Wesenstest für Hunde: Wann ist er nötig?
Ein Wesenstest für Hunde kann aus ganz verschiedenen Gründen durchgeführt werden – Ziel ist es dabei, durch die Ergebnisse Auskunft über Charakter, Nervenstärke und Verlässlichkeit eines Vierbeiners zu bekommen.
Der Begriff "Wesenstest" ist in Deutschland bisher nicht geschützt. Von wem er durchgeführt wird, was zum Prüfungsinhalt gehört und wie das Verhalten des Hundes in einzelnen Situationen bewertet wird, kann also ganz unterschiedlich sein. Je nach Bundesland kann der Test für Hunde auch gesetzlich verordnet werden – je nachdem, wie er ausfällt, muss der Halter dann bestimmte Auflagen bei der Haltung seines Vierbeiners erfüllen.
Wesenstest für Listenhunde
Ein Wesenstest wird häufig mit sogenannten Listenhunden gemacht – also Vertretern von Hunderassen, die in einem Bundesland als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Listenhunde müssen meist unter bestimmten Auflagen gehalten werden, also zum Beispiel einen Maulkorb tragen oder stets an der Leine geführt werden. Eventuell werden ihre Halter auch dazu verpflichtet, ihren Garten einzuzäunen. Halten sie sich nicht an die Vorschriften, können hohe Geldstrafen fällig werden – es sein denn, sie lassen sich von den Auflagen freistellen. In vielen Regionen ist das mit einem Wesenstest möglich, durch den der Hundebesitzer nachweisen kann, dass sein Hund auch unter normalen Haltungsbedingungen keine Gefahr darstellt.
Weitere Gründe für den Test
Außerdem können sogenannte "Aggressionshunde" zu einem Wesenstest verpflichtet werden. Wenn sie durch Beißen oder anderes aggressives Verhalten aufgefallen sind und es zu einer Anzeige gekommen ist, ist die Prüfung Teil eines Gutachtens – es wird angefertigt, um zu klären, inwieweit der Hund eine Gefahr für sein Umfeld ist. Wird er als gefährlich eingestuft, können dem Halter Sanktionen auferlegt werden – im schlimmsten Fall wird der Hund sogar beschlagnahmt.
In der Hundezucht ist ein Wesenstest ebenfalls nicht unüblich und wird – oft in kleinerem Rahmen – im Hundezuchtverband durchgeführt. In diesem Fall soll sichergestellt werden, dass mit charakterlich einwandfreien Tieren gezüchtet wird. Und auch bei der Auswahl von Diensthunden können solche Tests über die Eignung einzelner Vierbeiner für verantwortungsvolle Aufgaben entscheiden – schließlich müssen sie in den unterschiedlichsten Stresssituationen Gelassenheit zeigen.
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Wesenstest
Der Wesenstest variiert von Sachverständigen zu Sachverständigen etwas. Deshalb kann ich hier nur den Ablauf meiner Prüfung schildern. Sollten Sie den Test bei einem anderen Sachverständigen durchführen lassen, können Sie sicher auch dort den genauen Ablauf erfragen. Die mir bekannten Sachverständigen sind allesamt Tier- bzw. Hundefreunde.
Der Test besteht aus zwei Teilen und wird meist am Wohnort des Hundehalters durchgeführt .
Teil I: Befragung
Dem Hundehalter werden Fragen zum eigenen Hund (Name; Geburtsdatum, Halterdaten, Rasse, Identifizierung etc.) gestellt. Hier sind keine fachkynologischen Fragen gemeint, sondern Fragen über die Haltungsbedingungen (Wohnung, Garten, Zwinger etc), die Anschaffungsgründe (Familienhund, Wach- oder Schutzhund etc.), vorgekommene Sicherheitsstörungen (Beissereien, Unfälle, ect.) Außerdem wird erfragt, wer mit dem Hund Gassi geht, ob es noch andere Haustiere gibt, insbesondere Zweit- oder Dritthunde, Verhalten gegenüber Wild- und Federvieh. Verhalten bei Begegnungen mit Erwachsenen und Kindern, anderen Hunden, dem Straßenverkehr und anderen Umwelteinflüssen.
Beim Überprüfungsrundgang werden folgende Situationen geprüft:
Verhalten in der Wohnung. Lässt der Hund Besucher ein? Wie verhält er sich? Ist er territorial aggressiv? Der Hund muss sich nicht über Besucher freuen, er darf aber auf keinen Fall Besucher durch Aggressionsverhalten aus der Wohnung vertreiben.
Grundgehorsam (Sitz, Platz und Herankommen bei Abruf mit und ohne Ablenkung sowie Leinenführigkeit). Eine “blitzsaubere” Unterordnung ist nicht erforderlich. Ich möchte sehen, ob der Halter auf seinen an- und abgeleinten Hund einwirken kann.
Begegnungen mit Joggern, Radfahrern, laufenden Kindern und ängstlichen Personen. Der Hund muss sich nicht von jedem anfassen lassen, darf aber auch nicht wehrtrieblich reagieren, wenn ihm der Halter dies untersagt hat.
Verhalten gegenüber einer Person, welche auf den Hundehalter zuläuft, aber KEINEN Angriff auf diesen ausübt. Der Hund darf hier kein Angriffsverhalten zeigen.
Beutespiele. Beim Beutewerfspiel muss der Hund seine Beute (Ball) zumindest an seinen Halter abgeben. Beim Beutezerrspiel möchte ich sehen, ob sich der Hund in höchster Motivationslage in das Spiel “hineinsteigert” und dann eventuell zu Übersprungshandlungen neigt. Der Halter muss in der Lage sein, dem Hund per Kommando oder körperlicher Abnahme die Beute jederzeit abnehmen zu können.
Verhalten des Hundes in Personengruppen. Mehrere Personen stehen in einer kleineren Gruppe zusammen. Der Hundeführer soll nun seinen Hund durch die Personen hindurchführen. Die Personen fassen den Hund nicht an, gehen aber auch nicht zur Seite.
Reaktion des Hundes, wenn er von mir Leckerlis angeboten bekommt oder angefasst wird. Ist es möglich die Ohren und Zähne anzusehen? Wie reagiert der Hund bei Blickfixierung? Vereinsamung des Hundes. Hierfür wird der Hund angebunden (wie etwa vor einem Geschäft) und der Halter entfernt sich außer Sichtweite des Hundes. Nach ein paar Minuten nähere ich mich dem Hund und spreche diesen an. Hier möchte ich sehen, ob der Hund ohne Hundehalter zu Angst- oder Territorialaggression neigt.
Wichtiges zum Wesenstest
1. Auf Wunsch wird der Hund auch nur angeleint überprüft. Allerdings wird dann im Gutachten die Empfehlung ausgesprochen, für den Hund auch einen Leinenpflicht zu verhängen, da die Reaktionen freifolgend ja nicht überprüft werden konnten. Die Leinenpflicht kann aber wieder aufgehoben werden, wenn die Halter nachträglich nachweist, dass er auf seinen abgeleinten Hund hinreichend einwirken kann. Z.B. nach Besuch einer Hundeschule.
2. Gleichgeschlechtliche Unverträglichkeiten sind als normales Verhalten unter Caniden anzusehen, sofern diese nicht ausarten. Der Hundehalter muss seinen Hund psychisch und physisch führen und auf diesen einwirken können.
3. Der Hundehalter darf in jeder Prüfungssituation bei seinem Hund sein und auf diesen einwirken (außer kurzfristig bei der Vereinsamung.)
4. Der Hundehalter darf selbstverständlich die Prüfung auf Video aufzeichnen oder diese von mir aufzeichnen lassen. Auch kann der Halter gerne eine zweite Person zur Überprüfung mitbringen.
5. Tierschutzwidrige Halsungen sind nicht gestattet (kein Ferntrainer oder Stachelhalsungen. Krallenhalsbänder sind erlaubt.) Ebenso dürfen die Hunde nicht medikamentös ruhig gestellt werden. (Gibt`s auch. )
6. Reagiert der Hund in einzelnen Situationen nicht wie erforderlich, hat der Sachverständige auch die Möglichkeit der zuständigen Behörde bestimmte Einzelfallmaßnahmen zu empfehlen (anordnen kann er gar nichts). Als mögliche Beispiele wäre: Leinen- oder/und Maulkorbpflicht, Besuch einer Hundeschule, nur bestimmte Personen, welche den Hund führen dürfen, etc. Eine Kastration kann nicht empfohlen werden. Der Hund erhält so trotzdem die Befreiung von der Erlaubnispflicht, also ein Negativzeugnis, der Halter muss aber bestimmte Auflagen beachten.
Ablauf und Durchführung
Die Hunde werden an der Leine, aber ohne Maulkorb getestet. Bei einzelnen Hunden und einzelnen Testsituationen kann es nötig werden, im Testverlauf auch einmal einen Maulkorb aufzusetzen. Dies werden wir individuell aufgrund unserer Fachkunde und Erfahrung entscheiden.
In Alltagssituationen werden z.B. betrachtet
- Verhalten gegenüber Kindern und Kinderwagen
- Verhalten in freier Flur im Kontakt mit Wildtieren bzw. Wildtierfährten
- Verhalten in großen Menschenansammlungen (Bahnhof, Kaufhaus, etc?)
- Verhalten gegenüber anderen Hunden
- Verhalten gegenüber im Auftreten forschen Menschen
- Verhalten gegenüber alten oder behinderten Menschen
- Verhalten gegenüber dem Halter/Führer und jeweils mit und wo bzw. wenn möglich, ohne Leine
Wesenstest beim Hund: 5 wissenswerte Fakten
Wesenstest beim Hund: 5 wissenswerte Fakten
02.01.2017, 10:44 Uhr | uc (CF)

Der American Staffordshire Terrier wird in vielen Bundesländern als gefährlich eingestuft. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)
Der Wesenstest beim Hund bezeichnet eine Untersuchung des Gefahrenpotenzials, das von bestimmten Hunderassen ausgehen kann. Die entsprechenden Regeln werden von den einzelnen Bundesländern festgelegt.
1. Wann wird ein Wesenstest durchgeführt?
Für Hunde auf den sogenannten Rasselisten der Bundesländer gelten besondere Vorschriften, beispielsweise eine Leinen- oder Maulkorbpflicht. Unter Umständen werden Halter auch dazu verpflichtet, ihren Garten einzuzäunen. Halten Sie sich nicht an die Vorschriften, drohen hohe Geldstrafen. Sie können jedoch von den speziellen Auflagen freigestellt werden. Dafür müssen die Tiere den Wesenstest bestehen.
In Ausnahmefällen können Hunde auch zu einem Wesenstest verpflichtet werden. Wenn die Hunde durch aggressives Verhalten wie Beißen aufgefallen sind und es zu einer Anzeige gekommen ist, muss im Rahmen eines Gutachtens geklärt werden, inwieweit das Tier eine Gefahr darstellt.
Für welche Hunderasse in Ihrem Bundesland ein Wesenstest notwendig wird, können Sie bei Ihrem zuständigen Amt erfragen. Auch im Netz stellen die Länder die jeweiligen Vorgaben in aller Regel zur Verfügung.
2. Wer führt den Wesenstest durch?
Wesenstests fallen in erster Linie in den Zuständigkeitsbereich der Länder. Die betreffenden Ämter legen die Hunderassen fest, bei denen sie eine Gefährlichkeit vermuten. Die Haltung mancher Hunderassen kann ganz verboten sein.
Für den Wesenstest von Hunden sind je nach Bundesland Tierärzte, das Ordnungsamt oder das Veterinäramt zuständig. In Niedersachsen etwa wird der Wesenstest von erfahrenen Tierärzten durchgeführt. Die Ärzte müssen ein hohes Maß an theoretischem Wissen im gesamten Bereich des Hundeverhaltens mitbringen, das sie durch die Teilnahme an Weiterbildungsstunden nachweisen. Daneben ist Praxiserfahrungen im alltäglichen Umgang mit Hunden notwendig. Die Veterinäre sollten in der Lage sein, Krankheiten beim Hund schnell zu erkennen und deuten zu können. Diese können sich in nicht unerheblichem Umfang auf das Verhalten des Tieres auswirken. Die Tierärzte sind weiterhin an gewisse gesetzliche Rahmenbedingungen gebunden und unterliegen der Schweigepflicht.
3. Was kostet ein Wesenstest?
Da jedes Bundesland bei der Durchführung des Wesenstests anders verfährt, können auch die Kosten mitunter stark variieren. Oftmals wird zur Zulassung zum Wesenstest ein bestandener Sachkundenachweis gefordert. Dabei wird in einem theoretischen und praktischen Teil das Wissen des Hundehalters in Bezug auf das Verhalten, die Haltung und das Führen eines Hundes überprüft. Der Sachkundenachweis kostet zwischen 50 und 200 Euro, wie das Tiermedizin-Portal "vetion.de" berichtet.
Die Kosten für den eigentlichen Wesenstest müssen direkt bei den zuständigen Ämtern und Sachverständigen Ihrer Region erfragt werden. Nach Angaben aus verschiedenen Foren zur Hundehaltung reicht die Spannbreite der Kosten von unter 100 Euro bis zu über 300 Euro.
Im Internet finden Sie zuständige Personen oder Ämter aus Ihrer Umgebung, die den Wesenstest durchführen. Die konkreten Kosten müssen dann meist telefonisch erfragt werden.
4. Wie läuft der Wesenstests ab?
Der Wesenstest läuft je nach Bundesland anders ab. Allgemein gesprochen wird der Hund beim Wesenstest verschiedenen Situationen ausgesetzt und auf seine Reaktion hin getestet. Das sind einerseits alltägliche Szenarien. Andererseits simulieren die Prüfer bewusst Situationen, in denen der Hund gereizt wird. Unter solchen Umständen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Hund aggressiv verhält.
Getestet wird der Kontakt des Hundes zu seiner Umwelt, zu anderen Hunden und zum Menschen. Wie reagiert er auf Jogger oder Radfahrer, wie verhält er sich in engen Räumen oder im Straßenverkehr? Dem MDR-Magazin "Tierisch, tierisch" zufolge ist es normal, dass Hunde in bestimmten Situationen bellen oder knurren. Das macht sie aber nicht per se zu Gefahrhunden. Beurteilt wird laut "vetion.de", ob der Hund ängstlich, neutral oder schreckhaft reagiert. Jedoch wird nur eine offensiv aggressive Reaktion, also wenn der Hund mit der Absicht zu Beißen nach vorne geht, als negativ bewertet.
5. Das Ergebnis: Befreiung von der Maulkorbpflicht?
Nach dem Test setzt der Prüfer ein Gutachten mit den Ergebnissen auf. Das Gutachten wird an die Behörde weitergeleitet. Dort entscheiden die Beamten dann, ob der Hund beispielsweise eine Unbedenklichkeitsplakette erhält oder von der Maulkorb- oder Leinenpflicht befreit wird. Hat der Hund den Wesenstest nicht bestanden, gelten entsprechend die gleichen Sanktionen wie vor dem Wesenstest. Der Wesenstest kann mindestens einmal wiederholt werden. In Ausnahmefällen kann der Hund jedoch auch beschlagnahmt werden.
Auf die Hundesteuer, die bei gefährlichen Hunden teilweise höher liegt als bei normalen Hunden, hat auch ein bestandener Wesenstest in der Regel keine Auswirkung.
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Wesenstest in NRW: So werden Kampfhunde geprüft
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Wesenstest
Nach dem Angriff einer Amerikanischen Bulldogge auf einen vierjährigen Jungen hat das Ordnungsamt in Grefrath erklärt, der Hund sei nach einem so genannten Wesenstest von der Maulkorbpflicht befreit worden. Hundetrainer halten den Test für zuverlässig - um ihn zu bestehen, müssen Hunde ein genau festgelegtes Verfahren durchlaufen.
Michael Simon ist einer von rund 90 Sachverständigen in NRW, die Verhaltsprüfungen für so genannte Kampfhunde abhalten dürfen. Rund drei bis vier Tiere pro Monat testet Simon in seiner Hundeschule "Bergische Hunde" in Remscheid. Besteht der Hund den Test, muss er keinen Maulkorb mehr tragen und sein Halter wird von der erhöhten Hundesteuer für Kampfhunde (600 Euro im Jahr) befreit.
Dass ein Tier durchfällt, ist die absolute Ausnahme. "Ich habe bisher rund 250 Hunde überprüft. Zwei davon haben nicht bestanden", sagt Simon, der davon ausgeht, dass sich bei ihm vor allem jene Hundehalter vorstellen, die ohnehin vernünftig mit ihrem Tier umgehen und Hunde halten, die nicht aggressiv sind.
Wie der Test abläuft, ist genau vorgeschrieben. Sachverständige wie Michael Simon müssen im Landesumweltministerium eine Prüfung ablegen. Die Wesenstests, so schreibt es das Ministerium vor, laufen immer gleich ab. Der Hund wird mit verschiedenen Alltagssituationen konfrontiert, in denen er gereizt reagieren könnte - mit entgegenkommenden und überholenden Radfahrern zum Beispiel, mit Autos, Kinderwagen und einem schwarz gekleideten Mann, der plötzlich aus dem Gebüsch springt.
Nach einem Punktesystem bewertet der Prüfer dann, wie der Hund reagiert: Er darf sich erschrecken, ausweichen oder neugierig hinschauen, doch er darf keine Zeichen von Aggressivität zeigen. Ein Zähnefletschen gibt bereits Punktabzug. In dem Test wird nicht nur der Hund bewertet, sondern auch sein Besitzer. "Wichtig ist, dass der Halter den Hund in jeder Situation im Griff hat", sagt Hundetrainer Michael Simon.
Simon ist sich sicher, das Wesen eines Hundes zuverlässig beurteilen zu können. "Dafür bin ich geschult. Wenn ich den Hund prüfe und er den Test besteht, dann ist er in diesem Moment in Ordnung." Was später mit dem Tier passiert, kann kein Prüfer voraussehen.
Simon bleibt mit den Haltern der von ihm geprüften Hunde meist in Kontakt. "Wenn irgendetwas passiert, das Zweifel am Verhalten des Hundes aufkommen lässt, melden sich die Leute oft noch einmal bei mir. Dann gibt es spezielle Trainings für die Hunde", sagt Simon.
Auf dem Weg der Besserung befindet sich der Vierjährige, der Sonntagabend am Bruchweg in Oedt von einer Amerikanischen Bulldogge in den Kopf gebissen wurde. Das Kind hat die Operation gut überstanden, befindet sich aber noch im Krankenhaus.
Schwere Kopfverletzungen hat ein American Bulldog einem vierjährigen Jungen zugefügt. Das Kind musste notoperiert werden, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der Hund wurde umgehend eingeschläfert.
Nachdem ein American Bulldog in Grefrath einen vierjährigen Jungen schwer verletzt hat, sind Kampfhunde wieder in den Focus geraten. In NRW leben rund 12.000 Tiere, die nach dem Landeshundegesetz als gefährlich eingestuft werden.
Baden-Württemberg
Wesensprüfung in Baden-Württemberg
So sah die Prüfung von Simone aus:
Unser Bundesland ist BaWü.
Wir haben schon einen Staffmix, sie hat den WT im Tierheim gemacht, von daher wusste ich nicht, was mich erwartet. Harry war zum Prüfungszeitpunkt schon 20 Monate alt, da unsere Gemeinde es verbummelt hat, sich mit dem Ordnungsamt in Verbindung zu setzen. Auf Drängen von mir und den direkten Draht zum Amt kam dann ganz schnell sein Termin zum Test.
Unser Harry Potter ist ein American Stafford mix. Kat.1
Wir haben mit unserer Hundeschule auf den Test geübt. Ich war ehrlich aufgeregt, das war ganz umsonst. Nach den Horrorgeschichten, die ich gehört habe, dachte ich die zerfleischen mich. Aber. der Name "Harry Potter" hat die ganze Spannung rausgenommen, die lachten und meinten, wie man auf so einen Namen kommt. Die waren alle durch die Bank so mega nett.
Gekochte Hühnerbrust als Leckerli dabei, die ich Harry vor Ihnen geben durfte. Ich glaube, weil unser Harry sehr entspannt wenn nicht sogar Valium ist, hat er den Prüfungsbogen extrem gekürzt. Gezittert wie Espenlaub hat er bei der medizinischen Prüfung, der Vet.arzt fragte, warum zittert er so? Ich erklärte ihm, er war als Welpe 8 Tage in der Tierklinik, mit Infusionen, zum Teil an allen vier Pfoten, deshalb. Seine Antwort, ja das kann ich verstehen, hat ihn gestreichelt und alles gut.
Mein Resümee: je entspannter man an den Test geht, desto lockerer und entspannter ist auch der Hund.
Jetzt am Samstag haben wir mit unserem neuen Mädel den WT. Sie wird im Mai 6 Jahre alt. Vom Vorbesitzer schwer misshandelt (geschlagen, brennende Zigaretten auf ihr ausgedrückt. ). Da bin ich schon etwas nervös. Wir haben sie jetzt knapp vier Monate. Ich lass es euch wissen Es folgt ein Bild von unserer Reina.
Harry hat Leinen- und Maulkorbbefreiung, Reina wird den Test mit 90 % Sicherheit an der Leine machen, da sie immer noch Schlüsselreize hat und mir die Gefahr zu hoch ist.
Harry Potter (linkes Bild), Reina (rechtes Bild)
Danke für deinen Bericht Simone und viel Erfolg für euer Mädchen 


Baden-Württemberg
Wesenstest in Baden-Württemberg
So sah er bei Silvi und Pascha aus
Wir kommen aus BaWü und unseren Pascha haben wir mit 9 Monaten aus dem Tierheim geholt. Den 1. Wesenstest hatte er da schon, der 2. sollte dann so mit ca. 16 Monaten erfolgen. Dies ging dann auch noch über das Tierheim. Dann kam am 10. April der Anruf zum 2. Wesenstest am 21.04.17. Dann ging es fast täglich zum Tierheim zum üben.
Dann kam der besagte 21.04.17. Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, Pascha war auf Diät *lach, damit er schön auf die Leckerli fixiert ist. Also ich meine Taschen mit Leckerli vollgestopft, hingefahren und dort erwartete uns außer der Tierheimleiterin, ein Polizist, 2 Männer vom Ordnungsamt und zwei Veterinärärztinnen. Pasche wurde gewogen, gemessen, in das Maul geschaut, und der Chip ausgelesen und zu guter Letzt noch fotografiert. Ging alles wunderbar. Ich bin vor Angst schier gar gestorben. Pascha war ganz gechillt. Dann ging es auf den Platz. Links bei Fuß laufen, stehen bleiben. Pascha musste dann links neben mir sitzen bleiben, das gleiche dann mit Platz. 1 x weglaufen, Paddi musste sitzen bleiben. Dann wurde er angeleint und ich musste weg laufen - alles gut. Dann kamen die vom Amt auf uns zu umkreisten uns klopften mir auf die Schulter, gaben mir die Hand. Auch dies lies Pascha unberührt.
So und dann kam es zu dem Abschnitt, wo ich am meisten Angst hatte. Ich musste mit Pascha an der Ärztin vorbeilaufen und sie spannte einen Regenschirm auf, es kam jemand mit dem Fahrrad vorbei und klingelte an der Fahrradklingel, ein Jogger fiel direkt vor Pascha auf dem Boden und die Hand ging in Richtung von Pascha, da gab es direkt einen nassen Kuss von meiner Knutschbacke und dann kam der blöde Fußball. Pascha zog dorthin und wollte natürlich mit diesem Ball spielen.
Diese Übung mussten wir 2 x wiederholen, da er unbedingt zum Ball wollte und da auch keine Kommandos von mir halfen. Und zum Schluss kam es noch zu einer Hundebegegnung, welche total super ausging, da Pascha mit mir 1 x in der Woche in einer Hundegruppe mit ca. 30 Hunden ist und die da machen können, was sie wollen, freies laufen, spielen, einfach nur SOZIALISIEREN. Pascha hat sehr sehr viel Lob geerntet und ich war einfach nur froh, dass alles vorbei war. BESTANDEN und nun für immer unserer 


Baden-Württemberg

So sah der Test bei Lisa aus:
Wir mussten zweimal zum Wesenstest. .
Einmal zum Welpentest (Artos war da 6 Monate alt) und einmal zum endgültigen Test mit 18 Monaten.
Ich muss dazu sagen mein Artos ist von Geburt an taub. Beim ersten Test war alles ganz gelassen.
Alle Anwesenden ( zwei Polizisten, zwei Tierärzte vom Veterinäramt) haben sich ganz nah an ihn ran gestellt ( Fahrstuhlsituation) Dann wurde an ihm vorbei gejoggt, mit dem Fahrrad vorbei, humpelnd, mit einem Blindenstock, mit einem Besen, mit großem Mantel und Hut und mit einer alkoholgetränkten Jacke.
War alles kein Problem Artos mampfte seine Leckerchen und saß brav neben mir.
Wir mussten dann noch am Auto mit den Polizeihunden vorbei. Und mit ihm spielen (Spielzeug abnehmen!)
War alles Prima. Wir haben also die vorläufige Maulkorbbefreiung bekommen.
Baden-Württemberg

2 Wesenstests: Einmal mit knapp einem Jahr und dass 2. Mal mit knapp 2 Jahren ! Kostenfaktor je ca 240 EU!
Beide Tests verliefen relativ gleich!
Zu Beginn wurden wir ins Clubheim des Hundevereins geladen.
3 nette Menschen saßen am Tisch und klärten die Formalitäten: Chip, Impfbuch, Abstammung, Halter usw.
Danach ging es auf den Platz:
Grundkommandos, wie Sitz, Platz und abrufen wurden verlangt.
Danach eine große Runde über den Platz laufen.
Alles gut - obwohl der Seckel an der Leine gezogen hat wie ein Stier! Danach angeleint und wir mussten weg.
Der Stinker völlig entspannt und gelassen!
Danach das übliche: Regenschirm, Betrunkener, laute Geräusche,schreien, Stock usw. Alles bombig gelaufen!
Weiter ging es an der Bushaltestelle:
Habe ihn sitzen lassen und dann kamen Kinderwagen, vorbeifahrende Autos, Sack voller Blechdosen usw. Stanley schaute mich nur an und dachte hä?!
Zu guter Letzt mussten wir hinter den Zaun stehen und auf der anderen Seite kam ein aggressiver Hund. Meiner schaute ihn nur an und dachte ,,was will der von mir . "
Alles in allem war das sehr entspannt, obwohl ich beim ersten Mal richtig Angst hatte!
Die Prüfer, Amtsveterinär, Polizeibeamter und Chef des Hundevereins waren allesamt sehr aufgeschlossen und freundlich. Die Veterinärin liebt glaube ich diese Rassen.
Kommentar zum Schluss: ,,Ihr Hund war sehr gut, bloß noch etwas an der Leinenführigkeit üben. "
Also an alle in BW:
Macht euch keine Angst, jeder einigermaßen gut erzogene Hund besteht den Test! .
Viel Spaß - alles halb so schlimm .

Mandy Bluhm Wesenstest erfolgreich bestanden in BERLIN.
Amstaff Mix - zu dem Zeitpunkt anderthalb Jahre.
Die SV kam zu uns nach Hause, da sie es besser für den Hund fand in einer gewohnten Umgebung zu sein. Alles war locker und entspannt und wir haben uns auch nic ht wirklich wie in einer Prüfung gefühlt. Wir gingen dann gemeinsam raus. Sie lief hinter uns und hat geschaut wie mein Hund auf bestimmte Situationen reagiert ( andere Hunde, Menschen, Radfahrer ). Dann ließ sie mittendrin eine Dose neben uns fallen. Nach einer Stunde ( mit Sachkundeprüfung und Wesenstest ) war alles vorbei und im späteren Schreiben stand dann ' Er ist ein Vorzeigehund '

Elvis aus Bayern, so sah sein Wesenstest aus:
"Hallo, ich bin Elvis, ein mittlerweile 10,5 Jahre alter American Bulldog Mix aus Bayern.
Nachdem meine Mama mich mit 12 Wochen bekommen hat, besuchten wir zunächst eine Welpenspielstunde in einem örtlichen Tierheim. Leider konnten wir dort nur ca 10 Stunden absolvieren da die zuständige "Trainerin" meinte dass ich zu stark für all die anderen Welpen wäre und den Ablauf der Spielstunde stören würde.
😓
Ihr könnt euch vorstellen, . dass meine Mama sehr traurig war weil sie mir doch unbedingt das Spielen und Lernen mit anderen Fellnasen ermöglichen wollte.
Aber sie gab nicht auf und fand eine Hundeschule die mich und natürlich auch sie optimal auf den bevorstehenden WT vorbereitete.
Diesen absolvierte ich dann im zarten Alter von 1 Jahr zusammen mit 2 meiner Wurfgeschwister.
Mama und ich waren zwar ganz schön aufgeregt aber ich kannte ja alles schon aus der Hundeschule(Schüsse, Kinderwägen, andere Hunde, Kleintiere und auch körperlich beeinträchtigte Menschen). Zwischen den einzelnen Sequenzen hat sich Mama gefreut wie ein Schnitzel und hat mich mit Leckerlis und Streicheleinheiten überhäuft, das war toll kann ich euch sagen
😊
Als sich die Testerin allerdings so einen komischen "Beißarm" umgeschnallt hatte und laut schreiend auf mich zugerannt kam hab ich es ganz schön mit der Angst zu tun bekommen und mich lieber bei meiner Mama versteckt und mich gleich mal unterworfen.
Ich hatte damals 100 von 101 möglichen Punkten und musste auch nie mehr zu so einem Test antreten.
😉
Meiner Mama fiel ein riesen Stein vom Herzen als uns die Gemeinde im Januar 2008 ein Negativzeugnis ausgestellt hat.
Jetzt ist Mama von der "Kampfhundsteuer" in Höhe von 850€ befreit und zahlt für mich genau wie jeder andere Hundehalter 65€ Steuern im Jahr!
Es grüßt euch
❤ -lich
Elvis aus Bayern"

Bayern! So sah der Wesenstest mit dem Kat.2 Hund Spike aus:
"Hallo, wir kommen aus Bayern. Unser Hund war zur Prüfungszeit, wie in Bayern gesetzlich verlangt 18 Monate. Bis dato hatten wir ein befristetes Negativzeugnis (üblich bei Kat2 in Bayern) und um ein unbefristetes zu bekommen, nach dem bestandenen Wesenstest bekamen wir das unbefristete Negativzeugnis und die Gewissheit, dass er nun immer bei uns bleiben darf. Wir haben einen American Bulldog Mix. Eine Wiederholung des Wesenstests zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht nötig.
Der Ablauf war wie folgt:
Zu Beginn kam die mündliche Befragung
• Allgemeine Daten zum eigenen Hund (Name, Geburtsdatum, Halterdaten, Rasse, Identifizierung etc.)
• Hier sind keine fachkynologischen Fragen gemeint:
o sondern Fragen über die Haltungsbedingungen (Wohnung, Garten, Zwinger etc. konnte auch vor Ort angeschaut werden)
o die Anschaffungsgründe (Familienhund, Wach- oder Schutzhund etc.),
o vorgekommene Sicherheitsstörungen (Beissereien, Unfälle, ect.)
• Außerdem wird erfragt, wer mit dem Hund Gassi geht, ob es noch andere Haustiere gibt, insbesondere Zweit- oder Dritthunde, Verhalten gegenüber Wild- und Federvieh.
• Verhalten bei Begegnungen mit Erwachsenen und Kindern, anderen Hunden, dem Straßenverkehr und anderen Umwelteinflüssen.
Wir besuchten in einen sehr gut besuchten Park. Uns kamen Jogger, Radfahrer, Rollstuhlfahrer mit Hund, Kinder auf Rollern, Inlinerfahrer, andere Hunde usw. entgegen. Nachdem wir den Weg gemeistert haben, ging es an das Gehorsam: Sitz, Platz, Bleib… sich entfernen etc. alles noch an der Leine.
Anschließend ging es auf eine große Wiese, in der Pärchen sich sonnten und andere Hunde frei liefen. Nun ging es um das Abrufen, bzw. Kontakt mit Artgenossen. Es wurde auch gezielt darauf geachtet, dass Rüden als auch Hündinnen dabei waren. Nachdem wir auch diese Aufgabe gut gemacht haben, marschierten wir weiter durch den Park. Die Prüferin baute Erschreckensmomente ein, tippte, rempelte ihn von hinten an, fasste ihn beim Laufen an usw. Das juckte ihn gar nicht.
Weiter ging es vorbei an einem fahrenden Zug, einem Teich voller Enten, einer sehr stark befahrenen Straße, einer Straßenbahn.…. Laute Geräusche und auch die Enten stellten kein Problem dar. Er erschien auf der stark befahrenen Straße zwischen den Autos und der Straßenbahn eher etwas ängstlich.
Nach ca. 2-2,5h waren wir fertig und gingen zum Auto. Dort wurde er frontal und seitlich fotografiert, sowie sein Gebiss und der Bewegungsapparat angeschaut.
Hilfsmittel hatten wir keine eingesetzt.
Unser Hund hat nicht anders als sonst reagiert… für ihn war es ein normaler „Spaziergang“.
Frauchen war sehr aufgeregt. Herrchen nahm es eher locker, da man ja seit Beginn der Haltung des Hundes wusste, dass man zum WT muss und man sich dementsprechend darauf vorbereiten konnte.
Vorteile des bestandenen WT:
- Außerorts Leinenbefreiung (hatten wir jedoch zuvor auch schon)
- Maulkorbbefreiung hatten wir zuvor auch schon
- Gewissheit, dass er nun bei uns bleiben darf
- Viele neue Tipps für die Weiterarbeit"

Bayern! Wesenstest mit American Bulldog-Hündin Pepa:
Pepa wurde 18 Monate im Februar, und laut Gesetz in Bayern sind die Halter von Kat2-Hunden verpflichtet, ab diesem Alter einen Wesenstest mit ihren Hunden durchzuführen, um jeglichen Verdacht einer gesteigerten Aggressivität auszuräumen und den Halter von einer Haltererlaubnis zu befreien.
Mit unserem staatlich bestellten und vereidigten Gutachter (aus dem nördlichen Bayern) waren wir seit einigen Monaten in Kontakt und er informierte uns vorher ganz genau über den Ablauf des Wesenstestes, schon allein um uns unsere Bedenken zu zerstreuen, dass Pepa irgendwelche traumatischen Erlebnisse haben könnte. Er meinte aber, dass Pepa „am Ende des Tages sehr, sehr gut schlafen wird.“
Der Test begann in unserer Wohnung, wo sich der Gutachter einen allgemeinen Überblick über Revier-, Sozial- und Futterverhalten verschaffen wollte. Pepa und unser Zweithund haben die Gäste in ihrer unnachahmlich stürmischen, aber gleichzeitig freudig-liebevollen Art begrüsst. In der nächsten halben Stunde hat sich der Gutachter Notizen gemacht über Pepa’s Herkunft, Aufzucht, Verhalten (so wie wir es empfinden). Alles das zählte aber auch zum Wesenstest, da der Gutachter nebenbei Pepa’s Verhalten beobachtet hat. Alles ohne Probleme.
Dann ging es zu einem abgelegenen Parkplatz, wo verschiedene Stresssituationen simuliert werden sollten. Es ging los mit einem einfachen „Sitz“ und „Steh“, um Photos zu schiessen. Dann wurde ein Käfig Tauben benutzt, um Pepa’s Verhalten artfremden Tieren gegenüber zu testen. Sie hat sich vorsichtig genähert, und ausser einem kleinen „Wuff“ kam nix weiter. Dann kam das Verhalten anderen Hunden gegenüber. Der Gutachter hatte zwei dabeigehabt, einen älteren grossen Rüden und eine junge, kleine, aber sehr dominante Hündin. Ich sollte mit Pepa an der Leine an beiden vorbeigehen. Bei beiden Hunden keine Aggression, sondern ungezwungenes und freudiges Beschnuppern.
Als nächstes: Wie verhält sich Pepa an der Leine, wenn sich ihr jemand, mit Kapuze tief im Gesicht, mit unorthodoxen Bewegungen, einer Tasche mit klapperndem Inhalt und einem roten Schirm (laufend auf- und zugemacht) nähert? Sie hat die ganze Zeit gebellt und wie verrückt gezogen, bis der Gutachter ganz nah herangekommen ist und sich dann zu erkennen gegeben hat. Dann kam der Beissarm zum Einsatz, auf den der Gutachter bei der Annäherung mit einem Stock geschlagen hat. Pepa hat gebellt, aber nicht in den Arm gebissen. Ein weiter Test: Funktioniert unser Rückruf, wenn Pepa mittels eines Spielzeugs weggelockt wird (sie ist verrückt nach Bällen). Hat prima funktioniert. Dann ging’s weiter: Wir sollten Pepa an einem Baum anbinden und aus ihrer Sichtweite verschwinden. Nach ein paar Sekunden fängt sie an zu bellen und jaulen (im Wesenstestgutachten steht „Vereinsamungsreaktion“). Der Gutachter (wieder mit Kapuze und diesmal mit 2 Schlagzeugstöcken, die er zwecks Lärmerzeugung aufeinandergeschlagen hat) näherte sich Pepa, die natürlich anfängt ihn anzubellen, bis er auf etwa 5m an sie rankommt. Dann setzte bei ihr der Fluchtreflex ein, ein gutes Zeichen.
Für die letzten Minuten des Testes ging es zu einem Baumarkt an einer vielbefahrenen Strasse. An der Leine stand sie neben mir auf dem Standstreifen, ohne dass sie von den an ihr vorbeirasenden Fahrzeugzeugen Notiz nahm. Wir sind dann mit ihr in den Baumarkt rein (zwecks Reiz- und Menschenüberflutung), wo der Gutachter sie sogar mal in die Seite gezwickt hatte, um zu schauen, wie sie reagiert. Aber Pepa ist ein Goldstück. Alles mit Bravour bestanden, auch der letzte Test, mit welchem der Gutachter Pepa’s Reaktion im Auto auf vorbeigehende Passanten testen wollte.
Unter’m Strich haben wir (auch schriftlich jetzt) eine weiche, freundliche und absolut nicht gesteigert aggressive American Bulldog-Hündin und der Gutachter empfiehlt ohne irgendwelche Einschränkung die Ausstellung des Negativzeugnisses.
Das einzige traumatische Erlebnis des Wesenstestes jedoch bekam nicht Pepa, sondern wir, als wir uns vorher von verschiedenen Gutachtern Kostenvoranschläge haben zusenden lassen. Zum Glück hatten wir die Mittel, aber diese Preise machen es sehr schwer, Kat2-Hunde aus den Tierheimen zu vermitteln.
Patricia, Stefan, Nacho und Pepa

Hessen! Wesenstest mit Staffbull-Dackel Piet und Lisa:
"Wir haben über 1 Woche unseren Piet. Er ist 2 Jahre alt und ein Staffbull-Dackel Mix. Wir haben ihn aus dem Tierheim in Frankfurt am Main.
Um mit Piet alleine Gassi gehen zu dürfen als er noch im Tierheim war mussten wir einen Sachkundenachweis ablegen.
Das ganze haben wir mit dem Wesenstest zusammen gemacht da uns klar war das wir den kleinen Kerl haben wollen.
Ins Tierheim kam ein externer Prüfer aus dem Raum Gießen. Nebst schriftlichem Test und einmal auf dem Platz umher gehen mit dem Hund oder ihn Sitz machen zu lassen haben wir nicht mehr getan. Beim restlichen Wesenstest hat die Pflegerin von Piet übernommen. Wir haben dabei nur zu geguckt. Der Prüfer schaute ob er sich aggressiv verhält wenn er drohend auf ihn zu kam und machte auch den Test wie er reagiert wenn er den Deckel von der Mülltonne zu fallen lies.
Der Prüfer war super nett und kompetent. Er versorgte uns mit zahlreichen Tipps und Hilfestellungen für die Erziehung. Piet ist nicht durchgefallen. Was bei diesem Prüfer auch nur sehr selten vor kommt."

"Wesenstest aus Hessen aus den allerersten dunkelsten Stunden der "Kampfhundeverordnungen" von meinem mittlerweile verstorbenen Spike ( 12.7.1999 - 24.12.2011)
Spike entsprach leider dem damaligen Bild der Politiker und Bürger.
Er hasste Menschen.
Ich bekam ihn über viele Ecken und seine Vorbesitzer waren wenigstens 3 verschiedene.
Es gab aber zur damaligen Zeit schon sehr faire Tester.
Unserer war ausgerechnet ein recht hohes "Tier" im Schäferhund Verein . viel schlechtes gehört vorallem über fehlende Solidarität zu "unseren" Rassen.
Aber falsch. Unser Prüfer bewies uns das Gegenteil von unserem Vorurteil
🙂 er schaute nämlich auch, dass wenn ein Hund Probleme hat. Die Halter sie ihn im Griff haben.
Hier die schriftliche Ausführung über Spike seinen Wesenstest bei den darauf folgenden vier Tests wurde auf eine ausführliche beschreibung verzichtet !
Die Begutachtung fand in der Frankfurter Strasse und in der Karlsaue in Kassel statt
Der Wesenstest befasst sich mit dem Sozialverhalten des Tieres, seiner Kommunikation, dem gesamten Komplex des Konkurrenzverhaltens sowie dem Austragen von sozialen Konflikten (Agressionsverhalten) und seiner Sozialisation.
Das Verhalten gegenüber Menschen und Umweltreizen wurde gleichfalls beobachtet und individuell bewertet.
Die Dauer der Begutachtung und Überprüfung beläuft sich auf ca. 1,5 Stunden.
Haltung und Lebensraum des Hundes :
Kontakt mit der Umwelt : Viel
Erfahrung auf Übungsplätzen: Nein
Durchgeführte Ausbildung : Nein
Im Besitz seid : April 2000
Es waren keine Anzeichen für eine Sedierung sichtbar. Der Bewegungsablauf des Rüden war normal.
Interaktion mit der Umwelt und Verhalten in normalen Alltagssituationen
Interaktion mit dem Gutachter
Bei dem ersten Kontakt verhielt sich der Rüde mir gegenüber sofort aufgeschlossen, neugierig und nicht aufdringlich. Er war interessiert, ließ sich anfassen und streicheln. Das überprüfen des Chips ließ er zu. Das Messen der Risthöhe mit einem Metall-Maßband welches durch das Zurückschnellen Geräusche hinterlässt beeindruckte den Hund nicht. Der Rüde zeigte in dieser Situation ein absolutes sicheres Verhalten.
Interaktion mit Menschen
Der Rüde zeigte sich bei Begegnungen mit Kindern (Kinderwagen), Spaziergängern, Skatern, Joggern und Radfahrern die in der Karlsaue vermehrt anzutreffen sind sehr gelassen, bei guter Nervenfestigkeit und Selbstsicherheit. Er verhielt sich unbefangen, bei guter Grundstimmung. Der Rüde blieb unbeeindruckt und völlig gleichgültig.
Bei der Belastung des Hundes durch audiovisuelle Reizen, wie z.B. das Zuschlagen eines Mülleimers oder einem ungewöhnlichen Geräusch beim Aufspannen eines Regenschirmes, reagierte der Rüde völlig ruhig.Gegenüber Tieren, dies waren bei der Überprüfung Enten, Gänse und Schwäne war er neugierig und selbstsicher. Gegenüber dem starken Verkehrsaufkommen (Straßenbahn, Lastwagen und Personenwagen) war er sehr sicher.Die Reaktion auf fremde Hunde (z.t. freilaufend) reagierte er selbstbewusst , dominant .
Konstitution des Wesens:
Der Rüde hat viel Temperament , ist hart, ausdauernd, lernfähig und belastbar. Der Rüde ist führig.(Sanguineker)
Triebform, des geselligen Zusammenlebens und des Sozialverhaltens
Der Rüde ist gegenüber dem Hundeführer sehr gesellig (Geselligkeitstrieb) und unterwirft sich (Meutetrieb), aktzeptiert die Rangordnung.
Der Rüde wurde wiederholt mit einem Regenschirm bedrängt, durch Körperkontakt belästigt. Beim Vereinsamen war der Rüde ruhig, bellte nicht, ließ sich anfassen und reagierte auf meine Bedrohung mit dem Regenschirm und durch anstoßen mit einer Schreibunterlage nicht. Beim Vorbeiführen eines anderen Hundes war er völlig neutral, aufmerksam und selbstsicher. Das Werfen des Regenschirmes vor den Hund ignorierte er anfangs, danach roch er daran und wollte dann spielen. Er hält einer Auge-in-Auge Probe stand.
Spike ist ein starker , ausgeglichener Typ, er zeigt aktive Verhaltensweisen mit hohem Aktionsradius, bei einem ausgeglichenem Erregnungs- und Hemmungsprozess. Er hat eine mittlere Reizschwelle. Der Rüde ist nervenfest, selbstsicher, gelassen und unbefangen bei guter Grundstimmung. Aufgrund seiner , bei der Wesensbegutachtung uneingeschränkt positiven Verhaltensweise und Wesenkonstellation ist der Rüde als nicht gefährlich im Sinne der VO einzustufen
Wesenstest 24.03.2003, 10.02.2005,15.02.2007,20.02.2009
hierbei wurde keine gesteigerte Gefährlichkeit und Agressivität festgestellt"

Wesenstest in Hessen – wenn der Rüde an der Leine pöbelt – so sah die Prüfung von Carlo aus:
In Hessen ist der Wesenstest vorgeschrieben, sobald der Hund 15 Monate alt ist.
Pünktlich zum 15. Monat war der Prüfungstermin. Ich habe meinem Rüden seit dem 4. Lebensmonat in einer Hundeschule auf die Wesensprüfung vorbereitet. Warum? Weil in Hessen bei Nichtbestehen des Wesenstests der Hund entzogen wird.
Entsprechend aufgeregt war ich am Prüfungstag, obwohl ich wusste, dass mein Hund ideal vorbereitet war und sehr gut in der Unterordnung ist.
Ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt und ängstlich, wie vor dieser Prüfung, zudem habe ich starke Prüfungsangst – und somit ging ich sehr nervös und unsicher in die Prüfung rein. Prüfungsort war ein öffentlicher Parkplatz an einem Einkaufszentrum. Zuerst wurden mündlich meine Daten überprüft, dann die vom Hund – während mein Hund brav neben mir im Sitz wartete und sich jedes Mal, wenn der Prüfer ihn anschaute, sich freute.
Anschließend wurde Carlo mit einem Chip-Lesegerät untersucht, seine Größe abgemessen, er wurde fotografiert, während der Hund vom Prüfer freundlich angesprochen und gestreichelt wurde.
Dann kam der praktische Teil, in dem ich meinen Hund anbinden und weggehen sollte. Dabei wurde überprüft, wie der Hund ohne seinen Besitzer reagiert. Als ich zurück zum Hund dirigiert wurde, kam der Prüfer auf uns zu und „bedrohte“ Carlo mit einem Krückstock. Carlo freute sich und schaute mich an.
Ein „Prüfungs“- Jogger lief an uns vorbei, während ich mit dem Hund über den Parkplatz laufen sollte. In der Leinenführigkeit mussten wir dann zum Eingang des Einkaufszentrums laufen. Hier sollte ich mit dem Hund direkt vor der Eingangsschiebetür, neben den Einkaufswagen „warten“. Mehrere laute Einkaufswagen, schreiende Kinder und starrende Menschen liefen an uns vorbei, Carlo schaute immer wieder zu mir, ob alles in Ordnung sei. Der Hund war insgesamt deutlich unentspannter als sonst, da ich meine Unruhe auf das Sensibelchen übertragen hatte.
Dann kam die Hundebegegnung. Normalerweise war Carlo bei einem guten Individualabstand an der Leine entspannt. Da ich aber mega unentspannt und aufgeregt war, hat mein Hund auf Sichtkontakt mit dem anderen Rüden direkt an der Leine gepöbelt. Der Hund hang in der Leine. Ich habe Carlo kurz korrigiert und die Aufmerksamkeit auf mich umgelenkt – der Hund war wieder ansprechbar und führbar. Nun sollten wir an einem Hasengehe & Katzengehe (bei einer Tierauffangstation) vorbeilaufen. Carlo fand die Hasen toll, bei den Katzen hat er einen Kamm gestellt und fixiert. Wieder musste ich den Hund umlenken und weiterführen.
Nun lief der Wesenstest und die Sachkundeprüfung zusammen, in dem ich zeigen musste, dass der Hund Fuß, Sitz, Platz und Bleib kann und solange liegen/sitzen bleibt, bis er abgerufen bzw abgeholt wird. Erneut kam ein Hund (Hündin) auf uns zu, bei dem Carlo aber entspannt blieb.
Der Wesenstest sowie die praktische Sachkunde waren somit beendet und bestanden und der Hund durfte wieder zurück ins Auto.
Leckerlies oder Spielzeuge waren übrigens bei der Prüfung nicht erwünscht und haben wir auch nicht benutzt. Der Hund durfte in allen Fällen angemessen reagieren, aber er musste von seinem Besitzer zu jeder Zeit kontrolliert werden können, sodass von ihm keine Gefahr ausgeht.

„ Hündin Lilith ist aus dem Tierheim Frankfurt. Alter beim Test 15 Monate. Der Wesenstest fand Samstags in Frankfurt am Main statt. Der Prüfer war sehr sachlich und unvoreingenommen. Lilithts verhalten in Menschenmengen und bei überraschendem Körperkontakt wurde getestet. Es wurde versucht sie zu provozieren (wenn ich das jetzt korrekt ausgedrückt habe) und sie wurde in der nähe von Menschen alleine an einer Laterne festgebunden. Der Test dauerte ca. 2h inkl. Sachkundeprüfung. Lilith lief durch ein Einkaufszentrum, musste Aufzug fahren und die Leinenführung wurde geprüft. Vorbereitet wurde Lilith nicht. Ihr Wesen ist absolut positiv und nicht aggressiv. Etwas anderes hat der Test auch nicht ergeben."
Sachsen-Anhalt

so sah der Test bei Lisa und ihrem Amstaff aus:
Jedenfalls gab es jetzt eine recht lange Liste, aus der ich mir einen Prüfer aussuchen konnte, u.a. die Tierärztin, bei der wir mit unserem alten Staff immer waren. da das meine Nervosität linderte, entschied ich mich natürlich für sie.
1. körperliche Untersuchung (Gewicht, Betäubungsmittelcheck, allg. Gesundheit)
2. Frustrationstoleranz (Leckerli zeigen, aber nicht gleich geben - Hund darf dabei nicht anspringen usw.)
3. raus auf den Hof, jetzt begann die "richtige" Prüfung, bei der ich ihn an leine und Halsband (kein Geschirr erlaubt) führte: Kinderwagen mit plärrendem Radio, Bälle in Reichweite vorbeischießen, Luftballons in Reichweite, mit Hunden in verschiedenen Abständen an uns vorbei (teils sehr nah), Sitz, Platz, Aus, "Betrunkener" kommt nahe, mehrere Menschen bedrängen ihn im Kreis, . dann wurde er am Zaun angebunden, ich musste außer Sicht, dann gingen Menschen und Hunde an ihm vorbei. Dann kamen noch zwei sog. Bedrohungssituationen: jemand geht mit einem Knüppel und aggressiv brüllend auf den Hund "los", haut also sehr knapp vor ihm auf den Boden (aber ich war wieder mit dabei).
Beim Vorbesitzer hatte er übrigens auch einen Wesenstest, aber ich musste noch einen machen. Da kann man jetzt davon halten, was man möchte.
😉 " Mehr anzeigen
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Der Wesenstest – Schreckensszenario für Hund und Halter
Der Wesenstest – Schreckensszenario für Hund und Halter
Hat ein Hund zugebissen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er zum Wesenstest antreten muss. Doch was beinhaltet dieser und was bedeutet das für ein Tier? Und wie aussagekräftig ist ein solcher Test überhaupt? Die Meinungen klaffen weit auseinander.
Um den Wesenstest kursieren viele Gerüchte. Tatsache ist, dass viele Kantone solche Tests anwenden, wenn es darum geht herauszufinden, wie gefährlich ein Hund ist. So will man abklären, ob er – eventuell unter Auflagen – gesellschaftstauglich ist. Im schlechtesten Fall wartet die Spritze auf ihn.
Grundsätzlich ist es normal, wenn ein Hund in Situationen, die für ihn bedrohlich erscheinen, Aggressionsverhalten zeigt. Das gehört zum natürlichen Sozialverhalten und zum Überlebenstrieb, der allen Instinkten übergeordnet ist. Hunde, die bellen oder knurren und somit vorwarnen, dürfen nicht einfach als gefährlich eingestuft werden. Und wenn man diese Zeichen ignoriert, die Bedrohung zu gross wird und ein Ausweichen unmöglich ist, bleibt dem Hund oft nur der Angriff, indem er seine stärkste Waffe – das Gebiss – einsetzt.
Verhaltensfachleute hegen grosse Zweifel
Über Sinn oder Unsinn von Wesens- respektive Verhaltenstests berichtet das «Schweizer Hunde Magazin» nicht das erste Mal (siehe www.hundemagazin.ch/Themen/Brisant). Während Biologen und Verhaltensmediziner an deren Aussagekraft erhebliche Zweifel anbringen, halten die Veterinärämter daran fest. Sie stehen unter Druck, denn sie tragen die Verantwortung für den Schutz der Bevölkerung. Bei den Aufgaben wird der Hund Reizquellen ausgesetzt, womit man sein Aggressionsverhalten beurteilen möchte. Vielerorts verwendet wird der Niedersächsische Wesenstest (siehe Seite xx). Dessen Palette reicht von normalen Alltagsbegegnungen bis hin zu konstruierten Extremsituationen.
Bei vielen Rasseclubs werden Wesenstests bei der Ankörung für Zuchthunde verwendet. Ziel ist es, rassespezifische Eigenschaften zu fördern. Wesenstests täuschen jedoch darüber hinweg, dass die Genetik nur ein kleiner Ursachenaspekt dessen ist, was ein erwachsener Hund zeigt. Zudem können die Hunde auf die Aufgaben hin trainiert werden. Die Aussagekraft über die Gefährlichkeit eines Hundes wird damit ziemlich gering.
Bei schweren Beissvorfällen (Kinder, Mehrfachbiss, unzulängliche Halterverhältnisse) werden Hunde oft beschlagnahmt und weggesperrt, ohne ihr gewohntes Umfeld und den Kontakt zu Menschen. Für den Hund bedeutet das zusätzlichen Stress. Es stellt sich darum die Frage, inwieweit ein Test mit einem solchen Hund, der womöglich noch von einer Fremdperson geführt wird, überhaupt aussagekräftig ist. (…)
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Ausgabe 5/16 des «Schweizer Hunde Magazins».
Roman Huber ist Publizist, Hunde- sowie Medienfachmann, hat zwei Hunde und unterstützt als Trainer seine Frau in deren Hundeschule. Er plädiert für eine faire Erziehung bzw. Haltung, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Hundes und dessen Menschen entspricht. Statt Methoden stellt er die individuelle Begleitung ins Zentrum und Lösungen, die auf Ursachenanalyse basieren sowie verhaltensbiologisch gesehen korrekt sind. www.dogrelax.ch.
Ein Kommentar zu “ Der Wesenstest – Schreckensszenario für Hund und Halter ”
Genialer Artikel, danke herzlich!
Als ich vor 10 Jahren die Ausbildung zur «Verhaltensbeurteilung» abschloss, fragte ich mich, was wohl der vorgeführte Hund fühlen würde, wenn er im schlimmsten Fall 36 Übungen durchlaufen muss. Die Zweifel der Verhaltensfachleute kann ich nur zu gut verstehen und ich bin froh darüber, denn kaum eine der gestellten Situationen ist für Hundeverhalten im Alltag aussagekräftig.
Jeder Hund kann durch falschen, tierschutzrelevanten, grobfahrlässigen und dummen Umgang seines unwissenden Halters gefährlich werden. Dies gilt es von Anfang an zu verhindern. Das beste Mittel dazu ist ein richtig verstandener und umgesetzter SKN, in welchem keine «Sitz-Platz-Fuss» Übungen definiert sind, sondern jedes Mensch-Hund-Team individuell dort unterstützt wird, wo es dies im Alltag gebrauchen kann. So ist es vom Gesetz her vorgesehen und dies macht Sinn. Prävention heisst, Hunde erst gar nicht in die Situation eines Verhaltenstests kommen zu lassen.
Die Orientierung an vergleichender Verhaltensforschung der letzten 10 Jahre ist allerdings für Trainer und Halter ein Muss, damit ein respektvolles Miteinander möglich wird.
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Ablauf und Durchführung
Die Hunde werden an der Leine, aber ohne Maulkorb getestet. Bei einzelnen Hunden und einzelnen Testsituationen kann es nötig werden, im Testverlauf auch einmal einen Maulkorb aufzusetzen. Dies werden wir individuell aufgrund unserer Fachkunde und Erfahrung entscheiden.
In Alltagssituationen werden z.B. betrachtet
- Verhalten gegenüber Kindern und Kinderwagen
- Verhalten in freier Flur im Kontakt mit Wildtieren bzw. Wildtierfährten
- Verhalten in großen Menschenansammlungen (Bahnhof, Kaufhaus, etc?)
- Verhalten gegenüber anderen Hunden
- Verhalten gegenüber im Auftreten forschen Menschen
- Verhalten gegenüber alten oder behinderten Menschen
- Verhalten gegenüber dem Halter/Führer und jeweils mit und wo bzw. wenn möglich, ohne Leine
Hunde wesenstest
Der Wesenstest bei Listenhunden:
Nachdem die bayerische "Landeshundeverordnung" (LStVG u. VO vom 10.07.1992 i.d.F. vom 04.09.2002) die "Kampfhundeeigenschaft" bei den Kategorie II-Hunden lediglich vermutet und es dem Hundehalter/der Hundehalterin überlässt, anhand einer Sachverständigen-Überprüfung den Gegenbeweis (nicht gesteigert/aggressiv) zu erbringen, ist der Wesenstest geboren worden.
Die Vollzugsbekanntmachung zu dieser Gesetzgebung sieht einen Wesenstest bei den Kategorie I-Hunden (z.B. Pitbull-Terrier) eigentlich gar nicht vor, doch die Vollzugspraxis hat im Laufe der Jahre gezeigt, dass die Genehmigungsbehörden auch bei diesen Hunden den Test einfordern. Dies schon deshalb, weil der begutachtende Sachverständige unter anderem auch zur Frage der Rasse- oder Mischrassebestimmung eindeutig Stellung beziehen muss und dafür auch die volle Verantwortung zu tragen hat.
Im Grunde genommen könnte jeder der sich sach- u. fachkundig fühlt, bei einem Listenhund der Kategorie I, II oder III den entsprechenden Test abnehmen. Doch auch hier hat sich gezeigt, dass nicht selten Hundebesitzer entsprechende "Gutachten" von befreundeten Vereinsfunktionären der tangierten Hunderassen und/oder von Heimtierärzten oder anderen "Hundefachleuten" vorlegten. Dabei handelte es sich oftmals um Gefälligkeits-Bestätigungen, die den Mindestanforderungen des Ministerialschreibens vom 30.10.2002, IC2-2116.4-5 nicht entsprachen. Insofern erkennen viele Sicherheitsbehörden und Ordnungsämter nur mehr Wesenstest-Gutachten von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen an.
Die Durchführung des Wesenstest ist mit vorbezeichnetem Ministerialschreiben vorgegeben. Nach dieser Vorlage befrägt der sachverständige Gutachter zunächst den/die Hundebesitzer/in über das Verhalten des Hundes bei der Aufzucht, Haltung u. Führung unter den verschiedensten Umständen, Lebensbereichen und Führungseinflüssen der Bezugspersonen. Danach wird auf einem ca. einstündigen Überprüfungsrundgang im gewohnten Bereich (meist das Haltungsumfeld) der Hund unter den dort gegebenen Reizlagen des täglichen Lebens beobachtend begutachtet und auch das Führerverhalten im Hinblick auf die Geeignetheit im Sinne des § 28 Abs. 1 Satz 2 StVO beurteilt (andere Länder nennen letzteres die "Sachkundeprüfung"). Lediglich über diese gewonnenen Erkenntnisse hat der Sachverständige sein Gutachten zu erstellen, wobei er sich klar darüber auszudrücken hat, ob der geprüfte Hund als "nicht"-, "normal"- oder "gesteigert"-aggressiv einzustufen ist. Auflagen-Empfehlungen über Haltung und Führung des Hundes können gegeben werden. Bei bestandenem Wesenstest (nicht gesteigert/aggressiv) hat der/die Hundebesitzer/in einen Rechtsanspruch auf das sog. "Negativzeugnis", das das Ordnungsamt der Haltergemeinde in Form eines Bescheides ausstellt. Neu ist seit 04.08.2005 lediglich, dass dieser Wesenstest so gut wie immer beim Halter/bei der Halterin durchzuführen ist; der Gutachter muss also zum Hundebesitzer kommen.
Wichtig: Ein Scheinangriff auf den Hund, Hundebesitzer oder das Halteranwesen sowie sonstiges Bedrohen, Bedrängen, Ärgern, "Säbelrasseln" oder Schussabgaben, Erschrecken und dergleichen, hat der Verordnungsgeber nicht vorgesehen und sollte eigentlich unterbleiben. Leider "testen" manche Sachverständige nach diesen Gesichtspunkten wie bei der züchterisch vorgegebenen Wesensprobe und Ankörung von Rassehunden in manchen Hundevereinen.
Auch wichtig: Eine Dominanzaggression z.B. gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen zeichnet noch nicht die gesetzlich vermutete "Kampfhundeeigenschaft" (gesteigert/ aggressiv). Ebenso wenig ist ein Hund gleich gesteigert/aggressiv, wenn er sich z.B. nicht anfassen lässt oder wenn er den Gutachter hinter dem Gartenzaun anbellt.
Der zu testende Hund sollte "in der Hand der Führung stehen"; er soll einen normalen Grundgehorsam zeigen und muss nicht folgen wie der "Leistungsweltmeister". Er braucht beim Test auch keine "Kunststücke" machen wie ein "Zirkushund"; er soll sich lediglich sozialverträglich zeigen und nicht sicherheitsstörend wirken.
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