пятница, 22 июня 2018 г.

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Giardien beim Hund

Giardien sind eine Form innerer - endogener - Parasiten, die den Dünndarm von Hunden besiedeln.

Die einzelligen Bakterien verursachen oft sehr hartnäckigen Durchfall und schweres Erbrechen.

Als hochinfektiöse Erreger finden sie besonders in Hundezwingern, Mehr-Hunde-Haushalten und gemischten Hunde-Katzenhaushalten ein breites Infektionsfeld. In diesen Umfeldern können Giardien sehr hartnäckig und schwer zu bekämpfen sein. Auch Menschen können sich anstecken, Giardien sind klassische Zoonose-Erreger.

Giardien - was sind das?

Die mikroskopisch kleinen Dünndarmparasiten sind weltweit vertreten. Die Einzeller weisen eine birnenförmige Gestalt mit Geißeln zur Fortbewegung auf. Die Geißeltierchen setzen sich in der Darmschleimhaut fest. Dort findet eine millionenfache Vermehrung statt. Giardien breiten sich aus, indem sich jeweils zwei der Parasiten als Paar in einer schützenden Umhüllung mit dem Kot ausscheiden lassen. Man spricht hier von sogenannten Zysten. Unter bestimmten Bedingungen können Zysten monatelang außerhalb eines Wirts in der Natur überleben. Besonders wohl fühlen sich Giardien in Wasser. Weder Chlor noch UV-Strahlung können Giardien vollkommen abtöten.

Ursachen einer Giardien-Infektion

Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von infiziertem Wasser, Kot oder Nahrung. Auch, wenn sich Hunde gegenseitig über die Schnauze lecken, kann eine Infektion erfolgen. In Hundezwingern und besonders Hunde-Katze-Haushalten gelten im Falle einer Infektion mit Giardien höchste Hygiene-Anforderungen, da der Infektionskreislauf ansonsten nicht durchbrochen werden kann.

Arten von Giardien-Infektionen

Es sind 41 Arten von Giardien bekannt. Beim Hund trifft man regelmäßig auf die Art Giardia duodenalia oder intestinalis, die auch bei Humaninfektionen weit verbreitet ist. Bei Hunden findet man vornehmlich die Genotypen D und C. Auch der Genotyp A - verantwortlich für die Giardien-Infektion im Humanbereich - kommt bei Hunden vor. Die Zoonose-Gefahr ist real. Interessant ist, dass immunstarke Tiere nach dem Durchmachen der Infektion lebenslang immun sein können und sich nicht erneut mit den Erregern infizieren.

Symptome einer Giardien-Infektion

Giardien-Infektionen sind heimtückisch. Oft zeigen nur junge Hunde sowie anderweitig geschwächte Tiere Symptome. Andere Hunde haben eine symptomlose Infektion, sind aber dennoch infiziert und scheiden Giardien-Zysten aus. Zeigen infizierte Hunde Symptome, handelt es sich meist:

  • um blutig-schleimigen Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Erbrechen
  • Welpen magern schnell ab und zeigen bei länger andauernder Infektion Wachstumsstörungen sowie einen schlechten Allgemeinzustand.

Giardien begünstigen andere Infektionen, besonders in der Darmregion und schwächen manche Hunde sehr. Mattes Fell und Hautentzündungen können hinzutreten. Des Weiteren kann Folgendes auftreten:

  • Kot ist bei Giardienbefall oft auffällig hell bis gelblich gefärbt.
  • Kot verbreitet starken Fäulnisgeruch, beziehungsweise riecht ranzig bis fettig.
  • Manche Hunde haben auch sehr starke Blähungen und Bauchschmerzen, die anhand der verkrampften Muskulatur im Bauchraum zu ertasten sind.

Problematisch ist, dass die Symptome zwischenzeitig wieder nachlassen können, so dass der Hundehalter von anderen Ursachen für den Durchfall ausgeht. In diesen Fällen nisten sich die Giardien sehr massiv im Darm ein. Außerdem kann der Hund ständig andere Tiere anstecken. Hunde, die von Giardien befallen sind, haben oft einen normalen bis gesteigerten Appetit, nehmen bei langfristiger Infektion trotz guter Futteraufnahme jedoch ab. Interessant ist, dass die Aufnahme von Kohlehydraten das Auftreten von klinischen Symptomen deutlich erkennbar fördert - hier findet auch der Hundehalter und Laie einen Hinweis auf einen Befall mit Giardien.

Diagnose der Infektion mit Giardien

Eine Infektion mit Giardien kann endgültig nur durch eine Labor-Testreihe beim Tierarzt festgestellt werden. Es gibt inzwischen einen Elisa-Test für den Nachweis sowie verschiedene andere Schnelltests.

Es kommt häufiger zu Falsch-Negativ Ergebnissen, besonders nach eingeleiteter Behandlung mit Antibiotika. Auch müssen von mehreren Tagen Kotproben untersucht werden, denn nicht mit jedem Kotabgang werden Zysten ausgeschieden. Ein Befall mit den Parasiten lässt sich auch anlässlich einer Darmspiegelung durch Entnahme und Analyse von Darmflüssigkeit feststellen.

Als zuverlässige Tests gelten heute der Koproantigen-Test sowie ein spezifischer DNA-Test, der seinerseits ein spezifisches, von den Erregern produziertes Protein aufzeigt. Für den Hundehalter ist die anhaltende oder wiederkehrende, anderweitig nicht erklärbare Kombination von Durchfall sowie Erbrechen bei normalem Appetit symptomatisch. Sie sollte Grund für einen Tierarztbesuch sein.

Behandlung von Giardien-Infektionen - Gefahr von Zoonosen

Giardien erweisen sich in der Behandlung als hartnäckige Parasiten, wenn keine strenge Hygiene in der Tierumgebung eingehalten wird. Das gilt umso mehr, wenn mehrere Tiere, Kleinkinder oder zusätzlich Katzen im Hundehaushalt leben. Dazu sollte sich der Hundehalter nochmals deutlich machen, dass die Erreger auch durch Lecken von Hautstellen und Belecken von Gegenständen übertragen werden. Dabei sind sie einige Zeit außerhalb eines Wirtstieres überlebensfähig. Wer also nicht dauerhaft mit den Parasiten im Haushalt leben möchte, sollte sich stringent an die Hygieneempfehlungen - siehe unten - halten.

Schulmedizinische Behandlung durch den Tierarzt

Der Tierarzt kann verschiedene Antiparasitika gegen Giardien einsetzen. Üblich sind Metronidazol, Fenbendazol, Febantel und seltener Albendazol. Alle bezeichneten Mittel sind relativ potente Antibiotika, die auch entsprechende Nebenwirkungen zeitigen können. Nicht selten stellt sich während der Behandlung ein frustrierendes Therapieversagen ein. Dabei kann man im Ergebnis kaum feststellen, ob die Antibiotika nicht (mehr) wirken oder die Hygienemaßnahmen nicht ausreichend waren. Außerdem schädigen einige Antibiotika wie Metronidazol die gesunde Darmflora zusätzlich, was den Allgemeinzustand des erkrankten Tieres und seine Immunabwehr weiter negativ beeinflusst. Fenbendazol - bekannt unter dem Präparat Panacur - ist da etwa schonender.

Oft versuchen es Tierärzte mit einer Kombination aus Panacur und Metronidazol. Metronidazol ist auch deshalb mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten, da es vollständig über die Leber abgebaut wird. Bei Lebervorschäden ist besondere Vorsicht geboten. Gleiches gilt bei Nierenproblemen. Seltenes Leberversagen wurde beobachtet. In den USA wurde ein Impfstoff gegen Giardien entwickelt, der möglicherweise auch einmal in Europa erhältlich sein wird, hierzulande aber noch umstritten ist.

Hygiene bei Giardien-Infektionen

Giardien sind extrem zähe Überlebenskünstler. Folgende Hygieneempfehlungen können dabei helfen, Giardien sicher loszuwerden:

  1. Während einer Infektion sind Näpfe, Auslaufflächen, Ruheplätze und Spielzeuge täglich mit mindestens 60 Grad Celsius Heißdampf gründlich zu behandeln oder möglichst heiß zu waschen.
  2. Hundekot sollte unverzüglich aus dem Garten, aus Zwingern oder wo immer er anfällt, entfernt werden und in verschlossenen Plastiksäcken im Hausmüll entsorgt werden.
  3. Potentiell kontaminierte Flächen werden ebenfalls mit dem Dampfgerät oder mit entsprechenden Desinfektionsmitteln behandelt.
  4. Hunde sollten täglich und besonders in der Afterregion und besonders langhaarige Hunde - shampooniert werden.
  5. Gereinigte Flächen müssen vollständig abgetrocknet werden, Giardien lieben feucht-kalte Milieus. Zysten halten sich auch im Fell der Tiere.
  6. Fliegen übertragen Giardien - Futter sollte daher nicht stehen bleiben und auch Wassernäpfe vor den Plagegeistern geschützt werden.
  7. Befinden sich zusätzlich Katzentoiletten im Haushalt, muss die Streu täglich komplett gewechselt und die Toilette desinfiziert werden. Giardien machen vor Katzen ebenso wenig Halt wie vor Hunden und Menschen.
  8. Besonders Kleinkinder sollten vor einem Belecken durch die Tiere geschützt werden und davon abgehalten werden, Gegenstände in den Mund zu nehmen, die in der Nähe des Hundes liegen.
  9. Die Tiere sollten während einer Infektion absolut keinen Zutritt zu Buddel-oder Sandkisten der Kinder haben.

Symptomatische Homöopathie

Es kann fahrlässig sein, bei einem Giardien-Befall völlig auf schulmedizinische Maßnahmen zu verzichten. Dennoch zeigt sich oft, dass die schulmedizinischen Maßnahmen bei dieser Infektion ebenfalls überdurchschnittlich häufig versagen, beziehungsweise sehr lange Zeit brauchen. Darminfektionen sind aus Sicht der Alternativmedizin auch deshalb ernste Erkrankungen, da sie das Abwehrsystem extrem schädigen können und den Allgemeinzustand des Tieres angreifen.

Der Alternativmedizin und der Homöopathie geht es also darum, die körpereigene Abwehr gegen die Parasiten zu stärken. Schließlich schlägt ihre Stunde auch in den Fällen, in denen Hunde wegen Vorerkrankungen an Leber und Nieren Probleme bei der Antibiotika-Einnahme mit ihren möglichen Nebenwirkungen haben.

Die Giardien-Nosode

Die Homöopathie kennt von den allermeisten Erregern homöopathische Verschüttlungen. Dies gilt auch für Giardien. Bei jedem Giardien-Befall empfiehlt sich ein Einsatz dieser Nosode in der Potenz C200 entweder als Globuli oder Tablette mit einer Gabe wöchentlich oder als Injektion durch den Tierheilpraktiker. Bei hartnäckigen Infektionen sind unter Begleitung des Therapeuten auch weitaus höhere Potenzen einsetzbar, die dem quasi chronifizierten Charakter gerecht werden. LM Potenzen kommen in Frage, oft auch im Wechsel mit anderen Potenzen.

Für den Kauf von homöopathischen Mitteln empfehlen wir die deutsche Versandapotheke medpex.

Natürliche und pflanzliche Mittel gegen Giardien

Verschiedene Pflanzen werden bekanntermaßen von Naturheilkundlern gegen Würmer und andere Endoparasiten empfohlen. Ob Pflanzen wie Wermut und Thymian auch unterstützend gegen Giardien wirken, ist wenig erforscht.

Ernährung bei Giardienbefall

Milch und Kohlenhydrate sind strikt zu meiden. Oft braucht das Tier nach überstandener Infektion Aufbaukost und Tabletten, die den Darm wieder mit nützlichen Bakterien besiedeln. Kohlenhydrate können auch nach der Infektion längere Zeit problematisch bleiben.

Giardien-Infektionen beim Hund vorbeugen

Etwas vorbeugen kann man diesen Erregern allgemein mit einer guten Hygiene und im Fall einer bekannten Infektion im Umfeld mit der speziellen Hygiene, wie sie oben beschrieben wurde. Immunstarke Hunde werden insgesamt besser mit einer Infektion fertig.

Unbehandelte Giardien-Infektionen und ihre Folgen

Die unbehandelte Infektion ist für Welpen unter Umständen lebensbedrohlich, da sie an Auszehrung sterben können. Für ältere Tiere ist sie zumindest belastend. Selbst, wenn das Tier keine Symptome zeigt, ist die Zoonose-Gefahr bei dieser hochinfektiösen Erkrankung sehr hoch. Vernachlässigung kann also leicht böse Folgen für die ganze Familie haben. Wer es mit Giardien zu tun hat, braucht vor allem zwei Eigenschaften: Geduld und Disziplin.

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.

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Giardien, Kokzidien und Co

Symptome

Häufig beobachtet man zuerst, dass der Hund in regelmäßigen Abständen einen pudding-artigen Stuhl oder einen schleimüberzogenen oder fettigen Stuhlgang hat. Dazwischen ist der Stuhl fest bzw. normal. Bei solcher Symptomatik sollte man den Kot auf Giardien untersuchen lassen.

Problematik

Was ich sehr häufig beobachte, ist folgender Werdegang:

Beim Welpen werden Giardien festgestellt und er wird mit Fenbendazol o. ä. entwurmt. Kurz darauf hat er heftigen Durchfall und bekommt Antibiotika. Danach wird wieder ein Giardienbefall festgestellt und erneut entwurmt. Dann hat er wieder Durchfall und bekommt wieder Antibiotika, usw. usf.

In beinahe allen dieser Fälle wurde der Hund mehrfach entwurmt und mit Antibiotika behandelt.

Behandelt man die Giardiose naturheilkundlich und stellt man die Ernährung auf Frischfutter mit Unterstützung für die Bauchspeicheldrüse um, wird der Hund die Giardien los und die Funktion der Bauchspeicheldrüse bleibt erhalten.

Hunde, die in diesem Fall weiter nach dem o. g. Schema schulmedizinisch behandelt werden, bekommen fast ausnahmslos eine klinisch nachweisbare Bauchspeicheldrüseninsuffizienz bis sie 2 Jahre alt sind und sind dann lebenslänglich chronisch krank.

Giardien mit Naturheilmittel behandeln

Bei der naturheilkundlichen Behandlung von Giardiose geht man mehrgleisig vor: Das Immunsystem wird unterstützt, die Darmflora wird aufgebaut, den Giardien entzieht man die Nahrung, man gibt Naturmittel, die das Absterben und Ausscheiden der Giardien verursachen, und entfernt Ansteckungsquellen in der Umgebung.

Eine extra Portion Pansen oder Blättermagen unterstützt zusätzlich noch die Darmflora.

Rohfütterung ohne Kohlenhydrate

Wie man in dem Text oben lesen konnte, ernähren sich Giardien wie auch die anderen Darmparasiten besonders durch Kohlenhydrate.

Tierärzte raten zu einer kohlenhydratarmen Ernährung, wenn ein Befall dieser Parasiten festgestellt wird, und geben zusätzlich jede Menge Chemie dazu.

Giardien beim Hund: Was tun bei Giardiose?

Typisches Symptom von Giardien beim Hund ist wiederkehrender Durchfall. Da die Parasiten über den Kot ausgeschieden werden, ist Giardiose ansteckend.

Erkrankt ein Hund an Durchfall, der immer wiederkehrt und ist der Kot dünnbreiig, schleimig oder sogar blutig, so kommt ein Befall mit Giardien als Ursache in Betracht. Bei Giardien handelt es sich um Parasiten aus der Gruppe der sogenannten Protozoen. Giardien kommen weltweit vor und gehören bei Hunden zu den am häufigsten diagnostizierten Parasiten im Darm.

Symptome beim Befall mit Giardien

Hunde, die an der sogenannten "Giardiose" erkranken, haben typischerweise Durchfall, der (mit Unterbrechungen) immer wieder auftritt. Der Kot ist dabei dünnbreiig oder gar wässrig, teilweise schleimig und gelegentlich kann auch Blut beigemengt sein. Diese Symptome können sehr lange anhalten und so den Organismus des Hundes belasten. Die Erkrankung ist in der Regel jedoch nicht tödlich.

Wesentlich seltener als Durchfall werden Erbrechen, Bauchkrämpfe, Appetitmangel oder Abmagerung trotz ungebremster Fresslust beim Hund beobachtet. Allerdings gibt es auch Tiere, die zwar mit Giardien infiziert sind, aber keinerlei Krankheitssymptome zeigen, was häufig bei älteren Hunden und auch Katzen der Fall ist.

An Giardiose erkranken vor allem Welpen im Alter von zwei bis drei Monaten, Junghunde sowie Hunde, deren Immunsystem beispielsweise durch andere Erkrankungen geschwächt ist.

Übertragung von Giardien

Ist ein Hund mit Giardien infiziert, so scheidet er diese in großen Mengen über den Kot aus. Die Giardien im Hundekot sind sofort ansteckend und können zudem zu einer Verunreinigung von Pfützen, Seen und anderen Gewässern führen.

Ein gesunder Hund kann (ebenso wie andere Tiere oder Menschen auch) über kontaminiertes Wasser oder auch durch das Berühren von mit Hundekot verschmutztem Boden (sogenannte Schmierinfektion) Giardien aufnehmen, die dann in den Dünndarm gelangen und sich dort wieder weitervermehren.

Gerade wenn viele Hunde auf engem Raum zusammenkommen, beispielsweise in der Hundeschule, auf dem Hundeplatz oder bei der Haltung in Gruppen, ist die Gefahr der Ansteckung anderer Hunde also sehr hoch.

Giardien haben meist eine Inkubationszeit von mehr als zehn Tagen.

Diagnose durch den Tierarzt

Der Tierarzt kann Giardien im Kot eines Hundes mittels Flotationsverfahren nachweisen. Hierzu wird eine Kotprobe mit einer sogenannten Flotationslösung vermischt und zentrifugiert. Anschließend kann die oberflächliche Schicht unter dem Mikroskop begutachtet werden.

Alternativ zu dieser Methode gibt es verschiedenste Schnelltests, die einfach zu handhaben sind und die der Tierarzt oft auch in der Praxis vorrätig hat. Diese Tests kosten je nach Hersteller circa zehn bis 20 Euro. Mittlerweile lassen sich diese Schnelltests auch über das Internet nach Hause bestellen, wobei im Zweifelsfall stets ein Tierarzt aufgesucht werden sollte.

Da Giardien unregelmäßig ausgeschieden werden, sollte der Kot des Hundes über drei bis vier Tage hinweg gesammelt werden und dann in einer sogenannten Sammelkotprobe untersucht werden.

Mein Hund hat Giardien – was tun?

Hat sich der Hund mit Giardien infiziert und leidet an Durchfall, so erfolgt die Therapie in der Regel mit Fenbendazol, das zum Beispiel in dem Präparat Panacur® enthalten ist. Dieses wird über drei bis fünf Tage hinweg täglich gegeben, wobei die Dosierung bei 50 Milligramm Fenbendazol pro Kilogramm Körpergewicht und Tag liegt. Empfohlen wird außerdem eine Wiederholung der Behandlung mit Fenbendazol nach etwa zwei bis drei Wochen.

Alternativ zu Fenbendazol kann man die Giardiose auch mit dem Antibiotikum Metronidazol behandeln, das dem Hund zweimal täglich über fünf Tage hinweg verabreicht wird.

Die Kosten für die jeweilige Behandlung sind sehr individuell und unter anderem abhängig vom Schweregrad der Erkrankung, dem Ansprechen auf die Therapie und dem Herstellerpreis der verwendeten Medikamente.

Ernährung bei Giardiose

Da betroffene Hunde oft unter starkem Durchfall leiden, besteht die Gefahr der Austrocknung, weshalb auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden muss. Außerdem gibt es Berichte, denen zufolge die Umstellung auf eine kohlenhydratarme Ernährung des Hundes erfolgreich sein kann. Auf das Verfüttern von Milchprodukten sollte während der Durchfallperiode verzichtet werden.

Homöopathie zur unterstützenden Behandlung

Unterstützend können auch Mittel der Homöopathie, wie beispielsweise Abronatum D2 oder D3 sowie China D4 oder D6 bei Hunden mit Abmagerung durch den Giardienbefall gegeben werden. Ist der Kot des Hundes schleimig und blutig, dann kann Mercurius D6 oder D10 helfen.

Spartrix®: nicht für Hunde zugelassen

Im Internet liest man immer wieder über das Produkt Spartrix®, das als Wundermittel zur Bekämpfung von Giardien bei Hunden angepriesen wird. Auch wenn dieses Produkt frei für jedermann erhältlich ist, so sollte man sich doch vor Augen führen, dass dies ein Präparat zur Parasitenbehandlung bei Tauben und somit weder für Hunde noch für Katzen zugelassen ist.

Das heißt, eventuelle Wirkungen und auch Nebenwirkungen auf den Organismus eines an Giardiose erkrankten Hundes wurden nicht wissenschaftlich oder medizinisch überprüft. Von einer eigenmächtigen Behandlung seines Hundes mit diesem Mittel ist daher dringend abzuraten.

Bekämpfung von Giardien

Giardien sind in der Umwelt noch einige Zeit ansteckend und fühlen sich vor allem in feuchten und kühlen Gebieten wohl. Entscheidend für eine Bekämpfung von Giardien sind deshalb Hygienemaßnahmen, wobei diese teilweise sehr aufwendig sind und nicht immer zum Erfolg führen. Dennoch ist es wichtig, die folgenden Tipps zu beachten, um einer Verbreitung der Giardien oder einer erneuten Ansteckung des Hundes vorzubeugen:

  • Hundekot möglichst sofort beseitigen
  • Futternäpfe nach dem Fressen heiß auswaschen und anschließend trocknen
  • Trinkschüsseln regelmäßig heiß auswaschen und trocknen
  • Decken und Stoffspielzeug des Hundes bei mindestens 60 °C waschen
  • Boden mit heißem Wasser putzen

Dampfdruckreiniger können verwendet werden, wobei der Dampfstrahl eine Temperatur von über 60 °C haben sollte und anschließend die Möglichkeit der Trocknung gegeben sein muss.

Auch wenn diese Maßnahmen korrekt durchgeführt werden, so muss man doch stets im Hinterkopf behalten, dass sich der Hund auch außerhalb des eigenen Zuhauses infizieren kann, wie beispielsweise beim Trinken aus Regenwasserpfützen.

Ansteckung des Menschen mit Giardiose

Die Giardiose ist eine Zoonose, also eine Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann. Dabei handelt es sich um einen der zehn häufigsten Darmparasiten beim Menschen. Meist infizieren sich immungeschwächte Personen oder Kinder, die oft einen sehr engen Kontakt mit ihren Haustieren haben und ein wenig ausgeprägtes Hygienebewusstsein aufweisen.

Neben Schmierinfektionen durch Hundekot oder Hundekotreste kann die Ansteckung mit Giardien beim Menschen auch über kontaminiertes Trinkwasser oder rohes infiziertes Gemüse erfolgen, was oftmals im Urlaub zu beobachten ist.

Giardiose beim Menschen

Wie auch beim Hund kann die Erkrankung ohne Symptome auftreten und daher unbemerkt bleiben. Zeigen sich beim Menschen hingegen doch Symptome der Giardiose, so treten diese sehr plötzlich auf.

Nach einer Inkubationszeit von zwölf bis 20 Tagen leiden die Betroffenen unter wässrigem, stinkendem, schleimigem Durchfall ohne Blutbeimengungen sowie unter Blähungen. Hinzu können Darmkrämpfe, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Gewichtsverlust kommen.

Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkontakt

kleinerfilou

Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkontakt

Wenn man davon ausgeht, dass er es erst seit kurzem hat, ist so ein Verfahren okay? Wir streichen auch möglichst alle Kohlenhydrate bis Dienstag (also keine Obststücke zwischendurch oder so).

Ab Dienstag bzw. Mittwoch wird Miro alleine zu Hause sein.

Das ist das andere Problem: normalerweise geht er Mittwochs bis freitags in die Hundetagesstätte. Das geht jetzt wohl nicht.

und Miro (März 2014), Border-Collie

kleinerfilou

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Reicht der "normale" 40Grad-Waschgang tatsächlich nicht? mit 90Grad können wir die Bettwäsche vergessen

Ich gehe davon aus, dass es besonders während der Einnahmezeit wichtig ist. Er wird es wohl 5 Tage einnehmen, dann 5 Tage Pause, dann 5 Tage einnehmen, wenn ich es am Telefon richtig verstanden habe.

Sollen wir da jeden Tag Bettwäsche (er schläft im Bett und wir werden ihn diese Woche nicht davon abhalten können, das zu tun) und Sofadecke waschen?

Sofadecke ist an sich kein Problem (außer eventuell die Temperatur), wir haben genug Decken und er bleibt schon auf einer Seite des Sofas.

Mit der Bettwäsche wird es halt eventuell leicht schwieriger, weil wir nicht sooo viel zum Auswechseln haben. Aber wat muss, dat muss..

und Miro (März 2014), Border-Collie

kleinerfilou

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

und Miro (März 2014), Border-Collie

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Ich habe mir kolloidales Silber (KS) bestellt zum Putzen, da wir Parkett haben und Chlor und/oder 70° heisser Dampfdruck auf Holz nicht so gut kommt. Kira bekommt zur Zeit nur reines Fleisch, gewolft oder klein geschnitten, frische Kräuter (Oregano soll auch helfen) und gekochtes Gemüse, das möglichst wenig Zucker enthält. Da sie wirklich alles frisst, brauche ich nichts zu matschen. Ich gebe ihr noch einen Teelöffél Kokosöl ins Futter, weil es den Giardien das Anhaften an den Darmzellwänden erschweren soll. Die Scheißerchen sollen dann wohl abrutschen und von dem Tablettenmix gekillt werden. Wohl ähnlich, wie das, was deine TA als Rauslocken beschreibt. LOL

Nach dem Geschäft sprühe ich Chlorwasser auf die Haufenreste, da ja immer was liegen bleibt, gerade bei weichem oder flüssigem Stuhl. Dann wische ich Kira den Po mit KS-getränktem Tuch ab, damit die Ei-Form der Giardien nicht hängenbleibt und wieder in Kira's oder einen anderen Darm wandert.

kleinerfilou

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Miro hat wohl die Kur nicht so toll gefunden und / oder sich gleichzeitig einen Infekt geholt. Durchfall, Fieber und Schlappheit. Naja, das haben wir (erstmals) hinter uns und wir müssen nochmal zum Tierarzt, um entscheiden zu können, ob wir wieder mit der Kur anfangen, da wir nicht wissen, ob es nicht an der Kur hängt.

Getreidereiche Ernährung soll eben während der Kur die Giardien rauslocken, die sich sonst - die sind ja nicht doof - verstecken, wenn sie merken, dass sie angegriffen werden, bzw. dass es erstmals nichts spannendes zu essen gibt. Dann verstecken sich in die Gale, wo sie von der Kur nicht erreicht werden. Zumindest halt die Erklärung der Tierarztpraxis.

Das war richtig gut, den hätten wir an einzelnen Tagen nicht allein lassen können (Durchfall)

und Miro (März 2014), Border-Collie

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Hier kann man auch noch etwas dazu nachlesen:

Ich habe selbst schon bei drei Hunden die Erfahrung gemacht, dass sie nach P. eine Darmentzündung hatten. Selbst meine damalige TÄin hat gesagt, als es meinem Hund danach so schlecht ging, dass sie das bei P. öfters hört.

Als auch Jahre danach die beiden anderen (gleichzeitig behandelten) Hunde die gleiche Reaktion zeigten, war für mich klar, dass ich das nie wieder in einen meiner Hunde geben werde.

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Hähnchen und Reis soll übrigens gut sein. Nur nicht Getreide (interessante Ausführungen deiner TA Praxis, muss mal selber nachfragen. Die Infos zu Getreide hatte ich aus dem Netz.) Ich gebe Kira auch Huhn gekocht in Reis und den Reis sowie gekochtes Gemüse.

Nur bei Quark weiß ich nicht, weil man normalerweise keine Milchprodukte mit Antibiotika geben soll? Angeblich soll Hüttenkäse bei Durchfall helfen (wie auch Reis). Ich kann nicht sagen, was hilft (Reis oder Hüttenkäse, oder Beides). Kira hatte einige Male geformten Stuhl.

Ich werde mich jedenfalls ins Barfen einlesen.

Das sollte nicht zu schwer sein, das Diätfutter herrichten ist ja auch schon ganz schön aufwändig,aber es ist wohl alles eine Sache der Organisation. Mir ist das auf Dauer auch finanziell lieber, da das Dosenfutter (2,50 Euro pro 400g Dose) auf Dauer viel zu teuer kommt. Ich hab noch dazu das Glück, dass mein Hund nicht mäkelig ist.

Panacur ist wohl noch das mildeste Mittel, Metrodinazol will ich meinem Hund nicht zumuten, weil es Blutungen verursachen soll. Hammerhart! .

Ich melde mich wieder. :)

LG und schönen Abend,

kleinerfilou

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Oh, ich hatte vergessen zu berichten.

Der Tierarzt meinte übrigens, dass Miro jetzt Giardien positiv auf Lebenszeit ist. Man muss wohl beim Test differenzieren: "positiv" oder "aktuell ausscheidend" (laienhaft ausgedrückt) und ein Test zeigt immer positiv, wenn der Hund jemals Giardien hatte.

und Miro (März 2014), Border-Collie

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Schlappheit, wechselnder, oft grünlicher Kot, oft auch mit Schleimbeimengung, und wenn es richtig schlimm war, Schmerzen, die sich extrem einige Zeit nach den Mahlzeiten zeigten (Hunde hechelten wie irre, man sah die Schmerzen auch in den Augen, weder Novalgin noch Buscopan halfen mehr). Metronidazol gibt man übrigens auch bei (tw. blutigen) Darmentzündungen, bei bestimmten Dingen hat es durchaus seine Berechtigung.

Aber dass man Giardien nicht anders beikommen kann, das glaube ich halt nicht mehr. Da Giardien so weit verbreitet sind (80 % der Wasserpfützen sollen infiziert sein, habe ich mal gelesen) und viele Tiere sie in Maßen haben, ohne daran zu erkranken, halte ich es für das Wichtigste, dass ein Hund in guter Verfassung ist und ein intaktes Immunsystem hat, das nicht durch wiederholte Impfungen etc. immer wieder aus dem Gleichgewicht gebracht wird.

Giardien lieben Reis m.W. genauso wie andere Kohlenhydrate. Bei Giardienbefall würde ich möglichst wenig Kohlenhydrate geben.

Freut mich, dass Dir die Links gefallen haben und Du mit den anderen Ansätzen durchaus konform gehst.

Re: Giardien - Wann mit Kur anfangen - Hunde- &Menschenkonta

Das mit dem intakten Immunsystem hab ich total verinnerlicht. Ich denke, dass auch eine liebevolle Zuwendung zum Hund dazu beiträgt. Meine Kira ist gerade im Aufbau ihres Selbstbewusstseins. :) Sie vertraut mir total und ich fühle mich so verantwortlich wie schon seit Jahren nicht mehr (meine Kids sind erwachsen). Sie tut mir gut und ich (hoffentlich) ihr. Wir können uns gut lesen, glaube ich.

Giardien bei Hund, Katze und Mensch: Auf dem Weg zur Weltherrschaft?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Der Artikel wurde von mir im November 2015 veröffentlicht und hat sehr weite Verbreitung gefunden. Inzwischen haben sich einzelne Punkte geändert, so dass kleine Überarbeitungen notwendig geworden sind. Diese Anmerkungen habe ich der besseren Übersichtlichkeit halber fett gedruckt in den Originaltext eingefügt. Wer den Artikel schon kennt, kann sich also auf das Fettgedruckte konzentrieren.

Darf ich vorstellen: Giardia intestinalis, alias G. lamblia, alias G. duodenalis, ein einzelliger Darmparasit, der sowohl den Menschen als auch viele Tierarten befallen kann. Bei Jungtieren und ganz allgemein bei immungeschwächten oder anderweitig erkrankten Individuen können Giardien relativ heftige Durchfälle auslösen. Die Behandlung kann sich hartnäckig gestalten, zu Todesfällen kommt es aber eigentlich nur bei Menschen und Tieren, die bereits durch andere Faktoren extrem geschwächt worden sind oder die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

Treibt man sich regelmäßig in Diskussionsforen oder Facebook-Gruppen herum, kann man aber den Eindruck bekommen, dass die Giardien auf dem Weg dazu sind, die Weltherrschaft an sich zu reißen und zu diesem Zweck alle unsere Hunde und Katzen (und eventuell auch noch uns Menschen!) um die Ecke zu bringen. Die Aufregung nimmt nicht selten hysterische Züge an, über die man nur noch den Kopf schütteln kann.

Es ist paradox! Mahnt man als Tierarzt an, die nötigen Impfungen und die Parasitenprophylaxe nicht aus an den Haaren herbeigezogenen und oft reichlich paranoiden Ängsten zu vernachlässigen, wird man blitzschnell und reflexartig als geldgeiler Panikmacher beschimpft. Versucht man aber die völlig überzogene Giardien-Hysterie durch nüchterne Aufklärung ein wenig einzudämmen, wird einem ebenso schnell der geharnischte Vorwurf der Verharmlosung eines gigantischen und für Millionen von Haustieren lebensgefährlichen Problems um die Ohren gehauen.

Wer ist das eigentlich, der diese angeblich neue, in Wirklichkeit aber uralte Sau durchs Dorf treibt? Nun, und das ist für mich mal wieder schmerzhaft zuzugeben, die Tierärzteschaft ist auf jeden Fall daran beteiligt. Es ist ja durchaus positiv zu sehen, dass wir heute durch Schnelltests in der Lage sind, innerhalb von Minuten sehr zuverlässig herauszufinden, ob sich in einer Kotprobe Giardien-Material befindet, denn dadurch kann vielen Durchfallpatienten, bei denen man früher therapeutisch im Nebel stochern musste, schnell und zielgerichtet geholfen werden. Es wird aber ganz sicher viel zu viel getestet und demzufolge auch viel zu viel therapiert. Um die (oft genug zweifelhafte) Notwendigkeit von Test und Therapie zu verdeutlichen, greifen einige Kolleginnen und Kollegen zu - wie soll ich sagen - etwas drastischen Risikobeschreibungen, die durchaus dazu geeignet sein können, beim Tierhalter ein gewisses Maß an Angst aufkommen zu lassen.

Kommt nun dieser verschreckte Tierhalter vom Tierarztbesuch nach Hause, springt er - wie sollte es heutzutage anders sein - auf der Stelle in die virtuellen Schlangengruben der Internet-Foren und Facebook-Gruppen, und dann schlägt schlichte Angst unweigerlich in helle Panik um, denn dort werden Giardien mindestens als Garant für einen monatelangen Leidensweg, wenn nicht gar als potenziell tödliche Diagnose verkauft. Da kann man auch auf Leute treffen, die so und so viele Jahre Erfahrung in der Tierschutzarbeit für sich beanspruchen und bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit im kernigen Jargon des erfahrenen Tierschutz-Frontschweins verkünden, dass sie schon jede Menge Hunde hätten an Giardien "verrecken" sehen.

Hakt man an dieser Stelle als Tierarzt mit der Bemerkung ein, dass man selbst in über einem Vierteljahrhundert Praxistätigkeit noch nie einen Patienten an Giardien sterben gesehen hätte und eventuelle Todesfälle bei in schlechtem Allgemeinzustand befindlichen Tierschutz-Tieren wohl eher durch zusätzliche Faktoren erklärbar wären, kann man damit locker einen Miniatur-Shitstorm auslösen, bei dem einem angesichts der dabei zur Anwendung kommenden persönlichen Beleidigungen schnell mal die Spucke wegbleibt. Drama, Baby, Drama. Deeskalation und Realismus nicht erwünscht!

Mal ernsthaft: Kann man an Giardien sterben? Ja, klar! Man kann an allem sterben, an einer vereiterten Zahnwurzel genauso wie an einem Schnitt in den Finger oder einer örtlichen Betäubung auf dem Zahnarztstuhl. Es sind schon immer Menschen und Tiere an Sachen gestorben, die dem Immunsystem der meisten anderen keinen Tropfen Schweiß auf die Stirn treiben würden. Bei einem ruinierten Abwehrsystem - und das müssen wir bei vielen Tierschutz-Tieren aus extrem schlechten Verhältnissen mal pauschal unterstellen - kann letztendlich jeder noch so harmlose Infekt das Fass endgültig zum Überlaufen bringen.

Geschätzt erkranken pro Jahr mindestens 200 Millionen Menschen an Giardiasis. Zu den dadurch ausgelösten und vergleichsweise sehr wenigen Todesfällen kommt es regelmäßig nur dann, wenn sogar eine simple Infusion die örtlichen medizinischen Möglichkeiten übersteigt und weitere Faktoren wie Unterernährung und ähnliches hinzukommen. Dann kann es tatsächlich sein, dass ein Patient, ob Mensch oder Tier, "an Giardien verreckt", obwohl diese Beschreibung dann wieder nicht wirklich zutreffend ist, weil neben den Giardien noch ganz andere Probleme an diesem Ausgang beteiligt sind.

Trotz all dem bleibt es eine Tatsache: Giardien sind Mistviecher! Sie sind definitiv schon viel länger auf der Welt als der Mensch und alle seine Haustiere und dementsprechend zäh und anpassungsfähig. Die Durchfälle, die sie bei ungenügend immunkompetenten Menschen und Tieren auslösen können, sind durchaus unerfreulich. Wenn man sich als Mensch in einem schlechten Moment (z.B. auf Reisen, Stichwort Reisediarrhoe oder Montezumas Rache) eine Giardiasis einfängt, kann es sein, dass der Toilettensitz für einige Tage zum besten Freund wird. Besonders hart kann es kleine Kinder und Jungtiere mit ihrem noch unausgereiften Immunsystem erwischen.

Aber auch hier gilt wieder: Eine symptomatische Erkrankung bekommen nur sehr wenige von denen, die sich mit Giardien infizieren. In den gemäßigten Zonen (also auch hierzulande) sind zu jedem Zeitpunkt etwa 10 Prozent der Erwachsenen und mindestens 25 Prozent der Kinder mit Giardien infiziert und scheiden diese auch aus. Wissen die wenigsten und kratzt auch keinen! In deutschen Kindergärten wurden schon Infektionsraten von bis zu 60 Prozent gefunden. Ebenso sind 15 bis 20 Prozent aller Hunde, die da draußen rumlaufen (und damit natürlich auch ihre Kothaufen) mit Giardien infiziert. Schaut man sich nur Jungtiere an, kommen manche Untersuchungen auf eine Infektionsrate von 100 Prozent.

Von irgendeinem Parasitologen habe ich mal den Spruch gehört, dass Giardien wahrscheinlich schon die Saurier geplagt haben. Giardien sind also absolut nicht „eine neue Seuche“ (eine besonders blöde Bezeichnung, die ich peinlicherweise auf einer tiermedizinischen Homepage gefunden habe), sondern waren mit Sicherheit bei Mensch und Tier immer schon weit verbreitet.

Giardien waren und sind also allgegenwärtig. Heute finden wir sie nur leichter als früher. Es macht dementsprechend keinen Sinn, wild in der Gegend rumzutesten und rumzutherapieren. Wer viel misst, misst viel Mist! Es macht auch keinen Sinn, sich ständig vor Giardien zu fürchten, denn man kann ihnen so oder so nicht ausweichen. Ich habe schon von Hundebesitzern gehört, die den Haltern von gerade aktuell positiv getesteten Hunden das Gassigehen oder jeden Hundekontakt untersagen wollen oder die ihren eigenen Hunden verbieten, am Kot anderer Hunde zu riechen. Auch das ist völlig sinnlos. Die Fortpflanzungsstadien (Zysten) des Parasiten bleiben in der Umwelt wochenlang infektiös. Ein Kothaufen ist dann mit dem bloßen Auge schon lange nicht mehr als solcher erkennbar. Der Hund kann ihn trotzdem noch riechen und tut das auch. Oder er läuft einfach durch und schleckt sich nach dem Spaziergang die Pfoten sauber, und schon ist es passiert. In einem Kothaufen können sich Millionen von Zysten befinden, für eine Infektion reichen angeblich bereits zehn davon. Über den weiteren Verlauf entscheidet dann das Immunsystem, und das ist meist ganz gut drauf, denn sonst wären wir alle schon lange mit einer kollektiven Riesen-Scheißerei aus dieser Welt abgetreten.

Genau bezüglich dieser Frage haben wir hier im Haushalt gerade einen durch die Umstände erzwungenen Feldversuch laufen. Unsere neue kleine Kätzin Maisie kommt aus einem Wurf, der bis zu den Ohrspitzen mit Giardien infiziert war, was sich auch in krachigen Durchfallepisoden während der Aufzuchtperiode äußerte. Eine wirklich effektive Bekämpfung der Parasiten ist erst jetzt möglich, da Maisie von ihren Geschwistern und ihrer ebenfalls infizierten Mutter getrennt ist. Momentan ist Maisie nach aktueller Testung immer noch ein hochgradiger Giardien-Ausscheider, wenn auch selbst inzwischen symptomlos und guter Dinge. Unser Terrier Nogger, der alte Feinschmecker, ist ein echter Liebhaber von Katzenkot und hat sich vom ersten Tag an fast täglich an Maisies Toilette bedient, blieb aber topfit mit trockenem festen Kot. Als wir jetzt gerade eine Drei-Tage-Kotprobe von ihm getestet haben, war ich ehrlich gesagt schon sehr gespannt. Ergebnis: Negativ! Das bedeutet, dass Nogger inzwischen mehr als drei Wochen lang annähernd täglich Giardien pur gefressen hat, ohne dass die Biester bei ihm hätten Fuß fassen können. Und ja, das ist eine Einzelfall-Schilderung, die keinen wissenschaftlichen, sondern allenfalls anekdotischen Wert hat, aber trotzdem: Ein gesunder Mensch, ein gesunder Hund haben von Giardien kaum je etwas zu befürchten.

Inzwischen ist klar geworden bzw. bei mir angekommen, dass es bei Giardia duodenalis verschiedene Genotypen (Assemblagen) gibt, die bevorzugt bestimmte Spezies befallen und sich offenbar schwer damit tun, Artengrenzen zu überschreiten. So findet man beim Menschen in erster Linie die Assemblagen A2 und B, bei der Katze A1 und F und beim Hund C und D. Ganz ohne Ausnahmen ist diese Regel zwar nicht, aber für das geschilderte Szenario kann man durchaus anmerken, dass sich Nogger gar nicht so leicht an Maisies giardienverseuchtem Kot anstecken konnte. Und eines ist eigentlich auch sicher: Die oft als Drohkulisse beschworene Ansteckungsgefahr für Kinder (bzw. Menschen ganz allgemein) durch einen infizierten Hund kann man in Zukunft ruhig stecken lassen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es ist unbestritten, dass es unglaublich hartnäckige und für Tier und Besitzer extrem belastende Giardien-Infektionen gibt, aber diese sind sehr selten. Deshalb mein dringender Ratschlag: Wenn Sie gerade für Ihr Tier eine Giardien-Diagnose bekommen haben, gehen Sie NICHT, auf gar keinen Fall, sofort ins Netz und schon gar nicht in die auf dieses Thema spezialisierten Foren- und Facebook-Gruppen. Wer treibt sich dort logischerweise rum? Diejenigen, bei denen (wie es meist der Fall ist) die Giardiasis mit einem oder zwei Behandlungsanläufen erledigt war? Wohl eher nicht. Sie werden dort frontal mit einer Art Kondensat der insgesamt gesehen wenigen komplizierten Krankheitsverläufe konfrontiert, wodurch Sie sofort ein völlig schiefes Bild bekommen und außerdem in Angst und Schrecken versetzt werden.

Ein Beispiel gefällig? Posting in einer Facebook-Gruppe: "Hallo ihr Lieben. Bin am Verzweifeln. Habe meinen 4 Monate alten Schatz seid 2 Wochen. Er kommt aus Rumänien. Waren vor 2 Tagen beim Arzt, da er Blut im Stuhl hat. Und was ist, Giardien. Hatte mich vorher schon belesen und dachte, dass kann doch nicht wahr sein. Habe Panacur bekommen. Aber so viel Negatives gelesen, dass es nichts bringt. Dass es den Darm schädigt. Was mache ich denn jetzt. Einfach diese 5×5×5 probieren? Und was ist wenn dieser Mist noch da ist. " Tja, was soll man da sagen? Da hat die frischgebackene Hundebesitzerin gerade erst die Diagnose bekommen und ihr Tierarzt greift völlig korrekt erst mal zu Fenbendazol, dem aus rechtlicher Sicht Mittel der ersten Wahl (stimmt so nicht mehr, siehe weiter unten!), es besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass danach alles in Butter ist, und was macht sie? Vertraut sie ihrem Tierarzt? Nö, leider nicht, sie verlässt sich lieber auf die vermeintliche Schwarm-Intelligenz einer Facebook-Gruppe. Und natürlich bekommt sie genau das, was zu erwarten war: Neben einigen guten Ratschlägen (positive Überraschung!) im Sinne von "Jetzt zieh halt erst mal die Therapie so durch, dann sieht man weiter" auch jede Menge Unsinn, selbstredend wieder mal inklusive des einen oder anderen Inkompetenzvorwurfs an den behandelnden Tierarzt, weil der - elender Pfuscher, der er von Berufs wegen ist! - sich bei der Erstbehandlung an die Vorgaben des Gesetzes hält und das einzige in Deutschland für diesen Zweck zugelassene Arzneimittel verwendet.

Damit wir uns auch hier wieder nicht falsch verstehen: Ich kann sehr wohl nachvollziehen, dass man als Besitzer eines Tieres mit kompliziertem Krankheitsverlauf das Bedürfnis hat, sich mit anderen ebenso vom Schicksal gebeutelten Menschen auszutauschen. In diesem Sinne haben solch thematisch spezialisierte Internet-Gruppen sehr wohl ihre Berechtigung, wenn auch mit der Einschränkung, dass man sich da meiner Meinung nach schon sehr vorsichtig bewegen muss, um nicht Ratschlägen zu folgen, die eher dazu geeignet sind, die Situation zu verschlechtern.

Nun, so weit, so gut. Kommen wir zu häufig gestellten Fragen.

-In welchen Fällen testen wir denn nun auf Giardien? In erster Linie natürlich dann, wenn der Patient Symptome zeigt, die zumindest für eine Beteiligung von Giardien am Krankheitsgeschehen sprechen, also bei heftigem, eventuell gar blutigem und länger anhaltendem oder längerfristig immer wieder auftretendem Durchfall. Von regelmäßigen Tests an augenscheinlich gesunden und symptomlosen Hunden halte ich persönlich gar nichts.

-Was machen wir bei einem Mehrhundehaushalt mit einem symptomatischen Hund? Da neige ich dazu, alle Hunde mal zu testen. Es könnte ja durchaus rauskommen, dass einer der symptomlosen Hunde das eigentliche "Mutterschiff" ist und den aktuell erkrankten Hund immer wieder ansteckt. Übrigens: Mir fällt gerade auf, dass ich wieder nur von Hunden schreibe. Nur zur Klarstellung: Das gilt alles auch für Katzen oder gemischte Tierhaltungen.

-Die einzige Form der Mehrhundehaltung, die meiner Meinung gar nicht erst damit anfangen muss, alle Hunde durchzutesten, sind Tierheime. Ein Tierheim frei von Giardien zu bekommen, halte ich für ein absolut sinnloses Unterfangen. Eine möglichst gute Hygiene, Testung von an Durchfall erkrankten Tieren und deren Behandlung mit dem Ziel der Symptomfreiheit muss da die Devise sein, nicht aber die Elimination des Erregers. Man könnte (in Absprache mit den neuen Besitzern) über eine Anbehandlung von Tieren nachdenken, die herausgegeben werden sollen, was Vorteile in Bezug auf die Einschleppung der Giardien in das neue Lebensumfeld bringen würde.

-Wann und wen behandeln wir? Ich bin nicht allein mit der Auffassung, dass nur Hunde und Katzen, die Symptome (also Durchfall) zeigen, behandelt werden sollten. Einzige Ausnahme wäre der oben schon erwähnte Haushalt mit mehr als einem positiv getesteten Tier, wo ich auch einen symptomlosen Ausscheider mit aufs Korn nehmen würde.

Diesen Punkt möchte ich noch einmal mit allem Nachdruck bekräftigen. Sowohl das Testen als auch die Behandlung eines symptomlosen Tieres sind unsinnig!

-Was sollte das Ziel der Behandlung sein? In erster Linie Symptomfreiheit, in zweiter Linie eine Elimination des Erregers aus dem Körper des Patienten und aus seiner Umgebung. Aber da geraten wir dann schon in einen Bereich, in dem wir uns eventuell Illusionen machen. Es muss die Frage erlaubt sein, ob dieses Ziel überhaupt realistisch ist. Die für eine effektive Umgebungsdesinfektion nötigen Wirkstoffe (quartäre Ammoniumverbindungen) sind in Wohnbereichen eigentlich nicht wirklich flächendeckend anwendbar. Auch die gern und gebetsmühlenartig empfohlene Verwendung von Dampfreinigern, die Dampf mit einer Temperatur von über 60°C erzeugen sollen, wirft Fragen auf. Viele Wohntextilien, Holzfurniere und Parkettböden werden wohl auf so heißen Dampf ziemlich ungehalten reagieren. Was jetzt nicht heißen soll, dass Hygiene zu vernachlässigen wäre. Das Bearbeiten von Katzentoiletten mit kochendem Wasser, das möglichst sorgfältige Entfernen von Kot aus der Umwelt, im eigenen Garten eventuell sogar das Übergießen der betreffenden Stelle mit kochendem Wasser und das regelmäßige Baden der Patienten zur Entfernung von im Fell haftenden Zysten macht auf jeden Fall Sinn.

Ein in meinen Augen realistisches Ziel ist also die Reduktion der Giardien auf ein Maß, mit dem das Immunsystem des Patienten wieder zurecht kommt. Bei einem dann wieder symptomfreien Hund in der Hoffnung auf vollständige Elimination des Erregers immer und immer wieder zu behandeln, richtet meiner Meinung nach mehr Schaden an als die Giardien selbst. Hat der Patient allerdings trotz mehrfacher Behandlung weiterhin Symptome UND positive Testresultate, gibt es auch bei mir keinen Zweifel: Da muss stur und unter Ausnützung aller sich bietenden Möglichkeiten weiter behandelt werden, natürlich bei gleichzeitiger Überlegung - und das halte ich für ganz, ganz wichtig - was da sonst noch faul sein könnte oder eventuell am Immunsystem nicht stimmt und wie man dieses stimulieren könnte.

Daran, dass ich von mehrfach wiederholten Therapieversuchen schreibe, können Sie ersehen, dass das nicht immer aufs erste (oder zweite oder dritte) Mal klappt. Man schätzt (und meine Erfahrung bestätigt das auch), dass man mit jedem Anlauf eine Erfolgschance von 80 Prozent hat. Auch bei erfolgreicher Behandlung kommt es sehr häufig zu blitzschnellen Reinfektionen aus der Umwelt des Patienten. Deshalb sollte der den Behandlungserfolg kontrollierende Test am Tag 5 bis 7 nach Behandlungsabschluss durchgeführt werden. Ist dieser Test negativ und fangen die Probleme kurz darauf wieder an, hat nicht die Behandlung versagt, sondern es ist zu einer Reinfektion gekommen. Diese Frist wird sehr häufig nicht eingehalten, und das wird wohl die Ursache vieler Gerüchte über meines Wissens bisher nicht hieb- und stichfest bewiesene Resistenzen der Giardien gegenüber den zur Behandlung verwendeten Wirkstoffen sein. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass eine Giardiasis - wie die meisten Krankheiten - häufig einfach spontan ausheilt, was dann im Einzelfall gern zu enthusiastischen Erfolgsmeldungen mit wer weiß was für Therapien von Kräuterbuttermilch bis hin zum Gesundbeten führen kann.

Zumindest im Humanbereich sind wohl inzwischen Resistenzen gegen einzelne in der Giardien-Bekämpfung eingesetzte Wirkstoffe in vitro (im Reagenzglas) bewiesen, aber keine echte Korrelation mit dem Therapieerfolg in vivo (am Patienten). Die Frage bleibt also strittig.

-Womit behandeln wir? Es ist in Deutschland nur ein einziger Wirkstoff für die Behandlung der Giardiose bei Hund und Katze zugelassen, nämlich das unter dem Markennamen Panacur bekannte Fenbendazol. Aus rechtlichen Gründen (EU-Kaskadenregelung) muss also Fenbendazol das Mittel der ersten Wahl sein. Erst bei einem oder mehreren Therapieversagern kann der sogenannte Therapienotstand erklärt und zu anderen Wirkstoffen gegriffen werden, die aber nicht für Hund und Katze zugelassen sind. Dabei handelt es sich um die zwei Nitroimidazole Metronidazol (inzwischen als Metrobactin für Hunde und Katzen zugelassen, siehe unten!) und Carnidazol (Markenname Spartrix), letzteres für die Behandlung von Tauben gegen Trichomonaden zugelassen. Nicht ganz unerwähnt bleiben soll ein ebenfalls für Tauben gedachtes Produkt einer holländischen Firma, T+K+K-Tabletten, das ein weiteres Nitroimidazol, nämlich Ronidazol enthält. Die Nitroimidazole sollten sich eigentlich in Bezug auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen gegenseitig nicht viel schenken, obwohl man das ohne Zulassungsverfahren, das für alle drei Wirkstoffe fehlt, nie so genau wissen kann. Die viel weniger Wirkstoff als die für Menschen gedachten Metronidazol-Formulierungen enthaltenden Spartrix-Tabletten sind aber bei sehr kleinen Tieren besser zu dosieren. Darüber hinaus ist Spartrix (und T+K+K) in den Foren und Facebook-Gruppen sehr populär, weil es nicht rezept-, sondern nur apothekenpflichtig ist. Es kann also aus Online-Apotheken im europäischen Ausland sehr preisgünstig bestellt werden, da so gut wie jeder Pharma-Markt billiger ist als Deutschland. Bei schweren Tieren kann einem allerdings bei der Zahl der Spartrix-Tabletten, die man eingeben muss, schnell mal schwindlig werden. Für große Hunde ist Metronidazol also aus praktischen (und inzwischen rechtlichen) Gründen die deutlich bessere Wahl.

Inzwischen wurde mit dem Präparat Metrobactin (Tabletten) der Wirkstoff Metronidazol für die Behandlung eines Giardienbefalls sowohl beim Hund als auch bei der Katze neu zugelassen. Als Tierarzt habe ich jetzt also im Rahmen der gesetzlichen Regelungen die Wahl zwischen Fenbendazol und Metronidazol (oder auch einer Kombinationstherapie mit beiden Wirkstoffen). Durch die zugefügten Aromen soll das Metrobactin eine bessere Akzeptanz bei Katzen aufweisen, und zwar auch dann, wenn man die Tabletten zur korrekten Dosierung teilen muss, was bei Metronidazol-Präparaten aus dem Humanbereich aufgrund des extrem bitteren Geschmacks immer ein Problem war.

-Jetzt müsste eigentlich die Frage kommen: Wie behandeln wir? Und dann die Dosierungen und Eingabeprotokolle. Das ist jetzt blöd, denn da muss ich Sie leider enttäuschen und Sie bitten, sich diesbezüglich vertrauensvoll an Ihre Tierärztin, Ihren Tierarzt oder (kleiner Scherz!) Ihre Facebook-Gruppe zu wenden. Warum das denn jetzt, fragen Sie? Ganz einfach: Wenn Sie fünf Lehrbücher aufschlagen und zwanzig Artikel zu dem Thema lesen, haben Sie am Ende 25 unterschiedliche Dosierungen und Eingabeprotokolle. Es herrscht diesbezüglich keine wirkliche Einigkeit. Also hat jede Kollegin und jeder Kollege seine persönliche Vorgehensweise, in die ich mich nicht einmischen möchte. Grundsätzlich sind Fenbendazol und Metronidazol so anzuwenden, wie es die Packungsbeilage vorschreibt. Alles andere ist ein sogenannter Off-Label-Gebrauch, für dessen eventuelle Folgen der Tierarzt gerade zu stehen hat. Schon gar nicht werde ich bezüglich des rezeptfrei erhältlichen Spartrix (oder T+K+K) eine Eingabeempfehlung aussprechen. Es muss Ihnen klar sein, dass die Anwendung der Nitroimidazole (außer in Form von Metrobactin) eine Umwidmung darstellt, also rein auf Erfahrungen beruht, nicht auf einem korrekten Zulassungsverfahren. Für eventuelle Probleme, die aus einer Umwidmung entstehen, haftet der umwidmende Tierarzt. Wenn Sie eine Behandlung mit Spartrix auf der Basis von Ratschlägen aus dem Internet durchführen wollen, dann tun Sie das ruhig, aber bitte auf eigene Verantwortung. Machen Sie es dagegen als mein Patient, liegt die Verantwortung bei mir.

-Noch zu erwähnen wäre, dass es mit GiardiaVax einen Impfstoff gegen Giardien-Infektionen gibt, der aber nicht in Deutschland zugelassen ist und dessen Einfuhr über eine internationale Apotheke ohne eine Sondergenehmigung nicht erlaubt ist. Dazu kommt, dass bezüglich der Wirksamkeit und der Nebenwirkungen des Impfstoffes noch so einige Zweifel ausgeräumt werden müssen, und dass ich als Tierarzt, der sich wirklich sehr bemüht, nur so viel zu impfen wie unbedingt nötig, keine rechte Freude an Impfstoffen habe, die gegen eine nicht-tödliche Erkrankung gerichtet sind, mit der über 90 Prozent der potenziellen Impflinge sowieso nie ein Problem bekommen hätten.

-Während einer gegen Giardien gerichteten Behandlung wird zu einer extrem kohlenhydratreduzierten Ernährung geraten. Dabei könnte es sich aber auch gut und gern um einen Rat handeln, den jeder bei jedem abschreibt, ohne dass das je wissenschaftlich überprüft worden wäre. Die normale Darmflora kann nämlich nach meinem Dafürhalten ein paar Kohlenhydrate auch gut als Energielieferanten brauchen, wenn sie sich erfolgreich gegen die Parasiten wehren soll. Auch ist ein an schwerem Durchfall leidender Patient in der Regel auf die leicht zugängliche Energie aus Kohlenhydraten dringend angewiesen. Speziell beim ersten oder zweiten Therapie-Durchgang halte ich insgesamt nicht das Geringste von irgendwelchen drastischen Futterwechseln. Der Ratschlag, einen zuvor an Fertigfuttermittel gewöhnten Hund mit symptomatischer Giardiose (also heftigem Durchfall) auf der Stelle auf kohlenhydratfreie Rohfütterung umzustellen, ist in meinen Augen geradezu dramatischer Unfug und kann nur buchstäblich in die Hose gehen.

Auch hier nochmal eine Bekräftigung: In meiner Erinnerung hat jeder Giardien-Patient von einer Durchfall-Diät mit Hill's i/d als begleitender Maßnahme zur medikamentösen Therapie profitiert. Die i/d mag wahrscheinlich die älteste kommerzielle Magen-Darm-Diät der Welt sein, sie mag aus Dingen bestehen, die viele als "Müll" ablehnen, und sie mag Kohlenhydrate ohne Ende beinhalten, aber - und das sage ich vor dem Hintergrund von dreißig Jahren Erfahrung - sie funktioniert! Im Gegensatz dazu höre ich - gerade bei der Fernberatung per Telefon oder Mail - auffallend häufig sehr lang andauernde Krankengeschichten speziell von Hunden, die die ganze Zeit blindwütig extrem kohlenhydratarm ernährt wurden.

Ein Fazit aus meiner persönlichen Sicht: Giardien sind seit sehr langer Zeit, vielleicht sogar seit Jahrmillionen, einer der Prüfsteine, die das Leben an Lebewesen anlegt, um ihre Lebensfähigkeit zu testen. Sehr viele Menschen und Tiere bestehen diesen Test mit fliegenden Fahnen, weil es gar nicht erst zu einer Ansteckung kommt. Andere - die für den Parasiten idealen Wirte - stecken sich zwar an, scheiden in der Folge auch Zysten aus, entwickeln aber keine oder nur kurz anhaltende Symptome mit nachfolgender Selbstheilung. Eine vergleichsweise kleine Gruppe von Menschen und Tieren hat größere Schwierigkeiten und benötigt ärztliche Hilfe, um mit der Infektion fertig zu werden. Und wenige, sehr wenige Unglückliche, nämlich genau die, die die „Prüfung“ in früheren Zeiten nicht überlebt hätten, machen aufgrund eines vorgeschädigten Immunsystems mit Giardien bittere und lang anhaltende Erfahrungen. Diese Menschen und Tiere haben mein vollstes Mitgefühl. Sie sind aber nicht der Maßstab, an dem sich alle anderen voller Angst orientieren sollten. Genau das aber passiert, wenn man sich in Internet-Gemeinschaften (des)informiert, die ein Sammelbecken für diese außergewöhnlichen Krankengeschichten darstellen. Ich für meinen Teil kann auf jeden Fall behaupten, dass ich in über 25 Jahren Praxistätigkeit noch nie mehr als drei Angriffe gebraucht habe, um eine Giardiose symptomfrei zu bekommen. So schlimm kann es also nicht sein!

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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Giardien

Giardien – naturheilkundliche Behandlung

Giardien (Giardia lamblia) sind einzellige Parasiten, die den Magen-Darm-Trakt befallen und bei Hunden vor allem Durchfälle auslösen können. Der häufigste Übertragungsweg ist das Trinken von verschmutztem Wasser, das mit Giardien infiziert ist.

Der Parasit wird zunächst über das Abschlucken von Zysten aufgenommen, die zum Dünndarm gelangen, wo die Zyste sich öffnet und die aktive Form des Parasiten freisetzt. Die einzelligen Giardien befestigen sich an die Dünndarmwand und vermehren sich – zum Teil extrem schnell. Sie beschädigen dort die Darmzotten, was zur Malabsorption der Nährstoffe führt. Nach einiger Zeit wandern die Giardien zum Enddarm, wo sie sich erneut verkapseln und als Zyste wieder ausgeschieden werden und andere Tiere oder Menschen infizieren.

Giardien können nur durch eine mikroskopische Untersuchung oder einen sogenannten ELISA Test festgestellt werden. Dazu sollte man über 2-3 Tage kleine Kotproben sammeln, denn der Hund scheidet nicht unbedingt bei jedem Stuhlabsatz Giardienzysten aus.

Bei starkem Befall kann der Durchfall auch blutig sein. Weitere Symptome sind Gewichtsabnahme, Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, schlechtes Haarkleid und mangelnder Appetit. Bei sehr starken, länger anhaltendem Befall kann es zu Juckreiz, Ekzeme, Gelenkschmerzen, chronische Verdauungsstörungen und sogar zur Anämie kommen.

Häufig beobachtet man zuerst, dass der Hund in regelmäßigen Abständen einen pudding-artigen Stuhl oder einen schleimüberzogenen oder fettigen Stuhlgang hat. Dazwischen ist der Stuhl fest bzw. normal. Bei solcher Symptomatik sollte man den Kot auf Giardien untersuchen lassen.

In der Regel sind Hunde recht resistent gegen Giardien, aber bei jungen, alten und immungeschwächten Hunden kann es zu einen pathologischen Befall (Giardiose) kommen. Etwa 8-10 % der Hundepopulation ist zu jeder Zeit mit Giardien infiziert, bei vielen kommt es allerdings zu keinen Symptomen, da ihr Immunsystem den Befall in Schach hält.

Ist der Hund mit Giardien infiziert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu behandeln. Schulmedizinisch würde man mit Metronidazol, Fenbendazol oder Albendazol behandeln. Diese Medikamente haben jedoch zum Teil starke Nebenwirkungen. Oft sind die Parasiten dagegen resistent und man stellt einen erneuten Befall nur wenige Wochen nach der Behandlung fest.

Was ich sehr häufig beobachte ist folgender Werdegang:

Beim Welpen werden Giardien festgestellt und er wird mit Fenbendazol o. ä. entwurmt. Kurz drauf hat er heftigen Durchfall und bekommt Antibiotika. Danach wird wieder einen Giardienbefall festgestellt und wird erneut entwurmt. Dann hat er wieder Durchfall und bekommt wieder Antibiotika, usw. usf.

Ich habe erlebt, dass dieser Zyklus im ersten Lebensjahr eines Hundes bis zu 8 mal (!) wiederholt wurde – allerdings ohne anhaltendem Erfolg. Was ich in den letzten Jahren immer häufiger beobachte, sind junge Hunde – etwa 1 Jahr alt – die Symptome einer Bauchspeicheldrüseninuffizienz zeigen.

In beinahe allen dieser Fälle wurde der Hund mehrfach entwurmt und mit Antibiotika behandelt.

Behandelt man die Giardiose naturheilkundlich und stellt man die Ernährung auf Frischfutter mit Unterstützung für die Bauchspeicheldrüse um, wird der Hund die Giardien los und die Funktion der Bauchspeicheldrüse bleibt erhalten.

Hunde, die in diesem Fall weiter nach dem o. g. Schema schulmedizinisch behandelt werden bekommen fast ausnahmslos eine klinisch nachweisbare Bauchspeicheldrüseninsuffizienz bis sie 2 Jahre alt sind und sind dann lebenslänglich chronisch krank.

Giardien mit Naturheilmittel behandeln

Bei der naturheilkundlichen Behandlung von Giardiose geht man mehrgleisig vor: Das Immunsystem wird unterstützt, die Darmflora wird aufgebaut, den Giardien entzieht man der Nahrung, man gibt Naturmittel, die das Absterben und Ausscheiden der Giardien verursacht und man entfernt Ansteckungsquellen in der Umgebung.

Da Hunde häufig Giardien über verschmutztes Trinkwasser aufnehmen, sollte man die Umgebung nach abgestandenem Wasser durchsuchen (z. B. in Eimern, länger bestehende Pfützen, Tümpel o.ä.) und dieses entsorgen bzw. unzugänglich machen.

Ausgeschiedene Giardienzysten können einige Monate in warmen Wasser überleben, daher sollte man die Umgebung des Hundes sehr sauber halten: Kot sofort entfernen, Wasser täglich wechseln, Näpfe täglich mit kochendem Wasser ausspülen, Bettzeug regelmäßig waschen.

Gleichzeitig sollte man die Ernährung auf Frischfutter (BARF) umstellen. Giardien nutzen Glukose aus Kohlenhydrate für Energie, daher ist es sehr wichtig kohlenhydratarm füttern, d.h. kein Getreide, keine Kartoffeln, kein Reis etc. So werden die Giardien geschwächt und vermehren sich viel langsamer.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass bestimmte Flavonoide (Epicatechin, Epigallocatechin, Kaempferol, Quercetin, und Apigenin) sehr wirksam gegen Giardien sind, sogar wirksamer als viele gängige schulmedizinische Medikamente. Deshalb sollten Sie Kräuter, Gemüse und Obst in die Nahrung des Hundes einbringen, die flavonoidreich sind, z. B. Äpfel, Wirsing, Preiselbeeren, Brokkoli, Petersilie, Nüsse, Beeren, Sellerie und Kräuter wie Melisse, Salbei und Minze.

Eine extra Portion Pansen oder Blättermagen unterstützt zusätzlich noch die Darmflora.

Einige Kräuter haben sich als sehr wirksam gegen Giardien erwiesen.

Eine Ayurvedische Mischung, „Pippali Rasayana“ bestehend aus den Pflanzen Butea monosperma & Piper longum (Frucht) hat sich als sehr wirksames Mittel gegen Giarden gezeigt.

Weitere Kräuter, die bei Giardien wirksam sind:

  • Knoblauch (Allium sativum)
  • Einjähriger Beifuss (Artemisia annua)
  • Wermut (Artemisia absinthum)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Wilder Thymian (Thymus serpyllum)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Nelken (Caryophyllus aromaticus)
  • Schwarz Walnuß (Juglans nigra)
  • Wohlriechender Gänsefuss (Chenopodium ambrosioides)
  • Kanadische Gelbwurz (Hydrastis Canadensis)
  • sowie Grapefruitkernextrakt.

Buttermilch mit Kräutern

Häufig liest man von Kräuterbuttermilch, die bei Giardienbefall wirksam sein kann. Das ursprüngliche Rezept habe ich aus meinem Forum wo als Urheberin Nadja Glander angegeben wurde.

Ich gebe das Rezept leicht abgeändert hier weiter:

Die (getrockneten) Kräuter in einen halben Liter Buttermilch geben, umrühren und einige Stunden – oder besser übernacht – im Kühlschrank ziehen lassen. Anschliessend absieben und im Kühlschrank aufbewahren.

Für einen 30 kg Hund:

Den Hund 2 Tage fasten lassen und in dieser Zeit 4 x täglich 2-3 Eßl. von der Buttermilch geben.

Vom 3. bis 7. Tag wieder füttern: 3-4 x täglich mit kleinen Mahlzeiten aus gewolftem Pansen, dazu jeweils 2 Eßl von der Buttermilch.

Nach der Woche langsam wieder normal füttern und in jeder Mahlzeit 2 Eßl von der Buttermilch dazu geben. Die Buttermilch in dieser Dosis über 6-8 Wochen weiter verabreichen.

Das Prinzip der Buttermilch ist zum einen die Giardien auszuhungern, mittels Kräuter zu dezimieren und die Darmflora durch die Buttermilch aufzubauen.

Bisher habe ich noch nicht erlebt, dass ein starker Giardienbefall mit der Kräuterbuttermilch alleine wegzubringen war, aber als unterstützende Maßnahme ist sie sicherlich sehr sinnvoll, und bei einer leichten Giardiose sehr effektiv.

Meine Giardien Behandlung

Folgendes Protokoll habe ich entworfen und bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht:

Kolloidalsilber (KS) und Synbiotika (Probiotikum mit Präbiotika) im täglichen Wechsel.

Das heißt an den einen Tag KS in jeder Mahlzeit und am nächsten Tag Synbiotika in jeder Mahlzeit.

Synbiotika dosieren nach Anleitung des Herstellers.

Die Tagesdosis auf 2 Mahlzeiten aufteilen und in das Futter mischen.

Kolloidalsilber (KS) Dosierung langsam steigern von 0,5 TL auf 1 TL/10 kg Körpergewicht/Mahlzeit bzw. 2-3 x tägl.

KS max. 1 Eßl/3 x tägl. (1 Eßl = 3 TL)

Dazu täglich MSM (Methysulfonylmethan) – am besten das hochwertige Opti-MSM®): 1/4 TL/10 kg Körpergewicht/Mahlzeit bzw. 2-3 x täglich.

Beispiel 20 kg Hund:

Tag 1: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 2: 1 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 3: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 4: 1 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 5: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 6: 1,5 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 7: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 8: 1,5 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 9: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 10: 1,5 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 11: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 12: 1,5 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 13: 1 Messlöffel Synbiotika und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Tag 14: 2 TL Kolloidalsilber und 1/2 TL MSM in jeder Mahlzeit (max 3 x tägl.) verabreichen

Nach 4 Wochen Behandlung die Kolloidalsilber Menge wieder auf die Minimum-Menge (s. o.) reduzieren und die Behandlung weitere 4-8 Wochen durchführen!

Wenn der Darm sehr angegriffen ist bzw. der Hund häufig Durchfall hat zusätzlich folgende Kräutermischung:

2 Teile Slippery Elm Baumrinde gemahlen

1 Teil große Klette Wurzel gemahlen (Arctium lappa)

1 Teil Eibischwurzel gemahlen

1 Teil Mädesüß kraut (nicht für Katzen!)

Die Kräuter mit heißem Wasser zu einer dünnen Paste anrühren und 10 min. ziehen lassen, dann unter das Futter mischen oder zwischen den Mahlzeiten mit etwas Buttermilch oder Joghurt verabreichen.

Dosierung: 1 gehäufter Esslöffel je 10 kg Körpergewicht/1 – 2 x täglich bis der Hund 24 Stunden keinen Durchfall mehr hatte.

Giardien beim Hund

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Definition:

Damit sich Giardien beim Hund nicht verbreiten, ist es immer sinnvoll, den Hundekot zu beseitigen. Foto: vetproduction

Was sind Giardien beim Hund?

Giardien beim Hund sind einzellige Dünndarm-Parasiten, die unter Umständen zu Durchfall und Erbrechen bei Hunden führen. Vor allem Welpen und Hunde mit einem geschwächten Immunsystem zeigen bei einer Infektion Symptome.

Ein von Giardien befallener Hund ist sehr infektiös, deshalb breiten sich die Parasiten in Zwingern oder Tierheimen mit mehreren Hunden schnell aus. Weltweit kommen unterschiedliche Giardien beim Hund vor, vor allem der Erreger Giardia intestinalis spielt eine wichtige Rolle.

Was sind die Ursachen für Giardien beim Hund?

Die Giardien beim Hund überleben als sogenannte Zysten im Kot infizierter Hunde bis zu einer Woche, im Boden oder kalten Wasser bis zu mehreren Wochen. Die Hunde stecken sich über den infizierten Kot, besiedeltes Wasser oder Nahrung, sowie den Kontakt zu erkrankten Hunden mit Giardien an – zum Beispiel, indem sie infizierte Hunde ablecken. Der Kot junger infizierter Hunde ist besonders infektiös, da er in der Regel große Mengen an Giardien-Zysten enthält.

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Wie äußern sich Giardien beim Hund?

Symptome bei Giardien beim Hund treten vor allem bei Welpen oder Hunden mit einem geschwächten Immunsystem auf. Bei gesunden, kräftigen ausgewachsenen Tieren verläuft eine Ansteckung mit Giardien oftmals symptomlos. Die typischen Anzeichen einer Giardien-Infektion sind starker, wiederkehrender dünnbreiiger bis wässriger Durchfall. In einigen Fällen ist dieser leicht blutig, manchmal schaumig und/oder von Schleimspuren durchsetzt.

Junge Hunde, die sich mit Giardien angesteckt haben, erbrechen bisweilen, verlieren an Gewicht und leiden teilweise unter Wachstumsstörungen und Hautentzündungen. Oft haben sie ein stumpfes, mattes Fell. Ein Befall mit Giardien kann den Verlauf einer bestehenden Darmerkrankung verschlimmern und weitere Erkrankungen begünstigen.

Giardien, Kokzidien und Co = Darmparasiten

Darmparasiten, wozu Giardien, Kokzidien, Spulwürmer und noch weitere Darmparasiten zählen, kommen häufiger im Darm vieler Lebewesen vor, ohne den Wirt Mensch/Tier zu schädigen.

Der gesunde Organismus und ein stabiles Immunsystem sorgen dafür, dass diese Darmparasiten eliminiert werden oder ein Gleichgewicht aufgebaut wird, das zum gegenseitigen Nutzen von Parasit und auch Wirt funktioniert

.

Solange dieses Gleichgewicht stabil ist bemerkt der Tierhalter von dieser Symbiose nichts.

Während der Wachstumsphase, Läufigkeit, Stress, Erkrankungen gelingt es dem Immunsystem nicht immer punktuell gegen diese Parasiten vor zu gehen und so kann es zu einer starken Vermehrung dieser Parasiten kommen, die krankhafte Symptome hervorbringen. Auch Tiere mit einer Autoimmunschwäche sind sehr anfällig gegen Darmparasiten

Symptome Giardien:

Meistens bemerkt der Hundehalter, dass der Kot des Hundes irgendwie matschig, schleimig und hell ist. Das verschwindet bei manchen Tieren und erscheint nach ein paar Tagen wieder, sodass der Tierhalter erkennt, irgend etwas ist da nicht ok. Ebenfalls können die betroffenen Tiere erbrechen und anzeigen, dass es ihnen nicht gut geht.

Spätestens wenn der Kot schleimig-blutig wird steht der Tierhalter besorgt beim Tierarzt.

Der Tierarzt verlangt nach einer Kotprobe, die der Besitzer gleich mitbringen sollte und mit einem Schnelltest ist das Ergebnis nach wenigen Minuten sichtbar.

Von der Logik her würde man nun sagen, dass Immunsystem schafft seine Aufgabe nicht und muss dringend unterstützt werden (Immunsystem stärken)

Aus nicht erklärbaren Gründen, bricht aber bei Halter und ahnungsloser Umgebung eine Panik aus, die nicht nachvollziehbar ist. Leider schüren viele Tierärzte diese Angst, und verkaufen dem Tierhalter Mittelchen, die den bösen Parasiten vernichten sollen.

Giardien vom Tier stecken den Menschen nicht an

Dummerweise hält sich die falsche These, dass Giardien uns Menschen anstecken hartnäckig und so wird der Ekelfaktor bedient, sowie auch die Angst , dass alle Kleinkinder, Kinder, alte Menschen im Haus schwer erkranken werden oder tot umfallen.

Hierzu schreibt Tierarzt Dr. Rückert

Inzwischen ist klar geworden bzw. bei mir angekommen, dass es bei Giardia duodenalis verschiedene Genotypen (Assemblagen) gibt, die bevorzugt bestimmte Spezies befallen und sich offenbar schwer damit tun, Artengrenzen zu überschreiten. So findet man beim Menschen in erster Linie die Assemblagen A2 und B, bei der Katze A1 und F und beim Hund C und D. Ganz ohne Ausnahmen ist diese Regel zwar nicht, aber für das geschilderte Szenario kann man durchaus anmerken, dass sich Nogger gar nicht so leicht an Maisies giardienverseuchtem Kot anstecken konnte. Und eines ist eigentlich auch sicher: Die oft als Drohkulisse beschworene Ansteckungsgefahr für Kinder (bzw. Menschen ganz allgemein) durch einen infizierten Hund kann man in Zukunft ruhig stecken lassen.

Der gesamte sehr lesenswerte Text ist hier LINK

So beginnt der Leidensweg vieler Hunde, Katzen, Tiere und deren verzweifelte Halter

Der Hund wird mit vielen unterschiedlichen Mittelchen bombardiert, damit die Darmparasiten nun verschwinden. All dieses Gifte vergiften auch den Hund, dass sollte jeder Tierhalter wissen. Oftmals sind die Parasiten bereits resistent gegen diese Chemiekeulen, sodass mehrere Durchgänge verschiedener Mittelchen nötig sind.

Als Beschäftigungstherapie soll der Hundehalter sein gesamtes Haus desinfizieren, damit die gefährlichen Plagegeister nicht die ganzen Tiere und Menschen infizieren.

Da werden täglich Decken, Kissen gereinigt, Teppiche , Möbel desinfiziert, nebenbei werden Ozongeräte vermietet, um alles was Parasit ist zu eliminieren.

Ein Ozongerät oder Ozongenerator tötet nicht nur die „bösen“ Parasiten, Keime und Bakterien sondern auch die „guten und wichtigen“ Ozon ist ein Reizgas und nicht so ungefährlich wie oft angenommen wird

Irgendwann ist es geschafft, der Hund/Tier ist Giardien frei, die Freude ist groß .

Beim nächsten Spaziergang hat der Hund bereits erneuten Kontakt zur nächsten Infektionsquelle ( Wasser, Kot, Direktkontakt, Gelände während der Spaziergägne) und der Parasit hat ein leichtes Spiel mit dem Wirt, dessen Immunstem dank Medikamentecoktails stark geschwächt ist.

Das Trauerspiel beginnt erneut, wieder und immer wieder……………

Dabei ist es so einfach Giardien und Kokzidien in Schach zu halten.

Selbst nachdem ein Tier mit allen möglichen und unmöglichen Medikamenten bombardiert wurde, hat als einziges geholfen Kohlenhydrate zu entziehen und das Immunsystem zu stärken – ein Fallbeispiel hier LINK

Angenehmer Nebeneffekt, dass Immunsystem hat nun das innere Rezept, bei weiteren Angriffen noch effektiver gegen diese Parasiten anzugehen indem das gesunde Gleichgewicht wieder hergestellt wird.

Warum wird mit den Giardien und auch Kokzidien so ein Geschäft mit der Angst gemacht . – Ist eben ein lukratives Geschäft………….

Hinweis: Bei Immunschwachen Tieren sollte der Tierhalter sehr genau aufpassen und nicht herum google-doktern. Diese Tiere sind eine anfälligere Spezies.

Hier sollte ein guter Tierheilpraktiker oder Tierarzt begleitend eine Umstellung auf Kohlenhydrat freie Kost und Stärkung des Immunsystems mit verfolgen und gegebenenfalls unterstützend helfen.

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Egal ob wir das Immunsystem stärken wollen, Spul- oder Bandwürmer bekämpfen wollen Infekte .

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    Hund giardien

    Giardien bei Hund, Katze und Mensch: Auf dem Weg zur Weltherrschaft?

    Darf ich vorstellen: Giardia intestinalis, alias G. lamblia, alias G. duodenalis, ein einzelliger Darmparasit, der sowohl den Menschen als auch viele andere Säugetiere, Reptilien und Vögel befallen kann. Bei Jungtieren und ganz allgemein bei immungeschwächten oder anderweitig erkrankten Individuen können Giardien relativ heftige Durchfälle auslösen. Die Behandlung kann sich hartnäckig gestalten, zu Todesfällen kommt es aber eigentlich nur bei Menschen und Tieren, die bereits durch andere Faktoren extrem geschwächt worden sind oder die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

    Es ist paradox! Mahnt man als Tierarzt an, die nötigen Impfungen und die Parasitenprophylaxe nicht aus an den Haaren herbeigezogenen und oft reichlich paranoiden Ängsten zu vernachlässigen, wird man blitzschnell und reflexartig als geldgeiler Panikmacher beschimpft. Versucht man aber die völlig überzogene Giardien-Hysterie durch nüchterne Aufklärung ein wenig einzudämmen, wird einem ebenso schnell der geharnischte Vorwurf der Verharmlosung eines gigantischen und für Millionen von Haustieren lebensgefährlichen Problems um die Ohren gehauen.

    Wer ist das eigentlich, der diese angeblich neue, in Wirklichkeit aber uralte Sau durchs Dorf treibt? Nun, und das ist für mich mal wieder schmerzhaft zuzugeben, die Tierärzteschaft ist auf jeden Fall daran beteiligt. Es ist ja durchaus positiv zu sehen, dass wir heute durch Schnelltests in der Lage sind, innerhalb von Minuten sehr zuverlässig herauszufinden, ob sich in einer Kotprobe Giardien-Material befindet, denn dadurch kann vielen Durchfallpatienten, bei denen man früher therapeutisch im Nebel stochern musste, schnell und zielgerichtet geholfen werden. Es wird aber ganz sicher viel zu viel getestet und demzufolge auch viel zu viel therapiert. Um die (oft genug zweifelhafte) Notwendigkeit von Test und Therapie zu verdeutlichen, greifen einige Kolleginnen und Kollegen zu – wie soll ich sagen – etwas drastischen Risikobeschreibungen, die durchaus dazu geeignet sein können, beim Tierhalter eine gewisses Maß an Angst aufkommen zu lassen.

    Kommt nun dieser verschreckte Tierhalter vom Tierarztbesuch nach Hause, springt er – wie sollte es heutzutage anders sein – auf der Stelle in die virtuellen Schlangengruben der Internet-Foren und Facebook-Gruppen, und dann schlägt schlichte Angst unweigerlich in helle Panik um, denn dort werden Giardien mindestens als Garant für einen monatelangen Leidensweg, wenn nicht gar als potenziell tödliche Diagnose verkauft. Da kann man auch auf Leute treffen, die so und so viele Jahre Erfahrung in der Tierschutzarbeit für sich beanspruchen und bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit im kernigen Jargon des erfahrenen Tierschutz-Frontschweins verkünden, dass sie schon jede Menge Hunde hätten an Giardien „verrecken“ sehen.

    Hakt man an dieser Stelle als Tierarzt mit der Bemerkung ein, dass man selbst in über einem Vierteljahrhundert Praxistätigkeit noch nie einen Patienten an Giardien sterben gesehen hätte und eventuelle Todesfälle bei in schlechtem Allgemeinzustand befindlichen Tierschutz-Tieren wohl eher durch zusätzliche Faktoren erklärbar wären, kann man damit locker einen Miniatur-Shitstorm auslösen, bei dem einem angesichts der dabei zur Anwendung kommenden persönlichen Beleidigungen schnell mal die Spucke wegbleibt. Drama, Baby, Drama. Deeskalation und Realismus nicht erwünscht!

    Mal ernsthaft: Kann man an Giardien sterben? Ja, klar! Man kann an allem sterben, an einer vereiterten Zahnwurzel genauso wie an einem Schnitt in den Finger oder einer örtlichen Betäubung auf dem Zahnarztstuhl. Es sind schon immer Menschen und Tiere an Sachen gestorben, die dem Immunsystem der meisten anderen keinen Tropfen Schweiß auf die Stirn treiben würden. Bei einem ruinierten Abwehrsystem – und das müssen wir bei vielen Tierschutz-Tieren aus extrem schlechten Verhältnissen mal pauschal unterstellen – kann letztendlich jeder noch so harmlose Infekt das Fass endgültig zum Überlaufen bringen.

    Geschätzt erkranken pro Jahr mindestens 200 Millionen Menschen an Giardiasis. Zu den dadurch ausgelösten und vergleichsweise sehr wenigen Todesfällen kommt es regelmäßig nur dann, wenn sogar eine simple Infusion die örtlichen medizinischen Möglichkeiten übersteigt und weitere Faktoren wie Unterernährung und ähnliches hinzukommen. Dann kann es tatsächlich sein, dass ein Patient, ob Mensch oder Tier, „an Giardien verreckt“, obwohl diese Beschreibung dann wieder nicht wirklich zutreffend ist, weil neben den Giardien noch ganz andere Probleme an diesem Ausgang beteiligt sind.

    Trotz all dem bleibt es eine Tatsache: Giardien sind Mistviecher! Sie sind definitiv schon viel länger auf der Welt als der Mensch und alle seine Haustiere und dementsprechend zäh und anpassungsfähig. Die Durchfälle, die sie bei ungenügend immunkompetenten Menschen und Tieren auslösen können, sind durchaus unerfreulich. Wenn man sich als Mensch in einem schlechten Moment (z.B. auf Reisen, Stichwort Reisediarrhoe oder Montezumas Rache) eine Giardiasis einfängt, kann es sein, dass der Toilettensitz für einige Tage zum besten Freund wird. Besonders hart kann es kleine Kinder und Jungtiere mit ihrem noch unausgereiften Immunsystem erwischen.

    Aber auch hier gilt wieder: Eine symptomatische Erkrankung bekommen nur sehr wenige von denen, die sich mit Giardien infizieren. In den gemäßigten Zonen (also auch hierzulande) sind zu jedem Zeitpunkt etwa 10 Prozent der Erwachsenen und mindestens 25 Prozent der Kinder mit Giardien infiziert und scheiden diese auch aus. Wissen die wenigsten und kratzt auch keinen! In deutschen Kindergärten wurden schon Infektionsraten von bis zu 60 Prozent gefunden. Ebenso sind 15 bis 20 Prozent aller Hunde, die da draußen rumlaufen (und damit natürlich auch ihre Kothaufen) mit Giardien infiziert. Schaut man sich nur Jungtiere an, kommen manche Untersuchungen auf eine Infektionsrate von 100 Prozent.

    Von irgendeinem Parasitologen habe ich mal den Spruch gehört, dass Giardien wahrscheinlich schon die Saurier geplagt haben. Giardien sind also absolut nicht „eine neue Seuche“ (eine besonders blöde Bezeichnung, die ich peinlicherweise auf einer tiermedizinischen Homepage gefunden habe), sondern waren mit Sicherheit bei Mensch und Tier immer schon weit verbreitet.

    Giardien waren und sind also allgegenwärtig. Heute finden wir sie nur leichter als früher. Es macht also keinen Sinn, wild in der Gegend rumzutesten und rumzutherapieren. Wer viel misst, misst viel Mist! Es macht auch keinen Sinn, sich ständig vor Giardien zu fürchten, denn man kann ihnen so oder so nicht ausweichen. Ich habe schon von Hundebesitzern gehört, die den Haltern von gerade aktuell positiv getesteten Hunden das Gassigehen oder jeden Hundekontakt untersagen wollen oder die ihren eigenen Hunden verbieten, am Kot anderer Hunde zu riechen. Auch das ist völlig sinnlos. Die Fortpflanzungsstadien (Zysten) des Parasiten bleiben in der Umwelt wochenlang infektiös. Ein Kothaufen ist dann mit dem bloßen Auge schon lange nicht mehr als solcher erkennbar. Der Hund kann ihn trotzdem noch riechen und tut das auch. Oder er läuft einfach durch und schleckt sich nach dem Spaziergang die Pfoten sauber, und schon ist es passiert. In einem Kothaufen können sich Millionen von Zysten befinden, für eine Infektion reichen angeblich bereits zehn davon. Über den weiteren Verlauf entscheidet dann das Immunsystem, und das ist meist ganz gut drauf, denn sonst wären wir alle schon lange mit einer kollektiven Riesen-Scheißerei aus dieser Welt abgetreten.

    Genau bezüglich dieser Frage haben wir hier im Haushalt gerade einen durch die Umstände erzwungenen Feldversuch laufen. Unsere neue kleine Kätzin Maisie kommt aus einem Wurf, der bis zu den Ohrspitzen mit Giardien infiziert war, was sich auch in krachigen Durchfallepisoden während der Aufzuchtperiode äußerte. Eine wirklich effektive Bekämpfung der Parasiten ist erst jetzt möglich, da Maisie von ihren Geschwistern und ihrer ebenfalls infizierten Mutter getrennt ist. Momentan ist Maisie nach aktueller Testung immer noch ein hochgradiger Giardien-Ausscheider, wenn auch selbst inzwischen symptomlos und guter Dinge. Unser Terrier Nogger, der alte Feinschmecker, ist ein echter Liebhaber von Katzenkot und hat sich vom ersten Tag an fast täglich an Maisies Toilette bedient, blieb aber topfit mit trockenem festen Kot. Als wir jetzt gerade eine Drei-Tage-Kotprobe von ihm getestet haben, war ich ehrlich gesagt schon sehr gespannt. Ergebnis: Negativ! Das bedeutet, dass Nogger inzwischen mehr als drei Wochen lang annähernd täglich Giardien pur gefressen hat, ohne dass die Biester bei ihm hätten Fuß fassen können. Und ja, das ist eine Einzelfall-Schilderung, die keinen wissenschaftlichen, sondern allenfalls anekdotischen Wert hat, aber trotzdem: Ein gesunder Mensch, ein gesunder Hund haben von Giardien kaum je etwas zu befürchten.

    Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es ist unbestritten, dass es unglaublich hartnäckige und für Tier und Besitzer extrem belastende Giardien-Infektionen gibt, aber diese sind sehr selten. Deshalb mein dringender Ratschlag: Wenn Sie gerade für Ihr Tier eine Giardien-Diagnose bekommen haben, gehen Sie NICHT, auf gar keinen Fall, sofort ins Netz und schon gar nicht in die auf dieses Thema spezialisierten Foren- und Facebook-Gruppen. Wer treibt sich dort logischerweise rum? Diejenigen, bei denen (wie es meist der Fall ist) die Giardiasis mit einem oder zwei Behandlungsanläufen erledigt war? Wohl eher nicht. Sie werden dort frontal mit einer Art Kondensat der insgesamt gesehen wenigen komplizierten Krankheitsverläufe konfrontiert, wodurch Sie sofort ein völlig schiefes Bild bekommen und außerdem in Angst und Schrecken versetzt werden.

    Ein Beispiel gefällig? Ein gerade aktuelles Posting in einer Facebook-Gruppe: „Hallo ihr Lieben. Bin am Verzweifeln. Habe meinen 4 Monate alten Schatz seid 2 Wochen. Er kommt aus Rumänien. Waren vor 2 Tagen beim Arzt, da er Blut im Stuhl hat. Und was ist, Giardien….. Hatte mich vorher schon belesen und dachte, dass kann doch nicht wahr sein. Habe Panacur bekommen. Aber so viel Negatives gelesen, dass es nichts bringt. Dass es den Darm schädigt. Was mache ich denn jetzt. Einfach diese 5×5×5 probieren? Und was ist wenn dieser Mist noch da ist. “ Tja, was soll man da sagen? Da hat die frischgebackene Hundebesitzerin gerade erst die Diagnose bekommen und ihr Tierarzt greift völlig korrekt erst mal zu Fenbendazol, dem aus rechtlicher Sicht Mittel der ersten Wahl, es besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass danach alles in Butter ist, und was macht sie? Vertraut sie ihrem Tierarzt? Nö, leider nicht, sie verlässt sich lieber auf die vermeintliche Schwarm-Intelligenz einer Facebook-Gruppe. Und natürlich bekommt sie genau das, was zu erwarten war: Neben einigen guten Ratschlägen (positive Überraschung!) im Sinne von „Jetzt zieh halt erst mal die Therapie so durch, dann sieht man weiter“ auch jede Menge Unsinn, natürlich wieder mal inklusive des einen oder anderen Inkompetenzvorwurfs an den behandelnden Tierarzt, weil der – elender Pfuscher, der er von Berufs wegen ist! – sich bei der Erstbehandlung an die Vorgaben des Gesetzes hält und das einzige in Deutschland für diesen Zweck zugelassene Arzneimittel verwendet.

    Damit wir uns auch hier wieder nicht falsch verstehen: Ich kann sehr wohl nachvollziehen, dass man als Besitzer eines Tieres mit kompliziertem Krankheitsverlauf das Bedürfnis hat, sich mit anderen ebenso vom Schicksal gebeutelten Menschen auszutauschen. In diesem Sinne haben solch thematisch spezialisierte Internet-Gruppen sehr wohl ihre Berechtigung, wenn auch mit der Einschränkung, dass man sich da meiner Meinung nach schon sehr vorsichtig bewegen muss, um nicht Ratschlägen zu folgen, die eher dazu geeignet sind, die Situation zu verschlechtern.

    Nun, so weit, so gut. Kommen wir zu häufig gestellten Fragen.

    -In welchen Fällen testen wir denn nun auf Giardien? In erster Linie natürlich dann, wenn der Patient Symptome zeigt, die zumindest für eine Beteiligung von Giardien am Krankheitsgeschehen sprechen, also bei heftigem, eventuell gar blutigem und länger anhaltendem oder längerfristig immer wieder auftretendem Durchfall. Von regelmäßigen Tests an augenscheinlich gesunden und symptomlosen Hunden halte ich persönlich gar nichts.

    -Was machen wir bei einem Mehrhundehaushalt mit einem symptomatischen Hund? Da neige ich dazu, alle Hunde mal zu testen. Es könnte ja durchaus rauskommen, dass einer der symptomlosen Hunde das eigentliche „Mutterschiff“ ist und den aktuell erkrankten Hund immer wieder ansteckt. Übrigens: Mir fällt gerade auf, dass ich wieder nur von Hunden schreibe. Nur zur Klarstellung: Das gilt alles auch für Katzen oder gemischte Tierhaltungen.

    -Die einzige Form der Mehrhundehaltung, die meiner Meinung gar nicht erst damit anfangen muss, alle Hunde durchzutesten, sind Tierheime. Ein Tierheim frei von Giardien zu bekommen, halte ich für ein absolut sinnloses Unterfangen. Eine möglichst gute Hygiene, Testung von an Durchfall erkrankten Tieren und deren Behandlung mit dem Ziel der Symptomfreiheit muss da die Devise sein, nicht aber die Elimination des Erregers. Man könnte (in Absprache mit den neuen Besitzern) über eine Anbehandlung von Tieren nachdenken, die herausgegeben werden sollen, was Vorteile in Bezug auf die Einschleppung der Giardien in das neue Lebensumfeld bringen würde.

    -Wann und wen behandeln wir? Ich bin nicht allein mit der Auffassung, dass nur Hunde und Katzen, die Symptome (also Durchfall) zeigen, behandelt werden sollten. Einzige Ausnahme wäre der oben schon erwähnte Haushalt mit mehr als einem positiv getesteten Tier, wo ich auch einen symptomlosen Ausscheider mit aufs Korn nehmen würde.

    -Was sollte das Ziel der Behandlung sein? In erster Linie Symptomfreiheit, in zweiter Linie eine Elimination des Erregers aus dem Körper des Patienten und aus seiner Umgebung. Aber da geraten wir dann schon in einen Bereich, in dem wir uns eventuell Illusionen machen. Es muss die Frage erlaubt sein, ob dieses Ziel überhaupt realistisch ist. Die für eine effektive Umgebungsdesinfektion nötigen Wirkstoffe (quartäre Ammoniumverbindungen) sind in Wohnbereichen eigentlich nicht wirklich flächendeckend anwendbar. Auch die gern und gebetsmühlenartig empfohlene Verwendung von Dampfreinigern, die Dampf mit einer Temperatur von über 60°C erzeugen sollen, wirft Fragen auf. Viele Wohntextilien, Holzfurniere und Parkettböden werden wohl auf so heißen Dampf ziemlich ungehalten reagieren. Was jetzt nicht heißen soll, dass Hygiene zu vernachlässigen wäre. Das Bearbeiten von Katzentoiletten mit kochendem Wasser, das möglichst sorgfältige Entfernen von Kot aus der Umwelt, im eigenen Garten eventuell sogar das Übergießen der betreffenden Stelle mit kochendem Wasser und das regelmäßige Baden der Patienten zur Entfernung von im Fell haftenden Zysten macht auf jeden Fall Sinn.

    Ein in meinen Augen realistisches Ziel ist also die Reduktion der Giardien auf ein Maß, mit dem das Immunsystem des Patienten wieder zurecht kommt. Ob man bei inzwischen wieder symptomfreien, aber immer noch positiv testenden Patienten auch noch den vierten oder fünften Behandlungsdurchgang angehen sollte, stelle ich persönlich zunehmend in Frage. Keinen Zweifel dagegen habe ich, wenn der Patient trotz mehrfach wiederholter Behandlung immer noch Symptome und positive Testresultate aufweist. Da muss stur und unter Ausnützung aller sich bietenden Möglichkeiten weiter behandelt werden, natürlich bei gleichzeitiger Überlegung – und das halte ich für ganz, ganz wichtig – was da sonst noch faul sein könnte oder eventuell am Immunsystem nicht stimmt und wie man dieses stimulieren könnte.

    Daran, dass ich von mehrfach wiederholten Therapieversuchen schreibe, können Sie ersehen, dass das nicht immer aufs erste (oder zweite oder dritte) Mal klappt. Man schätzt (und meine Erfahrung bestätigt das auch), dass man mit jedem Anlauf eine Erfolgschance von 80 Prozent hat. Auch bei erfolgreicher Behandlung kommt es sehr häufig zu blitzschnellen Reinfektionen aus der Umwelt des Patienten. Deshalb sollte der den Behandlungserfolg kontrollierende Test am Tag 5 bis 7 nach Behandlungsabschluss durchgeführt werden. Ist dieser Test negativ und fangen die Probleme kurz darauf wieder an, hat nicht die Behandlung versagt, sondern es ist zu einer Reinfektion gekommen. Diese Frist wird sehr häufig nicht eingehalten, und das wird wohl die Ursache vieler Gerüchte über meines Wissens bisher nicht hieb- und stichfest bewiesene Resistenzen der Giardien gegenüber den zur Behandlung verwendeten Wirkstoffen sein. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass eine Giardiasis – wie die meisten Krankheiten – häufig einfach spontan ausheilt, was dann im Einzelfall gern zu enthusiastischen Erfolgsmeldungen mit wer weiß was für Therapien von Kräuterbuttermilch bis hin zum Gesundbeten führen kann.

    -Womit behandeln wir? Es ist in Deutschland nur ein einziger Wirkstoff für die Behandlung der Giardiose bei Hund und Katze zugelassen, nämlich das unter dem Markennamen Panacur bekannte Fenbendazol. Aus rechtlichen Gründen (EU-Kaskadenregelung) muss also Fenbendazol das Mittel der ersten Wahl sein. Erst bei einem oder mehreren Therapieversagern kann der sogenannte Therapienotstand erklärt und zu anderen Wirkstoffen gegriffen werden, die aber nicht für Hund und Katze zugelassen sind. Dabei handelt es sich um die zwei Nitroimidazole Metronidazol (Humanpräparat, Markenname Clont und noch einige andere) und Carnidazol (Markenname Spartrix), letzteres für die Behandlung von Tauben gegen Trichomonaden zugelassen. Nicht ganz unerwähnt bleiben soll ein ebenfalls für Tauben gedachtes Produkt einer holländischen Firma, T+K+K-Tabletten, das ein weiteres Nitroimidazol, nämlich Ronidazol enthält. Die Nitroimidazole sollten sich eigentlich in Bezug auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen gegenseitig nicht viel schenken, obwohl man das ohne Zulassungsverfahren, das für alle drei Wirkstoffe fehlt, nie so genau wissen kann. Die viel weniger Wirkstoff als die für Menschen gedachten Metronidazol-Formulierungen enthaltenden Spartrix-Tabletten sind aber bei sehr kleinen Tieren besser zu dosieren. Darüber hinaus ist Spartrix (und T+K+K) in den Foren und Facebook-Gruppen sehr populär, weil es nicht rezept-, sondern nur apothekenpflichtig ist. Es kann also aus Online-Apotheken im europäischen Ausland sehr preisgünstig bestellt werden, da so gut wie jeder Pharma-Markt billiger ist als Deutschland. Bei schweren Tieren kann einem allerdings bei der Zahl der Spartrix-Tabletten, die man eingeben muss, schnell mal schwindlig werden. Für große Hunde ist Metronidazol also aus praktischen Gründen die deutlich bessere Wahl.

    -Jetzt müsste eigentlich die Frage kommen: Wie behandeln wir? Und dann die Dosierungen und Eingabeprotokolle. Das ist jetzt blöd, denn da muss ich Sie leider enttäuschen und Sie bitten, sich diesbezüglich vertrauensvoll an Ihre Tierärztin, Ihren Tierarzt oder (kleiner Scherz!) Ihre Facebook-Gruppe zu wenden. Warum das denn jetzt, fragen Sie? Ganz einfach: Wenn Sie fünf Lehrbücher aufschlagen und zwanzig Artikel zu dem Thema lesen, haben Sie am Ende 25 unterschiedliche Dosierungen und Eingabeprotokolle. Es herrscht diesbezüglich keine wirkliche Einigkeit. Also hat jede Kollegin und jeder Kollege seine persönliche Vorgehensweise, in die ich mich nicht einmischen möchte. Schon gar nicht werde ich bezüglich des rezeptfrei erhältlichen Spartrix (oder T+K+K) eine Eingabeempfehlung aussprechen. Es muss Ihnen klar sein, dass die Anwendung der drei Nitroimidazole eine Umwidmung darstellt, also rein auf Erfahrungen beruht, nicht auf einem korrekten Zulassungsverfahren. Für eventuelle Probleme, die aus einer Umwidmung entstehen, haftet der umwidmende Tierarzt. Wenn Sie eine Behandlung mit Spartrix auf der Basis von Ratschlägen aus dem Internet durchführen wollen, dann tun Sie das ruhig, aber bitte auf eigene Verantwortung. Machen Sie es dagegen als mein Patient, liegt die Verantwortung bei mir.

    -Noch zu erwähnen wäre, dass es mit GiardiaVax einen Impfstoff gegen Giardien-Infektionen gibt, der aber nicht in Deutschland zugelassen ist und dessen Einfuhr über eine internationale Apotheke ohne eine Sondergenehmigung nicht erlaubt ist. Dazu kommt, dass bezüglich der Wirksamkeit und der Nebenwirkungen des Impfstoffes noch so einige Zweifel ausgeräumt werden müssen, und dass ich als Tierarzt, der sich wirklich sehr bemüht, nur so viel zu impfen wie unbedingt nötig, keine rechte Freude an Impfstoffen habe, die gegen eine nicht-tödliche Erkrankung gerichtet sind, mit der über 90 Prozent der potenziellen Impflinge sowieso nie ein Problem bekommen hätten.

    -Während einer gegen Giardien gerichteten Behandlung wird zu einer kohlenhydratreduzierten Ernährung geraten. Dabei könnte es ich aber auch gut und gern um einen Rat handeln, den jeder bei jedem abschreibt, ohne dass das je wissenschaftlich überprüft worden wäre. Die normale Darmflora kann nämlich nach meinem Dafürhalten ein paar Kohlenhydrate auch gut als Energielieferant brauchen, wenn sie sich erfolgreich gegen die Parasiten wehren soll. Auch ist ein an schwerem Durchfall leidender Patient in der Regel auf die leicht zugängliche Energie aus Kohlenhydraten dringend angewiesen. Speziell beim ersten oder zweiten Therapie-Durchgang halte ich insgesamt nicht das Geringste von irgendwelchen drastischen Futterwechseln. Der Ratschlag, einen zuvor an Fertigfuttermittel gewöhnten Hund mit symptomatischer Giardiose (also heftigem Durchfall) auf der Stelle auf Rohfütterung umzustellen, ist in meinen Augen geradezu dramatischer Unfug und kann nur buchstäblich in die Hose gehen. Für solche Überlegungen ist noch genug Zeit, wenn sich unglücklicherweise herausstellen sollte, dass das Tier schlecht auf die ersten Behandlungsversuche anspricht.

    Ein Fazit aus meiner persönlichen Sicht: Giardien sind seit sehr langer Zeit, vielleicht sogar seit Jahrmillionen, einer der Prüfsteine, die das Leben an Lebewesen anlegt, um ihre Lebensfähigkeit zu testen. Sehr viele Menschen und Tiere bestehen diesen Test mit fliegenden Fahnen, weil es gar nicht erst zu einer Ansteckung kommt. Andere – die für den Parasiten idealen Wirte – stecken sich zwar an, scheiden in der Folge auch Zysten aus, entwickeln aber keine oder nur kurz anhaltende Symptome mit nachfolgender Selbstheilung. Eine vergleichsweise kleine Gruppe von Menschen und Tieren hat größere Schwierigkeiten und benötigt ärztliche Hilfe, um mit der Infektion fertig zu werden. Und wenige, sehr wenige Unglückliche, nämlich genau die, die die „Prüfung“ in früheren Zeiten nicht überlebt hätten, machen aufgrund eines vorgeschädigten Immunsystems mit Giardien bittere und lang anhaltende Erfahrungen. Diese Menschen und Tiere haben mein vollstes Mitgefühl. Sie sind aber nicht der Maßstab, an dem sich alle anderen voller Angst orientieren sollten. Genau das aber passiert, wenn man sich in Internet-Gemeinschaften (des)informiert, die ein Sammelbecken für diese außergewöhnlichen Krankengeschichten darstellen. Ich für meinen Teil kann auf jeden Fall behaupten, dass ich in über 25 Jahren Praxistätigkeit noch nie mehr als drei Angriffe gebraucht habe, um eine Giardiose symptomfrei zu bekommen. So schlimm kann es also nicht sein!

    Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

    © Kleintierpraxis Ralph Rückert, Bei den Quellen 16, 89077 Ulm / Söflingen

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    Giardien, Kokzidien und Co = Darmparasiten

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    Während der Wachstumsphase, Läufigkeit, Stress, Erkrankungen gelingt es dem Immunsystem nicht immer punktuell gegen diese Parasiten vor zu gehen und so kann es zu einer starken Vermehrung dieser Parasiten kommen, die krankhafte Symptome hervorbringen. Auch Tiere mit einer Autoimmunschwäche sind sehr anfällig gegen Darmparasiten

    Symptome Giardien:

    Meistens bemerkt der Hundehalter, dass der Kot des Hundes irgendwie matschig, schleimig und hell ist. Das verschwindet bei manchen Tieren und erscheint nach ein paar Tagen wieder, sodass der Tierhalter erkennt, irgend etwas ist da nicht ok. Ebenfalls können die betroffenen Tiere erbrechen und anzeigen, dass es ihnen nicht gut geht.

    Spätestens wenn der Kot schleimig-blutig wird steht der Tierhalter besorgt beim Tierarzt.

    Der Tierarzt verlangt nach einer Kotprobe, die der Besitzer gleich mitbringen sollte und mit einem Schnelltest ist das Ergebnis nach wenigen Minuten sichtbar.

    Von der Logik her würde man nun sagen, dass Immunsystem schafft seine Aufgabe nicht und muss dringend unterstützt werden (Immunsystem stärken)

    Aus nicht erklärbaren Gründen, bricht aber bei Halter und ahnungsloser Umgebung eine Panik aus, die nicht nachvollziehbar ist. Leider schüren viele Tierärzte diese Angst, und verkaufen dem Tierhalter Mittelchen, die den bösen Parasiten vernichten sollen.

    Giardien vom Tier stecken den Menschen nicht an

    Dummerweise hält sich die falsche These, dass Giardien uns Menschen anstecken hartnäckig und so wird der Ekelfaktor bedient, sowie auch die Angst , dass alle Kleinkinder, Kinder, alte Menschen im Haus schwer erkranken werden oder tot umfallen.

    Hierzu schreibt Tierarzt Dr. Rückert

    Inzwischen ist klar geworden bzw. bei mir angekommen, dass es bei Giardia duodenalis verschiedene Genotypen (Assemblagen) gibt, die bevorzugt bestimmte Spezies befallen und sich offenbar schwer damit tun, Artengrenzen zu überschreiten. So findet man beim Menschen in erster Linie die Assemblagen A2 und B, bei der Katze A1 und F und beim Hund C und D. Ganz ohne Ausnahmen ist diese Regel zwar nicht, aber für das geschilderte Szenario kann man durchaus anmerken, dass sich Nogger gar nicht so leicht an Maisies giardienverseuchtem Kot anstecken konnte. Und eines ist eigentlich auch sicher: Die oft als Drohkulisse beschworene Ansteckungsgefahr für Kinder (bzw. Menschen ganz allgemein) durch einen infizierten Hund kann man in Zukunft ruhig stecken lassen.

    Der gesamte sehr lesenswerte Text ist hier LINK

    So beginnt der Leidensweg vieler Hunde, Katzen, Tiere und deren verzweifelte Halter

    Der Hund wird mit vielen unterschiedlichen Mittelchen bombardiert, damit die Darmparasiten nun verschwinden. All dieses Gifte vergiften auch den Hund, dass sollte jeder Tierhalter wissen. Oftmals sind die Parasiten bereits resistent gegen diese Chemiekeulen, sodass mehrere Durchgänge verschiedener Mittelchen nötig sind.

    Als Beschäftigungstherapie soll der Hundehalter sein gesamtes Haus desinfizieren, damit die gefährlichen Plagegeister nicht die ganzen Tiere und Menschen infizieren.

    Da werden täglich Decken, Kissen gereinigt, Teppiche , Möbel desinfiziert, nebenbei werden Ozongeräte vermietet, um alles was Parasit ist zu eliminieren.

    Ein Ozongerät oder Ozongenerator tötet nicht nur die „bösen“ Parasiten, Keime und Bakterien sondern auch die „guten und wichtigen“ Ozon ist ein Reizgas und nicht so ungefährlich wie oft angenommen wird

    Irgendwann ist es geschafft, der Hund/Tier ist Giardien frei, die Freude ist groß .

    Beim nächsten Spaziergang hat der Hund bereits erneuten Kontakt zur nächsten Infektionsquelle ( Wasser, Kot, Direktkontakt, Gelände während der Spaziergägne) und der Parasit hat ein leichtes Spiel mit dem Wirt, dessen Immunstem dank Medikamentecoktails stark geschwächt ist.

    Das Trauerspiel beginnt erneut, wieder und immer wieder……………

    Dabei ist es so einfach Giardien und Kokzidien in Schach zu halten.

    Selbst nachdem ein Tier mit allen möglichen und unmöglichen Medikamenten bombardiert wurde, hat als einziges geholfen Kohlenhydrate zu entziehen und das Immunsystem zu stärken – ein Fallbeispiel hier LINK

    Angenehmer Nebeneffekt, dass Immunsystem hat nun das innere Rezept, bei weiteren Angriffen noch effektiver gegen diese Parasiten anzugehen indem das gesunde Gleichgewicht wieder hergestellt wird.

    Warum wird mit den Giardien und auch Kokzidien so ein Geschäft mit der Angst gemacht . – Ist eben ein lukratives Geschäft………….

    Hinweis: Bei Immunschwachen Tieren sollte der Tierhalter sehr genau aufpassen und nicht herum google-doktern. Diese Tiere sind eine anfälligere Spezies.

    Hier sollte ein guter Tierheilpraktiker oder Tierarzt begleitend eine Umstellung auf Kohlenhydrat freie Kost und Stärkung des Immunsystems mit verfolgen und gegebenenfalls unterstützend helfen.

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    Egal ob wir das Immunsystem stärken wollen, Spul- oder Bandwürmer bekämpfen wollen Infekte .

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