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Klartext Hund

In diesem Blog möchte ich aktuelle Themen rund um Hunde und andere Tiere aufgreifen und diese im KLARTEXT durchleuchten.

Mittwoch, 25. April 2012

Abbruchsignale – Von sinnlosen Gräben im Absurdistan der Hundeerziehung…

Kommentare:

Über die absurden Streitereien in der Hundeszene könnte ich auch Bücher füllen. Wobei ich schon der Meinung bin, dass gewisse "Glaubenskriege" durchaus ihre Berechtigung haben. Den "gewissen Amerikaner" z.B. mache ich für sehr viele Ungerechtigkeiten und Missinterpretationen, die Hunde betreffen, verantwortlich und kann daher nichtmal versuchen, Gemeinsamkeiten zu finden.

Zum Thema Strafe hab ich auch so meine Meinung. Ich mag das Wort ansich schon nicht, weil es für mich immer eine zeitversetzte Form der "Rache" bedeutet. "Du machst nicht, was ich will, na wart, dann bestraaaaaf ich Dich". Abbruchsignale selbst "trainier" ich auch nicht, weil ich immer schon im Vorfeld versuche, Verhalten, das unpassend wäre, umzulenken, z.B. ich seh einen Jogger, Hund kriegt Futter zur Seite geworfen und wird aufgefordert zu suchen. Da der Hund gern sucht, sind Jogger grundsätzlich nicht anspringenswert, sondern Auslöser für ein willkommenes ruhiges, aber doch dynamisches Spiel. Nur am Rand sitzen würde bei einem meiner Hunde eher Frust erzeugen. Wirkliche Abbruchsignale sind bei uns nur in absoluten Notsituationen zu finden, wie etwa wenn der Hund sich anschickt, über die Straße laufen, da mach ich aber Geräusche, die jeder Hund sofort versteht. Und fürs "nichts vom Boden fressen" gibts entweder ein verhinderndes "nixnix" oder "schsch" und "geh weiter" gefolgt von "suuuper, so ein feeeiiiner Hund" plus Futter oder Herumgehüpfe oder Knuddeln. Ich glaub, je normaler und gemütlicher man mit seinen Hunden lebt, desto vielfältiger und angepasster sind auch die jeweiligen "Abbruchsignale".

Schönes Post. Schade, dass das Post in eine Werbemaßnahme für das Buch übergeht bei der der Leser in der Luft hängen gelassen wird und nur weiter kommt wenn er das Buch kauft. Das frustriert beim Lesen.

Zitat: Ich glaub, je normaler und gemütlicher man mit seinen Hunden lebt, desto vielfältiger und angepasster sind auch die jeweiligen "Abbruchsignale".

Genauso sehe ich das auch und genauso gehe ich mit meiner Hündin auch durch das tägliche Leben! Und ich muss sagen: es läuft zu 95% rund zwischen unserer Kommunikation!

Ich denke, und es fühlt sich für mich so an, dass Tiere grundsätzlich als Bühne gebraucht werden auf derer dann Menschen ihr Theaterstück inszenieren. Zugegeben, das muss nicht per se schlecht sein für das Tier oder die Stimmung ganz allgemein. Nur kann es aber eben doch auch ausarten. C.G. Jung (ein verstorbener Psychiater und Begründer einer Psychoanalytischen Schule) meinte, dass es so viele Therapieverfahren gebe, weil es viele psychologische Tatsächlichkeiten gibt. Und eine Tierärztin meinte zu mir, sie hätte herausgefunden mit ihrem Forscherteam, dass gewisse Hunde mehr mit Stress reagieren auf negative Bestrafung und andere mehr auf positive Bestrafung.

Am Ende gibt es auch Unterschiede weil es viele psychologische Tatsachen in den Individuen gibt.

@Gast - als Ergänzung und Erläuterung zur von Dir angesprochenen "positiven und negativen Strafe". In der Verhaltensbiologie bedeutet "negative Strafe", dass etwas Positives weggenommen wird (Spielzeug etc.) um zu strafen. "Positive Strafe" bedeutet, dass ein Reiz hinzugefügt wird. Z. B. ein Schlag, ein kräftiger Ruck an der Leine etc. Über Strafen kann man lang und viel diskutieren - aber "positive Strafen" sind nicht wirklich positiv, wie der Begriff ggf. suggerieren könnte.

Da ich mit meinem Leserbrief ja Anlass zu diesem speziellen "Grabenkrieg" bin, mag ich auch was dazu sagen.

Die Frage ist, ob man sich verhundlicht, sein eigenes Gehirn ausschaltet, und solche "Abbrichsignale" verwendet, die irgendwer mal irgendwann als "artgerecht" bestimmt hat.

Ich sage nur: Danke Thomas

Ich habe lange geglaubt, das nur das "richtige" Abbruchsignal die Lösung aller Probleme sei. Eben das Knöpfchen für die schnelle Lösung.

Klartextquickie – Warum das Jagdverhalten kein Trieb ist

Mit der Bezeichnung Triebe ist das so eine Sache. Eigentlich spricht man heute eher von Motivationen. Auch von Motivationen, die von inn.

Chill mal deine Basis –

Entspannungsarbeit im Hundetraining

Ich liebe den ganz normalen Wahnsinn, den ich mein Leben nenne. Es ist ein tägliches Jonglieren mit mindestens drei Bällen zu viel in der Luft, da unterscheide ich mich Null von anderen berufstätigen, modernen Mamas. Für mich, für den es kaum einen größeren Stressor gibt als Stillstand und Langeweile, kann es eigentlich gar nicht abwechslungsreich und herausfordernd genug sein. Solange alles „läuft“. Kommt mein perfekt geplanter Tag ins Stolpern, zeige ich leichte Stressreaktionen, strauchelt er und eine Rettung liegt außerhalb meiner Möglichkeiten, entwickele ich sehr explosive Tendenzen. Trifft mein entfesseltes „HB- Männchen“ gefangen im Körper einer äußerlich kühlen Blondine, ein unabsichtlich gekickter Softfußball, während ich ächzend den gefühlt tausendsten Korb Wäsche aus dem Keller nach oben hieve, mitten ins Gesicht, sucht mein leicht irrer Blick den Verursacher dieses Affronts, um ihn zur Verantwortung zu ziehen. Der Übeltäter ist leicht zu eruieren, hat er doch schon wieder seinen Ball an den Füßen und wirbelt in Pirouetten mit lustigen Balltricks durch das Zimmer. Meine Stirn legt sich in unzählige Zornesfalten, meine Nasenflügel blähen sich, ich blicke ihn an und bekomme ein grinsendes; "Mann, hör auf zu stressen und chill' mal deine Basis!", an den Kopf geworfen.

Ich kneife die Augen zusammen, schaue mein 14 jähriges Testomännchen an, atme hörbar ein und beginne zu lachen – das klappt jedes Mal – wieso bloß? Hatte er vielleicht doch besser in Biologie aufgepasst als seine Note vermuten ließ und mich auf das Hörsignal “ChillmaldeineBasis“ konditioniert? Wäre das denn überhaupt möglich, wozu sollte es gut sein und wenn, wäre es wirklich wünschenswert? Und sind das nicht die gleichen Fragen, die sich der normale Hundehalter stets fragt, wenn ich ihn bei meinem Erstgespräch mit Entspannungstraining als wichtige Säule meiner Arbeit konfrontiere?

Die Gesichter meiner potentiellen Kunden spiegeln sehr unterschiedliche Emotionen wieder, wenn ich Ihnen meine Arbeitsweise in Kurzform offeriere. Spätestens bei Nennung der konditionierten Entspannung schwanken sie zwischen ungläubigem Staunen, interessierter Neugier, abwartender Skepsis oder begeistertem Glauben Wollens. Mir persönlich ist abwartende Skepsis in diesen Momenten am liebsten. Die Erfahrung zeigt, dass der Mensch, der sich kritisch mit den jeweiligen Trainingsmethoden auseinandersetzt, den Trainer natürlich mehr fordert, weil er schlüssig und transparent erklären können muss, warum und wieso gerade dieses Werkzeug, auf welchen Ebenen wie funktioniert. Wenn der Skeptiker einmal das „Warum und Wie“ verstanden hat, ist er oftmals derjenige, der am zuverlässigsten, nachhaltigsten mit seinem Fellkind arbeitet.

Ganzheitliches Training – Maßnahmen der Entspannung

Zu meiner Trainingstechnik gehörte die Entspannung schon bevor ich „Cum Cane“ kennen lernte, da Entspannung auch zu meiner Trainer- und Verhaltensberaterausbildung gehörte und dabei Teil einer Fortbildung über Linda Tellington und ihren „Tellington Touch“ war. Ich bezweifelte dabei nie, dass man Entspannung überhaupt auf Signal setzen kann, auch nicht dass es eine direkte (über Massage) und/ oder indirekte (konditioniertes Wortsignal) Möglichkeit gibt, Entspannung aufzutrainieren. Was mir immer fehlte war die wissenschaftliche Erklärung dafür, warum es funktioniert.

Die fehlende Erklärung auf beiden Seiten, ließ mich immer zögern, Kunden diese Möglichkeit zu offerieren. Wie sollte ich Menschen für etwas begeistern, das ich selber nicht wirklich verstand? Die Idee, dass es reine Stimmungsübertragung sei, überzeugte mich ebenso wenig, wie die eher esoterisch anmutende Erklärung, dass über die Berührung des Körpers, „Lichter in den Zellen angezündet werden“. Das änderte sich als ich Dr. Ute Blaschke-Berthold traf, sie lieferte den wissenschaftlichen Background zu diesem Phänomen. Gleichzeitig lebt und lehrt sie eine jeden Horizont sprengende Denkweise, wie tief, reflexiv und weit jemand in ein Thema einsteigen kann, ohne den praktischen Bezug oder das jeweilige Publikum aus den Augen zu verlieren. Einige Seminare später, gehörte konditionierte Entspannung zu einer festen Größe bei meinen Einzel- und Gruppentraining, ohne Angst vor noch so kritischen Nachfragen meiner Kunden.

Wozu ist die konditionierte Entspannung gut?

Betrachten wir es doch mal Punkt für Punkt und auf reales Training bezogen. Stellt sich doch zunächst die Frage: „Wozu soll konditionierte Entspannung gut sein?“

Nun erst mal kann es niemandem, auch unseren Tieren, nicht schaden, ein bisschen relaxter durch den Alltag zu gehen. Aber nur weil es nicht schaden kann, heißt es ja nicht unbedingt, dass es etwas nützt. Wenn wir die Entspannung jedoch als direkten Gegenspieler zur Erregung begreifen und Erregung als Ursache der meisten Probleme, die Menschen mit Hunden haben, ist der Nutzwert im Umgang mit unseren Hunden sehr hoch.

Die wissenschaftliche Erklärung, lieferte und ist auch dort nachzulesen, Dr. Ute Blaschke-Berthold bei "Easy Dogs".

Jeder von uns kennt Situationen in denen der Erregungslevel unseres Vierläufers so hoch ist, dass egal wie wir auch reagieren mögen, ein Durchdringen zu ihm nicht mehr möglich ist. Dabei ist es einerlei, ob wir tobend herumschreien, verzweifelt in Tränen ausbrechen, enttäuscht und Schüppchen ziehend mit dem Fuß aufstampfen oder uns nackt ausziehen, zwei blutige Steaks um den Hals hängen und dabei schluchzend auf dem Boden kugeln. Ist uns mit solchen verstörenden Ausbrüchen die ungeteilte und sicherlich staunende Aufmerksamkeit unserer Mitmenschen sicher, kann unser Hund aus unterschiedlichen Gründen gerade nicht auf uns reagieren oder gar mit uns kooperieren. In solchen Momenten wäre ein Trainingswerkzeug, das seine Erregung herunter fährt und ihn kurzfristig wieder in unsere Welt zurück holen könnte, eine wunderbare Chance aus dem scheinbar ausweglosen Konflikt heraus zu finden.

Fallbeispiele

Was für Situationen meine ich konkret? Ein paar Beispiele aus meiner Praxis, allerdings ohne Namen oder Details, die den einzelnen Halter/In denunzieren könnten.

Meine Beobachtungen (Kurzform):

Anwendungsgebiete der konditionierten Entspannung

Abschließend zu den genannten Fallbeispielen, ist es mir wichtig zu erwähnen, dass konditionierte Entspannung, wie jedes andere Trainingswerkzeug, verstanden, gut trainiert und geplant angewandt werden muss. Dies ist auch die Herausforderung an den Trainer, dieses wunderbare Werkzeug überzeugend, ehrlich und ausreichend zu erklären. Hier ist Empathie für seine menschliche Kunden gefragt. Heißt; ihn dort abzuholen, wo er steht, Lerninhalte anzupassen, Schulddiskussionen in jedem Fall zu vermeiden, angstfreie Fragen möglich zu machen, keine falschen Hoffnungen zu wecken- kurz gesagt als Berufscredo – „Respektvoller Umgang mit Mensch und Tier“.

Welches Signal?

Welches Signal eignet sich zum Auftrainieren von konditionierter Entspannung?

Ein Signal sollte:

  • nicht „verbrannt“ sein, heißt, schon mit negativen Verknüpfungen verbunden sein,
  • nicht angeborene Angstreflexe auslösen, wie z. B.: Zischen oder Zischlaute,
  • nur ein Verhalten auslösen, heißt nicht mehrfach besetzt sein, wie z.B.: „Aus“ gleichzeitig für ausgeben, aufhören zu bellen, Abbruchsignal, etc.
  • dem Menschen nicht unangenehm oder peinlich sein. Kurz gesagt, es hilft mir das bestens trainierte Signal wenig, wenn ich es in Gesellschaft oder bei Anblick meiner befeindeten Lieblingsnachbarin nicht zu sagen wage,
  • in der Situation nicht zu Verwirrung beim Gegenüber führen, wie z.B.: ein „Prima“ als Entspannungswort, wenn ich es bei Artgenossenaggressionen bzw. Begegnungen an der Leine verwenden will. Man stelle sich sein Gegenüber vor, wenn ich meinen Hund mit beschwörendem „Prima“ versuche herunter zu fahren, während er offenbar gerade versucht seinen Artgenossen zu fressen. Falls einem in diesem Moment die kleine Omi mit ihrer Krücke verhaut, um ihren Hund zu schützen und ihrer Empörung Ausdruck zu geben, ist das aus ihrer Sicht sehr verständlich. Und ein „Ich beruhige nur meinen Hund!“, rettet uns da höchstwahrscheinlich auch nicht mehr.
  • olfaktorische Signale wie z.B.: ätherische Öle, sollten sowohl unserer empfindlichen Fellnase als auch uns selbst angenehm sein. So fällt das gern genommene Lavendelöl für mich flach, weil ich bei diesem Geruch spontan Migräne entwickele und zudem immer das Gefühl habe, ich bin eine Moniermotte, gefangen im Kleiderschrank meiner Großtante. Glücklicherweise gibt es genügend Auswahlmöglichkeiten an unterschiedlichen wirkungsvollen ätherischen Ölen. Wenn meine Kunden diese wenigen Punkte beachten, ist der Kreativität in Bezug auf ihre persönlich bevorzugte Signalgebung kaum Grenzen gesetzt.

Wenn man sich endlich über das Entspannungswort oder die Art der Massage klar geworden ist, folgt automatisch die Frage; „Wie sage ich es meinem Hund?“. Das „Wie“ und mögliche Fehler beschreibt Dr. Ute Blaschke-Berthold in ihrer Artikelserie bei „Easy Dogs“. Dabei gibt uns unser Hund vor, welche Möglichkeiten wir nutzen können Entspannung zu trainieren. Ein Hund, der Berührungen als unangenehm oder erregend empfindet, eignet sich natürlich weniger für die direkte Entspannung über Massage. Möchte ich es trotzdem an meinem Hund anwenden, bietet sich ein Entspannungstrainingsseminar bei „Cum Cane“ oder einem entsprechend ausgebildeten Trainer/In an, der einem Schritt für Schritt die Technik, Körperzonen, Hilfsmittel und Körpersprache des eigenen Vierläufers nahe bringt. Es schleichen sich dann erst gar keine Fehlverknüpfungen ein oder sie können schneller korrigiert werden. Außerdem kann man direkt nachfragen, welche Mechanismen denn bei der konditionierten Entspannung zum Tragen kommen. Das „Wie oft“ soll ich das neue Hörsignal meinem Hund antragen, während er gerade total gechillt auf der Couch lümmelt, beantwortet sich für Menschen in Partnerschaften ganz von allein. Weckt die Dame des Hauses ihre Fellkugel im Minutentakt und begeistert mit einem lauten, langgezogenen „EeeeeASYyyyyyyyyy!!“, während der Tagesschau, dauert es meist etwa 10 Minuten bis es aus einer Ecke des Hauses und aus dem entnervten Partner schallt: „Boahhh-Lass endlich den armen Hund schlafen. “. Über diese kleinen Missstimmungen in der Partnerschaft sollte man sich dann jedoch hinweg setzen im Sinne des Fellkindeswohls und erwünschten Trainingserfolges.

Oxytocin – das Kuschelhormon

Ein Begriff der uns im Zusammenhang mit Entspannung immer wieder begegnet ist „Oxycotin“ . Neben den sehr komplexen Abläufen auf der Ebene der Neurotransmitter, Hormone und Pheromone bei der Anwendung vom Entspannungstraining, schauen wir nur kurz auf das Hormon „Oxycotin“. Als ich das erste Mal hörte, dass bei der systematischen Massage der Haut, das Hormon „Oxycotin“ ausgeschüttet wird, war ich wenig überzeugt. Ich kannte dieses Hormon nur als überdosierten Cocktail, den man in meine Venen jagte, als mein Frauenarzt entschied, es sei Zeit, mein „Nülli Klitzeklein“ zu gebären. Dieses Hormon in hohen Dosen, verursacht Wehen, da es direkt auf die Gebärmutter und die Kontraktion des Uterus einwirkt, die einem die Beine unter dem Babybauch weg hauen - was sollte daran, außerhalb der beschriebenen Situation, erstrebenswert sein? Ich sollte lernen, dass Oxycotin auch sehr viel angenehmere Wirkungen hat. So ist es u.a. zuständig für soziale Bindung und Entspannung. Eine ganze Zeit geisterte der Begriff „Kuschelhormon“ durch die Presse, es gab sogar den Ansatz einer Studie, Oxycotin in Nasensprayform anzuwenden, als Treuegarant in zwischenmenschlichen Beziehungen. Das hat für mich etwas sehr Befremdliches und erinnerte mich an Patrick Süßkind „Das Parfum“. Ich empfand diesen Einsatz als einen persönlich motivierten Eingriff mit höchst egoistischem, manipulativem Charakter. Die Möglichkeiten, die dieses Hormon in Bezug auf eine eventuelle Verbesserung des Krankheitsbildes bei psychischen Erkrankungen (Depressionen), wäre sehr wünschenswert und zumindest eine Hoffnung.

Welche Wirkung und Nebenwirkungen, welche Anwendungsgebiete und in welcher Verabreichungsform uns Oxycotin in der Zukunft noch begegnen wird, wird hoffentlich eine immer intensivere wissenschaftliche Forschung in unterschiedlichsten Disziplinen die Fachbereichsübergreifend zusammen arbeiten, zeigen. Unabhängig davon, nutzen wir das heutige Wissen um die Wirkung von Oxycotin in unserem täglichen Training in einer bindungsfördernden, frei von unerwünschten Nebenwirkungen, positiv verstärkenden Art und Weise.

Was erwirkt konditionierte Entspannung im Training?

Für uns als Hundehalter, bleibt festzuhalten und wichtig: Wir bekommen ein ganzes Bündel an erwünschten Dingen über das Entspannungstraining. Einen entspannten Partner auf vier Pfoten, ein Werkzeug, dass ich in potentiell stressigen Situationen verwenden kann, ohne das Frustration entsteht, eine intensivere Bindung auf beiden Seiten der Leine. Dafür muss der Anwender vergleichsweise wenig investieren und nur wenige Regeln beachten. Das Beste ist, dass dieses Training nicht als Einbahnstraße verläuft. Bedeute; in dem Moment, wo ich die Haut als größtes Organ meines Hundes massiere, passiert der Prozess (Akupressur der Haut, Aktivierung der A-Beta Faser der Nervenenden, direkte Weiterleitung an den Parasympathikus, Anhebung des Oxycotinspiegels) ebenso bei mir. Wir entspannen, als Sahnehäubchen oben auf, direkt mit. Bekannt ist dieser positive Effekt auf das Herz-Kreislaufsystem bei Menschen, die ihre befellten Mitbewohner streicheln schon über 10 Jahre, allein die wissenschaftliche Erklärung fehlte. Bis zu den gewonnenen Erkenntnissen, wie, warum und wo Ocytocin wirkt. Es ist alles in Allem ein perfektes Arbeiten an einem neuen Signal für stressige Momente, einer besseren Bindung und einer entspannten Beziehung. Hilft übrigens auch bei der Stärkung unserer zwischenmenschlichen Beziehung. Vielleicht einfach mal das dicke Flanellnachthemd, mit Schlafsocken und Schlafmaske unter getrennten Oberbetten weg lassen und mal wieder unter einer Decke, der eigenen und der Haut des Partners Druck machen? Don`t panic!-Ist keine anzügliche Aufforderung zu zügellosem Sex (obwohl auch beim Orgasmus Oxycotin ausgeschüttet wird!!Hätte also fast eine medizinische Indikation.) Es funktioniert schon wunderbar durch enges Kontaktliegen oder Kuscheln. Haut an Haut verraucht viel Ärger über Nacht wie von Zauberhand und chillt die eigene und die Beziehungs-Basis.

Es gibt mittlerweile einige Trainingsansätze oder Hilfsmittel auf dem Markt, die sich genau dieser Wirkung der Oxycotinausschüttung bedienen. Hier ein paar Beispiele an Trainingshilfsmitteln oder Methoden, die auf eben diese Wirkung abzielen, z.B.: - das „Thundershirt“ von Wolters, Körperbänder nach Linda Tellington bzw. Massagetechniken nach „Tellington Touch“, „Yoga“ für Hunde, Aromatherapien mit ätherischen Ölen, die nachweisbar die Blut-Hirnschranke überwinden und dort die Dopaminproduktion unterdrücken, während der Serotoninstoffwechsel angekurbelt wird, was zur Beruhigung/ Entspannung führen, „DAP“ (dog appeasing pheromone), ein Pheromon, das dem der laktierenden Mutterhündin nachgebaut wurde, das sie mit Hilfe von Bakterien in einer Falte der Mammaleiste produziert und der Entspannung, sozialen Bindung beim Säugen dient. Dieses Pheromon nimmt nur unser Hund wahr, es wirkt angstlösend, im Besonderen bei Angst vor dem/beim Autofahren. Nun weiß man nicht nur das, sondern warum diese Methoden/ Hilfsmittel oftmals als flankierende Maßnahme so gute Erfolge erzielen. Ich würde sie immer wieder in meiner Arbeit empfehlen und anwenden, denn die Wirkung ist nachgewiesen und nahezu ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

Was hat es nun auf und für sich mit dieser konditionierten Entspannung?

s wird immer nur so effektiv wirken, wie es trainiert wurde und welche Unterstützung Sie Ihrem Hund zusätzlich an Lösungen anbieten können. Es wird immer an den Umständen hängen, der Tagesform, welche Stressoren, wie z.B.; Krankheit, Schmerzen, Langeweile, Änderung der Lebensumstände, Ihren Hund und seine Impulskontrolle anfressen, auf welche Umweltreize er besonders reaktiv ist und wie hoch der Druck dieser Reize, z.B.: hohes Wildaufkommen, läufige Hündinnen, etc., aktuell gerade ist.

  • Dr.rer.nat. Ute Blaschke – Berthold „Entspannungstraining 2009“
  • Dr.rer.nat.Ute Blaschke Berthold „Werkzeugkiste der positiven Verstärkung 2011“
  • Dr.rer.nat. Ute Blaschke- Berthold „Zellen, Hormone, Neurotransmitter, wo Verhalten entsteht 2013“
  • Cornelia Löhmer und Rüdiger Standhardt „Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson“
  • Jean Pierre Hourdebaigt “Canine Massage: A Complete Reference Manual”
  • Kerstin Uvnäs-Moberg, Maria Petersson “Oxytocin, a Mediator of Anti-stress, Well-being, Social Interaction, Growth and Healing”
  • www.pnas.org/content/111/5/1987 “Common polymorphism in the oxytocin receptor gene (OXTR) is associated with human social recognition skills”

Zur Person

Heike Hillebrand aus Bönen (NRW) begleitet Menschen, die gerne mehr über die Motivation hinter unerwünschtem Verhalten ihrer Fellkinder erfahren und lösungsorientiert die gemeinsame Lebenssituation verbessern möchten. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf dem Markertraining, Angst- und/oder Aggressionsverhalten, unerwünschtem Jagdverhalten und sinnvollen Beschäftigung in kleinen Gruppen, wie z.B. Mantrail, Dummy oder Longe. Seit Jahren begleitet sie ehrenamtlich das Besuchshundeprojekt eines Pflegeheims aus Unna.

Wer gerne auf unterhaltsame Art erfahren möchte, was Heike Hillebrand neben dieser Berufung noch ausmacht, kann gerne auf ihrem Blog „beastieblonde“ mehr erfahren.

Fahrrad fahren

Mit dem Hund Fahrrad fahren ist eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund. Es macht Spaß und hält fit. Wenn man einiges dazu beachtet, werden Mensch und Hund viel Spaß daran haben.

Etwa zweimal wöchentlich bin ich mit Pumo am Fahrrad unterwegs. Es braucht einiges an Konzentration, sowohl für den Hund, als auch für mich. Ich soll den Hund beobachten, den Verkehr im Auge haben und gleichzeitig dabei den Hügel hochstrampeln. Im Wald ist es bei uns entspannter, da der Verkehr wegfällt. Wir bleiben beide fit und ich kann auch einmal mit Pumo so richtig „Gas geben“, was ihm besonders gut gefällt. Pumo bleibt auch im Wald an der Leine, da er leidenschaftlich gerne jagen gehen würde. Wenn wir am Fluß oder auf übersichtlichen Wegen unterwegs sind, ist das “offline” fahren, also Freilauf für Pumo, für uns beide am allerschönsten.

Die Ausrüstung

Wichtig beim Fahrradfahren mit dem Hund ist eine gute Ausrüstung. Der Hund wird niemals am Halsband geführt! Er soll stattdessen ein gut sitzendes, breites, gepolstertes Brustgeschirr tragen. (Lesen Sie dazu auch: http://www.easy-dogs.net/home/blog/gesundheit/maria_rehberger/brustgeschirr_statt_halsband.html).

Bitte kontrollieren Sie regelmäßig den Körper Ihres Hundes auf kleine Scheuerstellen. Idealerweise haben Sie mehrere Brustgeschirre in verschiedenen Passformen und wechseln diese alle paar Tage. Falls Sie möchten, dass Ihr Hund zieht, benutzen Sie bitte unbedingt ein spezielles Zuggeschirr und lassen Sie sich beim Kauf von einer Fachperson beraten.

Die Vorteile beim Springer sind sicher, dass man beide Hände frei hat. Man kann sich so besser auf den Verkehr konzentrieren. Dennoch empfehle ich die Sicherung des Hundes mit einer zusätzlichen Leine.

Eine andere Möglichkeit ist eine flexible Joggingleine, die an einem Bauchgurt befestigt wird. Die Gefahr, dass die Leine in die Räder kommt, ist sicher größer. Man ist jedoch flexibler unterwegs und hat den Hund schneller an- und abgeleint. Ein weiterer Nachteil ist, dass man sehr schnell ins Schwitzen kommt unter dem Gurt.

Ich persönlich bevorzuge den Springer. Ich fühle mich damit sicher und bemerke den Hund fast nicht. Das ist an der Strasse mit Verkehr sehr wichtig, da ich mich auf den Verkehr konzentrieren muss. Sobald Pumo und ich dann im Gelände ankommen, lasse ich ihn entweder frei oder nehme ihn an eine lange Leine (5m). Dann kann er sich freier um mich herum bewegen. Oft ist er dann vor mir, so kann ich ihn beobachten und erkenne, wenn er das Bein heben muss oder schnüffeln will.

Schützen Sie sich selbst mit einem guten Fahrradhelm und benutzen Sie ein verkehrssicheres Fahrrad. Selbstverständlich gehören auch beim Fahrrad fahren mit dem Hund Kotbeutel zur Ausrüstung. Genügend Wasser für Sie und Ihren Hund sollten Sie einpacken. Ein faltbarer Napf spart Platz und ist leicht.

Benutzen Sie niemals Flexileinen beim Fahrradfahren. Wenn Ihnen die Flexi- oder Rollleine aus der Hand fällt, scheppert es so, dass der Hund erschrecken muss. Auch ist die Gefahr groß, dass sich das dünne Seil irgendwo im Fahhrad verheddert – vielleicht merken Sie es nicht sofort – sobald es aber bemerkt wird – ist es meist zu spät und ein Unfall passiert unvermeidbar. Auch wird der Hund oft zu ruckartig gestoppt, das gibt dem Hund jedes Mal ein Schlag auf die Wirbelsäule und das möchten wir unbedingt vermeiden. Nehmen Sie je nachdem eine 2 bis max. 5 m lange Leine mit und eine Pfeife für den Rückruf. Bei Dämmerung empehle ich Ihnen eine Sicherheitsweste an Ihnen und auch für den Hund zu tragen. Oder mindestens gutes Licht und gut sichtbare Reflektoren.

Der Gesundheits-Check

Fahrrad fahren darf man nur mit einem gesunden Hund. Denken Sie daran, dass auch ein Hund zuerst fit werden muss. Beginnen Sie mit kurzen Touren in langsamen Tempo. Überfordern Sie alte Hunde nicht und denken Sie an deren Gelenke. Schonen Sie Ihren Hund zu Beginn des Aufbautrainings am Tag danach und beobachten Sie ihn gut. Auch Hunde können Muskelkater vom Sport bekommen! Falls das vorkommt, sind Sie zu schnell vorwärts gegangen und haben den Hund körperlich überfordert. Schonen Sie ihn am nächsten Tag und unterstützen Sie ihn z.B. mit Arnica D6 Globuli, denn diese helfen bei Muskelkater.

Geben Sie sich und dem Hund Zeit. Man kann schon einen Welpen und Junghund an ein Fahrrad und andere Transportmittel gewöhnen. Das Fahren am Rad beginnt man jedoch erst mit einem ausgewachsenen Hund. Wenn der Hund 12 Monate ist, kann man erste kurze Touren beginnen. Vorsicht geboten ist bei Hunden, die Mühe mit dem Atmen haben. Hier empfehle ich eindringlich wirklich nur ganz kurze Strecken in sehr langsamen Tempo zu fahren.

Wichtig ist, dass Ihr Hund eine gute Balance hat aus Bewegung, Beschäftigung, Entspannung und Ruhephasen. Bitte achten Sie darauf, dass der Hund nicht übermäßig beschäftigt und bewegt wird. Alltagstraining ist für einen Junghund bis zu einem Alter von 12 - 18 Monate das Wichtigste und meistens eine ausreichende Beschäftigung für Mensch und Hund! Gönnen Sie sich und Ihrem Hund gesunde Erholungsphasen und genug Ruhe.

Das Tempo sollte allgemein an den Hund angepasst werden. Besonders bei großen Rassen ist Vorsicht mit den Gelenken geboten. Große Hunde ab 20 kg belasten ihre Gelenke durch das Körpergewicht stärker als leichtere Vierbeiner. Daher sollte der Hund möglichst nicht lange Strecken und im Galopp nebenher rennen. Hohe Geschwindigkeiten sollten Sie kaum zulassen und wenn, dann nur für ganz kurze Sprints und nie auf Asphaltstrassen. Der Untergrund gibt nicht nach und erhöht deshalb die Belastung auf die Gelenke. Bei kleinen Rassen muss man unbedingt darauf achten, nicht zu schnell zu fahren. Bitte denken Sie daran, dass der Hund viel mehr Schritte machen muss. Ein Fahrradkorb für Hunde kann am Lenker befestigt werden. So können kleine Hunde bei längeren Touren transportiert werden.

Besonders achten sollten Sie auch auf die Temperaturen! Im Sommer empfehle ich nur ganz früh morgens oder sehr spät abends auf eine Tour zu gehen. Bitte daran denken, dass sich Asphaltstrassen sehr stark erhitzen. Die Ballen der Hunde können darunter sehr leiden. Die routinierte Kontrolle und Pflege der Ballen solle ohnehin eine Selbstberständlichkeit sein.

Fühlen Sie doch einmal selbst und legen Sie an einem heißen Sommertag Ihre flache Hand einige Minuten auf den Teer oder bleiben Sie barfuß einige Zeit stehen! Das wird ganz schön heiss! Ebenso müssen wir berücksichtigen, dass Hunde ein Fell tragen. Gerade Hunde mit dichtem Fell erhitzen sich sehr schnell.

Der Trainingsaufbau

1. Am Besten wird der Hund von einer Zweitperson an der Leine an einem gut sitzenden, gepolsterten Brustgeschirr geführt.

Zu Beginn ist das Handling von Fahrrad, Leine, Belohnungen nicht ganz einfach. Eine Hilfsperson unterstützt Sie bei der Sicherung des Hundes. Sobald Sie sich sicherer fühlen, brauchen Sie die Hilfsperson nicht mehr.

Sollte Ihr Hund Meideverhalten zeigen, also sich vor dem Fahrrad scheuen und auf Distanz gehen oder sehr aufgeregt sein, also bellen, in die Leine beißen oder Sie anspringen, sollten Sie einen kompetenten Hundetrainer kontaktieren, der Ihnen den richtigenTrainingsweg aufzeigt. Wir wünschen uns einen Hund, der gelassen, entspannt und ohne Furcht neben dem Fahrrad hergeht. Wenn Sie Meideverhalten oder starke Aufregung ignorieren und den Hund zu etwas zwingen, erreichen Sie dieses Ziel nicht und der Hund würde unter dieser Beschäftigung leiden.

3. Zu Fuß gehen Sie neben dem Fahrrad auf dem Vorplatz ein paar Runden.

Der Hund wird jedes Mal für das Verhalten: "Ich befinde mich auf der rechten Seite des Fahrrades" von Ihnen oder der Hilfsperson belohnt. Vor der Belohnung geben Sie immer das Markersignal. Es empfiehlt sich ein Markerwort zu wählen, da das Handling mit dem Clicker und dem Halten des Lenkers (und später des Hundes) schwierig ist.Führen Sie den Hund auf der rechten Seite, da das die abgewendete Seite zum Verkehr ist. Das Markerwort wird genauso erlernt und eingesetzt wie der Clicker. So können wir beim Fahrrad fahren auf den Clicker verzichten.4. Klappt dieser Schritt gut, steigen Sie auf das Fahrrad und fahren ganz langsam ein paar Runden. Wieder erhält der Hund jedes Mal, wenn er auf der rechten Seite des Fahrrades ist, mit dem Markersignal ein positives Feedback auf das eine Belohnung folgt.Werfen Sie das Leckerchen jedes Mal hinter sich und fahren Sie äußerst langsam los. Sobald der Hund wieder auf der rechten Seite auftaucht: Markieren und belohnen! Wieder werfen Sie das Leckerchen nach hinten, damit der Hund sich angewöhnt nicht am Fahrrad vorbeizustürmen. Dieses Training absolvieren Sie am Anfang immer noch mit der Hilfsperson und ohne Leine, so kann der Radius des Hundes auch größer sein, als nachher alleine.Dieser Trainingsschritt darf und soll sehr oft wiederholt werden. Wenn der Hund sich freiwillig und schnell auf der rechten Seite einfindet, kann man auch anfangen das Leckerchen vom Fahrrad aus direkt dem Hund zu geben und so die Hilfsperson abbauen.

Vorsicht: Dieser folgende Ablauf kann je nach Hund variieren:

a) bei hoher Erregung des Hundes:

Viele Wiederholungen der Konditionierten Entspannung am Fahrrad fördern die Ruhe des Hundes. Bei hoher Erregung ist es unbedingt notwendig zuerst das Fahrrad mit Entspannung zu verknüpfen. Sie präsentieren das Fahrrad und entspannen Ihren Hund. Anschließend wird das Fahrrad wieder weggeräumt und nicht bewegt. Diesen Schritt wiederholen Sie solange, bis das Erregungslevel des Hundes angenehm für Hund und Mensch bleibt.

b) bei Meideverhalten des Hundes gegenüber des Fahrrades:

Jedes Hinsehen und freiwilliges Annähern wird mit dem Markersignal honoriert und belohnt. Denken Sie bei der Auswahl der passenden Belohnung vor allem an den funktionalen Verstärker der Distanzvergrößerung!

Das Einführen der Signale "Links" und "Rechts" von Anfang an ist hilfreich!

Wir kündigen also jeden Wechsel der Fahrtrichtungmit dem entsprechenden Signal an. Benutzen Sie dazu besser die englischen Vokabeln wie "right / left", da es sich auf deutsch zu ähnlich anhört und der Hund diese leichter verwechseln kann und sie nicht so leicht lernt.

Mit diesen Signalen können Sie den Hund, wenn er nicht an der Leine sein muss, vom Fahrrad aus lenken. So kann der Hund auch einmal vorneweg laufen und bei einer Kreuzung können Sie ihm zurufen, in welche Richtung er laufen soll.

Am Besten bringen Sie ihm auch den Seitenwechsel hinter dem Fahrrad mit einer bestimmten Vokabel, wie z.B. "Wechsel", bei. So können Sie ihn auf die jeweils andere Seite des Fahrrades lenken, ohne absteigen zu müssen oder die Hände zu gebrauchen. Am Anfang helfen Sie dem Hund, in dem Sie sich mit der linken Hand (wenn Sie wollen, dass er von rechts nach links wechselt) und einem Leckerli hinter ihrem Rücken nach rechts beugen und den Hund ansprechen. Sobald er ihrer Hand folgt sagen Sie das Signal "Wechsel". Wenn er auf der linken Seite angekommen ist, sagen Sie das Markerwort und geben Sie ihm die Belohnung. Genauso wird der Wechsel zurück nach rechts gemacht. Durch den Wechsel hinter dem Fahrrad wird der Hund automatisch auch gebremst und verlangsamt, was ein Vorteil ist.

5. Sie beginnen nun langsam den Weg aus dem Hof zu fahren.

Falls Sie auf eine Straße mit Verkehr kommen, seien Sie von nun an sehr vorsichtig, achten Sie auf den Verkehr und halten Sie sich an die Verkehrsregeln. Die Hilfsperson sollten Sie nun schon nicht mehr brauchen. Beobachten Sie Ihren Hund aufmerksam: er soll nicht auf den Fahrradfahrer schauen, sondern dahin, wohin er läuft. Immer wenn er schön neben dem Fahrrad her läuft und nach vorne sieht, wird das erwünschte Verhalten mit dem Markersignal hervorgehoben und belohnt.

Damit Sie den Überblick über Ihren Trainingsstand und Trainingsverlauf behalten, empfehle ich Ihnen ein Trainingstagebuch zu führen. Mit dem Alltagshelfer von Easy Dogs macht das auch richtig Spaß.

Vielleicht hilft Ihnen auch ein Fahrradtacho (Cyclometer) dabei, zu wissen, wie viele Kilometer Sie in welcher Zeit bereits mit Ihrem Hund zurückgelegt haben. Wenn es schön ist und es bei Ihnen gerade gut läuft, ist die Gefahr vorhanden, dass man schnell euphorisch wird und einige Kilometer mehr unter die Räder nimmt, als das letzte Mal. Denken Sie daran, der Hund muss diese ganze Strecke rennen. Er hat vielleicht einen eher schlechten Tag und doch läuft er mit Ihnen mit. Beobachten Sie ihn gut und nehmen Sie sich lieber zu wenig als zu viel vor.

Tipp: Fortgeschrittenen Trainern empfehle ich den Aufbau eines Nasentouches auf dem Oberschenkel des Menschen als Wortsignal, oder auch ein Pfötchen geben (oder Nasentouch) auf dem eigenen Fuß. Gerade bei kleineren Hunden ist das noch praktischer. Dieser hilft beispielsweise, wenn andere Hunde kommen und/oder man am Rand wartet. So können wir direkt am Fahrrad stehen bleiben.

Gut ist es, wenn Sie alles mit dem Hund an der Leine üben. Sowohl das Langsamfahren als auch das Schnellfahren. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund beim langsamen Tempo nicht der Versuchung des Schnüffelns nachgibt und dass Sie das oft selbstbelohnende Schnellfahren nicht auf Asphalt einsetzen. Ideal ist es, die Hunde traben und nur ganz kurze Strecken "galoppieren" zu lassen.

Wann immer möglich ziehen Sie den Naturuntergrund dem Aspahlt vor. Asphaltstraßen bergen mehr Gefahr durch Scherben, Steinchen, Splitt oder Glatteis und sie heizen bei Hitze sehr schnell auf. Ebenso haben wir dort meist mit mehr Verkehr zu rechnen.

Tipp: Die Pfotenballen nach jeder Tour kontrollieren und gegebenenfalls mit einer guten Ballensalbe einreiben.

Das Gleiche gilt auch für das Schnellfahren. Gerade hier ist es wichtig, dass wir ein Signal aufbauen, weil wir es dann auch als Belohnung einsetzen können.

Tipp: Je nach Hundetyp kann ein funktionaler Verstärker, also die bedürfnisgerechte Belohnung, das Schnellfahren sein. Setzen Sie diesen besonders attraktiven Verstärker dosiert, vorsichtig und natürlich nur als Konsequenz auf erwünschtes Verhalten ein!

Anhalten – Fahrrad schieben oder hinstellen – der Hund kann schnüffeln und sich erleichtern. Wichtig ist, dass Sie zuverlässig auf jeder Tour mindestens eine – besser mehrere – solche Sequenz(en) einhalten. Der Hund weiß mit der Zeit, dass die Pausensequenz kommen und angekündigt wird und verlässt sich darauf. So wird er konzentrierter am Rad dabei bleiben.

Aufsteigen – Losfahren. Der Hund wird mit der Zeit lernen, dass danach die Fahrt losgeht. Bis dahin kann er sich entspannen und muss sich nicht übermäßig aufregen.

Das Nebenherlaufen immer wieder wieder einmal belohnt! Auch hier erzielen Sie bei erwünschtem Verhalten die größte Zuverlässigkeit, wenn Sie mit der Belohnung abwechseln. Beispiele: stimmliches Lob, verschiedene Futterbelohnungen, kurze Sprints.

Damit beginnt man am besten wieder auf dem Platz und generalisiert es dann auf der ganzen Fahrradroute – am Besten mit einem positiv aufgebauten Abbruchsignal, wie es z.B. der Geschirrgriff ist. Das Stoppsignal üben Sie auch und vor allem immer wieder auf dem Fahrrad.

Stoppsignal und eine Top-Belohnung für das Stehenbleiben trainieren:

Bei einem Hund, der in eine hohe Erregungslage kommt, muss viel mit Entspannung gearbeitet werden. Das heißt, immer wieder Pausen machen und entspannen. So dass die Konditionierte Entspannung stets aufgeladen und im Gehirn abrufbar ist.

Wir stellen das Fahrrad ab und rufen den Hund ab. Dazu können wir gerne die ganze Werkzeugkiste der positiven Verstärkung und einfallsreicher, bedürfnisgerechter Belohnung nutzen! Kontaktieren Sie einen Trainer, der Ihnen den zuverlässigen Rückruf bzw. das Stehenbleiben bei Wildsichtung zeigt.

Es lohnt sich, das Stoppsignal sehr oft zu üben.

Es kommt der Tag, an dem man es braucht.

Was gilt es sonst noch zu beachten?

Legen Sie viele Pausen ein, in denen der Hund auch schnüffeln und sich erleichtern kann.

Ein langsamer, geplanter Aufbau ist enorm wichtig vor allem beim Ausbau der Streckenlänge und des Tempos! Ein Hund wird nicht als Hochleistungssportler geboren. Machen Sie sich Notizen im Trainingstagebuch von Easy Dogs. Dieses Büchlein ist wie dafür gemacht, denn Sie können sich hier – z.B. in den Pausen – alle Trainingsschritte und Touren notieren und es leicht in die Jackentasche stecken.

Diese Übungen sind wichtig und empfehlen sich auf jeder Tour zu wiederholen:

  • Tourstart: "Fahrrad/Velo"
  • Den Hund immer wieder für das erwünschte Verhalten verstärken. Markerwort, z.B."Click", und abwechslungsreiche Belohnungen
  • Pausen ankündigen: "Pause"
  • Tempowechsel benennen, damit er zur Belohnung eingesetzt werden kann: "Sprint" oder "Langsam"
  • Richtungswechsel benennen: "Left/Right"
  • Wechseln hinter dem Fahrrad benennen (Freilauf): "Wechsel"
  • Entspannen, z.B. mit dem Entspannungswort "Easy", ideal in Kombination mit dem Entspannungstuch
  • Stoppsignal/Rückruf: "Stopp/Geschirr", Rückrufsignal
  • Nasentouch oder Pfotentouch: "Touch" auf dem Oberschenken oder dem Fuß des Fahrers

Nehmen Sie immer genügend Wasser für Mensch und Hund mit! Die Routen wählen Sie so, dass Sie an Wasserstellen vorbei kommen, an denen der Hund trinken – oder noch besser – baden kann, wenn er das möchte.

Vorsicht bei Temperaturen ab 15° C! Im Sommer nur frühmorgens oder spätabends unterwegs sein. Denken Sie daran, ihr Hund trägt ein Ganzkörperfell und reguliert seine Temperatur nur durch Hecheln.

Der Hund muss mindestens 12 Monate alt und gesund sein. Bitte klären Sie die Gesundheit (Bewegungsapparat, Atemorgane, Herz) bei Ihrem Tierarzt Ihres Vertrauens und dokumentieren die Checks und Behandlungen in einem Gesundheitstagebuch.

Zu viel Asphaltstraßen und Abgase meiden. Den Hund auf der rechten Seite führen.

Gemeinsam mit dem Hund Fahrrad zu fahren ist eine ausgezeichnete Beschäftigung für beide. Wenn Sie ein paar Dinge berücksichtigen, werden Sie viel Spaß daran haben. Mich spornt es an, eine Fahrradtour zu machen, wenn ich sehe, wieviel Freude Pumo hat, wenn ich das Fahrrad hervorhole. Es sind oft ganz besondere, manchmal abenteuerliche Touren, die wir dann zusammen erleben. Mir gefallen die Sequenzen, in denen wir beide konzentriert auf der Straße fahren genauso gut wie die Strecken, an denen wir trödeln können. Es erstaunt mich immer wieder, wie gut Pumo beim Radeln vieles sonst so interessantes in der Umwelt ausblenden bzw. "ignorieren" kann. Es gibt bei uns eine Strecke, an der sich ein Spurt geradezu anbietet: Es geht geradeaus, auf Waldboden, kein Verkehr. Wenn ich da ein Wettrennen mit Pumo mache, muss ich vor lauter Freude immer laut lachen. Ich bin sicher, dass auch er lacht. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund viel Freude beim Abenteuer Fahrrad fahren.

Zur Person

Daniela Gassmann, zertifizierte Hundetrainerin cumcane familiari® ist Mitbegründerin der Hundeschule undHund (www.undhund.ch).

Am Liebsten streift sie gemeinsam mit Pumo, ihrem Australian Shepherd, durch die Wälder. In Ihrer Hundeschule ist ihr ein respektvoller Umgang und das Lernen über positive Verstärkung mit Mensch und Hund wichtig. Sie bildet sich laufend fort und hat die Weiterbildungen zur Trainerin für Welpen- und Junghundeförderung und Kursleiterin mit SVEB Zertifikat bei cumcane familiari besucht. Ganz besonders liegen ihr das Thema Trauer und Abschied nehmen von Haustieren am Herzen. Dazu gibt und besucht sie Seminare.

Abbruchsignal

Hundeerziehung

Kapitel 3: Immer wiederkehrende Begriffe in der Hundeerziehung

3.1. Abbruchsignal

Der Begriff Abbruchsignal ist nicht geheimnisvoll. Sie alle kenne ihn wahrscheinlich und jeder benutzt es, wenn auch nicht korrekt und wirklich in seiner Bedeutung. Es ist nichts anderes, als es aussagt: Abbrechen durch ein Signal, sei es Nein, Lass es . Aber ein Abbruchsignal muss in der Hundeerziehung und im Training ganz klar und sauber definiert, ausgeführt werden. Hundeanfänger neigen dazu, das Abbruchsignal im Kontext zu einer gerade nicht erwünschten Reaktion, Handlung einzusetzen. Leider werden dem Abbruchsignal dann auch noch Emotionen beigemischt, es werden Nein oder Lass es beispielsweise gereizt, launisch oder leicht aggressiv gezischt. So lernt der Hund, dass dieses Stress bedeutet und nicht, dass er diesen Stress mit seinem Verhalten hätte verhindern können. Und es ist nun mal auch so, dass der Hund eigentlich durch diese Unterbrechung seiner Handlung nicht gelernt hat, dieses Verhalten nicht wieder zu zeigen.

Ein Abbruchsignal muss daher sauber aufgebaut werden.

In der Hundewelt, gerade auch unter Hundetrainern und vermeintlichen Experten wird das Abbruchsignal kontrovers diskutiert. Einige verbinden mit dem Abbruchsignal negative Erfahrungen, die ein Hund machen soll, um zu lernen, andere wiederum finden es uneffektiv.

Unter normalen Hundehaltern wird ebenfalls über Sinn eines solchen Signals diskutiert. Einige meinen, sagen sie NEIN, meinen sie auch NEIN, egal, was der Hund macht und er solle gehorchen.

Dabei soll aber ein Abbruchsignal auch ein Notfallsignal sein. Eines, das so sicher trainiert wird, dass Sie Ihren Hund mit diesem Signal aus jeder Situation und aus jedem Verhalten holen können.

Wer von Abbruchsignalen spricht und diese richtig anwendet weiß, dass jedem Abbruchsignal eine Alternative folgt, folgen muss. Das heißt, um eine bereits verknüpfte Reiz-Reaktions-Kette abzubauen, muss es eine andere Kette als Alternative geben. Das alleinige Abbruchsignal reicht nicht aus, um den Hund zukunftsorientiert von Verhalten oder Handlungen abzuhalten. Jedes Abbruchsignal muss also eine Alternative bieten. Die meisten arbeiten hier mit einer Belohnung, die der Hund sonst nicht bekommt, in den meisten Fällen arbeitet man über das Futter. Nur dieses muss natürlich total bestechend sein!

Das Abbruchsignal, das Sie zukünftig verwenden möchten, sollte ein Wort sein, das Sie nicht täglich im Sprachgebrauch nutzen. Zudem sollte dieses auch immer gleich klingen, gleichwohl, welche Emotionen in Ihnen schlummern. Verwenden Sie ein Abbruchsignal nicht willkürlich bei allen Ihnen nicht zu Pass kommenden Situationen. Lenken Sie besser um. Beispiel: Ihr Hund entfernt sich in Richtung Wald – rufen Sie ihn zurück, Hund will zu einem anderen laufen? Rufen Sie ihn zurück, Ihr Vierbeiner möchte etwas vom Boden aufnehmen? Es ist nicht Pfui, aber er Sie können es sich zeigen lassen oder geben … Suchen Sie Alternativmöglichkeiten, Ihren Hund von etwas abzuhalten, benutzen Sie dabei nicht immer ein Abbruchsignal. Das ist ganz wichtig, um dieses wirklich sauber aufbauen zu können.

Im Übrigen ist die Arbeit mit Abbruchsignalen bei Jagdhunderassen schwerer als mit anderen Hunden. Die Jagdhunde machen völlig dicht und schirmen alle Außenreize während des Jagens ab. Befindet sich ein Jagdhund bereits in der Hatz, werden Sie es selten schaffen, sein Gehirn mit einem Abbruchsignal zu erreichen. Er ist geradezu hochkonzentriert und in seinem absoluten Element.

Wie kann ein Abbruchsignal trainiert werden?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, letztlich ist es immer gleich, nur Umstände, Beschreibungen sind unterschiedlich.

Wie ich bereits schon schrieb, muss ein Abbruchsignal vernünftig aufgebaut werden.

Wenn Sie sich nun also ein Wort definieren, dass das Abbruchsignal werden soll, muss

das Signal, das den Hund zum Abbruch seines derzeitigen Handelns bringen soll, für ihn ein äußerst Wichtiges sein. Denn es soll Ihren Hund ja von einer durchaus reizvollen Handlung unterbrechen. Er soll zu Ihnen umgehend zurück kommen und ein Alternativverhalten zeigen. Wählen Sie also ein Wort oder ein Geräusch, das Sie in solchen Situationen schnell rufen können und vor allem nicht mit negativen Konsequenzen verknüpft ist. Viele verwenden das Wort: „Hey!“.

Am einfachsten trainiert man das Signal, indem der Hund lernt, wenn er das Signal hört, wird eine Belohnung angekündigt, sprich: Signal bedeutet Belohnung. Zu Beginn arbeitet man vorzugsweise mit richtig gutem Futter, Leckerli; dieses kann später oder auch gleich, wenn es bei Ihrem Hund funktioniert, mit Lieblingsspielzeug oder anderen Aktivitäten wie Suchen oder Ähnliches besetzt werden. Das müssen Sie wissen, worauf Ihr Hund wirklich reagiert. Fakt ist, je besser die Belohnung, desto besser der Aufbau des Abbruchsignals.

Wichtig ist vielleicht auch anzumerken, dass Sie langsam und auch nur mit langsam steigender Ablenkung trainieren sollten. Selbst, wenn Sie der Meinung sind, eventuell sogar schon nach einem Tag Training, Ihr Hund hat es verstanden, hat er es aber noch nicht generalisiert. Also, lassen Sie sich und Ihrem Hund Zeit, umso höher ist der Erfolg. Trainieren Sie in kleinen Schritten mit kleinen Ablenkungen, verlangen Sie nicht gleich das Meiste!

Wie kann es funktionieren? Einige Beispiele:

Sie haben einen Signal vordefiniert, das Sie sonst nicht nutzen. (Viele Hundehalter kommen am besten zurecht, nehmen sie ein fremdsprachiges Wort, das sie im normalen Sprachgebrauch nicht nutzen).

Und so kann es gehen:

  • Sie halten ein besonderes Futter vor, das Ihr Hund sonst nicht bekommt, aber eine hohe Motivation erzielt, folgen zu wollen, um an dieses Futter zu kommen.
  • Sie beginnen mit dem Füttern, das Signal einzuführen. Das praktizieren Sie über einige Tage. Ist hier Hund bereits anwesend, wenn Sie das Futter reichen wollen, dann geben Sie Ihr Signal, stellen den Napf auf den Boden oder die Vorrichtung und geben dann das Futter frei.
  • Nach einigen Tagen versuchen Sie einen Augenblick abzupassen, an dem Ihr Hund nicht in der Nähe der Futtergabe ist. Dann geben Sie das Signal, kommt der Hund, bekommt er das Futter. Da Hunde in der Regel einen festen Futterplatz haben, trainieren Sie nach ein paar Tagen indem Sie die Räume wechseln. Das heißt, Sie gehen bspw. ins Wohnzimmer, geben Ihr Signal , kommt Ihr Hund, bekommt er das Futter. Das trainieren Sie über Tage, aber immer wieder mit wechselnden Räumlichkeiten.
  • Haben Sie diese Trainingseinheiten erfolgreich hinter sich, dann weiten Sie Ihren Trainingsraum aus. Lässt sich Ihr Hund also aus allen in Ihrem Wohnbereich befindenden Räumen abrufen, dann nehmen Sie den Garten hinzu, oder gehen Sie an einen Platz, an dem Sie keine Ablenkungen haben, also keine Jogger, Radfahrer, Menschen usw. Irgendwo werden Sie einen solchen Platz finden, seien Sie kreativ! Natürlich werden Sie hier nicht mit dem normalen Futter arbeiten. Aber aus dieser Trainingseinheit sind Sie ja auch schon raus. Nein, jetzt kommt Ihre ultimative Belohnung zum Tragen. Was auch immer – super tolles Leckerli, ein tolles Spiel, eine gemeinsame Aktivität, die Ihr Hund liebt – die Motivation, daran zu kommen, muss hoch sein!
  • Nach und nach steigern Sie die Anforderungen, aber setzen Sie das Signal immer gut und gezielt ein, bis es wirklich sitzt und generalisiert wurde.
  • Danach müssen Sie natürlich immer wieder mal auffrischen, dann allerdings unter auch weniger oder geringeren Ablenkungen, immer so, dass der Erfolg für beide Seiten einsetzt.

Worauf sollten Sie auch dringend achten? Dass Sie das Abbruchsignal nicht zu häufig einsetzen; der Hund nicht immerzu herangerufen wird. Sie sollten es daher, wenn es sitzt, immer auf langer Distanz und nur in sogenannten Notfällen einsetzen. Für das normale Heranrufen oder ähnliches, benutzen Sie bitte Ihre normalen Kommandos!

Wenn das dann alles klappt, kann man noch weiter trainieren. Dann gilt folgende Formel:

  • Signal wählen
  • Signal geben und Belohnung folgt
  • Ablenkung steigern
  • Umorientierung markern (beispielsweise durch Clickern, also ein Klick)
  • Dem Abbruch folgendes Alternativverhalten abfordern

Sie wählen als Signalwort ein „Hey“ und geben Ihrem Hund direkt (nicht länger als 2 Sekunden später) eine riesige und großzügige Belohnung. Üben Sie das mehrfach täglich mit einer Trainingseinheit von ca. 5-6 mal.

Üben Sie das Signal auf Spaziergängen, immer wieder mal zwischendurch, aber regelmäßig, sprich, täglich. Achten Sie dabei darauf, dass Sie immer dann erstmal draußen üben, wenn Ihr Hund keine Ablenkung hat, Sie können nach und nach steigern. Machen Sie langsam!!

Wenn Ihr Hund sich dann durch Ihr Abbruchsignal zu Ihnen kommt, um seine megatolle Belohnung zu bekommen, beginnen Sie dann mit dem Markern (durch Clickern). Sprich, kommt der Hund, unterbricht er seine Handlung, gibt es einen Click, erst dann die Belohnung!

Einem Abbruchsignal sollte immer ein Alternativverhalten folgen. Sitzt das Signal, belohnen Sie erst nach dem Alternativverhalten. Dann klappt auch das Abbruchsignal unter nicht vorhersehbaren Situationen.

Ein weiteres Beispiel

Traininieren des Abbruchsignals mit Futter in der Hand

Geben Sie Ihrem Hund ein Stückchen Futter, indem Sie Ihre Hand vorhalten und bestätigen, dass er es fressen kann. Dazu können Sie sagen: Nimm oder du darfst – was immer sie nutzen (aber bitte immer nur ein gleiches Kommando). Wiederholen Sie dieses für etwa 5 mal.

Dann aber ist Schluss. Bei dem nächsten Stückchen des begehrten Futters, halten Sie Ihre Hand wie zuvor vor die Nase des Hundes, aber Sie bestätigen nicht, sondern Sie führen jetzt Ihr Abbruchsignal ein.

Das versteht Ihr Hund natürlich nicht, Sie müssen also eine Aktion folgen lassen. Die sieht so aus, dass sobald Ihr Hund an das Futter möchte, Sie sofort die Hand schließen und zwar solange, bis Ihr Hund nicht mehr versucht, an das Futter zu gelangen. Dabei wiederholen Sie Ihr Abbruchsignal.

Dann öffnen Sie die Hand und wiederholen erneut Ihr Abbruchsignal. Üben Sie das so lange, bis Ihr Hund auch bei geöffneter Hand nicht mehr an das Futter gelangen möchte. Geht das gut, erlauben Sie Ihrem Hund mit dem eingangs beschriebenen positiven Wort wie Nimm oder du darfst oder was Sie auch sagen wollen, das Futter, das Leckerli zu nehmen.

Üben Sie mehrfach am Tag und immer so lange, bis der Hund aufhört, an das Futter zu kommen.

Jetzt verlagern Sie das Training nach draußen, mit reizvollerem Futter/ Leckerli.

So können Sie das Abbruchsignal in verschiedener Weise trainieren, sei es mit Futter auf dem Boden, mit Futter von Fremden, das Ihr Hund nicht von Fremden nehmen darf (Sie bestätigen dann und SIE geben ihm das Futter). Es funktioniert auch mit Bällen.

Nach dem Lesen dieses Artikels, hat mich meine Freundin, Anna-Lena Pilgram, kontaktiert und mir die Bedeutung und Umsetzung des Abbruchsignals aus der Sicht des Halters von Jagdhunden, gerade auch im Einsatz, nahe gebracht. Anna-Lena führt eine Meute und für sie ist das Abbruchsignal von enormer Wichtigkeit.

Hierzu hat sie folgendes angemerkt, dafür herzlichen Dank!

Stellen Sie sich eine eine Ampel vor! Es gibt den grünen Bereich, einen orangefarbenen und den roten .

Grün bedeutet: Freie Fahrt für unseren 4 Beiner,

Orange bedeutet: (das ist, was viele Hundehalter tun) eine Unterbindung, aber nicht in der vollen Konsequenz.

Rot bedeutet: das absolute Abbruchsignal bei Jagdhunden der Triller Down, beim Haushund beispielsweise das NEIN oder lass es.

Erklärung der Bereiche und der Kommandos:

Orange: man macht den Hund aufmerksam und dirigiert ohne Stress und ohne Druck in die gewollte Richtung

Rot: Aufbau von Stress und Druck durch gelernte Abbruch Signale wie z. B. Trillerdowm bei der Hatz. Jedoch nach sofortiger Ausführung des 4- Beiners schaltet die Ampel sofort auf Grün und sämtlicher Druck weicht aus der Haltung und der Mimik des Hundeführers.

Bei uns wird der rote Bereich von Welpe an mit dem Trillerdown belegt, um alle Eventualitäten auszuschließen! Und Nein oder lass es sein gehört zum orangefarbenen Bereich, der konsequent aber ohne Stressaufbau auf den Hund Wirkung hat.

Ein Abbruchsignal ist wie ein SOS, ein Notrufsignal, das zum Einen Ihnen helfen kann/ soll, Ihrem Hund bei einer Handlung zu unterbrechen oder aber auch Ihren Hund aus einer gefährlichen Situation abzurufen. Es lohnt wirklich, dieses Signal sauber aufzubauen. Bei dem Training bedenken Sie bitte, es muss ganz langsam eingeführt werden, ganz langsam und total sauber. Es muss richtig verknüpft werden und wirklich in den einzelnen Trainingsetappen sicher sitzen, bevor sie die Messlatte höher ansetzen. Trainieren Sie bitte absolut emotionsfrei. Haben Sie schlechte Laune, lassen Sie es! Jede Trainingseinheit soll mit Erfolg schließen. Erfolgreich für Sie beide!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg im Training.

Vorangegangene Beiträge zu dieser Artikelserie:

3.14. unerwünschtes Jagdverhalten

3.16. Freies Formen

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About Birthe Thompson

Birthe Thompson ist Journalistin, Autorin, Coach und Bloggerin. Jahrelang Mehrhundehalterin, lebt sie heute mit ihrem Mann und derzeit einem Rüden der Rasse Rhodesian Ridgeback im Norden Deutschlands. Über viele Jahre hat sie sich im aktiven Tierschutz verdient gemacht. Selbst war sie immer wieder Pflegestelle für Tierschutzhunde. Zu ihren Aufgaben gehörte es auch, Hunde einzuschätzen, um Vermittlungsprofile zu erstellen. Birthe Thompson ist Ansprechpartnerin für viele Bereiche zum Thema Hund. Gerade auch, wenn es um Tierschutz geht, brilliert sie durch ihre kompetente Vorgehensweise und ihr Wissen.

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Nordische Hunde

Dienstag, 22. November 2011

Ich habe meiner arbeitsfreien Zeit viel mit den Hunden geübt und vor allem tatsächliche Erholung gehabt. Beides hat besonders in Richtung Lemon wirklich einiges verändert hat. Wir wachsen immer besser zusammen und können uns gegenseitig besser einschätzen und verstehen. Bei Spaziergängen mit ihm und einem weiteren, nicht jagigem Hund, traue ich mich wieder, die Leine loszumachen; er zeigt nicht mehr den Drang, einfach mal loszupesen und sein eigenes Ding zu machen. Selbst Situationen, in denen er mir zu sehr mit sich und anderem beschäftigt ist, kann ich durch verbales unterbrechen und er sucht wie selbstverständlich meine Nähe und läuft bei Fuß. Andererseits bin ich fairer geworden und kann unsere Grenzen gelassener hinnehmen. Andere Hunde sind immer noch sehr spannend - an der Leine aber kein Thema mehr. Ich bin sehr stolz auf ihn und bin sehr dankbar, dass er mich gerad so viel lehrt.

Jule überschlägt sich gerad selbst in Sachen Entwicklung. Sie ist auf dem Weg, ein wunderbarer Hund zu werden. Sie ist deutlich ruhiger geworden und kann mit vielen Situationen, die sie vorher außer Rand und Band gebracht haben, überraschend souverän umgehen. Selbst bei Hunde, die motzend und pöbelnd an ihr vorbei gehen, kann sie aushalten. Wir achten natürlich darauf, dass ihre Wohlfühlzone gewahrt bleibt und vermeiden weiterhin direkte Begegnungen. Dies dank sie mittlerweile mit einer Gelassenheit, von der ich vor wenigen Wochen nicht hätte zu träumen gewagt. Kurze Spaziergänge kosten mich nicht mehr den letzten Nerv. Bisher konnten wir bei Wildgerüchen nicht mehr zu ihr durchdringen und sie machte an der Leine, was sie wollte. Heute konnte ich 15 Minuten am Brokcenblick laufen, ohne sie einmal anfassen zu müssen. Eine körpersprachliche Korrektur und die Worte "nach hinten" reichten aus und wir hatten sogar über große Strecken hinweg eine durchhängende Leine (Anmerkung: eine sehr kurze Agility-Leine!!). Auch beim Mantrailen kann sie die Gerüche im Wald mittlerweile wegpacken und sich super konzentrieren. Dass sie das Trailen hammermäßig beherrscht, hat sie letztens schon in der Stadt gezeigt, wo eine Traube von Menschen, alte Spuren und Dunkelheit sie nicht besonders beeindruckt haben und sie die Person sogar in einer Telefonzelle anzeigen konnte. Ehrlich, sie ist der Wahnsinn. Ehrlicherweise muss ich aber erwähnen, dass diese Veränderungen wohl nur in zweiter Linie auf uns zurückzuführen sind. Jule scheint einfach viel Zeit zu brauchen, um Entwicklungsrückstände aufzuholen. Unsere Konsequenz und Vorsicht, sie nicht in potentiell gefährliche Situationen zu bringen, haben dies sicher erst ermöglicht - aber sie hat für sich diese Zeit gebraucht und wir hätten es wohl mit unseren Mitteln nicht eher so kommen lassen - wir hätten es aber noch schlimmer machen können. Also klopfen wir uns doch gegenseitig auf die Schultern ;-)

Jasira und Sam sind eh tolle, folgsame Hunde, die dankbar sind für alles, was man mit ihnen tut!! Jetzt ist es an der Zeit, auch für sie eine Beschäftigung zu finden, die sie über sich selbst hinauswachsen lässt. Wir werden wohl demnächst mal Fährtensuche mit ihnen probieren.

Ach, was sind sie toll.

Sonntag, 6. November 2011

Novembermorgen

Geht es jetzt los, Tante Jule?

"Ich weiß es nicht"

Donnerstag, 3. November 2011

Intensivtraining Teil II

Dienstag, 01.11. Spaziergang mit Jule und Jasira durchs Feld

Donnerstag, 03.11. Leinenspaziergang mit allen durchs Feld

Jasira: benötigt kein Abbruchsignal, kann auch bei ausreichend Futter etwas weiter gehen.

Freitag, 28. Oktober 2011

Intensivtraining Teil I

Rückruf: Lemon ignoriert gleich zu Beginn die 10 Meter und ist nicht ansprechbar, sondern schnuppert sich fest. Also drehe ich mich um und gehe Richtung Brücke zum See. Lemon folgt bald irritiert - ich erkläre ihm noch einmal die Regel - ab dahin ist er sehr darauf bedacht, mich im Blick zu haben, auch wenn er manchmal etwa 15 Meter zurückbleibt. Nach vorne respektiert er die Grenze gut. Erst gegen Ende des Spaziergangs schnuppert er sich wieder fest und reagiert auch nicht auf mich - er geht ordentlich, aber die Nase will immer wieder am Boden bleiben. Festfuttern und Abrufen klappt bei beiden auch in der Umgebung gut - es stört auch nicht, wenn der andere mitfuttert. Jasira reagiert auf Abbruchsignal, als sie einmal abgelenkt nach dem Fressen.

Unterordnung: Lemon Sitz und Platz, während ich Jasira wiederholt ins Sitz bringe. Lemon wartet geduldig, während ich mich mit der Lütten abmühe, die noch nicht verstanden hat, was ich möchte. Letztendlich kann ich zwei Schritte zurück gehen, ohne dass Jasira aufsteht - mehr geht noch nicht.

Orientierung: Jasira sucht auch dort Anschluss nach Abbruchsignal. Lemon sucht zwar Nähe, meidet aber die letzten 10 cm. Schnuppert viel.

28.10. Spaziergang vormittags im Feld mit Jasira und Sam.

Unterordnung: Beide sollen Sitz machen - Jasira gämmelt sofort an Sam rum, wenn ich einen Schritt rückwärts mache. Nach 3 Versuchen muss ich zuviel Druck ausüben und breche ab. Später beide Sitz auf einer Bank. Klappt gut. Ich kann zwei Schritte rückwärts gehen und einige Sekunden warten.

Rückruf: Jasira ist immer in meiner Nähe; da Sam Folgen und Wegtreue verinnerlicht hat, muss ich gestehen, dass ich es zumindest nach hinten mit den 10 Metern nicht so ernst nehme - keiner muss also angeleint werden. Sam reagiert bis auf einmal auch auf weitere Abstände auf den Ruf - hier hilft allerdings Abbruchsignal auch nicht. Jasira ragiert auch unter Ablenkung (Maus erschnüffeln, hochgehenden Vogel beobachten) auf ihren Namen und kommt. Abbruchsignal klappt auch. Festfressen geht heute nicht - sie folgt dann.

Jule: witzig - sie reagiert auf Abbruchsignal und ihren Namen, indem sie sich nach und nach auf meine Füße robbt und sich drauf setzt.

Jasira: cool - nach zwei Mal zeigen, wo sie denn hin soll, wenn Futter verboten ist (bei ihr muss ich mich etwas hocken, da sie sonst ja nicht ans Futter käme), entscheidet sie sich danach von Anfang an für meine rechte Körperseite und buckt an. Sie geiert auch kaum auf die Futtergabe.

Lemon: hat das Prinzip irgendwie immer noch nicht kapiert. Braucht immer am längsten, bis im Kopf Anschluss auftaucht und macht das auch nur sehr unsauber. Ich muss ihn immer noch die letzten Zentimeter ranholen. Seine Gedanken sind dabei auch immer beim Würstchen.

Sam: Findet das Abbruchsignal meist so gruselig, dass er auf Abstand bleibt. Erst meidet er, indem er sich auf den Rücken legt, dann schafft er es zweimal, einen Halbkreis gehend sich an meine rechte Seite zu drücken.

Samstag, 22. Oktober 2011

Nach einem Monat

Sonntag, 25. September 2011

Das duftet vielleicht, mmmmh

Ja, schnupper du, ich pass schon auf

Was? Äpfel sind gesund!!

Lemon und unser Kater Grisu

Ok, erstmal passt das. Müsst ihr aber noch was rannähen später

Jasira und Tante Jule

So nun ist Jasira bei uns eingezogen. Am vergangenen Dienstag war es endlich soweit. Was soll ich sagen, sie ist einfach nur super toll süß frech usw usw usw. Mit unseren drei anderen Hunden klappt es bis hier her sehr gut. Klar und deutlich zu sehen ist, wie wichtig der schon frühe Kontakt zu anderen großen Hunden ist. Jasira kennt schon Ausdrucksweisen der Großen und hat dafür auch schon ein kleines Repertoir angemessen darauf zu antworten.

Mittwoch, 7. September 2011

Entscheidungen

Vor etwa so ca. drei Monaten kam Nanette zu uns nach Hause und brachte die gerade aus Spanien gekommene Lola mit. Sie sah zu dem Zeitpunkt echt miserabel aus und Nanette bot die passende Rahmengeschichte dazu. Zu Lolas Lebensodysse gehörte auch, dass sie hochschwanger hier angekommen ist. Nun saß sie bei uns auf dem Sofa und genoss es sichtlich gekrault zu werden. Sie legte ihren Kopf auf meinen Schoß und da mußte ich ihr/mir versprechen, dass, wenn die Jungen geboren sind,wir einen davon nehmen, damit ihr gegangener Weg nicht umsonst war. Nun mußte ich natürlich auch Kristina davon überzeugen. Kristina hatte aber eine ganze Reihe von Argumenten die sagen, besser nicht noch einen Hund aufnehmen. Das Blöde daran ist ,wie richtig ihre Einwände sind. Da kommen Tierarztkosten, Hundesteuer, Futter. Doch diese "Probleme" werde ich lösen und Kristina weiß, dass ich das hinkriege. So das wir die Entscheidung, Tapas zu uns zu nehmen, getroffen haben.

Klartext Hund

In diesem Blog möchte ich aktuelle Themen rund um Hunde und andere Tiere aufgreifen und diese im KLARTEXT durchleuchten.

Freitag, 13. Januar 2012

Ein offenes Wort an den Kollegen Rütter…

Lesen Sie bitte auch

Es ist wirklich erstaunlich, wie emotional und aufgeheizt einige Kommentare sind. Ein großer Teil der eingehenden Kommentare dreht, bzw. drehte sich um grundsätzliche Fragen der Hundeerziehung, Beleidigungen wurden aussprochen (gegen mich, aber auch gegen Martin). Ferner wurde versucht, eigene Wahrheiten zu patzieren etc. Dabei sei es hier nocheinmal angesprochen: Dieser Artikel ist weder ein Angriff gegen den Kollegen, noch möchte ich an dieser Stelle grundsätzliche "Wahrheiten" verbreiten oder gar "belehren". Das Ziel ist schlicht, dass mal darüber nachgedacht wird, welche Verantwortung man den Hunden gegenüber hat, wenn man sich öffentlich zu Erziehung äußert. Es ist wirklich erschreckend, wie auf solch einen Gedankeanstoß teilweise reagiert wird, und welche Grundsatzdiskussionen losgetreten werden. Ich sehe mich daher gezwungen, die Kommentarfunktion zu begrenzen. Ich bitte um Verständnis dafür - viele Kommentare, die ich nicht "durchlassen konnte" waren inzwischen wirklich viel zu weit weg vom Thema. Es sei auch erwähnt, dass dies ein BLOG ist und kein Forum ;-)

Kommentare:

Danke Thomas für Deinen Beitrag.Du bist nicht der Einzige, der mit den sicher gutgemeinten Fernsehsendungen und ihren Auswirkungen zu kämpfen hat. Oft werden meine Erklärungen mit dem Satz:". aber bei Rütter in der Sendung ging das viiiiel schneller. " oder ". ich habe das genauso wie der Rütter im Fernsehen gemacht . " oder noch schlimmer:". das ist mir zu mühsam, soviel Zeit habe ich nicht. ". Ich hoffe, Dein Brief findet Gehör und regt zum Nachdenken an!

Danke Thomas Riepe.

Die komplette Vermarktung trägt leider NICHT zum besseren Verständnis der Hundehalter ihrem Hund gegenüber bei!

Eine Hndeschulmaschinerie entspringt zusätzlich dem Boden,zum Teil auf einem Level,der nicht kompetent ist.

Comedian,jau,genial,das machen wir in unseren Gruppen(im "Randprogramm")seit 10Jahren,damit die Teams locker und offen sind,eine positive Ebene zum (Be-)arbeiten von entsteht,also um ÜBERHAUPT zusammen arbeiten zu können.

Schauen wir doch gespannt auf die zukunft,hoffen dass die Arbeit der genialen Hundeschulen oder Hundetrainer oder der Vereine da draussen nicht zunichte gemacht wird!

Ich empfinde das Beoachten UND Bearbeiten jedenfalls als die richte Grundeinstellung,Mobbing unserer tierischen Mitbewohner allerdings nicht!

P.s. Rütter gefällt mir rein menschlich und als Comedian ebenso gut we auch Mario Barth und Co,das ist unbestritten!

Beste Grüße Inge Grüneberg

Danke . Jetzt fühl ich mich nicht mehr so allein mit meiner Meinung :-)

Vielen Dank, Thomas, für diese wahren Worte!

Ja ja der Rütter,

Hallo Thomas, welch' wahre Worte!

Bevor ich Hunde hatte fand ich Martin Rütter auch toll, weil er immer wieder - zu Recht - erklärte, das häufig der Mensch das Problem 'macht'.

Nun haben wir mehrere Hunde und ganz bald festgestellt, das wir mit seinen 'Methoden' nicht arbeiten können und wollen. Leider begegnen auch mir immer wieder Menschen, die seine Vorgehensweise ohne nachzudenken nachahmen. es wird nicht mal geschaut ob der Hund auch wirklich eine annähernd gleiche Problematik aufzeigt.

. und leider gibt es auch immernoch Hundetrainer, die Erziehung durch Einschüchterung praktizieren und lehren. Ich war vor ein paar Monaten in Köln bei einem Workshop für Menschen mit Tierschutzhunden/Hunden aus dem Ausland. Auch dort wurde mit fragwürdigen Mitteln gearbeitet und die älteren Seminarteilnehmer haben nur die Hälfte verstanden aber einfach mal 'gemacht'. Würde mich nicht wundern, wenn diese gutmütigen Hunde - die teilweise erst ein paar Tage in ihrem neuen Zuhause waren - nachher als Problemhund wieder im Tierschutz landen.

Vielen Dank! Ich habe diese Sendung gesehen und war fassungslos, wie Martin Rütter das Fehlverhalten bearbeitet hat.

ja leider werden viele "rezepte" die im fernsehen gezeigt werden einfach so übernommen ohne überhaupt ahnung zu haben was sie da machen .

Beifall klatsch, Danke für Deine Bemühungen einen mediengeilen Menschen mal zu sagen, was er da eigendlich verursacht

Ich habe die Sendung gesehen und im Anschluss meine Trainerin angerufen um mit ihr über genau diese Risiken zu sprechen. Schade, dass wirklich Hunde erwischt hat. :(

was ich schätze: deine konstruktive Art, kritisches Trainingsverhalten zu thematisieren ohne dabei gleich entwertend zu werden.

Da können sich viele eine Scheibe davon abschneiden!!

Und - mit deinem Kommentar, lieber Thomas, gehe ich vollkommen einig. Danke!

seit jahren habe ich mit hunden verschiedenster rssen zu tun und muss sagen tipps und tricks gibt es nicht. jeder hund hat ein anderes wesen genauso wie wir menschen. der eine ist ein proll der andere ein schmuser. es gibt leider auch zu viele vermeintliche profies in sachen hunde erziehung die alle ohne ausnahme übungen in gruppen machen. da wie schon gesagt jeder hund individuell ist macht der eine die aufgaben super und der andere haut voll daneben. es gibt kein patend zur hunde erziehung es braucht gedult, verantwortungsbewusstsein, ruhe und konsequentes handeln. da kann ein rütter kommen oder ein schlägel oder wie sonnst die leute heißen die für sehr viel geld eine idee verkaufen wollen. bringt euren tieren gehorsam bei und zeigt den wer chef ist, führt sie sicher in die welt und habt sie lieb. meiner meinung nach muss es ein anerkannten test für hundetrainer geben wo sie ihr wissen und können unter beweiß stellen müssen. es gibt zu viele schwarze schafe die die hunde versauen. oder diese die einfach komerz damit betreiben um richtig geld zu machen. leider will niemand die wahrheit sehen oder hören. hundeschulen müßen überprüft und getestet werden. es geht hier um lebewesen und nicht um dinger.

also. ich bin jetzt nicht der Beführworter von Rütter, aber man sollte doch den Menschen die eine Fernbedienung bedienen können und auch noch erwachsen sind und einen Hund halten, doch etwas an Gehirn zusprechen. Ich gucke auch manchmal seine Sendung. kann das eine oder andere daraus ziehen, würde aber meinem Hund jetzt weder Nägel noch Ketten vor die Füsse werfen (mein Hund würde mich eh nur ansehen und nix tun. wir haben Kinder. den Hund juckt nix. lach)

Vieleicht sollten die Leutz mal mehr in GUTEN Büchern schmöckern (kostet genau so viel Zeit wie die Sendung anzusehen). wenn ich im (sorry)Hartz4Tv Leute seh die ihre Kinder vernachlässigen und damit durchkommen (Ja ich seh manchmal 15 Minuten fern, Mittags während ich Wäsche fallte) fang ich auch nicht an zu saufen weils bei denen ja angeblich keine Nebenwirkungen hat, oder schlage meine Kinder, weil die ja auch damit durchkommen (ich weiß ja schließlich das es auch anders/viel besser geht).

Also bitte: Macht nicht das Fernsehn für alles Verantwortlich, sondern schaltet euer Hirn ein!

So und jetzt schlagt mich ;)

Ich finde den Beitrag sehr gut geschrieben, zumal er auch das Positive erwähnt. Vielleicht wäre noch gut zu erwähnen, dass gewisse Leute nur dank solcher Sendungen auf die Idee kommen sich mit Problemen an einen Hundetrainer zu wenden.

Ich weiss noch als die Hundeflüsterin Geb-Mann auf dem TV wütete und da war der Schreck bei mir gross, da sie nur mit aversiven Mitteln gearbeitet hat. Ich bekomme von Rütter immer wieder die Botschaft, dass die Menschen an sich arbeiten müssen, dass Hunde geführt werden müssen, dies mit Konsequenz und Geduld und vieles mehr, was mir sehr sinnvoll erscheint.

Diese Nebenwirkung erhalten die Leute auch, wenn sie sich Filmchen im Internet anschauen. Es wäre schön, wenn er auf solche Mittel verzichten könnte, aber wie hier geschrieben, jeder ist seines Schicksals Herr.

Grüsse aus der Schweiz, Denise STalder

Nö, ich schlage nicht - im Gegenteil :-)

Davon kann ich leider auch ein Lied singen.

Ich komme zu Kunden, die ihre Hunde schon mit Wurfketten und Wasserpistolen traktiert haben und mir dann erklären "der Herr Rütter macht das aber genauso!".

Das Schlimme ist, dass es ja zu funktionieren scheint: Das unerwünschte Verhalten ist "abgestellt". Wenn der Hund später andere Probleme oder Streßerkrankungen bekommt, ist die "Verhaltenstherapie" längst vergessen.

Leider werden in den Medien oftmals falsche Inhalte vermittelt, oft aufgrund des Zusammenschnitts, oder den besseren Verkaufszahlen, leider aber auch immer wieder aufgrund des Versäumnisses Nachzudenken! Bei Herrn Rütter ist es wohl eine Mischung aus all dem. Die ersten Staffeln liefen hauptsächlich gewaltfrei (viel Dummytraining) doch ich habe das Gefühl je länger und häufiger er in den Medien ist umso mehr wird es nur noch ein Verkaufen der eigenen Person als "tollen Trainer" und weniger ein darauf achten was der richtige Umgang mit Tier und Mensch ist! Es ist traurig zu sehen, dass Rütteldosen, Wasserspritzpistolen und sogar Wasserkästen als "Druckmittel" gegen Hunde eingesetzt werden!

Sollten Sie Herr Rütter dies lesen würde ich mir zum einen eine Stellungsnahme und zum anderen ein wieder Einlenken in gewaltfreie Bahnen sehr wünschen.

Ich habe mir früher Ihre Sendungen gerne angesehen, heute mache ich es nur noch um gerüstet zu sein, auf das was Hundehalter unreflektiert übernehmen und vorbeugend aufzuklären!

Sehr schön und sachlich formuliert! Vielen Dank!

Ich möchte mich dem Kommentar von Esther anschließen: Hier wird berechtigte Kritik an den effektheischenden "TV-Trainingsmethoden" sachlich begründet und verständlich zusammengefasst - ich denke, das ist genau der richtige Weg, um ein Umdenken anzuregen und auch Hundehalter zu erreichen, die weniger reflektiert an die "Erziehung" ihrer Hunde gehen.

danke, ich bin sowieso gegen diese Einheiten mit Rütter denn es gibt soviele Mensche die gar kein Verstand von diesen DIngen haben und wollen ihre Hunde dann nach Rütter Methode Erziehen und machen alles falsch was man nur falsch machen kann.

Danke das du den Mut hattest dies öffentlich zu schreiben. Ja man die Hunde-Schwos von Martin find ich gut , die Sprüche die er los lässt aber seine Erziehung im schnelldurchlaug nicht zum nachahmen gedacht für laien.

in meinen augen greifst du hier den falschen an. die hundebesitzer aus martin rütters sendung investieren zwischen seinen besuchen viel viel zeit um zu trainieren. das wird auch regelmäßig dargestellt.

zu viele menschen legen sich einen vierbeiner zu, ohne ausreichend über die verantwortung nachzudenken. da liegt der fehler. menschen noch früher aufklären! (das das nicht einfach ist ist mir auch klar)

das training und der umgang mit dem tier setzt verständnis voraus. in dem von dir beschriebenen fall war das einfach nicht vorhanden, aber das weißt du sicher selbst. leider ist in so einem fall keine serie im tv ausreichend tiefgründig, die leute über wochen zu begleiten. muss sie aber auch nicht. wenn man sich mit dem thema hund auseinandersetzt, kann man der sendung von martin rütter viele nützliche tipps und anregungen entnehmen, sich damit intensiv befassen und dann mit geduld auch erfolge verbuchen.

die kette ist, RICHTIG EINGESETZT, wirkungsvoll und verstört den hund nicht. ob du diese technik als abbruchsignal befürwortest ist dabei vollkommen irrelevant.

Ich stimme dir zu, endlich jemand der das richtig versteht und meiner meinung ist. Nur kann ich es auch nicht verstehen das einige Menschen nicht überlegen das nicht jedes mittel bei jemden Hund richtig ist, Habe einer freundin das auch geraten mit der Kette, ihr Hund geht auch auf jeden los, der in die Wohnung geht, nach mir hat sie auch geschnappt. Und bevor es schlimmer wird muss sie dringend etwas machen. Dank der kette die sie richtig einsetzt ist die Hündin schon entspanter geworden mit Besuchern und fremden Hunden.

Ich bin ein Rütter fan =) Mann muss nur überlegen ob die Methode die richtige ist, und wenn mann es nicht weiß lieber sich von einem Profi hilfe holen

oh.oh. liebe leute. auch in dem vorbezeichneten fall. ist die aktionunterbrechung durch den kettenwurf nicht die richtige,sondern als NOTLÖSUNG anzuusehen!

aber einen Rat zu schreiben,oder selbst per telefon zu erteilen,empfinde ich als falsch.

da muss man man wachsamem blick hund un halter mal ansehen(und das nicht in der planbar eskalierenden situation!sondern im "normalen"umgang)!

eine "methode" in den medien..auch hier. aufzuzeigen ist aus meiner sicht grobfahrlässig.

dennoch viel glück,aber vorgehensweise sollte überdacht werden

lebe grüße Inge Grüneberg

Sachlich, absolut nachvollziehbar und nicht verletzend - besser kann man es nicht ausdrücken!

Vielen Dank für diesen gelungenen Artikel, der hoffentlich nicht nur von den Hundebesitzern gelesen wird, die solche Methoden sowieso ablehnen, sondern auch die anderen zum nachdenken bringen wird.

VOR EIN PAAR TAGEN SCHRIEB ICH FOLGENDES AN DIE PINWAND VON MARTIN RÜTTER BEI FACEBOOK.lieber herr rütter ich habe immer sehr viel von ihnen gehalten und darum muss ich ihnen nun auch mitteilen, dass die sendung am samstag ein voller griff ins klo war. nicht nur die nummer mit estrella fand ich absolut daneben, sondern auch das yorkshire grabschen war absolut unangebracht. dessweiteren hat es mich erschreckt, dass sie diesen absolut diskreminierenden und rassistischen ausdruck "kampfhund" in so einer show benutzen! sie sind doch in zwischen ein vorbild für viele menschen geworden und haben verdammt nochmal dadurch auch eine gewisse verantwortung! bitte besinnen sie sich auf das wesentliche und vermarkten sich nicht um jeden cent für so einen sch.

Also ich muß sagen,ich lehne solche Methoden auch ab. Aber der Fehler ist zu 99% bei den Haltern zu suchen.

Jeder normal denkende Mensch weiß, das ich nicht die Methoden einfach bei meinem Hund ausprobieren kann, welche im Fernsehen kommen, da man am Timing und der Kommunikation mit dem Hund üben muß und nicht ihn nur einzuschüchtern.Und Herr Rütter sagt auch immer klar, das alles mindestens 6 Monate eher noch länger dauert,bis man Erfolge (ohne Angst) verbuchen kann. Nicht umsonst ist in manchen Beiträgen am Anfang noch Frühling und dam Ende Winter.

Klar ist das Herr Rütter zum größten Teil ein guter Comedian ist, aber man kann ihn nicht für die Idiotie der Hundehalter verantwortlich machen, die jeden Sch. nach machen.

Ein sehr guter Beitrag, spricht mir absolut aus der Seele, zumal ich auch immer wieder darauf angesprochen werde ". aber beim Herrn Rütter geht das ganz schnell und sicher. ", ohne dass der Kunde dabei auch nur einen Hauch von Ahnung über die Nebenwirkungen hat. Diese werden nämlich in keiner Sendung erwähnt.

die kritik ist verständlich, sie ist angebracht. bei diesen gezeigten methoden der rappeldose und der wurfkette und der wasserpistole bringen den schnellen erfolg. peng der hund rührt sich nicht mehr, man hat sein falsches verhalten abgebrochen. bis hierhin soweit so gut. was aber fehlt und woran es dann scheitert, warum andere die das dann einfach so nachahmen dann vielleicht einen stocksteifen hund haben der sich nicht traut zu rühren und der mit stress reagiert ist die entspannung nach dem abbruch. was negativ gestoppt wurde muss dann doppelt so stark positiv gelobt werden so das der hund wieder in die entspannung kommt. das gar keine stresssituationen danach erst entstehen können. ein negatives verhalten stoppen und in eine positive ersatzhandlung umleiten, die dann gelobt und belohnt wird.

da hab ich mich gefragt wo bleibt die entspanung des hundes ? der rütter ging und zurück blieben hundehalter zwar mit einem ruhigen aber gestressten und verspannten hund.

(der rütter redete sich raus aus der nummer das sei für jack russel terrier normal das sie so zittern. sowas kann man nur unbedarften verkaufen)

Hab da mal eine Frage: Ein guter Rudelführer zu sein bedeutet vier Läufe zu haben, gemeinsam auf die Jagd zugehen, sich als Rudelführer mit der AlphaWölfin fortzupflanzen und die Welpen zu erziehen? Wann begreift der Mensch, dass wir keine Wölfe/ Hunde sind und die immer wieder kehrende Dominanztheorie eine Artgerechte Erziehung nicht leichter macht? Ich denke, dass Trainingsmethoden nach dem RudelführerPrinzip nicht mehr in unsere heutige Zeit gehören.

Da schlage ich mal vor den betreffenden Fernsehbeitrag in der Vox Mediathek anzuschauen. Man sieht sehr gut, welche Genauigkeit Martin Rütter und die hinzugezogenen Trainerinnen beim Timing mit den Schreckobjekten walten lassen . Es geht darum ein Muster zu unterbrechen und daraus dann ein Lernen für den Hund zu ermöglichen.

Leider wollen die Menschen immer sofortige Zauberei um ihre Probleme mit ihren Tieren gelöst zu bekommen, die sie über lange Zeit antrainiert haben. Und sicherlich wird das duch all diese Sendungen forciert, weil kaumeiner sich die Mühe macht GENAU hinzuschauen, versuchen die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen und wirklich das Problem zu lösen. Meist soll das Tier ja wie eine Maschine funktionieren und dem Besitzer Anerkennung und Aufmerksamkeit einbringen. Ich weiss nicht viel von Hunden, gucke Herrn Rütter aber gerne zu - ich arbeite mit Pferden, die Probleme sind andere - aber die Probleme der Menschen sind immer die selben!

wir von www.deutschlandsagtnein.com finden dieses offene Wort schon lange überfällig.

Habe mir das ganze mal durchgelesen. Ich nehme an, dass keiner (mit Verstand)Gewalt bei Erziehung befürwortet, weder bei Tieren noch bei Kindern. Aber es ist nun mal so, dass Hunde wie auch Menschen/Kinder verschieden sind. Der eine ist sensibel, der andere nicht.

Man sollte annehmen können, dass Hundehalter ihren Hund kennen:-/und wissen was ihn traumatisieren würde oder könnte und was wirklich Wirkung zeigt. Keiner will seinen Hund traumatisieren, denn über kurz oder lang würde der Schuss nach Hinten losgehen, je nach dem mit welchem Hund man es zu tun hat. Davon hat zudem auch keiner was. Wer keine Nerven für einen Hund hat, sollte sich keinen nehmen. Hunde sind wie Kinder, man muss sie erziehen, man braucht Zeit und Geduld. Ein Kind kommt auch nicht auf die Welt und weiß schon alles.

Ich habe eine Hündin, sie ist 6 Monate alt und momentan sehr anstrengend, aber ich kenne sie und weiß wie sie worauf reagiert. Eine Rappeldose oder Wurfkette wäre für sie ein Spielzeug und würde nicht bringen.

Ich find es eigentlich ganz gut, dass es solche Sendungen gibt, wie die mit Martin Rütter, denn da kann ich mir einiges rausnehmen. Ich habe allerdings noch nie erlebt, dass er jemandem zur Gewalt gegenüber dem Hund geraten hat. Scheinbar braucht man immer einen Sündenbock. in dem Fall der Rütter:-/ Die Sendung dauert eine Stunde, aber was sich die wenigsten anscheinend klarmachen. er braucht länger als eine Stunde um einem was "beizubringen". Das mit der Rappeldose. find ich nicht schlimm, aber jeder mit genug Verstand sollte auch wissen, dass es nicht auf Dauer eingesetzt werden sollte. Wenn ein Hund darauf reagiert, verbindet er das auch mit dem Kommando der in dem Moment gegeben wird und meist reicht es aus, wenn man das ein paar mal macht! Auch das weiß ich aus Erfahrung.

Wer seine Hirnzellen dann und wann mal aktiviert, weiß auch selbst wie er am besten mit seinem Hund umzugehen hat. Natürlich alles Gewaltfrei.

Man sollte bei aller Liebe zu seinem Tier aber trotz allem nicht vergessen, dass es ein Tier ist und in der Tierwelt selbst, wird nicht gerade zimperlich umgegangen.

Es gibt genug gute Bücher die man lesen kann und sollte bevor man sich ein Tier nimmt. Es gibt genug gute Bücher die man lesen kann, wenn man gerade nicht mehr weiter weiß, wenn ein Hund in die "Pubertät" kommt:-)

Also, weniger Fernsehen, denn das wird oft missverstanden und mehr lesen und sein Tier kennenlernen!!

Sehr geehrter Herr Riepe,

kennen sie noch das bild mit der oma im sessel und der aufgerollten zeitung in der erhobenen hand?

Nun,diese kette oder flasche beruht auf dem gleichen prinzip und ich persönlich finde es eher amüsant,dass der Martin mittlerweile von animal learn zu canis in erziehungsfragen gewandert ist. die technik der androhung betreiben hunde den ganzen tag untereinander auch um schlimmeres zu vermeiden oder ressourcen zu sichern. was bei all diesen hundeshows aber absolut nicht stattfindet oder zu kurz kommt sind erklärungen warum man was,wann,wieso macht. die leute sind genauso schlau wie vorher,haben halt ein situatives werkzeug,aber kein übergreifendes know-how mit auf den weg bekommen.

Danke für die klare Stellungnahme !

Hallo Thomas (Herr Riepe),

habe im Moment einen ähnlichen Fall (Hovawart) bei der Besitzerin ist es noch schlimmer, sie wendet 5 verschiedene Methoden an von 4 Hundetrainern u.a. natürlich Rütter, dann noch nachgelesen im Internet. Ich glaube, dass das ein Riesenproblem ist, die Sendung von Rütter, die Menschen glauben wirklich, dass man in 1-2 Sitzungen Verhaltensänderungen (auch ohne professionelle Hilfe) ändern kann, die schon lange ritualisiert sind, weil bei Rütter dauert das ja auch nur ne halbe STunde. Aber hoffentlich liest der Herr Rütter Deinen Brief.

Vielen Dank für diesen konstruktiven Artikel. DIESE Sendung habe ich nicht gesehen, aber einige zuvor und dabei festgestellt, dass in er Sendung wieder vermehrt aversive Methoden eingesetzt werden und teilweise ohne zuvor auch nur ansatzweise ein gewünschtes Alternativverhalten zu trainieren. Es wird also nur versucht, dem Hund "klar zu machen", was er gefälligst zu unterlassen hat.

Was mir dabei auch aufgefallen ist, ist, dass sowohl Herr Rütter und auch teilweise die Halter ganz offensichtlich Spaß daran hatten, wenn sich der Hund erschreckte, mit dem vollen Strahl aus einem Wasserschlauch (wo sind denn die "harmlosenen, gar nicht schlimmen kleinen Wassersprühpistölchen geblieben? *Ironiewiederausschalt*) beschossen wurde, während ein anderer Hund vorbei geführt wurde (welcher den zu trainierenden Hund übrigens androhte, weshalb der völlig zu Recht entsprechend antwortete. ).

Ich finde es unglaubwürdig, sich einerseits für den Tierschutz einzusetzen, und andererseits nicht mal bei individuellen Hunden tierschutzgerecht zu trainieren UND das ganze dann auch noch im Fernsehen zu zeigen.

1. Na und? Warum sollte denn bitte SCHNELLER ein wünschenswertes Kriterium sein, im Zusammenleben mit einem Lebewesen? Ich wähle Trainingsmethoden nicht danach aus, ob ich nach einer Wiederholung einen "funktionierenden" Hund haben könnte, sondern danach, ob ich mir nach der Anwendung im Spiegel noch in die Augen sehen könnte - oder dem Hund.

Denn: Ich habe gar nicht das ZIEL, dass die Hunde DAS lernen, was sie durch aversive Trainingsmethoden lernen. Das WAS meine Hunde lernen, ist durch aversives Training gar nicht zu erreichen, deshalb kann es auch unmöglich schneller sein.

ich werde helfen diese Stellungnahme flächendeckend zu verbreiten.

Gerrit Stephan, Bochum

Klasse Brief, danke. Seit einiger Zeit kann man bei den Hundeprofi Sendungen einen ganz klaren Trend zur "Deutlichkeit" erkennen. Von der Wasserpistole wurde volle Wasserflasche und immer schneller und häufiger und immer weniger andere Lösungsansätze. Das ist eine Spirale, die irgendwann für uns einfach nicht mehr vertretbar ist. Wo wird es enden? Und ja, bei einigen nachahmenden Kunden knurrte der DSH das Frauchen schon mal an, weil er Zipperlein im Rücken hatte und von ihr nur wusste, dass sie ihm Wasser ins Gesicht sprüht, wenn er sich an der Leine nicht "benahm". Das muss sich ändern. Der Impact auf die Zuschauer ist zu folgenschwer für deren Hunde.

Kollege Rütter sollte sich mal entscheiden, will er ein

ernst zu nehmender Hundetrainer werden oder ein billiger Comedian bleiben!

Endlich mal klare Worte - hoffen wir, dass sie Gehör finden.

Ich finde den Brief sehr sachlich und vom Grundtenor auch richtig . solche Methoden sollten sicher nicht unreflektiert und ohne das wachsame Auge eines Trainers angewandt werden.

Ich habe die Sendung gesehen und muss zumindest mal anmerken, dass MEHRFACH gesagt wurde, dass dies ein sehr extremes Erziehungsmittel ist, das in der Anfangsphase zumindest auch nicht von den Besitzern angewandt werden sollte, weil ein Ziel war, dass sich die Hündin mehr an ihren Besitzern orientieren sollte und diese ein Hinwenden der Hündin zu ihnen nach der Maßregelung durch die Besucher-Tiertrainer auch positiv bestätigten.

Martin Rütter sagte auch mehrmals dass das für den Hund schon "harter Tobac" sei.

Die Hündin sollte lernen, dass anknurren und angreifen von Besuchern für sie negative Konsequenzen hat, während sich bei Besuch auf den Hundeplatz legen und/ oder sich den Besitzern zuwenden positiv bestärkt wurde.

Bevor überhaupt dieser Teil des Trainings begonnen wurde gingen ca. 6 Wochen voraus, wo die Besitzer gar keinen Besuch empfingen, sondern mit konsequentem Training an der Bindung zwischen sich und ihrem Hund gearbeitet haben. Martin Rütter sagte auch in der Sendung, dass das unabdingbare Voraussetzung für den nächsten Trainigsschritt mit dem Hund sei, damit dieser Vertrauen zu seinen Besitzern habe und nicht völlig verstört werde.

Von Showeffekten für den kurzfristig in der Sendung zu erzielenden Erfolg kann man da glaube ich nicht reden.

Grundsätzlich einmal wurden von ihm in der Sendung aus deutliche Signale gesetzt, dass diese Art von Training nicht in ungeübte Hände gehört!

Dass ein Teil der Zuschauer offensichtlich nicht in der Lage ist, solche kommunizierten Warnungen zu antizipieren und wie in Deinem Fall auf die kompetente Trainerhilfe zu warten ist schon traurig . darum muss man bestimmt über die Vermittlung solcher Methoden im Fernsehen nachdenken.

Es ist aber auch nicht so, dass Martin Rütter solche Methoden propagiert, ohne Warnungen zu setzen.

Es gab in den letzten Folgen ja auch Trainingsmethoden und -erfolge zu sehen, die überhaupt nicht drastisch und über lange Zeiträume angelegt und dann auch noch mit erfolg gekrönt waren .

Nun es ist nun mal so, dass das Produkt "Hundeflüsterer" sich gut vermarktet und das gelingt auch nur, wenn in jeder Sendung auch andere Methoden angewandt werden. Würde man immer nur mit der Wasserpistole arbeiten, würde ja keiner mehr zuschauen. Der Zuschauer erwartet schließlich Abwechsung und inovative, neue Ideen! Man muss sich ja schließlich weiterbilden und mit der Zeit gehen. Leider zum Leid der Tiere! Danke, Thomas für diesen Beitrag.

Der Herr Rütter betont in jeder einzelnen Sendung, dass eine solche Methode wirklich nur in besonderen Problemfällen und auch möglichst sparsam eingesetzt werden soll. Er setzt die Wurfketten immer selbst ein und überlässt die Aufgabe niemals den Hundebesitzern, die durch zu häufigen Einsatz oder falsches Timing zuviel Schaden anrichten könnten.

Er zeigt doch auch vielfach in seiner Sendung das Verhalten von eingeschüchterten und verängstigten Hunden die fälschlich als brav oder dominant-aggressiv eingeschätzt werden, wer seine Sendung also ernsthaft verfolgt sollte in der Lage sein, einen eingeschüchterten und vor Angst steifen Hund als solchen zu erkennen!

Ich denk mir die Leut' sollten anstatt den Rütter vor der Glotze nachzuahmen. lieber ihre Hunderl schnappen und in die nächste gute Welpen bzw.Hundeschule fahren. Bzw.erfahrene Hundehalter oder Züchter(keine Vermehrer)um rat fragen :-)))). das ist die volle Wahrheit so wahr mir mein Hund lieb ist.ggg.

DANKE für den offenen Brief!

Wir haben daher für uns vor 2 Jahren beschlossen - keinen Fernsehbericht mehr! Es gibt Schnupperkurse, dort kann ich genau das herüberbringen, was für mich in Bezug auf den Hund wichtig ist.

Viele wollen Geld sparen und "machen" es selber..das Ergebnis ist ja oben zu lesen :-(

Ich finde in solchen Sendungen sollte darauf hingewiesen werden - "nicht einfach nachmachen" - sondere das Problem erst von einem Trainer analysieren lassen.

Wäre ja schön wenn er sich vielleicht auch dazu äußern würde :-)

Neue Kommentare sind nicht zulässig.

Klartextquickie – Warum das Jagdverhalten kein Trieb ist

Mit der Bezeichnung Triebe ist das so eine Sache. Eigentlich spricht man heute eher von Motivationen. Auch von Motivationen, die von inn.

Abbruchsignal hund

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    2 Kommentare zu - Abbruchsignale

    Antworte auf den Kommentar von Michele Colonna

    Michele Colonna
    Dein Kommentar

    Wie in den meisten BГјchern, ist die Frage wie ich dem Hund die Verantwortung fГјr das Revier abnehme, nicht beantwortet. Vielleicht steht die Antwort ja in Ihrem Buch das ich heute bestellt habe?

    MFG Michele Colonna

    Perfect Dogs

    Hallo Michele, vielen Dank für deinen Kommentar. Gerade aus dem von dir genannten Grund haben wir das Buch geschrieben. Wir erklären nicht nur das Warum sondern auch das Wie.

    Häufig hört man zum Beispiel auch, dass eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem Hund wichtig ist, nur wie ich diese Beziehung aufbaue und beeinflussen kann erklärt mir niemand. Deshalb haben wir diese Themen in unseren Büchern praxisorientiert und ich hoffe für jeden nachvollziehbar erläutert. Viel Spaß beim lesen.

    Antworte auf den Kommentar von Traudel

    Dein Kommentar

    Hallo, so ganz verstehe ich das nicht, wenn mein Hund z.B. an meinem Schuh knabbert, ist das für mich noch kein Problemverhalten, sondern vielleicht braucht er etwas für die 2ten Zähne zum kauen, damit diese besser durch kommen. Ich könnte ihm den Schuh wegnehmen und ihm eines seiner eigenen Kauspielzeuge anbieten.

    Ich finde ein Hund kann wohl einfach nichts tun, einfach nur daliegen und dösen oder ruhen, natürlich ist das quasi auch eine Handlung. Logisch macht jedes Verhalten für den Hund sinn, wenn er z.B. jagt, dass macht für für mich leider weniger Sinn, warum sollte ich da nicht versuchen das jagen zu unterbinden und einfach mit ihm ein jagdspiel entwickeln, in dem ich ganz klar die Resourcen verwalte und wir zusaammen jagen können? Hierfür brauche ich kein Abbruchkommando, aber es kommt bestimmt mal eine Situation wo mein Hund etwas tut was er besser nicht tun sollte.

    Kann auch sein das sich mein Hund in ein Bellen hineinsteigert und einfach nicht mehr aufhört, wenn ich hier ein Abbruchkommando hab Z.B. "Schluss", er dieses hört und weiß jetzt ist genug gebellt, ist das ein fehler?

    Bitte klärt mich auf wnn ich da falsch liege.

    Perfect Dogs

    Hallo Traudel, vielen Dank fГјr deinen Kommentar.

    Abbruchsignale

    Es wird im Alltag immer wieder Situationen geben, in denen der Hund sein Verhalten unbedingt sofort unterbrechen sollte. Im konventionellen Hundetraining ist dann die Rede von „Abbruchsignalen“. Diese Abbruchsignale sind meist scharf ausgesprochene Worte ( z.B.“Nein/Pfui“), akustisch unangenehme Laute (z.B. Diskschellen, Sprühhalsbänder oder Rütteldosen)andere Schreckreize (z.B. mit Wasser bespritzen) und körperliche schmerzhafte Einwirkung (Leinenruck /Nackenschütteln/Schnauzengriff etc.), die den Hund in seiner Handlung unterbrechen sollen.

    Da Angst als übergeordnetes Überlebenssystem aktuell gezeigtes Verhalten hemmt, um in Gegenwart der Bedrohung durch anderes Verhalten Schlimmeres zu verhindern, können alle oben aufgezählten Signale vom Hund aktuell gezeigtes Verhalten abbrechen- wenn sie tatsächlich ängstigend auf den Hund wirken. Allerdings lernt der Hund nicht bewusst auf diese Signale hin sein aktuelles Verhalten zu unterbrechen und sich aktiv seinem Menschen zuzuwenden, sondern erschrickt, wenn er diese Reize wahrnimmt/ empfindet/erwartet. Er hat statt dessen Angst und unterbricht deswegen sein aktuelles Verhalten, um durch anderes Verhalten (z.B. Meideverhalten oder Abwehraggression)eine Verbesserung seiner Situation zu erreichen.

    Schmerzhafte körperliche Einwirkungen und laute, zischende, knallende und scheppernde Geräusche, Unbekanntes und Plötzliches können also dazu führen, dass der Hund sein Verhalten unterbricht, um den Schmerz/ den Schreckreiz abzustellen oder abzuschwächen. Allerdings wird der Hund dadurch keine Bewältigungsstrategie für die bedrohliche Situation erlernen. Ganz im Gegenteil, die eh schon bedrohliche Situation wird so für den Hund durch den Lernprozess der klassischen Konditionierung noch bedrohlicher; der Hund wird immer früher, schneller und heftiger auf seinen Auslöser reagieren um sich schnellstmöglich vor psychischem und physischem Schaden zu schützen. Das konventionelle Abbruchsignal ist somit kein bewusst gelernter Verhaltensabbruch, sondern ein Innehalten in der Hoffnung Strafe/Unangenehmes vermeiden/abwenden zu können.

    Hinzu kommt die Tatsache, dass das konventionelle Abbruchsignal von der Bezugsperson produziert wird und der Mensch zwangsläufig mit der unangenehmen Erfahrung im Hundehirn verknüpft und dementsprechend negativ assoziiert wird.

    Sensible Hunde lassen sich durch konventionelle Abbruchsignale besonders schnell hemmen, Angst ist bei ihnen leicht auslösbar. Diese Hunde erwecken den Anschein, als würden sie sehr gut hören, da sie sich wenig vom Menschen entfernen und wenig bis gar kein Interesse an der Umwelt zeigen. Für den Menschen mag das die bequemste Lösung sein, für den Hund ist es jedoch eine Katastrophe, da er in ständiger Erwartung auf Bestrafung durch seinen Menschen ist.

    Es geht doch sehr viel einfacher:

    Durch positive Verstärkung trainiertes Stehenbleiben, Sitz machen, Platz machen, sich umdrehen oder zurückkommen unterbrechen jedes Verhalten, ohne das Tier zu ängstigen oder ihm Schmerzen zuzufügen und ohne die Beziehung zwischen Mensch und Hund negativ zu beeinträchtigen!

    Abbruchsignal hund

    Hey! Lass das!

    • Sie kriegen das, wofür Sie bezahlen
    • Typisch! Frau am Steuer!
    • Der Click beendet das Verhalten!
    • Der weiß genau, was er machen soll…
    • Clickern bewirkt Kooperation
    • Sinnvolles Management erleichtert das Training
    • Hey! Lass das!
    • Aber was mache ich denn, wenn der Hund…
    • Warum sagen wir es ihm nicht einfach?
    • Faul, stur oder dominant?

    Abbruchsignale sind kurz, knackig und schneller von der Zunge, als meinem Hirn das Signal für ein Alternativverhalten einfällt – kurz: mit der richtigen Konditionierung sehr praktisch.

    Homo sapiens sapiens – doppelt denken hält besser

    Mein Unterbrechersignal unterscheidet sich deutlich von „tierischen“ Abbruchsignalen. Denn auch wenn Tiere natürlich „artgerecht“ unterbrechen, heißt das nicht automatisch, dass sie die gleichen Ziele haben wie ich.

    Das Rad neu erfinden?

    Das Lernverhalten von Tieren und die Wechselwirkung zwischen Emotionen, Lernen und Verhalten ist gut erforscht. Die Ergebnisse dieser Forschungen bilden die Grundlage für die Entscheidung, wie ich Unterbrechersignale einsetze.

    Eigenschaften eines effektiven Unterbrechersignals

    Ein Unterbrechersignal soll unerwünschtes Verhalten schnell unterbrechen, ohne die Kooperationsbereitschaft des Hundes zu hemmen. Außerdem muss es mir ohne nachzudenken leicht und schnell über die Lippen kommen. Denn damit er das unerwünschte Verhalten nicht übt, sollte es so schnell wie möglich unterbrochen werden.

    Das Unterbrechersignal hilft mir also dabei, das Verhalten schnell zu beenden, und gibt mir gleichzeitig Zeit zu entscheiden, welches Verhalten der Hund stattdessen ausführen sollte. Damit der Hund dies dann gerne ausführt, muss das Unterbrechersignal die Kooperationsbereitschaft des Hundes unterstützen.

    Der Aufbau ist ganz einfach:

    • Wort wählen
    • Wort sagen und Belohnung geben
    • Ablenkung steigern
    • Umorientierung markern
    • Alternativverhalten

    Wort wählen

    Wählen Sie ein Wort oder ein Geräusch, das Ihnen in solchen Situationen schnell von der Zunge geht und nicht mit negativen Konsequenzen verknüpft ist. Nehmen wir als Beispiel „Hey!“. Gut sind auch Zungenschnalzer oder ein Küsschengeräusch.

    Wort sagen und Belohnung geben

    Sagen Sie „Hey“ und geben Sie innerhalb von ein bis zwei Sekunden eine spektakuläre Belohnung. Seien Sie wirklich großzügig! Das Unterbrechersignal soll später den Hund auch bei stärksten Ablenkungen herumreißen, der Hund braucht keine Gegenleistung zu erbringen. Das erreichen Sie nur, wenn Sie das Signal mit hochwertigen Verstärkern verknüpfen. Streuen Sie über den Tag vier bis fünf Übungseinheiten ein, in denen Sie das Signal ca. 6 Mal sagen und belohnen.

    Ablenkung steigern

    Üben Sie das Unterbrechersignal unter langsam ansteigenden Ablenkungen auch auf dem Spaziergang, wenn der Hund nicht zu stark abgelenkt ist. Machen Sie drei bis fünf Wiederholungen mit verschiedenen, hochwertigen Belohnungen. So wird das Signal ganz schnell ohne jeglichen extra Zeitaufwand gelernt und generalisiert.

    Umorientierung markern

    Wenn der Hund sich auf das „Hey“ zu Ihnen umorientiert, markern Sie und geben erst danach die Belohnung. Kann sich der Hund noch nicht umorientieren, bekommt er die Belohnung weiterhin ohne Click. Versuchen Sie, täglich auf ungefähr 50 Verknüpfungen von „Hey“ und Belohnung (mit oder ohne Click) zu kommen. Das klingt viel, kostet aber keine extra Zeit, weil Sie ja sowieso mit dem Hund spazieren gehen. Sind es weniger, ist das nicht schlimm. Es dauert nur einfach ein bisschen länger, bis sich der Hund in allen möglichen Situationen umorientieren kann.

    Alternativverhalten

    Wenn der Hund zuverlässig auch unter Ablenkung auf „Hey“ reagiert, haben Sie ein perfektes Unterbrechersignal, dass Sie unter „Realbedingungen“ einsetzen können. Denken Sie aber daran, nach dem „Hey“ ein Alternativverhalten abzufragen. Belohnen Sie dann nur die Ausführung des Alternativverhaltens, damit sich keine Verhaltensketten bilden.

    Auf die Ladestation

    Damit sich das Signal nicht abnutzt, muss es gelegentlich auf die Ladestation: Verknüpfen Sie alle paar Tage das „Hey“ mit hochwertigen Belohnungen.

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    5 Antworten

    […] das Verhalten Martina Schoppe: Der weiß genau, was er machen soll… Martina Schoppe: Hey! Lass das! Martina Schoppe: Aber was mache ich denn, wenn der Hund… Martina Schoppe: Warum sagen wir […]

    Welches Alternativverhalten ist denn gemeint? Ein gefestigtes Kommando? Nenn mich blond, aber das verstehe ich jetzt nicht. Vorher war alles klar, aber da stockt es leider bei mir.

    Blonde, blauäugige Grüße,

    Andrea Böhnke, ja, ich denke ein gefestigtes Kommando ist gut, es geht einfach darum, dass der Hund weiß, was er jetzt machen soll, sonst wendet er sich ja vermutlich wieder der Sache zu, in dem das von uns unerwünschte Verhalten aufgetreten ist…

    Oft ist auch ein Folgesignal als Alternativverhalten sehr nützlich verbunden mit Weitergehen, weil der Hund so aus der Situation raus oder von dem Objekt weg kommt und die Situation somit positiv gelöst ist 🙂

    […] hast, welches sein Verhalten sofort beendet. Auch Ein Abbruchsignal kannst du positiv aufbauen. In diesem Artikel ist sehr gut erklärt, wie du dabei vorgehen […]

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    • Martina Schoppe

    Die Autorin ist Inhaberin der Hundeschule und Hundepension Chakanyuka Clickertraining and more im Weserbergland. Neben Hundetraining und -Sitting bietet sie auch Seminarveranstaltungen, Workshops und Vorträge an. Seit Herbst 2012 ist sie Dozentin für eine Trainerausbildung bei der Paracelsus Schule Hannover .

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    Koseilata's Whippets

    Hunde für besondere Menschen

    3. Spass mit Erziehung 2 – das Herankommen

    (Anneke Krems, Unsere Windhunde 11/99)

    Spass, Spiel, gute Laune - oder:

    "Nirgends ist es schöner als bei meinem Menschen. "

    Eines der wichtigesten Dinge, die ein (Wind)hundwelpe lernen muss, ist das sichere Herankommen auf Ruf seiner Menschen. Wer seinen (Wind)hund artgerecht halten möchte, muss daüfr Sorge tragen, daß dieser möglichst täglich Freilauf genießen kann. Diese Freiheit kann nur ein Hund erhalten, der im Alltag und besonders in Gefahrensituationen auf Ruf zu seinen Besitzern zurückkommt.

    Durch frühzeitiges Üben wird überdies das Verhältnis zwischen Hund und Besitzer gefestigt, so daß auch der (vor allem Ersthund-)besitzer Vertrauen in die sichere Reaktion seines Hundes bekommt und der Freilaufsituation gelassen gegenüberstehen kann. Dies hat nicht zuletzt auch im Hinblick auf die strassfreie Begegnung mit Artgenossen Bedeutung.

    Windhunde, die ständig an der Leine geführt werden müssen, weil sie sich sofort "davonmachen" und wohlmöglich in Gefahr geraten (Straßenverkehr / Jäger) oder ihre besitzer z.B. nach einem rennen minutenlang in Atem halten, weil sie nicht wieder einzufangen sind, sind nicht besonders ursprünglich, selbstständig oder eigenwillig. Sie haben schlicht und einfach das Kommen nicht richtig gelernt.

    Das Üben des Herankommens ist nachfolgend für einen Welpen beschrieben, dasselbe gilt im Prinzip aber auch für einen älteren Hund, mit dem man sichereres Kommen auf Ruf üben möchte.

    Damit das Herankommen möglichst sicher gelernt wird, ist es wichtig, die handlung "Kontaktaufnahme zum Menschen" rein positiv zu besetzzen, Hier werden vom Hundebesitzer (meist unbewußt) relativ häufig Fehler gemacht, auf die ich im Weiteren näher eingehen möchte.

    Wünschenswert ist natürlich, daß die sichere Bindung zum Menschen schon während der sensiblen Phase höchster Lernbereitschaft (auch Prägephase genannt), also zwischen der dritten und - rasse- und entwicklungsabhängig - ca. 12. bis 16. Lebenswoche etabliert wird.

    Gewöhnlich kommen Welpen aus guter Zucht, wenn sie im Abgabealter sind, auf bestimmte Signale (lockende Worte, Schnalzen o.ä., besonders wenn sich der Züchter zusätzlich hinhockt) angelaufen, in der Erwartung auf Futter oder Spiel mit ihren Menschen. Der Züchter hat also im schon eine positive Verbindung hergestellt.

    Dies sollten die neuen Welpenbesitzer konsequent ausbauen. Besonders nützlich erweist sich für die weitere Prägung des Welpen der Besuch gut geführter Welpenspieltage, wo di9e Welpen die Möglichkeit zum Sozialspiel mit altergelcihen Hunden und der Besitzer Anleitung und Hilfe zum Aufbau einer guten Bindung und Erziehung bekommt. Die Spieltage stehen in der Regel Welpen von der achten bis etwa 16. Woche offen, danach wird der Hund im Idealfall entwicklungsabhängig in eine Junghundegruppe integriert.

    An dieser Stelle möchte ich nochmals kurz einige wichtige Regeln des Lernens erwähnen, auf die ich schon im Zusammenhang mit dem Clickertraining (siehe UW 5/99 - bzw. siehe hier unter Artikelauswahl :-) eingegangen bin:

    1. Die Zeit, in der eine Verknüpfung Handlung - positive/negative Verstärkung (Handlung - Hörzeichen, etc. ) hergestellt wird, beträgt beim Hund höchstens ein bis zwei Sekunden. Das bedeutet, das eine Reaktion des Besitzers auf eine Handlung des Hundes sofort während bis kurz nach dieser erfolgen muss.

    2. Gelerntes Verhalten muss vertieft und verallgemeinert werden. Dazu sollten die Anforderungen und ablenkende Einflüsse in kleinen Schritten gesteigert werden.

    3. Bestes Mittel zur sicheren Etablierung eines Verhaltens ist die variable, also für den Hund unvorhersehbare (positive) Bestärkung.

    4. Lernen findet besser in einem entspannten Feld statt. Spielen ist Lernen!

    Basierend auf diesem Wissen, beginnt die Übung am besten in bekannter, ablenkungsfreier Umgebung, also zu Hause. Zur sicheren Verknüpfung des Hörzeichens (z.B. "hier") kann man es benutzen, wenn der Welpe sowieso gerade auf dem Weg zu seinem besitzer ist, oder einladende Gesten zum Heranlocken benutzen. Während der Welpe auf dem Weg zu seinem besitzer ist - am besten wenn ziemlich sicher ist, das der Welpe auch dort ankommt - sollte das gewählte Hörzeichen gegeben werden (Verknüpfungszeit). Das richtige Verhalten des Welpen wird immer positiv bestärkt, z.B. durch Leckerchen oder ein schönes Spiel. Am besten wird das Herankommen viele Male täglich geübt! Dabei können alle familienmitglieder mitmachen. So lernt der Welpe (der sich ja hier noch in der sensiblen Phase befindet) zusaätzlich, daß bei allen seinen Menschen angenehme Erlebnisse zu erwarten sind und verallgemeinert dies, so das auch später ein entspannter Umgang mit dem Sozialpartner Mensch möglich ist.

    Wenn diese Übung gut klappt, kann die Ablenkung langsam gesteigert werden. Das kann z.B. so aussehen: Abrufen erst im Garten (wenig Ablenkung zur interessante gerüche, Vögel etc.), dann an einer ruhigen Stelle im Spaziergehpark (noch interessantere Gerüche. ), dann in der Nähe anderer Hunde, später aus dem Spiel mit Artgenossen. An kritischen Stellen sollte der Welpe vorerst lieber an der Leine gehen.

    Um den Welpen zum Herankommen zu bewegen, muß sich der mensch interessant und wichtig machen. Man kann etwa von einem wenige Wochen alten Hund nicht erwarten, das er sich ohne zu zögern aus dem Spiel mit einem Artgenossen löst, um zu seinem Menschen zu laufen. Erst recht, wenn ihn dort nichts Lohnenswertes erwartet!

    Für den Welpenmuß sein Besitzer immer ein großer Anziehungspunkt sein. Die "Lässi-mäßige" aufopfernde Liebe gibt es bei Hunden nicht. Deshalb ist es auch keineswegs - wie einige Besitzer glauben - Erpressung, dem Hund für sein Kommen Futter oder andere Belohnung anzubieten. (Es sollte natürlich nicht so sein, daß der Hund nur kommt, wenn man ihm ein Leckerchen vorhält! Lesen Sie dazu bitte noch mal den Abschnitt über Futterabhängigkeit im Clickerartikel.)

    Außer besonders begehrten leckerhcne sind für den Hund möglichst artgemäße Spiele interessant, dazu müssen natürlich die jeweiligen Anlagen des Hundes bedacht werden. Windhunde reagieren oft ihrer Art entsprechend besonders gut auf Renn- und Fangspiele, so daß der Besitzer dies zum heranrufen nutzen kann. Ein kurzer Sprint (des Besitzers :-), wohlmöglich mit einer vom Hund begehrten Beute, kann den Hund zum Mitlaufen animieren, das sogleich durch Spiel mit der Beute belohnt werden kann.

    Auch der Name des Welpen sollte positiv gefärbt sein, immer freundlich auffordernd gerufen und nicht zum Unterbrechen einer unerwünschten Tätigkeit benutzt werden. Dafür kann man lieber ein bestimmtes Abbruchsignal "wie "nein" oder "Naaa" (bei mehreren Hunden zusätzlich zum Namen) benutzen.

    Übrigens ist es sehr sinnvoll, dieses Abbruchsignal parallel ebenfalls mit dem Welpen zu üben. Auich hier wird der Schwierigkeitsgrad in kleinen Schritten erhöhnt. Praktisch ist das Üben am Futternapf, wobei der kleine Hund wartet bis das Futter freigegeben wird. Versucht er doch sich zu nähern, wird dies mit dem gewünschten Kommando, anfangs nötigenfalls z.B. mit einem Schnauzengriff, unterbunden. Das "Nein" kann in vielen Situationen geübt werden - etwa kann man dem Hund den Zutritt zu einem bestimmten Zimmer (Kinderzimmer) verweigern, oder ihn warten lassen, bis er nach einem "Freigebewort" hinter einem Spielzeug hersausen darf, bis es immer sicherer ausgeführt wird. Entscheidend ist hier wie immer die Konsequenz des Besitzers.

    Besonders in der sensiblen Phase sollte gut darauf geachtet werden, das Kommen des welpen nicht negativ zu besetzen. Wie dies versehentlich passieren kann, sollen folgende Beispiele nochmals aufzeigen:

    Der Welpe läuft am Wasser entlang und jagd plötzlich einer Ente hinterher. Der Besitzer ruft, aber der Hund ist viel zu abgelenkt und ignoriert das Rufen. Der Besitzer muss mehrere Minuten warten, bis der Hund endlich wieder zurückkommt. In dieser zeit ist der Besitzer schon ziemlich sauer geworden und schimpft den Welpen gründlich aus. Der Welpe aber verknüpft die Schelte mit dem Herankommen und erfährt, das sein Besitzer ihn maßregelt, wenn er zu ihm geht. Mit der zrückliegenden Jagd verbindet er dies in dem allermeisten Fällen schon längst nicht mehr. Der Besitzer sollte sich deswegen zusammennehmen und einfach weitergehen, oder wenn der Welpe doch noch (spät) auf Ruf gehört hat, ihn auch freundlich begrüßen.

    Negativ bestärkt werden kann freudiges Herankommen auch, wenn der Besitzer den Hund immer nur ruft, wenn er nach Hause möchte. der Hund unterbricht sein Spiel und wird daraufhin angeleint. Er lernt , daß das Spiel zu Ende ist, wenn er kommt und wird evt. versuchen dies zu vermeiden. Deshalb ist es sinnvoll, den Welpen auch immer mal wieder abzurufen, ihn zu belohnen und weiterspielen zu lassen.

    Frustrierend kann es für einen Welpen auch sein, wenn er ein Spielzeug, was er seinem Besitzer mitbringt (apportiert) abgenommen wird. Es ist besser, die Beute gegen eine andere Beute oder ein Leckerchen zu tauschen. So gibt der Wlpe die verlangten Gegenstände schnell ohne Probleme aus, und versucht nicht, mit der Spielbeute wegzulaufen um sie in Sicherheit zu bringen oder mit Chef fangen zu spielen :-) Das kann übrigens später auch sehr nützlich sein, wenn der Hund eine Jagdbeute - "Hase" beim Rennen oder Coursing wieder ausgeben soll.

    Häufig kommt es vor, das der Besitzer seinem Welpen nachläuft um ihn zu holen, wenn dieser auf seinen Ruf nicht reagiert hat. Das allerdings hat normalerweise nicht den gewünschten Effekt. Besonders sensible (oder schlecht geprägte) Windhunde können schnelles aufsiezurennen - wenn der Besitzer unbewußt eine für Hunde bedrohlich erscheinende Körperhaltung einnimmt - mit einem Angriff verwechseln und flüchten, evt. sogar abwehrend schnappen. Andere fühlen sich zum Spiel aufgefordert und beginnen ein spannendes Laufspiel, bei dem der Besitzer natürlich schnell den Kürzeren zieht ;-)

    Der Besitzer sollte also stets den entgegengesetzten Weg einschlagen, also in die andere Richtung laufen und den Hund mit sich locken. Gerade kleine Welpen haben ja noch einen ausgeprägten Folgetrieb und kommen schnell nach, wenn sie ihr Rudel entfernt und sie sich verlassen fühlen. Das ist auch ein adäquates Mittel um Hunde aus "brenzeligen" Situationen mit Artgenossen zu holen, auch wenn man damit das Risiko eingeht, von uninformierten "gegnerischen" Besitzern beschimpft zu werden. Aber durch das oft praktizierte Schreien (Chef bellt auch) und wildes Herumrennen (aufgebrachte Stimmeung), bei dem versuch die Hunde zu trennen, werden die Gegner erst recht angestachelt. Viele Hunde sind bei fehlender Rückendeckung ihrer besitzer auch plötzlich gar nicht mehr so rauflustig!

    Um sich für den Welpen interessant zu machen, können viele hundeartige gesten benutzt werden - angedeutete Vorderkörpertiefstellung, snelles zur seite springen, abrupte Richtungswechsel im lauf, zeigen und verstecken einer Spielbeute. Diese Spielaufforderungen können für den kleinen Hund so verlockend sein, das er dafür von seiner momentanen Tätigkeit ablässt. Zudem ist ausgelassenes Spiel mit seinem Sozialpartner für den Hund eine angenehme und erfüllende Sache.

    Wer mit den Clicker arbeitet, kann natürlich auch diesen zum Verstärken benutzen. Erstens kann das Herankommen damit schon im Ansatz, also wenn der Welpen Blickkontakt aufbaut und die ersten Schritte Richtung mensch macht, bestätigt werden. Die Belohnung bekommt er dann, wenn er seinen Besitzer erreicht hat. Sollte der Welpe vorher abdrehen, ist durch das "Click" trotzdem das richtige Verhalten bestärkt worden und der Welpe holt sich seine Belohnung (nämlich das, was er gerade am Liebsten tut, schnuppern, spielen. ) nun selber. Das entspricht zwar grad nicht unseren Vorstellungen, schadet aber dem Lernprozess nicht.

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