четверг, 12 июля 2018 г.

bauchfellentzündung_hund

Aufgeblähter Bauch

Ein aufgeblähter Bauch bedeutet die Anschwellung des Bauches über seine normale, übliche Größe (Umfang) hinaus.

Dieses häufig auftretende Phänomen wird auch als abdominale Schwellung, geblähter Bauch oder aufgeblähtes Abdomen bezeichnet und kann verschiedene Ursachen haben.

Häufige Ursachen für eine abdominale Schwellung

Das Reizdarmsyndrom (RDS) verursacht unter anderem Krämpfe und Magenschmerzen. Es kann außerdem Völlefühl, Blähungen und eine Bauchschwellung hervorrufen.

Bei einer Laktoseintoleranz ist der Körper nicht in der Lage, Laktose zu verdauen; Laktose ist Milchzucker, der in Molkereiprodukten enthalten ist. Zu den Symptomen gehören Blähungen und geschwollener Bauch.

Wenn sich der Bauch innerhalb von zwei Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten aufbläht, kann eine Laktoseintoleranz vorliegen.

Aszites ist eine krankhafte Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle.

In der Regel wird sie durch Erkrankungen der Leber (z.B. Leberzirrhose) verursacht.

Bei Leberzirrhose wird die Leber faserig.

Die Bauchwassersucht zeigt in der Anfangsphase möglicherweise keine Symptome.

Mit der Zeit nimmt die Menge der angesammelten Flüssigkeit zu und man kann eine zunehmende Schwellung des Bauches beobachten, auch außerhalb der Mahlzeiten.

Bauchwassersucht kann Beschwerden hervorrufen.

Flatulenz kann die Ursache darstellen, wenn häufig Darmgase abgegeben werden, aber keine anderen Symptome auftreten.

Jeder hat hin und wieder Blähungen; bis zu 15 Flatulenzen am Tag sind völlig normal.

Es gibt keine medizinische Definition für übermäßige Flatulenz; wenn die Blähungen Unbehagen bereiten, gibt es Mittel, sie zu mindern.

Man sollte Nahrungsmittel meiden, die einen hohen Anteil an nicht absorbierbaren Kohlenhydraten aufweisen.

Dazu gehören vor allem Bohnen und Hülsenfrüchte, Brokkoli, Kohl, Pflaumen, Äpfel und sorbitolhaltige Nahrungsmittel.

Diese werden in der Regel sehr langsam verdaut und können geringe Mengen Schwefelgas freisetzen, während sie den Darm passieren. ­

Der Ernährungsberater Ian Marber empfiehlt: “Langsam essen und das Kauen nicht vergessen”.

Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie kann eine Ursache darstellen, wenn:

1. zudem Müdigkeit auftritt,

2. ohne ersichtlichen Grund das Körpergewicht abnimmt,

3. Bauchschmerzen auftreten.

Zöliakie ist eine Gegenreaktion auf Gluten, das in Weizen, Gerste, Roggen enthalten ist, wie auch in damit hergestellten Nudeln, Brot, Kuchen und bestimmten Saucen.

Es ist eine Autoimmunkrankheit, bei der der Körper das Gluten als gefährlich einstuft und angreift; die Folge davon sind Schäden der Dünndarmschleimhaut, was deren Fähigkeit reduziert, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen.

Die Bauchblähung kann plötzlich nach den Mahlzeiten auftreten.

Ein geschwollenes Abdomen kann vor der Monatsblutung oder zu Beginn einer Schwangerschaft auftreten.

In der Schwangerschaft und kurz vor der Menstruation steigt der Progesteronspiegel.

Das prämenstruelle Syndrom kann die Muskeltätigkeit des Darms und den Stuhlgang verlangsamen; das bedeutet die Nahrung wandert langsamer durch den Körper. Die Folge sind geschwollener Bauch und möglicherweise Verstopfung.

Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, die Darmtätigkeit anzuregen, ein halbstündiger Spaziergang jeden Tag macht schon einen Unterschied.

Außerdem sollte zur Vorbeugung von Verstopfung die Ernährung umgestellt werden: wichtig ist, viel Flüssigkeit und reichlich Obst, Gemüse und Vollkorngetreide zu sich zu nehmen.

Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine dünne Bindegewebsschicht, die den Bauch auskleidet und die meisten Organe umgibt.

Die Entzündung des Bauchfells wird als Peritonitis bezeichnet.

Sie wird durch eine Bakterien- oder Pilzinfektion hervorgerufen, in der Regel infolge einer Bauchverletzung, Erkrankung oder durch eine therapeutische Vorrichtung, wie Ernährungsschlauch oder Dialysekatheter.

Die Symptome variieren je nach Infektionsursache.

Zu den häufig auftretenden Symptomen gehören:

2. Bewegungs- und Druckschmerzen im Unterleib

3. Schwellung oder Weitung des Bauches

6. Verstopfung oder Meteorismus

Die längerfristige Einnahme kortisonhaltiger Medikamente kann zu einer abdominalen Weitung führen.

Kortisonmittel bewirken Fettzunahme und Muskelschwäche. Als Behandlungsmaßnahme sollte, falls möglich, die Steroiddosis vermindert werden.

Störungen der Bauchwand

Eine allgemeine Bauchschwellung wird in der Regel durch Fettleibigkeit verursacht, normalerweise geschieht dies im Rahmen einer allgemeinen Zunahme des Körpergewichts.

Eine lokale Schwellung kann folgende Ursachen haben:

1. Lipom – eine gutartige Fettgeschwulst

2. Leistenbruch oder Leistenhernie – normaler oder eingeklemmter Bruch

In der Bauchhöhle

1. Bauchwassersucht – Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, in der Regel bedingt durch eine Organinsuffizienz (Herz oder Leber) oder durch bösartige Ablagerungen im Bauchfell.

2. Gas – übermäßiges Gasvorkommen im Darm, normalerweise aufgrund von Ernährungsproblemen oder Enzymmangel, Luftschlucken, bei unvollständigem oder vollständigem Darmverschluss.

3. Gas in der Bauchhöhle, z.B. durch einen Darmdurchbruch.

Vergrößerung eines Organs

Jedes in der Bauchhöhle liegende Organ (Leber, Nieren, Milz, Bauchspeicheldrüse usw.) kann sich vergrößern; die Ursachen dafür sind:

1. Infektionen, wie Hepatitis.

2. Krebs – Lymphom, Vergrößerung der Milz, Eierstockkrebs.

3. Kongestion der Leber aufgrund einer Herzinsuffizienz.

4. Angeborene Erkrankungen, wie eine polyzystische Niere.

5. Okklusion, kann eine Weitung des Darms verursachen.

Ursachen für eine Schwellung im Bereich des Bauchnabels

  • Nabelbruch (Hernia umbilicalis oder paraumbilicalis)
  • Magenkarzinom
  • Auf Höhe des Querkolon: z.B. Karzinom, Verstopfung, Divertikulitis
  • Im Dünndarm: z.B. Morbus Crohn
  • Retroperitoneal: Aortenaneurysma oder Lymphadenopathie

Geschwollener Bauch nach dem Essen

Bei manchen Menschen tritt die abdominale Schwellung nur dann auf, wenn sie außer Haus essen, wenn sie beispielsweise Nudeln, Reis oder Kartoffeln in einem Restaurant zu sich nehmen.

Der Grund dafür kann das wiederhole Aufwärmen der Speisen sein.

Es scheint, dass das nochmalige Aufwärmen stärkehaltiger Nahrungsmittel zu einer Veränderung der Molekülstruktur führt, es entsteht resistente Stärke; diese wird wohlmöglich nicht im Dünndarm sondern im Dickdarm verdaut. Die stärkespaltenden Bakterien produzieren Gas und somit Blähung.

Manche Menschen haben mit der Verdauung von Stärke größere Schwierigkeiten als mit anderen Substanzen. Man muss deshalb nicht auf diese Nahrungsmittel verzichten, es sollte lediglich ein Aufwärmen vermieden werden. Umgewandelte Nahrungsmittel, wie Fertiggerichte und vorgebackenes Brot, enthalten noch resistentere Stärke.

Natürliche Heilmittel bei geblähtem Bauch

Abhängig von der Ursache des geschwollenen Abdomens lassen sich die Symptome möglicherweise leicht zu Hause behandeln.

Kleinere Mahlzeiten können vorbeugend wirken.

Man sollte langsam essen und der Nahrung genügend Zeit geben, im Magen verarbeitet zu werden.

Ist der Bauch aufgrund von Darmgasen gebläht, sollten kritische Lebensmittel vermieden werden; dazu gehören Bohnen und bestimmte Gemüsesorten wie Brokkoli und Kohl.

Kohlensäurehaltige Getränke vermeiden und nicht mit Strohhalm trinken.

Wer langsam isst, schluckt weniger Luft, die zu einer Blähung des Bauches führen kann.

Bei Laktoseintoleranz wird der Verzicht auf Milchprodukte die Bauchschwellung lindern.

Im Falle eines Reizdarmsyndroms hat sich gezeigt, dass das Vermeiden von Stress und eine vermehrte Zufuhr von Ballaststoffen zu einer Linderung der Symptome führen.

Bei Bauchwassersucht helfen Bettruhe und eine verringerte Natriumzufuhr, damit sich der Körper von der überschüssigen Flüssigkeit befreien kann.

Diagnose und Untersuchungsverfahren

1. Urinanalyse: kann bei Patienten mit Blasen- oder Nierenkrebs Blut im Urin (Hämaturie) feststellen.

4. Blutbild: Zählung der weißen Blutkörperchen bei Infektionen oder Neoplasien, Blutarmut bei anomaler vaginaler Blutung in Zusammenhang mit Fibromen oder als Folge von Krebs.

5. Blutuntersuchung : Hypokaliämie oder Urämie können einen nicht mechanischen Darmverschluss verursachen.

6. Leberfunktionstests: bei Leberinsuffizienz, cholestatische Hyperbilirubinämie mit Karzinom der Bauchspeicheldrüse, Hypalbuminämie, verbunden mit Bauchwassersucht.

7. Röntgenuntersuchung des Bauchraums, Kolonkontrasteinlauf: bei Verstopfung, Dickdarmerkrankung, Darmverschluss.

8. Sigmoidoskopie oder Koloskopie .

9. Weitere mögliche Untersuchungsverfahren sind CT und Parazentese.

Therapie und Prävention

Bei einer erhöhten Darmgasproduktion, Verstopfung oder kleineren Verdauungsbeschwerden kann die Behandlung darin bestehen, die Ernährung ballaststoffreicher zu gestalten, Kräuter zu verwenden und die Lebensgewohnheiten zu ändern.

Eine andere, wirksame Methode besteht darin, die Verdauungsenzyme, die der Körper mit dem Alter verliert, zu ersetzen.

Ein gutes Verdauungssystem enthält verschiedene Enzyme, denn die verzehrten Nahrungsmittel brauchen jeweils unterschiedliche Enzyme, um verdaut werden zu können.

Eine einfache und schnelle Selbsthilfemaßnahme besteht darin, ein Ess-Tagebuch zu führen.

Dort wird alles notiert, was und wie viel den Tag über gegessen wird, zu welcher Zeit die Mahlzeiten stattfinden und wie man sich danach fühlt.

Die Notizen werden nach einer Woche analysiert und dabei nach Nahrungsmitteln, Kombinationen oder Essenszeiten gesucht, die der Grund für das Völlegefühl sein könnten.

Wenn die Ursache bekannt ist, kann die Ernährung derart umgestellt stellt werden, dass die problematischen Nahrungsmittel vom Speiseplan gestrichen und bestimmte Verhaltensweisen unterlassen werden.

Nachfolgend einige nützliche Tipps zur Linderung von Blähung, Gasbildung und Völlegefühl:

  • Viel frisches Obst und Gemüse essen. Sie haben einen hohen Anteil an Ballaststoffen und wirken Verstopfung entgegen.
  • Reichlich helle Flüssigkeiten trinken. Auf diese Weise wird die Wanderung der Nahrung durch den Darm begünstigt und im Dickdarm verbleibt Flüssigkeit.
  • Auf alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke verzichten, insbesondere auf Bier. Das Kohlendioxid kann im Magen eingeschlossen werden und Völlegefühl verursachen.
  • Frische und naturbelassene Nahrungsmittel bevorzugen. Verpackte Lebensmittel enthalten Konservierungsstoffe und sind schwerer zu verdauen.
  • Die Packungsaufschriften lesen und Speisen meiden, die viel Natrium enthalten. Natrium entwässert den Körper und verursacht Wasserretention.
  • Den Verzehr von Milchprodukten mäßigen, wenn Laktoseintoleranz vorliegt; vorzugsweise laktosefreie Produkte wählen.
  • Extrem kalte oder heiße Speisen bewirken eine erhöhte Luftaufnahme beim Essen und sollten deshalb vermieden werden.
  • Auf Koffein verzichten, weil es eine anregende Wirkung hat und das Verdauungssystem überreizen kann.
  • Nahrungsmittel mit hohem Fettgehalt meiden, weil sie schwer verdaulich sind und Verdauungskrämpfe hervorrufen können.
  • Regelmäßige Bewegung begünstigt die Darmtätigkeit, vor allem morgens vor dem Frühstück.
  • Frauen können Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um dem prämenstruellen Syndrom vorzubeugen und somit die für den Monatszyklus typische Schwellung zu mindern.
  • Die Ballaststoffzufuhr stufenweise bis auf 25-30 g pro Tag steigern. Ballaststoffe verringern Verdauungsbeschwerden, auch Blähbauch und Völlegefühl.
  • Als vorbeugende Therapie kann eine regelmäßige Dickdarmreinigung in Betracht gezogen werden.

Diese Änderungen sollten nicht alle auf einmal, sondern schrittweise eingeführt werden. Studien zeigen, dass die Menschen ihr Verhalten auf diese Weise leichter umstellen können. Fortschritte sollten notiert werden, das gibt die notwendige Motivation, das Leben zu ändern und zu verbessern.

Aktivkohle oder medizinische Kohle ist ein sehr wirksames, natürliches Heilmittel bei andauernder Bauchschwellung. Sie sind in der Apotheke in Form von Kompretten oder Kapseln erhältlich.

Kohle hilft bei Bauchkrämpfen, Kolitis, Aerophagie, Meteorismus, Maldigestion und Verstopfung.

Hunde Stpmach Schwellung : Ursachen und Behandlung

Aufblasen / Magen-Volvulus Dilatation

Genannt kann "die Mutter aller Notfälle," unbehandelte Magen-Dilatation und volvulus (GDV) tödlich für einen Hund innerhalb von Stunden zu sein. Aufblasen passiert, wenn Gas oder Lebensmittelindustrie Magen eines Hundes. GDV passiert, wenn die aufgeblähten Bauch dreht, Trapping das Gas im Inneren, und Absperren Blutversorgung des Magens.

  • Sein tiefes Oberkörper. Rassen wie die Deutsche Dogge, Bernhardiner und Weimaraner sind an der größten Gefahr für aufblasen; als eine Angelegenheit von der Tat, Hunde mit einem Gewicht über 99 £ haben eine 20% aufblasen Risiko. Obwohl selten, kann kleine Hunde auch aus dem Zustand leiden.
  • Füttern Sie Ihren Hund nur eine Mahlzeit am Tag.
  • Eine Familiengeschichte von aufblasen / GDV.
  • Zu schnell Essen.
  • Sein älter; Hunde zwischen 7-12 Jahre alt sind, mit dem höchsten Risiko.

  • Füttern Sie Ihren Hund zwei oder mehr Mahlzeiten täglich
  • Fügen Sie Konserven
  • Achten Sie darauf, Ihren Hund nach einer vollen Mahlzeit ruht; keine anstrengenden Übung auf vollen Magen

Eine schnelle Untersuchung des Abdomens Ihres Hundes kann auch Ihnen helfen, einige der Anzeichen von Magenbeschwerden zu erkennen. Um Magen Ihres Hundes zu untersuchen, fühlen sich nach Zärtlichkeit auf Berührung, Wärme, Klebrigkeit, Klumpen, und natürlich, Schwellungen. Nehmen Sie Ihren Hund zum Tierarzt sofort, wenn Sie irgendwelche Probleme feststellen.

Krankheit: Bauchfellentzündung (Peritonitis)

Beschreibung

Als Bauchfellentzündung bezeichnet man eine Entzündung der dünnen Haut, die alle im Bauchraum gelegenen Organe und die Bauchhöhle wie eine Tapete überzieht.

Dringlichkeit

Gefährlichkeit

Im Allgemeinen zieht sich eine Bauchfellentzündung über mehrere Tage, manchmal Wochen hin, während die Symptome Bauchschwellung, Abgeschlagenheit, Fieber und Appetitlosigkeit nach und nach an Intensität zunehmen. Wird die Peritonitis durch eine Krankheit verursacht, können die Symptome der Grundkrankheit noch hinzukommen. Die Bauchfellentzündung kann sehr schmerzhaft für den Hund sein.

Häufige Ursachen der Bauchfellentzündung ist der Riss oder eine ähnliche Schädigung eines Hohlorgans (bspw. Blase, Darm, Magen), wie nach einem Unfall oder durch einen spitzen Fremdkörper verursacht. Die Entzündung selbst entsteht aufgrund des austretenden Darminhalts bzw. Urins. Ebenfalls mögliche Ursachen sind virale und bakterielle Infektionen, Parasiten sowie einige Tumorarten.

Die Diagnose gestaltet sich im Normalfall als recht einfach und erfolgt anhand des klinischen Befundes und der labordiagnostischen Untersuchungen. Eine Bauchfellentzündung muss unter allen Umständen stationär behandelt werden, um den Patienten zu stabilisieren. In vielen Fällen ist anschließend eine Operation notwendig, wenn z.B. ein Fremdkörper vermutet wird oder eine gerissene Blase genäht werden muss.

Notfallmaßnahmen

Bei der Bauchfellentzündung handelt es sich um einen klinischen Notfall, von dem Lebensgefahr für Ihr Tier ausgeht. Bringen Sie Ihren Hund so schnell wie möglich zu einem Tierarzt, gerade dann, wenn er schwere Schmerzäußerungen zeigt und lethargisch ist.

DoggyDoc: Helfen Sie Ihrem Hund wenn er krank ist und halten Sie ihn gesund

Bauchfellentzündung

Zum SeitenanfangAllgemeines

Der Fachausdruck Peritonitis bezeichnet eine lebensbedrohliche Entzündung des Bauchfelles. Das Bauchfell überzieht als dünne, gut durchblutete Haut den gesamten Bauchraum mit den darin enthaltenen Organen. Durch die vielen kleinen Gefässe können Erreger, die auf Grund der verschiedensten Ursachen in die Bauchhöhle gelangen, über das Bauchfell in die Blutbahn aufgenommen und so im ganzen Körper verteilt werden. Dieser Vorgang führt zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild mit gleichzeitiger Infektion mehrerer Organe. Der Körper reagiert auf eine Bauchfellentzündung mit unterschiedlichsten krankhaften Reaktionen, die von Fieber bis zu Kreislaufversagen und Gerinnungsstörungen reichen.

Die Ursachen einer Bauchfellentzündung können ganz verschiedener Natur sein. Die Entzündung kann durch Erreger, meist Bakterien, verursacht werden, oder aber auf Grund von sich im Bauchraum befindenden Substanzen entstehen, welche am Bauchfell eine Entzündung auslösen. Ein Beispiel für eine solche Substanz ist der ungewollte Röntgenkontrastmittelaustritt durch einen Defekt in der Darmwand bei Röntgenuntersuchungen des Bauches.

In den meisten Fällen entsteht die Entzündung jedoch als Folge einer Schädigung eines Organs im Bauchraum. Dabei kommt es zu einer Verschleppung von Krankheitserregern aus einem Hohlorgan in die Bauchhöhle auf Grund einer Wandschwäche, einer Entzündung der Darmwand oder durch die Schädigung nach medizinischen Eingriffen. Häufig geschieht dies bei einer akuten Blinddarmentzündung oder beim Durchbruch eines Magengeschwürs durch die Magenwand.

In ganz seltenen Fällen entsteht eine Bauchfellentzündung durch Erreger, die von Organen ausserhalb der Bauchhöhle auf dem Blutweg zum Bauchfell gelangen oder bei gynäkologischen Erkrankungen von den Beckenorganen aufsteigen (siehe folgende Auflistung).

Zum SeitenanfangUrsachen

Bauchfellentzündung als Folge einer Schädigung von Bauchorganen:

Von aussen verursachte Schädigungen des Bauchraumes:

Keimverschleppung über den Blutweg oder bei gynäkologischen Erkrankungen

Zum SeitenanfangSymptome

Das dominierende Symptom sind starke Bauchschmerzen, die bei Bewegung stärker sind als in Ruhe sowie eine harte Anspannung der Bauchdecke. Die Schmerzen führen meist zu einer Schonhaltung mit gekrümmtem Rücken und angezogenen Beinen. Zusätzlich kommt es zu Brechreiz sowie einem Stuhl- und Windverhalt mit aufgeblähtem Bauch.

Die schwere Entzündung löst im Körper eine Reaktion in Form von Fieber und einem Pulsanstieg aus. Die Betroffenen werden zunehmend blass, werden kaltschweissig und zeigen Zeichen der Austrocknung. Eine Peritonitis kann jedoch auch schwerwiegendere Symptome wie zum Beispiel einen Blutdruckabfall auslösen.

Zum SeitenanfangDiagnose

Bei der ärztlichen Untersuchung wird erst in einer genauen Befragung versucht, die Ursache der Beschwerden zu erforschen. Angaben über bestehende Erkrankungen und eventuelle frühere ähnliche Beschwerden können für die Suche der Grunderkrankung sehr wichtig sein. Die Diagnose einer Bauchfellentzündung wird in den meisten Fällen durch die einfache körperliche Untersuchung gestellt. Die Anspannung der Bauchdecken schon bei leichtem Druck sowie Schmerzhaftigkeit beim Beklopfen und Abtasten des Bauches sind charakteristische Zeichen einer Bauchfellentzündung. Zusätzlich sollte eine Untersuchung des Mastdarmes mit dem Finger erfolgen, um eventuelle Darmblutungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum zu ertasten. Allgemeine Blutuntersuchungen liefern Werte über vorhandene Entzündungszeichen und die Mitbeteiligung anderer Bauchorgane wie Niere und Leber.

Zur Ursachensuche wird ein Röntgenbild des Bauchraumes erstellt sowie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. In diesen beiden bildgebenden Verfahren lassen sich für die Diagnosestellung wichtige Befunde wie freie Luft und Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum erkennen.

Zum SeitenanfangTherapie

In den meisten Fällen beruht die Entstehung einer Bauchfellentzündung auf der vorhergehenden Schädigung eines Bauchorgans. In diesem Fall ist nach der genauen Ursachensuche eine operative Therapie unumgänglich. Die Art der Operation wird dabei durch das Grundleiden bestimmt und beinhaltet die Behandlung des erkrankten Organs, intensivmedizinische Überwachung nach der Operation und die Verabreichung von Antibiotika über eine Infusion.

Wenn die Krankheitserreger, welche die Peritonitis auslösen, von einem entfernten Organ über das Blut angeschwemmt werden, kann auf eine Operation verzichtet werden. Die Therapie besteht dann lediglich in der Beseitigung der Erreger aus dem Bauchraum durch die Verabreichung von Antibiotika.

Die Prognose ist insgesamt sehr ernst und unterscheidet sich leicht, abhängig von der Grunderkrankung. Die Zeitdauer bis zu einem medizinischen Eingreifen spielt für die Prognose ebenso eine Rolle wie Alter und Allgemeinzustand des Patienten. Als schwerwiegendste, lebensbedrohliche Komplikation gilt ein Kreislaufversagen auf Grund einer Verteilung der Erreger im ganzen Organismus und nachfolgender Entzündung verschiedenster Organe. Dieses Krankheitsbild wird in der Fachsprache auch septischer Schock genannt.

Universal Cat Club e.v.

- Virus: Familie der Coronaviren

- Trockene und feuchte Form

- trockene Form kann man eine Zeit lang behandeln

- feucht Form führt in kurzer Zeit zum Tod

- Ist nicht Heilbar und nicht Vorbeugsam

- eine der schlimmsten Katzenkrankheiten

Durchfall oder Schupfen. Doch manchmal kann es auch aus noch nicht erklärbaren Gründen

passieren, dass die Coronaviren mutieren und es zur Feline Infektiöse Peritonitis kommt. Eine Theorie die sein könnte ist, eine Kätzin bekommt Junge, und alle Kätzchen eines Wurfs sind kurz nach der Geburt durch die Immunabwehr ihrer Mutter geschützt. Nach 4 bis 5 Wochen lässt dieser Schutz nach. Zu diesem Zeitpunkt infizieren sich die Kätzchen bei ihrer Mutter oder einer anderen Katze mit dem Coronavirus (rund 80% aller Katzen hatten schon einmal Kontakt mit dem Virus). Viele überstehen diese Infektion ohne Symptome, einige sind etwas verschnupft, die anderen haben etwas Durchfall, doch im Großen und Ganzen verläuft die Infektion glimpflich, und die eigene Immunabwehr des Kätzchens beginnt das Virus zu bekämpfen. In der ersten Kampfphase haben die Kätzchen recht hohe so genannte Virus-Titer. Verläuft der Kampf erfolgreich, sinkt der Virustiter mit der Zeit. Doch das Immunsystem tötet nicht alle Viren ab. Es kann die Viren nur in Schach halten, d.h. es bewirkt, dass sich die Viren nicht weiter vermehren und so nach und nach aussterben. Damit kann die Katze gut leben – sie ist nicht krank und muss es auch nicht werden. Wie es das Unglück aber so will, kann in dieser Phase das Immunsystem versagen: z.B. durch den Stress, dem ein Kätzchen ausgesetzt ist, wenn es zu seinen neuen Besitzern umzieht.

- Virus: Feliner Immundefiziensvirus (schätzungsweise Mutation des Leukosevirus)

- vergleichbar mit dem Menschlichen HIV

- ist nicht auf dem Menschen übertragbar

- verläuft langezeit symptomlos

- Impfung ab der 8. Lebenswoche

- ist gerade in der Zucht sehr wichtig da sich die Katzen gegenseitig anstecken

- Verdickung des Herzmuskels

- Wird teilweise Vererbt

- Kommt oft bei großen Katzen vor

- Nach § 11b des Tierschutzgesetzes gilt PKD Zucht als Qualzucht.

(Zwischenformen zwischen Viren und Bakterien)

- Kann chronisch werden

- Vor allem Katzekitten können davon tödlich befallen werden

- Impfung in der 8. Lebenswoche

- Wiederholung in der 12. Lebenswoche.

- tritt bei allen Katzen Arten auf auch bei Waschbären

- Bekannt auch unter Staupe oder Katzen Pest

- Impfung ab der 8. Woche bei Kitten

Die Krankheit ist eng verwandt mit der Pavovirose des Hundes und der infektiösen Panleukopenie der Marderartigen. Bei Menschen kann das Verwandte, aber wesentlich weniger gefährliche Parvovirus B19 Erkrankungen auslösen.

Pränatale und perinatale Infektionen führen zu einer Kleinhirn-Ataxie.

Ist die Katze an einer Panleukopenie erkrankt, sind die Heilungssaussichten abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und einer effektiven Behandlung.

- übertragbar auf alle Tiere, auch Menschen

- Impfung möglich und erforderlich

- gilt in Deutschland als ausgestorben

- trotz Jahrtausender Bekanntheit gibt es keine Therapie

Was ist mit meinem Hund los?

Wenn sie etwas schneller läuft gluckert sie wie ein Sack voll Wasser. Vorhin waren wir auch wieder draußen, und als wir wieder zuhause waren hat sie sich einfach im Hof hingelegt und wollte nicht mehr weiter. Erst nach ner Weile gut zureden etc. ist sie dann endlich reingekommen. Als ich sie dann am Bauch streichelte fühlte sie sich komisch an, und wenn man leicht auf den Bauch drückte gab es wieder dieses komische Geräusch =(

Bitte meldet euch, falls ihr wisst um was es sich handelt und was man machen kann!

Es ist keine Darmverschlingung oder Magendrehung, nix von all dem genannten.

Sie hat den ganzen Magen voller. Steine, Steine die zum Teil groß wie Kinderfäuste sind. Es war kein gluckern, sondern das klappern von Steinen, die sie -warum auch immer- runtergeschlungen hat. Ich vermute, dass es die Steine sind, die unser kleiner Hund (Leica) immer mit nach Hause trägt. Vor ein paar Tagen haben wir ganze Eimer voll Steine weggebracht, die sie angeschlappt hatte. Und in den nächsten Tagen muss Ronja die neuen mitgebrachten Steine gefressen haben.

In ihrem Magen waren über drei Kilo Steine, der Arzt hat alle entfernt. Sie is jetz natürlich total geschafft und müde, und darf die nächsten Tage nichts fressen.

Aber zum Glück ist alles gut gegangen :) danke an alle Antworter!

Trending Now

sag dort, dass du schwierigkeiten mit den kosten hast. die haben durchaus verständnis dafür. und fast jeder tierarzt bietet ratenzahlung an.

wenn dir an ronja was liegt, bring sie zum doc! schnell!

vielleicht hilft es, wenn ihr für den kleinen hund immer ein spielzeug (quitscheente, kleiner ball. ) mit rausnehmt, so dass er permanent was im maul hat und nicht die steine durch die gegend und gar mit nach hause schleppt.

Bei Pferden ist es sogar wie ne Volkskrankheit. Das passiert hauptsächlich bei großen Hunden sehr häufig, vorallem, wenn sie anstatt 2x täglich, nur einmal täglich Futter bekommen. Bitte, bitte geh sofort zum Tierarzt, laß Rechnung Rechnung sein, Dein Hund ist jetzt wichtiger und leidet bestimmt schon Todesqualen, wenn es wirklich die Magen/Darmdrehung ist, ist sie in Todesgefahr! Die Rechung kannst du bestimmt in Raten abstottern! Viel Glück und gute Besserung, bitte schreib uns, als Kommentar, was es war und obs Ronja wieder gut geht!

geh bitte mit ronja zum tierarzt. ich bin mir sicher, dass er mit einer ratenweisen begleichung der rechnung einverstanden ist. aber das sollte jetzt eigentlich nicht dein hauptproblem sein. denk doch an dein tier. die arme!

geh zum tierarzt,

vereinbare eine ratenzahlung.

oder ins nächste tierheim.ansonsten kann es sein das dein hund stirbt.

das kann ja wohl nicht angehen das du das tier erstmal 2 tage leiden läßt!

mit krankheiten spaßt man nicht.

bei dir hört es sich fast an wie bei einer katzenseuche(pavovierose)

wünsche viel glück mit deiner ronja

Pagination

Report Abuse

Additional Details

If you believe your intellectual property has been infringed and would like to file a complaint, please see our Copyright/IP Policy

Report Abuse

Additional Details

If you believe your intellectual property has been infringed and would like to file a complaint, please see our Copyright/IP Policy

Report Abuse

Additional Details

If you believe your intellectual property has been infringed and would like to file a complaint, please see our Copyright/IP Policy

Asche zu Asche

Warum Anna zur Mörderin wurde

Den “Krienser Gruess” kennen heute nur noch wenige. Ende der 1940er Jahre wusste in der Region aber jedes Kind, worauf die mit zwei Händen angedeutete Vorwärtsbewegung anspielt: Ein unfassbares Verbrechen, das sich auf dem Mattenhof zugetragen hatte - und das bis heute Rätsel aufgibt.

Das Mattenhof-Areal ist im Umbruch. Eine Grossbaustelle. Aber mitten drin – wie aus der Zeit gefallen – steht sie noch: Die alte Scheune des Bauernhofs, der dem Gebiet seinen Namen gegeben hat. Wer von Schauergeschichten fasziniert ist, dem dürfte mulmig werden, wenn er des Nachts an der Baustelle vorbeigeht. Sollte es Geister geben, so könnte es sein, dass sich dort eine Frauengestalt im Nachthemd durch die Finsternis bewegt. Denn just an diesem Ort hat sich vor 75 Jahren ein grausamer Mord ereignet.

An jenem Morgen im Februar 1942, an dem die Geschichte ihren Anfang nimmt, sitzen die beiden Mattenhofbrüder Alois und Leo zusammen mit ihrem Knecht in der Küche des Wohnhauses und warten auf das Frühstück. Es hängen dicke Wolken am Pilatus, das Thermometer hat die Nullgradgrenze seit Wochen nicht überschritten. Die Magd Anna wuselt hektisch in der Küche herum, eilig tischt sie Brot, Käse und Kaffee auf. Verschlafen habe sie. Alois brummt. Seine Gedanken sind woanders. Er macht sich Sorgen um seine Schwester. Marie hat Krebs, erst vor ein paar Wochen wurde sie deswegen operiert. Und heute, da blieb sie wortlos im Bett liegen, als er durch ihr Stübchen lief. Seinen im Vorbeigehen geäusserten Morgengruss «Gelobt sei Jesus Christus» hat sie ignoriert. Sonst antwortet sie darauf immer mit “In Ewigkeit Amen.” Mit dem Alter wird sie kauzig, denkt Alois.

Wüsste er, was sich nur wenige Minuten vor seinem Eintreffen in der Küche abgespielt hat, bliebe im wohl das Frühstück im Halse stecken.

  • subtitles off
  • captions off

Das rätselhafte Verschwinden des Fräulein Marie

Verwehte Spuren im Schnee

In den folgenden Tagen ist ganz Kriens in Aufruhr. Das Fräulein Marie ist verschwunden. Sie war an jenem stürmischen Sonntag in die Morgenmesse gegangen und ist nicht mehr zurückgekehrt. Zum letzten Mal will sie von einem Bekannten auf dem Kirchweg bei der Pauluskirche gesehen worden sein – seither fehlt von ihr jede Spur.

Der Bauer schickt seinen Knecht los, um nach seiner Schwester zu suchen. Auf Skier sucht er auf der Allmend nach Spuren - ohne Erfolg. Der eisige Wind hat alles verweht. Am Radio wird eine Vermisstmeldung durchgegeben. Dutzende von Helfern suchen nach der Vermissten. Doch obwohl die Polizei den Hof auf den Kopf stellt und Spürhunde einsetzt, bleibt die Dame des Hauses verschwunden. Alois glaubt, dass seine Schwester verunglückt ist. Oder ist sie vielleicht überfallen worden? Er geht im Kopf alle Möglichkeiten durch, sucht sämtliche Schluchten ab in die seine Schwester bei ihrem Spaziergang hätte stürzen können. Ohne Erfolg. «Angesichts der gewaltigen Schneemassen bleibt nichts anderes übrig, als zuzuwarten», stellt der Chef der Kantonspolizei schliesslich fest. Es vergehen Monate bis sich zeigt, dass auch diese Hoffnung vergebens ist. Der Schnee schmilzt, doch Marie bleibt verschwunden.

Nun begibt es sich, dass zu jener Zeit eine Rutengängerin in Kriens lebt, die eine Verbindung zum Übersinnlichen zu haben glaubt. Als Graphologin untersucht sie auch Handschriften und zieht daraus Rückschlüsse auf den Charakter der Schreibenden. Im Dorf allerdings steht man ihren Fähigkeiten skeptisch gegenüber und geht ihr aus dem Weg. Was auch mit der aufälligen Erscheinung von Frau Stöckli zu tun haben dürfte, die mehr dem «männlichen Typus» entspricht, wie die Zeitungen schreiben. Durch Zufall erfährt sie im Pfarrhaus vom Verschwinden der Marie und bittet die Schwester des Priesters um ein Schriftstück der Vermissten. Die Schreiberin hatte keinerlei «schwermütige Anwandlungen», schliesst sie – und greift zum Pendel. Ihre Untersuchungen münden in einem schrecklichen Verdacht: Marie sei ermordet worden, verkündet sie. Und zwar von jemandem, der in der Familie lebe.

Der Pfarrer rät der hellsichtigen Frau Stöckli auf den Polizeiposten zu gehen. Der dortige Polizist aber zuckt nur die Achseln. Bevor man etwas unternehmen könne, müsse man eine Leiche finden. Die Graphologin ist verärgert. «Sie werden noch an mich denken! Der arme Mensch ist im Ofen verbrannt worden», schreit sie dem Polizisten beim Abschied zu. Und sie sollte recht behalten.

Ein schrecklicher Fund

Die Knochen im Garten

Die Graphologin geht zum Amtsstatthalter, wird aber auch von ihm nicht ernst genommen. Erst nachdem alle anderen Spuren im Nichts verlaufen, untersucht er den gruftartigen Ofen in der Küche sowie die nähere Umgebung. Dabei macht er eine unheimliche Entdeckung. Im Garten, wo die Asche entsorgt wird, stösst er auf Knochen. Selbst dem hartgesottenen Beamten läuft es bei diesem Fund eiskalt den Rücken runter.

Der Amtsstatthalter macht sich nun daran, die Magd Anna zu verhören die an jenem Wintermorgen den Ofen in der Küche eingeheizt hatte.Er sagt ihr auf den Kopf zu, sie habe für das Verschwinden der armen Marie gesorgt. «Das könnte ich nicht», lautet die Antwort.

Anna sagt die, ohne dass ihr eine Aufregung anzumerken wäre. Sie schildert detailliert, wie Marie sich an jenem Morgen vor dem Kirchgang mit einem gut gelaunten «Ade» von ihr verabschiedet habe. Sollte sich die Graphologin doch als Spinnerin herausstellen?

Der Amtsstatthalter wechselt die Strategie, lässt die Magd erst einige Zeit in der Untersuchungszelle schmoren, legt ihr dann die gefundenen Indizien auf den Tisch und nimmt sie ins Kreuzverhör. «Was haben Sie gemacht? Haben Sie auf dem Mattenhof Geld gestohlen? Hat ihr Mann sie dazu veranlasst? Wie ist es gegangen? Was taten Sie zuerst? Wann haben Sie den Entschluss gefasst?» Die Fragen prasseln auf Anna ein. Sie wehrt sich, streitet ab, leugnet hartnäckig. Irgendwann gibt sie auf. Der Untersuchungsleiter fragt sie schliesslich zum wiederholten Mal, ob sie es eigentlich allein gemacht habe. Und sie antwortet mit einem schlichten «Ja.»

" the_caption="Der Tatort: Mattenhof Kriens" contenteditable="false">

Wie genau sich die grausige Tat abgespielt hat, erfahren die Beamten erst nach und nach. In einem mühsamen Verhör rückt Anna nur Stück für Stück mit der Sprache heraus. Demnach schlich sie sich an jenem Morgen in das Zimmer ihrer Vorgesetzten, als deren Brüder gerade das Haus verlassen hatten, um die Arbeiten im Stall zu erledigen. «Ich griff der noch halb Schlafenden mit der Hand unter das Hinterhaupt in die Haare, schlug den Kopf drei-, viermal an die Bettkante, bis sie zwar noch nicht tot war, aber bereits röchelte. Dann wiederholte ich drei-, viermal das Aufschlagen des Kopfes am Bettgestell, bis sie leblos schien. Daraufhin habe ich die blutende Leblose in die Küche geschleppt und sie kopfvoran in den Ofen gestossen.» Zur Zeit, als das Morgenessen eingenommen wurde und sie seelenruhig den Kaffee servierte, war die Leiche im Ofen. Und sobald die Brüder in die Kirche gegangen waren, entzündete Anna das Feuer.

Die Ermittler können kaum glauben, dass diese erst 25 Jahre alte Magd zu einer solchen Tat fähig ist. Irgendetwas geht nicht auf. Eine erneute Untersuchung des Ofens zeigt, dass Marie darin kaum Platz gefunden hätte. Die Leiche muss vor dem Verbrennen zerstückelt worden sein. Im Keller vermutlich, wo tags zuvor ein Schwein geschlachtet worden war. Kann dies ein Mensch in so kurzer Zeit überhaupt alleine bewerkstelligen? Anna schweigt eisern. Der Untersuchungsrichter vermutet, dass ihr Ehemann in die Sache verwickelt ist.

Er bestürmt sie immer wieder: “Sagen sie nur, dass Ihr Mann auch mitgemacht hat.” Und siehe da. Nach 14 Tagen Haft folgt Anna seinem Drängen - und widerruft ihr Geständnis. Ihr Gatte Friedrich sei es gewesen, der Marie erwürgt und den Mord begangen habe. Sie sei «innerlich nicht damit einverstanden» gewesen. Nun wird auch der Ehemann im Stakkato-Ton mit Fragen bombardiert. Er streitet alles ab.

Er bleibt dabei, dass er von nichts gewusst habe. Weder von den Diebstählen, die seine Frau auf dem Mattenhof begangen haben soll, noch von dem Mord.

Inzwischen liegt das Gutachten des gerichtlich-medizinischen Instituts Zürich zu den Knochenfragmenten vor. Nun haben die Ermittler Gewissheit: Es handelt sich um menschliche Überreste. Marie wurde ihrer Familie «durch ruchlose Tat entrissen», wie es in der Todesanzeige heisst, die nun erscheint.Der Fall erschüttert die ganze Region. Eine Vorwärtsbewegung mit der Hand– das Schieben einer Leiche in einen Ofen andeutend – wird seither als «Krienser Gruess» bezeichnet.

Das Ehepaar wird nun zur psychiatrischen Begutachtung in die Heilanstalt St. Urban überwiesen. Die Ärzte sollen klären, ob die beiden geisteskrank sind. Während sich Friedrich in das Unvermeidliche fügt und weiterhin betont, unschuldig zu sein, fällt den Psychiatern an Anna auf, mit welcher Kälte und Rohheit sie über den Mord spricht. Gegenüber den Angehörigen zeigt sie keinerlei Mitgefühl, wohingegen sie sich selber schwer bedauert, weil sie so «schwere Stunden» durchmachen muss. «In Anbetracht ihrer Gefühllosigkeit, ihres Egoismus und besonders ihrer Lügenhaftigkeit halten wir dafür, dass ihrer Behauptung, sie hätte den Mord niemals allein ausführen können, wenig Glauben zu schenken ist», heisst es letztlich im Gutachten. Das Kriminalgericht kommt zum gleichen Schluss. Es verurteilt Anna zu lebenslänglichem Zuchthaus. Friedrich dagegen wird Mangels an Beweisen vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Er bekommt aber einen Monat Gefängnis wegen Hehlerei, weil die Geschenke an ihn mit dem Diebesgut bezahlt wurden. Und weil ihm eine «moralische Schuld an der Verfehlung seiner Ehefrau» vorgeworfen wird.

Die Geschichte einer Mörderin

Ein Mädchen mit leichtsinnigem Charakter

Wie ist Anna zu einer kaltblütigen Mörderin geworden? Das ist die Frage, die bis heute offen bleibt. Eine Hypothese bietet – wie nicht selten bei Straftätern – die schwere Kindheit, die sie erleben musste. «Von meinen Eltern weiss ich nicht viel.» Das sind die Worte, mit denen sie den Lebenslauf zu schreiben beginnt, den sie im Gefängnis zuhanden des Gerichts verfassen muss. Wer ihre Geschichte kennt, weiss, weshalb das so ist.

Anna wurde als das Sechste von insgesamt neun Kindern in Malters in eine Grossfamilie hineingeboren. Als eine von vielen fühlt sie sich. Sie leidet darunter, dass ihre Mutter ihr kaum Aufmerksamkeit schenkt und sehnt sich nach Zuwendung. «Sie fühlte sich zu Unrecht immer vor den andern Geschwistern benachteiligt», sagt die Mutter später in barschem Ton gegenüber den Untersuchungsbehörden über ihre Tochter. «Ich habe meine Kinder gleich gehalten, alle waren mir gleich lieb.”

Der Tod ist zu jener Zeit ein enger Begleiter der Familie. Zwei Brüder und zwei Schwestern hat Anna an ihn verloren. Sie ist fünf Jahre alt, als auch ihr Papa an einer Bauchfellentzündung stirbt. Die Krankheit beendet nicht nur das Leben ihres Vaters – sie verändert auch das Leben von Anna.

Denn die Mutter lässt ihre verbliebenen Kinder – zwischen drei und elfjährig – nach dem Tod ihres Mannes «ihres Weges gehen», wie sie es hartherzig formuliert. Sie kommen ins Waisenhaus, weil die Mutter nicht für sie aufkommen kann.

Armut ist kein Verbrechen, so heisst es. Zur damaligen Zeit ist das allerdings anders. Kinder aus randständigen Familien gelten als erziehungsbedürftig. Ihnen muss gutes bürgerliches Verhalten, Reinlichkeit, Fleiss und Strebsamkeit «eingeimpft» werden. Das Heim in Malters – geführt von den Ingenbohler Schwestern – ist eine harte Erziehungsanstalt mit striktem Tagesprogramm. Zehn Jahre lang lebt Anna dort. Mit ihren Geschwistern hat sie kaum Kontakt. Die Kinder der Familie werden bewusst voneinander getrennt.

Die örtliche Lehrerin amtet als Vormund für alle Mädchen im Waisenhaus. Als Anna 16 Jahre alt ist, wird sie als Magd auf einen Bauernhof geschickt. Der Bauer aber beschwert sich, dass das Mädchen langsam arbeite. Die Lehrerin notiert im Vormundschaftsbericht, Anna habe einen «leichtsinnigen Charakter und müsse ständig überwacht werden». Das Mädchen wird von Familie zu Familie weitergereicht, nirgendwo bleibt sie länger als ein paar Monate. Nirgendwo ist sie zu Hause.

Schliesslich landet sie auf einem Bauernhof in Hohenrain. Das Leben dort ist hart, sie arbeitet zehn Stunden am Tag. Anna wird behandelt wie ein Mensch zweiter Klasse. Den Spott und die abschätzigen Bemerkungen der Familie muss sie wortlos über sich ergehen lassen. «Ich habe in den vier Jahren manches hinnehmen müssen, hauptsächlich von den Kindern. Sagen durfte man nichts, sonst hiess es immer, du bist ja vom Waisenhaus. Es tut mir heute noch im Herzen weh, wenn ich an diese Zeit zurückdenke», erinnert sie sich, als sie später im Gefängnis sitzt.

Als Anna mit 20 Jahren volljährig wird, stellt die Familie sie auf die Strasse. Sie findet Arbeit als Köchin auf dem Mattenhof. In dieser Zeit lernt sie an der “Määs” auf dem Inseli Friedrich kennen. Bei den Putschi-Autos begegnen sie sich zum ersten Mal - es ist Liebe auf den ersten Blick. Samstags gehen die beiden ins Kino, wenn das Geld reicht. Den Sonntag verbringt er oft bei ihr auf dem Mattenhof. Heimlich haben sie Sex. Im Freien, hinter dem Haus. Sie sehnt sich nach seiner Aufmerksamkeit und überhäuft ihn mit teuren Geschenken, um ihn an sich zu binden. Er schenkt ihr zu Weihnachten ein Paar Finken. Nach wenigen Monaten beschliesst Anna, dass es nun an der Zeit sei, «vorwärts» zu machen. Was sie damit meint wird Friedrich klar, als sie ihm ein Schächtelchen mit zwei Verlobungsringen hinstellt. Sie will endlich zu jemandem gehören. Friedrich bittet sie um Geduld. “Das liegt im Moment nicht drin”, gibt er zu bedenken. Anna sagt, wenn es am Geld liege, so sei das kein Problem. “Ich habe eine reiche Mutter, sie zahlt die Aussteuer”, versichert sie ihm. Und so stimmt Friedrich zu. Aufrichtige Liebe empfindet er nicht ihr gegenüber, wie er später zugibt. Aber sie bemüht sich um ihn. Und er bezweifelt, dass er je eine andere finden würde.

Anna wähnt sich kurz vor der Erfüllung ihrer Ziele: Einer Familie und dem damit verbundenen sozialen Aufstieg. Doch die Mattenhof-Hausherrin macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie will Anna nicht gehen lassen. Damit steht Marie zwischen der Köchin und der Verwirklichung ihrer Träume. Deshalb muss sie weg.

Annas Entscheid fällt in der Nacht.Da sie weiss, wo ihre Vorgesetzte ihre Ersparnisse versteckt, nimmt sie das Geld an sich, um ihre Aussteuer bezahlen zu können – im Wissen, dass Marie sterben muss, wenn der Diebstahl nicht ans Licht kommen soll. In den frühen Morgenstunden setzt sie ihren Plan in die Tat um. Nachdem sie die Leiche beseitigt hat und ein paar Tage verstrichen sind, verlässt sie den Mattenhof endgültig. Mit dem Geld kauft sie Möbel und ein Hochzeitskleid. Keine zwei Monate nach der Tat hat sie erreicht, was sie wollte: Friedrich gibt ihr in der Wesemlinkirche das Ja-Wort – ohne zu wissen, dass er gerade eine Mörderin geheiratet hat.

Die Schatten der Vergangenheit

Friedrichs langes Schweigen

Das Leben von Friedrich hat sich durch die Heirat für immer verändert. Nicht nur gerät er selber in Verdacht. Als die schreckliche Tat ans Licht kommt, wird er in Handschellen wie ein Schwerverbrecher durch die Stadt zum Amtsstattahalter geführt. Ein Jahr bleibt er in Untersuchungshaft. Das Essen wird ihm durch ein Loch zugeschoben, einmal wühlte gar der Hund des Wärters mit seiner Schnauze im “Fressen”, wie er sich später erinnert. Er wird behandelt wie der letzte Dreck, so empfindet er es. “Was ich durchgemacht habe, das wünsche ich keinem Hund”, sagt er 50 Jahre später in einem Gespräch mit der LNN. Als er schliesslich freigelassen wird, besitzt er nichts mehr ausser den Kleidern, die er trägt. Sein ganzer Besitz wurde verkauft. Der Erlös ging an die Opferfamilie. Eine Genugtuung für die Zeit, in der er unschuldig im Gefängnis sass, bekommt er nie.

Wie ein Fluch lastet seine Vergangenheit danach auf ihm. Als er nach Monaten wieder eine Stelle findet, wird er verpfiffen. Sein Chef erfährt, dass er in den Mord verwickelt gewesen sein soll. Es ist dem Untersuchungsrichter zu verdanken, dass er den Job nicht verliert. Dieser versichert dem Vorgesetzten, von Friedrich seien keine Schwierigkeiten zu erwarten.

1946 geht es für Friedrich wieder aufwärts. Er lernt eine neue Frau kennen. Wieder an der Chilbi. Sie weiss von seiner Vergangenheit. Und steht trotzdem zu ihm. Die beiden heiraten und bekommen Kinder. Ein Wermutstropfen bleibt: Eine kirchliche Trauung wird den beiden verwehrt. Die katholische Kirche lehnt ein an den Papst gerichtetes Gesuch ab, seine erste Ehe mit Anna für ungültig zu erklären.

Anna sieht Friedrich das letzte Mal im März 1945 beim Scheidungsprozess. Noch immer sieht sie sich als Opfer, gibt ihm die Schuld, dass sie geworden ist, wer sie heute ist. Anna bleibt bis 1959 im Gefängnis und lebt danach in Lausanne. Einem Pater gegenüber gesteht sie vor ihrem Tod 1984 in einem Gespräch, dass ihr Mann an dem Mord doch nicht beteiligt gewesen sei.

  • Staatsarchiv: Signatur A 1394/527 38. Bedeutende Kriminalfälle: H-B Anna, 1942 (Archiveinheit)

Das Historische Museum hat eine Ausstellung über Luzerner Kriminalfälle auf die Beine gestellt. Der geschilderte Ofenmord ist dort ebenfalls Thema. Die Sonderausstellung ist vom 22. September bis am 11. März 2018 geöffnet.

RA-Skript

Related Interests

Rating and Stats

Sharing Options

Document Actions

Pages 5 to 18 are not shown in this preview.

Pages 23 to 158 are not shown in this preview.

Pages 163 to 200 are not shown in this preview.

Pages 207 to 215 are not shown in this preview.

Recommended Documents

Documents Similar To RA-Skript

Footer Menu

Legal

  • Help / FAQ
  • Accessibility
  • Purchase help
  • AdChoices
  • Publishers

Social Media

  • Copyright © 2018 Scribd Inc.
  • .
  • Browse Books
  • .
  • Site Directory
  • .
  • Site Language:

Are you sure?

This action might not be possible to undo. Are you sure you want to continue?

Are you sure you want to delete this list?

Everything you selected will also be removed from your lists.

This book will also be removed from all your lists.

We've curated titles we think you'll love.

Bauchfellentzündung hund

Keine Erklдrung unserer Krankheitsbilder ersetzt einen Besuch bei einem Fachtierarzt

Durch Bakterien, welche von auЯen oder auch vom kцrperinneren in die Bauchhцhle gelangen, wird die Bauchfellentzьndung hervorgerufen. Die Bauchhцhle wird durch eine sehr dьnne Haut ausgekleidet, dem Bauchfell. Die Bakterien kцnnen in unterschiedlicher Dichte in die Bauchhцhle gelangen:

Ein Ausweiten einer Erkrankung der Bauchorgane auf das Bauchfell ist ebenso mцglich. Hier kann eine Heilung mitunter mehrere Wochen erfordern.

Alle Texte und Fotos unserer Tierseite "Tierwissen.de" sind Urheberrechtlich geschьtzt.

Ausnahmen gelten nur fьr die Fotografen, in Absprache der Seitenbetreiber untereinander, sowie mit schriftlicher Genehmigung.

wird durch uns ohne Ausnahme rechtlich verfolgt!

Bauchfellentzündung

Florian Tiefenböck

Florian Tiefenböck ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Bei der Bauchfellentzündung (medizinisch: Peritonitis) handelt es sich um eine Entzündung des Bauchfells (Peritoneum) im Bauchraum. Ihr geht häufig eine andere Erkrankung voraus. Nach dieser richtet sich in der Regel Lage, Ausbreitung und Behandlung der Peritonitis. Erfahren Sie hier alles Wichtige über Bauchfellentzündung.

Bauchfellentzündung: Beschreibung

Die Bauchfellentzündung, medizinisch als Peritonitis bezeichnet, ist eine lebensbedrohliche, entzündliche Erkrankung im Bauchraum. Unterhalb des Zwerchfells bis zum Eingang des kleinen Beckens umgibt eine Art Haut die dort liegenden Organe. Diese Haut bezeichnet man als Bauchfell. Es produziert in der Regel eine Flüssigkeit, die als eine Art Gleitmittel die Bewegung der Bauchorgane gegeneinander erleichtert. Wird zu viel Flüssigkeit abgesondert, so ist das krankhaft und wird als Bauchwassersucht (Aszites) bezeichnet.

Bei der Bauchfellentzündung unterscheidet man zwischen einer primären und einer sekundären Form. Die primäre Form tritt spontan durch Bakterien auf und wird daher auch spontane bakterielle Peritonitis genannt. Die sekundäre Form der Bauchfellentzündung hingegen geht von anderen entzündlichen Erkrankungen im Bauchraum aus. Ist die Entzündung auf ein bestimmtes Areal begrenzt, so spricht man von einer lokalen Peritonitis. Betrifft sie den ganzen Bauchraum, handelt es sich um eine diffuse Bauchfellentzündung.

Pseudoperitonitis

Diese scheinbare Bauchfellentzündung kann bei einer Blutzuckerkrankheit (Diabetes) oder im Verlauf einer akuten und schweren Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krise bei Morbus Addison) auftreten. Betroffene haben oft starke Bauchschmerzen. Obwohl die Beschwerden einer Bauchfellentzündung ähneln, findet man bei genauer Untersuchung keine Entzündung. Die Ursache der Pseudoperitonitis ist unklar, allerdings geht die Symptomatik häufig mit erhöhten Blutzuckerwerten einher. Die Pseudoperitonitis wird entsprechend der Grunderkrankung behandelt, beispielsweise durch Senkung des Blutzuckerspiegels.

CAPD-Bauchfellentzündung

Arbeiten die Nieren eines Patienten kaum oder gar nicht mehr, muss deren blutreinigende Funktion durch Nierenersatzverfahren (Dialysen) übernommen werden. Eine Dialyse-Form ist die sogenannte Bauchfelldialyse (CAPD: continuously ambulatory peritoneal dialysis), bei der der Körper über die Bauchhöhle entgiftet wird. Unter Umständen entzündet sich dabei das Bauchfell, und es kommt zur CAPD-Peritonitis. Diese ist eine gefürchtete Komplikation und die häufigste Ursache für den Abbruch der Bauchfelldialyse.

Häufigkeit der Bauchfellentzündung

Im Jahr 2012 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 9502 Patienten mit einer Bauchfellentzündung im Krankenhaus behandelt. Eine bestimmte Geschlechterverteilung oder ein typisches Alter lassen sich dabei nicht feststellen. In 569 Fällen verlief die Bauchfellentzündung tödlich.

Bauchfellentzündung: Symptome

Die Symptome hängen zum Teil von der Art der Bauchfellentzündung ab.

Primäre Bauchfellentzündung: Symptome

Die Symptome einer spontanen bakteriellen Bauchfellentzündung sind nicht immer klar zu erfassen. In der Regel lassen sich bei Patienten klinisch keine Anzeichen finden. Fieber und Bauchschmerzen können auf die Peritonitis hinweisen. Daher sollte der Patient genau befragt werden. Dabei lassen sich häufig typische Erkrankungen feststellen, die mit einer Bauchfellentzündung verknüpft sind. Dazu gehören in erster Linie die Leberzirrhose, eine chronische Leberkrankheit und die Bauchwassersucht (Aszites).

Sekundäre Bauchfellentzündung: Symptome

Entsteht die Bauchfellentzündung in Folge einer anderen Entzündung im Bauchraum, haben Betroffene häufig starke Bauchschmerzen. Da die Bauchmuskulatur reflektorisch angespannt wird, ist die Bauchdecke oft bretthart. Die Patienten fühlen sich schlecht, haben Fieber und liegen oft mit angezogenen Beinen im Bett. Je nachdem, wo der ursprüngliche Entzündungsherd liegt, finden sich Symptome zunächst lokal begrenzt. Im weiteren Verlauf breiten sie sich unklar über den kompletten Bauchraum aus.

CAPD-Peritonitis: Symptome

Die Bauchfellentzündung nach einer Peritonealdialyse verursacht kaum oder nur abgeschwächte Symptome. Die Patienten fühlen sich nur mäßig krank. In der Regel ist die Temperatur nur leicht erhöht (subfebrile Temperatur) auf bis zu 38°C.

Bauchfellentzündung: Ursachen und Risikofaktoren

Bei den Ursachen einer Bauchfellentzündung gilt es, zwei Faktoren zu berücksichtigen: zum einen die Auslöser des entzündlichen Geschehens im Bauchfell, zum anderen die zugrundeliegenden Vorerkrankungen.

Erreger einer Bauchfellentzündung

Der mit circa fünfzig Prozent häufigste Erreger einer Bauchfellentzündung ist das Darmbakterium Escherichia coli. Diesem folgen bestimmte Kugelbakterien (ungefähr dreißig Prozent) und Stäbchenbakterien, die sogenannten Klebsiellen, mit zehn Prozent. Bei beiden handelt es sich ebenfalls um Darmbakterien.

Risikofaktor Entzündungen im Bauchraum

Die akute Blinddarmentzündung (Appendizitis) ist eine der häufigsten Ursachen einer Bauchfellentzündung im Unterbauch. Freigesetzte Keime greifen das Bauchfell an und lösen Entzündungsreaktionen aus.

Kleine Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel, können sich ebenfalls entzünden (Divertikulitis) und im weiteren Verlauf eine Peritonitis hervorrufen.

Im Oberbauch steigt das Risiko einer Bauchfellentzündung bei einer entzündeten Gallenblase (Cholezystitis). Gleiches gilt bei Entzündungen des Magens oder der Bauchspeicheldrüse. Die Erreger werden dabei über das Blut oder die Lymphbahnen auf das Bauchfell übertragen.

Risikofaktor Durchbruch oder Leck

Lebensbedrohliche Zustände werden erreicht, wenn es zu einem sogenannten Durchbruch in den Bauchorganen kommt. Diese Komplikation kann in Folge von Blinddarm- oder Gallenblasenentzündungen auftreten, aber auch durch traumatische Ereignisse wie eine Operation oder Verletzungen von außen. Auch ein tiefgehender, entzündlicher Schleimhautdefekt der Darmwand (Ulkus) kann aufbrechen; die natürliche Barriere durch die Darmwand besteht dadurch nicht mehr. Infolgedessen werden massenhaft krankheitserregende Darmbakterien in den Bauchraum ausgeschwemmt. Diese lösen dann eine diffuse Bauchfellentzündung aus.

Leckt der Magen, die Bauchspeicheldrüse oder die Galle, ohne dass eine Entzündung vorausgegangen ist, so kann dies dennoch zu einer Bauchfellentzündung führen. Denn Magensaft, Galle und Bauchspeicheldrüsensekret greifen das Bauchfell an und lösen dadurch eine sogenannte chemische Peritonitis aus.

Risikofaktor Lebererkrankung mit Aszites

Die Durchblutung der Leber kann beispielsweise durch Geschwülste, entzündliche Umbauprozesse des Lebergewebes oder Blutgerinnsel gestört sein. Dadurch erhöht sich der Druck in den Gefäßen, die zur Leber führen. Zudem kommt es bei einer Lebererkrankung zu einer erniedrigten Eiweiß-Produktion. Beide Faktoren führen über verschiedene Mechanismen dazu, dass die Zufuhr von Flüssigkeit erhöht und deren Abtransport erniedrigt ist. Es sammelt sich krankhaft viel freie Flüssigkeit im Bauchraum, was Bauchwassersucht (Aszites) genannt wird. Mit dieser Bauchwassersucht können auch vermehrt Bakterien ausgeschwemmt werden, die dann das Bauchfell angreifen. Neben Sodbrennen, Atemnot und Hernien ist die Bauchfellentzündung daher eine der gefährlichen Komplikationen des Aszites. Rund fünfzehn Prozent der Betroffenen entwickeln eine derartige Peritonitis, die man auch als spontane bakterielle beziehungsweise primäre Bauchfellentzündung bezeichnet.

Risikofaktor Durchblutungsstörungen

Bauchgefäße können unter Umständen durch einen Blutpfropf verstopft werden oder nach einer Operation in diesem Gebiet nicht mehr durchgängig sein. Das betroffene Organ wird nicht mehr richtig mit Blut versorgt und kann sich entzünden. Betrifft die Durchblutungsstörung einen Darmabschnitt, so kann dieser seinen Inhalt nicht mehr richtig weitertransportieren. Hinzu kommt, dass dann die Darmwand abstirbt und damit durchlässig wird. Der Mediziner spricht vom funktionellen Darmverschluss (paralytischer Ileus). Infolgedessen vermehren sich die Bakterien an dieser Stelle und produzieren Giftstoffe. Dadurch entzündet sich schließlich das Bauchfell, und es kann zu einer lebensbedrohlichen Durchwanderungsperitonitis kommen.

Seltene Ursache: Krebs

Eine seltene Ursache einer Bauchfellentzündung ist der Befall des Peritoneums mit bösartigen Tumorzellen, die Peritonealkarzinose. Es kommt dabei zu einer nicht bakteriellen Entzündungsreaktion. Zudem sammelt sich meist eine beträchtliche Menge an Flüssigkeit im Bauchraum an, die man in diesem Fall malignen (bösartigen) Aszites nennt.

Bauchfellentzündung: Diagnose und Untersuchung

Bei der Diagnose einer möglichen Bauchfellentzündung ist in der Regel Eile gefragt. Vor allem eine eitrige Sekundärperitonitis wird schnell ein lebensbedrohlicher Notfall, der rasch behandelt werden muss.

Befragung und körperliche Untersuchung

Wie bei jeder Erkrankung fragt der Arzt den Patienten zunächst nach den auftretenden Symptomen. Auch über vorausgegangene Operationen sollte der Patient den Arzt informieren. Das Gleiche gilt für bestehende Erkrankungen, zum Beispiel krankhafte Leberveränderungen und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie die Crohn-Krankheit. Sie begünstigen eine Bauchfellentzündung. Aber auch vergangene Infekte und Krankheiten spielen eine Rolle wie beispielsweise Bauchspeicheldrüsen- oder Magenentzündungen.

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Bauch gründlich untersucht, um das genaue Areal auftretender Schmerzen einzugrenzen und so mögliche Entzündungsherde zu finden. Reagiert der Patient auf bestimmte Druckpunkte mit Schmerzen, kann dies auf eine Blinddarmentzündung hinweisen. Eine Entzündung ausgestülpter Darmbläschen (Divertikulitis) findet sich vor allem im linken Unterbauch. Und eine krankhafte Gallenblase äußert sich durch kampfartige Schmerzen im Oberbauch (Gallenkolik). Außerdem lassen sich eventuell Hinweise auf eine Bauchwassersucht feststellen.

Um die genaue Ursache einer Bauchfellentzündung zu finden, wird der Arzt zügig einige Untersuchungen durchführen (lassen):

Blutuntersuchung

Bei einer umfassenden Untersuchung des Blutes überprüft man Werte, deren Veränderung für die Erkrankung eines bestimmten Organs sprechen. Außerdem zeigen sich eventuell Entzündungsparameter erhöht. Die Bestimmung des Blutzuckers ist sinnvoll, um eine mögliche Pseudoperitonitis zu berücksichtigen.

Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel

Die Röntgenaufnahme des Bauches wird entweder im Stehen oder in linksseitiger Lage durchgeführt. Auf diesem Weg findet sich eventuell freie Luft im Bauchraum, Anzeichen eines Darmdurchbruchs. Um die Diagnose zu sichern, wird der Magen-Darm-Trakt mittels Kontrastmittel dargestellt. Dadurch findet man in der Regel auch die Stelle des Durchbruchs, der die Bauchfellentzündung ausgelöst hat.

Ultraschalluntersuchung

Ein Ultraschall bringt vor allem im Falle einer Blinddarmentzündung Aufschluss (vergrößert, fehlende Darmbewegung, sieht aus wie eine Zielscheibe). Außerdem lässt sich freie Flüssigkeit (Aszites) oder freie Luft im Bauchraum feststellen. So kann man die Ursache der Bauchfellentzündung eingrenzen.

Bauch-Punktion (Aszites-Punktion)

Dies ist die wichtigste Untersuchung, um eine primäre Peritonitis zu diagnostizieren. Der Arzt entnimmt mit einer Hohlnadel, die er in die Bauchdecke sticht, eine Probe vom Bauchwasser. Einerseits wird die gewonnene Flüssigkeit sofort im Labor untersucht (etwa zur Zählung bestimmter Blutzellen), andererseits werden sogenannte Kulturen angelegt, mit deren Hilfe man in manchen Fällen den genauen Erreger der Bauchfellentzündung bestimmen kann.

Computertomografie (CT)

Mittels CT findet man in manchen Fällen Eiteransammlungen im Bauchraum. Außerdem lässt sich eine eventuell vorhandene Durchbruchsstelle genauer darstellen.

Untersuchung der Dialyseflüssigkeit

Bekommt der Patient aufgrund einer Bauchfelldialyse eine Bauchfellentzündung, ist das Aussehen der Dialyseflüssigkeit wegweisend. In fast allen Fällen ist diese trüb, und es lassen sich weiße Blutkörperchen darin finden.

Bauchfellentzündung: Behandlung

Die Behandlung einer Bauchfellentzündung richtet sich in erster Linie nach ihrem Auslöser.

Behandlung der primären Bauchfellentzündung

Die spontane bakterielle Peritonitis wird mit Antibiotika therapiert. Handelt es sich um die erste primäre Bauchfellentzündung, wird diese mit sogenannten Chinolonen, einer Gruppe von Antibiotika, behandelt. Der Betroffene erhält beispielsweise Ciprofloxacin in Tabletten-Form.

Ist der Patient jedoch vielfach vorerkrankt oder hatte er bereits therapiebedürftige Entzündungen des Bauchfells, empfehlen Experten eine Therapie mit bestimmten anderen Antibiotika, sogenannten Cephalosporinen (Gruppe 3a, zum Beispiel Cefotaxim). Sie werden mittels Infusion über eine Vene verabreicht.

Einige Erreger haben bereits Mechanismen ausgebildet, die sie gegen manche dieser Antibiotika widerstandsfähig machen. Die Wahl des Antibiotikums bei der Behandlung einer Bauchfellentzündung wird dieser Entwicklung angepasst. Um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen, nimmt der Arzt 48 Stunden nach der erstmaligen Gabe des Antibiotikums erneut Bauchwasser ab, um es wieder auf Keime und weiße Blutkörperchen untersuchen zu lassen.

Behandlung der sekundären Bauchfellentzündung

Die sekundäre Peritonitis geht meist mit einem schlechten, teilweise lebensbedrohlichen Allgemeinzustand des Patienten einher. Dabei sinkt der Blutdruck und die Herzfrequenz steigt an - Anzeichen eines Kreislaufschocks. Zunächst muss daher der Kreislauf stabilisiert werden. Fast immer ist dabei eine intensivmedizinische Überwachung und Betreuung des Patienten notwendig.

Da der Bauchfellentzündung eine Grunderkrankung vorausgeht, muss diese behandelt werden. In der Regel besteht ein Defekt im Bauchraum, beispielsweise ein Durchbruch des Blinddarms. Dieser wird operativ behoben. Handelt es sich um einen kleinen Defekt, genügt in manchen Fällen ein minimal-chirurgischer Eingriff (laparoskopische Chirurgie) mit nur kleinen Schnitten. Bei größeren Schäden eröffnet der Arzt fast die ganze Bauchdecke (Laparotomie). Während des Eingriffs wird der Bauchraum gespült (Peritoneallavage). Bakterien, Eiter, Blut und abgestorbenes Gewebe sollen dadurch entfernt werden.

Müssen die Chirurgen Darmabschnitte entfernen, legen sie unter Umständen einen künstlichen Darmausgang. Dieser wird nach vollständiger Ausheilung wieder rückverlagert. Meistens erfolgt zudem eine Drainage des Bauchraums, mit deren Hilfe krankhafte und vermehrte Flüssigkeit abgeleitet wird.

Die Bauchfellentzündung selbst wird mit bestimmten Antibiotika (Cephalosporinen der 3.Generation, Aminoglykoside, Metronidazol) therapiert. Der Patient verbleibt stationär im Krankenhaus, um den Erfolg der Therapie kontrollieren und seine lebenswichtigen Körperfunktionen überwachen zu können.

Entsteht die sekundäre Bauchfellentzündung ohne Organschaden, ist eine Operation nicht notwendig. In der Regel reicht dann eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika aus.

Mehr zu den Untersuchungen lesen

Bauchfellentzündung: Krankheitsverlauf und Prognose

In ungefähr 90 Prozent der Fälle heilt eine spontane bakterielle Peritonitis durch richtige und vor allem zügige antibiotische Therapie aus. Rückfälle sind aber häufig. Daher empfiehlt sich anschließend die Gabe eines weiteren Antibiotikums. In einer frühen Studie an einem Klinikum in Barcelona wurde die Wirkung des Chinolons Norfloxacin belegt. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres erneut eine Bauchfellentzündung zu bekommen, sank dabei von 68 auf 20 Prozent.

Der Verlauf einer primären Bauchfellentzündung hängt von verschiedenen Risikofaktoren ab. Einen negativen Einfluss haben mehreren Studien zufolge:

  • hohes Alter des Patienten
  • Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung
  • im Krankenhaus erworbene spontane bakterielle Bauchfellentzündung
  • schlechter Child-Pugh-Score, der das Stadium einer Leberzirrhose beurteilt
  • hoher Nieren-Wert (Kreatinin)
  • hoher Wert des Blutabbauproduktes Bilirubin (gelber Gallenfarbstoff)
  • eine Gehirn-Funktionsstörung aufgrund der mangelhaften Entgiftung des Blutes durch die krankhafte Leber
  • fehlende Rückbildung des Infektes
  • Einschwemmung der Bakterien in das Blut (Bakteriämie)

Grundsätzlich ist die Prognose eines Patienten mit Leberschaden und Bauchwassersucht schlechter, wenn eine spontane bakterielle Bauchfellentzündung auftritt. Die Krankenhaus-Sterberate liegt dann zwischen 21 und 50 Prozent.

Die Prognose einer sekundären Bauchfellentzündung richtet sich stark nach der Grunderkrankung und deren erfolgreichen Behandlung.

Комментариев нет:

Отправить комментарий

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...