Wie soll man einen Hund scheren? Eine Anleitung für Anfänger
Seinem Hund durch eine Schur eine Sommerfrisur zu verpassen, ist in vielen Fällen sehr vorteilhaft. So freuen sich vor allem alte und kranke Hunde sowie Vierbeiner mit langem/dickem Fell über einen kürzeren Haarschnitt – ihnen wird nicht so schnell zu warm, und durch das fehlende Gewicht des dicken Pelzes sind sie oft agiler und ausgelassener. In diesem Text erfahren Sie, wie Sie Ihren Freund auf vier Pfoten selbst scheren können und wann es Sinn macht, lieber einen Profi aufzusuchen.
Wie schere ich meinen Hund richtig?
Das Wichtigste zuerst: Einen Hund darf man nie komplett scheren! Für die Wärmeregulation, als Schutz gegen Insekten, Sonne und Umwelteinflüsse sollte immer mindesten ein, besser zwei Zentimeter Fell stehenbleiben. Vor dem Scheren sollte der Vierbeiner gründlich gebürstet werden – so wird man lose Haare los; zudem wirken Knoten und verfilztes Haar störend beim Schneiden des Haares.
Nun sollte man sich alle benötigten Utensilien in Griffweite legen, um den Vorgang nicht unterbrechen zu müssen. Wichtig sind eine geeignete Schermaschine (siehe Hundeschermaschine Test), ein Scherkopf mit scharfen Klingen, Öl für die Klingen und ein oder zwei Pinsel, um den Scherkopf zwischendurch reinigen zu können. Vor Beginn sollte man sich davon überzeugen, dass der Akku der Schermaschine voll geladen ist/dass das Kabel intakt ist und sicher in der Steckdose steckt.
Nun kann es losgehen: Schalten Sie die Schermaschine in einiger Entfernung vom Hund ein, damit dieser sich an das Geräusch gewöhnen kann. Lassen Sie ihn das Gerät ruhig betrachten und beschnuppern, wenn er das möchte – je wohler er sich beim Scheren fühlt, desto besser! Zeigt der Hund sich entspannt, können Sie mit dem Scheren beginnen. Arbeiten Sie sich dabei vom Hals bis zum Hinterteil vor. Die Streifen sollten einander überlappen, damit kein Fell stehenbleibt.
Das Fell an Kopf, Ohren und Pfoten wird erst zum Schluss geschoren oder mit einer Schere geschnitten, da die meisten Tiere darauf am empfindlichsten reagieren. Fellknoten, welche durch das Bürsten nicht beseitigt werden konnten, und das Fell zwischen den Zehen des Vierbeiners entfernt man ebenfalls mit einer kleinen Fellschere. Nach dem Scheren kann ein Bad folgen, welches Schmutz und eventuell hängengebliebene lose Haare beseitigt.
Selber scheren – oder doch lieber zum Profi?
Bei ruhigen oder ängstlichen Hunden, die misstrauisch auf Fremde reagieren, kann das Scheren daheim nicht nur Geld sparen, sondern den Vorgang für das Tier um ein Vielfaches erträglicher machen. Hat man jedoch einen Hund, welcher auf Berührungen, Bürsten und/oder unbekannte Geräusch aggressiv reagiert, ist es häufig ratsam, einen Fachmann aufzusuchen. Dieser weiß oft besser mit seinen unwilligen tierischen Kunden umzugehen und besitzt mehr Erfahrung mit Handgriffen, welche den Hund angriffsunfähig machen.
Auch Tiere, welche bereits Fell- oder Hautprobleme haben, sollten besser vom Hundefriseur oder Tierarzt geschoren werden; ebenfalls besonders kleine Exemplare, bei denen viele Körperstellen vom Laien mit einer Schermaschine nur schwer erreicht werden können. Auch vor Ausstellungen und Wettbewerben lohnt der Gang zum Experten, da hier schon kleine Fehler schwer ins Gewicht fallen können.
Finanziell ist es natürlich preiswerter, daheim zu scheren: Dem einmaligen Kauf einer Hundeschermaschine, welche schon ab zwanzig bis hin zu 150 Euro erhältlich ist, und einer Fellschere (rund 15 – 20 Euro) stehen Ausgaben von rund 25 bis 40 Euro pro Hundefriseur-Termin entgegen.
Hund scheren – ob daheim oder beim Profi, ist Besitzersache
Die Entscheidung, ob der Hund daheim geschoren wird oder beim Hundefriseur doch besser aufgehoben ist, kann letztendlich nur der Besitzer treffen. Nur er kennt sein Tier – und sein Geschick zum Haareschneiden – und kann einschätzen, was das Beste ist. Vielen Hundebesitzern hilft es, sich das Scheren des Hundes einmal vom Profi genau zeigen zu lassen, um auch diesen Aspekt der Fellpflege anschließend selbst ausführen zu können
Darf man Hunde scheren?

Als ich mich vor einigen Jahren entschloss, Kimba das erste Mal zu scheren, habe ich mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Im Rückblick aber war es die richtige Entscheidung, sie wird seitdem jedes Jahr im Frühjahr von ihren Fellmassen befreit und hat pünktlich zum Winter ein voll aufgehaartes Fell.
Die Vorteile in unseren Breitengraden, Hunde mit einem derartig dichten Fell bei Hitzestress zu scheren, liegen auf der Hand. Kimba ist jedes Mal wie verwandelt, sie ist aktiver und leistungsfähiger, sie macht einen zufriedeneren Eindruck. Natürlich ist das kurze Fell viel pflegeleichter, trocknet nach Schwimmgängen meiner wasserverrückten Langstreckenschwimmerin schneller ab und Parasiten, wie beispielsweise Zecken werden leichter entdeckt. Bei Kimba kommt zusätzlich noch hinzu: sie wird kuscheliger und ihre Berührungsempfindlichkeit nimmt ab. Kurzum, Kimbas Lebensqualität nimmt mit dem Scheren ihrer Wolle deutlich zu.
Das oft angeführte Argument, dass das Fell bzw. die Unterwolle des Hundes gleichzeitig vor Kälte und Wärme schützen soll, ist schlichtweg falsch. Hier wird ein Hund mit den physikalischen Eigenschaften einer Thermoskanne oder ähnlichen Isolierungsmöglichkeiten gleichgesetzt, dieser Vergleich trifft allerdings nicht zu.
Eine kurze Erklärung zur Funktion einer Isolierkanne (z.B.: Thermoskanne), um den Unterschied deutlich zu machen. Die Funktion einer Isolierkanne ist es, die jeweilige Temperatur der eingefüllten Flüssigkeit möglichst lange zu erhalten, egal ob es sich um eine kalte oder warme Flüssigkeit handelt. Thermoskannen haben die Eigenschaft, den Temperaturausgleich der eingefüllten Substanz mit der vorherrschenden Umgebungstemperatur zu verzögern. Die Flüssigkeit hat eine konstante Temperatur, die sich nur durch die Temperatur der Umgebung verändern kann, die Flüssigkeit an sich kann weder Kälte noch Wärme produzieren.
Schon hier verbietet sich der Vergleich mit dem Lebewesen Hund, der zudem zu den Warmblütern gehört. Denn der Körper produziert ständig durch Stoffwechselaktivitäten vor allem bei Muskelarbeit Wärme, die wiederum abgegeben werden muss, um die Körpertemperatur konstant zu halten.
Beim Hund geht es nämlich darum, die Körpertemperatur möglichst konstant zu halten. Es geht hier nicht darum, den Körper vor der Wärme von außen zu schützen, sondern so viel wie möglich an überschüssiger Wärme vom Körper abzugeben.
Die Abgabe der überschüssigen Körperwärme findet über die Haut statt. Die Wärme wird über die Wärmestrahlung, Wärmeleitung und vor allem über die Wärmeströmung (Konvektion) abgegeben. Bei der Wärmeströmung (Konvektion) wandert die Energie von einem Ort höherer Temperatur (hier: Körper) mit der erwärmten Materie zu einem Ort niedrigerer Temperatur (hier: Umwelt/Luft). Wird die Wärmeabgabe der aufgeführten Möglichkeiten aufgrund höherer Umgebungstemperatur eingeschränkt, bleibt nur noch die Verdunstung.

Die "normale" Körpertemperatur beim Hund liegt je nach Individuum bei 37,5 - 39 Grad Celsius. Die Außentemperatur in Nordeuropa liegt meistens darunter und der Hund kann seine, durch z.B. Stoffwechselaktivitäten entstandene Wärme mittels Konvektion an die Umwelt abgeben, bis er seine ideale Körpertemperatur wieder erreicht hat. Je mehr die Temperatur der Umgebungsluft ansteigt, desto schwieriger wird die Wärmeabgabe über die Körperoberfläche. Kommt nun noch eine Isolierungsschicht dazu, die direkt auf der Haut aufliegt wie Fell und Unterwolle, kann man sich vorstellen, dass die Körperoberfläche kaum noch bzw. gar keine Wärme mehr abgeben kann. Die Körpertemperatur steigt somit an und es können massive Probleme entstehen. Der Hund kann nun an Hyperthermie (Überhitzung) leiden und im schlimmsten Fall kollabieren.
Hunde produzieren permanent Stoffwechselwärme, kommt dann noch Bewegung hinzu, kann selbst ein Schlittenhund bei kälteren Temperaturen leicht in Hitzestress kommen. Die Stoffwechselwärme reicht bei einem Hund bei niedrigen Außentemperaturen normalerweise aus, sofern er ein dickes Fell hat, um nicht zu frieren. Hat er ein kurzes, dünneres Fell könnte er selbst damit frieren.
Das heißt im Klartext, Fell ist sinnvoll, um den Körper vor Kälte zu schützen. Entsteht zu viel Körperwärme, muss die überschüssige Wärme an die Umgebung abgegeben werden können. Dabei ist Fell nicht hilfreich.
Um als Hundehalter ein Gefühl für diese Problematik zu entwickeln, könnte man zunächst die Normaltemperatur ohne Hitzestress des eigenen Hundes ermitteln. Nun misst man die Temperatur des Hundes vor einem Spaziergang und ein paarmal nach dem Spaziergang, um festzustellen, wie lange der Hund braucht, bis er wieder seine Normaltemperatur erreicht hat. Diese Messungen wiederholt man nun an Tagen mit unterschiedlicher Außentemperatur und vergleicht, wie lange die jeweilige Abgabe an einem kühlen bzw. warmen Tag andauert.
Sobald bei einem Hund die Körpertemperatur ansteigt, versucht er durch Verhaltensveränderungen die weitere Wärmeproduktion zu verringern und die vorhandene überschüssige Wärme abzugeben, in dem er anfängt sich weniger bis gar nicht mehr zu bewegen, sich auf kalte Untergründe zu legen, weit ausgestreckt zu liegen, damit eine größere Körperoberfläche vorhanden ist oder sich vom direkten Luftzug kühlen zu lassen. Bei starkem Hitzestress entsteht eine erhöhte Wasseraufnahme und Reduzierung der Futteraufnahme.
Sollte ein Hund auch in den Ruhephasen vermehrt Hecheln, ist das ein wichtiges Signal, auf das man achten sollte. Dieses Hecheln kann viele Ursachen haben, eine naheliegende wäre, dass es ihm selbst im Ruhezustand nicht möglich ist, seine Temperatur ausreichend herunter zu regulieren.
Zuviel Körperwärme mit vermehrtem Hecheln hat für Hunde auch immer einen physiologischen Preis - noch mehr Wärme wird erzeugt. Warum sollte man das seinem Hund antun?
Hitzeprobleme können u.a. zu Hitzeerschöpfung, Hitzeschlag, Dehydration, Stress (Erschöpfung, schnelle Reizbarkeit, starke Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Angstgefühle, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Hyperventilation (übermäßige Steigerung der Atmung), Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Tachykardie (Herzrasen) usw.) führen.
Bei einer andauernden, übermäßigen Beanspruchung physischer und somit auch psychischer Art durch die Hitze kann es zu gesundheitlichen Störungen wie u.a. Schlaflosigkeit und auch seelischen und organischen Krankheiten kommen.

Das Scheren des Fells kann in diesen Fällen ganz unkompliziert und unmittelbar Abhilfe schaffen. Haben Sie schon mal auf die Wärmebelastung Ihres Hundes geachtet? Den meisten Hundebesitzern sind die Zusammenhänge noch nie klar dargestellt worden. Mit dem hier vermittelten Wissen ist es vielleicht für Sie interessant zu wissen, ob Ihr Hund unter der Hitze leidet, weil er ein dichtes Fell hat! Ich möchte Sie einladen, die Körpertemperatur zu messen, wie oben beschrieben. Dann haben Sie Gewissheit!
Ich kann keine schlüssige Argumentation gegen das Scheren von zu dichtem Fell finden, letztlich reduziert sich dies immer auf subjektive, optische und damit sehr oberflächliche Argumente.
Wenn das Fell wirklich isolieren und kühlen würde, dann wären die Hunde in den warmen Regionen nicht mit dünnerem Fell und in kälteren Regionen die Hunde mit dichtem dicken Fell anzutreffen. In den warmen Klimazonen würde sich so ein dickes Haarkleid nie entwickeln. Würde es isolieren und Abhilfe bei Wärme schaffen, würden die Hunde in den warmen Gebieten ähnlich dichtes Fell entwickeln wie im Norden, dies ist so nicht der Fall.
Selbst die Hunde mit dichtem Fell sind im Sommer meistens mit weniger Wolle bestückt als im Winter. Die Abhaarung würde somit auch hier nicht stattfinden.
Aber oftmals ist dies, trotz Abhaarung, noch zu viel Fell, die Konvektion – Wärmeströmung kann nicht zügig von der Körperoberfläche zur Luft stattfinden.
Bei vielen Hunden ist die Funktion eines Fells völlig entfremdet, es ist zu dicht, hat zu viel Unterwolle und ist zu lang.

Fell ist eigentlich zum Schutz vor Verletzungen, für die Isolierung im Winter, generell für die kältere Jahreszeit, damit die Wärme nicht zu schnell von der Körperoberfläche abgegeben wird, sowie Konvektionsmöglichkeit in den warmen Jahreszeiten, damit die Wärme schneller abgegeben werden kann, da.
Dieses ist mittlerweile bei einigen Rassen so nicht mehr gegeben. Rassen wie z.B.: Spitze, Langhaar Collies, Eurasier und Co. haben eine unnatürliche Fellbeschaffenheit, sie sind zwar im Winter gut geschützt, aber bei wärmeren Temperaturen ist es ihnen mit dem dichten Fell nicht mehr möglich, ihre Körper herunterzukühlen.
Einen Hund bei Hitzestress zu scheren ist ebenso richtig wie das Anziehen von schützenden Wintermänteln, wenn ein Hund aufgrund seiner Fellbeschaffenheit bei kalten Temperaturen nicht mehr in der Lage ist, seine Körperwärme zu erhalten und er deswegen friert.
Zur Person

betreibt das Trainingszentrum und die Praxis für Verhaltenstherapie in Bremen und Niedersachsen. Neu in ihrem Angebot ist die Hundefotografie. Ihre beruflichen Schwerpunkte liegen im Bereich der Verhaltenstherapie bei Angst- und Jagdverhalten. Bei "Freundschaft Hund" wird überwiegend im Einzeltraining und über positive Verstärkung mittels Markertraining und Entspannung gearbeitet.
Hund scheren und trimmen
Der Körper eines Hundes ist in der Lage, eine recht konstante Körpertemperatur zu halten. Bei Menschen ist dies ganz ähnlich. Die Regulationsmechanismen funktionieren bei Mensch und Hund fast annähernd gleich. Allerdings sind die Hunde durch ihr Fell natürlich besser gegen tiefe Temperaturen geschützt. Die besten Jacken und Pullover können dagegen nicht mithalten.
Damit die Körpertemperatur im Sommer nicht zu stark ansteigt, gibt es den Fellwechsel. Das dicke Winterfell wird durch leichteres Sommerfell ersetzt. Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Mensch und Tier, der in dem Schutz vor der Überhitzung liegt – die Thermoregulation.
Thermoregulation und Wärmeausgleich
Menschen und Hunde können beide die Durchblutung der Haut regeln. Das geschieht natürlich nicht bewusst, unterstützt jedoch die Wärmeabgabe. Überprüft werden kann diese Regulation ganz einfach dadurch, indem die eigene Haut angefasst wird. Bei niedrigen Temperaturen wird sie sich ebenfalls recht kühl anfühlen. Im Sommer ist sie hingegen deutlich wärmer. Die kühle Haut sorgt dafür, dass der Mensch oder der Hund nicht auskühlt, also Wärme über die Haut verliert. Im Sommer kann dadurch Wärme abgegeben werden.
Doch Menschen kennen das Problem ebenso wie Hunde, dass dies häufig nicht ausreichend ist. Schließlich ist beiden bei hohen Temperaturen im Sommer warm. Eine perfekte Regulation gibt es somit nicht. Die Gefahr der Überhitzung ist durchaus real.
Nicht nur Mensch und Hund, sondern auch die meisten anderen Säugetiere müssen vor Hitze geschützt werden. Ansonsten kann es nicht nur zu unangenehmen Kreislaufproblemen, sondern sogar zu Schäden am zentralen Nervensystem kommen.
Der Mensch kann dies verhindern, indem er sich mit passender Bekleidung vor der Sonne schützt, im Schatten aufhält und schwitzt. Schwitzen ist zwar nicht besonders angenehm, erfüllt jedoch seinen Zweck. Bei Hunden funktioniert das nicht, denn sie können nur an ihren Pfoten schwitzen. Der restliche Körper besitzt keine Schweißdrüsen. Diese Möglichkeit, sich vor einer Überhitzung zu schützen, fällt somit fast vollständig weg.
Thermoregulation beim Hund
Die Hund Thermoregulation funktioniert hingegen anders und zwar durch das Hecheln. Denn das erzeugt eine Verdunstungskälte. Ganz ähnlich wie bei den Menschen, bei denen der Schweiß verdunstet, verdunstet hier das Nasensekret. Die Oberfläche des Naseninnenraumes ist bei einem Hund sehr viel größer als bei einem Menschen. Dadurch kann die Kühlung effektiver erfolgen. Hier verlaufen außerdem die wichtigsten und größten Adern des Tiers. Diese werden somit ebenfalls gekühlt. Das gekühlte Blut kann anschließend durch den gesamten Körper geleitet werden.
Hund im Sommer scheren oder nicht?
Hunde scheren ja oder nein? An dieser Frage scheiden sich die Meinungen der Hundebesitzer. Begründet wird das Scheren des Hundes meist damit, dass Luft an die Haut des Hundes kommen solle. Dadurch versprechen sich die Besitzer eine Abkühlung. Doch wir wissen ja bereits, dass Hunde hier keine Schweißdrüsen haben!
Außerdem kürzt die Schermaschine lediglich das Deckhhar und die Unterwolle. Dadurch erreicht man auf keinen Fall ein lockeres Fell, das Luft an die Haut lässt. Desweiteren führt jede Schur dazu, dass die Unterwolle immer dichter und dichter wird, da das Deckhaar viel langsamer wächst und es so von der Unterwolle verdrängt wird.
Daher passiert es leider immer öfter, dass das gesunde Deckhhar kaum bis garnicht mehr nachwächst. Eine Sanierung ist kaum möglich und falls doch Chancen bestehen, auf jeden Fall sehr langwierig. Der Teufelskreis beginnt und der Hund mutiert zum Plüschtier.
Das Scheren ist also nicht umsonst derart umstritten, denn meist schadet es dem Hund mehr als es tatsächlich nützt.
Nun sollte sich jeder Hundebesitzer selber die Frage stellen, ob er das Fell seines geliebten Vierbeiners wegen ein paar heißen Wochen im Jahr für immer verderben will und somit den lebenswichtigen Schutz zerstört. In vielen Fällen wächst das Fell nach der Rasur häufig nicht mehr vollständig nach. Kahle Stellen oder deutlich dünneres Fell sind dann die Folge.
Daran ist aber nicht nur die Prozedur des Scherens an sich schuld, sondern die Tatsache, dass die Hunde ohne ihr schützendes Fell häufig Sonnenbrand bekommen. Dieser verletzt die Kapillaren in den Hautschichten. Es bilden sich kleine Narben, auf denen natürlich keine Haare mehr wachsenden können.
Was sich schmerzhaft anhört, ist es für die Hunde auch. Außerdem stellt sich spätestens nach einigen Monaten ein zweites gravierendes Problem ein. Der Hund verfügt nun im Herbst und Winter über kein ausreichendes Fell mehr, um sich selbst dadurch warmhalten zu können. Ein Teufelskreis beginnt.
Damit kann zu einem deutlichen Fazit gekommen werden: Sommerschur Hund – definitiv nicht zu empfehlen!
Mögliche Folgen einer Sommerschur:
- Deckhaar wächst langsamer nach als Unterwolle, dadurch langsamer Verlust vom Deckhaar
- Wuchern der Unterwolle
- durch mangelnde Durchlüftung können Ekzeme, Hotspots oder Entzündeungen enstehen
- mattes, glanzloses Fell
- „stinkender“ Hund, weil das Fell schlecht trocknet
- eventuelle Verfilzungen
- kahle Stellen da das Fell nicht mehr richtig nachwächst
- fehlender Hautschutz, auch bei Wasseraktivitäten
Welcher Hund sollte auf keinen Fall geschoren werden?
Hunderassen bei denen sich beim Scheren die Fellstruktur ändert, dürfen nicht geschoren werden. Die Rede ist von so genannten Unterwollhunden. Diese Hunde wechseln ständig ihr Deckhaar, sowie ihre Unterwolle. Es ist der ursprünglichste Felltyp und auch der Wolf zählt dazu. Das Deckhaar als auch die Unterwolle leben 10-16 Wochen. Dann sterben die Nervenenden an den Haarwurzeln ab und das Haar wird nicht mehr versorgt, so dass es von der Haut abgestoßen wird, indem es ausfällt. Der Hund haart!
Findet hier keine artgerechte Pflege statt, kann die Unterwolle, die abgestoßen wird, mitunter so viel sein, dass sie in Büscheln im Deckhaar hängenbleibt. Durch diesen ständigen Kontakt mit den „toten“ Haarwurzel kann die Haut anfangen zu jucken und der Hund kratzt sich oft.
Aufgabe vom Deckhaar
Der Hund wird von seinem Deckhaar vor der Sonne (Sonnenbrand, Hautkrebs, Schutz der Kapillaren), vor Regen, Schmutz und Schnee geschützt. Gesundes Deckhaar erkennt man daran, dass es glänzt und eine wasser – bzw. schmutzabweisende Schicht aufweist.
Aufgabe der Unterwolle
Die Unterwolle dient zum Temperaturausgleich von Klimaunterschieden und reguliert die Temperatur des Hundes direkt an der Haut. Dabei schützt sie den Hund im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte. Allerdings ist Unterwolle nur dann temperaturrregulierend, wenn sie noch lebt, nicht verfilzt und nur leicht verschmutzt ist. Außerdem muß die tote Unterwolle entfernt werden.
Hunderassen mit Unterwolle
- Alle Retriever… ( Golden Retriever, Labrador, Flat Coat Retriever)
- Alle Schäferhunde
- Australian Shepherd
- Berner Sennen
- Boston Terrier
- Border Collie
- Bulldogge
- Collies
- Hovawarth
- Japan Chin
- Landseer
- Lang- und Kurzhaardackel
- Leonberger
- Neufundländer
- Nordische Rassen (Samojede, Alaskan Malamut, Huskys etc……)
- Owtscharka
- Pekinese
- Schipperke uvm.
Hunde trimmen ja oder nein?
Es gibt durchaus Hunderassen, die ebenfalls Unterwolle und Deckhaar besitzen, aber als so genannte Trimmhunde bezeichnet werden. Hierzu zählen vorallem rauhhaarige Hunderassen, bei denen das Fell hart und drahtig nachwächst. Wie der Name es schon vermuten lässt, dürfen bzw. sollten diese Hunde regelmäßig getrimmt werden, um Fell- oder Hautproblemen vorzubeugen.
Dabei ist das Trimmen nicht mit dem Scheren zu verwechseln!
Trimmen ist das Auszupfen von Haaren aus dem Fell mit einem speziellen Trimmesser oder per Hand. So werden abgestorbene und alte Haare sanft beseitigt bzw. ausgezupft und mitsamt der Wurzel entfernt. Passiert dies nicht, fängt der Hund an, sich ständig zu kratzen. Denn das tote Deckhhaar fällt bei diesen Hunden nicht aus, sondern bleibt in der Haut stecken und verhindert ein Nachwachsen. Außerdem wird auf sanfte Art und Weise auch lose Unterwolle entfernt. Nur durch das, für die Hunde schmerzlose, Trimmen kann sich wieder neues Fell bilden.
Werden diese Hunde nur geschoren, wird die alte Oberschicht nicht entfernt und das neue Haarkleid kann nicht durchstoßen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es durchaus Hunderassen gibt, die regelmäßig getrimmt werden müssen. Aber bitte von Hand mit einem Trimmesser, dem Trimmstein oder den Fingern und am Besten von einem Fachmann. Auch eine Ausbildung zum Hundefriseur kann für den Einen oder Anderen dafür interessant sein. Das Trimmen mit einer Maschine (z.B. Haartrimmer) erzielt nicht diese Wirkung.
Welche Hunde trimmen?
- Airdale Terrier
- Alle Spaniel und Setter
- Alle Schnauzer
- Belgischer Griffon
- Border Terrier
- Brüsseler
- Cairn Terrier
- Fox-Terrier,
- harthaarige Mischlingshunde
- Kromfohrländer Rauhaar
- Jack Russel Terrier
- Lakeland Terrier
- Norwich Terrier
- Parson Russel Terrier
- Rauhaardackel
- Scottish Terrier
- Welsh Terrier
- West Highland White Terrier (Westi)
- Norfork Terrier
7 Tipps zum Abkühlen im Sommer für Hunde
- Schwimmen
- Wasserschlauch
- Pool / Planschbecken
- nasses Handtuch
- Wasserbomben
- selbstgemachtes Hundeis
- Hundespielzeug einfrieren
Von dem Scheren des Hundefells sollte im Sommer besser abgesehen werden. Doch wenn der Hund stark zu hecheln beginnt, gibt es dennoch einige Möglichkeiten, ihn abzukühlen. Ganz besonders dafür geeignet ist natürlich Wasser. Wenn der Hund gerne schwimmt oder zumindest im Wasser planscht, sollte er das bei hohen Temperaturen so häufig wie möglich tun können.
Ein altes Kinderplanschbecken würde sich für den eigenen Garten besonders gut anbieten. Auch der Gartenschlauch oder ein Rasensprenger versprechen jede Menge Abkühlung an heißen Tagen.
Kinder lieben Wasserbomben und viele Hunde Bälle! Warum bei den heißen Temperaturen nicht beides miteinander verbinden? Ein riesen Spaß für Groß und Klein. Anschließend gibt es zur weiteren Abkühlung noch ein (Hunde) Eis oder kaltes Hundespielzeug.
Bei Spaziergängen können hingegen ganz bewusst Strecken gewählt werden, auf denen der Hund sich in einem See oder Bach abkühlen kann.
Weniger schwimmbegeisterte Hunde können mit einem nassen Handtuch abgekühlt werden. Dieses wird vorsichtig auf den liegenden oder sitzenden Hund gelegt. Natürlich sollte immer darauf geachtet werden, dass der Hund ausreichend trinken kann. Ein (faltbarer) Trinknapf und eine Flasche Wasser sollten deshalb bei hohen Temperaturen immer mitgenommen werden.
Pankreatitis beim Hund
Bioresonanz für Hunde
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(6) comments
vielen Dank für deinen klasse Blog. Ich lese sehr gerne hier. Eben habe ich mir auf Youtube ein Video gesehen, wie einer mit einem Trimmmesser den Hund trimmt. Leider kam im Video keine Empfehlung für solch ein Messer. Kannst du dort eines nennen?
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es freut mich, dass du gerne hier liest. <3 Leider kann ich dir da nicht weiterhelfen, da ich das Video nicht kennen 😉 Kannst du mir da einen Link ins den Kommentar packen.
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Hallo, ich habe meinen Scotty, einen Scottish Terrier bislang immer scheren lassen und wusste bis dato garnicht wirklich den Unterschied zwischen scheren und trimmen? Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Amy und Scotty
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Hallo Amy, vielen Dank für Dein Lob. Ich hoffe, dass ich noch mehr Leuten den Unterschied und zwischen trimmen und scheren näher bringen konnte. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute.
Pfotigen Grüßen Ivo
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Hallo Martina, nicht nur Ersthundebesitzer kennen oft nicht den Unterschied zwischen scheren und trimmen. Es wird vom Hundefriseur eben in der Regel das gemacht, was der Kunde will. Bestes Beispiel ist ja der Löwenhund. Dass es den Hunden aber oftmals nicht gut tut, vergessen viele Hundebesitzer dabei. Darum habe ich diesen Artikel geschrieben, um auch ein wenig aufzuklären. In diesem Sinne wünsche Dir alles Gute und viel Spaß mit deinem „Ersthund“
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Wirklich sehr informativer Artikel über das Scheren und Trimmen von Hunden. Nun kenne ich als Ersthundebesitzer auch den Unterschied und lass mir vom Hundefriseur nichts mehr aufschwatzen 😉 Übrigens habe ich dort letztens etwas echt Unglaubliches gesehen. Eine Pudelbesitzerin hat ihren Hund scheren lassen wie einen Löwen. Da der Hund braun war, hat das echt gepasst. Aber ist natürlich alles Geschmackssache… Liebe Grüße Martina
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Autor und Hundefreund

Hallo lieber Fellfreund,
mein Name ist Ivo Kultermann und ich bin Ernährungsberater für Hunde. Wie ich dazu gekommen bin erfahren Sie hier.
Ich habe auch noch zwei kleine Geschenke für Sie.
Hundefell scheren: Frisur für den Sommer
Hunde können zwar nicht schwitzen, wehren aber große Hitze durch einen eigenen Regulationsmechanismus ab. Hundefell scheren muss also nicht immer sein. In manchen Fällen verschafft es jedoch noch ein wenig mehr Erleichterung. Drei Tipps, damit die Frisur Ihres Lieblings sommertauglich wird.
Eigentlich hat die Natur schon dafür gesorgt, dass Hunde trotz Fell auch heiße, trockene Sommertage gut aushalten. Im Winter werden unsere treuen Freunde durch ihre wuschelige Haarpracht vor Kälte geschützt und in der warmen Jahreszeit hält ihr Fell Hitze und Sonne ab. Werden die Haare zugunsten einer schicken Frisur abgeschnitten, wirft das erst einmal die natürliche Wärmeregulation des Fells durcheinander.
Warum Hundefell scheren?
Nur bei manchen Tieren ist es im Sommer empfehlenswert, das Hundefell zu scheren. Hunde mit sehr langem Fell haben etwas mehr mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Leiden die Tiere dann noch unter Kreislaufproblemen oder sind schon sehr alt, kann das schwere Fell eine zusätzliche Belastung sein.
In solchen Fällen ist das Scheren tatsächlich sinnvoll und hilft Ihrem Hund. Auch einige Rassen, denen erst durch uns Menschen ein sehr dickes Fell angezüchtet wurde, sollten geschoren werden. Für Bobtails zum Beispiel kann das lange Haar im Sommer sehr unangenehm sein.
Tipp 1: Nie ganz scheren!
Sie trauen sich selbst an die Frisur Ihres Lieblings? Wenn Sie Ihrem Vierbeiner selbst das Hundefell scheren wollen, muss vor allem die Haarlänge stimmen. Bitte schneiden Sie nie bis auf die Haut und lassen mindestens ein oder zwei Zentimeter Fell stehen. Arbeiten Sie sich Schritt für Schritt vom Kopf bis zum Hinterteil vor und entfernen Sie Haare und Fellknoten zwischen den Pfotenballen und hinter den Ohren vorsichtig mit einer kleinen Nagelschere.
Gönnen Sie Ihrem erleichterten Freund nach dem Scheren noch ein Bad – so werden Sie auch die restlichen Haare los. Vergessen Sie nicht, dass bei Hunden mit hellem Fell nach dem Scheren erst einmal erhöhte Sonnenbrandgefahr besteht. Im Zweifel fragen Sie einfach noch einmal beim Tierarzt nach.
Tipp 2: Den Fachmann ranlassen
Die beste Frisur bekommt Ihr Hund natürlich in einem Hundesalon beim Fachmann verpasst. Nur er weiß ganz genau, wie das Fell behandelt werden muss, damit es keinen Schaden nimmt. Außerdem haben Hundefriseure ganz andere Möglichkeiten, wenn sie Hundefell scheren – eine Auswahl verschiedener Scheren, Effilierscheren, Handschermaschinen und elektrische Schermaschinen. Die Kosten für eine Sitzung variieren zwischen 25 und 40 Euro, je nach Größe des Hundes und Fellstruktur.
Tipp 3: Vorbereitung ist alles
Um Ihren Liebling besser auf den Hundesalon vorzubereiten, können Sie ihn mit Hundeshampoo baden und das Fell gut durchbürsten. Dann geht es schneller und ist angenehmer für Ihr Tier. Außerdem sollten Sie mit dem Hund ein wenig den Kontakt mit Fremden sowie das Kämmen geübt haben. Dann steht der professionellen Sommerfrisur nichts mehr im Weg.
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Hundebegegnungen
Etikette und Körpersprache
Fragen Sie sich beim Spazierengehen auch manchesmal, ob Sie Ihren Hund bei einer Hundebegegnung ableinen sollen oder ihn erst Recht an die Leine nehmen sollten? Viele Hundebesitzer sind unsicher, wenn es beim Spazierengehen zu Hundebegegnungen kommt und fragen sich: "Wie verhalte ich mich richtig? Soll ich nun ableinen oder meinen Hund doch lieber an die Leine nehmen?"
Welche verschiedenen Arten von Hundebegegnungen gibt es?
- Hund/Hund beide angeleint
- Hund angeleint/Hund ohne Leine
- Hund/Hund beide ohne Leine
In allen Fällen kann es schwierig werden. Warum können Hundebegegnungen beim Menschen zu Schweißausbrüchen führen und was kann man tun?
Missverständnisse
Oft handelt es sich bei Hundebegegnungen um Missverständnisse zwischen Mensch und Hund: Hunde laufen gerne einen Bogen, wenn ihnen ein anderer Hund entgegen kommt. Für Hunde ist dies eine höfliche Geste, denn aus Sicht des Hundes ist es unhöflich, frontal auf einen anderen Hund zu zulaufen. Hier kann es schon zu einer Unstimmigkeit kommen, denn der Mensch hat die Tendenz auf dem Weg zu bleiben und geradeaus weiterzulaufen. Wir können dem Hund die Möglichkeit bieten, die Seite zu wechseln kann: Wenn uns ein Hund auf der linken Seite entgegen kommt, lassen wir unseren Hund rechts laufen und anders herum. Wenn der eigene Hund evtl. gerne ein, zwei Meter ausweichen oder vielleicht sogar mehr Distanz haben möchte, so können Sie mit ihm auch in die Wiese laufen oder ihm genügend Leinenspielraum geben, damit er selbst entscheiden kann, bei wieviel Abstand er sich noch wohl fühlt.
Körpersprache
Sollten sich die Hunde fixieren, sind Sie Ihrem Hund behilflich. Beobachten Sie, wer fixiert. Ist es Ihr Hund oder der Hund, der auf Sie zukommt? Wenn Ihr Hund fixiert, so können Sie versuchen durch Abfrage eines Alternativverhaltens den Blickkontakt zu entschärfen. Ein Nasenttouch, ein “schau mich mal an” oder wenn er gar nicht den Blick wegnehmen kann, so kann er vielleicht ein Sitz machen. Sitzen ist eine Bewegung, die sich nach hinten richtet und auf den anderen Hund weniger bedrohlich wirkt, als ein Hund der sich fixierend und schleichend nähert.
Veränderung der Körpersprache durch den Menschen
Bei der Verwendung von Halsbändern oder Haltis (Kopfhalftern) sollte man bedenken, dass der Mensch die Körperhaltung des Hundes an der Leine beeinflusst. Ein Hund, der am Halsband zieht, bekommt automatisch eine andere Körperhaltung. Er wirkt auf den anderen Hund größer, weil der Mensch den Leinenzug aufrecht erhält. Der Augeninnendruck (intraokularer Druck) kann durch das Ziehen erhöht werden, die Augen treten hervor, was vom entgegenkommenden Hund als Bedrohung wahrgenommen werden kann und dieser sich provoziert oder auch verunsichert fühlen kann. All dieses Kleingedruckte der Körpersprache kann dazu führen, dass eine Hundebegegnung an der Leine nicht reibungslos abläuft.
Gut gemeinte Tipps
Oft hört man vom entgegenkommenden Hundebesitzer "Meiner macht nichts, Sie können Ihren ruhig ableinen". Oder wenn beide an der Leine sind "Typisch! An der Leine führt er sich immer auf. Leinen wir ab, dann wird es schon gehen. "
Auf Hundewiesen kann man oft beobachten, dass sich die Hunde von Weitem bereits fixieren. Wenn solche Hunde dann ohne Leine aufeinander treffen, kann es sich daraus schnell ein Streit oder aber eine Mobbingsituation entwickeln.
Jeder, der schon mal dabei war, wie ein Hund vom anderen "überfallen" worden ist, hat bei solchen Vorschlägen mit "leinen wir doch einfach mal ab" Magenschmerzen. Oder wie würden Sie reagieren, wenn ein Mensch Sie von Weitem fixiert, auf Sie sehr bedrohlich wirkt und in den letzten 5 Metern plötzlich auf Sie zugerannt kommt? Sie würden sich verteidigen. Und das passiert auf Hundewiesen täglich.
Hundekontakt
Grundsätzlich ist gegen einen netten Hundekontakt nichts einzuwenden, wenn es die Umweltsituation zulässt. Auch wenn der eigene Hund sich vielleicht darüber freut Kontakt aufzunehmen, so sollten Sie sich beim anderen Hundebesitzer erst einmal erkundigen, ob dessen Hund sich auch über einen Kontakt freuen würde. Nicht jede Hundebegegnung muss auch mit direktem Kontakt der Hunde einhergehen. Vielen Hunden hilft es bereits, wenn man die ersten Minuten noch gemeinsam an der Leine ohne Kontakt läuft und erst dann die Leinen abmacht. So können sie sich schon vor dem Freilauf in Ruhe wahrnehmen und laufen nebeneinander und nicht frontal aufeinander zu.
Wenn Ihnen ein angeleinter Hund entgegenkommt, so ist es höflich, auch Ihren Hund zurückzurufen und an die Leine zu nehmen. Es wird einen Grund haben, warum der andere Hund an der Leine ist. Nach Rücksprache mit dem anderen Hundebesitzer kann dann ein Hundekontakt erfolgen oder auch nicht.
Bei Hunden, die unangeleint aufeinander zukommen, kann man Unterstützung geben. Mit einem Markersignal oder einem freundlichen Lob kann das Verhalten des Hundes verstärkt und honoriert werden, z.B wenn er selbst einen Bogen läuft, er sich langsam nähert oder einfach nur freundlich Kontakt aufnimmt. Nach Hundebegegnungen gerade in stark frequentieren Hundefreilaufgebieten sollten Sie Ihrem Hund auch die Möglichkeit einer Verschnaufspause gönnen.
Lieber keinen Kontakt zulassen?

Hunde, die sich bedroht fühlen bzw. vielleicht selbst bedrohen, sollten in dieser Stimmung keinen Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen. Ein Streit ist dann so gut wie vorprogrammiert. Scheuen Sie sich nicht dem anderen Hundebesitzer freundlich zu sagen, dass Sie keinen Kontakt zulassen wollen. Sollte Ihr Hund Probleme bei Hundebegegnungen haben, egal ob mit oder ohne Leine, so sollten Sie sich Unterstützung von einer guten Hundeschule holen, die mit Ihnen an solchen Hundebegegnungen arbeitet und Ihnen Rat und Tipps geben kann wie Sie und Ihr Hund im Alltag eine Hundebegegnung ohne Schweiß auf der Stirn bewältigen können.
Sollte sich doch einmal ein Streit zwischen zwei Hunden entwickelt haben, so ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Schreien und Leinen dazwischen werfen oder womöglich noch auf die Streithähne einzuschlagen, ist kontraproduktiv.
Versuchen Sie auch nicht, die Hunde an den Hinterbeinen auseinanderzuziehen! Hat sich ein Hund im Anderen verbissen, können durch das gewaltsame Auseinanderziehen schlimme Verletzungen entstehen. Besser ist es wenn Sie vorzugsweise dem Angreifer beispielsweise eine Jacke über den Kopf werfen, um so den Sichtkontakt der Hunde zueinander zu unterbrechen. Normalerweise verschafft einem dies einen kurzen Moment, in dem die Hunde voneinander ablassen und getrennt werden können. Nach der Trennung sollten Sie die beiden Streithähnen nicht direkt außer Sichtweite des anderen bringen. Sonst bleibt der letzte Eindruck der Rauferei bei beiden Hunden im Gedächtnis haften. Geschickter ist es, die Hunde in gebührendem Abstand zueinander zu beruhigen und erst dann wegzugehen, wenn die Hunde sich sichtlich entspannt haben.
Sollte im schlimmsten Fall doch mal etwas passiert sein, so untersuchen Sie bitte beide Hunde gründlich. Tauschen Sie Kontaktdaten, denn auch im Nachhinein kann sich noch eine Verletzung herausstellen. Denken Sie auch an das menschliche Miteinander, denn es ist keinem Hund geholfen, wenn sich beide Hundebesitzer anschreien oder beschimpfen. Entschuldigen Sie sich, denn der Schock sitzt meist bei allen Beteiligten tief. Schonen Sie Ihren Hund an den darauffolgenden Tagen, denn auch er muss sich erholen. Unternehmen Sie mit Ihrem Hund ruhige Spaziergänge, die ihn nicht sonderlich aufregen und stressen.
Hundebegegnungen müssen geübt werden: "Das ist Training im Alltag!". Ein kompetenter Hundetrainer in Ihrer Nähe, wird Ihnen sicherlich beim aktiven Training mit Rat und Tat zur Seite stehen.
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Zur Person

Tanja Bischof, Hundeschule TeamSein
Tanja Bischof führt ihre Hundeschule TeamSein in Feldkirch, Österreich. Ihre Leidenschaft ist das Einzeltraining sowie Training in kleinen, überschaubaren Gruppen. Tanja Bischof befindet sich in der Ausbildung zur CumCane-Trainerin bei Dr. Ute Blaschke-Berthold.
Monika Sadeghi's Blog

Tagged with Hunde im Winter scheren
Hunde im Winter scheren – ja oder nein??
Gottlob hat ja gerade erst der Frühling angefangen, also ist die Entscheidung, ob ich meinen Hund im Winter scheren lassen soll oder nicht, noch weit entfernt.
Aber gerade jetzt machen sich die Probleme, die auf Hunde und Halter und auch auf die Hundefrisörin zukommen, bemerkbar.
Jedes Jahr und immer wieder kommen Hundehalter zu mir, die ihren Hund über den Winter haben zuwachsen lassen. Was im Einzelfall ja auch nicht weiter schlimm ist, wenn a) der Hund es sich gefallen lässt, gebürstet zu werden und b) wenn man in der Lage ist, dies auch richtig zu tun, in der Mehrheit jedoch ist der Hund voller Knoten und Verfilzungen. Dann hilft nur noch rausschneiden, rausschneiden, rausschneiden. Das ist mitunter eine Qual für den Hund und alle daran Beteiligten.
Die meisten Hundehalter, die zu mir kommen, denken: Schermaschine raus und abscheren. Das geht aber nicht, denn will man massive Filzknoten, die direkt auf der Haut sitzen, scheren, dann geht es nur radikal: nämlich fast nackt scheren. Nimmt man nämlich einen Scherkopf, der das Haar länger lässt (vielleicht ca. 12 mm), dann verhakt dieser sich und kommt nicht durch den Filzknoten durch. Also geht es nur nach der Methode: Filzknoten einschneiden und rausbürsten – Stück für Stück. Danach kann man die Schermaschine anwenden und anschließend das Haar mit der Schere modellieren. Das kostet Zeit und Kraft – letztendlich auch Geld, denn dafür muss der Hundehalter schon mal etwas tiefer in die Tasche greifen. Wem es nicht auf das Geld ankommt, dem sollte es vielleicht doch auf den Hund ankommen, denn der findet die Prozedur sicherlich auch nicht so besonders angenehm.
Meine Empfehlung ist: Lassen Sie Ihren Liebling auch im Winter durchgängig schneiden oder scheren. Bei einer Schur von zum Beispiel 12 mm Länge friert ihr Hund nicht! Im Gegenteil: Lange Haare, die nass werden, stören nur und machen anfälliger.
Ich habe eine Kundin, die unter anderen einen 16jährigen Malteser besitzt. Diesen lässt sie Sommer wie Winter kurz scheren. Erst seit er 15 Jahre alt ist, bekommt er zum Schutz im Winter einen Mantel an, egal, ob er gerade frisch geschoren ist oder längeres Fell hat.
Dies sind auch die einzigen Ausnahmen:
Alte und/oder kranke Hunde, die einen erhöhten Wärmebedarf haben, können ebenfalls kurz geschoren werden, sollten jedoch bei klirrender Kälte einen Mantel tragen. Bei Hunden, die gesund und/oder jung sind, ist dies nicht nötig. Doggen, Dobermänner, Rottweiler und viele andere Hunde tragen ihr Fell immer kurz, sie müssten also im Winter immer frieren – tun sie aber nicht!
Fragen Sie ruhig den Tierarzt Ihres Vertrauens danach: Er wird meine Ausführungen bestätigen.
Natürlich gibt es immer wieder Hunde, die zittern, aber beobachten Sie Ihren Hund genau: Zittert er vor Kälte oder aus anderen Gründen. Es gibt nämlich einige Ursachen dafür, die nichts mit Kälte zu tun haben. Eines sollten Sie jedoch nie tun: Im Winter, wenn Ihr Hund nass geworden ist, irgendwo minutenlang stehen bleiben oder ihn im Auto parken, das ist genauso wenig gesundheitsförderlich wie ihn im Sommer im Auto zu lassen.
Lassen Sie sich einfach diese Anmerkungen einmal durch den Kopf gehen. Manchmal ist weniger mehr.
Hundesalons.net

Ihre Hunderasse gefunden?
Geben Sie in die Suchfunktion z. B. "Malteser" oder den Namen Ihres Tieres ein und sehen Sie sich die von mir frisierten Hunde (und auch Katzen) an.
In diesem Blog sind über 300 Bilder der verschiedensten Hunderassen zu sehen, die Kunden bei mir sind - angefangen vom Bernhardiner bis hin zum Chihuahua.
memyselfandmydogs
Jaja, diese Frage geistert immer durch das Internet, sobald die Temperaturen steigen und es Richtung Sommer geht. Klar, dass ich als Hundefriseurin auch meinen Senf dazu geben muss!
Um aber der Sache wirklich auf den Grund zu gehen, muss ich etwas ausholen: Es gibt verschiedene Felltypen beim Hund. Je nach Felltyp benötigt es idealerweise eine fachgerechte Pflege. Daher kann man nicht pauschal sagen das Abscheren immer gut oder schlecht ist.
Fangen wir also mit den Trimmfell an. Trimmfell besitzen Schnauzer, Rauhaardackel, Foxterrier, Airdale Terrier, usw. Dieses Fell fühlt sich fester, borstiger an und lässt sich super leicht herauszupfen, sobald es reif ist. Was bedeutet jetzt schon wieder reif? Häää? Ganz einfach: Das Fell wächst, wird weniger gut versorgt und fällt dann raus, bzw. lässt sich leicht herauszupfen. Meistens juckt es den Hunden dann ganz arg und sie scheuern sich gerne an Teppiche, Wänden und kratzen sich vermehrt. Unter dem reifen (auch totes genannt) Trimmfell ist schon das neue Trimmfell parat. Das neue Trimmfell ist noch kürzer, farbenfroh und sitzt fest, d.h. dieses Fell wird nicht rausgezupft – sonst ist der Hund ja nackig. Wird ein Hund regelmäßig getrimmt, erhält er ein Rolling Coat. Boah, schon wieder so ein Fremdwort? 😉 Ganz einfach, die Abstände sind genau so gewählt, dass das tote Fell sich leicht rauszupfen lässt, aber genug Abstand zum lebendigen Fell hat, so dass es sich super leicht trimmen lässt. Und es ist aber genug neues Fell vorhanden, so dass der Hund nicht nackig wirkt. Problem ist nämlich bei einem zu großen Abstand zwischen dem Trimmen, dass reifes und neues Fell fast gleich lang sind und beim Zupfen dann teilweise das neue Fell mit rausgezupft wird -> folglich geht es schwerer, es ist für den Hund unangenehm und der Hund wirkt nackig und löchrig im Fell. Also immer schön regelmäßig Trimmen lassen! Was ist Trimmen genau? Kleiner Exkurs: Beim Trimmen wird das tote Fell mit den Fingern herausgezupft. Je nach Fell oder Vorliebe des Groomers nur mit den Fingern oder mit Trimmmesser oder Trimmstein. Und hier gilt ganz klar: Ein Trimmfell, welches sich trimmen lässt sollte nicht geschoren werden! Warum? Klar bekommt ihr ne Erklärung: Wenn das Fell geschoren wird, wird ja das tote Fell aus der Haut nicht ausgezupft, es steckt ja noch in der Haut fest. Somit kann es dem Hund immer noch jucken und es kann sogar zu Hauptprobleme führen. Außerdem verliert ein Trimmhund, dessen Fell immer nur geschoren wird in der Regel an Farbe und die Beschaffenheit des Fells verändert sich, d.h. es wird weicher. Somit ist auch die Schutzfunktion des Fells dahin. Übrigens haben Trimmfellhunde keine bis wenig Unterwolle.
Dann gibt es das Schneidefell. Es ähnelt unseren Haaren. Dies haben z.b. Yorkshire Terrier, Shih-Tzus, Malteser, usw. Also sämtliche kleine Puschelhunde mit langem, mehr oder weniger glatten Fell. Diese Fellnasen kann man nach Wunsch und Laune des Besitzers frisieren. Wenn hier das Fell abgeschnitten wird, hat es keinerlei Folgen. Auch diese Hunde haben keine oder wenig Unterwolle.
Pudel, Bichons und Co. haben ebenfalls eine Art Schneidefell, welches aber stark gelockt ist. Diese Rassen gelten oft als Allergikerhund, da sie wenig bis gar nicht haaren. Aber Achtung, dass Fell ist ziemlich pflegeaufwendig und sollte regelmäßig gebürstet werden. Auch hier gilt, dass es keinerlei Folgen hat, wenn man solche Hunde die Haare schneidet. Diese Hunde haben normalerweise keine Unterwolle.
Übrigens ist es völlig Wurst, ob man nun die Schere oder Schermaschine nimmt. Und es ist auch völlig egal, wann man das erste Mal einen Hund frisiert (Alter gemeint), wir können mit der Schere oder Schermaschine nichts an der Genetik ändern. Für das Hundeleben ist eine frühe Gewöhnung an die Fellpflege und Hundefriseur sogar sinnvoll. Viele Hundefriseure bieten deshalb oftmals eine kostenlose Welpen- und Junghundeeingewöhnung an, einfach mal bei eure/n Groomer/in des Vertrauens nachfragen.
Und dann gibt es noch die Kurzhaarhunde. Dazu zählen z.b. meine Anny und Mogli, also American Staffordshire Terrier, der Boxer, Vizla und Co. Diese Hunde haben von Natur aus schon kurzes Fell. Meist besitzen diese Rassen keine und sehr wenig Unterwolle. Hier macht es einfach keinen Sinn das schon kurze Fell noch kürzer zu scheren. Auch nicht gegen das Haaren -> der Hund verliert gleich viel Fell, es ist nur kürzer und fällt vielleicht deshalb weniger auf?!

So, nun aber zu den Streitthema schlechthin: Unterwollhunde. Unterwollhunde besitzen 2 Felltypen: Einmal das Deckhaar, es ist oft etwas länger als die Unterwolle, fühlt sich fester an und ist in der Regel wenig/nicht gelockt. Das Deckhaar dient als Schutz vor die Außenwelt, wie eine Art Regenmantel. Das Unterwollhaar sitzt direkt an der Haut unter dem Deckhaar und dient wie eine Art Isolationsschicht. Es schützt vor Kälte, aber auch vor Hitze. Es ist dünner, weicher und oftmals etwas gelockt. Was passiert also, wenn wir Unterwollhunde scheren? Wir bringen Deckhaar und Unterwolle auf eine Länge. Das schützende Deckhaar verliert die Funktion (z.b. die Unterwolle vor Nässe zu schützen, aber auch vor Sonnenbrand zu schützen). Wenn nun das Fell wieder wächst und die Unterwolle nie entfernt wird, dann kann es passieren, dass das Deckhaar es nicht mehr schafft, durch die Unterwolle durchzuwachsen. Was passiert? Der Hund „verwollt“ -> und da denken nun alle, dass Scheren dem Fell schadet, bzw. es verändert. Falsch: Nochmal, wir können nicht die Genetik verändern. Wenn wir also einen Unterwollhund scheren wollen, sollte das Deckhaar nur soweit gekürzt werden, dass es länger wie die Unterwolle ist. Aber somit hat es außer einen optischen Effekt für den Besitzer sonst gar keinen für den Hund! Wenn wir also einen Unterwollhund kurz scheren, dann muss der Besitzer oder Groomer fleißig bürsten, so dass das Deckhaar leicht durch die Unterwolle wieder durchwachsen kann. Dann verändert sich gar nichts am Fell.
Nun aber die Frage, ob es überhaupt Sinn macht einen Unterwollhund zu scheren? Jaein! Wenn ich als Hundefriseurin einen Hund auf meinen Trimmtisch hab, der ein wunderschönes und funktionierendes Fell hat -> dann wird vom Scheren abgeraten. Statt dessen wird jede Menge lose Unterwolle entfernt (niemals alles entfernen, denn ein bisschen Unterwolle dient als Isolationsschutz vor Hitze). Das hat den Effekt, dass wieder Luft an die Haut kommt. Somit ist es dem Hund nicht mehr so heiß. Oder wie meine Kunden gerne sagen: „Dann schwitzt der Hund nicht mehr so.“ (Das Wort „schwitzen“ in Verbindung mit Hund treibt mir jedesmal ein Grinsen ins Gesicht, denn Hunde können nicht schwitzen so wie wir – sie haben keine Schweißdrüsen am Körper 😉 )
Wenn ich aber einen älteren Hund auf meinen Trimmtisch hab, oder das Fell wegen was auch immer – (Krankheit, Hormone, usw.)- nicht mehr funktionsfähig ist, dann ist Scheren manchmal sogar sinnvoll.
Also mein Fazit: Unterwollhund scheren? Ja, bei sehr alten Tieren oder Tieren mit einem schlechten/ nicht mehr funktionsfähigen Fell. Nein, bei Hunden mit funktionsfähigen Fell, dann lieber ordentlich und regelmäßig die Unterwolle entfernen. Wird das Fell durch das Scheren kaputt oder verändert es sich? NEIN -> es muss fleißig gebürstet werden, dann wächst das Fell normal nach.
Hundefriseur feingemacht
Natürliche Fellpflege für Ihren Hund
Hund scheren
Der Kunde ist König – aber wie lange?!
Heute möchte ich einmal über das Thema Kunden und Kundenbindung schreiben. Sicherlich dürfte dieses Thema vor allem Kollegen von mir interessieren. Der Kunde ist König – so heißt es ja immer. Und durch meine 13 Jährige Tätigkeit bei Lufthansa, weiß ich nur zu gut, was das heißt. Ich versuche meine Kunden immer zufrieden zu stellen. Aber geht das überhaupt immer?

Hundefriseur – ein anspruchsvoller Job mit vielen Herausforderungen
Ich kann zum Glück sagen, dass ich fast nur nette und verständnisvolle Kunden habe, die einsichtig sind und mich und meine Arbeit ernst nehmen und respektieren. Aber manchmal gibt es Situationen in denen man sich fragt, ob man gegen seinen Willen handeln und den Wunsch des Kunden nachgeben soll. (mehr …)
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Schermaschinen von WAHL MOSER – Des Profis Werkzeug
Als Hundefriseur ist die Wahl meines Werkzeuges sehr wichtig. Denn nur mit den richtigen Scheren und Schermaschinen bekomme ich das beste Ergebnis und der Hund wird vor Verletzungen geschützt.

WAHL MOSER Schermaschinen
Es gibt viele verschiedene Schermaschinen, von groß bis klein und in allen möglichen Formen und Farben. Mit Schnur oder mit Akku. Ich persönlich bin ein großer Fan von schnurlosen Maschinen, weil diese handlicher sind.
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Wie pflegt man einen Husky richtig – oder was man auf keinen Fall mit dem Fell tun sollte

Entspannte Huskys nach der Fellpflege
Heute widme ich mich einer der wohl schönsten Hunderassen, dem Husky. Aus dem kalten Norden findet diese Rasse immer öfter den Weg zu uns nach Deutschland. Sie sind in der Lage das neunfache ihres eigenen Körpergewichtes zu ziehen und sind somit für arktische Lebensregionen ein wichtiges Nutztier und Familienmitglied geworden. Sie verfügen über einen ausgezeichneten Orientierungssinn und finden selbst bei dicker Schneedecke den Weg wieder zurück. Kühle weiß-blaue Augen und dickes Fell sind das Markenzeichen dieser Rasse. Ich bin immer wieder fasziniert von dieser Rasse.

Huskyfell wird am besten mit einem Kamm bearbeitet
Aber wie pflegt man das Fell der Huskys richtig? Da der Husky aus arktischen Breitengraden kommt, benötigt er seine Unterwolle zum Schutz vor der Kälte und schlechtem Wetter. Temperaturen von minus 30 Grad machen ihm da nichts aus. Das Fell hat zwei Schichten, mittellanges Deckhaar und Unterwolle. Da es hier in Deutschland, dem Klimawandel sei „dank“, nicht so kalt im Winter wird und unsere Sommer schon fast tropisch sind, ist es sehr wichtig diese Rasse von seiner Unterwolle zu befreien. Und wer meinen Blog heute zum ersten Mal liest: Nein, man schert diese Rasse nicht ab! Gerne wiederhole ich mich noch einmal was das Scheren angeht. Huskys haben also viel Unterwolle. Da sie die Unterwolle hierzulande nicht brauchen muss sie raus. Und dies erreicht man nicht durchs Abscheren, sondern durch Kämmen und Bürsten. Oft erlebe ich, dass Hundebesitzer nur oberflächlich bürsten und dann ganz erstaunt sind, wie viel Wolle ich noch aus ihren Hunden heraushole. Ähnlich ist es bei Huskys. Ich arbeite mich bei diesem Fell Stück für Stück mit einem Kamm durch und kämme ein Areal solange, bis keine Wolle mehr im Kamm hängen bleibt. Je nach Zustand des Fells kann es auch sein, das ich erst einmal mit einer Bürste die Unterwolle und Verfilzungen lösen muss.

Soviel Unterwolle steckt in einem Husky
Wie bei allen Hunderassen ist jeder Hund innerhalb einer Rasse anders. Es gibt Huskys, die extrem viel Wolle haben, und dann gibt es Huskys, bei denen es nicht ganz so schlimm ist. Grundsätzlich sollte man Huskys, wenn sie in unseren Breitengraden gehalten werden, auf intensive Fellpflege achten. Im schlimmsten Fall kann ein Husky (oder jeder Hund mit zwei Fellschichten) bei heißen Temperaturen durch die Unterwolle einen Hitzestau bekommen und sogar an einem Hitzeschock sterben. Stellt euch mal vor ihr lauft bei 30 Grad mit einem Schafswollganzkörperanzug durch die Gegend 🙂 . Die Unterwolle sitzt so dicht an der Haut, dass sie bei kaltem Wetter vor Kälte und Wind schützt, aber bei heißen Temperaturen die Haut nicht atmen lässt und der Hund die Hitze nicht abgeben kann. Das Huskyfell ist nun mal für sehr kaltes Klima ausgelegt, daher ist eine intensive Fellpflege umso wichtiger, wenn man in wärmeren Gebieten wohnt. So ist das im Übrigen mit allen Hunderassen, die ein zweischichtiges Fell haben. Man sollte regelmäßig, je nach Unterwolle, alle 4 bis 8 Wochen ein komplettes Enthaarungsprogramm bei diesen Hunden machen oder zu einem Hundefriseur gehen, der die Profiwerkzeuge hat und NICHT abschert.
Ich benötige, je nach „Härtegrad“ der Unterwolle zwischen 60 und 90 Minuten um einen Husky von seiner Unterwäsche 🙂 zu befreien. Da der Husky von Natur aus mit einem tollen Fell gesegnet ist, braucht er nicht unbedingt ein Bad. Wenn er sich aber gern in gut riechenden Dreck wälzt schon :-). Also liebe Hundebesitzer, lasst niemals eure Hunde abscheren, sondern kämmt was das Zeug hält bzw. lasst kämmen, dann wird alles gut 🙂
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Bekannt von VOX

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Eigene Serie bei VOX hundkatzemaus

VOX hundkatzemaus Serie Einfach schön

Die Ausbildung zum Hundefriseur ist sehr anspruchsvoll
Hund scheren: Wann ist davon abzuraten?
Gerade im Sommer denken Herrchen und Frauchen schnell daran, ihren Hund scheren zu lassen. Schließlich ist es so heiß und ihr Hund tut Ihnen leid, weil er ständig hechelt. Mit der Kahlrasur tun Sie Ihrem Vierbeiner also etwas Gutes – oder? Tatsächlich will das Scheren Ihres tierischen Freundes gut überlegt sein!
Geschorene Hunde sind im Sommer ein alltäglicher Anblick. Manchmal sind die Vierbeiner nach dem Besuch im Friseursalon kaum wiederzuerkennen und einst plüschige Fellbündel sind zu zierlichen Gestalten geworden. Wenn auch Sie mit dem Gedanken spielen, Ihren Hund zu scheren, sollten Sie zunächst darüber nachdenken, ob das überhaupt das Richtige für Ihren Vierbeiner ist. Denn im schlimmsten Fall schaden Sie ihm mit so einer Komplettrasur sogar.
Das Scheren kann gefährlich werden
Ein Hund wird normalerweise durch sein Fell vor äußeren Einflüssen wie Nässe, Schmutz und Sonne geschützt. Wenn er geschoren wird, fällt dieser Schutz weg und Ihr Liebling ist in den heißen Monaten zum Beispiel der prallen Sonne schutzlos ausgeliefert. Es kann zu Sonnenbränden kommen, die unter Umständen sogar langfristig den Haarwuchs schädigen. Dann wächst das Fell ungleichmäßig nach und bietet auch im Winter keinen ausreichenden Schutz mehr. Ohne Fell ist Ihr Hund außerdem anfällig für einen Sonnenstich oder Hitzschlag.
Hunderassen, die viel schwimmen, brauchen ihr Fell ebenfalls zum Schutz der Haut. Gehen sie kahlgeschoren ins Wasser, fangen Sie schnell an zu frieren. Außerdem wachsen Deckhaar und Unterwolle unterschiedlich schnell und nach ein paar Wochen ist Ihr Hund vielleicht nur von wolligem Unterfell bedeckt. Damit sieht er erstens nicht mehr aus wie er selbst, und zweitens ist er viel schlechter vor Umwelteinflüssen geschützt als unter seinem Deckhaar.
Auf das Fell kommt es an
Es gibt aber auch Hunderassen, die vom regelmäßigen Scheren profitieren: Wenn Ihr Hund zu einer Rasse mit schnell wachsendem Haar gehört, also zum Beispiel ein Pudel ist, tun Sie ihm mit dem Besuch im Hundesalon einen Gefallen. Dasselbe gilt für Hunde ohne Haarwechsel wie etwa Spanische Wasserhunde – da ihr Fell immer weiter wächst und nicht ausfällt, muss es regelmäßig gekürzt werden. Und auch Rassen ohne Unterfell wie Yorkshire Terrier bekommen durch regelmäßiges Scheren normalerweise keine Probleme. Achten Sie also einfach auf die Fellbeschaffenheit Ihres Lieblings und fragen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt.
Was kann ich stattdessen tun?
Wenn das Fell Ihres Hundes wirklich zu dicht wird, können Sie ihm gerade im Sommer natürlich trotzdem etwas Erleichterung verschaffen: Gegen ein Kürzen des Deckhaars ist nichts einzuwenden. Außerdem können sie auch die dichte Unterwolle mit einer Bürste auskämmen. Wenn Sie Hunde abkühlen wollen, ohne ihnen gleich ans Fell zu gehen, gibt es noch viele andere Möglichkeiten: Sorgen Sie für ausreichend Trinkwasser und verlegen Sie das Gassigehen im Sommer möglichst in die frühen Morgen- und späten Abendstunden. Außerdem freut sich Ihre Vierbeiner bestimmt über ein ausgiebiges Bad in einem Bach, See oder Fluss, das er besonders genießen kann, wenn er noch durch sein gewohntes Fell geschützt ist.
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Hund scheren
ab April 2017 in Reken.
Das Team von hund&schГ¶n kГјmmert sich liebevoll und
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Nasenspitze bis zur Rute. Unsere Hundefriseure haben
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