ) und Ereignisse ( besseres/ schlechteres Verhalten, besser/schlechtere Ansprechbarkeit im Training, usw. ) notiert werden, von grossem Wert sein.

Bei Dosiserhöhung erst die Morgendosis erhöhen, die Abenddosis belassen. Am nächsten Tag dann auch die Abenddosis erhöhen.

Viele Hunde brauchen morgens eine höhere Dosis als abends . Das muss man durch beobachten rausfinden. Ist der Hund nachts ungewöhnlich unruhig, sollte man einen Dosierungsschritt bei der ABenddosis zurückgehen.

Manche Hunde kommen besser mit einer dreimaligen Thyroxin - Gabe klar. Dass muss man im Einzelfall einfach ausprobieren. Die Dosis wird ann schrittweise verändert, indem man z.B. von der Abenddosis eine Teil auf mittags gibt.

Woran merke ich, dass mein Hund zuviel Thyroxin bekommt ?

Anzeichen für eine Überdosierung sind:

- starkes Hecheln in Ruhesituationen

- Herzrasen (schneller Pulsschlag )

- Durchfall ohne sonstigen grund über längere Zeit

- vermehrter Harndrang ( mehr urinieren als sonst )

Außerdem: Deutliche Verhaltensveränderungen. Hierbei gilt es allerdings genau zu beobachten und zu dokumentieren, da z.B. negative Verhaltensveränderungen auch ein Anzeichen dafür sein können, dass die Thyroxin-Dosis nicht ausreicht.

Eine einmaige Überdosierung ist meistens unkritisch. Der Hund verstoffwechselt das Thyroxin viel schneller als ein Mensch und nach wenigen Stunden legt sich das Hecheln und/oder Herzrasen. Beim Hund geht man von einer Halbwertszeit des Thyroxins von ca. 12 Stunden aus, beim Menschen von 6-8 Tagen.

Hunde können als Fleischfresser auch viel größere Dosis-Schwankungen unproblematischer überstehen, als Menschen.

Danke für Deine Arbeit, Claudia :-)

Weiterführende Infos zur Hypothyreose finden Sie hier:

Buch "Endokrinologische Diagnostik" von Pascal Prélaud, Dan Rosenberg, Pauline de Fornel, Alexander Gerold, Astrid Thelen

Schilddrüsenwerte und Cholesterolparameter bei Hunden mit Verhaltensproblemen und Verhaltensstörungen - Dissertation Kristine von Thun

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Schilddrüsenunterfunktion (SDU) beim Hund

Ein Thema, das mich in letzter Zeit beschäftigt hat, ist die Schilddrüsenunterfunktion. Ich habe nämlich seit einiger Zeit eine vierbeinige Klientin, die genau daran leidet – keine einfache Diagnose! Darum hab ich mich mal umfassend zu dem Thema schlau gemacht, mit betroffenen HundehalterInnen und ExpertInnen über das Thema geredet, mich eingelesen und ein Handout gebastelt.

Wie auch immer, als ich da also recherchiert habe zum Thema SDU, hat sich herausgestellt, dass leider einerseits viele TierärztInnen nicht am neuesten Stand der Diagnostik sind und andererseits SDU bei Hunden gar nicht so selten vorkommt, wie ich angenommen hätte. Und weil sich SDU in vielerlei Hinsicht auf das Verhalten auswirken kann, hab ich die wichtigsten Infos hier für euch zusammengefasst. Quellenangaben und Vorschläge zum Weiterlesen natürlich inklusive. Falls ihr selbst einen SDU-Hund habt, freue ich mich, in den Kommentaren von euren Erfahrungen zu lesen!

“Ein gesunder Hund besitzt eine ISDN-Leitung zur Umwelt, kann also viele Signale gleichzeitig verarbeiten. Ein ‘Schildi’ hat dagegen eine analoge Glasfaserleitung. Es kann jeweils nur ein Signal verarbeitet werden, aber die Verarbeitungsgeschwindigkeit kann extrem hoch sein. Er ist dadurch sehr reaktiv und spontan. Durch die Denkblockade ist der Hund für seinen Halter […] nicht ‘erreichbar’ und kann nicht das lernen, was von ihm erwartet wird.”

(Beate Zimmermann 143)

Laut Beate Zimmermann wird eine SDU häufig erst dann diagnostiziert, wenn bereits 70% der Schilddrüse “kaputt” sind und klinische Symptome wie Haarausfall und brüchige Nägel nicht mehr übersehen werden können. Erfahrene TierärztInnen können allerdings auch eine subklinische (also beginnende) SDU diagnostizieren und behandeln.

SchilddrüsenspezialistInnen (empohlen von Bettina Meidlinger):

Dr.med.vet. Christiane Wergowski

Hotline: 0900 195 008 004

Dr.med.vet. Katrin Voigt

Dr.med.vet. Maurice Bob

Dr.med.vet. Pasquale Piturru

Dr.med.vet. Verena Boden

Biologin Dr. Ute Blaschke-Berthold

Klinische (körperliche) Symptome sind erst bei einer bereits sehr ausgeprägten SDU feststellbar. Viele TierärztInnen denken auch erst beim Vorhandensein klinischer Symptome an eine SDU. Eine subklinische SDU zeigt sich häufig nur im Verhalten. Um zwischen subklinischer SDU und sonstigen, nicht hormonbedingten Verhaltensproblemen zu unterscheiden, empfiehlt sich eine gründliche Anamnese und die Erstellung eines Organprofils durch eineN schilddrüsenerfahreneN TierärztIn. T3- und T4-Wert sollten im Blutbild bestimmt werden.

Bei SDU wird das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) medikamentös zugeführt. Je nach Jahreszeit und Alter haben Hunde eine unterschiedlich starke Schilddrüsenaktivität, daher muss die Dosis unter Umständen an diese beiden Faktoren angepasst werden: Welpen haben eine wesentlich höhere Schilddrüsenaktivität als erwachsene Hunde, und im Winter ist die Aktivität höher als im Sommer: Die Kälte erfordert einen höheren Stoffwechsel, und der Stoffwechsel wird wiederum von der Schilddrüse angeregt.

Thyroxin hat eine Halbwertszeit von 12 Stunden. Daher wird es idealerweise zweimal täglich verabreicht.

Die Anfangsdosis beträgt 5μg/kg Körpergewicht, die zweimal täglich gegeben werden. Dann wird langsam auf die optimale Dosierung erhöht, die in der Regel zwischen 20 und 30μg/kg liegt.

Wird zeitgleich gefüttert, kann die Absorption von Thyroxin um bis zu 50% reduziert werden. Darum sollten Hunde 3 Stunden vor und 30 Minuten nach der Hormongabe keine Hauptmahlzeit fressen.

Die Dosierung sollte regelmäßig anhand von Blutuntersuchungen überprüft werden. Sind trotz Tyroxinsubstitution ständig Dosisanpassungen nötig, kann eine zusätzliche Trijodthyronin- (T3-) -substitution angedacht werden.

Da es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann, sollte der/die TierärztIn bei jeder Medikamentengabe über die Gabe von T4 und/oder T3 informiert werden.

Es empfiehlt sich, ein Tagebuch[1] zu führen. Das erleichtert das Erkennen von Verhaltensänderungen und der Notwendigkeit, die Dosis anzupassen.

Körperliche Anzeichen einer Über- oder Unterdosierung

Bei manchen Hunden, die im Verhalten sensibel auf Hormonumstellungen reagieren, lässt sich die korrekte Dosis eher am Verhalten als an körperlichen Symptomen festmachen.

verstärktes Hecheln in Ruhe und ohne erkennbaren Anlass

scheinbar grundloser Durchfall

Herzrasen, erhöhte Körpertemperatur

vermehrtes Trinken und Übelkeit, starkes Sabbern

Vorsorglich sollten der individuelle Puls und die Körpertemperatur zu einer Zeit bestimmt werden, wenn die medikamentöse Einstellung optimal ist (anhand des Blutbilds belegbar). Der Ruhepuls liegt bei gesunden kleinen Hunden zwischen 80 und 120 Schlägen pro Minute, bei großen Hunden zwischen 65-90. Der Ruhepuls eines Welpen kann bis zu 220 Schläge/Minute betragen. Die Atemfrequenz liegt in Ruhe bei 10-30 Atemzügen/Minute und ist ebenfalls bei kleinen Hunden höher als bei großen.

Anfängliche Schwierigkeiten und Abklingen der Symptome

Meist lassen sich bereits innerhalb der ersten Woche deutliche positive Verhaltensänderungen und eine Verbesserung des Allgemeinbefindens beobachten.

In den ersten beiden Wochen können sich in manchen Fällen allerdings auch die Symptome verschlimmern, weil der Körper die gesunde Hormonmenge noch nicht gewohnt ist.

Ist nach 8 Wochen keine Verbesserung der klinischen Symptome aufgetreten, kann man von einem Therapieversagen ausgehen.

Bettina Meidlinger bemerkt außerdem, dass sich Halter von SDU-Hunden darüber bewusst sein müssen, dass sie ihr Leben lang einen besonderen Hund haben werden. Viele Schilddrüsenhunde werden nie dieselbe Stresstoleranz wie gesunde Hunde entwickeln und brauchen ihr Leben lang Verständnis für ihre Krankheit und verminderte Belastungsfähigkeit.

Regelmäßige Überprüfung der korrekten Dosierung

Anfangs sollten die Schilddrüsenwerte (T3 und T4) regelmäßig, nach gefundener korrekter Dosierung jährlich kontrolliert werden. Um über Jahre hinweg einen Vergleich zu erhalten, sollte die Blutabnahme immer zur selben Tageszeit erfolgen und vom selben Labor untersucht werden. Da sich auch die Sexualhormone auf die Schilddrüsenaktivität auswirken, sollte die Untersuchung bei unkastrierten Hündinnen 12-16 Wochen nach Einsetzen der Läufigkeit, bei Rüden zu einer Zeit, in der keine läufigen Hündinnen in der Gegend sind, erfolgen. Da auch Veränderungen im Alltag (Urlaub, Umzug, …) die Schilddrüsenaktivität beeinflussen, sollte die Blutabnahme nicht im Anschluss an derartige Ereignissen erfolgen.

SchilddrüsenpatientInnen sind anfälliger für Infektionskrankheiten, Verhaltensänderungen, Erkrankungen von Herz, Niere, Leber und anderen Drüsensystemen. Eine regelmäßige Untersuchung der Organe hilft bei der Früherkennung.

Da das Immunsystem schilddrüsenkranker Hunde stärker belastet wird, sollte die Fütterung das Immunsystem unterstützen, ausgewogen und abwechslungsreich sein.

Wer Frischfleisch füttert, sollte aufgrund der enthaltenen Schilddrüsenhormone auf Rinderschlund, Kehlkopffleisch und Hühnerhälse verzichten. Unter Umständen ist auch eine maisfreie, kohlenhydratreiche Kost geeignet, um das Verhalten positiv zu beeinflussen.[2]

Proteinarme Kost schont die Schilddrüse. Die gefütterten Eiweiße sollten allerdings umso hochwertiger sein, z.B. Topfen.

Unter Umständen – das ist noch nicht ausreichend erforscht – fördert Selen (enthalten in Eiern oder Leber) das Wohlbefinden schilddrüsenkranker Hunde.

Lachsöl enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren und unterstützt bei Autoimmunerkrankungen.

Da bei schilddrüsenkranken Hunden Eisen mitunter weniger gut durch den Darm aufgenommen werden kann, ist eine ausreichende Eisenversorgung sicherzustellen. Eisen ist z.B. in Leber, Milz, Lunge, Sesam, Kürbiskernen und Kleie enthalten, sollte allerdings nie gemeinsam mit T4 verabreicht werden, da es dessen Aufnahme hemmt.

Immunstärkendes (Echinacea) und Antioxidationsmittel (Vitamine B6 und E, Flavonoide, N-Acetyl-Cystein, Nicotinamid – finden sich in Traubenschalen-Extrakten und Extrakten aus buntem Gemüse) sollten zugeführt werden.

Manche schilddrüsenkranke Hunde leiden an Verstopfung. Ballaststoffe schaffen Abhilfe.

Bei Übergewicht sollte das Gewicht reduziert werden!

Da Halsbänder direkt auf die Schilddrüse drücken, ist für schilddrüsenkranke Hunde ein Geschirr zu empfehlen.

Blaschke-Bertold, Ute. Schilddrüsenhormone und Verhalten – Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Einzelfall-Beobachtungen, Teil 1. Webinar: http://www.dog-ibox.com/market/catalog/product_info.php?products_id=232

Zimmermann, Beate: Schilddrüse und Verhalten. Schilddrüsenunterfunktion beim Hund. Zossen: MenschHund! 4. Auflage 2012.

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht bei Hunden sehr unspezifische Symptome und ist daher schwer zu erkennen. Die Behandlung erfolgt mit Tabletten.

Die Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden – auch Hypothyreose (nach den lateinischen Begriffen für zu wenig, Hypo-, und die Schilddrüse, Thyroidea) genannt – ist eine Stoffwechselerkrankung, die einen Mangel an Schilddrüsenhormon zur Folge hat. Was eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund bewirkt, wie sich die Krankheit bemerkbar macht und wie man sie behandelt, erfahren Sie im Folgenden.

Funktionen der Schilddrüse

Die Schilddrüse liegt am Hals des Hundes, genauer gesagt im Brusteingang beidseitig der Luftröhre. Durch die Hypophyse – einen Teil des Gehirns – angesteuert, bildet die Schilddrüse verschiedene Hormone. Diese werden Thyroxin, oder kurz T4, und Triiodthyronin, beziehungsweise kurz T3, genannt.

Beide Hormone benötigen eine ausreichende Jodversorgung, um überhaupt gebildet zu werden. Ein Mangel an Jod verursacht eine Schilddrüsenunterfunktion.

Jod in Hundefutter

Seit vielen Jahrzehnten wird allen kommerziellen Hundefuttermitteln ausreichend Jod zugesetzt, sodass ein Jodmangel nur sehr selten und bei völligem Verzicht auf kommerzielle Hundefuttermittel auftritt.

Wird ein Hund ohne kommerzielle Hundefuttermittel gefüttert, sollte immer auf einen ausreichenden Gehalt an Jod geachtet werden. Dies ist zum Beispiel beim Barfen der Fall.

Rolle der Schilddrüsenhormone im Hundekörper

Die Schilddrüsenhormone sind zentral an verschiedenen Stoffwechselprozessen des Hundes beteiligt. Sie steuern maßgeblich, wie der Körper mit aufgenommen Nährstoffen umgeht.

Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen kommt es daher – ganz ohne vermehrte Futteraufnahme – zu einer Gewichtszunahme des Hundes.

Bei einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen ist hingegen – auch ohne mehr Bewegung – eine Gewichtsabnahme die Folge.

Dies ist jedoch nicht die einzige Funktion der Schilddrüsenhormone. Sie beeinflussen auch maßgeblich:

  • die fetale Entwicklung
  • das Nervensystem
  • den Kreislauf
  • die Körpertemperatur und
  • verschiedene andere Körperfunktionen

Die Schilddrüse ist eine zentrale Schaltstelle für den gesamten Hundekörper. Daher geht eine Schilddrüsenunterfunktion mit einer ganzen Reihe von Symptomen einher. Zum besseren Verständnis dieser Symptome lohnt sich ein Blick auf die Funktionsweise der Schilddrüse.

Wie entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion?

Nicht immer ist eine durch Jodmangel bedingte Schilddrüsenunterfunktion des Hundes für einen Mangel an Schilddrüsenhormonen verantwortlich. Dieser Hormonmangel kann seine Ursache auch auf der Ebene des Gehirns haben, wenn die Hypophyse die Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen nicht richtig steuert. Dies wird sekundäre Hypothyreose genannt, ist allerdings sehr selten.

Noch seltener ist die angeborene Hypothyreose, da viele dieser Hunde das Welpenalter nicht überleben. Da sie nie geschlechtsfähig werden, können sie diese schwere Erkrankung nicht vererben. Dass die angeborene Hypothyreose von gesunden Tieren vererbt wird, ist glücklicherweise sehr selten.

Weitaus häufiger liegt die Ursache in der Schilddrüse selbst. In 95 Prozent der Fälle handelt es sich also um eine sogenannte primäre Hypothyreose.

Primäre Hypothyreose als häufigste Form

Bei der primären Hypothyreose wird die Schilddrüse vermutlich autoimmun geschädigt. Das Immunsystem des Hundes greift also die eigene Schilddrüse an. Dabei werden die hormonbildenden Follikel der Schilddrüse über Monate bis Jahre zerstört.

Der Grund ist wahrscheinlich ein genetischer Defekt. Beim Beagle ist eine vererbbare Komponente nachgewiesen, bei vielen mittelgroßen bis großen Hunderassen wird sie vermutet.

Erst wenn etwa 75 Prozent der Follikel zerstört sind, macht sich ein Mangel der Schilddrüsenhormone mit den dazugehörigen Beschwerden bemerkbar. Die Anfänge der Erkrankung bleiben daher fast immer unbemerkt, man spricht dann von einer subklinischen Hypothyreose.

Wie erkenne ich eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund?

Da sich die meisten Schilddrüsenunterfunktionen beim Hund schleichend ausbilden, fallen Symptome oft nicht direkt auf. So äußert sich eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund:

  • Allgemein werden Hunde mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen matter und leistungsschwach.
  • Sie schlafen mehr und zeigen ein erhöhtes Bedürfnis nach Wärme.
  • Wie eingangs beschrieben, zeigen sie außerdem eine Gewichtszunahme bei gleichbleibender Futtermenge und Bewegung.
  • Auch Durchfall oder Erbrechen kommen häufig vor.

Neben diesen allgemeinen Anzeichen kommt es auch zu spezifischeren Symptomen.

Spezifische Symptome beim Hund

Es entstehen Wassereinlagerungen der Haut, grade im Kopfbereich. Hierdurch kommt es zu dem sogenannten tragischen Gesichtsausdruck, wenn die Wassereinlagerungen dafür sorgen, dass das Gesicht des Hundes herunterhängt.

Außerdem kann es zu verschiedenen Hautproblemen kommen. Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion zeigen häufig stumpfes Fell und Stellen mit Juckreiz sowie chronische Ohrenentzündungen. Sehr selten kommen Verhaltensänderungen wie Angst oder Aggression vor.

Unterfunktion der Schilddrüse oft schwer zu erkennen

All diese Symptome sind nicht spezifisch genug, um von ihnen allein auf eine Schilddrüsenunterfunktion des Hundes zu schließen. Verschiedene andere Erkrankungen können jedes einzelne dieser Symptome auslösen.

Auch Medikamente, wie Glukokortikoide oder Sulfonamide, können die Schilddrüse schädigen und eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen. Erschwerend kommt hinzu, dass viele chronische Erkrankungen die Bildung der Schilddrüsenhormone beeinflussen können, ohne dass eine "echte" Schilddrüsenunterfunktion vorliegt.

Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion

Die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion des Hundes ist also schwierig und bedarf einer eingehenden Diagnostik. Sollte Ihr Hund verschiedene der hier aufgeführten Symptome zeigen, suchen Sie am besten einen Tierarzt auf, der sich auf Innere Medizin spezialisiert hat.

Dieser Experte ist in der Lage, eine ausführliche Diagnostik zu betreiben, um festzustellen, ob es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine andere Erkrankung handelt.

Dafür nötig sind mehrfache Laboruntersuchungen und die Überprüfung von verschiedenen Blut- und Hormonwerten. Eine einmalige genaue Diagnose erspart dem Hund zu viele Tierarztbesuche und unnötiges Leiden sowie dem Besitzer Geld, das ansonsten in eventuell falsche Therapien fließen würde.

Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt?

Anders als die Diagnose ist die Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden einfach. Über Tabletten kann dem Hund künstliches T4 verabreicht werden. Dieses übernimmt die Rolle des echten T4-Hormons und beseitigt die Mangelsymptome des Hundes.

Beinahe alle Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind günstigerweise reversibel, sodass Hunde ohne begleitende Erkrankung komplett gesunden, solange sie das künstliche Schilddrüsenhormon täglich verabreicht bekommen.

Eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln hat keine Wirkung und kann die Symptome nicht verbessern. Auch begleitend zu einer Therapie mit künstlichem T4 haben homöopathische Medikamente keine nachgewiesene Wirkung.

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund – was füttern?

Eine Futterumstellung ist zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion in der Regel nicht nötig. Wie eingangs beschrieben ist die Aufnahme von Jod jedoch wichtig für die Bildung von Schilddrüsenhormonen.

Um die eventuell noch vorhandenen Restbildungskapazitäten der Schilddrüse zu schonen, sollte daher ein kommerziell erhältliches Hundefutter gefüttert werden. Wenn Sie BARF zur Ernährung Ihres Hundes bevorzugen, sollten Sie die Zusammenstellung der Rationen unbedingt mit Ihrem Tierarzt absprechen.

Tabletten bei Schilddrüsenunterfunktion

Die Tabletten mit dem künstlichen Schilddrüsenhormon müssen dem Hund ein Leben lang täglich verabreicht werden.

Zu Beginn ist eine feine Einstellung der genauen Menge des benötigten Hormons nötig. Dieser Prozess dauert mehrere Monate und sollte genau wie die Diagnose durch einen Experten durchgeführt werden. Ist der Hund einmal eingestellt, reichen halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim Haustierarzt.

Striktes Einhalten der Tablettengabe enorm wichtig

Entscheidend für den Erfolg der Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden ist das strikte Einhalten der Tablettengabe. Abweichungen wie das Auslassen einer Tablettengabe bringen das empfindliche hormonelle Gleichgewicht des Hundes wieder durcheinander.

Wird die Therapie konsequent, verfolgt kann ein Hund mit einer Schilddrüsenunterfunktion in der Regel ein normales Leben mit einer unveränderten Lebenserwartung führen.

Kosten für Diagnostik und Therapie

Während die Kosten für die Diagnose mehrere hundert Euro betragen können, fallen für einen eingestellten Hund mit Schilddrüsenunterfunktion lediglich die geringen Kosten für die Tabletten und die halbjährliche Kontrolle beim Haustierarzt an.

Wissenswertes zur Schilddrüsenunterfunktion

Hypothyreose bei Hunden

Schilddrüsenunterfunktion (= Hypothyreose) bei Hunden

Schilddrüsenfehlfunktionen sind häufige Erkrankungen des Drüsensystems bei Hunden. Schilddrüsenüberfunktionen sind jedoch eher selten anzutreffen, in der Regel handelt es sich um Schilddrüsenunterfunktionen bei Hunden. Je nach Ursache des Hormonmangels wird zwischen primärer, sekundärer, tertiärer und nicht Schilddrüsen bedingter Schilddrüsenunterfunktion (non-thyreoidal Illness = NTI) unterschieden. Lediglich bei der primären Schilddrüsenunterfunktion ist die Ursache des Hormonmangels eine Erkrankung der Schilddrüse.

Die Schilddrüse zählt zu den endokrinen Drüsen. Sie bildet und speichert die Schilddrüsenhormone, insbesondere T3 und T4 (Trijodthyronin = T3 und Thyroxin oder auch Tetrajodthyronin genannt = T4). Diese jodhaltigen Schilddrüsenhormone werden von den Follikelepithelzellen gebildet. Schilddrüsenhormone wirken in fast allen Körperzellen und regen den Energiestoffwechsel des Organismus bei Hunden an.

Aufgaben der Schilddrüsenhormone

Schilddrüsenhormone haben ganz verschiedene Aufgaben. Beispielsweise steigern sie den Grundumsatz und haben eine stoffwechselanregende und stoffwechselaktivierende Wirkung. Dies erklärt die Gewichtszunahme und den verlangsamten Stoffwechsel bei Schilddrüsenunterfunktion, hierbei ist der Grundumsatz und die Stoffwechselfunktion des Organismus durch die fehlenden Hormone verlangsamt. Schilddrüsenhormone steigern die Körpertemperatur. Das Fehlen führt zu schnellerem Frieren der Hunde. Zudem steigern Schilddrüsenhormone die Herzfrequenz und die Schlagkraft des Herzens, haben Wirkung auf den Blutdruck und die Herztätigkeit. Weitere Auswirkungen der Schilddrüsenhormone beziehen sich auf die Skelettmuskulatur, die Muskelspannung sowie auch auf das Nervensystem. Schilddrüsenhormone wirken bei allen Wachstumsvorgängen mit. Auch die Spermienbildung, die Läufigkeit, die Fortpflanzungsfunktionen, knochenbildende Zellen und Nervenzellen von Embryos werden durch Schilddrüsenhormone beeinflusst.

Auswirkungen und Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion Eine Schilddrüsenunterfunktion hat verschiedene und teils weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Organismus unserer Hunde. Der entstehende Hormonmangel wirkt sich in ganz verschiedenen Bereichen des Hundeorganismus aus und ist insbesondere von der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden abhängig.

Ist die Schilddrüse bei der primären Schilddrüsenunterfunktion bereits stark geschädigt (rund 70 % Ausfall), treten massive organische Symptomatiken auf. In diesem Stadium sind auch eindeutig interpretierbare Laborwerte vorhanden, so dass die Diagnose relativ sicher gestellt werden kann. Bei leichter Unterfunktion gibt die Blutuntersuchung jedoch auch bereits Hinweise. Beachten sollte der Hundebesitzer jedoch, dass die Werte entsprechend der Tageszeit, dem Mageninhalt und einiger weiterer Faktoren schwankend sind. So lohnt es sich in jedem Falle, die Werte einige Tage später nochmals kontrollieren zu lassen, damit ein Vergleich der Werte hergestellt werden kann.

Bis sich der Ausfall der Schilddrüse massiv bemerkbar macht, also in der Phase der Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei ganz leichter Unterfunktion, welche in der Praxis auch häufig angetroffen wird, treten häufig nur unspezifische Symptome auf. Häufig wird dieses Stadium daher als subklinische Schilddrüsenunterfunktion bezeichnet. Man unterscheidet zwischen leichter Schilddrüsenunterfunktion mit leicht differierenden Werten zu den Normwerten bis hin zu massiver Schilddrüsenunterfunktion mit erheblich abweichenden Werten. Anhand der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund sind auch klinische Symptome wahrnehmbar. Bei leichter Unterfunktion fehlen diese manchmal völlig.

Symptome der Psyche können wie folgt auftreten:

Symptome treten nicht ausschließlich organisch, sondern auch in Form von Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensveränderungen auf. Diese können sich beispielsweise äußern:

Antriebsschwäche, vermehrte Müdigkeit mit hohem Schlafbedürfnis, Interesselosigkeit, Abgestumpftheit, Apathie, Trägheit, Emotionsarmut

Persönlichkeitsveränderungen: Beispielsweise wird der früher aktive Hund zunehmend schlapper, konditionsloser und verliert das Interesse an seiner Umwelt

Stimmungsschwankungen, Launenhaftigkeit, Unberechenbarkeit, Tunnelblick, Unansprechbarkeit

Angst, Phobien, Ängstlichkeit, Schreckhaftigkeit, panisches Verhalten

Störungen bzw. Veränderungen im Bereich des Sexualverhaltens

Stressanfälligkeit, geringe Stresstoleranz, mangelnde bzw. fehlende Belastbarkeit

Organische Symptome können wie folgt auftreten:

Gewichtszunahme, ständiger Hunger, Verstopfung

Schuppenbildung, stumpfes trockenes Fell, Haarausfall, bakterielle Hautinfektionen, Pigmentstörungen der Haut, Seborrhöe, Hautinfektionen, Juckreiz

Entzündungen des Gehörganges, Entzündungen der Ohren, Ödeme

Herzstörungen, Herzprobleme, verlangsamter Herzschlag, schwacher Puls

Steifer Gang, Kribbeln und Schmerzen in den Beinen, Gleichgewichtsstörungen

Ausbleibende Läufigkeit, Hodenatrophie, Unfruchtbarkeit

Entzündungen des Auges, Ablagerungen im Bereich der Hornhaut der Augen

Diagnostik:

Die Diagnose der Hypothyreose beruht neben der klinischen Symptomatik auf labordiagnostischen Untersuchungen. Die Bestimmung der Konzentrationen der Schilddrüsenhormone T4 und fT4 sind die ausschlaggebenden Parameter. Darüber hinaus können weitere Bluttests, die Sonographie sowie auch Stimulationstests die Diagnose absichern.

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion:

Die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion erfolgt veterinärmedizinisch durch eine Substitutions-Therapie. Die nicht genügend produzierten und vorhandenen Hormone werden mittels Tabletten zugeführt. Schilddrüsenmedikamente müssen lebenslang gegeben werden, da eine Hypothyreose nicht heilbar ist. Die Hunde haben jedoch gut eingestellt bei regelmäßiger Tablettengabe und Wertekontrolle eine normale Lebenserwartung und eine gute Lebensqualität.

Obwohl Schilddrüsenhormone bei Hunden schlechter aus dem Darm aufgenommen und schneller verstoffwechselt werden als beim Menschen, muss die Medikation sehr gut abgewogen und eingestellt werden. Eine zu hohe Dosierung verursacht schnell einen beschleunigten Herzschlag, Unruhe, Hecheln, Durchfall, vermehrten Urinabsatz oder auch Ängstlichkeit. Insbesondere die Wirkung auf das Herz einer zu hohen Dosierung ist nicht ungefährlich. Bei korrekter und passender Medikation sind jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.

Homöopathisch können leichtere Schilddrüsenunterfunktionen entweder parallel zur tierärztlichen Therapie oder auch alternativ ausprobiert werden. Oftmals lassen sich leichte Hypothyreosen auch sehr gut homöopathisch behandeln und die Symptome klingen schnell ab. Jedoch muss auch die homöopathische Therapie für Tiere lebenslang durchgeführt werden.

Artikel von mir für den Haustieranzeiger 2011

Meine Therapie mittels Biofeld-Haaranalyse

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Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Symptome

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beim Hund geht mit starken Krankheitssymptomen einher. Zum Glück ist die Erkrankung, wenn sie erst einmal erkannt wurde, recht gut zu behandeln. In den meisten Fällen werden die betroffenen Hunde wieder völlig gesund. Doch woher kommt die Schilddrüsenunterfunktion und woran ist sie zu erkennen?

Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund bedeutet, dass die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone produziert. Die Schilddrüse liegt an der Halsunterseite an den beiden Seiten der Luftröhre. Der Hormonmangel wirkt sich auf den gesamten Stoffwechsel aus und verlangsamt ihn. Als Folge davon wird das Herz langsamer, die geistigen Fähigkeiten sind eingeschränkt und die Körpertemperatur sinkt. Dennoch sind die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion von Tier zu Tier unterschiedlich ausgeprägt und die Erkrankung wird oft erst erkannt, wenn sie schon recht weit fortgeschritten ist. Zum Glück ist sie gut therapierbar; wie, das erfahren Sie in unserem Ratgeber "Hund mit Schilddrüsenunterfunktion: Behandlung".

Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Die Schilddrüsenunterfunktion kann entweder die Schilddrüse direkt betreffen oder durch eine andere Erkrankung bedingt sein. Ist die Schilddrüse selbst das Problem, stecken in der Regel zwei mögliche Ursachen dahinter: Am häufigsten führt eine chronische Entzündung des Organs dazu, dass gesundes Gewebe zerstört und durch Bindegewebe ersetzt wird, das jedoch keine Hormone produziert. Seltener ist eine Autoimmunerkrankung schuld – das Immunsystem wertet die Zellen des Schilddrüsengewebes fälschlicherweise als Krankheitserreger und bekämpft diese durch Antikörper. Nach und nach wird auch hier immer mehr hormonbildendes Gewebe vernichtet.

Ist die Schilddrüsenunterfunktion eine Begleiterscheinung anderer Krankheiten, handelt es sich dabei zum Beispiel um eine schwere bakterielle Entzündung. Auch das Cushing-Syndrom geht mit einer Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen einher. Überdies lösen manche Medikamente eine Unterfunktion der Schilddrüse als Nebenwirkung aus, etwa Cortisonpräparate, einige Antibiotika oder das Epilepsie- und Narkosemittel Phenobarbital. Sollte Ihr Hund auf diese Arzneien angewiesen sein und Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion zeigen, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über mögliche Alternativen.

Mögliche Symptome der Schilddrüsenunterfunktion

Der gesamte Organismus wird bei einer Schilddrüsenunterfunktion in Mitleidenschaft gezogen. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind, hängt unter anderem davon ab, wie sehr die Hormonproduktion schon eingeschränkt und der Hormonmangel fortgeschritten ist. Meistens beginnen die Anzeichen schleichend und unspezifisch, weshalb die Erkrankung häufig erst spät erkannt wird. Welche Symptome auftreten, kann sich von Patient zu Patient unterscheiden. Bei den folgenden Anzeichen sollten Sie jedoch auf jeden Fall zum Tierarzt gehen, um die Ursache abklären zu lassen:

● Haarausfall ohne Juckreiz

● Schütteres, stumpfes Fell mit brüchigen, trockenen Haaren

● Häufige Ohrentzündungen und Hautinfektionen durch Bakterien oder Hefepilze

● Schlappheit, fehlende Kondition und Bewegungsunlust

● Verfressenheit und Gewichtszunahme

● Temperaturempfindlichkeit, Hitze im Sommer und Kälte im Winter verträgt der Hund schlecht

● Bei Hündinnen: Unregelmäßiger Zyklus bei der Läufigkeit

● Schwerhörigkeit und Taubheit

● Hornhautgeschwüre an den Augen

Bluttest zur Diagnose

Wenn Ihr Haustier an diesen Symptomen leidet, ist der Gang zu einem Tierarzt angebracht. Der kann das Schilddrüsenhormon Thyroxin im Blut messen und so erkennen, ob die Drüse gut funktioniert. Oder es wird ein Ultraschall der Schilddrüse von Ihrem Hund vorgenommen. Stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass es sich tatsächlich um eine Schilddrüsenunterfunktion handelt, müssen die fehlenden Hormone ersetzt werden.

Dann aber lassen die Symptome allmählich nach und Ihr Hund kann ein (fast) normales Leben führen. Das kann durchaus ein paar Wochen oder sogar Monate dauern, bis der Mangel ausgeglichen wurde. Sollte sich keine Besserung einstellen, fragen Sie bei Ihrem Tierarzt noch einmal nach, ob die Dosierung der Hormonpräparate richtig eingestellt ist und holen Sie sich im Zweifel bei einem weiteren Tierarzt eine Zweitmeinung ein.

Schilddrüsenunterfunktion: Sind manche Hunde besonders anfällig?

Prinzipiell kann jede Hunderasse von der Erkrankung betroffen sein. Aber laut Tierärzten sind vor allem mittelgroße und große Rassen wie der Golden Retriever und Dobermann sowie Deutscher Schäferhund, Boxer, Riesenschnauzer und Airedale-Terrier betroffen. Einzige Ausnahme: Auch der kleine Dackel scheint für die Schilddrüsenunterfunktion anfällig zu sein. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung bei Hunden mittleren Alters in Erscheinung, also mit vier bis acht Jahren. Es kann jedoch sein, dass die Schilddrüse bereits seit mehreren Jahren nicht mehr richtig funktioniert, der Hormonmangel sich jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar macht.

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Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Symptome : Alle Kommentare

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Im Körper des Hundes hat die Schilddrüse eine wichtige Funktion. Sie produziert die Hormone Calcitonin (wichtig für die Regulation des Blutcalciumspiegels) sowie die sogenannten Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4).

T3 und T4 sind wichtig für den Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel, für den Wärmehaushalt des Körpers und die Entwicklung des Ungeborenen (insbesondere des Skelett- und Nervensystems). Die Schilddrüsenhormone sind weiterhin in der Lage, bestimmte Organe (z. B. das Herz) in ihrer Funktion zu beeinflussen und in die Regulation anderer Hormone einzugreifen.

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse, der sogenannten Hypothyreose, kommt es zu einer mangelhaften Produktion der Schilddrüsenhormone. Die Zellen im Körper des Hundes werden dann nicht (mehr) genügend mit ihnen versorgt; in der Folge entsteht eine sogenannte multisystemische, sich also über verschiedene (Organ-)Systeme erstreckende, Stoffwechselstörung.

Der Stoffwechsel wird durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen herabgesetzt, das bedeutet, er verlangsamt sich.

Der Dobermann gehört zu einer der Rassen, bei der die Schilddrüsenunterfunktion häufiger auftritt.

Eine Hypothyreose (Schildrüsenunterfunktion) kann auf verschiedenen Wegen entstehen:

  • Sie kann angeboren sein (sogenannte kongenitale Hypothyreose; diese Form kommt jedoch relativ selten vor und führt meist zum Tod des Welpen)
  • Sie kann durch einen Jodmangel hervorgerufen werden (sogenannte endemische Hypothyreose)
  • Durch einen Mangel des übergeordneten Hormons TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), welches von der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert wird, kann es in der Folge zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen kommen (man spricht dann von einer erworbenen sekundären Hypothyreose)
  • In den meisten Fällen (etwa 95%) handelt es sich um eine sogenannte erworbene primäre Hypothyreose. Diese kann durch eine Atrophie (Gewebeschwund) der Schilddrüse unbekannter Ursache hervorgerufen werden, aber auch Entzündungen aufgrund einer vermuteten Autoimmunerkrankung sowie Tumoren der Schilddrüse können hierbei eine Rolle spielen.

Von der Erkrankung können Hunde aller Altersstufen, Geschlechter und Rassen betroffen sein, wenngleich sie bei größeren Hunden häufiger auftritt. Bei einigen Hunderassen scheint die Hypothyreose öfter vorzukommen als bei anderen; Golden Retriever und Dobermannpinscher zählen beispielsweise zu den häufiger betroffenen Rassen.

Die Symptome treten in der Regel nicht plötzlich auf, sondern sie entwickeln sich langsam über einen Zeitraum von Monaten oder gar Jahren.

Zu den Anzeichen der Erkrankung zählen:

  • Verhaltensänderungen, bedingt durch den herabgesetzten Stoffwechsel (Trägheit, abgestumpftes Verhalten, Müdigkeit, erhöhtes Wärmebedürfnis)
  • Gewichtszunahme
  • Leistungsschwäche
  • Haut- und Haarveränderungen (haarlose Stellen im Fell, stumpfes, trockenes Haar, dunkle Hautstellen, fettige Haut, verdickte oder eitrig-entzündete Hautbereiche)
  • Chronische Ohrenentzündungen
  • Verlangsamter Herzschlag
  • Beeinträchtigung des Nerven- und Muskelsystems: Schwäche, Störungen der Bewegungskoordination, steifer Gang, Zehenschleifen, Krämpfe, Kopfschiefhaltung (durch Ausfall der Kopfnerven)
  • Ausbleibende Läufigkeit bei unkastrierten Hündinnen
  • Hodenatrophie (Gewebeschwund) bei unkastrierten Rüden.

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung kann der Tierarzt häufig schon durch Betrachten des Hundes eine Verdachtsdiagnose erstellen. Diese wird dann durch weiterführende Untersuchungen geprüft und von den sogenannten Differentialdiagnosen (Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik) abgegrenzt.

Die Diagnose ist nicht immer einfach, da auch die Gabe bestimmter Medikamente oder das Vorliegen anderer Erkrankungen zu einem Abfall der Schilddrüsenhormone im Blut führen können, ohne dass eine Hypothyreose vorliegt (sogenanntes Euthyroid-Sick-Syndrom).

Notwendig ist in jedem Fall eine spezielle Blutuntersuchung, bei der unter anderem der Basalspiegel des Hormons T4 sowie der Spiegel des endogenen TSH bestimmt wird. Betroffene Tiere haben zudem häufig erhöhte Cholesterinwerte und/oder Veränderungen bestimmter anderer Blutparameter.

Auch ein sogenannter Stimulationstest ist möglich; dabei wird dem Hund nach einer T4-Basalwertbestimmung das Hormon TSH verabreicht, welches die T4-Ausschüttung stimuliert. Nach einem vorgegebenen Zeitraum von einigen Stunden erfolgt eine erneute Messung des T4.

Die Hypothyreose ist behandelbar, der Hund muss dazu allerdings lebenslang ein Medikament einnehmen.

Nach der Diagnosestellung erhält der betroffene Hund ein Medikament, in dem das Hormon T4 in synthetischer Form enthalten ist. Das Medikament muss in der Regel zweimal täglich eingenommen werden, damit der Hormonspiegel im Blut möglichst gleichmäßig bleibt.

Innerhalb der ersten vier Wochen nach Behandlungsbeginn tritt in den meisten Fällen bereits eine deutliche Besserung der Beschwerden auf, nach einigen Monaten ist der Hund meist beschwerdefrei.

Regelmäßige Blutuntersuchungen sind wichtig, um zu überprüfen, ob die derzeitige Dosis des Medikamentes nach wie vor korrekt ist oder ob sie gegebenenfalls angepasst werden muss.

Eine korrekt diagnostizierte und behandelte Hypothyreose hat eine gute Prognose. Die Tiere haben in der Regel wieder eine deutlich verbesserte Lebensqualität. Wichtig ist die korrekte, das bedeutet regelmäßige und mengenmäßig richtige Eingabe des Medikamentes.

Bei selbstgekochten Rationen muss auf eine passende Jodzufuhr geachtet werden. Kommerziell erhältliche Alleinfuttermittel für Hunde enthalten in der Regel ausreichende Mengen.

Alle Hunde, jedoch insbesondere größere Tiere und solche häufiger betroffener Rassen, sollten stets gut beobachtet und bei eventuellen Auffälligkeiten einem Tierarzt vorgestellt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ein- bis zweimal im Jahr sind empfehlenswert; diese können zum Beispiel im Rahmen eines Impftermins oder bei der Abgabe von Antiparasitika durchgeführt werden.

Für Hundehalter Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Daran erkennen Sie sie

Eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden ist fast genauso schwierig zu erkennen, wie beim Menschen. Dennoch gibt es einige Symptome, die auf eine Fehlfunktion hindeuten.

Wer selbst an einer Unterfunktion der Schilddrüse leidet, kann mit betroffenen Vierbeinern mitfühlen: Auch Hunde haben auf verschiedene Arten Beschwerden, wenn Sie eine Schilddrüsenunterfunktion haben. Das tückische an dieser Krankheit ist jedoch, dass sie keine eindeutigen Symptome mit sich bringt - was eine klare Diagnose erschwert. Dennoch gibt es einige Anzeichen, bei denen Sie vom Tierarzt genauer untersuchen lassen sollten, ob Ihr Hund an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet.

Video: Geht es Ihrem Hund gut? Daran erkennen Sie seine Stimmung

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Welche Hunde sind von der Schilddrüsenunterfunktion betroffen?

Häufig treten die Symptome einer Unterfunktion der Schilddrüse bei Hunden im Alter zwischen vier und acht Jahren auf. Davon betroffen sind eher mittelgroße und große Tiere, wie zum Beispiel Golden Retriever und Boxer. Eine Ausnahme davon bilden Dackel: Auch bei dieser Rasse wurde schon häufiger das Krankheitsbild einer Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert.

Erste Anzeichen: Veränderung des Fells

Das Haarkleid des Hundes kann viel Aufschluss darüber geben, ob er gesund ist oder möglicherweise an einer Krankheit, wie der Schilddrüsenunterfunktion, leidet. Symptome dafür sind zum Beispiel

  • verlangsamtes Haarwachstum,
  • trockenes oder brüchiges Fell,
  • vermehrte Schuppenbildung,
  • Haarausfall,
  • Hautinfektionen,
  • Entzündungen der Ohren oder
  • Juckreiz.

In seltenen Fällen kann sich sogar die Fellfarbe des Hundes verändern. Dies geschieht dann hauptsächlich am Rumpf des Hundekörpers - Kopf und Beine bleiben meist unverändert.

Aufhorchen bei Antriebs- und Lustlosigkeit

Wie auch beim Krankheitsverlauf des Menschen verspüren Hunde, die an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden, die typischen Symptome wie

  • Antriebslosigkeit,
  • Konditionsmangel,
  • Bewegungsunlust und
  • Schlappheit.

Dies wird meist begleitet durch übermäßigen Hunger und eine damit verbundene Gewichtszunahme. Besonders bei warmen Temperaturen verhält sich der Hund träge. Jedoch kann es auch sein, dass sich die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund dadurch äußert, dass er gerade deshalb warme Plätze aufsucht, da er schnell friert. Bei weiblichen, unkastrierten Hunden kann die Läufigkeit unregelmäßig auftreten. Dazu kommt, dass die Libido nachlässt und bei Rüden die Spermaqualität sinkt, was zu einer geringen Erfolgsquote bei Deckungsversuchen führt.

Auch an Hundehäufchen lässt sich vieles ablesen:

Ist mein Vierbeiner etwa krank?

Sie sollten Ihrem Hund zuliebe seinen Kot regelmäßig überprüfen.

Seltenere Symptome der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Mit der Erkrankung können Herzprobleme auftreten, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen. Es kann in seltenen Fällen auch zu Schäden der Nerven kommen, sodass der Hund beispielsweise das Hörvermögen verliert und taub wird, Lähmungen in Gliedmaßen erfährt oder epileptische Anfälle bekommt.

Was kann ich tun, wenn ich eine Unterfunktion seiner Schilddrüse vermute?

Zunächst einmal sollten Sie zum Tierarzt gehen und Ihren Hund gründlich untersuchen lassen. Nur der Tierarzt kann wirklich beurteilen, ob eine Schilddrüsenunterfunktion des Hundes besteht, eine andere Krankheit vorliegt oder es sich lediglich um Alterserscheinungen handelt. Das kann durch Blutuntersuchungen, wie beim Menschen, festgestellt werden.

Sollte sich herausstellen, dass der Hund tatsächlich an einer Unterfunktion der Schilddrüse leidet, kann der dadurch entstehende Hormonmangel durch Medikamente ausgeglichen werden. Bei richtiger Dosierung findet eine sichtbare Besserung der Symptome bereits nach vier bis sechs Wochen statt.

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Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden kommen recht häufig vor. Dabei ist die Schilddrüsenüberfunktion jedoch eher selten anzutreffen, in der Regel handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden (= Hypothyreose)!

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ, das lappenförmig rechts und links der Luftröhre am Hals des Hundes liegt und zählt zu den endokrinen Drüsen. Sie bildet und speichert die Schilddrüsenhormone, insbesondere T3 und T4 (Trijodthyronin = T3 und Thyroxin = T4). Diese jodhaltigen Schilddrüsenhormone werden von den Follikelepithelzellen gebildet. Die Schilddrüsenhormone regulieren im Körper den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel und haben somit eine zentrale Rolle bei allen Körperfunktionen. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen wirkt sich auf fast alle Organe des Hundes aus. Je nach Ursache des Hormonmangels wird zwischen primärer, sekundärer, tertiärer und nicht Schilddrüsen bedingter Schilddrüsenunterfunktion (non-thyreoidal Illness = NTI) unterschieden. Lediglich bei der primären Schilddrüsenunterfunktion ist die Ursache des Hormonmangels eine Erkrankung der Schilddrüse.

Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund kommt häufiger bei großen Rassen vor. Einige Rassen, wie der Golden Retriever und der Dobermann-Pinscher scheinen anfälliger für eine Hypothyreose zu sein, als andere Rassen. Grundsätzlich können aber alle Hunde eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln. Die meisten Hunde sind im mittlerem Lebensalter, wenn Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Da diese gewöhnlich schleichend beginnen, der Hund oft als erstes einfach nicht mehr so gerne spielt oder spazieren geht (was oft auf das zunehmende Alter zurückgeführt wird), vergeht meist einige Zeit, bis eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden schließlich diagnostiziert wird. Die meisten Hunde sind dann 4-8 Jahre alt. Wahrscheinlich beginnen die ersten Veränderungen in der Schilddrüse bei prädisponierten Hunden bereits aber im Alter von 2 Jahren. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse des Hundes nicht ausreichend das Schilddrüsenhormon Thyroxin.

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist es genau umgekehrt. Ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen peitscht auf den Stoffwechsel ein und überfordert ihn. Herzrasen, Schweißausbrüche und Gewichtsabnahmen sind die Folge. Hunde mit einer Schilddrüsenüberfunktion sind nervös, zittern, trinken und fressen vermehrt, nehmen aber trotzdem ab. Ursache ist meist ein hormonproduzierender Schilddrüsentumor. Durch den Tumor kann außerdem Druck auf Luft- und Speiseröhre entstehen.

Aufgaben der Schilddrüsenhormone

Schilddrüsenhormone haben ganz verschiedene Aufgaben im Körper des Hundes. Beispielsweise steigern sie den Grundumsatz und haben eine stoffwechselanregende und stoffwechselaktivierende Wirkung. Bei einer verlangsamt sich der Stoffwechsel durch die fehlenden Hormone und es kommt zu einer Gewichtszunahme.

Werden zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet, frieren die Hunde schneller, da die Hormone die Körpertemperatur regulieren bzw. erhöhen. Zudem steigern Schilddrüsenhormone die Herzfrequenz und die Schlagkraft des Herzens und wirken auf den Blutdruck und die Herztätigkeit. Auch auf die Skelettmuskulatur, die Muskelspannung, das Nervensystem sowie auf alle Wachstumsvorgänge haben die Schilddrüsenhormone Einfluss. Spermienbildung, Läufigkeit, die Fortpflanzungsfunktionen, knochenbildende Zellen und Nervenzellen von Embryos werden ebenfalls durch die Schilddrüsenhormone beeinflusst.

Auswirkungen und Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion hat verschiedene und teils weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Organismus unserer Hunde. Der entstehende Hormonmangel wirkt sich in ganz verschiedenen Bereichen des Hundeorganismus aus und ist insbesondere von der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion abhängig.

Bis sich der Ausfall der Schilddrüse massiv bemerkbar macht, also in der Phase der Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei ganz leichter Unterfunktion, welche in der Praxis auch häufig angetroffen wird, treten häufig nur unspezifische Symptome auf. Erst bei einer starken Schädigung der Schilddrüse (ca. 70 % Ausfall), treten massive organische Symptomatiken auf.

Bei einer leichten Unterfunktion gibt eine Untersuchung jedoch auch bereits erste Hinweise. Beachten sollte der Hundemensch jedoch, dass die Werte entsprechend der Tageszeit, dem Mageninhalt und einiger weiterer Faktoren schwankend sind. So lohnt es sich in jedem Falle, die Werte einige Tage später nochmals kontrollieren zu lassen, damit ein Vergleich der Werte hergestellt werden kann.

Man unterscheidet zwischen leichter Schilddrüsenunterfunktion mit leicht differierenden Werten zu den Normwerten bis hin zu massiver Schilddrüsenunterfunktion mit erheblich abweichenden Werten. Anhand der Schwere der Schilddrüsenunterfunktion sind auch klinische Symptome wahrnehmbar. Bei leichter Unterfunktion fehlen diese manchmal völlig!

Ursachen von Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden

Grundsätzlich kennt man beim Hund 2 Mechanismen, die zu einer Schädigung des funktionellen Schilddrüsengewebes führen:

Die häufigste ist die chronisch-entzündliche Veränderung, die völlig unbemerkt verläuft, bis durch die Entzündungsreaktion ein großer Teil des Schilddrüsengewebes zerstört und durch nicht hormonbildendes Bindegewebe ersetzt worden ist.

Die zweite (seltenere) Form ist eine autoimmune Thyreoiditis, bei der der Körper Antikörper gegen sein eigenes Schilddrüsengewebe bildet und dieses dadurch zerstört.

Andere mögliche Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund sind Jodmangel, Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Schilddrüsen-Tumore, die operative Entfernung der Schilddrüse sowie eine angeborene Schilddrüsen-Unterfunktion.

Symptome von Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden

Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, von denen einzelne oder mehrere in allen denkbaren Kombinationen auftreten können. Dies macht die Diagnose mitunter schwierig! Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund treten auch nicht ausschließlich organisch, sondern auch psychisch in Form von Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensveränderungen auf.

Folgende Symptome können Hinweise auf Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden sein:

Antriebsschwäche und Müdigkeit mit hohem Schlafbedürfnis

Apathie, Trägheit, Emotionsarmut

Ängstlichkeit und schreckhaftes manchmal panisches Verhalten

Störungen bzw. Veränderungen im Bereich des Sexualverhaltens

geringe Stresstoleranz, mangelnde bzw. fehlende Belastbarkeit

ständiger Hunger verbunden mit Gewichtsabnahme

stumpfes trockenes Fell mit Schuppenbildung, Haarausfall und Juckreiz

Pigmentstörungen der Haut

Herzprobleme, verlangsamter bzw. erhöhter Herzschlag, schwacher bzw. rasender Puls

Steifer Gang, Gleichgewichtsstörungen

Ausbleibende Läufigkeit, Hodenatrophie, Unfruchtbarkeit

Entzündungen des Auges, Ablagerungen im Bereich der Hornhaut der Augen

Durchfall, vermehrten Urinabsatz

Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen bei Hunden

Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen beruht neben der klinischen Symptomatik auf labordiagnostischen Untersuchungen. Die Bestimmung der Konzentrationen der Schilddrüsenhormone T4 und fT4 sind die ausschlaggebenden Parameter. Darüber hinaus können weitere Bluttests, die Sonographie sowie auch Stimulationstests die Diagnose absichern.

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden ist hervorragend behandelbar und erfolgt veterinärmedizinisch durch eine Substitutions-Therapie. Die nicht genügend produzierten Hormone werden in Tablettenform zugeführt (Levothyroxin oder T4). Schilddrüsenmedikamente müssen lebenslang gegeben werden, da eine Hypothyreose nicht heilbar ist. Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion haben jedoch gut eingestellt bei regelmäßiger Tablettengabe und Wertekontrolle eine normale Lebenserwartung und eine gute Lebensqualität.

Weil die Schilddrüsenhormone bei Hunden schlechter aus dem Darm aufgenommen und schneller verstoffwechselt werden als beim Menschen, muss die Medikation höher sein als beim Menschen und sollte sehr gut abgewogen und eingestellt werden. Eine zu hohe Dosierung verursacht schnell einen beschleunigten Herzschlag, Unruhe, Hecheln, Durchfall, vermehrten Urinabsatz oder auch Ängstlichkeit. Insbesondere die Wirkung auf das Herz ist bei einer zu hohen Dosierung nicht ungefährlich. Bei korrekter und passender Medikation sind jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt!

Schilddrüsenunterfunktionen können – selbstverständlich auch parallel zur tierärztlichen Therapie – sehr gut homöopathisch behandelt werden. Mit der Homöopathie für Hunde in Form von Nehls Vet Komplex Nr. 7 für den Hormonstoffwechsel und einer ganzheitlichen Betrachtung habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Zur ganzheitlichen Sichtweise gehört auch die Hundefütterung und oftmals auch der zusätzliche Einsatz von Kräutern für Hunde, beispielsweise Nehls easy Hormo Vet Kräuter für Hunde. Jedoch muss auch die homöopathische Therapie für Hunde lebenslang durchgeführt werden. Wichtig ist auch bei Schilddrüsenerkrankungen die homöopathischen Mittel individuell für den Hund zu bestimmen. Um eine individuelle Therapie einleiten zu können, ermittele ich mittels Biofeld Haaranalyse für Hunde die passenden Mittel und arbeite auch eine individuell passende Hundefutter Empfehlung aus. Denn: Ein ganzheitliches Vorgehen verspricht die besten Erfolge!

Möglichkeiten zur Hilfe bestehen in einer optimierten Hundefütterung, in der Homöopathie für Hunde, in einer individuellen Autonosoden Therapie und verschiedenen Laboruntersuchungen und in der Bioresonanz-Haaranalyse für Hunde, die eine ganzheitliche Betrachtung im Fokus hat.

Fragen? Telefon: 05642/9888826 oder per E-Mail.

Die SchilddrГјsenunterfunktion (SDU) beim Hund: Erfahrungen aus der Praxis

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Meine Praxis hat zu jedem gegebenen Zeitpunkt zwischen 50 und 100 Hunde wegen Schilddrüsenunterfunktion (SDU, Hypothyreose) in Behandlung. Eventuell ist eine Art Zwischenbilanz aus der täglichen Praxis von Interesse, und zwar sowohl für Besitzer von hypothyreoten Hunden als auch für Halter, die für sich den Verdacht hegen, dass ihr Hund unter dieser endokrinologischen Störung leiden könnte.

Wie in meinem Artikel "Das Phantom: Die subklinische Schilddrüsenunterfunktion" erläutert, müssen wir grundsätzlich zwischen zwei Formen der Hypothyreose unterscheiden: Da gibt es zum einen die klassische, klinische SDU, die durch eine Vielzahl recht deutlicher physischer und psychischer Symptome und durch mehr oder wenig eindeutige Laborbefunde gekennzeichnet ist. Zum anderen haben wir es auch mit der (viel häufigeren!) subklinischen Form der SDU zu tun, die sich oft "nur" durch Verhaltensauffälligkeiten äußert und die alles andere als eindeutige Laborergebnisse liefert. Im weiteren Verlauf dieses Artikels setze ich voraus, dass an dem Thema interessierte Leser den verlinkten Eintrag gelesen haben, und erkläre nicht alle Basics nochmal neu.

Über die klassische Form der SDU müssen wir nicht allzu viele Worte verlieren. Das meist klare klinische Bild und die den Verdacht bestätigenden Laborwerte lassen eigentlich keine Diskussion zu. Die betroffenen Hunde brauchen Schilddrüsenhormone, damit ihr Körper wieder zu einer normalen Funktion zurückfindet. In diesen Fällen kann man auch mit hoher Sicherheit prognostizieren, dass den Patienten die Medikation sichtbar gut tun wird. Die im Vorfeld der Diagnose gern mal auf das meist fortgeschrittene Alter der Hunde geschobenen Erscheinungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Lethargie, Lustlosigkeit und eventuell Gereiztheit werden unter der Therapie in geeigneter Dosierung stark reduziert werden oder gar komplett verschwinden. Die Einstellung der Patienten auf eine Wohlfühldosis ist in der Regel wenig problematisch und die Besitzer solcher Hunde sind mit dem Ergebnis der Behandlung in fast allen Fällen hochgradig zufrieden.

Nun stellen die Hunde mit klassischer SDU aber nur maximal 10 Prozent der von uns behandelten Patienten. Alle anderen leiden unter der subklinischen Form der Erkrankung, die nach wie vor sehr umstritten ist, deren Existenz von vielen Kolleginnen und Kollegen rundweg abgelehnt wird und die sowohl diagnostisch als auch therapeutisch bestenfalls in einem wissenschaftlichen Graubereich anzusiedeln ist. Die Symptome beschränken sich bei dieser Form in der Regel auf Verhaltensauffälligkeiten, die allerdings teilweise stark lebenseinschränkende Ausmaße annehmen können. Da solche rein auf das Verhalten bezogenen Symptome natürlich auch durch andere Faktoren wie Prägungs- und Sozialisierungsdefizite, mangelhafte Erziehung und nicht zuletzt andere Erkrankungen verursacht werden können, hat man es in den meisten Fällen mit einer alles andere als glasklaren Ausgangslage zu tun.

Auch die im weiteren Verlauf ermittelten Laborergebnisse sind in den seltensten Fällen wirklich eindeutig. Meist hat man es mit Schilddrüsenwerten zu tun, die sich durchaus noch im klassischen Normbereich bewegen, wenn auch im berüchtigten "unteren Drittel". Sowohl die Hauptsymptome als auch die Laborwerte lassen also jede Menge Spielraum für Interpretationen zu. Nach wie vor halte ich es für sehr wichtig, solche Patienten (und natürlich ihre Besitzer) selbst kennen zu lernen und einer genauesten körperlichen Untersuchung zu unterziehen. Ebenfalls ist es von größter Bedeutung, bloß nicht auf den verwegenen Gedanken zu verfallen, nur die Schilddrüsenwerte labordiagnostisch bestimmen zu lassen. Da - wie in dem oben verlinkten Artikel erläutert - neben der klassischen und der subklinischen SDU mit dem Euthyroid Sick Syndrome (Non-Thyroidal Illness, NTI) ein dritter Player auf dem Feld steht, ist es immer von größter Wichtigkeit, bisher eventuell unentdeckte andere Erkrankungen oder Medikationen, die die Schilddrüse negativ beinflussen können, sicher auszuschließen.

An dieser Stelle bringe ich erneut meine schon einmal geäußerten Zweifel an einer SDU-Therapie über Telefon-Hotlines zum Ausdruck. Wir hatten zumindest einen über eine Hotline eingestellten Patienten, bei dem sich hinter der SDU ein Morbus Addison (ein Artikel über diese Krankheit ist in Arbeit) versteckte. Die Laborbefunde, die mich auf diesen (später durch ACTH-Test bestätigten!) Verdacht brachten, lagen nach Angaben des Patientenbesitzers der Hotline in gleicher Form vor. Da hilft natürlich die mehrfache Steigerung der L-Thyroxin-Dosis in schwindelerregende Höhen auch nicht wirklich weiter. Übrigens: Die sehr unangenehme Kombination von SDU und Morbus Addison kommt immer mal wieder vor und wird als Schmidt-Syndrom bezeichnet.

Wie kommt es unter solch unklaren Vorbedingungen überhaupt zu einer Diagnose mit anschließender Behandlung? Zum einen melden sich viele Hundebesitzer mit dem entweder selbst gefassten oder von anderer Seite (meist Hundetrainer) geäußerten Verdacht, dass die Verhaltensauffälligkeiten des Tieres durch eine subklinische SDU verursacht sein könnten. Zum anderen gibt es durchaus Hunde aus meinem Stammklientel, bei denen ich selbst die Besitzer darauf hinweise, dass diagnostische Bemühungen in diese Richtung Sinn machen könnten.

Die Patienten mit Verdacht auf subklinische SDU kann man grob in vier Gruppen einteilen: Die, bei denen ich aufgrund von Vorgeschichte, eigener Anschauung, Laborwerten und Bauchgefühl sehr sicher bin, dass sie mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden sollten, dann die, bei denen ich gewisse Zweifel habe, drittens die, bei denen ich annähernd sicher bin, dass die Schilddrüse zumindest nicht die einzige Ursache für die festgestellten Verhaltensprobleme darstellt, und zuletzt diejenigen, bei denen ich eine Hormonsubstitution für völlig verfehlt halte. In den drei erstgenannten Gruppierungen neige ich - selbstredend mit völlig unterschiedlicher Erwartungshaltung - zur Test-Therapie, um endgültige Klarheit zu erlangen. Ich sehe keinen anderen Weg angesichts eines Krankheitsbildes, von dessen Existenz ich zwar fest überzeugt bin, das aber noch nicht mal wissenschaftlich eindeutig beschrieben ist und für das es kein einziges wirklich beweisendes Symptom gibt.

Die von den tiermedizinischen Laboren unterstellten Schilddrüsennormwerte müssen wir meiner Meinung nach gleich in die Tonne treten, denn sie können allenfalls eine grobe Orientierung bieten, aber auf gar keinen Fall als für alle Hunderassen gültig bezeichnet werden. Ich sehe, ohne es wirklich beweisen zu können, in dieser Hinsicht enorme rassebedingte Unterschiede. Irgendwie ist das ja auch nicht weiter verwunderlich. Viele Rassen bzw. ganze Rassegruppen sind über viele Generationen geografisch und genetisch völlig isoliert herangezüchtet worden. Irgendwann mal werden wir wohl labordiagnostische Normalbereiche haben, die rassespezifisch festgelegt worden sind. Bis dahin ist es aber noch ein sehr weiter Weg, und deshalb wird uns bis dahin nur die diagnostische Test-Therapie weiter helfen können. Ich sehe in einer solchen Vorgehensweise keinen Schaden für den Patienten. Bei vorsichtigem und sensiblem Einschleichen der Medikation wird sich schon zeigen, ob ein positiver Effekt eintritt oder nicht. Schlägt die Therapie nicht an, kann (und sollte!) man die Medikation ebenso vorsichtig wieder ausschleichen und ist danach allemal ein Stück schlauer.

Für mich trotz aller Erfahrung nach wie vor schwer zu handhaben ist die oftmals völlig überzogene Erwartungshaltung der Besitzer solcher Hunde. Wo ich mir eine Besserung, eine Linderung der Symptome erwarte und damit hochzufrieden wäre, erwarten viele Halter, dass die Medikation alle Probleme, die sie mit ihrem Hund haben, buchstäblich wegblasen würde. Diese Erwartung wird in fast allen Fällen enttäuscht werden. Man kann bei einer subklinischen SDU, die nun mal nur einer der vielen Faktoren ist, die das Verhalten beinflussen, von der Medikation wirklich nur eine mal mehr, mal weniger deutliche Verbesserung der Grundbedingungen erwarten. Idealerweise wird durch die Therapie eine Tür geöffnet, die eine erzieherische Kommunikation mit dem Tier (wieder) möglich macht. Das war's aber dann auch schon. Um es klar auszudrücken: Paul, der superaggressive und leinenpöbelnde Terrier, wird durch Schilddrüsentabletten ganz sicher nicht über Nacht zu Kommissar Rex, und das unter sozialer Deprivation aufgewachsene rumänische "Angst-Mäuschen" Lena auch nicht zu Lassie (falls die überhaupt noch jemand kennt).

Die Einstellung auf eine Wohlfühldosis kann bei Hunden mit subklinischer SDU eine mühsame, langwierige und manchmal auch frustrierende Angelegenheit sein. Da braucht es wochen- und monatelange Geduld und viel Kommunikation zwischen Hundebesitzer und Tierarzt. Interessanterweise treten in manchen Fällen durchaus deutliche jahreszeitliche Unterschiede im Hormonbedarf der Patienten auf, so dass die Dosis zur allgemeinen Überraschung immer wieder mal neu eingestellt werden muss. Andererseits: Irgendwie ist das ja auch nicht wirklich verwunderlich. Bei jeder anderen endokrinologischen Erkrankung, sei es Diabetes, Cushing oder Addison, ist es völlig normal, dass man immer wieder kontrollieren und nachjustieren muss. Warum sollte es bei der SDU anders sein?

Eine erwähnenswerte Tatsache: Nicht wenige Hundehalter, deren Tiere bereits andernorts auf Schilddrüsenhormone eingestellt worden sind, sind nicht ausreichend gut über die korrekte Eingabe informiert, sei es durch Versäumnis der vorbehandelnden Kollegen, sei es durch nicht richtig Zuhören der Patientenbesitzer. Ich stoße jedenfalls immer mal wieder auf große Verblüffung, wenn ich die genauen Modalitäten einer L-Thyroxin-Medikation erläutere. Hier nochmal in aller Kürze: Möglichst genau alle zwölf Stunden, auf nüchternen Magen (nüchtern definiert als mindestens vier Stunden nach der letzten Futteraufnahme, was auch Leckerbissen mit einschließt), nach der Eingabe noch für mindestens 30, besser aber für 45 Minuten keine Futteraufnahme.

Der allgemeine Frust von Hundebesitzern, die schon in mehreren tiermedizinischen Einrichtungen eine eventuelle subklinische SDU abklären lassen wollten, ist häufig groß. Für viele Kolleginnen und Kollegen liegt eine Hypothyreose genau dann vor, wenn das klinische Bild des Hundes den in den Lehrbüchern genannten Symptomen entspricht UND die Werte für T4 und TSH den Normbereich verlassen haben. Das wird bei einer subklinischen SDU letztendlich nie der Fall sein. Es reicht auch bei dieser Fragestellung einfach nicht, nur diese beiden Werte zu bestimmen. Wir stützen uns da in den meisten Fällen auf das von Laboklin angebotene und sehr umfangreiche Schilddrüsenprofil, das alle machbaren Werte enthält, sogar solche, deren Sinnhaltigkeit ich anzweifle. Oft kommt es aber bei in dieser Angelegenheit streng konservativ denkenden Kolleginnen und Kollegen erst gar nicht zur Blutuntersuchung, weil diese mit Blick auf das eventuell noch jugendliche Alter des Patienten oder die fehlenden klinischen Symptome rundheraus abgelehnt wird. Das ist aber mit Sicherheit falsch. Wir haben schon Hunde gesehen, die mit unter einem Jahr eine richtig krachige SDU hatten, bei deren Beurteilung es nicht den geringsten Zweifel gab.

Für mich gilt es inzwischen als völlig gerechtfertigt, bei verhaltensauffälligen Hunden jeden Alters eine vollständige labordiagnostische Abklärung der Schilddrüsenwerte durchzuführen. Warum auch nicht? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Ein abschließender Nachtrag: Patientenbesitzer, bei deren Hund durch sie selbst, einen Hundetrainer oder einen Tierarzt eine subklinische SDU unterstellt wird, MÜSSEN sich darüber im Klaren sein, dass es keinen wissenschaftlich belegbaren und anerkannten Weg gibt, dies zweifelsfrei zu diagnostizieren, wie es zum Beispiel bei einem Diabetes, einem Cushing-Syndrom oder bei einem Morbus Addison möglich ist. Bei der "Diagnose" (man beachte die Anführungszeichen!) Subklinische SDU kann es sich immer nur um einen Verdacht handeln und somit bei der Therapie auch immer nur um eine Test-Therapie. Komme mir hinterher keiner mit dem Vorwurf einer Fehldiagnose, denn ohne wissenschaftlich belastbare Diagnose kann es logischerweise auch keine Fehldiagnose geben. Der Ausdruck "subklinisch" beinhaltet ja schon, dass die Laborwerte der betreffenden Hunde durchaus voll und ganz innerhalb der klassischen Referenzwerte liegen können Sie müssen als Tierbesitzer in solchen Fällen akzeptieren, dass der versuchsweise Einsatz von Schilddrüsenhormonen letztendlich ein Experiment darstellt. Stellt sich die Hormongabe als hilfreich heraus: Prima! Wenn nicht, muss man akzeptieren, dass man falsch gelegen hat und die entsprechenden Konsequenzen ziehen, was allerdings nach meinen bisherigen Erfahrungen leider vielen Hundebesitzern ziemlich schwer fällt.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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Schilddrüsenerkrankungen beim Hund

Die Schilddrüse ist beim Hund wie beim Menschen ein hormonproduzierendes Organ, das sich wie ein Schmetterling links und rechts an den oberen Bereich der Luftröhre anschmiegt. Sie ist eine sogenannte endokrine Drüse, weil die von ihr produzierten Substanzen direkt ohne weiteren Ausführungsgang in das Blut abgibt. In der Schilddrüse werden insbesondere die jodhaltigen Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) gebildet und gespeichert. Diesen Hormonen kommt eine immanent wichtige Funktion bei sämtlichen Körperfunktionen zu. Sie regeln den Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoffwechsel im tierischen Organismus. Sie sind verantwortlich für den Grundumsatz des Hundes, also für den grundsätzlichen Verbrauch an Energie. Neben dem Herzen gilt die Schilddrüse daher als "wahrer Motor" Im Körper des Hundes.

Was sind Schilddrüsenerkrankungen beim Hund?

Sprechen wir beim Hund von Schilddrüsenproblemen mit Krankheitswert, geht es in der überwiegenden Zahl aller Fälle um eine Schilddrüsenunterfunktion und einen Mangel an entsprechenden Hormonen. Überfunktionen der Schilddrüse sind bei Hunden selten. Die Unterfunktion (Hypothyreose) hingegen ist vor allem bei großen Rassen weit verbreitet. Regelmäßig ist eine Hypothyreose vor allem durch einen Mangel an T4 gekennzeichnet. Die Symptome der Erkrankung sind lange Zeit sehr unspezifisch, der Verlauf schleichend. Dabei kann es sich dennoch um eine sehr ernste Erkrankung handeln. Meist sind Hunde des mittleren Lebensalters zwischen 4-8 Jahren betroffen. Große Rassen wie Golden Retriever und Doggen, aber auch der Dobermann-Pinscher scheinen eine genetische Disposition für eine Hypothyreose aufzuweisen. Bei ihnen kann die Erkrankung bereits ab 2 Jahren manifeste Symptome aufweisen, die aber anfänglich in vielen Fällen nicht erkannt oder anderen Ursachen zugeschrieben werden.

Ursachen einer Schilddrüsenerkrankungen

Tumore führen zur Überfunktion

Die Schilddrüse kann wie andere Organe von gutartigen oder bösartigen Tumoren befallen werden, die die Funktion des Organs ebenfalls beeinflussen und verändern können. Die bei Hunden seltene Überfunktion (Hyperthyreose) wird meist durch einen Tumor im Bereich der Schilddrüse hervorgerufen. Die Hyperthyreose ist durch einen Überschuss von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet, weil der Tumor unter Umständen ebenfalls Schilddrüsenhormone produziert. Die Symptome beider Formen von Schilddrüsenstörungen sind diametral entgegengesetzt. Während bei der Unterfunktion vieles im Hundekörper erlahmt und langsamer abläuft, läuft der hündische Organismus bei der Überfunktion dauerhaft auf Hochtouren.

Häufig ist das Immunsystem verantwortlich

Es gibt keine einheitlichen Ursachen für Schilddrüsenerkrankungen.

Man spricht von primären Schilddrüsenerkrankungen, wenn diese direkt in der Schilddrüse begründet sind, von sekundären, wenn andere Ursachen wie Tumore oder Vorgänge in der Hirnanhangdrüse für die Störungen verantwortlich sind. Weit über 95% aller Unterfunktionen sind primäre. Dabei kommen als Ursachen zum einen Vorgänge im Immunsystem des Hundes in Frage, bei der sich das Immunsystem des Hundes gegen eigenes Körpergewebe richtet. Es wird daher von einer Autoimmun-Thyreoiditis gesprochen (diese Schilddrüsenentzündung wird durch das körpereigene Immunsystem verursacht.) Als weitere Ursache kommt eine sogenannte Atrophie, ein Schwund des Drüsengewebes in Betracht. Was genau aber zu diesem Schwund führt, weiß man nicht. Denn auch die Autoimmun-Thyreoiditis zeigt am Ende die charakteristische Atrophie. Ob Jodmangel eine Rolle spielt, wie man das im Humanbereich annimmt, ist nicht ganz klar. Die Autoimmun-Variante ähnelt der sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis beim Menschen. Auch deren Ursachen und genetische Dispositionen sind noch nicht abschließend erforscht.

Die subklinische Unterfunktion als Sonderfall

Einige Wissenschaftler und Tierärzte unterscheiden von der klassischen Hypothyreose das sogenannte Euthyreoidale Krankheitssyndrom, im angelsächsischen Bereich als Euthyroid Sick Syndrome bezeichnet oder auch aNon-thyroidal Illness oder kurz NTI genannt. Manche Experten sprechen hier von einer subklinischen Thyreose. Dabei führt etwa eine Medikamentengabe als Nebenwirkung zu einer verminderten Hormonfunktion in der Schilddrüse. Diagnostisch stellt die Abgrenzung Veterinäre unter Umständen vor größere Herausforderungen. Kennzeichnend ist vielfach, dass die Abweichung von Normwerten bedeutend schwächer ausfällt als bei einer ausgeprägten klinischen primären Unterfunktion.

Symptome von Schilddrüsenerkrankungen beim Hund

1. Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Es können folgende Symptome auftreten:

  • Der Hund nimmt an Körpergewicht zu, ist dauernd hungrig, leidet an Verstopfung.
  • Es zeigen sich Veränderungen an Haut und Fell wie Schuppenbildung, extreme Trockenheit, verstärkter Ausfall von Haaren, bakterielle Infektionen mit Entzündungen, Pigmentstörungen und unspezifischem Juckreiz.
  • Häufig ist die Wundheilung gestört, die Gehörgänge und die Ohren sind entzündet ebenso wie die Augen. Letztere zeigen unter Umständen Hornhautveränderungen und Ablagerungen.
  • Es treten Wassereinlagerungen in verschiedenen Geweben auf.
  • Puls und Herzschlag verlangsamen sich, Herzprobleme treten auf.
  • Der Gang wird steif, es treten oft Gleichgewichtsstörungen auf.
  • Die betroffenen Tiere haben Schmerzen und Empfindungsstörungen in den Beinen.
  • Die Läufigkeit bleibt bei Hündinnen aus, die Hoden schrumpfen beim Rüden, erkrankte Tiere sind meist unfruchtbar.
  • Betroffene Hunde wirken apathisch, müde, sind weniger spiel- und bewegungsfreudig. Sie verlieren ihr Interesse an der Umwelt.
  • Manche betroffenen Hunde frieren ständig.
  • Manche Tiere werden aggressiv, andere ängstlich, phobisch und schreckhaft.
  • Stress und Veränderungen vertragen erkrankte Tiere deutlich schlecht.
  • Einige Tiere werden in ihrem Verhalten unberechenbar und zeigen Stimmungsschwankungen.

2. Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Werden Schilddrüsenhormone im Überschuss produziert, kommt es verstärkt zu:

  • Gewichtsverlust.
  • übergroßem Appetit.
  • erhöhter Pulsrate und erhöhtem Herzschlag.
  • Nervosität, Zittern, Unruhe.
  • Hecheln und Erregung, die dauerhaft sind.
  • Verhaltensänderungen vom ruhigen zum nervösen, hyperaktiven Tier.
  • vergrößert wirkenden Augäpfeln.

Ursächliche Tumoren können auf die Luftröhre drücken, zu Husten, Würgen und Schluckbeschwerden führen.

Diagnostik bei Schilddrüsenerkrankungen

Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen erfolgt neben der klinischen Symptomatik im Wesentlichen durch labordiagnostische Untersuchungen. Hier ist die Bestimmung der Konzentrationen von Schilddrüsenhormonen, vor allem von T4 ausschlaggebender Parameter. Weitere Bluttests, sonographische Befunde und Stimulationstests helfen, eine erste Diagnose zu bestätigen und abzusichern. Tumore im Bereich der Schilddrüse werden durch bildgebende Verfahren und Tumormarker im Blut nachgewiesen.

Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen

1. Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Schulmedizinisch wird ein Mangel an Schilddrüsenhormonen regelmäßig durch die medikamentöse Gabe von Hormonen ausgeglichen. Diese Hormonsubstitution gilt als Standard-Therapie. Wichtig ist, dass diese Hormone im Regelfall lebenslang gegeben werden müssen. Auch ist es anfänglich oft nicht einfach, die richtige Dosierung anzupassen.

Je nach vorherrschenden Symptomen kann mit alternativmedizinischen Ansätzen eine Hormonersatztherapie sehr gut ergänzt werden. Dabei kommt zum einen eine homöopathische Konstitutionsbehandlung in Betracht, bei der der Behandler das für das Tier individuell passende Homöopathikum ermittelt. Auch hier ist allerdings die langfristige bis lebenslange Behandlung entscheidend. Einzelne belastende Symptome können zum anderen auch mit homöopathischen und pflanzlichen Mitteln verbessert werden.

Allgemein haben sich bei einer Unterfunktion etwa die Schüssler-Salze

Individuelle Ernährungsumstellungen zeigen vielfach ebenfalls positive Effekte, müssen aber auf das Tier individuell durch einen erfahrenen Behandler zugeschnitten werden. Allgemein kann die Rohfütterung (Barfen) von Vorteil sein, weil sie besonders nährstoffreich ist, wenn richtig zusammengestellt.

2. Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Ist die Überfunktion tumorbedingt, kommen häufig chirurgische Maßnahmen in Betracht, in deren Folge auch Teile oder die Schilddrüse im Ganzen entfernt werden. In der Folge muss wie bei der Unterfunktion lebenslang mit Hormonersatz gearbeitet werden. Ähnliches gilt, wenn Tumore in diesem Bereich bestrahlt werden. Auch hier können homöopathische Mittel ergänzt werden, sie sollten individuell angepasst werden. Bösartige Tumore im Bereich Schilddrüse habn häufig wegen schneller Bildung von Tochtergeschwüren (Metastasen) eine schlechte Prognose. Eine Ausnahme bilden die selteneren Adenome.

3. Immungenerierte Erkrankungen der Schilddrüse

Die durch das körpereigenen Immunsystem induzierte Schilddrüsenerkrankungen durchlaufen verschiedene Phasen, bei denen es zeitweise zur Überfunktion, dann in der Folge zur Unterfunktion kommt. So steht hier am Ende ebenfalls die Hormonersatztherapie, wenn das Schilddrüsengewebe durch den Angriff des Immunsystems geschädigt wurde und dauerhaft nicht mehr ausreichend Hormone produzieren kann.

Folgen der Nichtbehandlung

Veränderungen im Bereich der Schilddrüse sollten unbedingt beachtet werden. Schon bei einem Verdacht auf eine Über- oder Unterfunktion ist der Tierarzt aufzusuchen. Bei der Überfunktion spielt der Zeitfaktor schon wegen der Suche nach möglichen Krebserkrankungen und deren tunlichst frühzeitiger Behandlung eine Schlüsselrolle. Auch die Unterfunktion hat erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Hundes. Seine Lebensdauer kann verkürzt werden, er wird allgemein krankheitsanfälliger, und sein Wesen verändert sich.

Es ist empfehlenswert, bei Hunden ab dem 4. Lebensjahr bei der jährlichen Routineuntersuchung in der Tierarztpraxis die Werte der Schilddrüsenhormone prüfen zu lassen, um behandlungsbedürftige Abweichungen von der Norm rechtzeitig zu erkennen. Das gilt bei großen Hunderassen vordringlich.

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.

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